Seite 1 von 2 12 Letzte »
Ergebnis 1 bis 20 von 22

Webtoons

  1. #1 Zitieren
    Irregular  Avatar von Zetubal
    Registriert seit
    Oct 2010
    Beiträge
    7.367
    [Bild: dESZTower.png]
    Webtoons – Die Zukunft des Mangas?


    10. Diskussionsthread – ein kleines Jubiläum und ein großes Hurra
    Um das gebührend zu feiern, schweife ich mal von politischen, kultur- und kunstkritischen Themen ab und besinne mich wieder auf das Thema, mit dem wir vor einem halben Jahr mit der ersten Disku den Stein ins Rollen brachten – Prognosen über die Zukunft! ...und Bestandsaufnahmen der Gegenwart oder so.

    Wo wir im ersten Disku-Thread noch über digitale Animes und die Auswirkungen auf den Retail-Vertrieb sprachen, mag ich diesmal den Fokus hinüber lenken zu den Mangas. Bzw. den Manhwas. Bloß über die Digitalisierung der japanischen und koreanischen Schwarzweiss-Bildergeschichten zu quatschen, wäre mir dann aber doch zu einfach und so möchte ich stattdessen über ein konkurrierendes Modell aus dem Land der Morgenstille, Korea, sprechen.

    Die Rede ist von den hier titelgebenden Webtoons!! Was sich hinter dem Begriff verbirgt, wie die an die Stelle kamen, an der sie heute sind und was das im Guten und im Schlechten bedeuten könnte, mag ich im Folgenden präsentieren und anschließend gerne auch diskutieren



    Webtoons – Die Basics


    [Bild: PEAK.png]
    Um sich dem Begriff Webtoon zu nähern, will ich zunächst kurz sagen, was ein Webcomic allgemein ist. Als solche bezeichnet man Comics, die auf Websites veröffentlicht werden. Und so grob und unspezifisch das auch klingt – das ist die einzige brauchbare Definition, die ich gefunden habe. Wenn ich den Thread hier nicht nur mit Schrift füllen, sondern mit Paint zwei Strichmännchen zaubern und die das ganze in Dialogform in Sprechblasen aufsagen lassen würde...Dann hätte ich einen Webcomic geschaffen. Es gibt private Homepages und Blogs, die Webcomics veröffentlichen, aber auch die Comics, die Zeitungen in ihren Onlineformaten führen. Von kostenlosem Amateurkram bis hin zu kommerziellem Profi-Zeichnen gibt es also eine ganze Menge an Webcomics. Und das ist auch Teil des Reizes – wirklich jede/r kann anfangen, einen Webcomic zu erstellen, weil man nicht unmittelbar auf einen Verlag angewiesen ist, um das eigene Werk an Leute zu bringen. Nun, zumindest in der Theorie...Und das führt uns zu den Webtoons. Die sind Koreas Version von Webcomics und wesentlich straffer formiert und konzentriert als anderswo in der Welt. Webtoons sind stilistisch oft sehr nah an Manga und Manwha angelehnt und orientieren sich auch inhaltlich an Elementen der Print-Vorbilder. Deswegen ist es (in meinen Augen) auch nicht so problematisch, dieselben Tags für Genres, Demographien oder Character Tropes anzuwenden. Es gibt also durchaus Shoujo-Webtoons mit Tsunderes oder so, deren Handlungen und Charaktere ebenso gut in einem traditionellen Manga auftauchen können.
    Das ist auch einer der Gründe, weshalb sich vor allem zwischen Korea und dem Rest der Welt Leute daran reiben, zu sagen, ob Webtoons eine neue Erscheinungsform von Manga/Manwha sind oder aber etwas komplett Neues/Anderes alltogether (in Korea spricht man auch von der „9. Kunst“ in dem Zusammenhang).
    Webtoons sind in Korea seit ca. 10 Jahren und in den letzten 5-6 Jahren auch darüber hinaus immer populärer geworden und haben zumindest im koreanischen Inland auch kräftig dazu beigetragen, dass die lokalen Print-Manhwas heftig strauchelten. Mehrere koreanische Mangakas sind sogar mittlerweile dazu übergegangen, selber Webtoons zu produzieren. Inwan Youn, international bekannt für den Manhwa Shin Angyo Onshi, arbeitet beispielsweise seit geraumer Zeit an Westwood Vibrato, einem der derzeit populärsten Webtoons in Korea.
    [Bild: Westwood1.png]Aber was gibt es sonst noch zu sagen über Webtoons? Nun, was deutlich auffällt im Vergleich zu Mangas und Manhwas in Druckform ist, dass Webtoons fast immer durchgängig koloriert sind. Das hängt damit zusammen, dass sie nicht auf Papier gezeichnet und dann gescannt werden*, sondern direkt mit entsprechender Software am PC bzw. Tablet gezeichnet werden. Dieser Umstand wird sogar auf wesentlich vielfältigere Weise ausgenutzt, als nur für Kolorierung: Manche Webtoons, ursprünglich aus dem Horror-Segment, benutzen .gif-Images (oder vergleichbare Formate), um einen Mischmasch aus stiller Kunst und bewegten Bilder zu erstellen. Oft wird das für Schockmomente verwendet (schließlich weiß man beim Durchblättern im Netz nie, ob das angeschaute Panel sich nicht urplötzlich bewegen wird) oder um Action dynamischer wirken zu lassen. Außerdem gibt es Webtoons, bei denen die Künstler Musik einbetten, die ihrer Meinung nach die Stimmung einer Szene mitträgt. Oder Webtoons, die nicht mit einer reinen Zeichensoftware, sondern mit 3dimensionalen Grafikprogrammen erstellt werden und somit tatsächlich in ihrer Bildästhetik nahe an (asiatische) Computerspiele kommen. Wie in VNs kommen auch hier häufiger Fotografien als Hintergründe zum Einsatz. Und so weiter und so fort.

    Wirklich interessant und für den Thread wohl auch am relevantesten ist die Art, wie koreanische Webtoons gebündelt und verbreitet werden:
    Webtoons werden nämlich nicht einfach so wild auf privaten Homepages, Zeitungen usw. veröffentlicht, sondern fast immer über einige wenige populäre Websites (soziale Netzwerke + Suchmaschinen), die in Korea zu den meistgeklickten Webpräsenzen überhaupt zählen. Die bekanntesten davon dürften Daum und Naver sein, auf denen derzeit jeweils zwischen 400 und 600 Webtoons gehostet werden.
    Auf diesen Portalen kann prinzipiell jeder seinen Webtoon einreichen, der dann veröffentlicht wird und über gute Bewertungen und viele Aufrufe von LerserInnen in einen nächsthöheren Room aufsteigen und auf der Website besser beworben werden kann. Ein bisschen so wie ein Liga-System oder etwas festere Charts.
    Ihr mögt euch nun fragen, was es so kostet, einen Webtoon bei Naver oder Daum einzureichen und wie viel man zahlen muss, um selber dort lesen zu dürfen. Die Antwort in beiden Fällen ist der große Aufhänger der ganzen Diskussion: Nichts! Webtoons werden grundsätzlich online auf Non-Profit-Basis verbreitet. Wenn man mal davon absieht, dass die Betreiber von diesen Websites natürlich mit Klicks und geschalteter Werbung etwas verdienen. Für ZeichnerInnen und LeserInnen ist aber zunächst Geld außen vor.

    Anfangs wurde das von der Print-Branche in Korea belächelt, weil niemand meinte, dass auf so einer Grundlage ernste Konkurrenz erwachsen könnte. Wenig später war dann die Rede von Anarchie () und heute sind Webtoons die wahrscheinlich meistkonsumierten Comics in Korea.

    Soviel also zu den W-Fragen des Webtoons. Mit dem Wissen im Hinterkopf mag ich im Folgenden eine aktuelle Entwicklung ansprechen, bevor wir zu den Diskussionsfragen kommen.


    Wer das auch mal aus „erster Hand“, sprich: von KoreanerInnen, hören will, dem/der habe ich mal ein Zitat der Korea Creative Content Agency zukommen lassen, die nebenbei auch in den Quellen verlinkt ist:

    Zitat Zitat von Korea Creative Content Agency

    „Korea Creative Content Agency (KOCCA) presents stories of the webtoon, which is currently leading the trend in the Korean comics industry.
    Digitalization is the most prominent trend in today's contents industry, and manhwa is actively responding to such a trend. The webtoon, which allows you to easily enjoy manhwa with digital devices, is a new form of manhwa which has been developed in the digital environment. In addition to the webtoon's achievements in the form of manhwa, it is developed into many different media such as films, TV dramas, and video games. Through this process, manhwa's potential as original works has been widely acknowledged, settling itself as the most spotlighted killer content leading Korea's cultural contents industry.
    [...]
    In Korea, almost everyday people access the Internet via PC or smartphones to easily enjoy Manhwa, which is made possible because web portal sites, news agencies, and web news sites provide manhwa for free. 120 odd titles are serialized on Naver, the web portal with the largest market share, 70 odd titles on Daum, and 30 odd titles on Nate. The webtoon (web + cartoon), which was first introduced on personal web pages in the late 90s, settled as a free service of web portals and explosively spread“ (Anm. d. Zet.: Die Zahlen beziehen sich auf die Serien, die aktuell weiterlaufen. Bereits abgeschlossene oder abgebrochene Projekte, die ebenfalls auf den Sites noch zu finden sind, tauchen dabei nicht auf.)

    Aktualität des Themas

    [Bild: celRhiRTT3Jt0DICE.png]
    KoreanerInnen lesen also mehr und mehr die kostenlosen Webtoons und konzentrieren sich weniger auf die gedruckten Alternativen. „Und? “ Dachten sich die Hauptmärkte für Mangas, Japan, Amerika und Europa. Webtoons werden schließlich fast ausschließlich auf koreanisch publiziert und ist damit für Menschen aus dem Ausland relativ unzugänglich.


    Denkste – Denn seit Juli diesen Jahres hat eine Tochterfirma von Naver, LINE, damit begonnen, offizielle Übersetzungen von aktuellen (und wohl auch älteren) Webtoons in englischer Sprache anzufertigen. Das steckt zwar momentan noch in den Kinderschuhen, aber gegen ein stetiges Wachstum des englischen Sortiments spricht eigentlich nichts. Schon jetzt läuft die Maschine rund und arbeitet mit täglichen Schedules von jeweils 10 topaktuellen Kapiteln verschiedenster Serien. Darunter nicht nur unbekannterer Nischenkram, sondern auch viele der beliebtesten Formate wie Noblesse, Tower of God, Smile Brush oder The Gamer. LINE operiert übrigens aus Japan und ist bereits seit geraumer Zeit dabei, Webtoons auf japanisch zu übersetzen und auf den lokalen Markt loszulassen.
    Der deutsche, französische usw. Markt wird derzeit wohl noch nicht direkt angepeilt - bedenkt, schon die Englisch-"Offensive" ist etwas komplett Neues für den Webtoon. Scanlationblablub mal außen vor, versteht sich.



