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  1. Beiträge anzeigen #61
    Provinzheld Avatar von Felix
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    Felix ist offline

    Krankenstation der Flüchtlinge

    " Schon wieder'n Neuer? ... *seufz* ... dann Schafft ihn rein"

    Ein eigenartig etherischer Duft lag hier in der LUft. Brennesselsalben, verschiedene Kräutertinkturen und andere Alchimistische Kleinigkeiten die hier ein steriles Aroma ergaben. Am Wohl der Patienten wollte im Moment wohl niemand der Verantwortlichen sparen. Dennoch. Die weitläufigen Säle waren zugestopft mit eitrig-durchnässten Betten. Es erstreckte sich über noch weitere Räumlichkeiten bis ins Herz der Burg. In den schmalen Gängen ruhten hier Bilder, Gemälde. Teils mit Gold. teils rustikal. Eine finstere ruhe umgab allmählich die leblosen, zugedeckten Körper an denen Felix vorbeigetragen wurde. Wie tief war er schon ins innere gelangt? Wo brachten sie ihn hin? Sein Fieber stahl ihm so oder so schon jegliches Bewusstsein, von seinen Knochenbrüchen und inneren Blutungen ganz zu schweigen. War das hier die Endstation?

  2. Beiträge anzeigen #62
    Krieger Avatar von Rafik
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    Rafik ist offline
    Elegant streckte er den Arm nach dem Stein aus, merkte dass seine Reichweite nicht reichte und vollführte eine Mischung aus einem Hechtsprung und der Tatsache seinen Hintern auf dem Boden behalten zu wollen, kippte dabei von der Bank seitlich nach hinten und landete auf dem Rücken. Immerhin ruhte nun der Stein auf seinem Bauch, falls man dies als gefangen zählen konnte.

    "Blutba-", kam es von Rafik, doch dieser stellte seine Frage zurück bevor er sie gestellt hatte. Sein Interesse galt der Körperbeherrschung, nicht irgendwelchen Geschichten und Abenteuern des Akademieleiters. "Schon gut, also.. wie geht es weiter?", fragte er stattdessen und rappelte sich auf. Er hatte keinerlei Schmerzen im Schulterbereich gespührt und fühlte sich auch sonst fit, eine gute Voraussetzung wenn es nach ihm ging. Er lauschte Raad während er sich den Staub und Dreck von der Kleidung klopfte und beachtete die anderen Tavernengäste nicht, die ihn komisch anguckten. Eine schlechte Figur zu machen störte ihn keineswegs, schließlich lernte man aus Fehlern.

  3. Beiträge anzeigen #63
    es war einmal Avatar von Raad
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Raad ist offline
    Der Leiter der Akademie unterdrückte ein Lachen, als der junge Braunhaarige auf dem Rücken landete. Er stellte sich an wie ein Fisch in einem Netz. Zappelnd zwar, doch gerade so sich doch nur tiefer in dem Wirrwarr aus Fäden verlierend.

    „Glaubst du, dass dies der Anfang war?“, fragte Raad grinsend und schüttelte den Kopf, „Komm mit.“, forderte er Rafik auf. Er erhob sich in einer einzigen, geschmeidigen Bewegung und verließ die Taverne.

    Zurück an der frischen Luft ließ er sich den Wind um die Nase wehen, ehedem Rafik an seine Seite trat. Dann durchmaß er den Innenhof der Brug und blieb an einem Stapel aus Kisten stehen. Er begann, die Kisten übereinander zu stapeln. Drei ergaben einen Turm. Dann forderte er Rafik auf, hinauf zu klettern und reichte ihm eine vierte Kiste.

    „Lass den Turm wachsen. Solange, bis du das Gefühl hast, dass du das Gleichgewicht bei der nächsten Kiste nicht mehr wirst halten können. Solltest du runterfallen. Nun ja. Wenn du Pech hast, brichst du dir das Genick und bist tot.“, forderte der ehemalige Assassine und zuckte bei den letzten Worte genügsam mit den Schultern. Es war die schlichte Wahrheit. Er konnte Rafik nicht helfen, wenn dieser stürzte. Und eben jener musste lernen, seine Grenzen selbst zu erkennen. Besser, ihn einen Hauch von Gefahr spüren zu lassen.

  4. Beiträge anzeigen #64
    Krieger Avatar von Chala Vered
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Chala Vered ist offline

    Innenhof der Burg

    Gespannt hatte Chala den Erzählungen Joes gelauscht. Gebannt hatte sie sich nach mehr Details verzehrt, gar auf genauere Beschreibungen des Drachen gehofft. Doch was ihr schwarzer Ritter zu berichten hatte ließ sie erschaudern. Eine gewisse Faszination für diese Wesen und insbesondere dem Drachen konnte sie nicht abstreiten, doch war sie nicht dumm genug, um sich darin zu verlieren und gar die Gefahr zu ignorieren, die von ihnen ausging.
    Das Auftauchen der beiden Kerle, die offenbar Blacks Kampfgefährten in Setarrif gewesen war, bestätigte sie dann schlussendlich darin, dass dieser Mann, dem sie kurz nach ihrer Ankunft auf Argaan begegnet war, jeden Moment der Aufmerksamkeit wert war, die sie ihm entgegenbrachte. Als er dann auch noch Spike entdeckte und die bullige Dogge über den halben Innenhof der Burg auf sie zugestürmt kam, nur um sein Herrchen umzuschmeißen, konnte sie sich ein Lachen nicht mehr verkneifen. Zu komisch war das Bild, wie der riesige Hund so stark mit der Rute wedelte, dass sein ganzes Hinterteil hin- und herschwang. Erst, als sich Spike auch auf sie stürzte verging ihr das Lachen, drückte er sie mit der unbändigen Kraft von fast zwei Zentnern Muskelmasse, Knochen und Fett von der Bank. Unsanft landete sie auf dem steinernen Boden.
    „Spike! Ich freu mich ja auch dich zu sehen“, beteuerte sie dem überschwänglichen Vierbeiner, „Aber…AUS!“, schnauzte sie schließlich los, als seine lange, raue Zunge ihr Gesicht fand und von unten bis oben mit stinkendem Glibber überzog.
    Rüde schupste sie ihn von sich, doch minderte das in keiner Weise seine Freude. Viel mehr hüpfte er nun aufgeregt hin und her, darauf aus, mit ihr zu spielen.
    „Joe!“, nörgelte sie und deutete damit an, dass er etwas tun musste.
    Ein herrisches Wort genügte, um den spielwütigen Rüden mäßig zu beruhigen.

    „Das mit dem Beten will mir aber noch nicht so recht einleuchten“, gab sie nach einer kurzen Gesprächspause zu, in der Black Spike geradezu mit Streicheleinheiten verwöhnte.
    Wenn das so weiterging, würde er auch noch das Moleratfleisch mit ihm teilen und spätestens dann wäre es für Vered zu viel des Guten. Sie mochte den Hund durchaus, doch war er noch immer nur ein Tier in ihren Augen.
    „Mir ist klar, dass viele Menschen darin innere Ruhe finden, da sie das Gefühl haben, jemand höre ihnen zu und nehme sich gar ihren Problemen an. Doch war es nicht viel mehr dein Können als Krieger und Führungsperson, die dich haben überleben lassen? Wärst du ein schwächlicher Niemand gewesen hätte es niemanden gegeben, der dich bis zur Silberseeburg geschleift hätte. Vermutlich hättest du kaum die erste Begegnung mit einer Echse überlebt, wärst du nicht so kampferfahren“, verdeutlichte die Aranisaani ihre Gedanken zu der Sache mit den Göttern und deren Huldigung.
    Es war nicht so, als wollte sie nicht glauben, denn was Joe ihr erzählte war schon verlockend, insbesondere auf die Vorteile, wenn man in der Gunst Beliars stand. Doch fand sich für sie noch kein logischer Zusammenhang zwischen den Geschehnissen auf der Welt und den Göttern. Weder war sie der Magie begegnet, noch durfte sie eines der Wunder erleben, die mit dem Glauben einhergehen sollte. Auch wenn Leopold van Daren ihr durchaus glaubwürdig hatte vermitteln können, dass seine Prophezeiung der Wahrheit entsprach, war davon noch nichts eingetreten.
    Sie wollte glauben, doch wie?

