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  1. Beiträge anzeigen #141
    Held Avatar von Nicolei
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    Nicolei ist offline
    »Die Silberseeburg scheint einen guten Eindruck zu machen. Jedoch waren die meisten Burgen, die ich wirklich kennengelernt habe, nicht mehr wirklich Burgen. Eigentlich gab es nur eine. Es war die im Minental, ich war einige Zeit dort, jedoch machte sie selbst in ihrem letzteren Stadium, noch einen bemerkenswerten Eindruck. Die Silberseeburg ist dagegen natürlich etwas besonderes. Es wurde gut auf sie Acht gegeben, ihre Mauern wirken stark genug, um Feinde abwehren zu können.« Er hielt kurz inne und lauschte Esteban weiter, ehe er erneut zur Antwort ansetze »Ich hoffe ebenso wie ihr, dass sich Myrtana, der größeren Bedrohung durch den Drachen bewusst ist. Im Gegensatz zu dem Fall von Setarrif und dem Leid, dass ich in den Augen dieser Menschen sah, ist die Politik nun wirklich zweitrangig und würde wohl beiden Parteien unnötig schaden und viel zu viele Ressourcen verbrauchen, als dass wirklich eine Lösung gefunden werden könnte. Und diese würden bei einem weiteren Angriff des Drachens allen fehlen.«

    Jedoch waren politische Dispute zu dieser Uhrzeit etwas schwer und es lag auch nicht gerade in der Hand der beiden Magier, dies wirklich zu entscheiden. Es bleib abzuwarten wie sich die beiden Könige entscheiden würden. Vielleicht würde es auch ein Bündnis geben? Wer wusste das schon, bis auf die Götter?
    Die Nacht verlief ruhig, es war ein schönes, vertrautes Gefühl, mal wieder ein festes Dach über dem Kopf zu haben. Jedoch plagen den alten Kauz viele Gedanken und er verspürte etwas, dass er selten verspürte. Sehnsucht. Lange waren sie schon unterwegs und je länger diese Reise schon andauerte, desto größer wurden seine Gefühle, nach seiner Heimat, dem Kastell und, das musste er sich, so sehr er es verdrängte doch zugegeben, seiner Liebsten.
    Noch gezeichnet von dem schlechten Schlaf packten die beiden Magier ihre sieben, oder vielleicht acht Sachen zusammen und füllten ihre Wasserschläuche auf.

    Es würde eine lange Heimreise werden. Wer weiß, was ihnen wohl widerfahren würde?

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    Schwertmeister Avatar von HerrBrom
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    HerrBrom ist offline
    Jeden Abend nach seiner Schicht in der neuen Miniatursturmkampfmöve begab sich Brom zurück zu seinem Schlafsack am Silbersee, wo er versuchte den von Turang gezeigten Stein durch Geisteskraft anzuheben. Zwar hatte er schon des öfteren gedacht ein zucken des Objekts gesehen zu haben, jedoch war das wohl bloß Einbildung gewesen. Er brachte es einfach nicht auf die Reihe diesen winzigen Felsklumpen, ja fast schon Kiesel genannt, zu kontrollieren. Scheißegal wie er es ausprobierte. Wie sollte er es überhaupt genau machen? An was sollte er genau denken? Sollte er überhaupt denken? Oder musste er den Stein womöglich dabei berühren? So viele Fragen, doch keine bestätigte sich. Wobei sich leider aus nichts ausschließen ließ. Er durfte die Hoffnung nicht aufgeben! Was würde Turang sonst bloß von ihm denken? Wahrscheinlich würde dieser nur wiedereinmal erkennen was für eine Niete er doch zu unterrichten versuchte. Niedergeschlagen starrte er weiter auf den Stein, bis seine Augen irgendwann, ungefähr 4std später, sich schlossen und ihn unsanft in den Schlaf rissen... Jedoch bemerkte Brom trotz seiner Körperlichen Abwesenheit noch etwas anderes: Jemand anderes bekanntes näherte sich jeden Abend seinem Standort.
    Geändert von HerrBrom (15.12.2014 um 20:43 Uhr)

  3. Beiträge anzeigen #143
    Krieger Avatar von Rafik
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    Rafik ist offline
    Langsam schlenderte Rafik über das Burggelände und ließ einen weiteren ereignislosen Tag seinem Ende zulaufen. Der Varanter hatte sich von den Übungsstunden beim Akademieleiter erholt, sodass Schmerzen an Handgelenk, Armen und Beinen spurlos verschwunden waren. Lediglich ein blauer Fleck zeichnete sich noch an seitlich an seinem Rumpf ab und stellte den Fleiß dar, welchen der Schüler in die Ausbildung steckte. Den Schwertkampf vernachlässigte er sogut es ging nicht, nahm sich jedoch eine Auszeit wenn sein Körper nicht mehr wollte.

    Er zog einen Bogen um die trinkenden Tavernengänger, welche auf Bänken außerhalb des Schlosses Platz gefunden hatten und sorglos wirkten. Die Ereignisse aus Setarrif schienen die Menschen so gut es ging zu verdrängen und das alltägliche Leben nahm wieder Fahrt auf. Sicher ging es dennoch anderen so wie Rafik, denn er setzte sich täglich mit der nahen Vergangenheit auseinander. Es bedrückte ihn nicht mehr, ganz im Gegenteil, er versuchte zu überlegen was er hätte besser machen können, völlig rational und logisch. Sich wieder von Emotionen überhäufen zu lassen und in Selbstvorwürfen zu versinken konnte er sich nicht erlauben.

    Abseits der Menschenmenge, an einer Wand lehnend, erblickte er Raad und ging auf diesen zu. Beim Anblick des Akademieleiters kam ihm die Frage auf, was nun geplant war. Wie sollte es weitergehen? War Setarrif endgültig gefallen oder plante der König die Rückeroberung der Stadt, nachdem sich die Menschen erholt und gestärkt hatten.

    "Es kann weitergehen", meinte der Varanter leise, vielleicht selbst für den Leiter kaum hörbar. Doch es reichte, dass beide Blicke sich kurz trafen, denn Raad drehte um und ging vor.

  4. Beiträge anzeigen #144
    Auserwählter Avatar von Joe Black
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    Joe Black ist offline

    Vor der Burg, notdürftiger Flüchtlingshort

    Zwei weitere Tage waren ins Land gezogen und mit ihnen sanken die Temperaturen stets weiter in den Keller. Wer morgens früh erwachte, konnte bereits überall Frost entdecken, der sich dann mit aufgehen der Sonne jedoch wieder verabschiedete. Allerdings stieg auch die Sonne nun stets etwas später auf, sank dafür gen Abend recht früh wieder hinab.
    Sprich die Tage würden kürzer, die Nächte länger. Der Winter stand vor der Türe!

    Mittlerweile hatte es sich herumgesprochen auch wenn der König selbst sich nicht offiziell geäussert hatte. Burg Silbersee würde vorerst ihre Heimat sein. Setarrif war verloren und in der Hand des Drachens. Selbst wenn es ihnen gelingen würde den neuen Hausherren zu vertreiben, waren sie zu wenige um die Stadt neu zu bemannen.
    Es fehlten Rohstoffe, Menschen, eine Struktur… und dann war da noch der Orden Innos im Nordwesten…
    Also wurde beschlossen, das Beste aus dem zu holen was man hatte. Burg Silbersee!
    Hier war alles kleiner und überschaubarer, zentriert und leicht umstrukturiert.
    Ausserdem war das Gelände Reich an Rohstoffen und bot idealen Schutz!
    Selbst wenn der Orden aus dem Norden gegen sie ziehen würde, hier im Schutze des Gebirges und des Sees, lag der Vorteil bei den Mannen der Burg Silbersee!

    So kam es also wie es kommen musste. Die Leute hatten eine Perspektive, ein Ziel, eine Aufgabe!
    Überall wurde gewerkelt, überall wurde gebrüllt, geschützt, gehackt, gehämmert, gesägt, gehobelt und so weiter. Von Morgens bis Abends war die Burg und ihr Umland von der Melodie eines hart Arbeitenden Volkes erfüllt. Und bei den Göttern, sie leisteten grossartige Arbeit!
    Die Grundstruktur stand ja bereits und beinhaltete die Versorgung der Leute mit Nahrung, Kräutern, Wasser sowie einem Dach über den Kopf.
    Nun galt es an den Leuten, anhand ihres Könnens orientiert, sich eine neue Zukunft aufzubauen. Und ein jeder half dem anderen dabei.