    Das alarmiert nun die großen Verlage so langsam, die ihren ohnehin gebeutelten Markt noch mehr bedroht sehen. Und führt uns hier zur Abwägung der Sachlage. Der Übersicht halber habe ich mal aufgezählt, was für und gegen diesen Trend spricht. Ihr könnt die Listen natürlich gerne um Argumente und Anregungen erweitern – die sind keineswegs in Stein gemeißelt.



    Pro Kontra
    + Mobil zugänglich auf Smartphone, Tablet & Co. - Nostalgie-Faktor fehlt, weil keine physische Kopie vorliegt
    + Kostenlos für LeserInnen - Nostalgie-Faktor fehlt, weil die Ausgaben nicht schwarzweiss sind
    + Plattform bietet kreativen Köpfen Raum, die sich nicht vorab dem Markt zu beugen haben - Print könnte teurer werden, wenn durch kostenlose Konkurrenz der Absatz einbricht
    + innovative Gestaltungsformen, die im Print-Format nicht vorkommen - Japanische ZeichnerInnen sind bisher ziemlich außen vor (weil auf den Plattformen nur koreanisch publiziert wird)
    + Ansprechend weil bunt - keine Bemühungen bisher auf Deutsch (oder Französisch, Spanisch etc.) zu veröffentlichen
    + Benötigt kein Papier




    Diskussion
    [Bild: Anna.png]

    Was ich mit euch diskutieren möchte, könnt ihr euch zu dem Zeitpunkt wahrscheinlich denken:


    Was haltet ihr von dieser Entwicklung?

    Gefällt euch der Gedanke, dass die Zukunft von Mangas ggf. in der Digitalisierung liegen könnte?

    Habt ihr Bedenken bezüglich der Auswirkungen auf den Print-Bereich?

    Habt ihr bereits Webtoons gelesen und wie fandet ihr sie – speziell im Vergleich zu den traditionellen Formaten?



    Weitere Fragen ergeben sich dann hoffentlich im Lauf der Gespräche







    Quellenverzeichnis:

    Infos
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)


    Bilder
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)

    Annarasumanara
    DICE
    PEAK
    Tower of God
    Westwood Vibrato


    Weitere empfehlenswerte Webtoons:
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)

    City of Dead Sorceror
    Dead Days
    Distant Sky
    Dr. Frost
    Flow
    Girls of the Wild's
    Hive
    Incomplete Life
    Magician
    New Normal: Class 8
    Noblesse
    Orange Marmalade
    S.C.A.T.
    Secretly, Greatly
    Sidekicks
    Smile Brush
    The Cliff
    The Gamer
    The God of Highschool
    Trump
    Witch


    Diskussions-Archiv:


    * = Dass Webtoons später mal gedruckt auf Papier erscheinen, ist allerdings nicht unüblich. Gerade die populären Serien schaffen es eigentlich immer, mit der Zeit Printausgaben zu erhalten. Das sind dann aber auch nur Bände, in denen die digital gezeichneten Kapitel abgedruckt werden.
    Zetubal ist offline Geändert von Zetubal (19.11.2014 um 18:47 Uhr)

  2. #2 Zitieren
    Drachentöter Avatar von Alice
    Registriert seit
    Mar 2011
    Ort
    東京
    Beiträge
    4.499
    Was haltet ihr von dieser Entwicklung?
    Find ich nicht toll. Geht in die selbe Richtung wie bei Spielen alles Digital wer braucht schon HardCopys

    Gefällt euch der Gedanke, dass die Zukunft von Mangas ggf. in der Digitalisierung liegen könnte?
    Und auch hier gefällt mir nicht da ich einer bin der gerne HardCopys bei sich hatt. Und sammeln möchte. Also Digitalisierung nein danke
    Alice ist offline

  3. #3 Zitieren
    Ritter
    Registriert seit
    Nov 2005
    Ort
    Im Ampelmännchen
    Beiträge
    1.512
    Plattform bietet kreativen Köpfen Raum, die sich nicht vorab dem Markt zu beugen haben
    Für mich ist das ein sehr wichtiger Punkt, da es ist einfacher wird für weniger bekannt Autoren eine Lesergemeinschaft zu finden, da das Drucken der Mangas ein Startkapital vorraussetzt, was der Qualität auf jeden fall förderlich sein sollte.
    Es ist nicht unbedingt leicht, sich gegen die bekannten und gut frequentieren Mangas durchzusetzten.

    Zusätzlich ist die Reichweite über das Internet um einiges höher was eig. auch jeder begrüßen sollte.

    Wirklich dagegen spricht auch nichts, weil verbieten kann es einem sowieso keiner und in dem Wirtschaftssystem ist Wettkampf nunmal maßgebend.

    Preislich aufjedenfall ein Vorteil für den Leser.
    Ganz ehrlich, ich kann mir leider keine Bänder für 5-10€ leisten. Nicht das sie es nicht wert sind, aber ich kann es einfach nicht.

    Wer Angst hat, dass der japanische Markt dadurch arg gebeutelt wird, muss sich halt bewusst werden, das grade dieser die anderen Märkte wie den Koreanischen aufgrund seiner Vormachtsstellung schon stark unterdrückt hat.
    Veränderung öffnet häufig auch neue Perspektiven, vielleicht werden in Zukunft mehr Zeichner/Verlage aus anderen Ländern, mit anderen Sitten (etc.) und somit auch anderen Geschichten und Präferenzen, Werke außerhalb ihres Landes veröffentlichen.

    Von den dir gelisteten Manwhas habe ich bisher nur Annarasumanara gelesen. Dieser hat mich aber vollstens überzeugt. Ist zwar schon ein Jahr her, aber ich weiß heute noch, wie begeistert ich von dem war
    Dr. K.Nickel ist offline

  4. #4 Zitieren
    Dreigestirn Avatar von Arkain
    Registriert seit
    Mar 2006
    Ort
    NRW
    Beiträge
    3.333
    Zitat Zitat von Zetubal Beitrag anzeigen
    Deswegen ist es (in meinen Augen) auch nicht so problematisch, dieselben Tags für Genres, Demographien oder Character Tropes anzuwenden. Es gibt also durchaus Shoujo-Webtoons mit Tsunderes oder so, deren Handlungen und Charaktere ebenso gut in einem traditionellen Manga auftauchen können.
    Wie meinst du das? Geht es dir lediglich um die demographischen Tags wie Seinen und Co. sowie die mehr oder weniger Fanspeak-Begriffe wie Tsundere, oder irgendwas spezielleres? Gerade die nicht-demographischen Begriffe kann man imho eh auf alles mögliche anwenden, wenn man möchte. Man wird nur teils seltsam angesehen, wenn man das bei westlichen Werken tut...
    Die demographischen Bezeichnungen fand ich schon immer etwas eigen, aber ja, warum nicht. Ist die Frage, ob wirklich so viel Überschneidung besteht, dass es legitim ist. Man könnte natürlich stattdessen auch einfach ein grobes Zielpublikum angeben, statt die mittlerweile mit mehr verbundenen Begriffe wie Yosei/Seinen/bla zu nutzen, schon, damit die Puristen nicht rumnerven

    Zitat Zitat von Zetubal Beitrag anzeigen
    Was haltet ihr von dieser Entwicklung?

    Gefällt euch der Gedanke, dass die Zukunft von Mangas ggf. in der Digitalisierung liegen könnte?

    Habt ihr Bedenken bezüglich der Auswirkungen auf den Print-Bereich?

    Habt ihr bereits Webtoons gelesen und wie fandet ihr sie – speziell im Vergleich zu den traditionellen Formaten?
    Find ich spitze. Also, aus Sicht des Künstlers. Ich halte es für eine mehr als positive Entwicklung, wenn Künstler nicht mehr so stark an (Print-)Verlage gebunden sind, da ja leider so manche Serie ein abruptes Ende fand oder einfach nicht weitergeführt wurde, weil sie sich nicht gut genug verkaufte und dem Künstler quasi der Boden unter den Füßen weggezogen wurde. Das sollte nicht sein.
    Wir hatten es schon in anderen Threads, aber warum veröffentlicht bzw. schreibt man Fiction? Eine Definition könnte sein: weil man glaubt, dass die Geschichte es wert ist, erzählt zu werden. Wenn man weniger auf Profit und Markt achten muss, mehr kreative Freiheit genießt, dann, so hoffe ich, wird die Qualität der Werke zunehmen.
    Was ich übrigens recht interessant finde ist, dass dies Fanübersetzern helfen könnte. Dadurch, dass der ganze Spaß umsonst ist, sehe ich wenig Sinn darin, dass die "Verlage" sich ihrer gerichtlich annehmen. Tatsächlich könnte ich mir vorstellen, dass so mancher dadurch einen Job in der Branche finden könnte.

    Kommen wir zu den Fragen, obs mir gefällt und ob ich Bedenken hab. Jain, es gefällt mir nicht ganz; ja, ich hab Bedenken.
    Es gefällt mir dahingehend, dass es einfacher ist: Bücher nehmen einfach Platz weg, Punkt. Das nervt. Bücher sind teuer, Webtoons snid gratis, das ist gigantobomastoteutonisch geil. Das Problem ist, ich mag Bücher. Ich mag es, was in der Hand zu haben, den Geruch etc. Aber so wie der Trend derzeit allgemein geht, ist fortschreitende Digitalisierung zu erwarten und es hat ja durchaus Vorteile. Bücher haben in vielerlei Hinsicht vornehmlich Nostalgiefaktor, würde ich behaupten.
    Was ich an Bedenken habe, betrifft weniger die Tatsache, dass man dann teurere Bücher haben könnte oder so. Ich mache mir eher Sorgen um das Verlagwesen an sich, da dieses kritische Editionen hervorbringt (wenn auch weniger hinsichtlich Manga...), die ich bisher eher selten bei rein elektronischen Formaten gesehen habe. "Akademische" Editionen mit kritischen Apparaten sind für mich von großer Bedeutung (und ich hasse es wie die Pest, wenn die Reviewer mir lieber 7046123 mal sagen, wie gut Klassiker X ist, als auf die Qualität des kritischen Apparats einzugehen ), wenn diese also bedeutend teurer würden, wäre das schon ziemlich ätzend. Wenn diese aufhören zu existieren, weil die Verlage kaputtgehen, wäre das hart ätzend. Allerdings kann man hier einwenden, dass das auch alles digital geht. Bleibt die Frage, ob das auch digital passieren würde bzw. wird - ich wäre begeistert. Insgesamt eine eher schwammige, hinkende Kritik, ich weiß.

