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  1. Beiträge anzeigen #41
    Schwertmeister Avatar von Edon Mesotes
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    Im Mäander des illustren Irrsinns
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    Edon Mesotes ist offline
    "Das werden wir sehen, wenn wir da sind. Oder auch nicht. Ich such mr jedenfalls einen Baum oder 'ne Kuhle oder irgendwas, wo ich ich es mitkriege, falls mich jemand erleichtern will."

    Unwillkürlich fuhr Edons Hand hoch zum Schwertgriff. Wenn es etwas gab, dass er nicht haben konnte, dann war es jemand, der es auf sein Schwert abgesehen hatte. Viel was anderes hatte er ja nicht mehr, das er verlieren konnte. Aber der Gedanke, dass irgendein dahergelaufener Strauchdieb mit seiner Klinge halbstark durch die Gegend fuchtelte, machte ihn sauer. Dieser dahergelaufene Strauchdieb hatte genug geschuftet, damit er mit diesem Schwert annähernd gekonnt durch die Gegend fuchteln konnte.

    "In der Burg laufen mir zu viele komische Gestalten rum. Falls die mich komische Gestalt überhaupt reinlassen würden. Da glaube ich nicht mal dran."

    Leider würden sie es vielleicht sogar tun, wenn er erklären würde, dass er irgendwie noch was mit der Akademie zu tun hatte. Vielleicht sollte er die Gelegenheit nutzen und nie iweder ein Wort darüber verlieren. Die Leute waren ja so vergesslich, nach ein paar Monaten würde sein Verschwinden schon längst vergessen sein und er könnte sich weit abseits von alle dem ein gemütliches Leben machen.

  2. Beiträge anzeigen #42
    Ritter Avatar von Manuele
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    Manuele ist offline
    Manuele beäugte kurz misstrauisch die Flasche und nahm einen kräftigen Schluck des Gesöffs zu sich. Es schmeckte irgendwie fruchtiger als Nebelgeist, doch zumindest brannte es anständig in der Kehle.

    "Nun, ich weiss es nicht so genau." Nachdenklich kratzte er sich am Hinterkopf. "Im Frühling war ich mit der Svana in Thorniara eingelaufen. Da haben die mich und Torlof auch geschnappt. Von da an kann ich dir nicht genau sagen wie lange ich im Kerker gesessen habe und wie lange ich auf den Feldern in Khorinis arbeiten musste. Das einzige was ich mit Sicherheit weiss, ist dass die Säcke unsere ganze Mannschaft aufgeknüpft haben." Ein seltsames Gefühl breitete sich in seinem Magen aus. Er konnte nicht sagen ob es die Erinnerung war oder der Schnaps. "Die dachten Torlof und ich würden reden wenn sie uns anschliessend an die Wache in Khorinis ausliefern würden. Doch kannste dir vorstellen was unsere Antwort war!"

    Aufgeregt stocherte er mit seiner Axt im Feuer herum und nahm nochmal einen Schluck Klippenfall. "Zum Glück konnte ich Torlof davon überzeugen anfangs den Ball flach zu halten. Sonst hätten die uns am ersten Tag schon den Snappern zum Frass vorgeworfen." Beide schauten sich an und grinsten. "Auf jeden Fall konnten wir eines Nachts die Wachen des Bauernhofs überwältigen und fliehen, den Rest kannste dir denken. Kamen ziemlich ausgezehrt in Setarrif an. Fast ein Wunder das wir das überlebt haben."

    "Aber erzähl mal von dem Blutband wo du die ganze Zeit erwähnst?! Und wo sind eigentlich all die anderen Wächter geblieben?"
    Geändert von Manuele (16.11.2014 um 21:58 Uhr)

  3. Beiträge anzeigen #43
    Schwertmeister Avatar von HerrBrom
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    HerrBrom ist offline
    "Warum sollte dich jemand erleichtern wollen? Gibt's da überhaupt noch was? Und ich denke die Leute haben schon genug Probleme, ohne dass sie einen Meister der Klingen ausrauben... Wobei... So habe ich dich ja kennengelernt...", nuschelte der Dieb grinsend. Aber Edon hatte recht... Man sollte auf sein letztes Hab und Gut aufpassen. In seinen Gedanken sah Brom den Ring seines Vaters, welchen er unter seinem rechten Handschuh trug, seinen Faustdolch und sein letztes Sumpfkraut.

    "Wo komm ich hier eigentlich am besten an Kraut? Und Alkohol?"

    Ob wohl Sarpedon bereits dabei war eine neue Taverne oder etwas in der Art zu eröffnen?

  4. Beiträge anzeigen #44
    es war einmal Avatar von Raad
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Raad ist offline
    Ein beschissenes Erlebnis. Die Diener Innos’ waren zu nichts zu gebrauchen. Ereiferten sich, rechtschaffen zu sein, und vergingen sich dann an jenen Männern, welche zu den Ehrlichsten und Loyalsten zählten, die Raad kannte. Weil die Paladine und Feuermagier schon immer besser darin waren, ihre Urteile zu fällen, statt Gerechtigkeit walten zu lassen. Denn Letzteres bedurfte, den ganzen Menschen zu sehen. Und dafür waren manche zu blind.

    „Eines Tage werden wir sie von der Insel vertrieben haben. Sie und ihre vergiftete Ideologie.“, raunte der Schwarzhaarige leise und stieß mit dem Nordmarer an. Er nahm einen weiteren Schluck.

    „Nun… Das Blutband ist…“, Raad stockte. Wie sollte er es beschreiben? Er wusste es kaum und sein Bruder hatte es besser beschreiben können. „Eine Verbindung der Seelen.“, der Leiter deutete unbeholfen auf seinen Kopf und entschied sich dann, die Hand an die Brust zu legen. Dann ließ er sie wieder sinken. Wo bei Beliars dreckiger Folterkammer saß denn überhaupt die verdammte Seele?

    „Und dadurch wissen jene, die verbunden sind, wo die anderen sind. Sie können miteinander sprechen. Jederzeit. Egal an welchem Ort sie verweilen und wie weit sie voneinander entfernt sind. Und wenn sie kämpfen, stehen sie sich bei. Doch nicht bloß Seit an Seit. Sondern näher. Wie eine Einheit…“, der Leiter hielt inne. Seine Stimme war leiser geworden. „Aber ich habe es noch nicht erlebt. Es ist zu frisch. Und ich bin noch keinem der anderen wieder begegnet. Und… ich weiß nicht, wie ich Kontakt zu ihnen aufnehmen kann.“, gestand der Schwarzhaarige.

  5. Beiträge anzeigen #45
    Ritter Avatar von Manuele
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    Manuele ist offline
    Hätte Manuele damals in Nordmar nicht mit eigenen Augen die Ahnen auferstehen sehen, dann würde er Raad in diesem Augenblick wohl für verrückt erklären. Es gab Dinge, die ein einfacher Krieger, wie auch er einer war, nicht erklären konnte. In diesen Dingen musste man einfach auf die Gebote der Stammesälteren oder Gelehrten vertrauen.

    "Wen meinst du damit? Lehrt man das an der Akademie?" Er hatte viel zu wenig Zeit damit verbracht, sich mit den Bräuchen der Wächter auseinander zu setzen. Stattdessen war er immer wieder durch Myrthana geirrt, ohne etwas konkretes erreicht zu haben. "Ich würde gerne wieder einen der Trupps führen weisst du. Auch jetzt in der Schlacht mit den Echsen habe ich einige Klingen retten können. Ich denke meine Erfahrung könnte nützlich sein." Die Kurze Zeit über in der er zurückgekehrt war hatte man ihm den Einlass zur Akademie verweigert, da niemand mehr dort gewesen war der ihn kannte.

    Colodis, Drakk, Taeris und all die anderen waren ja bereits Schwerter und standen unter direktem Befehl des Königs.

  6. Beiträge anzeigen #46
    es war einmal Avatar von Raad
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Raad ist offline
    Der Leiter der Akademie grinste. Ein Grinsen voller Freude. Und doch milde, gar ein Stück weit traurig, dass Manuele glaubte, dass er eine Erlaubnis bräuchte.