    Joe und Pete marschierten mit Spike der Dogge über einen der breitgetrampelten erdigen Wege und blickten voller staunen zu den Menschen die bereits Land vermassen und den Häuserbau planten.
    Bereits jetzt konnte man erkennen wo die Äcker der Bauern entstehen würden, wo die Wohnhäuser sein würden, wo das Hauptlager und wo der Barbier.

    Die Burg war dabei für das einfache Fussvolk tabu. Nicht dass der König dies so formuliert hätte, nein! Ein jeder Setarrifer wusste aus tiefst verwurzeltem Anstand, dass die Burg dem König, seinen Getreuen, der Akademie und den Magiern zustand. Sowie natürlich den Handwerksleuten deren Können so weit ausgebaut war, dass sie damit eben diese „gehobene“ Gesellschaft zu versorgen hatte.

    Neid? Nein, Neid erkannte man in keinem der geführten Gespräche. Hoffnung! Ja Hoffnung schwang in fast jedem Gespräch mit. Auch Dankbarkeit, den viele der hier Anwesenden, hätten ohne des Königs Garde, den Magiern und den anderen mutigen Streitern die Hölle in Setarrif nie überlebt.

    „Hey Black, was denkst du mit der kleinen Ebene da oben? Nahe an der Burg, nahe am Gebirge und doch etwas abseits der hiesigen Hüttenbauten.“

    Petes deutete mit gestrecktem Arm über die Menschenmenge hinweg entlang eines kleinen Pfades der auf die besagte Anhöhe führte. Joe mustere das dortige Umland, schnalzte dann mit der Zunge ehe er zustimmend nickte.

    „Lass uns die Ebene mal genauer ansehen Pete!“
    entgegnete er neugierig und die beiden marschierten mit eng angezogenen Umhängen durch das Flachland hinüber zur Ebene.

    Nur wenige später standen die beiden dann bei einem grösseren Felsen, dessen Fläche mit Moos bewachsen war und wohl schon länger her lag, auf der erhöhten Ebene und blickten die wenigen Dutzend Schritte über das abflachende Land wo etliche Menschen auf und abgingen.
    Joe nickte Anerkennend und merkte an, dass sich hier sicherlich was Feines richten lassen würde.
    Dann wies er Pete an, er solle doch die Felsen die sich östlich von der Burg wegbewegten auf Höhlen untersuchen. Eine kleinere Höhle, an der man ein Haus anbaut, könnte hervorragend für ihre Planung passen. Allerdings war von hier aus auch die Büsserschlucht in Joes Blickwinkel geraten und er begann darüber nachzudenken, wie man diese alte Einrichtung evt. nutzen könnte….

    Mit dieser neuen Idee im Kopf, marschierte Black wieder zurück und dann gen Büsserschlucht um sich dort besser umzusehen.

  5. Beiträge anzeigen #145
    Schwertmeisterin Avatar von Chala Vered
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Chala Vered ist offline

    Vor der Burg, nahe der Büßerschlucht

    Die Zeit, die ins Land gestrichen war, fühlte sich ungenutzt an. Chala stand am Rande des Lagers, welches sich mehr und mehr von einem Sammelplatz für Flüchtlinge zu einem Dorf entwickelte, und blickte sich hilflos um. Hilflos? Ja, denn noch immer hatte sie keine Spur von Lukar oder Slicer finden können, selbst Joe schien wie vom Erdboden verschluckt und mit ihm Günar und Pete. Wobei letztere beiden der jungen Aranisaani durchaus gestohlen bleiben konnten, war der eine doch lediglich ein Vogel, der Black vorsang, was er hören wollte und der andere ein Schwein, das aus Ermangelung nötiger Intelligenz auf Muskelkraft und Instinkt vertraute.
    Die Geringschätzung der Dunkelhäutigen für ihre vermeintlichen Verbündeten mochte nicht gerade zu ihrem Vorteil gereichen, doch vermied sie es gerne sich selbst zu belügen.

    Eine kräftige Böe fegte über das Land. Zelte erbebten bedenklich und überall flogen Werkzeuge, Stoffe, Wasserschläuche und andere nicht befestigte Dinge durch die Luft. Der Wind, welcher die Insel vom Osten aus peinigte, hatte die letzten Tage immens zugenommen und mit ihm kam das Meer gischtartig über sie, geboren aus den zornigen Schlägen der Wellen gegen die Küste der standhaften Insel, deren politische Lage nich ganz so standhaft zu sein schien – oder aber es war einfach nur Regen. Glücklicherweise hatte sie sich in der Zwischenzeit einen Wollmantel besorgt. Er war dunkel und wärmte sie, auch wenn sie sich durch den dicken Stoff eingeengt fühlte.

    Just in diesem Moment hörte Vered ein ihr vertrautes Bellen und sie schaute in die Richtung, in der sie den Ursprung vermutete. Tatsächlich tollte dort Spike um die Beine seines Herrchens.
    Eilig lief die junge Frau los, schlängelte sich durch mittlerweile gewohnte Bahnen zwischen den Zelten und einzelnen Feuerstellen, ehe sie zu ihm aufschließen konnte. Es schien, als strebe Black auf die Büßerschlucht zu, wobei sie sich nicht vorstellen konnte, was er dort wollte. Bei ihrem ersten Marsch durch diese bedrückende Kluft war ihr ganz anders geworden.

    „Joe!“, rief sie laut, sodass sich der Angesprochene umwandte.
    Auch Spike entging ihr Ruf nicht und sobald seine kleinen Augen sie entdeckt hatten und dank seines feinen Geruchssinns für ihn kein Zweifel mehr bestand, stürmte er auf sie los.
    Ich hätte es wissen müssen, dachte sie resigniert und wich der heranpreschenden Dogge gekonnt aus, wollte sie doch nicht rittlings zu Boden gehen, um von der rauen Zunge des Hunds abgeschlabbert zu werden.
    Sichtlich verwundert darüber, dass er sie verfehlt hatte, kam Spike weniger aufgedreht zu ihr getrottet und ließ sich genüsslich hinter dem Ohr kraulen, was ihm ein zufriedenes Geräusch entlockte.
    Black hatte sich mittlerweile zu ihnen gesellt und Chala lächelte ihn an, ehe sie jedoch ernster wurde.
    „Ich konnte weder Lukar noch Slicer ausfindig machen, tut mir leid!“
    Sie hatte ihren Auftrag nicht erfüllen können, hatte gar zum zweiten Mal versagt. Verärgert über sich selbst schaute sie nun finster drein.
    „Ich schätze du hattest mehr Erfolg?“, fragte sie und ließ dabei bewusst die Erwähnung der anderen beiden außen vor.