    Ja, hab ich. Ich muss sagen, ich fands mitunter befremdlich, aber nicht unbedingt, weil das quasi oftmals in Korea angesiedelte Manga sind, sondern eher, weil ich die vertikale Lesung als recht eigenartig empfinde. Kann mir aber vorstellen, dass es so auch Leuten geht, die Manga plötzlich "umgekehrt" lesen müssen, schließlich werden gerade in Amerika nicht grundlos immer mal wieder Manga gespiegelt. Bislang hat mich aber kein Mangwha/Webtoon/whatever so sehr fesseln können, dass ich begann ihn regelmäßig zu lesen. Am Stil, der Erzählweise oder ähnlichem lags jedenfalls nicht, da würde ich durchaus zustimmen, dass es sehr an Manga (oder auch westliche Comics!) angelehnt ist, von daher in Korea nichts neues. Weiß nicht, woran es lag, doch bin ich auch generell recht faul was das angeht, also sagt das vielleicht wenig aus. Manchmal lese ich impulsiv irgendwas länger und es funkt, oder eben nicht. Dann kehrt man vielleicht irgendwann wieder dahin zurück und dann funkts erst etc. Variiert. Möglicherweise schau ich mal wieder rein?
    Arkain ist offline Geändert von Arkain (21.11.2014 um 19:59 Uhr) Grund: Minimale Änderungen, Klarifizierungen

  5. #5 Zitieren
    Irregular  Avatar von Zetubal
    Registriert seit
    Oct 2010
    Beiträge
    7.367
    Zitat Zitat von Alice Beitrag anzeigen
    Find ich nicht toll. Geht in die selbe Richtung wie bei Spielen alles Digital wer braucht schon HardCopys
    Auch wenn das bei dir ironisch klingen soll, kann man auch ganz ernst in die Richtung fragen: Wer braucht Hardcopies? Du sagst, dass du sammelst. Okay. Andere Gründe?

    Zitat Zitat von Dr. K.Nickel Beitrag anzeigen
    Für mich ist das ein sehr wichtiger Punkt, da es ist einfacher wird für weniger bekannt Autoren eine Lesergemeinschaft zu finden, da das Drucken der Mangas ein Startkapital vorraussetzt, was der Qualität auf jeden fall förderlich sein sollte.
    Es ist nicht unbedingt leicht, sich gegen die bekannten und gut frequentieren Mangas durchzusetzten.
    Erstmal willkommen zum Diskutieren - ich glaube wir hatten noch nicht das Vergnügen
    Weil du so einige Sachen anstößt, bei denen ich dir bloß zunicken kann, will ich eher auf ein paar Details eingehen:
    Ein Mangaka braucht nicht wirklich Startkapital. Zumindest ein so gesättigter und ausgebauter Markt wie der japanische bietet diverse geförderte Einstiegswege. Wettbewerbe, Hochschulprogramme... und vor allem Verlage. Bei denen liegt auch eher das "Problem". Auch wenn man es als junger Mangaka durchaus schaffen kann, einen Arbeitgeber zu finden, muss man doch aber ziemliche Zugeständnisse machen, wenn es ums Arbeiten geht.
    Soll heißen: Wenn der Verlag deine Story nicht will, kannst du sie nicht bringen.

    Außerdem - und das wäre nochmal ein ganz anderer Aspekt - ist es auch nicht unwichtig, dass ein professioneller Mangaka zeichnen sollte, was sich verkauft, weil seine Existenz daran hängt. Ein Webtoon-Zeichner hat da mehr Freiraum, weil die idR Jobs nebenher haben. Oder sowieso arbeitslos in ihrer Kammer hocken.


    Wer Angst hat, dass der japanische Markt dadurch arg gebeutelt wird, muss sich halt bewusst werden, das grade dieser die anderen Märkte wie den Koreanischen aufgrund seiner Vormachtsstellung schon stark unterdrückt hat.
    Veränderung öffnet häufig auch neue Perspektiven, vielleicht werden in Zukunft mehr Zeichner/Verlage aus anderen Ländern, mit anderen Sitten (etc.) und somit auch anderen Geschichten und Präferenzen, Werke außerhalb ihres Landes veröffentlichen.
    Dazu zwei Anmerkungen:
    Dass der japanische Markt andere Märkte "unterdrückt" ist mMn eine ziemlich überzogene Wortwahl. Japan hat nunmal die älteste Comic-Kultur in Ostasien (zumindest in der modernen Form von Manga, der sich Manhwa und Manhua anschlossen). Die dominieren, so würde ich es nennen, eher die Umgebung. Das hat doch aber nur bedingt damit zu tun, dass sie aktiv andere Märkte kleinhalten wollen würden. Der koreanische Markt litt wohl eher daran, dass die Leserschaft einfach eher an den japanischen Stories interessiert war. So wie hierzulande (fast) keiner deutsche Mangas liest.
    Zum zweiten Absatz kann ich nur sagen, dass es diese "Entwicklung" doch schon gibt. Webcomics sind schließlich eine amerikanische Erfindung

    Von den dir gelisteten Manwhas habe ich bisher nur Annarasumanara gelesen. Dieser hat mich aber vollstens überzeugt. Ist zwar schon ein Jahr her, aber ich weiß heute noch, wie begeistert ich von dem war
    Hätte mir eigentlich gedacht, dass viele Manga-Fans gerade den mögen würden, weil der zeichnerisch doch noch sehr nahe dran ist und wenig spezifisch "webtooniges" mit sich bringt. Ich mag den auch





    Zu Arkain dann später - Arbeit ruft
    Zetubal ist offline

  6. #6 Zitieren
    Drachentöter Avatar von Alice
    Registriert seit
    Mar 2011
    Ort
    東京
    Beiträge
    4.499
    Zitat Zitat von Zetubal Beitrag anzeigen
    Auch wenn das bei dir ironisch klingen soll, kann man auch ganz ernst in die Richtung fragen: Wer braucht Hardcopies? Du sagst, dass du sammelst. Okay. Andere Gründe?
    Dann ist mein Internet zu schlecht das ich alles Runterladen/Anschauen kann. Und allgemein finde ich Digitalisierung nicht gut. Meinetwegen ja macht es. Aber dann bringt Digitalisierung UND Hardcopies raus. Aber nicht nur Digital.
    Alice ist offline

  7. #7 Zitieren
    Ritter Avatar von HappyTurtle
    Registriert seit
    Oct 2010
    Beiträge
    1.253
    Also Mittwochnacht hast du, Zetu, den Thread eröffnet. Mittwochmorgen um 8:15 habe ich den Thread in der Vorlesung gesehen. Mir daraufhin die App "LINE - Webtoon" runtergeladen.

    Bilanz:

    • Kubera - gedroppt; ich habe den Humor nicht gefunden
    • Tower of God - reingelesen
    • DICE - reingelesen
    • Orange Marmalade - alle bisherigen Kapitel
    • Girls of the Wild's - Kapitel 79


    Nicht schlecht für 3 Tage würde ich sagen. Immer in der Bahn oder in einer unnötigen Veranstaltung habe ich mein Smartphone gezückt und gelesen. Und es gefiel mir verdammt gut was ich gelesen habe. Und habe dafür nichts gezahlt.

    Ich habe zwar früher sehr viel Comics gelesen, bei Mangas ist es aber bis jetzt wirklich bei Nana to Kaoru geblieben. Mir fehlt also ein Nostalgiefaktor oder große Verbundenheit zum Print-Medium Manga. Grundsätzlich finde ich zwar auch eine nette gedruckte Version in der Hand ganz gut, aber die Kombination aus so einfacher Verfügbarkeit und fehlenden Kosten ist für mich im Moment einfach unschlagbar. (War gestern in der großen Buchhandlung. Nana to Kaoru gab es nicht, muss ich also bestellen. )

    Du schreibst ja auch selbst, dass Webtoons nicht so richtig zu definieren sind. Auf den ersten Blick sehe ich im Webtoon erstmal nur eine Erweiterung der Möglichkeiten für den Zeichner. Niemand hält ihn davon ab nach altem Manga-Schema zu zeichnen. Und z.B. Girls of the Wild's erscheint mir doch auch noch ganz klassisch Mangamäßig. Wer also Mangas/Manhwas lesen möchte kann sich diese in der Auswahl der Webcomics rauspicken. Würde diese Entwicklung also eher als positiv betrachten.

    Was mich viel mehr beschäftigt bei dem Thema ist die Marktsituation und -entwicklung. Es freut mich sehr das alle diese Webtoons kostenlos sind. Aber so manch ein Zeichner möchte irgendwann von seinem Hobby leben können. Und selbst wenn das nicht der Fall ist, inwiefern hat LINE/Naver denn im Moment etwas von den Webtoons. Ich sehe keine Werbung, keine Abos o.ä. Wo ist der Haken bei dem Ganzen? Naver ist ja anscheinend kein Spendenverein, wenn dieses Angebot so kostenlos bleibt und sogar erweitert wird... das wäre ja der Himmel auf Erden. Und ja dann ist das ganze natürlich schlimme Konkurrenz zum japanischen Markt. Also, worauf ich hinaus will, ab wann und wie wird man mit den Webtoons in den kommerziellen Markt einsteigen? Das entscheidet dann ja auch wieder ob das Medium weiterhin so attraktiv bleibt.

    Und mit Freuden schreibe ich noch etwas zu den bereits gelesenen Webtoons:
    Girls of the Wild's:
    Sehr schöne Charaktere (Daldal ), Humor gefällt, dazu Spannung pur. Die Entwicklung des Protagonisten gefällt mir auch sehr gut und ist recht glaubwürdig. Auch wenn er jetzt nicht unbedingt so ein Talentbolzen hätte sein müssen. Ebenso gefallen mir die Zeichnungen, starke Kontrastierung zwischen Action- und Humor-Szenen. Das bringt viel Schwung rein.