    „Ich weiß nicht, wo die ganzen Wächter abgeblieben sind. Ein paar von ihnen habe ich bereits gesehen. Sie streunen hier rum. Viele sind es aber nicht mehr. Wie wir alle nicht mehr viele sind. Aber das Blutband ist etwas, was die Wächter nicht erreichen können. Es ist für die Leibgarde des Königs, die Schwerter, vorbehalten. Denn… so gut und rein es auch ist. Es ist auch gefährlich. Die Seele muss stark sein. Der Wille jedoch muss noch stärker sein. Und diese Art des Willens, der unweigerlich bestand hat, egal, was geschieht. Der ist zu selten unter den Wächtern. Aber niemand wird Schwert, der diesen Willen nicht besitzt. Er ist eisern. Ich meine also die Schwerter. Drakk, Taeris, Colodis…“

    Der ehemalige Assassine hielt inne. Dann nahm er noch einen Schluck. „Weißt du, Manuele, es bedarf dieser Worte von dir nicht. Du bist einer der wenigen, die ich in die Akademie aufgenommen habe, der stets seinen Platz in unseren Reihen hat. Denn du bist einer der wenigen, auf die man sich verlassen kann. Daher scheue dich nicht, diesen Anspruch als Meister der Klingen auch zu erheben. Es steht dir zu!“, beschied Raad, beinahe schon feierlich.

  7. Beiträge anzeigen #47
    Ritter Avatar von Manuele
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    Manuele ist offline
    Er meinte kurz ein Zeichen der Traurigkeit in Raads Augen erkannt zu haben, doch es schwand im selben Augenblick in dem sie die Gläser erhoben. "Heute Nacht wird gefeiert! In diesen Zeiten muss man jede Gelegenheit dazu nutzen." Manuele nahm nochmals einen Schluck und merkte, dass das Zeug langsam seine Wirkung zeigte. Es war ihm nicht nur wohl ums Herz, sondern er spürte wie seine Sicht leicht verschwamm und er so seine mühe bekam ernst zu bleiben. In diesem Moment schien die Niederlage und der Krieg wiedermal vergessen. "Ich versuch mein Glück und erfrage um einen Vorschuss. Warte hier!" Er stützte sich an der Schulter seines Freundes ab um aufzustehen und torkelte in Richtung Theke.

    "Heee ihr ddaaa." Er klatschte mit seiner Kräftigen Hand auf den Tresen um die Aufmerksamkeit des "Wirtes" zu bekommen. "Währed ihhhr so gut und würdddet meinem Kollegne und mir einen Aussschenke?!" Der Mann vor ihm schaute völlig Verdutzt in seine Augen. Wahrscheinlich ratterte es bereits da oben in dessen Kopf. Solche Entscheidungen waren immer schwer, vor allem jedoch wenn ein eins-achtzig grosser Hüne mit seiner Axt in der Hand vor einem stand und nach Bier verlangte.

  8. Beiträge anzeigen #48
    es war einmal Avatar von Raad
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Raad ist offline
    Raad erhob sich ebenfalls. Er schwankte leicht. Doch er hatte das Gefühl, noch etwas besser auf den Beinen zu stehen als Manuele. Aber vielleicht bildete er sich das auch nur ein. Warum war der Nordmarer gleich aufgestanden?

    Der Leiter erblickte den Meister der Klinge am Tresen. Ach richtig. Er wollte mehr Alkohol. Oder Bier. Weil Alkohol hatten sie noch. Eine ganze Kiste. Aber wenn sie mehr davon tranken, dann würden sie den morgigen Tag vielleicht schon nicht mehr erleben.

    Vorsichtig stellte Raad die Flasche zurück und ging zum Tresen hinüber. Der Wirt schaute Manuele skeptisch an. Auch wenn dieser ein Hüne war. Der Wirt schien sich seines Berufs gewiss. Er ließ sich nicht einschüchtern. Oder tat zumindest so, als ließe er sich nicht einschüchtern. Er widersprach Manuele sogar. Doch bevor es ausartete, öffnete Raad dem Mund. „Gebt dem Meister der Klingen, wonach er verlangt, Wirt.“

    Und der Wirt tat, wie ihm geheißen. Es würde eine verdammt lange Nacht werden. Beliar stehe ihnen bei…

  9. Beiträge anzeigen #49
    Auserwählter Avatar von Joe Black
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    Joe Black ist offline

    Vor der Burg, notdürftiger Flüchtlingshort

    Dunkelgraue Wolken vermischten sich mit weisslichen Artgenossen an einem generell trüb wirkenden Himmel zur Mittagszeit. Einzeln flogen dicke Tropfen daraus hinab zur Erde, was den generell frostigen Wetter noch etwas mehr Herbe verlieh.
    Ein kühler Wind pfiff durch die Berge und untermalte das stete gekrächzte der Raben, die sich überall in den Bäumen nahe der Silberseeburg fanden.
    Dort sassen sie, meist in dreier Grüppchen unterwegs, auf dicken Ästen und spähten krächzend über die kleine Zeltsiedlung nahe des Sees, immer darauf aus, das ein oder andere Häppchen zu ergaunern.

    Etwas abseits des Zeltlagers das am Tage um einiges belebter wirkte als noch bei Nacht, hatten sich Joe und Chala zum See aufgemacht um sich dort zu waschen. Ein Unterfangen, das bei diesen Temperaturen mehr Qual als Freude war. Und hatten die beiden bei ihrem letzten gemeinsamen Bad noch Mühe das Feuer zwischen ihnen zu kontrollieren, war es nun wohl eher schwer es zu entfachen.
    Das Eiskalte Wasser stach förmlich in jede heilende Wunde Blacks. Bissig und zitternd stand er im knietiefen Wasser und schrubbte sich scheuernd den Dreck von Haut und Haar.
    Das Wasser färbte sich an der Stelle in der er Stand in braunrötlichen Tönen und überall schwammen Haare die er sich versehentlich ausgerissen hatte.
    Chala stand nur wenige Schritte von ihm entfernt und verrichtete ebenso ihre Reinigungsarbeit.
    Auch ihre Kleidung hatten den Kontakt zum Wasser bitter nötig, weshalb sie zuerst gereinigt worden waren und nun zum Trocknen aus einigen Ästen hingen.
    Dies würde bei dem miesen Wetter aber eher ne ganze Weile dauern…

    Joe hatte damit begonnen seinen Bart zurecht zu schneiden während Chala auf einem flachen Stein sitzend ihre Zöpfe flechtete und neuanordnete.
    Da Black seine Augen nicht auf dem Spiegelbild vor sich im Wasser halten konnte und so immer wieder zu ihrem nackten Körper, ihm offenkundig präsentiert, schielte, schnitt er sich dabei des Öfteren und knurrte genervt auf.
    Doch als er mit seinem Werk endlich fertig war, blickte er wieder in das Gesicht wie er es kannte. Abgesehen von etlichen Kerben und Narben die ihn fortan begleiteten.
    Das Messer zog er einige Male durch das kalte Nass ehe er es in den Beutel verschwinden liess und setzte sich dann neben Vered auf den Felsen.
    Den Kopf seitlich geneigt, lugte sie zwischen einigen nach vorne herabhängenden Zöpfen zu ihm und lächelte dabei verführerisch. Ihre Haut war durch die Kühle am verrücktspielen und er erkannte überall die allseits bekannte Gänsehaut die sich bei ihr abzeichnete.
    Sie hatte über Hunger geklagt, und er hatte ihr beigepflichtet, ebenfalls ein gutes Stück Fleisch vertragen zu können. Auch lechzte sie nach mehr Erzählungen über die Schlacht um Setariff, ebenso wie er danach lechzte mehr von ihrer Reise und ihrem Erlebten zu erfahren.
    Sie hatten sich noch viel zu erzählen….
    Doch vieles sagte sie einander auch nur schon mit ihren Blicken…