  5. Beiträge anzeigen #65
    Auserwählter Avatar von Joe Black
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    Joe Black ist offline

    Innenhof der Burg

    Chalas Zweifel entlockten Joe ein freundliches lächeln.
    Er winkte ab als sie ihm erklärte, dass der Wandel der Schlacht in Setarrif mehr an seinem Können als an Beliars Segen gelegen haben musste.
    Zuerst spähte er erneut über den Platz, als er sah wonach er suchte nickte er stumm und gebot Chala ihm zu folgen.
    Während sie sich an einigen Soldaten die sich um den Bierauschank drängten vorbeidrückten erklärte er seiner wunderschönen Gefährtin aufrichtig:

    „Deine Zweifel tragen die Wahrheit in sich und doch blenden sie dich davor.
    Es stimmt schon wenn du sagst, dass ich es meinen Talenten und Leistungen zu verdanken habe, dass ich Ereignisse überlebe die für andere den Tod bedeutet hätten. Doch musst du bedenken, dass der Dienst an Beliar mich erst zu dem Mann gemacht hat der ich heute bin.
    Dies wurde mir augenscheinlich nicht in die Wiege gelegt, auch wenn es im Nachhinein gesehen eben doch so war. Ich erzählte dir doch von meinen Anfängen. Von dem verweichlichten Perspektivlosen Halunken den ich verkörperte. Vom Blute her ein Black, ein Erwählter Beliars seit Generationen schon, doch im Kopf nichts als ein feiger Bastard ohne Wissen um sich selbst. „

    Sie hatten die dicke Menschentraube verlassen und erklommen einen breite Steintreppe die zu einem der breiten Türme westlich des Hofes führte. Menschen gingen darin ein und aus und richteten scheinbar Werkstätte und ähnliches darin ein, da sie etliche Geräte und Utensilien für Tischler, Schmiede und Schneider herbeitrugen.
    Es war schon zu sehen wie rasch die Menschen hier geeinigt worden waren um den ersten Schritt zum Neuaufbau ihrer Gesellschaft zu gehen. Sicherlich war diese Einigkeit Werk des Königs. Eines Königs dem Joe offen eingestanden mehr Anerkennung schenkte als er es dem feigen Bastard unter Innos Flagge je schenken könnte.
    Im grossen Eingangsraum angekommen erblickten die beiden etliche Handwerksmeister die mir Pergamentrollen bewaffnet Kommandos gaben.
    Es war imponierend zu sehen mit welchem Elan die Leute hier mehre Ecken für verschiedene Handwerke einrichteten. In wenigen Tagen für den die jeweiligen Handwerker hier ihrem Tagewerk nachgehen können und dann konnte der Aufbau der Siedlung vor dem Tor beginnen.
    Chala und Joe verharrten für einen Moment neben der Eingangstüre an die Mauer gelehnt und beobachteten das rege Treiben hier.

    „Weisst du, ich hatte nie vor Spielball der Götter zu werden. Es gab Dutzende andere Gründe die mich leiteten. Doch lebte ich ein sinnloses Leben ohne Bedeutung. In meinen Handlungen lag kein Gewicht ausser für meinen eigenen Weg.
    Doch seit ich mich voll und ganz in den Dienst meines Herrn verschreiben habe, erlebe ich diese Welt mit einer Faszination und einem Lebensgefühl das schier unvergleichbar ist.
    Ich sehe Dinge die ich nie zu Glauben geträumt habe und erlebe Sachen von denen andere nur in Lieder von Barden hören. Beliar hat mich zu dem gemacht was ich bin weil ich in gewähren liess mit mir zu machen was er will. Ich legte mein Leben in seine Hände und er formte mich zu dem Werkzeug dass er braucht.
    Was ist Bedeutungsvoller und schwerer Chala? „


    Joe schob sich von der Wand weg und marschierte mit Chala und Spike links durch den Raum eine Treppe hinauf die zur Aussenmauer führte.
    Von dort oben aus konnten sie zur Büsserschlucht blicken von der Chala Joe erzählt hatte.
    Die karge Felswand mit den eingelassenen alten Zellen wirkte auf den dunklen Streiter imposant und anziehend. Seine Augen funkelten als er daran dachte wie diese Zelle befüllt mit leidenden Streitern Innos auszusehen vermochten. Wie der Gesang ihres Leides seinen Ohren schmeicheln würde…
    Er erzitterte und wand sich von der Mauer ab um mit seiner Gefährtin gemächlich darüber hinwegzuschreiten.

    „Ich denke du musst Beliar erst einmal für dich entdecken bevor du entscheiden kannst ob du ihn in dein Leben treten lassen willst oder nicht. Suche den Frieden im Gebet zu ihm. Sprich mit den Leuten hier über ihn, doch wisse, dass viele ihn für ihr Leid verantwortlich machen da er für die Dunkelheit und den Tod und somit für viele auch für das Böse steht. „


    Spike kläffte energisch auf und Joe hob den Kopf um den Grund dafür zu erspähen. Herzhaft lachend erkannte er, dass Günar und Pete ihnen auf der Mauer entgegenschritten.
    Der langhaarige Pete warf seine Arme brüderlich um Joe während Günar ihm einen kräftigen Faustschlag auf die gesunde Schulter verpasste.
    Als der Nordmann dann aber Chala entdeckte, konnte er seinen Blick nicht mehr von ihr lassen.
    Er begann plötzlich blöd zu grinsen und mit seiner linken Hand, beziehungsweise mit dem Zeigefinger und Daumen, die Haare seines Bartes zu verdrehen. Die in ihm aufblühende Lüsternheit nicht verbergend brummte er mit leuchtenden Augen:

    „Schön dich zusehen Black Wir haben uns schon gewundert wie lange es dauern würde.
    Doch noch viel schöner ist die Begleitung die du da bei dir hast… Hrhrhr, nichts anbrennen lassen was? Darf ich mir die Stute mal ausleihen?“


    Pete riss eine Grimasse und entgegnete schelmisch:

    „Chala eine Stute? Harr harr harr, Günar mein Freund dahingehend wirst du dir die Zähne ausbeissen! Wobei, die Kleine geizt nicht mit ihren Reizen, scheinbar konnte sie sogar den Schmied in Tooshoo mit ihrer Bettechnik ein Schwert abluchsen!“


    Günar blickte nun nur noch reizvoller zu Chala und antwortete lautstark:

    „Kleines, wenn du möchtest können wir später gerne den Schmied aufsuchen um dir eine Freude zu machen. Finden sicher ne schöne Axt für dich. Doch vorher solltest du dich wohl zuerst an meinem Schwert zu schaffen machen, das Eisen glüüüht bereits!“

    Die Worte sprudelten nur so aus den beiden heraus und Joe machte instinktiv einen Schritt zur Seite wodurch er Chala nun nicht mehr im Weg stand. Ihre Reaktion….war aus dem Gesicht nicht abzulesen…noch nicht…