    Orange Marmalade:
    Sehr starkes Umeinanderhertanzen aber glücklicherweise nicht viel zu viel davon. Aber sehr schöne Beschäftigung mit dem Außenseiterthema und zwei gut gemachte Hauptpersonen. Der Humor gefällt mir auch hier. Zeichnungen wiederholen sich teilweise oft, erscheinen mir aber an sich ganz gut.
    HappyTurtle ist offline

  8. #8 Zitieren
    Irregular  Avatar von Zetubal
    Registriert seit
    Oct 2010
    Beiträge
    7.367
    Zitat Zitat von Arkain Beitrag anzeigen
    Wie meinst du das? Geht es dir lediglich um die demographischen Tags wie Seinen und Co. sowie die mehr oder weniger Fanspeak-Begriffe wie Tsundere, oder irgendwas spezielleres? Gerade die nicht-demographischen Begriffe kann man imho eh auf alles mögliche anwenden, wenn man möchte. Man wird nur teils seltsam angesehen, wenn man das bei westlichen Werken tut...
    Die demographischen Bezeichnungen fand ich schon immer etwas eigen, aber ja, warum nicht. Ist die Frage, ob wirklich so viel Überschneidung besteht, dass es legitim ist. Man könnte natürlich stattdessen auch einfach ein grobes Zielpublikum angeben, statt die mittlerweile mit mehr verbundenen Begriffe wie Yosei/Seinen/bla zu nutzen, schon, damit die Puristen nicht rumnerven
    Ich meine das so...wie ich es schreibe
    Die nicht-demographischen Begriffe finde ich nicht so einfach anzuwenden bei Kram von anderswo. Käme vielleicht auf einen Versuch an, aber gerade die Charactertropes sind teilweise schon sehr kulturspezifisch für den ostasiatischen Raum. Ich erwähnte ja sogar im Badass-Thread, dass ich das, was ein Animanga-Badass für mich ist, explizit nicht auf andere Kunstformen anwenden würde
    Wie würdest du denn ein grobes Zielpublikum stattdessen angeben?

    Wir hatten es schon in anderen Threads, aber warum veröffentlicht bzw. schreibt man Fiction? Eine Definition könnte sein: weil man glaubt, dass die Geschichte es wert ist, erzählt zu werden. Wenn man weniger auf Profit und Markt achten muss, mehr kreative Freiheit genießt, dann, so hoffe ich, wird die Qualität der Werke zunehmen.
    Was ich übrigens recht interessant finde ist, dass dies Fanübersetzern helfen könnte. Dadurch, dass der ganze Spaß umsonst ist, sehe ich wenig Sinn darin, dass die "Verlage" sich ihrer gerichtlich annehmen. Tatsächlich könnte ich mir vorstellen, dass so mancher dadurch einen Job in der Branche finden könnte.
    Da erkennt wer wieder den roten Faden zwischen den Thread. So ganz weg komme ich von gewissen Leitthemen wohl nicht.
    Die Übersetzer, die für LINE arbeiten, sind mW mehrheitlich (ehem.) Scanlation-Personen. Und ja, auch die Fan-Übersetzungen sind und waren auf Naver bisher geduldet, weil absolut kein monetärer Schaden erwächst. Das lag aber auch teilweise daran, dass die englischen Scanner meist so nett waren, in den entsprechenden Naverrooms auf ihre Übersetzungen zu verweisen. Ich habe selber einige Webtoons aus Fanübersetzungen gelesen, bevor LINE so durchstartete.

    Kommen wir zu den Fragen, obs mir gefällt und ob ich Bedenken hab. Jain, es gefällt mir nicht ganz; ja, ich hab Bedenken.
    [...]
    Was ich an Bedenken habe, betrifft weniger die Tatsache, dass man dann teurere Bücher haben könnte oder so. Ich mache mir eher Sorgen um das Verlagwesen an sich, da dieses kritische Editionen hervorbringt (wenn auch weniger hinsichtlich Manga...), die ich bisher eher selten bei rein elektronischen Formaten gesehen habe. "Akademische" Editionen mit kritischen Apparaten sind für mich von großer Bedeutung (und ich hasse es wie die Pest, wenn die Reviewer mir lieber 7046123 mal sagen, wie gut Klassiker X ist, als auf die Qualität des kritischen Apparats einzugehen ), wenn diese also bedeutend teurer würden, wäre das schon ziemlich ätzend. Wenn diese aufhören zu existieren, weil die Verlage kaputtgehen, wäre das hart ätzend. Allerdings kann man hier einwenden, dass das auch alles digital geht. Bleibt die Frage, ob das auch digital passieren würde bzw. wird - ich wäre begeistert. Insgesamt eine eher schwammige, hinkende Kritik, ich weiß.
    Das löst der Webtoon zB bei LINE mMn ganz gut dadurch, dass die Kapitel 1. eine Kommentarsektion haben, wo du zumindest an der Rezeption teilhaben kannst. Und weil in den Naver und Daum Räumen Diskussionsfläche vorhanden ist. So ein wenig wie Unterforen. Und da sind oft auch die Künstler selber anzutreffen oder Navers/Daums hauseigener Reviewer-Schwarm. Kritik und Rezeption finde ich bei Online-Formaten sogar wesentlich vielfältiger. Auch wenn man lange suchen muss, um da Qualitätsarbeit zu finden

    Ja, hab ich. Ich muss sagen, ich fands mitunter befremdlich, aber nicht unbedingt, weil das quasi oftmals in Korea angesiedelte Manga sind, sondern eher, weil ich die vertikale Lesung als recht eigenartig empfinde. Kann mir aber vorstellen, dass es so auch Leuten geht, die Manga plötzlich "umgekehrt" lesen müssen, schließlich werden gerade in Amerika nicht grundlos immer mal wieder Manga gespiegelt. Bislang hat mich aber kein Mangwha/Webtoon/whatever so sehr fesseln können, dass ich begann ihn regelmäßig zu lesen. Am Stil, der Erzählweise oder ähnlichem lags jedenfalls nicht, da würde ich durchaus zustimmen, dass es sehr an Manga (oder auch westliche Comics!) angelehnt ist, von daher in Korea nichts neues. Weiß nicht, woran es lag, doch bin ich auch generell recht faul was das angeht, also sagt das vielleicht wenig aus. Manchmal lese ich impulsiv irgendwas länger und es funkt, oder eben nicht. Dann kehrt man vielleicht irgendwann wieder dahin zurück und dann funkts erst etc. Variiert. Möglicherweise schau ich mal wieder rein?
    Das kann ich teilweise ganz gut nachvollziehen. Ich hatte hier vor 3 Jahren oder so schonmal die Frage gestellt, ob die Leute hier Webtoons lesen/mögen und nur 2 Antworten bekommen von Leuten, die damit nichts anzufangen wussten. Ist befremdlich. Viele Scanner-Gruppen schneiden zB die Panels so zurecht, dass sie Manga-typisches DIN-A5-Format haben. Ist einfach weniger gewöhnungsbedürftig. Andererseits gibt es auch immer mehr Webtoons, die sehr nach ein Manga-Panelstruktur angenähert sind. The Gamer z.B. Oder Tower of God.
    Wundert mich ehrlich gesagt, dass du nicht so sehr darauf abfährst. Gerade als Horror- und Gothic-Fan gäbe es da so manche Perle im Webtoon.
    Zetubal ist offline

  9. #9 Zitieren
    Mahou Shoujo  Avatar von Önee-sama
    Registriert seit
    Feb 2013
    Ort
    *** World of Warships ***
    Beiträge
    9.859
    Zitat Zitat von Zetubal Beitrag anzeigen

    Was ich mit euch diskutieren möchte, könnt ihr euch zu dem Zeitpunkt wahrscheinlich denken:
    Was haltet ihr von dieser Entwicklung?

    Gefällt euch der Gedanke, dass die Zukunft von Mangas ggf. in der Digitalisierung liegen könnte?

    Habt ihr Bedenken bezüglich der Auswirkungen auf den Print-Bereich?

    Habt ihr bereits Webtoons gelesen und wie fandet ihr sie – speziell im Vergleich zu den traditionellen Formaten?



    Weitere Fragen ergeben sich dann hoffentlich im Lauf der Gespräche
    So, dein nächster Disku Fred.

    Also, Entwicklung und Zukunft:
    Zum einen ist es ja was Tolles, wenn Künstler (vor allem 'Hobbykünstler') ihre Werke selbst publishen können. Besonders für Hobbykünstler, aber auch eher unbekannte Zeichner mag es der einfachste und kostengünstigste Weg sein, sich zu zeigen, also Präsenz zu haben.
    Ich denke aber nicht, das die Zukunft ausschließlich in der Digitalisierung liegen wird. Es wurde bei der intensiven Internetnutzung schon vom 'papierlosen Büro' geträumt und heutzutage druckt man sich trotzdem Emails immer noch auf Papier als Kopie aus, weil komischerweise die Kopie weit weniger 'verschwindet', als die Email selbst...
    So sehe ich das auch bei den Printmedien: Jetzt wird vielleicht gestrauchelt (oder schon längere Zeit, wenn man so einiges an Meldungen aus dem Segment des Gedruckten liest) und trotzdem ist das Buch auf Papier (in unserem Fall der Manga) noch lange nicht tot...
    Es wird Veränderungen geben, wobei ich hoffe, dass nicht Alles teurer wird in gedruckter Form, vielleicht purzeln ja auch die Preise!

    Ich persönlich bevorzuge, wie Alice es schrieb, eine 'Hardcopy'. Ja, da spielt auch mein langsames Dorfinternet mit rein (wobei ja ENDLICH ausgebaut wird), es hat aber auch den Nostalgiefaktor und ich bin der Meinung, Lesen mit einer echten Drucksache in der Hand ist besser, als nur am PC!
    Was Hardcopys eines Webtoons betrifft - zwar sagt hier zum Beispiel 'Dr. K. Nickel', dass er sich keine Bände von 5 bis 10 Euronen leisten kann... da ich es kann, spricht ja nix in Sachen Geld gegen Hardcopys. Und ja, Webtoons sind kostenlos - dann müssten ja Hardcopys von denen aber auch etwas billiger sein, als normale Mangas. Wer kann, soll sie sich doch als Buch holen...

    Selbst gelesen habe ich übrigens 'Girls of Wild' bis momentan Kapitel 146 ('Tower of God' bisher nur 10 Kapitel...). Bei dem zeigt sich, es hat ganz klar traditionelle Elemente: (Sports-) Seinen, Harem, Male Loser Protagonist... Ich mag den Webtoon aber einfach!
    Die Aufmachung, von oben nach unten zu lesen, stört mich nicht im Geringsten - dass sie komplett farbig sind, find ich sogar gut!