    Er schrubbte gerade sein Schild und schaffte es durch die Bewegung sogar seine Muskeln wieder von innen heraus zu wärmen, als sie, ebenfalls ihre Ausrüstung reinigend, erzählte wie sie auf ein ungleiches Trio aus Ogern nahe des Okrwaldes getroffen sei. Eine Geschichte wie sie Abends von einem Barden erzählt werden würde, so unglaublich und abstrakt wie sie sich anhörte.
    Doch glaubte er ihr natürlich jedes Wort, wissend, dass Chala es nicht nötig hatte derlei Geschichten zu erfinden.
    Als sie die Geschichte mit dem Verlauf ihrer benommenen Flucht beendete, war auch Joe mit der umfänglichen Reinigung fertig.
    Leider war ihre Kleidung noch immer feucht, da sie aber nicht über den Luxus von trockenere Reservekleidung verfügten, mussten sie sie dennoch anziehen und ein Feuer suchen an dem sie sich wärmen konnten.
    Ein solches Feuer fand sich zum Glück in der stetig und rasch wachsenden Zeltsiedlung vor der Burg recht schnell.
    Etliche andere Personen sammelten sich an diesen Feuerstellen und tauschten sich aus.
    So konnte man nebst Waren wie Nahrung, Getränke und allerlei vorhandenes Werkzeug auch mit Informationen eindecken die von den Geschehnissen innerhalb der Silberseeburg bis zu den Vorkehrungen der Stadt Thorniara reichten.
    Joe gab einem Mann der Räucherfleisch anbot einige Münzen in die Hand und erhielt dafür einen guten Mocken Fleisch, dass in einem Tuch gehüllt war ausgehändigt.
    Neben Chala am Feuer sitzend schnitt er ihr und sich immer wieder eine gute Scheibe des trockenen und salzigen Fleisches ab und bemerkte beim Essen, wie sehr sein Körper nach einem richtigen Energiespender gierte.
    Generell war die Heilung seines Körpers nun besser vorangeschritten. Die endlose Müdigkeit hatte nachgelassen und er verspürte wieder Tatendrang der ihn beflügelte auch wenn er längst nicht auf die Leistung kommen würde, die er von sich gewohnt war.

    Er und Chala sprachen gerade über die Waffe die Ryu der dunkelhäutigen gegeben hatte und Chala erklärte dem ehemaligen Assassinen, dass Dennik ihr zeigte, wie sie das Gesicht der Waffe ordentlich bei Paraden ausgleichen konnte. Dabei war die Wüstenblume wirklich in ihrem Element und Black erkannte, dass sie, wie er schon erwartet hatte, eine Kampfgeborene war.
    Dies hiess so viel wie, dass sie von den Göttern gesegnet wurde, ihr Leben im Kampf zu leben und es nicht auf einem Bauernhof am Acker zu verschwenden.
    Joe nickte ihr bei ihren Erklärungen immer wieder interessiert dreinblickend und Fleisch zerkauend zu und lächelte immer dann, wenn sie ihren Schmollmund machte und erklärte wann sie Dennik wieder einmal auf die Palme gebracht hatte.

  10. Beiträge anzeigen #50
    Veteran Avatar von Viraya
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    Viraya ist offline
    Sie hatte sich überall durchgefragt, doch keine Spur von Darjel. Diese Tatsache gefiel ihr nicht. Immer wieder fluchte sie leise den Namen Andreja vor sich hin. Als das auch nichts mehr half, packte sie ihr Bündel und schaute sich um. Viel war es nicht. Sie hatte nie viel besessen. Nur etwas musste sie noch erledigen, bevor sie nach Thorniara aufbrach. Sie hatte ihren ehemaligen Lehrmeister gesehen und hoffte, dass er und auch olirie noch immer hier waren. Sie hatte den beiden zu Berichten von dem, was geschehen war. Also suchte sie auf der Silberseeburg noch nach Don und ihrem ehemaligen Mitlehrling und überlege indessen, wie sie sich lebendig nach Thorniara durchschlagen konnte.

  11. Beiträge anzeigen #51
    Krieger Avatar von Chala Vered
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Chala Vered ist offline

    Vor der Burg, notdürftiger Flüchtlingshort

    Klamm lag die Kleidung Chalas eng auf ihrer Haut, die ebenfalls noch feucht war. Immer wieder durchlief sie ein Zittern, welches nicht durch die behagliche Wärme des Feuers verhindert werden konnte, wobei sich auf ihrem ganzen Körper die Härchen aufstellten, nebst einigen weiteren Dingen, die ein solches Frösteln mit sich brachte.
    Vered schaute Black ins Gesicht, der wiederum ihren Blick erwiderte. Jeder krustige Schnitt, jede frische Narbe erkannte sie, war ihr der Zustand seines Gesichtes doch von zuvor mehr als vertraut. Doch nebst diesen alternden Verletzungen, gab es auch zwei oder drei neuere, welche kaum eine Stunde alt waren. Beinahe hätte sie gegrinst, wenn dies auch ein wenig seltsam anmuten mochte, über blutende Kratzer eines ihr vertrauten Menschen zu schmunzeln. Jedoch erfreute sie sich nicht daran, dass er verletzt war, sondern an dem Grund. Am Ufer des Silbersees, dessen Wasser eisig klar die graue Wolkendecke spiegelte, hatte sie gesessen, nackt, wie es nur natürlich war, wenn sie sich wusch. Es war höchste Zeit gewesen, dass sie ihr Haar neu flocht, so ausgefranst wie ihre Zöpfe waren, Strähnen ihres schwarzen Haars hatten wild abgestanden, manche hatten sich gar völlig gelöst. Lange hatte sie dafür gebraucht, bis ihre gewohnte Frisur wieder zum Vorschein gekommen war, weit länger als Joe gebraucht hatte, um seinen Bart zu stutzen. Zumal es ihr nicht sonderlich anders ergangen sein durfte, wie ihm. Abgelenkt von seinem muskulösen Rücken, der interessanterweise keine sichtbaren Kampfspuren aufwies, und seinem knackigen Hinterteil hatte sie mehrfach von vorn mit dem Flechten eines Zopfes beginnen müssen. Sicherlich wäre es leichter gewesen, ihr Haar einfach offen zu lassen, doch neigte es dazu, sich unbändig zu kräuseln, was ihr absolut missfiel.

    Zurück im Lager hatte sie begonnen zu erzählen. Die Ereignisse der letzten Wochen waren aus ihr herausgesprudelt, als würde sie eine Geschichte aus einem ihrer Bücher in der Heimat vorlesen. Die Herstellung von Wildkatze, ihrem Schwert hielt sie dabei recht kurz, konnte sie doch nach wie vor nicht einschätzen, wie viel Black von Schlangenauge erfahren hatte. Woher wusste dieser eigentlich davon, wenn er es denn wusste? Zugegebenermaßen war sie von diesem rothaarigen Kerl gesehen worden und es hatte mehrere Tage gedauert, bis sie die Schmiede wieder verlassen hatte. Pete war nicht dumm, sonst würde Joe auch nicht auf ihn als Kontaktmann setzen, was immer der erste Eindruck auch vermitteln mochte.
    Ausführlicher war sie hingegen auf die Lehre bei Dennik eingegangen, insbesondere darauf, dass er scheinbar nicht Manns genug war, um ihr selbst im Übungskampf entgegenzutreten. Seltsamerweise fielen ihr immer mehr Dinge ein, je länger sie erzählte. Gerade von den Ogern wusste sie vor wenigen Tagen nichts mehr – oder doch? Lediglich schemenhaft geisterten riesenhafte Gestalten vor ihrem inneren Auge herum. Gitterstäbe hatten sie umringt und der Geruch des Todes war präsenter als alles andere. Doch nach wie vor wusste sie nicht ihren offensichtlichen Jochbeinbruch zu erklären. Noch immer schmerzte es, wenn sie lachte. Selbst beim Sprechen spürte sie, dass etwas nicht in Ordnung war. Sobald die Schwerverletzten behandelt worden waren, würde sie die Hilfe eines Barbiers in Anspruch nehmen müssen.

    Am intensivsten hatte sie über ihre Erfahrungen mit dem Schwert, insbesondere dem Kampf geschildert, wusste sie doch, dass ihr dunkler Ritter dies am meisten interessieren würde.
    „Der Goblin hat mich am Oberarm erwischt“, hatte sie ihren Patzer bei der Höhle im Eberstein zugegeben, woraufhin der Krieger bellend gelacht hatte.
    Noch mehr hatte er sich jedoch geschüttelt, als sie eine Schmolllippe gezogen hatte, um genau diesen Effekt zu erzielen. Sie mochte sein Lachen und es bereitete ihr Freude, wenn er seine Schmerzen dadurch zu vergessen schien. Auch das Fleisch zeigte positive Auswirkungen, war er doch längst nicht mehr so schwach wie am vergangenen Tag. Zwar war es trocken und übersalzen, schien es doch für den Winter haltbar gemacht worden zu sein, doch nahm man in diesen Zeiten, was man kriegen konnte.