  6. Beiträge anzeigen #146
    Veteran Avatar von Lukar
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    Lukar ist offline
    Unermüdlich kratze die sichtlich lädierte Feder über die Seiten des dicken Buches, dass auf dem Schreibtish des kleinen Einraumgebäudes ruhte.
    Das Schreibwerkzeug hielt der Überbeanspruchung tapfer stand und übertrug Buchstabe für Buchstabe in fein säuberlicher Schrift, was von ihm verlangt wurde.
    "...drei Fässer Fische, Seite 41, macht insgesamt.... Erhöhung des zur Verfügung stehenden Holzes, mh mh Seite 87, um 30 Bretter... zusätzlich zwei Dutzend Gebogene, werden genutzt die Fischerboote, Seite 42, Instand zu setzte... ... Martha Goshild und Ehemann Walter nun fest wohnhaft in Hütte 12.B... "
    Dann passierte unweigerlich, was passieren musste:
    KNACKS.
    Einige Sekunden lang herrschte Stille, während der Besitzer der Feder verdutzt auf die angebrochene Feder starrte. Dann wurde leise geflucht.
    "Zum Beliar! Nicht schon wieder!"
    Bedauernd drehte Lukar die beschädigte Feder zwischen seinen Fingern. Erneut musste er ihn mit dem Dolch anschärfen, wenn dass so weiterging, würde bald nichts mehr davon übrig sein. Und jedesmal brachen sie natürlich dann ab, wenn er sich an die Form der Scheibspitze gewöhnt hatte!
    Seufzend zog er die kleine Klinge aus seinem Gürtel hervor und trennte die schadhafte Stelle des Schreibwerkzeuges schief ab, bevor er es wieder in das Tintenfass tauchte und mit dem Übertragen der ihm vorgelegten Listen akkurat in das dicke Hauptbuch zu übertragen das man ihm zugewiesen hatte.
    Es war wenig abwechlungsreich oder gar anspruchsvoll, die ganzen Zahlen und Namen abzuschreiben, ältere Vermerke zu korrigieren oder durchzustreichen, aber es belastete auf Dauer sowohl seinen Federkiel als auch das Handgelenk. Lieber hätte er sich mit seinem Kohlestift vorliebt genommen, doch damit war keine derartig präzise und saubere Arbeit möglich, und schmerzte das Handgelenk über die Tage vor sich hin und verlangte dann udn wann eine kurze Pause von dieser Tortur.
    Nachdem er die letzte der auf dem Schreibtisch ruhenden Listen übertragen und auf einen kleinen Stapel gelegt hatte, schüttlte er seine Schreibhand daher mehrmals hin und her, knetete sie mit der anderen, unbenutzen Hand, während er senen Blick durch seinen menschenleeren Arbeitsplatz schweifen lies.
    Obwohl niemals offiziel beglaubig, nannte er dieses unauffällige, grob errichtete Gebäude mittlerweile beinahe sein Eigen.
    In dieser Hütte arbeite er am Tag und schlief er bei Nacht, hier aß er und verbrachte den Großteil seiner Freizeit: Ja er stellte es sogar seinem Freund und Komplizen Slicer zur Nächtigung zur Verfügung. Dennoch war die Tätigkeit die er hier in seinem Heim tagein-tagaus ausübte, noch immer keine Eigennützige.
    Für einen Händler seines Metiers war noch immer kein Bedarf, und so blieb er weiterhin eine Art kleinerer Buchhalter, der Bestandaufnahmen zu Papier brachte, die für die weitere Planung der Siedlung von nutzen schienen.
    Neben den sich ständig verändernden Angaben der Resscourcen war mittlerweile auch die Auflistung von kleineren Geschäften und Gebäuden dazu gekommen. Jede neue Baustelle und jedes Geschäft galt es anzugeben, ebenso fertige Häuser und natürlich deren Bewohner.
    Es alles in allem war eine weniger wichtige und vorallem wenig bekannte Tätigkeit die er hier in den kleinen vier Wänden ausübte.
    Die Informationen erhielt er meistens von Vorarbeitern, anderen Verwaltern und von Slicer, so dass er selbst in der Siedlung weitgehenst unbekannt war. Lukar bevorzugte dies durchaus, sollange es nicht galt, als Händler bei den Dörflern bekannt zu werden.
    Neben Slicer fand sich mittlerweile auch der geschickte Warrick wieder in ihrer Gegenwart. Nachdem er zusammen mit anderen Flüchtlingen nach Thorniara gezogen war, um die dortigen Kontakte zu kontrollieren, war er mut guten Nachrichtigen zurückkehrt, dass sich einige treue „Freunde“ noch immer an sie errinern wollten und für zukünftige Geschäftsbeziehungen offen war.
    Dazu gehörten auch zwei gewisse zwielichte Brüder, was Lukar besonders erfreut entgegen genommen hatte.
    Kurz war ihm sogar der Gedanke gekommen, die Brüder Althoff in ihrem Versteck oder der Armentaverne von Thorniara aufzusuchen, aber er sah vorerst davon ab. Slicer und Warrick brauchten ihn hier, und außerdem waren die Arbeitsvorgaben der Organisatoren recht streng, sollange noch nicht alles fertig ausgebaut worden war. Da konnte der alte Mann nicht einfach vertschwinden und in ein paar Wochen wiederkommen. so als sei nichts geschehen.
    Letztlich war ein wirtschaftlich stabiles Silbersee auch in Lukars Interesse, so dass er seinen weniger auffälligen Pflichten weiterhin regelmässig nachkam.
    Auch Slicer und Warrick beteiligen sich am Aufbau der Siedlung, wenn sie auch nie mehr machten als sie wirklich mussten, oft sogar weniger. Die enfachen Arbeiten waren nicht ihr Ding, nicht umsonst hatten sie dem Gesetz schon vor langer Zeit abgeschworen.
    Neben ihrer augenscheinlich uneigennützigen Tätigkeit für das Ersatz-Setariff verloren sie allerdings auch nicht ihre wahren Ziele aus den Augen. Beride gaben sie sich Mühe, auf die Art und Weise, die sie am besten beherrschten, Informationen aus den Kreise der einfacheren Flüchtlinge zu sammeln, immer in der Hoffnung, den einen oder anderen armchen Schlucker zu finden, der sich als Lastesel und Strohmann für ihre Unternehmungen eignete. Einen hatten sie dabei wirklich gefunden. Es war ein eher grobklotziger Arbeiter namens Arol, der ganz nützlich war, wenn auch er nicht ganz ihren Vorstellungen entsprach. Für einen einfachen Handlanger schlussfolgerte er schlichtweg zu schnell, für einen vesierten Kollegen wiederum zu langsam, aber sie waren nicht wählerich, und Arol leistete bisher gute Dienste, für die man sie nicht verantwortlich machen können würde...

  7. Beiträge anzeigen #147
    Auserwählter Avatar von Joe Black
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    Joe Black ist offline

    Vor der Burg, nahe der Büsserschlucht.

    Schwer zogen die grauen Wolken über den ebenso grauen Himmel. Gierig suchten sie das wärmende Licht auf, um es zu verschlingen und um es der Menschheit vorzuenthalten.
    Black war gerade über die breitere Strasse gen Büsserschlucht unterwegs als er seinen Namen im Wind hörte und Spike sich sogleich von ihm löste und in die Richtung zurück rannte, aus der sie gekommen waren.
    Joe hielt also inne und drehte sich um zu sehen was Spike derart gelockt hatte.
    Schmunzelnd erkannte er, dass es Chala Vered war.
    Die Exotin war ihm, in einem weich ausschauenden Wollmantel gehüllt, gefolgt.
    Doch nun hetzte die Dogge auf sie zu und Black verzog bereits kritisch das Gesicht bei dem Gedanken, wie Chalas Mantel ausschauen würde wenn die Doge sie damit erst einmal durch den Dreck gezogen hätte.
    Doch soweit kam es gar nicht erst! Den die Arsiaani wich dem Sprung der Dogge galant aus, was dem Tier sogleich den Wind aus den Segeln nahm und ihn enttäuscht den Kopf hängen lassend zu Chala trotten liess.
    Wenigstens kraulte diese dann immerhin Spikes Ohren, was dieser wohlwollend jauchzend annahm.
    Joe hatte den Abstand zu ihnen inzwischen verkürzt und wollte seine Gefährten gerade grüssend in die Arme schliessen als sich ihr Lächeln in eine ernste Mimik verlor.
    Sie gestand ihm sichtlich enttäuscht, dass sie Lukar und Slice nicht gefunden hatte und deshalb auch nicht ihr Angebot für die Zusammenarbeit aushandeln konnte.

    „Ich schätze du hattest mehr Erfolg?“

    Harkte sie , fast schon wehmütig nach.
    Black feixte ihr mit herausgestreckter Zunge zu. Dann beugte er sich nach einem breiten Stock, hob diesen hoch ( was sogleich die volle Aufmerksamkeit der Dogge veranlasste) und warf ihn mit aller Kraft gen Büsserschlucht. Der Stock flog im weiten Bogen und wurde von einem hechelnden und kraftvoll rennenden Spike verfolgt.
    Joe rieb sich den Dreck von den Händen, zwinkerte Chala zu und gebot ihr mit einer einladenden Geste, ihm zu folgen.
    Während sie gemächlich den Weg entlang schritten entgegnete er ihr warm und freundlich sprechend:

    „Also nur weil du die beiden jetzt nicht gefunden hast, ist das kein Grund den hübschen Kopf so hängen zu lassen. Ich meine, hier geht es drunter und drüber. Vielleicht sind die beiden aktuell ja ganz woanders. Im Bluttal. oder gar gen Thorniara unterwegs um was auch immer zu tun.
    Vielleicht laufen sie dir auch heute im Verlaufe des Tages plötzlich über den Weg.
    Deine Aufgabebesteht also noch immer Wüstenblume. Und noch brauchen wir seine Antwort noch nicht um weiterzufahren. Noch haben wir Zeit! „


    Spike war mittlerweile mit dem Stock im Maul zurückgekehrt und lieferte sich einen kurzen Kräftekampf mit Joe um die Vorherrschaft über den Stock.
    Als Joe ihn endlich aus dem Maul der Dogge befreien konnte , warf er ihn erneut und fuhr dann fort:

    „In der Tat ist es so, dass wir Fortschritte machen. Raad hat mich offiziell als Meister der Klingen in der Akademie aufgenommen. Was so viel heisst wie, ich bin ein angesehener betitelter Herr in den Reihen der Streiter des Königs. Allerdings gab mir Raad zu verstehen, dass ich lediglich den Titel innehabe und mir das nötige Vertrauen erst noch erarbeiten muss.“

    Joe zuckte mit den Schultern und zwinkerte der sorgsam zuhörenden Chala spielerisch zu.
    Sie hatten die karge Mauer der Büsserschlucht und die darin eigelassenen Zellen nun erreicht und blieben davor stehen.