    @ Happy:
    Choi Dal Dal!

    [Bild: g0Rs0qn1sL0Girls_of_the_Wild_s___Choi_Dal_Dal___avatar_3.jpg]

    [Bild: Girls_of_the_Wild_s___Choi_Dal_Dal___signatur_1.jpg]

    Meine Kombo von ihr - gemacht damals von Fayara.


    _________


    Soweit erstmal von mir

    PS: Da du schreibst, hier liest (fast) keiner deutsche Mangas... wo kann man denn mal ne Übersicht zu deutschen Mangas einschauen? Interessiert mich jetzt mal, was es da so gibt...
    Önee-sama ist offline

  10. #10 Zitieren
    Cult of Chillosophy  Avatar von one-cool
    Registriert seit
    Oct 2002
    Ort
    Porno Hacieñda ♪♫ Kapingamarangi-Shaman
    Beiträge
    23.973
    Webtoons sind großartig. Kenne mich zwar noch nicht richtig damit aus, aber die, die ich bisher gelesen hatte, haben mir durch die Bank gut gefallen.
    Und ich würde auch eine Funimation-Seite für Mangas sehr begrüßen. Das fehlt noch komplett. Aber leider auch sehr unwahrscheinlich auf Basis diverser Rechte... :/
    Ein zugedröhnter, rosa Hase schlägt alle Hunde aus dem Feld respektive Zwinger - Old Ass Bastard
    Wenn der Internetexplorer mutig genug ist, dich zu fragen, ob er dein Standardbrowser sein darf, bist du auch mutig genug, das Mädel nach nem Date zu fragen ~ Abraham Lincoln (1863)
    Vitamins to hear from Naked
    one-cool ist offline

  11. #11 Zitieren
    Irregular  Avatar von Zetubal
    Registriert seit
    Oct 2010
    Beiträge
    7.367
    Zitat Zitat von HappyTurtle Beitrag anzeigen
    Also Mittwochnacht hast du, Zetu, den Thread eröffnet. Mittwochmorgen um 8:15 habe ich den Thread in der Vorlesung gesehen. Mir daraufhin die App "LINE - Webtoon" runtergeladen.

    Bilanz:
    [...]
    Nicht schlecht für 3 Tage würde ich sagen. Immer in der Bahn oder in einer unnötigen Veranstaltung habe ich mein Smartphone gezückt und gelesen. Und es gefiel mir verdammt gut was ich gelesen habe. Und habe dafür nichts gezahlt.
    Freut mich natürlich besonders, wenn ich da so einen Treffer gelandet habe Wenn dir Orange Marmalade gefällt, könntest du auch mal einen Blick auf Smile Brush und Secretly, Greatly werfen.

    Was mich viel mehr beschäftigt bei dem Thema ist die Marktsituation und -entwicklung. Es freut mich sehr das alle diese Webtoons kostenlos sind. Aber so manch ein Zeichner möchte irgendwann von seinem Hobby leben können. Und selbst wenn das nicht der Fall ist, inwiefern hat LINE/Naver denn im Moment etwas von den Webtoons. Ich sehe keine Werbung, keine Abos o.ä. Wo ist der Haken bei dem Ganzen? Naver ist ja anscheinend kein Spendenverein, wenn dieses Angebot so kostenlos bleibt und sogar erweitert wird... das wäre ja der Himmel auf Erden. Und ja dann ist das ganze natürlich schlimme Konkurrenz zum japanischen Markt. Also, worauf ich hinaus will, ab wann und wie wird man mit den Webtoons in den kommerziellen Markt einsteigen? Das entscheidet dann ja auch wieder ob das Medium weiterhin so attraktiv bleibt.
    Naver, LINE, Daum und Co. generieren Mikrobeträge aus Aufrufen ihrer Websites. So wie Google es auch tut. Je mehr ihre Webtoons gelesen werden, desto mehr verdienen sie daran.
    Weiter zu kommerzialisieren widerspricht dem ganzen Konzept. Dann würden nämlich alle Hobby-ZeichnerInnen aussteigen, schätze ich. Viele von denen nutzen das offene Webtoon-Ding ja gerade, weil es nicht auf Verkäufe, Rentabilität und in Stein gemeißelte Stichzeiten zum nächsten Kapitel festgelegt ist. Und weil sie ihre eigentlichen Jobs lieber ausüben und Webtoons als Hobby betreiben.
    Es gibt also keine Pläne, Webtoons kostenpflichtig zu machen für irgendeine Partei.

    Die einzige Ausnahme bilden die Fälle, wo ein Webtoon mal zum Druck aufgelegt wird. Wenn du dich an der Buchmesse erinnerst, gab es da ja am Webtoon-Stand kostenlose Bände von div. Webtoons zum Abgreifen. Solche gibt es auch für bare Münze. Das läuft dann idR auch über traditionelle Verlage wie Tokypop. Und an den Gewinnen ist neben den Künstlern und dem Verlag natürlich auch des Hoster des Webtoons beteiligt.
    Andererseits sind die Druckfassungen auch eher Gimmicks für große Fans einer Reihe, die unbedingt Sammelexemplare haben wollen.
    Zetubal ist offline

  12. #12 Zitieren
    Ritter Avatar von HappyTurtle
    Registriert seit
    Oct 2010
    Beiträge
    1.253
    Zitat Zitat von Zetubal Beitrag anzeigen
    Naver, LINE, Daum und Co. generieren Mikrobeträge aus Aufrufen ihrer Websites. So wie Google es auch tut. Je mehr ihre Webtoons gelesen werden, desto mehr verdienen sie daran.
    Weiter zu kommerzialisieren widerspricht dem ganzen Konzept. Dann würden nämlich alle Hobby-ZeichnerInnen aussteigen, schätze ich. Viele von denen nutzen das offene Webtoon-Ding ja gerade, weil es nicht auf Verkäufe, Rentabilität und in Stein gemeißelte Stichzeiten zum nächsten Kapitel festgelegt ist. Und weil sie ihre eigentlichen Jobs lieber ausüben und Webtoons als Hobby betreiben.
    Es gibt also keine Pläne, Webtoons kostenpflichtig zu machen für irgendeine Partei.

    Die einzige Ausnahme bilden die Fälle, wo ein Webtoon mal zum Druck aufgelegt wird. Wenn du dich an der Buchmesse erinnerst, gab es da ja am Webtoon-Stand kostenlose Bände von div. Webtoons zum Abgreifen. Solche gibt es auch für bare Münze. Das läuft dann idR auch über traditionelle Verlage wie Tokypop. Und an den Gewinnen ist neben den Künstlern und dem Verlag natürlich auch des Hoster des Webtoons beteiligt.
    Andererseits sind die Druckfassungen auch eher Gimmicks für große Fans einer Reihe, die unbedingt Sammelexemplare haben wollen.
    Könntest du diese Generierung von Mikrobeträgen näher erläutern? Oder mir einen Rechercheansatz geben? Ich finde da auf Anhieb nichts und es ist mir völlig neu, dass man allein durch Klicks, ohne Werbung, auch Geld machen kann. Oder sind die Webtoons einfach werbefrei und Naver verdient über Werbung auf anderen Netzwerkseiten?
    Ja, ich erinnere mich noch an den Webtoon-Stand. War ja alles koreanisch.

    Ich werde bestimmt noch in andere Webtoons reinschauen. Dann berichte ich auch wie mir die gefallen. Danke schonmal für den Tipp. Aber erstmal Girls of the Wild's lesen. #142
    HappyTurtle ist offline

  13. #13 Zitieren
    Irregular  Avatar von Zetubal
    Registriert seit
    Oct 2010
    Beiträge
    7.367
    Zitat Zitat von HappyTurtle Beitrag anzeigen
    Könntest du diese Generierung von Mikrobeträgen näher erläutern? Oder mir einen Rechercheansatz geben? Ich finde da auf Anhieb nichts und es ist mir völlig neu, dass man allein durch Klicks, ohne Werbung, auch Geld machen kann. Oder sind die Webtoons einfach werbefrei und Naver verdient über Werbung auf anderen Netzwerkseiten?
    Ja, ich erinnere mich noch an den Webtoon-Stand. War ja alles koreanisch.

    Ich werde bestimmt noch in andere Webtoons reinschauen. Dann berichte ich auch wie mir die gefallen. Danke schonmal für den Tipp. Aber erstmal Girls of the Wild's lesen. #142
    Von "ohne Werbung" war ja gar nicht die Rede. Google benutzt dafür AdSense. Die gewerblichen Links, die bei jeder Suchanfrage oder auch neben (und vor) Videos auf Youtube auftauchen.
    Naver operiert im Prinzip genauso und dein Tipp ist richtig LINE ist aktuell noch ziemlich werbefrei, deswegen merken wir das nicht so sehr. Wenn du aber mal auf Naver oder Daum schaust, wirst du merken, dass die ebenso Ads schalten.
    Zetubal ist offline

  14. #14 Zitieren
    Ritter Avatar von HappyTurtle
    Registriert seit
    Oct 2010
    Beiträge
    1.253
    Zitat Zitat von Zetubal Beitrag anzeigen
    Von "ohne Werbung" war ja gar nicht die Rede. Google benutzt dafür AdSense. Die gewerblichen Links, die bei jeder Suchanfrage oder auch neben (und vor) Videos auf Youtube auftauchen.
    Naver operiert im Prinzip genauso und dein Tipp ist richtig LINE ist aktuell noch ziemlich werbefrei, deswegen merken wir das nicht so sehr. Wenn du aber mal auf Naver oder Daum schaust, wirst du merken, dass die ebenso Ads schalten.
    Ok, alles klar. Ja, mich hat eben verwirrt, dass mir noch kein Fitzelchen Werbung auf LINE begegnet ist. Und da dachte ich schon es gäbe nun einen Magical Trick mit dem man einfach mal eben reich wird.
    HappyTurtle ist offline

