Stimmt nicht. Es gibt zwar Aufstellungen darüber, dass Hamilton unterm Strich ein paar mehr Punkte durch Defekte verloren hat, aber in puncto Häufigkeit war das Pech ziemlich gleich verteilt.
Rennen, in denen Hamilton durch Defekte beeinträchtigt wurde:
- Australien (Motorenprobleme)
- Kanada (ERS-Ausfall, infolgedessen Bremsversagen)
- Deutschland (Bremsversagen im Qualifying)
- Ungarn (Ölleck im Qualifying)
- Italien (Software-Problem am Start)
Macht 5 Rennen, die von Defekten zumindest teilweise gestört wurden.
Rennen, in denen Rosberg durch Defekte beeinträchtigt wurde:
- China (ausgefallene Telemetrie)
- Kanada (ERS-Ausfall)
- Großbritannien (Getriebeschaden)
- Singapur (Elektrik-Defekt)
Macht 4 Rennen.
Laut
Motorsport-Magazin (mit deren Aufstellung ich nicht zu 100% einverstanden bin) gibt es noch ein paar Punkte, die man aufzählen könnte:
- Software-Fehler im Qualifying in Malaysia, der indirekt zu Rosbergs Dreher und P4 führte (Display zeigte fälschlicherweise einen deutlichen Rückstand an, so dass Rosberg nach eigener Aussage die letzte Kurve nach dem Motto "Alles oder nichts" nahm)
- verglaste Bremsscheiben an beiden Autos im Qualifying in Belgien
- die Kollision zwischen Rosberg und Hamilton im Rennen in Belgien (Reifenschaden und spätere Aufgabe bei Hamilton, Frontflügelschaden und -wechsel bei Rosberg)
Außerdem würde ich noch, da wir beim Thema "Pech" sind, das Rennen in Ungarn aufzählen, in dem das Safety Car für Rosberg zur Unzeit auf die Strecke kam, ihn zudem das Medical Car einbremste (oder ein anderes Fahrzeug, das nicht überholt werden durfte) und er dadurch trotz großer Führung weit zurückgeworfen wurde.
Fazit:
Freud' und Leid halten sich auf beiden Seiten ziemlich exakt die Waage. Die WM wurde bislang nicht durch Faktoren verzerrt, die nicht in den Händen der Fahrer lagen.
Alles könnte gut sein,
aber der Punkte-Irrsinn von Abu Dhabi stellt eine realistische Gefahr dar, dass sich nachher niemand mehr an eine tolle WM erinnert, sondern nur noch daran, dass der "falsche" Fahrer den Titel holte.