  6. Beiträge anzeigen #66
    Krieger Avatar von Chala Vered
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Chala Vered ist offline

    Auf dem Wehrgang

    Kaum einen Augenblick brauchte es, da hob sich Chalas rechter Mundwinkel an. Nur wenig später folgte der linke und bildete somit ein Schmunzeln. Um ihre Augen bildeten sich kaum sichtbare Fältchen und ihre Lippen entblößten die verborgenen weißen Zähne, sodass sie über das ganze Gesicht zu strahlen schien. Sie musterte den Hünen, der ungeniert Interesse an ihr zeigte, es gar lautstark kundtat und das in Anwesenheit Joes. Doch Black interessierte Vered gerade nicht, denn im Fokus ihrer Aufmerksamkeit lag nur noch der bullige Kerl. Sie musterte ihn unverhohlen, seine ansehnlichen Muskeln, die breiten Schultern und die anschwellende Beule in seinem Schritt.
    „Wie wäre es…“, ergriff sie endlich das Wort und schloss die Lücke zwischen ihnen mit zwei grazilen Schritten.
    Ihre Körper waren sich nun äußerst nah und die Aranisaani reichte dem Nordmann – denn augenscheinlich war er einer – lediglich bis zur Mitte seines Brustkorbes. Sie blickte auf zu ihm, immer noch lächelnd und legte behutsam ihre linke Hand auf seine Brust, strich langsam über die Fellkleidung, die er trug nach unten zu seinem Bauch.
    „…wenn ich mich gleich hier um dein Schwert kümmern würde?“, beendete sie ihren Satz, wobei sie ihren Akzent besonders stark hervorhob.

    Das Grinsen im Gesicht des Hünen, welches sich dort hielt, seit er sie erblickt hatte, wurde noch breiter und beinahe riss er sich einige Barthaare raus, so unachtsam er mit seinen Fingern nun daran raufte. Seine Pranken näherten sich ihr, berührten ihre Schultern.
    „Gleich hier?“, fragte er ein wenig überrascht, doch überspielte er dies sogleich mit einem rauen Lachen, „Warum nicht?!“
    Die Dunkelhäutige kicherte verspielt, senkte ihren Blick an ihm herunter, bis zu der Ausbeulung seiner Hose. Sie spürte förmlich, wie der Riese Gefallen daran fand, dass sie sein noch verborgenes Gemächt anstarrte. Chala drückte sich schließlich gänzlich an den Körper des Kerls, glitt mit ihrer rechten Hand zu ihrer Hüfte, während ihre Linke weiter hinabsank, zum Bund der Leinenhose.
    „Jungs, ihr solltet besser gehen. Gleich geht es hier richtig zur Sache!“, verkündete der Erregte protzig und glitt nun seinerseits mit seinen Händen an ihrem Körper entlang, tastete nach ihren Brüsten, Doch die Armstellung Vereds verhinderte, dass er bis dorthin vordringen konnte.
    „Bist wohl eine ganz Widerspenstige, was?“, lachte er mit lüsterner Stimme.
    „Wenn du nur wüsstest“, erwiderte sie mit einem feisten Grinsen, ehe ihre Miene gänzlich einfror.
    „Was…was ist los?“, wollte der Hüne wissen, dem der plötzliche Umschwung der Stimmung nicht entgangen war.
    „Ich bin keine Stute“, sagte die Aranisaani bedrohlich leise.
    Als Antwort brachte der Riese nur ein kurzes Keuchen zustande, denn mit der rechten Hand hielt sie ihr Wurfmesser, welches frisch geschärft von Denniks erster Lehrstunde war. Doch war dies nicht der Grund für den Schrecken des Nordmanns, denn konnte er die Klinge gar nicht sehen, befand sie sich doch zwischen seinen Beinen, so dicht an seinem besten Stück, dass er kaum zu atmen wagte. Die Spitze der Waffe drückte sie ihm sanft in den Bereich über dem Genital.

    „Ich könnte dich zur Frau machen“, schlug sie dem Riesen vor, der vorsichtshalber seine Hände von ihr nahm.
    „Bitte…“, brachte er ein einzelnes flehendes Wort hervor.
    „Oder…“sie zerschnitt die Hose unterhalb seiner Männlichkeit, führte den kalten Stahl vor und hob mit der flachen Seite der Klinge seinen Hodensack an, „Ich nehme mir deine Juwelen. Das Zepter darfst du behalten“, offenbarte sie ihr Vorhaben dem nun mehr völlig Verängstigten.
    „Ich…ich werd’s nie wieder tun“, stammelte der Bärtige.
    „Gefällt dir etwa nicht, wie ich mich an deinem Schwert zu schaffen mache?“, fragte sie gespielt überrascht und wippte mit dem Messer leicht auf und ab, was ihm ein leises Wimmern entlockte.
    Sie schnaubte verächtlich, zog ihre Waffe zurück und wischte sie angewidert an dem Wams des Nordmanns ab, ehe sie sie zurück an ihre Hüfte steckte. Kein weiteres Wort oder gar einen Blick hatte sie für ihn übrig, sondern drehte sich gleich zu Joe um, der äußerst amüsiert die Szenerie beobachtet hatte.
    „Du störst dich nicht an der Sache mit dem Schmied?“, wollte sie geradeheraus wissen.
    Jetzt war es ohnehin offensichtlich, dass er davon wusste, also konnte sie auch gleich Nägel mit Köpfen machen. Für sie war es andersherum jedenfalls in Ordnung, wenn er sich mit anderen Frauen vergnügte – solange sie nicht da war jedenfalls.

  7. Beiträge anzeigen #67
    Ritter Avatar von Manuele
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    Manuele ist offline

    Auf dem Schutzturm

    Der Wind wehte sanft über Manueles kurzgeschorenes Haar, während er vergnügt das Geschehen auf einem der nördlichen Wehrgänge beobachtete. Hier oben konnte ihn niemand sehen, doch er hatte eine prima Aussicht. Eine ziemlich attraktive, dunkelhäutige Furie hatte gerade einem, ihr offensichtlich zu nahe gekommenen, Hünen gezeigt wo seine Grenzen sein sollten. Grinsend schaute sich der Klingenmeister das Spektakel bis zum Ende an und widmete sich danach wieder seinen eigenen Gedanken.

    Die Aussicht von hier oben war herrlich. Trotz der zuhnemenden Dunkelheit konnte er die umliegende Hügellandschaft noch erkennen. Die unzähligen Nadelwälder erinnerten ihn ein wenig an Nordmar. "Ach..." Er seufzte laut und drehte sich in Richtung See. In diesen Augenblicken der Einsamkeit vermisste er den Hammerclan sehr. Den Clan und all die guten Momente die er dort verbracht hatte.

    Doch jetzt war es an der Zeit nach vorne zu schauen. Die Katastrophe in Setarrif hatte die Lage auf der Insel erheblich verschlechtert und es würden schwere Zeiten auf das Königreich zukommen. Manuele wollte den Wiederstand so gut er konnte unterstützen. Dazu mussten sie jedoch eine geeignete Strategie ausarbeiten. Am besten würden sie in kleinen Gruppen agieren und den offenen Kampf gegen die Paladine und Echsen vermeiden. Zumindest fürs Erste, bis sie sich wieder neu formiert hatten. Er würde Raad einen Antrag stellen, damit er in den nächsten Wochen einen Trupp zusammenstellen konnte um loszuschlagen.

    Die Fähigkeiten sich rasch und ohne Verletzungen zu bewegen besass er schon seit längerem. Doch wäre es für einen Hinterhalt vielleicht besser gewesen, wenn ihm jemand auch noch gezeigt hätte, wie er sich unbemerkt durch die Fremden Linien hindurch schlagen konnte. Er musste sich mal umhören, vielleicht gab es jemanden in der Burg den ihn Unterrichten konnte.