  15. #15 Zitieren
    Dreigestirn Avatar von Arkain
    Registriert seit
    Mar 2006
    Ort
    NRW
    Beiträge
    3.333
    Zitat Zitat von Zetubal Beitrag anzeigen
    Ich meine das so...wie ich es schreibe
    Die nicht-demographischen Begriffe finde ich nicht so einfach anzuwenden bei Kram von anderswo. Käme vielleicht auf einen Versuch an, aber gerade die Charactertropes sind teilweise schon sehr kulturspezifisch für den ostasiatischen Raum. Ich erwähnte ja sogar im Badass-Thread, dass ich das, was ein Animanga-Badass für mich ist, explizit nicht auf andere Kunstformen anwenden würde
    Wie würdest du denn ein grobes Zielpublikum stattdessen angeben?
    Es [edit] geht kommt [/edit] immer darauf an. Da es sich irgendwie im AniMangabereich etabliert hat, ist klar, dass es da einfacher anzuwenden ist, immerhin ists ja etabliert . Dass es daher auch gut auf an AniManga orientierten Medien anzuwenden ist, scheint mir klar. Dennoch kann man ja schauen, ob sich nicht dennoch im Kern ähnliche Konzepte wiederfinden lassen. Ist ja nicht so, als hätten die Japaner alle Tsunderes der Welt für sich gepachtet. Es kommt aber auch immer etwas darauf an, um welche Charaktertropes es nun genau geht. Natürlich sind speziell asiatische Tropes eher schwer in westlicher Literatur zu finden, ebenso dann solche, die recht speziell an der japanischen Kultur orientiert sind in nicht-japanischen Werken (und Settings) etc.
    Ach, ganz pragmatisch. Männlich, weiblich, Alterstufen... Das Ding ist, dass ich da ob der impliziten Verallgemeinerung gerader der Geschlechter eher wenig von halte und mir daher wünschen würde, dass es eine brauchbare Angabe von Tags gibt, anhand derer man sich zusammenreimen kann, ob es was für einen ist. Vielleicht ein kleiner Infotext dazu, der nicht nur die grobe Geschichte in ein paar Sätzen wiedergibt. Worum es mir geht ist, dass die für AniManga verwendeten Begriffe mittlerweile eine gewisse Vorbelastung haben, die man so vermeiden könnte. Ferner würde man vermeiden Webtoons als die kleinen Brüder "echter" Manga darzustellen, eine Lesung, die ich mir durchaus vorstellen könnte. Das Problem ist natürlich, dass man damit die anderen Schlagworte ebenso behandelt, Romance und Co. haben ja auch ihren Rattenschwanz an Implikationen. Ich könnte mir übrigens auch vorstellen, dass sich da irgendwann ganz eigene Begriffe etablieren, die dann eben die Entsprechung von Seinen und Co. wären.

    Zitat Zitat von Zetubal Beitrag anzeigen
    Da erkennt wer wieder den roten Faden zwischen den Thread. So ganz weg komme ich von gewissen Leitthemen wohl nicht.
    Die Übersetzer, die für LINE arbeiten, sind mW mehrheitlich (ehem.) Scanlation-Personen. Und ja, auch die Fan-Übersetzungen sind und waren auf Naver bisher geduldet, weil absolut kein monetärer Schaden erwächst. Das lag aber auch teilweise daran, dass die englischen Scanner meist so nett waren, in den entsprechenden Naverrooms auf ihre Übersetzungen zu verweisen. Ich habe selber einige Webtoons aus Fanübersetzungen gelesen, bevor LINE so durchstartete.
    Tatsache . Uninteressant ist das aber wirklich nicht. Zwar mag es utopisch scheinen, dass potentielle kreative Freiheit zu Qualitätszuwachs führt, aber schaun mer mal. Hast du irgendwelche Gedanken dazu?
    Dann ists mir den Übersetzern ja etwas so wie ich vermutete. Ist eine gute Sache, schätze ich.

    Zitat Zitat von Zetubal Beitrag anzeigen
    Das löst der Webtoon zB bei LINE mMn ganz gut dadurch, dass die Kapitel 1. eine Kommentarsektion haben, wo du zumindest an der Rezeption teilhaben kannst. Und weil in den Naver und Daum Räumen Diskussionsfläche vorhanden ist. So ein wenig wie Unterforen. Und da sind oft auch die Künstler selber anzutreffen oder Navers/Daums hauseigener Reviewer-Schwarm. Kritik und Rezeption finde ich bei Online-Formaten sogar wesentlich vielfältiger. Auch wenn man lange suchen muss, um da Qualitätsarbeit zu finden
    Hm, ja, mir gings ja darum, die hoffentlich taugliche Qualitätsarbeit direkt zu bekommen, anstatt sie mühsam in Foren oder sonstwo suchen zu müssen . Abwarten und Tee trinken?

    Zitat Zitat von Zetubal Beitrag anzeigen
    Das kann ich teilweise ganz gut nachvollziehen. Ich hatte hier vor 3 Jahren oder so schonmal die Frage gestellt, ob die Leute hier Webtoons lesen/mögen und nur 2 Antworten bekommen von Leuten, die damit nichts anzufangen wussten. Ist befremdlich. Viele Scanner-Gruppen schneiden zB die Panels so zurecht, dass sie Manga-typisches DIN-A5-Format haben. Ist einfach weniger gewöhnungsbedürftig. Andererseits gibt es auch immer mehr Webtoons, die sehr nach ein Manga-Panelstruktur angenähert sind. The Gamer z.B. Oder Tower of God.
    Wundert mich ehrlich gesagt, dass du nicht so sehr darauf abfährst. Gerade als Horror- und Gothic-Fan gäbe es da so manche Perle im Webtoon.
    Es finden sich doch überall für alles Perlen . Bisher hat es mich eben noch nicht so umgehauen, aber ich hab mich auch noch nicht so intensiv damit befasst, also mal schauen.
    Dass die Panels teils auf Mangaformat zusammengeschnitten werden halte ich allerdings nicht für so schrecklich sinnvoll. Ich fand das Format erstmal etwas befremdlich, aber es ist nicht so, als könnte man sich nicht daran gewöhnen. Ich finde z.B. auch die teils betriebene Spiegelei von Manga nicht gut, da so gut und gern irgendwas verloren gehen kann, das sich schwerlich durch eine Anpassung des Textes beheben lässt. Ähnlich sehe ichs beim vertikalen Format, bei dem sich z.B. irgendwas ne ganze Weile von durch das Bild ziehen kann, das dann geschnitten wiederum seinen Effekt verliert. Kreativer Umgang mit dem Format ist eigentlich immer recht spannend, behaupte ich.
    Schwierig stelle ich mir in dem Sinne übrigens vor, was du weiter unten Happy gegenüber zur Printversion schreibst. Werden die dann auch mangamäßig verpackt, oder liest man die ebenfalls vertikal, blättert dabei nur viel?
    Arkain ist offline Geändert von Arkain (26.11.2014 um 00:23 Uhr) Grund: Even Moar Typos <3

  16. #16 Zitieren
    Irregular  Avatar von Zetubal
    Registriert seit
    Oct 2010
    Beiträge
    7.367
    Zitat Zitat von Önee-sama Beitrag anzeigen
    So, dein nächster Disku Fred.
    Ja, das ist er.

    Ich denke aber nicht, das die Zukunft ausschließlich in der Digitalisierung liegen wird. Es wurde bei der intensiven Internetnutzung schon vom 'papierlosen Büro' geträumt und heutzutage druckt man sich trotzdem Emails immer noch auf Papier als Kopie aus, weil komischerweise die Kopie weit weniger 'verschwindet', als die Email selbst...
    So sehe ich das auch bei den Printmedien: Jetzt wird vielleicht gestrauchelt (oder schon längere Zeit, wenn man so einiges an Meldungen aus dem Segment des Gedruckten liest) und trotzdem ist das Buch auf Papier (in unserem Fall der Manga) noch lange nicht tot...
    Ich drucke keine Mails aus. Und kenne hier am Institut auch niemanden, der/die das tut. Und wie das Buch gegenüber dem E-Book strauchelt ist nun auch kein Geheimnis mehr. Aktuell ist der Manga vielleicht noch die dominierende Kraft, aber mittelfristig stellt sich schon die Frage, ob die Konsumenten lieber den Buchdruck haben oder auf die digitale Fassung ausweichen.
    Mal abgesehen von Öko-Gedanken meinerseits, sehe ich da auch praktische Reize am "E-Manga". Platzprobleme zB. Wenn ich nicht regelmäßig die Mangas verticken würde, hätte ich in Windeseile einen Animanga-Messi-Haushalt. Sind nunmal zig Bände pro Geschichte und die wollen verstaut werden. Von den übergroßen Wochenmagazinen wie Young JUMP ganz zu schweigen. In denen ja die meisten Leute sowieso nur einen Teil der Stories lesen wolllen.
    Außerdem kann/sollte man ja auch beachten, dass der internationale Markt immer wichtiger wird für die japanische Manga-Industrie. Und der Vertrieb ins Ausland ist wesentlich einfacher über das Internet.

    Es wird Veränderungen geben, wobei ich hoffe, dass nicht Alles teurer wird in gedruckter Form, vielleicht purzeln ja auch die Preise!
    Warum sollte das passieren?

    Was Hardcopys eines Webtoons betrifft - zwar sagt hier zum Beispiel 'Dr. K. Nickel', dass er sich keine Bände von 5 bis 10 Euronen leisten kann... da ich es kann, spricht ja nix in Sachen Geld gegen Hardcopys. Und ja, Webtoons sind kostenlos - dann müssten ja Hardcopys von denen aber auch etwas billiger sein, als normale Mangas.
    Nope, die sind gleichteuer oder sogar leicht teurer. Sind idR nicht so auflagenstark und werden eher als "Sammlerstücke" vermarktet, für LeserInnen, die unbedingt auch eine physische Kopie des Webtoons haben möchten.