    „Weiter hat er mir aufgetragen dich ihm vorzustellen damit er dich als Klinge aufnehmen kann wenn er dich dafür würdig hält. Somit bist auch du Teil der Akademie und darfst dich vom gemeinen Volk abheben und in der Hierarchie hocharbeiten.
    Da fällt mir ein….wenn wir dies erledigt haben müssen wir diesen Drakk aufsuchen um uns Rüstungen unseres Standes anfertigen zu lassen. In Hochoffiziellen Angelegenheiten sollte man auch entsprechend gekleidet sein… Aber ich schweife ab.
    Günar hat einige Arenakrieger gefunden und die Menschen hier wollen die alten Bräuche und Gepflogenheiten wieder aufleben lassen. Sprich sie sehnen sich nach den Kämpfen der Arena um ihrer Unterhaltung willens. Scheinbar jauchzen diese Kampfnaturen nach einem Arenameister wie sie diese Position betiteln. Und aus ihren Erfahrungen in Setarrif resultierend, wollen sie, dass ich mich der Sache annehme.
    Merkwürdig wie sich die Dinge manchmal ergeben nicht wahr? Aber ich denke, dies wird unsere Sache weiter dienlich sein. „


    Chala hing ihm wie immer eisern an den Lippen. Dabei verfehlten ihre Schönheit und ihre grossen tiefblickenden Augen nicht ihren Reiz. Beinahe geistesabwesend strich er mit deinem rechten Handrücken sanft über ihre kalten karamellfarbgen Wangen die sogleich leicht erröteten.

    „Wir brauchen ein Zuhause Chala. Etwas, was gross genug für uns, unsere Gefährten und unsere Unternehmungen ist. Etwas was wir weiter für unsere Aktivitäten nutzen können. Wir brauchen eine Arena die gross genug ist die Leute hier zu unterhalten, und du… welche Art von Arbeit hast du vor in den Eingeweiden dieser aufblühenden Kleinstadt zu verrichten?“

  8. Beiträge anzeigen #148
    Ehrengarde Avatar von Raad
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    Raad ist offline
    „Na, das wird aber auch Zeit.“, erwiderte der Schwarzhaarige mit einem ausdruckslosem Gesicht. Es lag kein Zorn darin. Nicht einmal eine Andeutung. Und obgleich seine Stimme trocken war, seine Worte waren es nicht. Doch es gab nicht viel Freundlichkeit zu beweisen an diesem Tage. Die Stimmung des ehemaligen Assassinen selbst zählte dabei nicht.

    „Wir haben vor einigen Tagen den Gleichgewichtssinn deines Körpers gefordert. Dabei hat jener einige Blessuren davon getragen. Es braucht Zeit, dass diese vollständig verschwinden. Die Belastung für die Knochen wird sonst zu groß. Dein Körper muss sich an diese neue Art der Verwendung gewöhnen. Dennoch versuchen wir nun in der Ruhe die Kraft zu finden. Was weißt du über das Schleichen? Was weißt du über die Art, zwischen den Menschen hindurch zu gehen, ohne dass sie einen wahrnehmen? Es geht nicht um Masken oder Tarnung. Sondern die Art, den eigenen Körper so zu kontrollieren, dass er nicht unbeabsichtigt Geräusche vom Boden fordert oder sich an anderen Menschen stößt. Also?“, fragte der Leiter der Akademie, während sie einige Schritte gingen und auf der anderen Seite des Innenhofes an einer kleinen Nische verharrten. Er blickte seinen Schüler an. Der Blick war freundlich, doch nicht weniger fordernd. Wo zuvorderst der Körper trainiert wurde, durfte es dennoch am Geiste nicht mangeln. Denn einem starken Körper gebührte ein starker, selbstdenkender Geist.

  9. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #149
    Schwertmeister Avatar von HerrBrom
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    HerrBrom ist offline
    Und wieder einmal saß Brom beleuchtet von einer einzelnen, schwach flackernden Kerze am Ufer des Sees und bemerkte die Nähe der bekannten Person. Wer genau es war wusste er nicht, aber er hatte da so seine Ahnungen. Das erste mal unterbrach er seine Versuche ein Kiesel schweben zu lassen und erhob sich. Als er sich umsah erblickte er die große Silhouette einer Person in Robe, auf einer Plane stehend, umgeben von schimmernder Luft.

    "Turang...", flüsterte der Nordmarer seinem Meister zu während er sich ihm leise und langsam näherte. Er wollte den Magier eigentlich nicht bei seinen Experimenten stören. Schließlich hatte dieser anscheinend ähnliche Probleme wie der Dieb. Um seine Wartezeit zu verkürzen entzündete er sich einen seiner letzten, vorsichtig aufgesparten, Sumpfkrautstängel an der Kerze in seiner linken Hand.

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    Ritter Avatar von Turang
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    Turang ist offline
    Die Arme in beschwörender Geste erhoben stand Turang allein am Seeufer. Unter ihm ausgebreitet lag wieder die Zeichnung seines Siegels, die er so beflissentlich zu imitieren versuchte. Er hatte die Augen geschlossen, in dem guten Glauben, dass er auch ohne diese Hilfestellung den Zauber vollenden könne. Um sich herum spürte er das Aufwallen der Magie, wie ein reißende Strom, der nur mit Mühe von einem beinahe berstenden Staudamm gehalten werden konnte. Freudige Erwartung schien in ihr zu liegen. Oder bildete sich Turang das nur ein?Weiter schwelte der Strom an, weiter, noch ein Stück weiter. endlich ließ er die Magie frei und sie entlud sich durch die Kraft seines Siegels in einem unkontrollierbaren Strom reiner Energie. Wie ein starker Stoß schien es dem Magier, als er ein Stück zur Seite gedrückt wurde, doch dieses Mal gelang es ihm, sein Gewicht zu halten. Kritisch blickte er auf den Boden zu seinen Füßen. Die leuchtenden Runen schienen ungelenk in den Boden graviert zu sein, als wäre es eine zittrige Hand gewesen, die sie gezeichnet hatte. Enttäuscht kratzte sich der Magier am kopf und versuchte nachzuvollziehen, was schief gelaufen sein mochte.

    "Hm, Linie vom Kopf nach rechts Unten, zu kurz. Rechts oben treffen die gerade nicht im richtigen Punkt aufeinander. Noch einmal."

    Turang wartete eine Weile, bis sich der wirbelnde Strom beruhigt hatte und er einen neuen Versuch wagen konnte, wieder hob er die Arme und konzentrierte. Eine Stimmung schreckte ihn aus seiner Fokussierung, ehe er das Siegel fertig stellen konnte. Abgelenkt ließ er die Arme sinken und das unfertige Siegel entlud einen kleinen Schwall Mage in die Luft. Enttäuscht und erleichtert zugleich stellte der Bärtige fest, dass es ihm dieses Mal besser gelungen wäre, hätte er zu einem Ende gefunden. Er blickte sich nach dem Störenfried um. Es war Brom. Nicht, dass es Turang überrascht hätte: der Junge hatte ein ausgeprägtes Talent dafür, dort zu sein, wo er nichts zu suchen hatte. Er seufzte und trat aus dem Kreis flirrender Magie heraus.

    ​"'na Abend, Brom. Was machen deine Übungen?"

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    Schwertmeister Avatar von HerrBrom
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    HerrBrom ist offline
    "Um ehrlich zu sein habe ich in der letzten Woche keinen einzigen Fortschritt erlebt. Einmal dachte ich der Stein hätte sich bewegt, aber das war nur Einbildung. Ich hab' einfach keine Ahnung was ich falsch mache..."