  8. Beiträge anzeigen #68
    Auserwählter Avatar von Joe Black
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    Joe Black ist offline

    Auf der Mauer der Burg Silbersee

    Breit schmunzelnd und mit einer Prise Stolz erfüllt verfolgte Black das lustige Schauspiel Vereds.
    Gekonnt spielte sie mit ihren Reizen und umgarnte den lüsternen und grobschlächtigen Hünen Günar innerhalb weniger Wimpernschläge. Man konnte zusehen wie seine Augen immer grösser wurden während sein Blut aus dem Gesicht wich um sein bestes Stück zu betanken.
    Und Chala spielte ihre Rolle gut. Mehr und mehr wiegelte sie die Lust des Mannes auf und begann ihn komplex in ihr Netz zu betten. Günar war kein Idiot und gegen jede Art des Feindes gewappnet, doch gegen Chalas Listigkeit war er unbeholfen wie ein kleiner Junge der zum ersten Mal Brüste anfassen darf.
    So sah er nicht wie sie in ihren geschmeidigen Bewegungen das kleine Messer zückte und genau dort positionierte, wo er es mit absoluter Sicherheit am wenigsten positioniert gewusst hatte.
    Er erfuhr es erst, als Chala Verde wollte, dass er es erfuhr!
    Und sein Gesicht bei dieser Offenbarung war einfach ein Bild für die Götter.
    Wann hatte Joe den Nordmann jemals so entsetzt gesehen? Niemals war die Antwort!
    Doch Chala Vered, so jung und unerfahren wie sie eigentlich war, schaffte es ohne weiteres diesen Hünen zu einem kleinen Buben zu machen.
    Ein ungeschliffener Diamant! Joe würde Vered zu einer wahren Fürstin des dunklen Herrn machen…

    Als ihr Schauspiel vollendet war und Günar im Scham ertrank, wandte sie sich wieder Joe zu und erkundigte sich total über den Dingen stehend, wie er zu ihrem Abenteuer mit Ryu stand.
    Joe winkte lächelnd ab und entgegnete:

    „Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich nach dieser Vorstellung eben nochmal das Wort gegen dich erhebe oder?“


    Er feixte Günar zu, der wiederrum drohend die Faust hob. Pete beäugte das ganze unverhüllt belustigt vor sich hin prustend während Spike die Vier energisch Schwanz wedelnd umrundete.
    Dann ergriff Joe Chalas Hüfte spielerisch und zog sie zu sich heran. Mit der rechten Hand schob er einige Ihrer Zöpfe sanft über ihr Gesicht hinters Ohr und sagte dann:

    „Mit wem du dein Bett teilst sei dir überlassen. Du bist ein animalisches Wesen, eine Wüstenblume mit Dornen. Wer also bin ich, dich einzukerkern und dir das Licht zu nehmen dass du zum Wachsen brauchst?“

    Er küsste sie kurz aber intim und innig, lies sogleich von ihr ab und schnippte dann Pete zu der noch immer Grimassen gen Günar schnitt.
    Der tooshooer Schmuggler hob fragend die Augenbrauen.

    „Pete, weisst du wer aktuell für die Streiter der Akademie zuständig ist?“

    „Du meinst wer der Akademieleiter ist?“

    „Aye!“


    „Müsste der Typ Namens Raad sein. Er ist bei der Flucht in die Tunnel zu uns gestossen und irrt hier ständig in der Burg herum und organisiert Dinge.
    Was willst du von ihm?“

    „Nun, er ist der Typ der mir hier mehr Einfluss verschaffen kann. Der König und seine Schwerter brauchen Verstärkung. Die Leute hier brauchen Verstärkung. Wir meine Freunde, werden diese Verstärkung sein.
    Mir wurde mal gelehrt, dass man aus jedem Haufen Scheisse eine Blume ziehen kann.
    Dieser Haufen Scheisse hier…“


    Joe hob die Arme und umschloss mit der Geste den gesamten Innenhof der Burg der sich unter ihnen erstreckte.

    „…. Ist der Anfang etwas Grossen meine Freunde!
    Setarrif war übervölkert und verausgabt was die Vergabe von Macht anbelangte. Nun jedoch starten wir bei einem Nullpunkt. Wir bauen uns hier etwas auf! Wir sammeln Einfluss und wir werden massgebend sein, wenn wir Setarrif wieder zur alten Grösse verhelfen!“


    Die Augen Petes wurden grösser und er senkte anerkennend seinen Kopf. Auch Chala Vered und Günar hoben neugierig ihre Köpfe. Doch es war der Nordmann der fragte:

    „Was im Namen der Götter hast du vor Black?“

    Der ehemalige Assassine grinste verschmitzt und antwortete trocken:

    „ich werde Raad aufsuchen und ihn erbitten mich in seinen Riehen aufzunehmen.
    Der König hat mich bereits eingeladen seinen Streitern zu folgen, sicherlich waren auch unsere Taten in der Schlacht nicht unbemerkt. Mit etwas Glück wird mich Raad zu einem Meister der Klingen ernennen. Dies heisst ich arbeite hochoffiziell für den König und darf mutige Recken für meine unterfangen rekrutieren und fördern. „

    Pete hob die Hand und warf energisch ein:

    „Du willst hochoffiziell für den König arbeiten?
    Das passt doch gar nicht zu dir Joe.“


    Black winkte ab und entgegnete offenbarend:

    „Und wie es passt Pete. Es passt für uns alle! Der König macht keinen Hehl aus meine Vergangenheit und meine Beziehungen zum Zirkel können ihm nutzen. Er versprach mir Handlungsfreiheit solange ich diese dazu nutze gegen Rhobar und für Ethorn zu kämpfen.
    Vertraut mir einfach in dieser Angelegenheit.“


    Die drei nickten ihm stumm zu und er tat es ihnen gleich ehe er gelassen fortfuhr:

    „Günar, ich möchte, dass du alle verbleibenden Arenakämpfer aufsuchst und diese zusammentrommelst. Ich will daran anknüpfen was wir in Setarrif begonnen haben.
    Diese Art der Einigkeit ist mir lieber als die Doppelmoral der Soldaten. Wir brauchen verwegene Streiter, keine Moralapostel.“

    „Aye, Joe, ich verstehe!“


    „Ausgezeichnet. Pete, ich möchte, dass du jeden verdammten Abschnitt hier auskundschaftest und dich schlau machst was aus uns hier werden soll. Was plant der König. Was wird aus den Leuten. Wo kommen die Magier hin und so weiter. Wir müssen informiert sein! „

    „Geht klar Joe…“

    „Aye, und du Chala….“


    Joe drehte sich zu der schönen Exotin und umfasste sanft ihr Kinn, nicht ohne zu erkennen wie sie beinahe reflexartig die Lippen spitzte.

    „Du wirst bitte nach einem Mann Namens Slicer und dessen Gefährten Lukar suchen!
    Die beiden sind mit uns Geflüchtet und scheinen mir die perfekten Verbündeten zu sein. Sie haben Kontakte und Verbindungen zu den Leuten, die wir brauchen.
    Du wirst sie dazu bringen mit uns zu arbeiten damit wir ihre Dienste für uns nutzen können. Als kleiner Anreiz kann ich dir sagen, dass dieser Lukar sicherlich unsere Absicherung für eine dauerhafte Sumpfkrautlieferung sein wird.