    „Ich habe Durst“, meinte sie, nachdem Joe einen kleinen Rest des Moleratfleisches für später verstaut hatte und erhob sich, „Ich sehe mal, was ich auftreiben kann.“
    Mit diesen Worten stapfte sie los, den Blick über dutzende Köpfe wandernd auf der Suche nach einem Händler oder jemandem, der genügend trinkbare Flüssigkeiten besaß. Jeder Schritt wurde vom scheuern ihrer feuchten Kleidung begleitet. Zunächst war es lediglich unangenehm, doch wurde es zunehmend schlimmer, bis es sogar mit jedem Schritt schmerzte. Eine harte Miene aufgesetzt, aus Trotz, lief sie an einer weiteren Feuerstelle vorbei, die aussah, wie jede andere auch. Abgekämpfte Menschen unterhielten sich gedämpft und beinahe wäre die Aranisaani vorbeigegangen. Doch dann erhaschte sie im Augenwinkel einen Trinkschlauch. Scheinbar unbeachtet lag er in einem Zelteingang. Es wäre unmöglich, ihn unbemerkt mitgehen zu lassen und ebenso zerrte der Skrupel an ihr. Die Situation war für alle hier die Gleiche und so seufzte die Dunkelhäutige resigniert.
    „Verzeiht Freunde“, sprach sie die Gruppe um das Feuer, welches dem Zelt am nächsten war an, wobei sie ein Lächeln aufsetzte.
    Inständig hoffte sie, dass es nicht zu gezwungen wirkte, wo der Schmerz an den Innseiten ihrer Oberschenkel sie doch ablenkte. Ein stets Brennen blieb nun immer, wenn sie sich gerade nicht bewegte. Der kaltnasse Stoff auf ihrer Haut war gefährlicher für ihre Gesundheit, als man anzunehmen vermochte.
    „Ich sehe, dass ihr dort vorn im Zelteingang einen Trinkschlauch habt“, fuhr sie fort, nachdem sie sich der Aufmerksamkeit der Truppe sicher war.
    „Was ist damit?“, fragte ein älterer Mann.
    „Ich würde ihn euch gern abkaufen. Mein Gefährte und ich sind sehr durstig und uns war während der Schlacht nicht das Glück vergönnt gewesen Proviant zusammenzutragen“, erfand sie eine Geschichte, die hoffentlich glaubhaft genug klang, um Mitleid zu erregen.
    „In Zeiten wie diesen müssen wir uns doch gegenseitig helfen, nicht wahr?“, antwortete ein anderer Kerl und grinste schelmisch, während sein Blick an ihr auf- und abglitt.
    „Aber nicht so, wie du denkst, Morris!“, giftete eine Frau in Chalas Alter und warf dem Lüstling einen vernichtenden Blick zu.
    „Was hast du anzubieten?“, fragte derjenige, der ihr zuerst geantwortet hatte.
    Weniges Feilschen später wanderte eine deutlich zu hohe Summe Gold für den mit Wein gefüllten Trinkschlauch in den Beutel des Wortführers und Vered kehrte zurück zu Joe, der sich angeregt mit den Leuten an ihrer Feuerstelle unterhielt. Besonders ein junges Ding mit Magdhaube und üppigem Busen schien seine Aufmerksamkeit zu fesseln. Rigoros setzte sich die Aranisaani zurück auf ihren Platz, wobei sie keine Rücksicht darauf nahm, dass sie die Frau grob beiseite stieß.

    Offenkundig wütend zog sie den Stöpsel mit den Zähnen aus dem Trinkschlauch, setzte an und ließ Schluck um Schluck des billigen Gesöffs ihre Kehle hinunterfließen. Nach der Hälfte des Inhalts hielt sie inne, senkte den Schlauch und behielt den letzten Schluck des Weins im Mund, ehe sie sich zu Joe lehnte. Keine Zeit ließ sie ihm um zu realisieren, was nun passierte, denn sie presste ihre Lippen auf die seinen, öffnete sie und teilte den Fusel auf ungenierte Art mit ihm.

  12. Beiträge anzeigen #52
    Auserwählter Avatar von Joe Black
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    Joe Black ist offline

    Vor der Burg, notdürftiger Flüchtlingshort

    Eben noch hatte er die Worte mit der jungen aber feschen Bauernstochter Margot geteilt, sie erzählte ihm wie sie mit ihren Brüdern und ihrem Vater aus den Sümpfen im Süden geflohen seien und nach einigen Tagen in der Taverne Mudras dann doch gen Silberseeburg weitergezogen waren, als sich Chala ziemlich grob den Platz neben Joe sicherte und Margot dabei unsanft von diesem vertrieb.
    Gut, genauer umschreiben hiess dies so viel wie, dass Chala sich wuchtig in die wenig breite Lücke zwischen Joe und Margot geworfen hatte, dabei erstaunlicherweise nur Margot von sich wegdrückte und Joe missbilligend mit Blicken traktierte. Ihre frisch geknüpften Haare peitschten der seitliche wegfallenden Margot dabei noch schmerzend ins Gesicht. Doch ehe die junge Dame sich wütend darüber beklagen konnte, hatte Vered ihr schon ihren boshaftesten Blick zugeworfen und sie damit in die Flucht getrieben.
    Ehe Black, sichtlich imponiert überrascht, reagieren konnte, presste die Aranisaani ihre vollen Lippen auf die seinigen und teilte mit ihm den feurig schmeckenden Geschmack billigen Weines auf purer Lust serviert.

    Eines musste man Chala Vered wirklich lassen. Sie war eine grossartige Jägerin und wusste genau wie sie ihre Beute zu verteidigen hatte…..

    Joe genoss die endlich wiedergewonnene Nähe zu seiner Begleiterin und presste sich gegen sie wodurch er sie rasch zu Boden drückte. Seine Hände schnellten an ihrem Körper entlang über den Hals bis sie sich in ihren dicken Haaren vergruben und ihren Kopf energisch nach hinten zogen damit er ihren Hals küssen konnten.
    Doch ehe er auch nur zum nächsten Schritt anlegen konnte, unterbrachen sie die anwesenden Leute….

    „Hey ihr da! Nehmt euch n Zimmer! „

    „Aye, hat ,Kinder am Feuer, reisst euch ma zusammen hier…“

    „Also ich fands gut….“

    „Maul Paul!“


    Breit grinsend und nun deutlich von innen heraus gewärmt löste sich Black wieder von seiner dunkelhäutigen Begleitung. Ein eingehender Blick in ihre Augen versprachen ihr, dass dieses Unterfangen noch nicht vorbei war, und sie sich noch auf eine ordentliche „Abreibung“ gefasst machen durfte.
    Doch dies musste Zeit haben und war nun sicherlich nicht die dringendste ihrer Aufgaben…
    Sich räuspernd ergriff Joe so das Wort und fragte Chala beiläufig:

    „Nun, wir müssen beginnen alles weitere hier zu planen.
    Ich habe ja leider nicht viel mitbekommen…. Hier in der Burg..hat Ethorn das sagen nehme ich an?“


    Chala nickte während sie sich einen weiteren Schluck aus dem Schlauch genehmigte.

    „Aye, dann wird er die Infrastruktur hier aufbauen…
    Die Leute hier…. Zelte sind ja gut und schön…aber was tun sie als nächstes? Bauen die hier ne Hüttensiedlung? Oder wird in der Burg etwas aufgebaut? Wie wird es mit uns weitergehen? Was hat der König vor?


    Fragen über Fragen die es zu beantworten galt. Wie viele davon würde ihm Chala beantworten können?

  13. Beiträge anzeigen #53
    Krieger Avatar von Rafik
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    "Verdammte Burg, wieso sieht hier alles so gleich aus?", murmelte Rafik leise vor sich hin und versuchte immernoch den Leiter der Akademie aufzufinden. Bisher hatte sich der Varanter nur ausgeruht, um wieder zu vollen Kräften zu kommen. Er wusste nicht so recht was er mit seiner Zeit anfangen sollte und versuchte sich einen Überblick über das neue Zuhause zu machen, scheiterte jedoch kläglich. Die Klinge wollte wissen wo ein neues Trainingsareal war, ob es eine Unterkunft gab und wo sich die Zuständigen aufhielten. Es war alles ein wenig kompliziert, obwohl sich die Lage langsam beruhigte. Wenigstens hatten sie Angst und Schrecken hinter sich, in Setarrif, gelassen - zumindest vorerst. Ob der König plante die Stadt wieder einzunehmen?