    Ob Turang ihm überhaupt irgendwie dabei helfen konnte? Und ob Brom vielleicht auch einfach ziemlich unbegabt war? Nachdenklich nahm er einen weiteren genüsslichen Zug seines Krautes.

    "Falls ich fragen darf; Was machst du da?", fragte der Novize während er auf das Gekritzel welches auf der Plane herrschte starrte.
    Geändert von HerrBrom (15.12.2014 um 22:08 Uhr)

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    Ritter Avatar von Turang
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    Turang ist offline
    Nachdenklich strich sich Turang über die Stirn. Auch wenn er es nicht aussprach, war das Meistern des Telekinese-Zaubers eine der eingängigsten Aufgaben, derer sich ein angehender Magier widmen konnte. Die meisten anderen Zauber waren um ein Vielfaches komplexer.
    Er braucht Zeit redete Turang sich selbst gut zu ihm fehlt einfach die innere ruhe, aber das wird sich mit der Zeit geben.
    "Hm. Vieles steht und fällt mit der eigenen Einstellung, mit der man an die Magie herangeht. Ich habe mehr als einmal beobachtet, wie jungen Novizen fast der Kopf explodiert wäre, weil sie in ihrer Anspannung das Atmen vergaßen. Viele verwechseln Beharrlichkeit mit Starrsinn und Gelassenheit mit Frustration."
    Der Magier winkte seinen Schüler zum Seeufer und setzte sich selbst auf einen Findling.
    "Eine Hilfestellung: versuche dich das nächste Mal nicht daran, einen Stein schweben zu lassen, sondern versuche, zu verstehen, wie ein Magier einen Stein fliegen lässt. Du bist zu sehr auf deinen eigenen Erfolg fokussiert, als dass du an den eigentlichen Kern der Aufgabe gelangen könntest."

    Er warf einen Rückenblick auf sein Siegel und lächelte. die Ratschläge, die er für Brom bereit hielt, standen ihm selbst bei seinen eigenen Experimenten sicher auch gut zu Gesicht. Nur nicht aus der ruhe bringen lassen, darin lag der Schlüssel.

    "Vielleicht tröstet es dich ja, dass ich gerade selbst ein paar Schwierigkeiten an einem neuen Zauber habe. Eine ganz andere Art von Magie, aber ich glaube, der Trick dabei ist fast der Gleiche."

  13. Beiträge anzeigen #153
    Krieger Avatar von Rafik
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    Rafik ist offline
    "Was ich über das Schleichen weiß?", antwortete Rafik mit einer Frage und zog eine Augenbrauche nach oben. Er ließ den Akademieleiter etwas warten und dachte nach, hatte die Klinge je etwas darüber gelernt? "Nichts", fügte er dann hinzu und nahm einen ausdruckslosen Blick Raads entgegen.

    "Ich zeige dir einfach was ich mir darunter vorstelle", meinte Rafik und nahm seine Schwert ab, lehnte es an die Wand. Wenn er sich womöglich ohne Waffe nicht lautlos bewegen konnte, dann war es mit dem Eisen noch aussichtsloser. Der Varanter ging leicht in die Knie und dachte daran, eins mit den Schatten zu werden, die ihn umgaben. Ein lautloser Assassine wollte er in jenem Moment sein, der ohne Geräusche zu verursachen seinem Ziel nahe kam. Er setzte einen Fuß vor den Anderen, bewegte sich dabei zwar steif, aber gab sein bestes.
    Wieso sollte er eigentlich lernen zu schleichen? Assassinen waren Feiglinge, er wollte wissen wie er sich im Kampf bewegen musste, um scheinbar aus dem Nichts anzugreifen - nicht um sich an irgendwelche Opfer heranzuschleichen. Er sagte kein Wort darüber, vielleicht half ihm diese Übung ebenfalls.

    "Und?", fragte Rafik.

  14. Beiträge anzeigen #154
    Baumkuschler Avatar von Andrahir
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    Andrahir ist offline
    Langsam aber sicher begann der Waldläufer Nutzen daraus zu ziehen, dass er seine Umgebung anders wahr nahm als noch vor einigen Monaten. Zwar konnte er noch nicht genau festmachen, was er da spürte, wenn er bemerkte, dass sich ein Lebewesen in seiner Umgebung befand, doch er realisierte ob das Wesen eher kleinerer oder größerer Natur war und auf dem weiteren Weg vom Fort aus nach Süden hatte er jeglichen Kontakt mit jenen größeren gemieden. Ob es nun Echsen, Menschen, Orks, Trolle, Rehe oder gar der Drache war, es war ihm egal und er nutzte ein wenig die Ruhe um sich auf die Umwelt und sich selbst konzentrieren zu können.

    Viel Zeit gelassen hatte sich Andrahir im Fort nicht. Kurzerhand hatte er etwas Werkzeug und den Rohling eingepackt, der einmal Denniks Bogen werden sollte und war mit einer kurzen Info an Mertens gleich weiter gezogen. Redsonja befand sich wohl sogar noch in der Nähe und hatte eine Ruhepause eingelegt, nachdem sie ja mehr oder weniger aus Thorniara geflohen war, doch der schwarzhaarige hatte sie nicht gesucht. Er wollte weg und allein sein und das konnte er, wenn dafür seine Pflichten vor schob.

    Abseits der Wege war er so gut voran gekommen. Bis zur Büßerschlucht. Lange hatte er Wegrand gesessen, gelauscht und seine Sinne die Umgebung registrieren lassen, ehe er langsam dann doch die kleine Böschung abwärts gerutscht und auf der Straße weiter gelaufen war. Seine Schritte lautlos, stets im Schatten wandelnd. Allein war er hier nicht sicher und so hatte er vor sich verborgen zu halten.

    Schließlich kam sie dann auch in Sicht, die Blockade die Ethorn hatte erbauen lassen um es seinen Widersachern aus dem Norden der Insel schwer zu machen die Burg zurück zu nehmen. Ein Kopf ragte über dem Wall auf dem Ausblicksposten aus dem Schatten, doch er sah nicht aufmerksam auf die Straße, sondern schien sich zu unterhalten oder ähnliches, weshalb Andrahir noch näher herann trat, ehe er überlegte, was die klügste Art und Weise war auf sich aufmerksam zu machen.
    Er spitzte schon die Lippen, als ihm wieder einmal bewusst wurde, dass er seine körperliche Behinderung noch immer nicht überwunden hatte. Er machte auf fast alen Gebieten, die ihm wichtig waren Fortschritte, aber pfeifen konnte er immer noch nicht.

    "He da oben! Hier steht jemand vor eurem Tor." er hörte etwas rumpeln, wohl weil Leben in die Wachmänner kam und einer nun vorsichtig über die Mauer lugte, darauf bedacht nicht zuviel von sich zu zeigen um womöglich als Ziel eines Pfeils zu dienen.
    "Wir haben geschlossen!"
    "Herrje... bin ich hier beim Tante Emma Laden gelandet, der nur von zwölf bis Mittag geöffnet hat?"
    "Ne, bei Onkel Ethorn und der hält es ähnlich damit."

    Andrahir musste schmunzelnd. Ein Wachmann mit Humor. Dass es sowas noch gab.

    "Aber Onkel Ethorn hat doch sicher auch ein gutes Herz und Mitgefühl für einen kleinen Jungen, der in der Winterkälte friert, während der Onkel vor seinem Kamin sitzt."
    "Darauf würde ich nicht wetten."
    "Und wenn der kleine Junge Pfefferkuchen dabei hat, von denen er dem einen der Kinder von Onkel Ethorn, welcher ihm öffnet, welche abgibt?"
    "Onkel Ethorn hat einen gut laufenden Laden. Pfefferkuchen gibt's da genug und auch so einige andere Leckereien."'
    "Soso..."

    Andrahir seufzte und setzte sich auf den Boden. Den Bogenrohling und den eigenen legte er neben sich nieder, damit er bequem sitzen konnte und zog Sumpfkraut, Zunder und Feuerstein aus der Tasche, drehte sich in aller Ruhe einen Stengel und brachte ihn nach einigen Versuchen zum Glimmen um einen tiefen Zug zu nehmen und die Rauchwolke in Richtung des Ausgucks nach oben zu blasen.
    Es dauerte nicht lange, da hörte er etwas klappern und neben ihm kam eine Strickleiter runter. Grinsend nahm er seine Sachen zusammen und machte sich an den Aufstieg.