    Alles klar soweit Süsse?“

  9. Beiträge anzeigen #69
    Krieger Avatar von Chala Vered
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Chala Vered ist offline

    Auf dem Wehrgang

    Die Art wie Joe die Dinge nahm, machte ihn für Chala nur umso begehrenswerter. Er war keiner dieser Kerle, wie es sie auf Aranisa zu Hauf gab. Andauernde Eifersüchteleien, gar Drohungen oder Gewalt wegen etwas so natürlichem wie Sex ertragen zu müssen, war etwas, was ihr absolut missfiel und aus der Erfahrung heraus blieb nur die konsequente Abnabelung von solchen Personen. Glücklicherweise war dies in Bezug auf Black nicht notwendig und so konnte sie weiterhin seine Gespielin bleiben.
    Der neuerliche Auftrag, den sie von ihm übertragen bekam war zudem nicht mit dem vorherigen zu vergleichen. Es klang nicht so, als müsste sie wieder eine weite Reise auf sich nehmen. Es ging lediglich darum zwei Männer innerhalb des Burgbereiches aufzuspüren und sie zur Mithilfe an ihrem Werk – dessen Ziel wohl nichts Minderes als purer Einfluss war – zu bewegen. Eine leichte Aufgabe für die schöne Dunkelhäutige mochte man meinen, doch fehlte es ihr an der Überheblichkeit einiger Männer – ihr Blick zuckte kurz zu Günar herüber – um es auf die leichte Schulter zu nehmen.
    „Ich muss wissen, wie sie aussehen“, meinte Vered, da sie ansonsten nur aufgrund zweier Namen auf die Suche gehen musste.

    Joe beschrieb zunächst den Schmuggler Lukar, wobei es ihm offenkundig nicht schwer fiel, einige markante Eigenschaften zu nennen. Besonders hob ihr schwarzer Ritter dabei den kahlen Schädel und die Augen hervor, welche seiner Beschreibung nach wohl niemals Ruhe fanden. Black schätzte den Händler in etwa so alt wie sich selbst, vielleicht ein wenig älter, weniger muskulös, denn sehnig. Außerdem soll er einen Oberlippenbart tragen.
    Glatze und Oberlippenbart, seltsame Kombination, wertete die Aranisaani in Gedanken, hörte sich doch aber gleich darauf die Erläuterungen zu dem zweite Kerl des Duos an.
    Slicer war sein Name, zu dessen Erscheinung der Streiter Beliars nicht viel sagen konnte.
    „Ein Kapuzenmantel und seine Armbrust waren das auffälligste an ihm“, war die Kernaussage seiner Erinnerungen an den Mann und so würde sich Chala wohl hauptsächlich auf Lukar konzentrieren.

    Somit war die Aufteilung der anstehenden Aufgaben erledigt, oder doch nicht?
    „Was wirst du machen, Joe?“, wollte die Dunkelhäutige wissen und schenkte ihm einen fragenden Blick.
    Sie konnte sich nicht vorstellen, dass er tatenlos bleiben würde, doch wollte sie zumindest Bescheid wissen, falls sie ihn kurzfristig würde finden müssen oder es galt anderen…Bedürfnisse nachzugehen. Nach wie vor brannte sein letzter Kuss auf ihren Lippen und ansteigende Lust – jetzt wo ihr Krieger wieder in Form zu sein schien – verleitete sie dazu, wie gewohnt auf ihre Unterlippe zu beißen, wenn sie ihn ansah.
    Es fiel ihr schwer zurück zum eigentlichen Thema zu finden, doch war auch das Interesse an diesem Schmuggler nicht zu gering, würde sich mit dem Sumpfkraut doch sicher neben dem Eigenbedarf einiges anstellen lassen. Rauschmittel erzielten an und für sich gute Preise und über Kupfer, Silber oder Gold konnte man nie genug verfügen.
    Doch neben den Plänen, die sie hier auf dem Wehrgang schmiedeten, durfte Vered nicht ihre eigene Ausbildung vernachlässigen. Zwar wusste sie ihr Schwert nun zu führen, doch war es kaum übersehbar, dass ihre Fähigkeiten dahingehend weit unter denen von Joe standen. Selbst dieses Schwein Günar würde sie mit seinen Waffen wohl ebenso vernichtend schlagend, wie sie ihn mit den ihren. Viele Krieger der berühmten Akademie Setarrifs hatten doch sicher auch überlebt und in der Burg Stellung bezogen. Es würde sich schon einer finden, der ihr bei der Verfeinerung ihrer Fähigkeiten behilflich sein konnte.

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    Krieger Avatar von Rafik
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    Rafik ist offline
    "Gut", meinte Rafik und nickte kurz. Fallen und das sich das Genick brechen wollte definitiv nicht, aber wenn er das Risiko des Fallens eingehen musste, dann war es dem Varanter recht. Man lernte schließlich aus seinen Fehlern.
    Er stand auf den drei Holzkisten und hatte eine weitere in der Hand. Das Holz fühlte sich kalt an, schrie förmlich danach ihn herunterzuschmeißen. Es war wackelig da oben, aber nachdem sich die Klinge auf einen Punkt konzentrierte und nicht von dort wegsah ging es einigermaßen. Wer hätte gedacht, dass Holzkisten eine solche Hürde sein können?
    Er atmete tief ein und blieb stehen, versuchte sich an das Gefühl auf dem unstabilen Bau zu gewöhnen. Er war sich sicher, dass er auch eine weitere Holzkiste auf den Stapel stellen konnte, der Turm sollte wachsen, aber wie? Als er sich vorbeugte, um die Kiste unter sich zu platzieren, warf es Rafik fast um und eine instinktive Bewegung hielt ihn auf den Beinen. Beim nächsten Versuch bewegte er sich langsamer und kontrollierter, fühlte wie sein Körper diese Bewegungen nicht kannte und es ihm schwer fiel.
    "Warte mal, ich stehe auf der Kiste.. wie soll ich die hier überhaupt platzieren?", fragte er Raad und vernahm nur ein lockeres Schulterzucken und ein hämisches Grinsen.
    Mit einem Fragezeichen im Kopf verweilte er weitere Sekunden in dieser Position, fasste einen entschluss und sprang ein kleines Stück in die Luft, versuchte dabei die vierte Kiste auf den Turm zu stellen. Das ganze stellte sich jedoch als ein elegantes Misslingen aus und Rafik verstand dies. Die drei Holzkisten kippten zur Seite weg, seine vierte Kiste glitt ihm tollpatschig aus der Hand und ehe er geblinzelt hatte fühlte er den kalten Boden unter sich. Glücklicherweise war der Turm nicht sehr hoch, ansonsten hätte er sich vielleicht wirklich das Genick gebrochen.
    "Nochmal?", fragte er und klopfte sich den Dreck von den Klamotten, während er versuchte die Schmerzen des Falls herunterzuschlucken.