    Seit seiner Ankunft in der Silberseeburg hatte er sich seine Zeit für sich selbst genommen und sich nicht unter die breite Masse gemischt. Er mochte es ohnehin meistens ruhiger, kam sich nun aber ein wenig zu isoliert vor. Vielleicht wurde es Zeit die bekannten Gesichter in der Schenke anzutreffen. Nichtsahnend folgte Rafik einer Gruppe von fünf Männern, um sich nicht zu verlaufen. Man konnte um diese Zeit nichts anderes vorhaben als den Tag bei dem einen oder anderen Schluck Alkohol ausklingen zu lassen, außer man hieß Rafik und trank nicht. Ob Sarpedon die schenke leitete und Brom hier arbeitete?

    Noch war am besagten Ort nicht viel los, die meisten Tavernengänger trudelten langsam ein. Viele die er kannte fand er auch nicht vor, nur den einen oder anderen. Sein Blick ging einmal quer durch die Schenke, blieb dann bei einer Person ruhen. Ihn wunderte es nicht sein Ziel hier gefunden zu haben, schließlich trieb sich jeder irgendwann an dem Herz eines Ortes auf. Viel eher wunderte es ihn, dass der Leiter bei voller Gesundheit zu sein schien, denn diesen hatte er schon seit längerem nicht gesehen. Er pflanzte sich auf die Bank gegenüber und riss Raad aus den Gedanken.
    "Klinge meldet sich zum Dienst und kommt direkt mit einem Anliegen", begrüßte er ihn strahlend.

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    es war einmal Avatar von Raad
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
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    Die Nacht lag längst hinter ihnen. Es war gar wieder Nacht geworden. Der ewige Lauf der Dinge. Unaufhaltsam. Der Alkohol war in Strömen geflossen. Und der brennende Saft hatte den Körper belebt, zermürbt und am nächsten Tage zerstört erwachen lassen. Nun, da es wieder dunkel geworden war, waren die einkassierten Prügel, der Schmerz im Kopf und das miese Gefühl in der Magengrube jedoch schon längst wieder vergessen.

    Als die Klinge sich gesetzt hatte und ihrer Begrüßung freien Lauf gelassen hatte, schnalzte Raad mit der Zunge. Sein Blick hob sich nur langsam. Sein Gesicht war ernst und er musterte seinen Gegenüber durchdringend.

    „Man hört dich schon aus fünfzig Fuß Entfernung. Will nicht wissen, wie viel Lärm du auf der Jagd machst.“, brummte der Leiter der Akademie. Dann grinste er jedoch freundlich und machte eine wegwerfende Geste. Er erinnerte sich gut an den jungen Mann. Die drei Ohrringe waren auffällig genug. Aber auch der Gang des Braunhaarigen hatte eine gewisse Charakteristik. Ob er wohl mittlerweile eine Melone fangen konnte, ohne direkt vom Fass zu fallen?

    „Was gibt es Rafik? Suchst du auch den Sinn hinter dem Treiben der Götter? Die Antwort auf die Frage nach dem warum? Warum die Stadt, die wie ein Bollwerk der Ideologie der Wahnsinnigen standgehalten hatte, durch die Feuer eines Drachen geschunden worden ist? Oder hast du bloß vergessen, wie man einen Bierkrug hält?“, fragte Raad schelmisch.

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    Krieger Avatar von Rafik
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    Rafik ist offline
    Rafik schüttelte den Kopf. "Alles nicht der Grund und eher unwichtig, ich will dich bitten mich wieder zu unterrichten. Ich muss lernen wie ich mich richtig bewege und wie ich das Wissen im Kampf nutze.. ich will meine eigenen Körperbewegungen tarnen können, gleichzeitig die anderer ahnen und lesen, ich denke du bist die richtige Ansprechperson", meinte Rafik und fuhr sofort mit seinem Anliegen fort. Der Kampf gegen Nigel hing immernoch in seinem Kopf und wollte dort nicht verschwinden, der Varanter wusste von seiner stärksten Schwäche.

    Er wies eine Bedienung ab, welche ihm einen Krug Bier bringen wollte. Hier wusste man noch nicht von der eigenen Art des Varanters, er trank eben keinen Alkohol. Der Akademieleiter wirkte ein wenig müde und Rafik wollte diesen nicht unnötig stören, vielleicht suchte er nur nach ein wenig Ruhe? Außerdem wusste er nicht, ob seine Bitte zuviel war, schließlich hatten sie den ersten Anfang der Lehre liegen gelassen.

    "Wo warst du überhaupt während der Schlacht?", fiel Rafik plötzlich ein, er spuckte die Frage ohne nachzudenken heraus.

  16. Beiträge anzeigen #56
    es war einmal Avatar von Raad
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
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    Der Leiter der Akademie verzog den Mund. Er hatte beinahe vergessen, wie es war, wenn andere Leute Fragen stellten. Es schien Ewigkeiten her zu sein, dass sich davor jemand dafür interessiert hatte, was er trieb. Eigentlich hatte es nie jemanden interessiert. So gut wie nie. Aber war man einmal nicht zur rechten Zeit am rechten Ort, wussten es plötzlich alle. Viraya war dafür sogar bis ins Weißaugengebirge gestampft, um ihm diese Fragen zu stellen. Ob er ihr sagen sollte, dass er längst wusste, wo Darjel sich befand?

    Der Schwarzhaarige vertrieb die ablenkenden Gedanken. Er war geneigt, bloß ein kurzes Weg! in die Welt zu hauchen. Doch es wäre nicht gerecht.

    „Im Weißaugengebirge.“, gab Raad schließlich zur Antwort und seufzte leise, „Nachdem der König mich zum Schwert befördert hatte, sollte ich mich dem Blutband anschließen. Also bin ich mit Colodis und Melaine zum entsprechenden Ort gegangen. Es gibt dafür nur einen Ort, an dem dies möglich ist. Und der liegt im Weißaugengebirge.“

    Dass er kurz davor gewesen war, endgültig von der Bühne des Lebens zu entschwinden, verschwieg der ehemalige Assassine. Im Grunde war er zu oft kurz davor gewesen. Sei es in Varant, wo er aufgewachsen war, auf der Reise mit Redsonja oder letztlich in Setarrif.

    „Es ist eine dürftige Antwort, ich weiß.“, schob der Akademieleiter hinterher und grinste schief, „Aber es ist zu früh, irgendjemandem die ganze Geschichte zu erzählen. Ich bin wieder da. Und nur darauf kommt es an.“

    Der Leiter hob eine Stein vom Boden, betrachtete ihn kurz und warf ihn dann mit einem scharfen „Fang!“ seinem neuen Schüler zu. Natürlich absichtlich zu weit seitlich, als das Rafik nicht einfach sitzen bleiben konnte.

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    Krieger Avatar von Chala Vered
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    Vor der Burg, notdürftiger Flüchtlingshort

    Die kleine Demonstration, was Chala davon hielt, wenn man sich ihres aneignen wollte, hatte für hauptsächlich empörte Stimmen an ihrer Feuerstelle gesorgt. Doch was kümmerte es sie? Die Meinung dieser Menschen bedeutete ihr nichts, allgemein interessierte sie sich nur selten dafür, wie sie auf andere wirkte. Lediglich dann, wenn sie sich etwas davon versprach legte sie Wert auf ihr Auftreten und den Eindruck, den sie erweckte. Hier jedoch zwischen all dem Pöbel gab es niemandem, der wichtig für sie war.
    Der Wein, den sie überteuert erstanden hatte, schmeckte säuerlich, fast so, als wären die Trauben noch nicht reif gewesen. Dennoch bekämpfte es den Durst und vertrieb den anhaltenden Salzgeschmack des Moleratfleisches, was durchaus eine Verbesserung darstellte. Ehe sie jedoch den ganzen Schlauch allein austrank gab sie ihn an Joe weiter, der ihr einige Fragen gestellt hatte. Unwirsch wischte sie sich mit dem Handrücken über den Mund, um die letzten Tropfen der roten Flüssigkeit zu entfernen, ehe sie sich um Antworten bemühte. Gar nicht so leicht, war sie doch selbst nur mit ein oder zwei Tagen Vorsprung in der Burg angekommen.

    „Eine Wache erzählte mir, dass der Bruder des Königs, Lord Gawaan die Statthaltung auf der Silberseeburg innehabe, solange Ethorn nicht da ist“, klaubte sie ihr karges Wissen zusammen.
    „Heißt es nicht König Ethorn?“, mischte sich ein altkluger Jüngling ein, der auf der anderen Seite von Joe saß.
    „Ich sagte der Bruder des Königs“, ließ sich Vered dazu herab auf den Einwurf zu reagieren, „Misch dich nicht in Angelegenheiten, die dich nichts angehen!“
    Sie funkelte ihn drohend an und gepaart mit ihrem exotischen Akzent reichte dies wohl, um die Aufmüpfigkeit des Burschen im Keim zu ersticken.
    „Ich weiß nichts von irgendwelchen Planungen, aber ich gehe davon aus, dass dieser Zustand hier“, sie deutete mit einer ausladenden Bewegung in eine beliebige Richtung und schloss damit das gesamte provisorische Lager ein, „nicht lange Bestand haben wird. Es ist feucht, Lebensmittel sind knapp und der Gedanke, dass es sich die hohen Herren hinter den warmen Schlossmauern bequem machen, wird nur wenigen gefallen. Noch ist er vielleicht nicht aufgekommen, aber er wird sprießen wie eine Rose und alle anderen Gedanken um sich herum abtöten, bis es nur noch einen Ausweg zu geben scheint: Rebellion.“
    Ihre von ihren eigenen Gedanken getriebene, kurze Rede hatte eine weit düstere Richtung eingeschlagen, als sie beabsichtigt hatte, doch waren die Worte einfach aus ihr herausgesprudelt und es gab kein Zweifel, dass es wahr war.
    „Aber vermutlich wird es nicht so weit kommen. Dafür wird der König schon sorgen“, fügte sie dennoch hinzu, da sich die Leute an ihrem Lagerfeuer offenkundig verschreckt fühlten.
    Das Wort Blasphemie fiel, wobei sie dessen Bedeutung nicht kannte. Freundlich konnte es jedenfalls nicht gewesen sein.

    Ein plötzliches Kratzen im Hals und leichtes Zittern ihrer Finger bedeuteten ihr sanft, dass ihr Körper etwas brauchte. Es war ungewöhnlich, dass es so kurz nach dem letzten Mal wiederkehrte. Bisher waren manchmal gar Wochen vergangen, ehe das Bedürfnis sich einstellte. Scheinbar nervös nestelte sie an der Klappe ihres Beutels herum, mit sich ringend, ob es sinnvoll war, so schnell wieder an ihren Vorrat zu gehen. Doch was nutzte es? Wenn sie es hinauszögerte würden die Symptome lediglich schlimmer werden, sich mehren und bis zur Unerträglichkeit anwachsen.
    Mit einem Seufzen entknotete sie die Fäden, öffnete damit die Tasche und kramte einen kurzen Moment, ehe sie das gleiche Päckchen hervor holte, wie am gestrigen Abend. Um die Zeit zu überbrücken, in der sie aus dem Sumpfkraut einen Stängel drehen würde, versuchte sie auch die letzte Frage, welche allerdings weniger nach einer konkreten Antwort zu verlangen schien, denn nach einer Einschätzung ihrerseits, zu beantworten.
    „Ich habe keine konkrete Vorstellung, was der König vorhaben könnte. Seine Stadt ist verloren und der Feind ist nicht weit von hier, wenn ich nicht falsch informiert bin. Doch was bilden Menschen für eine Bedrohung, wenn auf der anderen Seite der Insel ein Drache auf den Trümmern der Goldstadt sitzt und jeder Zeit einen neuerlichen Angriff starten könnte?“

  18. Beiträge anzeigen #58
    Auserwählter Avatar von Joe Black
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    Joe Black ist offline

    Vor der Burg, notdürftiger Flüchtlingshort

    Black sass mit einem vor Erstaunen gezeichneten Blick neben Chala als er ihren Worten lauschte und immer wieder zustimmend nickte. Der Wache Geist der Exotin hatte ihn überrascht, sie sah mehr, als was man ihr zutraute sehen zu können und erkannte die Dinge wie sie waren.
    Mehr und mehr brach das in ihr versteckte Potential an die Oberfläche und unterstrich somit Blacks Meinung, in Chala einen ungeschliffenen Rohdiamanten gefunden zu haben.

    Als sie ihm alle weitergegeben hatte was sie in Erfahrung bringen konnte und sich anschliessend als Belohnung einen Stängel Sumpfkraut drehte, erhob sich Black von seinem Sitzplatz und klopfte dabei beiläufig den Dreck von seiner dunklen Lederhose. Er rümpfte die Nase und prüfte die Schnallen an seinen Stiefeln, dann fuhr er mit der Hand zwischen Hosenbund und Leinenhemd um es enger an seinen Körper schmiegend in die Hose zu stopfen. Seine Finger wuselten über die Lederweste und kontrollierten seine Taschen und deren Inhalt, Dietriche, Seidentuch, Notizbuch…der leere Sumpfkrautbeutel, sein Gold, die kleine verhunzte Karte.. und der Stein!
    Beinahe unmerklich schob er den flachen abgerundeten Stein in seiner Handfläche hin und her und blickte dabei konzentriert an den dutzenden Zelten vor sich vorbei.
    Doch es geschah nichts…wie erwartet eigentlich…
    Die Verbindung zur Hexe konnte also noch immer nicht hergestellt werden.
    Warum auch? Immerhin lebte der Drache noch immer…so gesehen nun auch noch mit Stil….
    Joe lies den Stein wieder in die Tasche fallen und hob seinen Gürtel mit den Wurfdolchen und befestigte diesen quer über seine Brust. Als nächstes strich er den noch feuchten Umhang gerade und beäugte die nicht auswaschbaren Blutspritzer darauf. Dann verstaute er den Dolch am Gürtel und das Schild und Schattenlied an den dafür gefertigten Schnallen am Rücken. Zu guter Letzt warf er seinen Umhängebeutel um die Schulter und hob den Brustharnisch mit der linken unter dem Arm.
    Chala hatte ihn während der ganzen Zeit mehr oder weniger streng beobachtet und erhob sich nun ebenfalls, in der rechten den Stängel Sumpfkraut haltend und das Gesicht fragend verzogen.

    Joe grinste ihr zu und entgegnete ihrer unausgesprochenen Frage:

    „Wenn ich dies richtig sehe, ist diese Burg hier vorübergehend unser neues Zuhause! Von hier aus wird sich der König zu einem weiteren Angriff gegen den Drachen und sein Heer rüsten.
    Das heisst so viel wie, dass wir uns hier ebenfalls ein gutes Nest einrichten müssen Chala.
    Wir müssen Verbindungen aufbauen, ein Netzwerk aus Kontakten und Helfern.
    Wir müssen die Burg und ihr Umland kennen wie unsere Westentasche, ein Teil von ihr werden…“


    Black liess seinen Blick über die Leute wandern. Er sah wie sie noch unschlüssig über den Verlauf ihrer Zukunft umherwuselten oder notgedrungen Arbeiten verrichteten. Doch über kurz oder lang würde hier Ordnung einkehren. Wo zelte standen würden wohl Hütten entstehen während der König die Burg befestigte. Es galt also hier und jetzt von Anfang an beim Aufbau dabei zu sein um sich einen perfekten Grund für zukünftige Operationen aufzubauen.
    Er musste also mit den Leuten des Königs sprechen und auf jeden Fall mit dem Mann den sie Akademienleiter nannten. Sie mussten Günar und Pete finden damit diese ebenfalls damit beginnen konnten für sie zu arbeiten, und sie mussten Streiter der Arena finden um diese Männer und Frauen loyal an sich zu binden und für sich zu nutzen. Auch dieser Lukar und sein Kumpel Slicer könnten wichtige Verbündete sein, da sie über ein gutes Schmugglernetzwerk zu verfügen scheinen.
    Black blickte wieder zu Chala die inzwischen den Stängel angeraucht hatte und sich damit zwischen den Lippen sichtlich wohler zu fühlen schien. Auch sie würde ihm von grossen Nutzen sein, auf so viele Arten. Frisch dazu würde wohl die Tatsache kommen, dass sie nun einige Leute aus dem Sumpf kannte und durch ihre erlebte Geschichte mit den grünen Nasen wohl deren Vertrauen genoss.
    Ein wölfisches Grinsen huschte über Blacks Gesicht.
    Je mehr er zu Kräften kam, desto mehr formte sich sein Ehrgeiz zur alten Grösse zurück.
    Beliar hatte ihn gesandt, hatte alles so gelegt, dass er heute und hier bei diesen Menschen an diesem Ort stand und Joe erkannte auf was es hinauslaufen würde.
    Er würde dienen und den dunklen Lord mit Stolz erfüllen.

    „Chala, komm zeig mir die Gegend. Es wird Zeit, dass wir uns einen guten Überblick der Dinge verschaffen!“

  19. Beiträge anzeigen #59
    Krieger Avatar von Chala Vered
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Chala Vered ist offline
    Scheinbar hatte die Pflege der Barbiere, das Bad und das Essen Joes Lebensgeister wiedererweckt, denn sein Tatendrang erreichte nahezu die Ausmaße, wie er ihn bei ihrer Abreise aus Setarrif an den Tag gelegt hatte. Große Pläne malte er sich bereits wieder aus mit einem Ehrgeiz, der seines gleichen suchte. Gut, dass auch Chala sich für höheres berufen fühlte, gar Positionen anstrebte, die ihr Macht verliehen. Die Idee, sich gleich von Beginn an das Vertrauen der richtigen Leute zu sichern und solche herauszufiltern, die bereit waren, für sie oder mit ihnen zu arbeiten, würde sich in naher Zukunft als äußerst erträgliche Ernte erweisen. Der Boden war nahezu perfekt für die Aussaat und so wollte Black, der dies natürlich erkannt hatte, keine Zeit verschwenden.
    Der Aufforderung ihn herumzuführen, kam sie jedoch nur halbherzig nach. Denn zum einen war sie froh die Gesellschaft der aufdringlichen Magd und des vorlauten Burschen zu entgehen, doch würde sie Joe andererseits eventuell enttäuschen müssen. Der Zugang zu den meisten Gemäuern war ihr verwehrt geblieben, meist aus einfachen Gründen wie einer verschlossenen Tür oder dem freundlichen Hinweis einer Wache, dass es sich um private Räume handelte. Was sie jedoch tun konnte, war ihrem schwarzen Ritter zu zeigen, was ihr ansonsten aufgefallen war.

    Seite an Seite schritten sie durch die Wege des Flüchtlingslagers. Wobei Wege hierbei auf nicht besiedelte Flecken Erde bezogen wurde und nicht selten war der Platz nicht ausreichend, um nebeneinander zu gehen. Dennoch machte die Aranisaani ihren Begleiter auf einige Dinge aufmerksam, die bei Nacht nicht zu sehen gewesen waren und bei seiner Ankunft sicherlich kaum von Bedeutung für ihn gehabt hatten, wenn man seinen Zustand bedachte.
    „Da vorn, ein Stück weiter das Ufer entlang stehen einige Fischerhütten, deren Zustand ich als eher schlecht bezeichnen will. Bisher habe ich nur einen alten Mann aus der Ferne gesehen, aber immerhin scheinen die kleinen Fischerboote intakt zu sein“, begann sie ihre improvisierte Besichtigungstour am Silbersee.
    Ob sich mit so etwas Gold verdienen ließ? Wohl kaum, wer wollte schon auf Sehenswürdigkeiten hingewiesen werden?
    „In der Richtung, aus der wir gerade kommen befindet sich die Büßerschlucht. Als ich hier ankam, wollte ich schleunigst wieder da weg. Die Felswände ragen hoch und in den Stein sind Gefängniszellen geschlagen worden. Am Ende der Schlucht wurde eine Holzpalisade errichtet, welche ebenfalls von Soldaten bewacht wird.“

    Black nickte verstehend und nahm gleichzeitig den Stängel Sumpfkraut entgegen, den sie ihm anbot, da sie während des Redens ohnehin kaum Gelegenheiten hatte, daran zu ziehen. Das Zittern war verschwunden und auch ihr Hals kratzte nicht mehr, weswegen es ihr für den Moment nur recht war, wenn Joe das Kraut rauchte.
    „Der Weg hier hoch führt – wie man unschwer erkennen kann – zur Burg. Das Tor dort wird ebenfalls den ganzen Tag und die ganze Nacht hindurch bewacht“, setzten sie ihre Runde fort, indem sie den recht steilen Anstieg zum Tor in Angriff nahmen.
    Im Burghof angekommen schwieg sie einen Moment, war er doch gut gefüllt. Etliche Menschen liefen geschäftig umher, machten sich nützlich oder suchten jemanden, der ihnen sagen konnte, wo eine helfende Hand gebraucht wurde. Nicht nur vor der Burg war Improvisation gefragt.
    „Da haben wir uns getroffen“, ergriff die Dunkelhäutige wieder das Wort, zeigte auf eine steinerne Bank und berührte sanft ihren Begleiter an der Schulter, woraufhin er ihr den Arm auf den Rücken legte.
    Langsam glitt seine Hand ihre Wirbelsäule entlang nach unten, wobei ein wohliger Schauer dieser Bewegung folgte und sie scharf Luft einziehen ließ. In der Kuhle ihres unteren Rückens verharrte seine große Pranke einen Moment, in dem sie ihn keck angrinste, woraufhin er auch das letzte Stück überbrückte und sich seine kräftigen Finger um ihre rechte Pobacke schlossen.

    Für einen Moment genoss sie die Berührungen, wünschte sich gar, dass seine rauen Hände über ihre nackte Haut rieben, doch war noch nicht die Zeit dafür.
    Wenige Schritte weiter waren bereits lange Bänke aufgebaut worden und eine Theke fand sich ebenfalls bereits dort. Fragend deutete die Chala auf die provisorische Taverne und auf ein Nicken hin begab sie sich dort hin.
    Auf einer der Bänke sitzend, zeigte sie auf jedes Gebäude, zu dem sie etwas wusste.
    „Das größte, gleich da vorn, ist das Haupthaus. Ich habe gesehen, wie einige wichtig aussehende Männer dort ein- und ausgingen“, berichtete sie über den Palas, „In dem Haus da vorn werden die Kranken und Verletzten derzeit behandelt. Den eigentlichen Zweck kenne ich nicht.“
    Das Wenige, was sie über die Türme und anderen Bauten wusste, teilte sie ebenfalls mit Black, ehe sie das Thema jedoch auf etwas anderes lenken wollte, etwas, dass sie schon seit ihrem Wiedersehen beschäftigte.
    „Erzähl mir von der Schlacht“, bat sie ihn mit leiser Stimme, die deutlich vermittelte, dass sie keine heroischen Geschichten hören wollte, keinen Stoff für die Gesänge der Barden.
    Allein die blutige Wahrheit war es, von der sie erfahren wollte.

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    Joe Black ist offline

    Innenhof der Burg

    Es herrschte wahrhaft reges Treiben in und ausserhalb Burg Silbersee.
    Joe hatte den kurzen Erklärungen seiner exotischen Gefährtin neugierig gelauscht und immer dann den Kopf gestreckt als sie grob anzeigte wo was zu finden sei.
    Er selbst war ein Fremder an diesem Ort, wobei er sich eingestehen musste, dass Chala aus dieser Perspektive betrachtet wohl um einiges Fremder hier war…
    Scharfsinnig wie sie war, gab sie offenkundig und ehrlich an was sie kannte und was eben nicht. Keine unnötigen Worte, kein Geprahle und dazu Gedichte.
    Chala nannte die Dinge beim Namen!

    Als sie auf einem der Bänke vor der etwas karg wirkenden vorläufigen Taverne Platz genommen hatten um sich ein Bier zu genehmigen, begann Chala nun selbst Fragen zu stellen.
    Sie wollte, wer konnte es ihr verübeln, mehr von der Schlacht in Setarrif wissen.
    In ihren Augen erkannte er nur zu gut, dass sie selbst an seiner Seite hatte sein wollen und nun fast schon betrübt über die nicht gemachten Erfahrungen trauerte.

    Der ehemalige Assassine hielt kurz inne und liess seine Gedanken betreffend dieser sehr fordernden und blutigen Tage vor seinem inneren Auge revue passieren.
    Er genehmigte sich einen Schluck kühlen und herben Bieres aus dem Krug ehe er ihn an Chala weitereichte so wie es alle Anwesenden untereinander taten, wohl weil der Wirt noch nicht über das nötige Inventar verfügte.
    Joe rümpfte die Nase und wischte sich mit der rechten Handfläche Restbier aus dem Bart ehe er zu einer ernsten Antwort ansetzte:

    „Die Schlacht war….wie zu erwarten war.
    Diese Echsen haben eine andere Art zu leben als wir musst du wissen. Sie agieren nicht jeder für sich, sie agieren als eine geschlossene Einheit. Ganz so als ob der Drache das denken für sie übernimmt und sie nur tun können, was er ihnen erlaubt zu tun.
    Natürlich sterben diese Drecksviecher ebenso wie wir, ausser dass sie halt ein wenig mehr auszuhalten scheinen als unser Durchschnitt…
    Aber eben, dieses andere Denken des Feindes liess einige unserer Taktiken anders verlaufen als geplant. Den wenn der Feind sich nicht verhält wie geplant, läuft auch nichts wie geplant..“


    Sie reichte ihm den Krug zurück und Black nickte ihr dankend zu. Während er trank blickte er fast schon mürrisch über den weiten und gut gefüllten Innehof der Burg.
    Einige Gesichter erkannte er, andere waren ihm vollkommen fremd.

    „Unerwartet war, wie lange wir die Mauer halten konnten. Glaub mir, ich habe die Armee gesehen! Und ich habe gesehen welche unglaubliche Macht dieser Drache innehat. Ich war einer der Ersten die entschieden die Mauer sei nicht haltbar. Aber ich wurde eines besseren belehrt.
    Wackere Streiter, Helden nennt man sie wohl, haben die Mauer gehalten. Die einen taten alles dafür von innen und die anderen, meiner Meinung nach besonders gestörte Exemplare des sogenannten Helden, warfen sich sogar ausserhalb der Mauer in das tosende Meer aus Feinden.
    Und jetzt kommts….sie überlebten diesen Irrsinn! „


    Black schnalzte mit der Zunge und schüttelte ungläubig den Kopf.
    Er reichte den Krug zurück und erblickte plötzlich zwei Männer die er noch aus der Arena kannte. Die beiden marschierten sofort auf ihn zu und grüssten ihn. Einer der beiden dankte Black für alles, während der andere immer und immer wieder schwor, dass sie ohne seine Anweisungen im Todestrakt ( so nannten sie das Viertel das Black und seine Streiter abgesichert hatten), alle drauf gegangen wären.
    Joe winkte bei beiden ab, was ihm nur noch mehr Bewunderung der Männer einbrachte.
    Chala beäugte die Szenerie erstaunt und blickte ihm nach dem entschwinden der beiden Männer noch fragender an. Fast schon lasziv hauchte sie:

    „Todestrakt?“

    Joe grinste verwegen und entgegnete trocken:

    „Ach, die leute übertreiben. Wir haben nach dem Fall der Mauer ein Viertel abgesichert und mit Fallen gespickt. Wir wussten, dass die Echsen in unzählbaren Scharren über die Stadt hereinbrachen, also mussten wir den Vorteil der Stadt für uns nutzen.
    So ists doch immer im Leben oder? Du nutzt den Vorteil zu deinen Gunsten aus!“


    Joe zwinkerte Vered vielsagend zu und strich ihr beiläufig über die Wange.
    Errötete sie dabei? Vielleicht…

    „ Wir haben einiges ausgeteilt und etliche von Ihnen zu Beliar geführt. Doch im grossen und ganzen haben sie uns zermalmt wie Schmeissfliegen.
    Wir mussten uns zurückziehen und gen Palast flüchten. Von dort aus hiess es dann, die Stadt sei verloren und Burg Silbersee die letzte Rettung.“


    Wieder erreichte ihn der Krug und er genehmigte sich zwei gute Schluck.
    Als er den Krug wieder zurückreichte, erblickte er in der Ferne etwas, was er glaubte zu kennen.
    Doch da waren zu viele Leute und er konnte nicht ungehindert darauf achten ob ihn seine Augen trügen oder nicht. Also spähte er angestrengt weiter während er sprach:

    „Zu dieser Zeit musst du für mich gebetet haben Chala. Den Beliar selbst riss einen Spalt in die Sphäre und liess daraus eine Armee aus Dämonen gegen das Heer der Echsen ziehen!
    Ich wünschte du hättest es gesehen Chala! Es war ein so imposantes und herrliches Bild. Kreaturen geschaffen aus der Perfektion der Dunkleheit, blutdurstig, boshaft und grauenvoll ausdauernd!
    Sie richteten ein wahres Schlachtfest an!
    Und verschafften uns so die Gelegenheit in die Tunnel zu fliehen.
    War ne knappe Sache, den der Drachen fegte kurz nach unserem Eintritt in die Tunnel herbei und mischte nochmals richtig auf.
    Davon habe ich aber nur gehört, den ich selbst war zu diesem Zeitpunkt schon mehr oder weniger Tod….. warte mal…ich glaube ich spinne!!!“


    Joe erhob sich von der Bank und streckte seinen Körper inklusive Hals.
    Dann fletschte er amüsiert mit den Zähnen und pfiff einmal laut und kräftig.
    Der schwarze von ihm fixierte Fleck in der Menschen reihe vorne hielt an, Joe pfiff erneut.
    Der Fleck drehte sich und lautes Gebelle ertönte, und kurz darauf löste er sich aus der Menschenmenge und hetzte auf Joe zu.

    „SPIIIIIIKEEEEE!!!“
    jaulte dieser erfreut auf, stöhnte aber sofort schmerzend auf da ihn die Doge wuchtig zu Boden riss.
    Sein Gesicht von oben bis unten ableckend und energisch schwänzelnd begrüsste die schwarze Dogge seinen Herrn.
    Joe schob mit einem Ekel verzogenen Gesicht den Hund von sich herab und lenkte ihn gegen Chala die nun ebenfalls energisch leckend begrüsst wurde.
    Ein Mann eilte Spike nach und grunzte verlegen:

    „Tut mir leid Leute. Fridolin ist ein ganz wilder und ich habe ihn noch nicht unter Kontrolle!“

    Joe blickte den Mann griesgrämig an während er aufstand und seine Kleider sauber klopfte.

    „Fridolin? „

    Der Mann niickte eifrig und entgegnete:

    „Genau, Fridolin! Ich habe das arme Ding bei der Flucht aus Setarrif gefunden, er hat mir und meiner Einheit einen wahren Dienst erbracht indem er mutig an der Schlacht teilgenommen hatte und sich mit uns auf den Feind warf!“

    Joe blickte Spike ungläubig an und grunzte zu ihm während er seinen Kopf tätschelte:

    „Ach, unser Fridolin ist also ein Held was?“


    Spike fiepte und jauchzte, noch immer von Freude überwältigt undleckte Black die Hand ab.
    Dieser schüttelte den Kopf und sagte dann zu dem Mann:

    „Habt dank, ihr habt mir meinen Hund unbeschadet hierhergebracht. Ich achte er sei Tod… „

    Joe kramte eine Münze aus Gold aus dem Beutel und warf sie dem , inzwischen ziemlich unbehaglich wirkenden Mann zu. Er blickte er die Münze, dann Black, dann Fridolin und dann Chala an.
    Mann konnte in seinem Käsegesicht förmlich die Gedankengänge ablesen die sich aneinanderreihten.
    Als er beim Schlussgedanken angekommen war und zwischen zwei Wegen zu wählen hatte, blickte er wieder in das Gesicht Blacks.
    Dieser hob die rechte Augenbraue und verzog missbilligend die Unterlippe.
    Der junge Mann seufzte, nickte dann aber und entfernte sich wieder.

    „Meine Fresse…siehst du Chala…sogar mein Hund wird vom Herrn über den Tod geschützt!
    Du musst mehr zu Beliar beten Kind! Und am besten fortan immer in meiner Nähe bleiben, hrhrhrhr.“


    Dann bückte er sich erneut zu Spike und kraulte ihn herzhaft hinter den Ohren und am Unterkiefer:

    „Jaaawrrr, guter Junge! Ne richtige Bestie biste geworden. Hast du feines Echsi Happa Happa gefuttert? Jaaa? Jaaaawrrr, guuuter Junge!!“

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