  15. Beiträge anzeigen #155
    Schwertmeister Avatar von Edon Mesotes
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    Edon Mesotes ist offline
    Schwer war es nicht, die Freuden des einfachen Lebens zu genießen, wenn man nur ein einfaches Leben hatte. Ein Mensch, der nahm, wie es kam, oder vielleicht auch einer, der jeder Wirklichkeit noch einen letzten Funken Glück abtrotzen konnte. Oder war der kleine Funken eigentlich die ganze Sonne, jeder Stern und jedes Feuer, das die Schatten der Welt vertrieb? Waren die Menschen dazu verdammt, jedes Glück, das sie bekamen, als einen verschwindend kleinen, einen unbedeutenden Teil des Ganzen abzutun, weil sie stets einem Schatten nachjagten, der Illusion einen größeren, eines volleren, eines erfüllenderen Glückes? Konnte sein. Wie er die Dummheit der Menschen kannte schien ihm das nicht einmal so abwegig. Eins stand wenigstens fest: wenn man die unzähligen schwärenden Leichen, die Krüppel und die Waisen, die Heimat- und Mittellosen, die vielen verschwendeten Leben und den ganzen erlittenen Schmerz einmal von der Liste strich, dann hatte der Drachenangriff Setarrif wirklich gut getan. Und immerhin: dieses Streichen von der Liste war auch nicht mehr als das täglich Handwerk der Könige. Verwüstung, Leid und Tod ging doch als mittelschwere Einbußen durch, wenn es galt, eines Königs Interessen zu verteidigen.
    Einen Rauchring entließ die Gestalt ihren Lippen, der von der kalten Nachtluft davongeweht wurde. Nichts störte die innige Seelenruhe in den Nachtstunden. Auf den Zinnen der Burg brannten Fackeln damit schwarze Schatten dunkle Umrisse der Wachen auf den Boden werfen konnten, doch es war still. Kaltes Mondlicht spiegelte auf der kräuselnden Oberfläche des Sees wider, doch es war still. Ein kalter Wind kroch Edon unter die Kleider und sandten einen kleinen Schauer über seinen rücken, doch es war still. Mit einer Hand fuhr Edon über das frisch geschlagene und zu einer kleinen Hütte gezimmerten Holz. Es fühlte sich rau an, mit den Fingernägeln hätte er ein paar Splitter herauspulen können. Er tat es nicht. Unter den Holzbalken, auf denen er wie ein Wasserspeier hockte, schliefen drei Gestalten friedlich und unwissend. Eine davon, eine junge Frau mit braunen Haaren und braunen Augen war wahrscheinlich immer noch nackt, eingehüllt in ein dickes Fell, das Edon von einem Jäger "erstanden" hatte. Die Erinnerung an die Wärme Elinas ließ den Nachtwind noch ein bisschen schneidender werden, aber das war ihm gerade recht. Kälte erinnerte ihn an etwas, das ihm irgendwann in den letzten drei Jahren abhanden gekommen war, ein gutes, ein erhebendes Gefühl, das er endlich wieder hatte. Er konnte gehen, wo er hingehen wollte, dem Nordwind folgen, oder seine Quelle suchen, die Kälte der Nacht ertragen oder sie in den armen einer schönen Frau, ob aus Myrtana, aus Varant, oder aus Argaan, für eine Nacht verbannnen - oder für viele Nächte.
    Das, junger Freund, ist Freiheit.
    Wieder der Blick hoch zur burg und den Feuern, die sich die Wachhabenden entzündet hatten. Dieses Mal lächelte Edon. Er war kein Dichter oder Barde, aber sicher hätte sich daraus ein schönes Lied reimen lassen:
    der Wache Feuer lass ich euch,
    haltet ihr euch daran warm.
    Was mir den Nachtwind stets vertreibt:
    eine Frau in meinen Arm'

  16. Beiträge anzeigen #156
    Ehrengarde Avatar von Raad
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    Raad ist offline
    Der Leiter der Akademie schüttelte den Kopf. Es war, als würde er einem Fisch dabei zusehen, auf zwei Beinen zu laufen. Aber ein Fisch hatte keine Beine. Und seine Flosse war nur ein mangelhafter Ersatz. Eine Idee von Beinen. Doch kein wirkungsvolles Instrument, um den Gang eines Menschen nachzuahmen.

    „Erzähl mir nicht,“, erwiderte der ehemalige Assassine, „dass du nichts über das Schleichen weißt. Jeder weiß etwas über das Schleichen. Weil jeder schon einmal einem Menschen, der ihm unsympathisch war, ausweichen wollte. Aber das Fehlen von Geräuschen ist nur ein Aspekt des Schleichens. Ein anderer ist, die Kontrolle über den Körper zu lernen. Sich seiner Umgebung mehr bewusst zu werden, als man sie sonst wahrnimmt. Was kann ein Blatt verraten, wenn es am Boden liegt? Nichts. Aber wenn es berührt wird, so gibt es ein Geräusch ab. Selbst dann, wenn es zuvor nicht gesehen worden. Nicht verstanden worden ist. Nur, wenn man sich der Lage des Blattes bewusst ist. Seiner Position und die Möglichkeit, wie diese Position sich verändern kann, ist man sich der Geräusche, die man in Kauf nehmen muss und die man vermeiden kann, bewusst. Und dies zu schärfen, schärft gleichsam deinen Verstand. Deine Beobachtungsgabe und die Fähigkeit, alle möglichen Bewegungen deines Gegners im Kampf einzubeziehen. Wenn du fähig genug bist, dies zu übertragen. Erkennst du nun, welch Mangel an Bedeutung allein das Wort Schleichen den Menschen suggeriert, die wie du nicht bereit sind, darüber nachzudenken?“, fragte der Lehrmeister scharf, den Mangel an Willen seines Schülers implizit monierend.

  17. Beiträge anzeigen #157
    Provinzheld Avatar von Felix
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    Felix ist offline