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    Veteran Avatar von Lukar
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    Lukar ist offline
    Entspannt lag der dratige Händler auf dem weniger gemütlichen Feldbett. Endlich, nach Stunden der monotonen und für ihn wenig sinneichen Beschäftigung, ein Moment der Ruhe.
    Infolge der Organisation des Flüchtlingslagers war ihm vor einigen Tagen die höchst gemeinnütze Aufgabe eines Buchhalters aufgetragen worden, der auf altem und vermoderten Papier nun all die Güter und Nahrungsmittel notierte, die in dem ihm zugewiesenen Bereich des Lager verbraucht und angeschafft wurden. Eine Aufgabe, die durchaus seinen Fähigkeiten entsprach, ihm aber ansonsten nichts zu bieten hatte.
    Seiner eigentlichen Beschäftigung als Händler konnte er in diesem Lager nicht mehr nachgehen. Die Flüchtlinge waren froh, wenn die Grundversorgung problemlos abgewickelt wurde und folglich hätten es die übriggebliebenen Bluthunde des Königs Ethorn nicht toleriert, wenn einer der Verwalter den geschundenen Bürgern auch noch das letzte Hemd vom Leibe stahl, im Tausch gegen ein kleines Brot oder einen erfrischenden Schluck Wasser. Dieses Risiko ging Lukar lieber nicht ein, schon garnicht, wenn bei den potentiellen Kunden ohnehin nichts von Wert zu holen war...
    Schritte außerhalb des Zeltes weckten seine Aufmerksamkeit. Er und Slicer hatten absichtlich dafür gesorgt, dass ihr Zelt etwas abseits des großen Flüchtlingslagers stand um Ruhe vor dem gemeinen Tumult zu haben. Das man so ohne den Alltagslärm gleichzeitig hörte, wenn sich jemand dem Zelt näherte, war dabei ein praktischer aber keinesfalls beabsichtigter Nebeneffekt gewesen...
    Beim Geräusch der näher kommenden Person wachte Lukars Selbstschutzinstinkt auf. Möglichst Geräuschlos erhob er sich von dem Feldbett, legte die Hand an den Griff des Dolches den Slicer ihm überlassen hatte und wartete gespannt auf den Besucher.
    „Kein Grund zur Aufregung, Lukar. Ich bin es nur.“
    Verkündete eine dem Händler wohlbekannte Stimme, woraufhin dieser die Hand augenblicklich vom Griff der Waffe nahm und eine lockerte Körperhaltung einnahm. Lächelnd ging er auf den Mann zu, der grade durch den Zelteingang schlüpfte und sich die Kapuze in den Nacken warf. In einer beinahe kameradschaftlichen Geste reichten sie sich die Hände.
    „Beinahe begann ich zu befürchten, ihr wärt in der Masse der Flüchtlinge unwiederbringlich verschollen, Slicer. Es ist gut, euch zu sehen.“
    Witzelte Lukar gutmütig und deutete auf zwei provisorisch zusammengezimmerte Hocker die in der Mitte des Zeltes standen. Slicer kam der Aufforderung zum Sitzen gerne nach, er lies sich plump auf dem Hocker fallen der unter seinem Gewicht leise knirschte.
    „Wie ich sehe, habt ihr uns in der Zwischenzeit einige hochqualitative Möbel besorgt.“
    Meinte Slicer halb im Ernst und halb im Spaß.
    „Stammen sie von dem Handwerker?“
    „Um ehrlich zu sein, habe ich sie selbst zusammengezimmert.“
    Erwiederte Lukar und hob bedauernd seine linke Hand in die Höhe. Um den Daumen lag ein fast sauberer Verband der sich an einer Stelle dunkelrot gefärbt hatte. Bei all seinem Geschickt mit dem Geld war Lukar doch keineswegs für Betätigungen geboren wurden, die mit Hammer, Holz und Nagel zu tun haben;vorausgesetzt natürlich, es ging nicht grade darum, ein paar Handwerker anzuweisen, selbige Arbeit zu verrichten.
    Slicer lachte höflich in sich hinein und rutschte dabei etwas auf dem nicht ganz so bequemen Hocker hin und her.
    „Übrigens ist jene 'Flüchtlingsmasse', von der ihr eben gesprochen habt, doch weit überschaubarer als man gemeinhin glauben könnte.“Griff er die ersten Worte Lukars wieder auf.
    „Die Organisatoren der Silberseeburg sorgen, erstaunlich routiniert für die hohen Verluste die in den letzten Tagen eingefahren wurden, für eine ganz passable Ordnung. Es läuft natürlich alles ganz anders und in viel kleineren Maßstäben ab als in Setariff, verglichen mit der beschissenen Lage holen sie aber wirklich das beste raus.“
    Lukar, der sich ebenfalls niedergelassen hatte, lehnte sich gespannt nach vorne.
    „Ich gehe anhand eurer Information einfach mal davon aus, dass euer selbstauferlegter Auftrag ein Erfolg war?“
    Schlussfolgerte er aus den Worten seines Geschäftspartners, den er beinahe einen Freund zu nennen bereit gewessen wäre.
    „Zumindest teilweise, ja.“ Das klang erstaunlich wenig bedauernd.
    „Nur teilweise?“
    „Ich habe nicht alle Punkte auf meiner Liste abhacken können, aber das habe ich um ehrlich zu sein auch nicht erwartet. Eine Menge der Informanten, von denen ich in Setariff für gewöhnlich das nötigste Erfahren habe, sind versiegt, oder besser, verbrannt Die meisten einfachen Flüchtlinge waren auch nicht sehr redselig, und wenn, dann nicht über das, was ich wissen wollte. Und die Soldaten des Königs halten diensthündisch dicht, so wie immer. Mag durchaus sein, das der eine oder andere darunter ist, der für die richtige Menge Gold ein wenig gesprächiger wird, aber um das herauszufinden fehlten uns derzeit vor allem Mittel und die günstigen Umstände.“
    „Leider wahr.“
    Lukar seufzte tief. „Gold spielt hier nur noch eine untergeordnete Rolle, wenn denn überhaupt. Das ist durchaus verständlich, immerhin haben die meisten hier alles verloren was sie je besaßen, aber ärgerlich ist es für uns dennoch. Es wird dauern, bis der Geldmarkt wieder in Schwung kommen wird, aber wenn, dann müssen wir auf jeden Fall vorbereitet sein. Kontakte sind dann besonders entscheidend, daher sollten wir uns jetzt schon nach passablen Leuten umsehen.“
    Slicer schnalzte mit der Zunge.
    „Die Not kann selbst den gutmütigsten Menschen zum gewissenlosen Räuber machen, wenn er Familie und Freunde verloren hat sowieso, daher sollten sich zumindest ein paar kleinere Fische auftreiben lassen, die die weniger riskanten Dinge für uns erledigen. Mehr allerdings auch nicht, für gewöhnlich kann man diesen verlorenen Seelen nie weiter trauen, als man sie werfen kann...“
    Er zog die Stirn nachdenklich zusammen.
    „Was professionelle Unterstützung angeht, könnte es folglich ein klein wenig schwierig werden. Ich würde mit ziemlicher Sicherheit zumindest darauf bauen, das einige unserer Jungs es nach Thorniara, Stewark oder vielleicht sogar Tooshoo geschafft haben. Allerdings dürfte es schwierig werden, sie ausfindig zu machen."
    Lukar nickte ihm zustimmend zu.
    "Das dürfte es tatsächlich, und von daher sollten wir uns anfangs auch nicht damit aufhalten. Sehen wir erst einmal, was wir vor Ort alles auf die Beine gestellt kriegen, bevor wir uns nach außen wenden. Wer weis, mit etwas Glück sind sogar noch einige ganz brauchbare Leute unter den Flüchtlingen..."

  12. Beiträge anzeigen #72
    Auserwählter Avatar von Joe Black
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    Joe Black ist offline

    Auf der Mauer der Burg Silbersee

    „Was wirst du machen, Joe?“ hauchte Chala ihm voller unterschwelliger Begierde entgegen.
    Der ehemalige Assassine antwortete darauf ausgelassen fröhlich:

    „Ich werde diesen Raad aufsuchen! Ein Gespräch mit ihm wird uns sicherlich Türen öffnen können. Und die Türe die ich anstrebe ist die der Akademie! Beziehungsweise was davon übrig ist…
    Wenn wir hier wirklich Einfluss haben wollen, müssen wir uns in den Rängen der Königstreuen hocharbeiten.
    Wie gesagt wir spinnen ein Netz aus Kontakten Wüstenblume, daher ist deine Aufgabe auch sehr wichtig. Lukar und Slicer, dies wird dir Pete bestätigen, sind gerissene Bastarde des Untergrundes.
    Mit ihnen an unserer Seite werden wir auch dort Einfluss gewinnen, wo uns der Glanz der Krone nicht hinbringt.
    Und so wie ich die beiden Einschätze, wird ihnen Gold, Einfluss und Macht nur all zu bekömmlich sein.“


    Chala nickte Black verstehend zu und er tat es ihr gleich.
    Dann warf er seine Kapuze über den Kopf und ergänzte abschliessend:

    „ Aye, dann mal los Leute, die Mittagssonne ist bereits erreicht, wir treffen uns am späten Abend unten im Hof bei dem Bierausschank wieder!“


    Dann wandte er sich ab und marschierte durch die Wege der Burg immer auf der Suche nach dem Typen den sie Raad nannten.
    Die Frage ob es sich dabei tatsächlich um den jungen Streiter Raad aus den Zeiten der Kasbah handelte, brannte noch immer in Blacks Gedanken. Den dies würde sicherlich für Sympathien sorgen…

  13. Beiträge anzeigen #73
    Szieeeeh Fooood!  Avatar von Drakk
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Drakk ist offline
    Noch immer müde von den Strapazen der letzten Wochen setzte sich der Hüne auf eine der Kisten die am Nördlichen Turm standen. Nur wenige Schwerter befanden sich derzeit in der Burg und daher bestand der Schutz des Königs nur aus einer Handvoll Kriegern – der Rest kümmerte sich um den Aufbau der Verteidigung, half beim Versorgen der Verletzten oder war noch gar nicht aufgetaucht.

    Immerhin die Rüstung des Nordmannes war wieder einigermaßen in Schuss – von diversen Kratzern und Beulen einmal abgesehen. Diese Rüstung hatte mehrfach sein Leben gerettet – in und wieder verließ er sich einfach auf die Widerstandsfähigkeit des Erzes aus Nordmar und stürzte sich Blind in den Kampf. Irgendwann würde aber auch die dickste Rüstung nachgeben, das wusste er selbst. Er musste sich bald nach einer Werkstatt aufsuchen und seine Rüstung ausbessern.

    Gerade als er einen kräftigen Schluck Schnaps aus seinem Trinkschlauch nahm schlenderte Manuele an ihm vorbei. „Manuele? So ohne Schiff erkennt man dich ja gar nicht mehr...“

  14. Beiträge anzeigen #74
    Ritter Avatar von Manuele
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    Manuele ist offline

    Im Innenhof nahe der nördlichen Schmiede

    Der Innenhof war durch die ständig ansteigende Menschenansammlung und dem seit Tagen anhaltenden Nieselregen zu einem Meer aus Schlamm und Dreck mutiert. Überall sassen verzweifelte Flüchtlinge, die in ihrer Not nicht mehr als die Kleider am eigenen Leib mitgenommen hatten. Die Situation war dramatisch. Wer weiss wie lange noch die Vorräte der Burg für alle ausreichen würden. Ethorn und seine Schwerter mussten sich was einfallen lassen.

    Indessen stapfte Manuele gemächlich durch den Innenhof der Festung und beobachtete das rege Treiben der Leute. Er hatte im Sinn die Schmiede aufzusuchen, um sich endlich eine neue Rüstung zu besorgen. Seit seiner Gefangennahme in Thorniara war er nur in Lumpen gekleidet herumgelaufen. Die Garde hatte ihm damals alles abgenommen. Nun, da Raad ihn wieder in die Akademie aufgenommen hatte, liesse sich sicherlich ein Kompromiss finden, wie er seine Rüstung ab bezahlen könnte.

    Gerade als er die Werkstätten betreten wollte rief ihm eine bekannte Stimme zu: "...ohne Schiff erkennt man dich ja gar nicht mehr...". Verwundert drehte sich der junge Nordmann um. Da stand doch wahrhaftig Drakk vor ihm. Seit Monaten hatte er ihn nicht mehr gesehen, vielleicht sogar seit dem sie beide von Thorniara aus nach Setarrif gekommen waren.

    "Hallo Chef!" Manuele konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. "Jop, das haben mir die Rotröcke weggenommen, aber das hat dir Torlof bestimmt schon erzählt?! Ich wollte gerade zum Schmied, ich brauch ne neue Rüstung. Vor allem weil ich in nächster Zeit einiges für Raad erledigen wollte. Kommst du mit?"
    Geändert von Manuele (21.11.2014 um 12:29 Uhr)

  15. Beiträge anzeigen #75
    Szieeeeh Fooood!  Avatar von Drakk
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    „Torlof? Den alten Halunken habe ich ewig nicht mehr gesprochen. War selbst ne ganze Zeitlang nicht in der Stadt. Jetzt muss ja irgendeiner auf den König aufpassen...“ begann der Hüne und ging langsam mit Manuele los in Richtung Werkstätten.

    „Neue Rüstung...das klingt gut. Ich muss meine mal ein wenig Ausbessern. Ist zwar aus reinem Erz, hat aber trotzdem gelitten.“ führte der Rotschopf weiter.
    In der Burg wimmelte es vor Kriegern der Akademie, versuchten mit den Truppen Gawaans einige Unterkünfte zu Zimmern. Sie würden vermutlich eine Zeit lang in der Burg bleiben müssen, Setarrif war derzeit uneinnehmbar.

    Eine Zeit lang gingen die beiden nebeneinander her, berichteten von den letzten Monaten und ließen sich den Schnaps aus dem Trinkschlauch schmecken. Als sie an der Werkstatt ankamen drückte der Rotschopf ohne lange zu zögern die Tür der Schmiede auf – und erblickte eine gut ausgerüstete Werkstatt. Allerdings war das Feuer aus und anhand des Staubes konnte man erkennen das schon länger niemand dort gearbeitet hatte. „Tja...sieht wohl so aus als hätte ich eine neue Werkstatt.“

  16. Beiträge anzeigen #76
    Ritter Avatar von Manuele
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    So eine Erzrüstung, wie Drakk sie hatte, wäre ein ziemlicher "Hingucker gewesen", doch konnte sich Manuele zur Zeit sowas wohl kaum leisten.

    Etwas bedrückt betrat er die verlassene Schmiede. Überall lag Werkzeug und in einer Ecke, ganz am Ende der Schmiede, lagen sogar noch einige Erzbrocken rum. "Was wohl dem Schmied zugestossen ist?" In Kriegszeiten sollte man meinen, würde die Schmiede auf Hochtouren laufen. Doch hier sah es so aus, als ob seit Jahren niemand mehr den Raum betreten hätte.

    "Drakk du bist doch auch Rüstungsbauer?" Manuele war gerade etwas eingefallen. "Wenn ich dir helfe, die Schmiede in Gang zu bringen... Würdest du mir eine Rüstung aus hartem Leder machen mit drunter einem Kettenhemd? Ich brauch was leichtes für die Wälder. Natürlich würde ich, sobald ich einem der Rotröcke etwas Gold abgenommen habe, die Schuld begleichen."

  17. Beiträge anzeigen #77
    Szieeeeh Fooood!  Avatar von Drakk
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    Drakk ist offline
    Einen Moment lang begutachtete der Rotschopf die Schmiede. Ein wenig Pflege würde alles zwar brauchen, aber im großen und ganzen konnte man schon bald wieder dort Arbeiten.