    Selbst gelesen habe ich übrigens 'Girls of Wild' bis momentan Kapitel 146 ('Tower of God' bisher nur 10 Kapitel...). Bei dem zeigt sich, es hat ganz klar traditionelle Elemente: (Sports-) Seinen, Harem, Male Loser Protagonist... Ich mag den Webtoon aber einfach!
    Seinen? Das? Arkaiiiiiiin


    PS: Da du schreibst, hier liest (fast) keiner deutsche Mangas... wo kann man denn mal ne Übersicht zu deutschen Mangas einschauen? Interessiert mich jetzt mal, was es da so gibt...
    Übersicht...puh, da habe ich gerade keine parat. Kann dir ein paar Namen anbieten.
    Christina Plaka ist rel. bekannt und gibt Workshops zum Mangazeichnen. Die habe ich dieses Jahr auch Live auf der Nippon Connection erlebt. Judith Park, Melanie Schober, Robert Labs, Mikiko Ponczeck, Nina Werner... das sind bekanntere Namen. Kannst mal über die Website von animexx suchen. Die fördern regelmäßig deutsche Mangaka. AnimaniA verleiht auch jährlich einen Preis für "Bester Manga (national)". Da vielleicht mal einen Blick ins Archiv riskieren.
    Zetubal ist offline

  17. #17 Zitieren
    Irregular  Avatar von Zetubal
    Registriert seit
    Oct 2010
    Beiträge
    7.367
    Zitat Zitat von Arkain Beitrag anzeigen
    Es geht immer darauf an. Da es sich irgendwie im AniMangabereich etabliert hat, ist klar, dass es da einfacher anzuwenden ist, immerhin ists ja etabliert . Dass es daher auch gut auf an AniManga orientierten Medien anzuwenden ist, scheint mir klar. Dennoch kann man ja schauen, ob sich nicht dennoch im Kern ähnliche Konzepte wiederfinden lassen. Ist ja nicht so, als hätten die Japaner alle Tsunderes der Welt für sich gepachtet. Es kommt aber auch immer etwas darauf an, um welche Charaktertropes es nun genau geht. Natürlich sind speziell asiatische Tropes eher schwer in westlicher Literatur zu finden, ebenso dann solche, die recht speziell an der japanischen Kultur orientiert sind in nicht-japanischen Werken (und Settings) etc.
    Manchmal fällt es mir schwer, so einen Absatz zu deuten.

    Ach, ganz pragmatisch. Männlich, weiblich, Alterstufen... Das Ding ist, dass ich da ob der impliziten Verallgemeinerung gerader der Geschlechter eher wenig von halte und mir daher wünschen würde, dass es eine brauchbare Angabe von Tags gibt, anhand derer man sich zusammenreimen kann, ob es was für einen ist. Vielleicht ein kleiner Infotext dazu, der nicht nur die grobe Geschichte in ein paar Sätzen wiedergibt. Worum es mir geht ist, dass die für AniManga verwendeten Begriffe mittlerweile eine gewisse Vorbelastung haben, die man so vermeiden könnte. Ferner würde man vermeiden Webtoons als die kleinen Brüder "echter" Manga darzustellen, eine Lesung, die ich mir durchaus vorstellen könnte. Das Problem ist natürlich, dass man damit die anderen Schlagworte ebenso behandelt, Romance und Co. haben ja auch ihren Rattenschwanz an Implikationen. Ich könnte mir übrigens auch vorstellen, dass sich da irgendwann ganz eigene Begriffe etablieren, die dann eben die Entsprechung von Seinen und Co. wären.
    schau mal auf der LINE-Website kategorisiert werden. Die Arbeiten konkret mit Genres, Geschlecht und ungefährem Alter.

    Tatsache . Uninteressant ist das aber wirklich nicht. Zwar mag es utopisch scheinen, dass potentielle kreative Freiheit zu Qualitätszuwachs führt, aber schaun mer mal. Hast du irgendwelche Gedanken dazu?

    Gedanken ja. Aber eher nicht so, dass ich eine richtige Kritik daraus basteln könnte. Ich bin bekanntlich kein Freund von Scanlation und von daher unschlüssig, wie gut ich es finden soll, wenn jemand über die Schiene sogar noch mit einem Job belohnt wird. Andererseits sind mir die Leute lieber, wenn sie legal arbeiten.
    Gemischte Gefühle.

    Hm, ja, mir gings ja darum, die hoffentlich taugliche Qualitätsarbeit direkt zu bekommen, anstatt sie mühsam in Foren oder sonstwo suchen zu müssen . Abwarten und Tee trinken?
    Ich hole mir meine Qualitätsmeldungen immer aus diesem Forum. Und finde es umgekehrt auch mühselig, in der Printlandschaft Qualitätsarbeit zu finden.

    Es finden sich doch überall für alles Perlen . Bisher hat es mich eben noch nicht so umgehauen, aber ich hab mich auch noch nicht so intensiv damit befasst, also mal schauen.
    Dann weisst du jetzt ja, was du mal beizeiten nachholen kannst

    Dass die Panels teils auf Mangaformat zusammengeschnitten werden halte ich allerdings nicht für so schrecklich sinnvoll. Ich fand das Format erstmal etwas befremdlich, aber es ist nicht so, als könnte man sich nicht daran gewöhnen. Ich finde z.B. auch die teils betriebene Spiegelei von Manga nicht gut, da so gut und gern irgendwas verloren gehen kann, das sich schwerlich durch eine Anpassung des Textes beheben lässt. Ähnlich sehe ichs beim vertikalen Format, bei dem sich z.B. irgendwas ne ganze Weile von durch das Bild ziehen kann, das dann geschnitten wiederum seinen Effekt verliert. Kreativer Umgang mit dem Format ist eigentlich immer recht spannend, behaupte ich.
    Zu Teilen kann ich das sogar bestätigen. Distant Sky ist zB ein Webtoon, dessen erstes Kapitel ein einziges langes Panel ist. Das geht beim Zerschneiden wohl verloren, schätze ich.

    Schwierig stelle ich mir in dem Sinne übrigens vor, was du weiter unten Happy gegenüber zu Printversion schreibst. Werden die dann auch mangamäßig verpackt, oder liest man die ebenfalls vertikal, blättert dabei nur viel?
    Wie würdest du dir das vorstellen? So eine Asterix&Obelix-Papyrusrolle? Hätte zwar Stil, ist aber nicht so. Die Webtoons, die ich bisher gedruckt gesehen habe, werden in dem Format größerer Manga/-Comicbände rausgegeben. Wie The Breaker, Oldboy oder amerikanische Comicbände. Dementsprechend sind die Bild auch aufgeteilt worden.
    Zetubal ist offline

  18. #18 Zitieren
    Dreigestirn Avatar von Arkain
    Registriert seit
    Mar 2006
    Ort
    NRW
    Beiträge
    3.333
    Ich merke gerade, ich sollte um die Uhrzeit keine solchen Postings mehr schreiben, es schleichen sich doch erstaunlich viele Fehlerchen ein.

    Zitat Zitat von Zetubal Beitrag anzeigen
    Manchmal fällt es mir schwer, so einen Absatz zu deuten.


    schau mal auf der LINE-Website kategorisiert werden. Die Arbeiten konkret mit Genres, Geschlecht und ungefährem Alter.
    Das muss man mit viel Liebe deuten
    Was ist denn das Problem? Was ich meinte ist, dass sich viele Tropes generell anwenden lassen, wenn sie nicht so speziell japanisch (oder meinetwegen asiatisch) sind, dass sie bspw. im westlichen Kulturkreis vollkommen rausfallen würden.

    Hmm, ich hab mal kurz geschaut, sehe aber eigentlich erstmal nur Genres wie Thriller und Romance. Jedenfalls, ich halte das "westliche" System für insgesamt sinnvoller. Aber natürlich hab ich auch einen westlichen Hintergrund, was Medien und deren Rezeption angeht.


    Zitat Zitat von Zetubal Beitrag anzeigen
    Gedanken ja. Aber eher nicht so, dass ich eine richtige Kritik daraus basteln könnte. Ich bin bekanntlich kein Freund von Scanlation und von daher unschlüssig, wie gut ich es finden soll, wenn jemand über die Schiene sogar noch mit einem Job belohnt wird. Andererseits sind mir die Leute lieber, wenn sie legal arbeiten.
    Gemischte Gefühle.
    Mir gings eigentlich mehr um die Autoren und die Auswirkungen der hypothetischen kreativen Freiheit, als um die Übersetzer.


    Zitat Zitat von Zetubal Beitrag anzeigen
    Ich hole mir meine Qualitätsmeldungen immer aus diesem Forum. Und finde es umgekehrt auch mühselig, in der Printlandschaft Qualitätsarbeit zu finden.
    Kann man machen, aber ich würde Foren nicht unbedingt mit akademischen Editionen auf eine Stufe stellen wollen. Letzteres muss nicht immer besser sein, aber ich glaube, ich hole mir lieber von etablierten Renaissance Scholars meine (Haupt!-)Infos zu Shakespeare, als von mit Glück halbwegs belesenen Forumsusern. Das Hauptproblem scheint mir hier auch, dass AniManga und ihre "Verwandten" derzeit noch nicht so sehr entsprechende Beachtung - Würdigung? - finden(zumindest außerhalb des eigenen Kulturkreises). Gilt aber auch für westliche Comics und (nicht selten) ebenso für Animation. Es ist andererseits natürlich auch ziemlich schwer für solche Medien kritische Editionen herauszubringen. Weiß ehrlich gesagt gar nicht, wie das genau aussehen würde. Hmm. Wahrscheinlich wären das letztlich eher Sekundärtexte zu Werken, als speziell annotierte Einzelwerke.


    Zitat Zitat von Zetubal Beitrag anzeigen
    Zu Teilen kann ich das sogar bestätigen. Distant Sky ist zB ein Webtoon, dessen erstes Kapitel ein einziges langes Panel ist. Das geht beim Zerschneiden wohl verloren, schätze ich.
    Wenn man es pessimistisch auslegen will, zerstört das etwas die Printversion, die sich viele - aus welchen Gründen auch immer - erhoffen und am liebsten ins Regal stellen wollen, auf dass sie ewig einstaube. Ich finde es insgesamt dennoch bemerkenswert, dass trotz der Schwierigkeiten, vielleicht gar Abwesenheit, von Printversionen, Webtoons mittlerweile doch relativ dominant geworden so. So dominant, dass die Verlage Bedenken haben. Evtl. zeigt das auch einen Trend auf, dass tatsächlich gar nicht mehr so viele Leute auf Hardcopies bestehen. Tatsächlich lese ich das Bedürfnis danach primär in Diskussionsthreads wie diesem, wenngleich ich mich auch nicht ausgiebig damit befasst habe. Könnte man ja mal statistisch auswerten oder so


    Zitat Zitat von Zetubal Beitrag anzeigen
    Wie würdest du dir das vorstellen? So eine Asterix&Obelix-Papyrusrolle? Hätte zwar Stil, ist aber nicht so. Die Webtoons, die ich bisher gedruckt gesehen habe, werden in dem Format größerer Manga/-Comicbände rausgegeben. Wie The Breaker, Oldboy oder amerikanische Comicbände. Dementsprechend sind die Bild auch aufgeteilt worden.
    War zwar nicht sonderlich ernst gemeint, aber wenn ich so darüber nachdenke... man hält das Buch quer? Dann wird man noch seltsamer angesehen, nicht nur, dass man Bücher verkehrtrum liest, jetzt liest man sie auch noch seitwärts In Wahrheit sinds alles Pornoheftchen...
    Ich dachte, dass es eher um das typische Mangaformat ging, daher stellte ich es mir sehr schwer vor. Wenn man natürlich mehr Platz hat, ists nicht ganz so kritisch. Trotzdem eher ungünstig. Printversionen sind in dem Fall wohl einfach schwierig.
    Arkain ist offline Geändert von Arkain (26.11.2014 um 22:23 Uhr)

  19. #19 Zitieren
    Mahou Shoujo  Avatar von Önee-sama
    Registriert seit
    Feb 2013
    Ort
    *** World of Warships ***
    Beiträge
    9.859
    Zitat Zitat von Zetubal Beitrag anzeigen
    Ja, das ist er.