    Krankenstation der Flüchtlinge

    Felix überkam die Ohnmacht : Ein tiefblauer kalter schock erfüllte ihn. Kristalle aus Purem Eis, verhüllt in einem Schneesturm. Bild um Bild. Das Zeichnete sich gerade vor seinem Inneren Auge ab. Aus der Perspektive eines Beobachters sah er jetzt plötzlich zwei kleinen harmlosen Gestalten beim Fischen zu. Verstörenderweise nahm diese Irrfahrt kein ende und nach einigen weiteren Ortswechseln war fast alles Grau und er fand sich inmitten einer Schlacht wieder. Keine Normale Schlacht, sondern eine Schlacht am Fuße des Großen Tempels in Thorniara. Er erinnerte sich wage an diesen Ort doch er hatte ihn schon einmal betreten. Das wusste Er. Diesen Ort suchte er ein bis zweimal auf, um Kraft und Halt zu finden sowie die massiven psychologischen Einwirkungen aus seiner frühen Vergangenheit zu bekämpfen. Beim Aufschrei des Schläfers und dem zusammenbruch der Barriere wurden nämlich alle Freunde die er hatte krank. Suizid auf Suizid folgte. Freund um Freund starb. Diese Folgeschäden die er immernoch mit sich herumtrug trieben ihn dann irgendwann in den Großen Tempel von Thorniara. Diese Störungen waren bis zum heutigen Tage eher im Hintergrund seines Gehirns und noch dazu beherrschbar gewesen. Immernoch in seiner Halluzination gefangen traten sie jetzt aus dem Nichts in den Vordergrund und erschöpften seinen Geist plötzlich völlig. Alles lief aus dem Ruder indem Felix vor schmerzen schreien musste. Sein Kopf schien zu platzen und er rief um hilfe. "hilfe" "hilfe" Doch Niemand in der schemenhaften Schlacht die vor ihm tobte, würdigte ihn nur eines Blickes, und so vollzog sich eine ungebremste Veränderung gegen jene Felix immer weniger ankam. Er versuchte nur noch bei bewusstsein zu bleiben. Um ihn herum Tobte weiterhin die blutigste Schlacht die er je sah. Er ging in die Knie und schüttelte seinen Kopf bis zur völligen erschöpfung hämmerte er mit sienen Fäusten auf seinen eigenen Schädel bis es aufhörte. Und es hörte auf. Er öffnete seine verheulten Augen und Fokussierte wie in Trance die Kämpfenden Männer vor sich. Brüllen, Blut spritzen, und Gebrüll. Alles auf einmal. Jetzt erkannte Felix ohne Emotion dass sich hier viele Parteien Befanden. Zum einen Leidenschaftlich kämpfende Innostreue Streiter. Zum anderen wahre Berserker die Ethorn geschickt hatte. Aber auch einige Fremde, beinahe Tot wirkende, in schwarze Roben gehüllte Schemen. Während Felix realisierte, brach ein lautes Kreischen Los und das Krachen tausender Knochen war zu hören. Um die schwarzen Gestalten die genau zwischen den beiden anderen Parteien waren, bildete sich augenblicklich ein Strudel aus kochendem Blut, dessen Farbe aus dem alles umfassenden Grau in der Gedankenwelt von Felix hervorstach. Felix rammte wie besessen jeden STreiter zwischen ihm und den Halbtoten Gestalten zur Seite. Er fühlte nichts. Keine Emotion. Kein Gefühl, dennoch wollte etwas in ihm das Massaker bewundern. Jetzt selber im Gedränge und umgeben von Schweisstropfen und Blut konnte er genaueres erkennen. Er sah den sterbenden in die AUgen. Er sah nur Schwarz. Jeder dieser Abgehärteten Krieger hatte in seinem Verzweifelten Gesichtsausdruck nur noch schwarze Höhlen und keine AUgen mehr. Felix gefiel das Spektakel. Er lachte. Veränderte sich. Sein altes Ich war villeicht hier schon gestorben. Diese Schlacht in seinem Herzen war noch nicht zu ende doch er merkte wie er aus dieser Halluzination herausgerissen wurde. Er fand sich für einige Sekunden, und das mehrere Male, an unterschiedlichen Orten in der realen Welt wieder. Um ihn herum mal ein paar Novizen des Feuers, oder Flüchtlinge auf Karren die ihn mitschleppten. Doch so schnell wie er diese verschwommenen Situationen realisierte, so schnell verschwanden sie und er fiel wieder in Trance. Mit Schmerzstillenden Substanzen vollgepumt verbrachte er so viele weitere qualvolle Tage. Es gelang ihm seitdem kein zweites mal mehr sich an der Großen Schlacht in seinem Herzen wieder zu finden.

    Die glitschigen Steinbrocken die die Wände hier unten bildeten, als auch ein paar kwieckende Fledermäuse die umherflatterten fielen im Moment in den Verzweifelten blick von Felix, der schon Stunden hier unten hängen musste.
    Ein sabberndes "Hilfe" "hilfeee" mit geknebeltem Mund war alles was die tiefen Gänge der Katakomben unter der Silberseeburg verschluckten. Felix war durch seinen Überlebenswillen wieder zu Bewusstsein gekommen und wollte sich bemerkbar machen. Ausser Ratten, Spinnen und Insekten hörte aber niemand das kläglich wirkende Gestammel. Die ranzigen, halbzerfetzten Seile umschlangen immernoch Felix Handgelenke. Er werte sich aber in diesem Moment heftig gegen diese Fesseln. Die Folterkonstruktion an die er gefesselt worden war schien dann sogar zu Kwietchen desto stärker er zappelte.

  18. Beiträge anzeigen #158
    Ehrengarde Avatar von Sir Scorpion
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    Sir Scorpion ist offline

    Tor an der Büsserschlucht

    Sein Name war gefallen und sie schienen Glück zu haben, jemand schaute kurz durch eine Schiessscharte, dann schwang das Tor auf. "Hey Boss, schön dich zu sehen, dachten du wärst tot als du nicht mit dem Rest aus der Haupstadt aufgetaucht warst." wurde er von Bennet begrüsst, einem Soldaten den er damals auf der Burg ausgebildet hatte. "Hast du das Gefühl ich wär so einfach kleinzukriegen?" fragte der Hüne lachend, allerdings wusste er sehr wohl, dass seine Jungs ihm sehr viel zutrauten und dass es mehr als berechtigt war bei einem Drachenagriff selbst bei jemandem wie Scorp vom schlimmsten auszugehen.
    "Wieviele sind denn gekommen? War der König bei ihnen?" langsam wollte er Antworten haben, Bennet indes lies nicht lange warten und erzählte die Kurzform der Geschehnisse. "Ne ganze Meute ist gekommen, ja der König war unter ihnen, und seine ganzen hohen Tiere, Schwerter wie er sie nennt, scheint die halbe Akademie und den halben Tempel mitgebracht zu haben, die Burg quillt quasi über und die Zivilisten und normalen Soldaten machen sich langsam am Ufer des Sees in provisorischen Unterkünften breit."

    Gute Nachrichten also, oder wie mans nahm, vieleicht wäre Khorinis die bessere Wahl gewesen, aber Versprechen war Versprechen und wenn Ethorn noch Schlagkräfitg genug war, würden sich die Blechdosen aus Thorniara vieleicht auf ein temporäres Bündniss gegen den Drachen einlassen. Und dann konnte das Vieh einpacken, dafür würde er Scorpion, höchstpersönlich sorgen.

    "Na dann, schauen wir uns das mal näher an, das ist übrigens mein Kumpel Dennik, der geht klar." meinte der Hüne dann, nun wirklich interessiert, wie es in der Burg selber aussah. "Aye Boss!" meinte Bennet noch, ehe Scorp und Dennik das Tor hinter sich liessen und in die Schlucht stiegen an deren Ende man in der Ferne die stolze Burg Silbersee erblicken konnte.

    "Ja denen anschliessen, wie du siehst, waren das alles auch mal so verlorene kleine Jungs wie du es warst, als ich die angetroffen hatte" nahm der Veteran das Thema wieder auf. "Kämpfen für die Freiheit Argaans, Kämpfen gegen den Drachen im Gebirge. Ruhm und Ehre und dazu ne Lehrmeister aller Kampfkünste die du dir nur vorstellen kannst. Ausserdem klingt für mich ne gut ausgebildete gerüstete Armee im Rücken besser als ein paar wilde die versuchen mit ihren Bögen den Drachen zu piesaken." es klang besser als es wirklich war, was er hier beworb, aber das letzte war die Wahrheit, wobei noch besser war es wohl beides, wilde Baumkuschler und gut gerüstete Soldaten gemeinsam gegen dieses Vieh.

  19. Beiträge anzeigen #159
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Da wo der Pfeffer wächst
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    Dennik ist offline
    "Werden wir ja sehen", grinste Dennik. Er hoffte, dass er nicht zu weit gegangen war, vor allem da die Männer am Tor anscheinend schon zusammen mit Scorpion gearbeitet hatten, deshalb fügte er versöhnlich noch hinzu: "Sahen vom Nahen auch gar nicht so hässlich aus. Ich mag die Setarrifer Rüstungen eh sehr gern, erinnern mich ein wenig an Bakaresh".

    Gemeinsam durchquerten sie die Büßerschlucht, doch es war schon zu Dunkel um Einzelheiten zu erkennen. Der Meisterdieb nahm sich vor auf dem Rückweg die ganze Sache mal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.

    "Und eigentlich klingt die Sache Söldner für Ethorn zu werden auch gar nicht so schlecht, wenn er denn gut zahlt und es eine Sache auf Zeit ist und kein Schwur für die Mutter Argaans und auf mein Leben", hängte er noch an.

    "Bin noch gar nicht so lange beim Waldvolk, ja du hast mich damals dort zurückgelassen, oder ich hab dich nicht weiter begleitet, wie man es nimmt, aber so wirklich dabei bin ich erst seit gut nem dreiviertel Jahr, davor hab ich mich gemeinsam mit Luke, Rekhyt und San Daran auch als Söldner in Schwarzwasser versucht. Gab sogar nen Steckbrief auf dem so etwas stand wie Dennik Snapperbiss und San Hammer, Luke Dolch und Rekhyt Schlangenzunge suchen harte Arbeit. Rat` mal was wir machen durften? Haben nen Haus für ein altes Ehepaar in Schwarzwasser repariert und wurden als Wachen angeheuert, aber keine tollen Abenteuer, da hätten wir wohl noch deinen Namen mit auf den Zettel schreiben müssen. Wer weiß, vielleicht stehen sich Jarvo und Ethorn ja gar nicht so fern, vielleicht kann man ja beides sein, oder so".

    Langsam konnte Dennik Lichter erkennen, Fackeln die in ziemlicher weiter Entfernung brannten, in luftiger Höhe sowie nahe am Boden. Das musste die Burg sein, sie hatten ihr Ziel also erreicht.

  20. Beiträge anzeigen #160
    Schwertmeisterin Avatar von Chala Vered
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Chala Vered ist offline

    Büßerschlucht, vorm Eintreffen des Waldvolks

    Während sich Joe und Chala unterhielten, wobei eher Black das Reden übernahm, um sie über seine weitere Vorhaben zu unterrichten, liefen sie auf die Büßerschlucht zu. Die schaurige Kluft streckte sich bis zur Palisade, mahnende Zellen in ihre Flanken gehauen. Einige der Gefangenenhorte schienen eine natürliche Ausbuchtung im kargen Fels zu sein, während andere offenkundig von Menschenhand erschaffen worden waren. Keine Gefangenen waren hinter den teilweise rostigen Gittern zu sehen und die Aranisaani fragte sich, ob sie überhaupt noch ihrem ursprünglichen Zweck dienten.
    Sie lächelte leicht, als er ihre Wange mit seinem kalten Knöchel berührte und sanft darüber strich, obwohl es nicht den Ärger mildern konnte, den sie noch immer darüber empfand Lukar und Slicer nicht gefunden zu haben.
    Spike sprang unterdessen einem Stock nach, den der dunkle Streiter immer wieder von neuem warf. Dummes Tier. Warum brachte es den Ast jedes Mal zurück, wo der Bärtige ihn ohnehin wieder fortwerfen würde?
    Über die Mentalität von Hunden den Kopf schüttelnd, lauschte Vered den nächsten Worten ihres Begleiters.

    „Das Vertrauen zu erlangen sollte dir nicht allzu schwer fallen, auch wenn ich denke, dass deine Taten in Setarrif Beweis genug gewesen sein sollte. Mit Handkuss sollte man dich in ihren Reihen begrüßen, nicht mit Abschätzung“, merkte die Dunkelhäutige mit geringem entrüsteten Unterton an.
    Frostiger Wind zog ihnen aus der Schlucht entgegen, heulte, als säßen reumütige Gefangene in den Zellen, die um Gnade flehten. Ein Schauer lief der jungen Frau den Rücken hinunter, ehe sie sich wieder Black zuwandte.
    „Da haben wir es doch schon! Die Menschen vertrauen dir bereits so sehr, dass sie dir etwas anvertrauen, was Bedeutung für sie hat“, spielte sie darauf an, dass Joe den Arenaleiter mimen sollte, „Schade nur, dass meine kämpferischen Fähigkeiten nicht so ausgeprägt sind“, fügte sie ein wehmütig und ehrlich an, „Ich hätte Günar gern den Arsch versohlt!“
    Ein bellendes Lachen, wie es für den Bärtigen üblich war, hallte an den Wänden der Büßerschlucht wider. Einer schweigenden Übereinstimmung folgend, setzten sie ihren Weg fort, hinein in die Passage der Verwirkten.
    „Dieser Raad will also auch mich sehen? Was habe ich ihm denn anzubieten, außer einem Schwert, welches ich nicht ansatzweise so zu führen vermag, wie du das deine? Ich glaube kaum, dass bei einem Kerl in seiner Position charmante Vorgehensweise Wirkung zeigen wird“, gab sie zu bedenken, „zumindest nicht ausreichend“, fügte sie nach kurzer Pause mit einem verführerischen Zwinkern hinzu, was dem dunklen Krieger ein weiteres Lachen entlockte.

    „Dieser Drakk…kennst du ihn? Ich hoffe, dass die Rüstungen nicht allzu schäbig sind. Mir passt es schon nicht dieses kratzende…Ding“, sie zupfte geringschätzig am Ärmel ihres Wollmantels, „zu tragen. Ich mag es lieber, wenn der Wind meine Haut streichelt, außerdem hilft es ungemein dabei, zu bekommen, was ich will.“
    Joe hatte unterdessen aufgehört Spike mit dem Hol-das-Stöckchen-Spiel zu beschäftigen, weshalb die Dogge neben ihnen her trottete. Allerdings schien sie weniger lebhaft zu sein, als sonst, erkennbar unter anderem an dem zwischen die Hinterläufe geklemmten Schwanz. Chala konnte dieses Gebaren gut verstehen, bereitete ihr diese Schlucht doch ebenfalls Unbehagen.
    „Wo glaubst du, könnten wir die Arena und unsere Unterkunft errichten? Hast du schon einen geeigneten Ort gefunden?“, wollte sie wissen und plötzlich schlich sich ein unliebsamer Gedanke ein, „Du willst doch nicht das hier dafür benutzen, oder?“, hakte sie nach und schloss mit einer ausladenden Bewegung die komplette Büßerschlucht ein.
    Ehe sie jedoch eine Antwort abwartete, ging sie noch auf die letzte Frage ihres Begleiters ein.

    „Während meiner Suche nach Lukar und Slicer habe ich mir tatsächlich Gedanken gemacht, wie man sich hier Einfluss verschaffen kann und gleichzeitig Gold. Denn wenn etwas sicher ist, dann dass wir Geld brauchen für unsere Ziele.“
    Sie hielt kurz inne, überlegte, wie sie ihre nächsten Worte wählen sollte, obwohl sie wusste, dass es Black weniger auf die Wahl, denn den Inhalt ankam.
    „Im Lager tut sich schon einiges, doch habe ich neben den Bauarbeiten nicht nur einmal gesehen, wie einige Männer aufdringlich gegenüber den Frauen wurden, sei es, weil sie ihren Partner in der Schlacht ließen oder aus einem anderen, instinktiven Grund.
    Vermutlich schwellen ihre Eier an und raubt ihnen damit die Fähigkeit, klar denken zu können“, mutmaßte die Aranisaani und näherte sich ihrem Begleiter dabei spielerisch, schmiegte sich an seinen starken Arm.
    Ein Grinsen stahl sich auf das Gesicht des Bärtigen und er zog sie fester an sich, wobei der dicke Stoff des Mantels jedoch die Intensität der Berührung zu ihrem Missfallen schmälerte.
    „Was also ist es, das Männer brauchen, um möglichst produktiv sein zu können? Sex. Wo bekommt man Sex, wenn die eigene Frau oder gar die des Nachbarn nicht will? Im Bordell.
    Ich denke, dass wir ein solches Freudenhaus einrichten sollten. Damit würden wir Geld verdienen und nebenbei dem Volk dienen, indem sich eventuelle Übergriffe vermeiden lassen und die Kerle wieder zu klarem Verstand kommen.“

    Von unten herab schaute sie Joe in die Augen, fixierte ihn mit ihrer eigenen Ausstrahlung. Seine Hände öffneten die Schlaufen ihres Mantels und bahnten sich einen Weg darunter, an ihre unbedeckte Taille. Ein hinreißendes Lächeln entblößte die weißen Zähne der Dunkelhäutigen.
    „Ich werde mich auf die Suche nach geeigneten Frauen machen und ihnen zeigen…wie man Männer glücklich macht“, erklärte sie leise, „Vielleicht wirst du als Versuchsobjekt fungieren müssen. Hättest du damit ein Problem?“
    Es war eine rhetorische Frage, meinte sie doch ziemlich genau zu wissen, wie Black tickte. Solange sie selbst nicht dabei war, war es ihr egal oder aber sie war dabei und gab den Kurtisanen eine direkte Vorstellung davon, wie sie zu arbeiten hatten.
    „Sehr interessant dabei“, sprach sie weiter, als Blacks Hände ihren Körper hinabwanderten, um kurz auf ihren Hüften zu verweilen, „ist, dass Männer gerne reden, wenn sie glücklich sind. Sollten wir uns also einen guten Ruf aufbauen und wichtige Persönlichkeiten das Angebot nutzen, könnte uns das Wissen einbringen, welches unschätzbar wertvoll ist. Natürlich müssen die Dirnen dafür von entsprechender Qualität sein.“
    Die Hände des Bärtigen umfassten mittlerweile den Po der Dunkelhäutigen und spielten mit ihm, was ihr ein Kichern entlockte. Die schaurige Atmosphäre schien in den Hintergrund gerückt zu sein.
    „Was denkst du?“
    Geändert von Chala Vered (18.12.2014 um 10:24 Uhr)

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