    „Machen wir. Über die Bezahlung machen wir uns dann irgendwann mal Gedanken. Snapperleder lässt sich ja sicher beschaffen, das ist das beste dafür.“ antwortete Drakk knapp ehe er zwei Besen aus einer der Ecken hervorzog. Einen reichte er an Manuele weiter und deutete in die hintere Ecke der Schmiede.

    „Dann lass uns mal anfangen...umso schneller bekommst du deine Rüstung und ich hab wieder genug zu tun. Gibt sicher noch genug andere Krieger die Rüstungen brauchen, vom Reparieren der alten ganz zu schweigen...“ setzte Drakk nach und begann den Schmutz der vergangen Zeit zur Tür hinaus zu fegen.

  18. Beiträge anzeigen #78
    Ritter Avatar von Manuele
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    Manuele ist offline
    Sie kamen ganz schön ins Schwitzen, die Dicke Staubschicht wollte einfach kein Ende nehmen. Manuele hatte, nachdem Drakk und er alles sauber gefegt hatten, einen Eimer voll Wasser besorgt und ein paar Stofffetzen. Damit säuberte er jetzt mühselig die Werkbänke an den Seiten der Schmiede.

    "Meinst du hier im Tal finde ich ein paar Snapper?" Er wollte so schnell wie möglich die Rüstung her haben, damit er wieder Aufträge für die Akademie erledigen konnte. Da kam ihm plötzlich was in den Sinn. "Ich weiss gar nicht wie ich die Haut von den Viechern abziehen soll?! Kennst du jemanden in der Burg der per Zufall auch noch Jäger ist?"

  19. Beiträge anzeigen #79
    Provinzheld Avatar von Felix
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    Krankenstationen der Flüchtlinge

    Der Schweiss rann und glitzerte salzig im flackernden Schein der Katakomben. Das dunkle pfeiffen entfernter Luftströhme untermalte den Marsch durch die tiefe Finsternis der Gänge. Hier fanden sich viele Abnutzungsspuren und Kerben unzähliger Generationen. Ungeziefer und Spinnenweben sammelten sich in jeder Fuge. Es knackte unter den primitiven Bundschuhen der beiden Kerle die Felix trugen. Die Anstrengungen standen ihnen rot im Gesicht doch es würde sich lohnen. Beide waren kräftig und gezeichnet, warscheinlich ehemalige Verbrecher die im Chaos der Invasion untergetaucht waren. Die Augen des kleineren waren schwer vernarbt, beide trugen schwere Stahldolche mit sich. Zwei Geisteskranke. Ihre leichte Kleidung war anwidernd beschmutzt mit Fekalien und Ausflüssen. Stoffwesten auf Nackter Haut und fettige Haare ergaben den Rest. Zähne und Nägel waren merkwürdigerweise bei dem größeren gar nicht vorhanden. Dennoch wussten sie sich runterzuspielen, als sie Raum für Raum durchkämmten. Sie gaben sich gerade als dümmliche unwissende, trotzdem hilfsbereite nette Kerle aus aber fanden dennoch eine geraume Zeit nur Räume in denen bereits Notfallbehandlungen vorgenommen wurden. Sie Plazten überall herein. Nur um sich immer wieder bei den Barbieren und Handlangern entschuldigen zu müssen welche sie unterbrochen hatten. Unzählige Schreie, ausgelöst von allen erdenklichen Operationsinstrumenten, gellten durch die Gänge. Schlussendlich erschien dann doch diese eine Leere Folterkammer in der sie Felix's hilflosen Körper fixierten. Soo hillflos im Raum. So schöön...Stieß der größere jetzt Instinktiv in psychotischem Tonfall aus. Als er anfing seine eigene Hose herunterzuziehen."Kleines Schweinchen" wiederholte er voller Vorfreude energisch, dann wieder: "Kleinees Schweinch'n!"

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    Knetmaster  Avatar von Wombel
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    Wombel ist offline

    Am Seeufer der Burg

    Neblig trüb lag der See in der frühen Abenddämmerung.
    Verdutzt blickte der große Zimmermann hinunter zu seinen Füßen, die bis zu den Knöcheln im Wasser des Sees versanken. Ein Glitzern hatte ihn stutzig gemacht und in der Tat, nachdem er sich mühsam gebückt und wieder aufgerichtet hatte, hielt er eine alte, goldene Münze in den Händen.
    Vermutlich wurde die Münze vor vielen Jahren in den See geworfen um einem Träumer einen Wunsch zu erfüllen. Oder sie stammte von einem unachtsamen Reisenden, der vielleicht mehr als nur diese Münze hier im See verloren hatte?!
    Einerlei.
    Wombel schnippte die Münze über die Wasseroberfläche in einem Bogen von sich weg und wünschte sich im selben Augenblick, er hätte es nicht getan. Sein immer noch nicht genesener Körper rebellierte mit einem gehörigen Schmerz und während er der übers Wasser hüpfenden Münze zusah, biss er vor Schmerz die Zähne zusammen.
    "Voll...idiot.... " keuchte er sich selbst an und strich sanft über seine weißen Verbände.
    Aber der Schmerz dauerte er nur kurz, die Heiler hatten gute Arbeit geleistet.
    Vorsichtig krempelte er den hellen Leinenstoff seines Krankengewandes am linken Arm hoch und fuhr in Gedanken über eine lange Narbe, die schützend ebenfalls unter einem weißen Verband ruhte.
    So bequem die leinene Kutte auch sein mochte, er würde sich eine neue Robe beschaffen müssen. Seine innig geliebte und sorgsam gepflegte Adeptenrobe hatte die Schlachten nicht überlebt. Zerfetzt, versengt und gänzlich unbrauchbar hatte er sie im Weissaugengebirge einem letzten, sinnvollen Zweck geopfert. Ein Lagerfeuer war daraus entstanden und damit zumindest für eine kleine Weile ein wenig Hoffnung und Wärme für die Flüchtlinge.

    Die Lederkluft des Zimmermanns war für die Flucht zwar praktisch gewesen, aber für den Heilungsprozess der tiefen Wunden war sie gänzlich ungeeignet. Und so lief der Adept nun schon seit ein paar Tagen in dem hellen Leinengewand um die Burg und das Seeufer herum.
    Still war er geworden.
    Noch schweigsamer als sonst.
    Und einige dünne Strähnen weissgrauer Haare zierten neuerdings sein Haupt.
    Nunja, vielleicht waren die grauen Haare auch vorher schon da, und waren ihm nur nicht aufgefallen. Und vielleicht musste er zu den ganzen Geschehnissen auch nur ein wenig Abstand finden und die mörderische Schlacht um Setarrif erst ein wenig verdrängen. Aber...
    Was wohl aus Lex geworden ist?
    Hat der zuverlässige Geselle die Flucht geschafft?
    Wenn ja, wo war er jetzt?
    Tausende Fragen zermarterten das Gehirn des Handwerkers hinter der von Sorgenfalten zerfurchten Stirn. Vielleicht war es am besten, wenn er sich hier in der neuen Umgebung nützlich machen würde. Unterkünfte galt es zu bauen, die Palisaden zu erweitern, vielleicht sogar das monumentale Tor im Bluttal zu erweitern.
    Doch nun galt es zunächst vier Dinge zu tun um diesen trüben Tag zumindest einigermaßen herumzubringen. Erstens die Füße abzutrocknen, zweitens eine komplette Moleratkeule abzunagen, drittens mindestens vier bis acht Zweiliterhumpen kalten Bieres den Hals hinunterzuschütten um dann viertens in einem komatösen Schlaf den Tag abzuschließen. Allerdings bezweifelte Wombel, dass der morgige Tag fröhlichere Gedanken bringen würde.

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