    Zitat Zitat von Zetubal Beitrag anzeigen
    Ich drucke keine Mails aus. Und kenne hier am Institut auch niemanden, der/die das tut. Und wie das Buch gegenüber dem E-Book strauchelt ist nun auch kein Geheimnis mehr. Aktuell ist der Manga vielleicht noch die dominierende Kraft, aber mittelfristig stellt sich schon die Frage, ob die Konsumenten lieber den Buchdruck haben oder auf die digitale Fassung ausweichen.
    Mal abgesehen von Öko-Gedanken meinerseits, sehe ich da auch praktische Reize am "E-Manga". Platzprobleme zB. Wenn ich nicht regelmäßig die Mangas verticken würde, hätte ich in Windeseile einen Animanga-Messi-Haushalt. Sind nunmal zig Bände pro Geschichte und die wollen verstaut werden. Von den übergroßen Wochenmagazinen wie Young JUMP ganz zu schweigen. In denen ja die meisten Leute sowieso nur einen Teil der Stories lesen wolllen.
    Außerdem kann/sollte man ja auch beachten, dass der internationale Markt immer wichtiger wird für die japanische Manga-Industrie. Und der Vertrieb ins Ausland ist wesentlich einfacher über das Internet.
    Komm mal zu mir auf die Arbeit. Ich bin da noch nicht mal im Büro tätig... was aber alleine bei mir im Produktionsbereich an Papier verbraucht und meiner Meinung nach auch verschwendet wird - das ist pro Tag mehr, als ein Zimmer bis unter die Decke voll mit Mangas!
    In meiner Ausbildung war ich im Büro, in einem kleinen Betrieb... da wurden Emails auch ausgedruckt und weggeheftet. Dasselbe kenne ich von anderen Leuten an deren Arbeitsplatz und vor 5 Jahren meinte das auch mein Berufsschullehrer - das viele Firmen es so machen, aber auch die Berufsschule

    Aber ja, ich sehe schon, Öko und Platzangebot, dazu der einfache Vertriebsweg über das Internet.
    Ich gehöre halt zu einer aussterbenden Art, die sowas gerne daheim in die Hand nimmt...

    Zitat Zitat von Zetubal Beitrag anzeigen
    Warum sollte das passieren?
    Du sagst ja immer, es teurer machen, damit man mit den weniger verkauften Auflagen immer noch denselben Gewinn hat...
    Ich stehe da irgendwo immer noch auf dem Standpunkt, wenn man es billiger macht, kann man vielleicht neue Kunden gewinnen.

    Wobei ich aber (oberflächlich) noch aus der Schulzeit kenne, dass es genug Beispiele gibt, wo Preissenkungen nix bewirken und man für neue Kunden andere Wege gehen muss...

    Na ja, leicht hoffen wird man dennoch dürfen...

    Zitat Zitat von Zetubal Beitrag anzeigen
    Nope, die sind gleichteuer oder sogar leicht teurer. Sind idR nicht so auflagenstark und werden eher als "Sammlerstücke" vermarktet, für LeserInnen, die unbedingt auch eine physische Kopie des Webtoons haben möchten.
    Also quasi 'Limited Edition'

    Zitat Zitat von Zetubal Beitrag anzeigen
    Seinen? Das? Arkaiiiiiiin
    Ich habs doch nicht so mit Genres

    Zitat Zitat von Zetubal Beitrag anzeigen
    Übersicht...puh, da habe ich gerade keine parat. Kann dir ein paar Namen anbieten.
    Christina Plaka ist rel. bekannt und gibt Workshops zum Mangazeichnen. Die habe ich dieses Jahr auch Live auf der Nippon Connection erlebt. Judith Park, Melanie Schober, Robert Labs, Mikiko Ponczeck, Nina Werner... das sind bekanntere Namen. Kannst mal über die Website von animexx suchen. Die fördern regelmäßig deutsche Mangaka. AnimaniA verleiht auch jährlich einen Preis für "Bester Manga (national)". Da vielleicht mal einen Blick ins Archiv riskieren.
    Ich hatte da mal gehetzt vor der Arbeit reingeschaut... muss mir mal mehr Zeit nehmen nach deutschen Mangakas zu suchen.
    Meine kurzen Impressionen waren: Story mäßig sprang mich noch nix an. 'Strange' war es deutsche Namen von Chars zu lesen...
    Na ja, mal schauen, was bei rum kommt, wenn ich mit mehr Zeit danach suche
    Önee-sama ist offline

  20. #20 Zitieren
    Irregular  Avatar von Zetubal
    Registriert seit
    Oct 2010
    Beiträge
    7.367
    Zitat Zitat von Arkain Beitrag anzeigen
    Das muss man mit viel Liebe deuten
    Daran sollte es bei mir nicht scheitern

    Was ist denn das Problem? Was ich meinte ist, dass sich viele Tropes generell anwenden lassen, wenn sie nicht so speziell japanisch (oder meinetwegen asiatisch) sind, dass sie bspw. im westlichen Kulturkreis vollkommen rausfallen würden.

    Hmm, ich hab mal kurz geschaut, sehe aber eigentlich erstmal nur Genres wie Thriller und Romance. Jedenfalls, ich halte das "westliche" System für insgesamt sinnvoller. Aber natürlich hab ich auch einen westlichen Hintergrund, was Medien und deren Rezeption angeht.
    Nun, ich sprach ja eigentlich von speziell asiatischen Tropes. Oder meinte die zumindest. Was wäre denn deiner Meinung nach die westliche Entsprechung zu Tsundere? Mir fällt da am ehesten sowas wie "bossy black woman" ein, aber das ist für sich problematisch und zu speziell, um wirklich vergleichbar zu sein.
    Wenn du bei LINE auf Top Ranking in der Navigationsleiste klickst, kommst du zu einer Übersicht, die links nach Genres läuft und rechts nach Geschlecht+Altersgruppe (Males/Females in 10's/20's/30's)

    Mir gings eigentlich mehr um die Autoren und die Auswirkungen der hypothetischen kreativen Freiheit, als um die Übersetzer.
    Achso. Spannend finde ich das! Die Mangalandschaft kam mir schon immer sehr viel offener vor für kreative Geschichten, die zumindest hier an keinem Verleger vorbeikämen. Dass es auch dort allerdings immer krassere Auflagen gibt, haben in den letzten Jahren ja diverse Mangakas angekreidet.
    Dass mit den Webtoons nun die Verlage ausgeklammert sind und ein kreativer Kopf tatsächlich "einfach machen darf", finde ich toll.
    Wenn ich da überhaupt etwas problematisches finden müsste, wäre es wohl das Problem mit der Bekanntheit Mit Print-Mangas gab es zumindest Verlage, die immer nur bestimmte Genres abdruckten. Bei Webtoons muss man sich auf die teilweise sehr schwammigen Genre-Tags und Mundpropaganda stützen. Was es alles im Angebot gibt, erschließt sich auch nur dann, wenn man die ganzen Sachen des untersten Rooms durchforstet.
    Bei Webtoons entscheidet - im Guten wie im Schlechten - eben auch die Popularität und wer was Unpopuläres spannend findet, muss immernoch auf Schatzsuche gehen.

    Auch da kann man natürlich einwerfen, dass es immernoch einfacher für einen Webtoon-Artist ist, eine unpopuläre Geschichte durchzuziehen, als für einen Magaka, der dadurch in Existenznot geraten könnte.

    Wie siehst du das denn?

    Kann man machen, aber ich würde Foren nicht unbedingt mit akademischen Editionen auf eine Stufe stellen wollen. Letzteres muss nicht immer besser sein, aber ich glaube, ich hole mir lieber von etablierten Renaissance Scholars meine (Haupt!-)Infos zu Shakespeare, als von mit Glück halbwegs belesenen Forumsusern. Das Hauptproblem scheint mir hier auch, dass AniManga und ihre "Verwandten" derzeit noch nicht so sehr entsprechende Beachtung - Würdigung? - finden(zumindest außerhalb des eigenen Kulturkreises). Gilt aber auch für westliche Comics und (nicht selten) ebenso für Animation. Es ist andererseits natürlich auch ziemlich schwer für solche Medien kritische Editionen herauszubringen. Weiß ehrlich gesagt gar nicht, wie das genau aussehen würde. Hmm. Wahrscheinlich wären das letztlich eher Sekundärtexte zu Werken, als speziell annotierte Einzelwerke.
    This time the joke's on you


    Wenn man es pessimistisch auslegen will, zerstört das etwas die Printversion, die sich viele - aus welchen Gründen auch immer - erhoffen und am liebsten ins Regal stellen wollen, auf dass sie ewig einstaube. Ich finde es insgesamt dennoch bemerkenswert, dass trotz der Schwierigkeiten, vielleicht gar Abwesenheit, von Printversionen, Webtoons mittlerweile doch relativ dominant geworden so. So dominant, dass die Verlage Bedenken haben. Evtl. zeigt das auch einen Trend auf, dass tatsächlich gar nicht mehr so viele Leute auf Hardcopies bestehen. Tatsächlich lese ich das Bedürfnis danach primär in Diskussionsthreads wie diesem, wenngleich ich mich auch nicht ausgiebig damit befasst habe. Könnte man ja mal statistisch auswerten oder so
    Spielt eben so einigen Trends unserer Gesellschaft entgegen. Weniger Platz zum Ausbreiten, immer mehr Zeit vernetzt verbringen, Anspruch, mobil zu konsumieren und und und. Webtoons fügen sich mE besser ein in den aktuellen Lifestyle als Hardcopies.
    Ich hab es jetzt nicht nachgeschaut, aber du äußerst ganz schön oft in Diskussionen das Interesse an Statistik, kann das sein
    Zetubal ist offline

Seite 1 von 2 12 Letzte »

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •