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  1. Beiträge anzeigen #201
    Hexenmeister Avatar von Trilo
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    Trilo ist offline
    Er erkannte diesen modrigen Geruch. Wo auch immer er jetzt war, hier war er früher auch. Lang und sicher. war dies sein früheres Domizil? Hatte er hier gelebt? Dies war vermutlich später wichtig. Zuerst mal war er selbst wohl hier das Hauptaugenmerk des nun wieder ruhiger atmenden heilers und den gefühlt planlos herumstampfenden Helfern des Mannes, der gerade in irgendetwas eilig blätterte.

    "Hey. Wir sind da. Holt ihr jetzt mein Schwert?"
    "Gleich. Sobald wir deine Grundversorgung gewährleistet haben, kümmern wir uns um deine Besitztümer."
    "
    Und wo ist der Kerl von eben hin? Ich will mich bedanken für seine Hilfe."
    "Achso, der steht gleich hier in der Nähe. versuche dich auszuruhen. Wenn du wieder stabil bist, versuchen wir dann heraus zu finden was genau mit dir passiert ist. Eventuell werde ich noch einige Kollegen aufsuchen müssen um deine Blindheit zu kurieren."

    Während er die letzten Worte sprach wunk der heiler den Dieb zum Bett des Mannes, der vor einigen tagen noch mehr einer Sumpfleiche ähnelte als einem normalen menschlichen und vor allem lebenden Geschöpf.

    "Ich danke dir Fremder. Verzeih mir bitte wenn ich zu schroff zu dir war. Kannst du mir sagen wie der Name meines edlen Retters ist und ob mir sonst noch etwas auf dem weg abhanden gekommen ist?"

  2. Beiträge anzeigen #202
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Dennik zögerte. Irgendwie kam ihm diese Frage sehr verdächtig vor. Eigentlich schien diese Moorleiche recht munter zu sein, vielleicht hatte sie gar alles mitbekommen und nur nicht gewagt Einspruch zu erheben. Jetzt war der Typ in "Sicherheit" und gab Dennik die Chance heil aus der Sache rauszukommen. Deutete er die Frage richtig, oder war es lediglich die Frage eines verwirrten armen Mannes, der um sein Hab und Gut fürchtete.

    Eine Weile schon hatte er nun nicht geantwortet, haderte mit sich selbst und verfluchte sich innerlich. Der letzte Mann, den er gerettet hatte, hatte ihn bisher nichts als Nerven und Arbeit gekostet. Der alkoholsüchtige Bardasch hatte sich zwar etwas erkenntlich gezeigt, doch eigentlich waren es verbrauchte Mühen gewesen um nicht "umsonst" zu sagen. Bardasch war ein Teil von Denniks Gefolge geworden und dennoch fühlte er sich immer noch nicht richtig wohl in der Nähe des mürrischen und wirklich unvorhersehbaren Charakters.

    Sollte er sich nun erneut auf so eine Beziehung einlassen. Eigentlich gefiel Dennik die: "Du stehst in meiner Schuld"-Kiste, doch bisher hatte sie nicht wirklich funktioniert. Babysitter, oder Hebammen-Kiste, traf es fast besser.

    Verflucht noch eins. Er war Meisterdieb, er durfte doch nicht so lange nach einer Antwort suchen. "Mein Name ist Fred Mustermann und brauche deinen Dank nicht, auf nimmer wiedersehen". Andererseits, was wenn er ihn wahrlich als Dieb enttarnt hatte. Wem würde der Heiler eher Glauben schenken, einem Fremden Mann vom Waldvolk, oder einer Moorleiche aus den Sümpfen dessen Name Beliar lautete?

    "Mmhpf. Dennik, mein Name ist Dennik. Ich werde jetzt dein Schwert holen und dann sie wir Quitt", wenn der Fremde es verstand, dann umso besser und wenn nicht, dann konnte es Dennik egal sein.

  3. Beiträge anzeigen #203
    Hexenmeister Avatar von Trilo
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    Trilo ist offline
    Dennik also. Ich werde mir diesen Namen merken...
    Es dauerte nicht lang bis der heiler einige Salben auf das zerstörte Bein und einige anderen größere Wunden aufgetragen hatte. Es kamen hier verschiedenste Arten von Cremes und Salben zum Einsatz. Manche davon brannten wie flüssiges feuer, sodass die beiden Gehilfen die lebende Leiche mit Gewalt ins Bett drücken mussten.

    "Beruhige dich! Niemand will dir etwas Böses, im Gegenteil. Es schmerzt nur kurz und danach heilen deine Wunden umso schneller."
    "Ich hoffe du hältst dein Wort, Heiler!"
    "Gewiss doch."

    Es folgte eine kurze Pause in welcher Trilo erleichtert aufatmete. Die Quälerei endete zunächst. Aber nur für einen kurzen Moment bis der Magier die finalen Worte wählte um den Verwundeten nun endgültig sämtliche Nackenhaare vor Panik aufzustellen zu lassen: "Fesselt Ihn an das Bett..."

  4. Beiträge anzeigen #204
    Veteran Avatar von Viraya
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    Viraya ist offline
    "Redsonja."

    Stellte Viraya überrascht fest, als sie die langzeitige Gefährtin erkannte, die sich in der Taverne befand.

    "Unkraut vergeht nie, was?"


    Entgegnete die rothaarige Kriegerin keineswegs überrascht, über den Tonfall der Diebin. Sie lachte sogar ein wenig.

    "Wo ist Darjel?" Fragte Viraya sogleich. "War er unter den Flüchtlingen?"

    Das Glitzern in den Augen von Redsonja verriet genug. Dann begann sie zu erzählen. Von der Flucht, dem Aufenthalt in Thorniara. Zwischendurch mischte sich Sergio ein. Er war ihr neuer Schüler. Ihr nächstes Opfer hätten böse Zungen gesagt. Aber er schien damit zufrieden zu sein, also nahm sie ihm seine Illusionen nicht. Stattdessen erkundigte sie sich, wo Darjel sich genau befand und verabschiedete sich danach, um nach ihm zu Suchen. Sie war es Raad schuldig ihn zu ihm zu bringen.

  5. Beiträge anzeigen #205
    Schwertmeister Avatar von Sarpedon
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    Sarpedon ist offline
    Der Wirt wischete sich den Schweiss von der Stirn. Es war anstrengend, mehr als anstregend. Die ganze Versorgung hing grösstenteils von einer Küche ab und die versuchte er mit Brom zusammen in Schwung zu halten. Er atmete einmal tief durch. So viel hatte er seit Jahren nicht mehr geschuftet. Ehrliche Arbeit. Er musste fast lachen.
    "Brom. Ich muss kurz zum Steg runter."
    Der Gehilfe nickte und Sarpedon machte sich auf den Weg, um den Fischern so viel Fisch wie möglich abzukaufen. Dann konnte er auch ein paar davon noch räuchern. Schliesslich wusste keiner, ob sie bald wieder belagert würden. Dieses Mal würde er sich darauf aber besser vorbereiten.

    Leise vor sich hin pfeiffend verliess er die Burg in Richtung Silbersee.

  6. Beiträge anzeigen #206
    Burgherrin Avatar von Estefania
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    da wo du mich nicht vermutest...
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    Estefania ist offline
    Irgendwann hatte sich die Diebin auf den Weg gemacht. Sie hatte Setarrif verlassen um auch gegen die Echsen und Drachen zu kämpfen. Wahrscheinlich viel zu spät... Ungünstig war es zudem noch gewesen, dass sie allein unterwegs gewesen war. Sie wusste nicht wo die anderen Kämpfer Ethorns waren und so schlich sie sich über die Berge und durch die Wälder.

    Heute gegen nachmittag war sie am Silbersee angekommen. Unweit der der Burg gab es einen Steg an dem ein kleineres Fischerboot festgemacht war und der Fischer war damit beschäftigt seinen Fang in mehreren Kisten zu präsentieren. Wenigstens war hier wieder etwas Normalität eingekehrt wie es schien.

    Plötzlich hörte sie hinter sich jemand pfeifen. Sie drehte sich um und war sehr erfreut ein bekanntes Gesicht zu sehen.


  7. Beiträge anzeigen #207
    Ritter Avatar von Adson Muller
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    Adson Muller ist offline
    Unnötiger Luxus, so sagte er es sich in Gedanken immer wieder. Er hatte draußen noch getrocknetes Fleisch und ein halben Laib alten Brotes, doch er saß hier in der Taverne und gönnte sich eine warme Suppe. Luxus eben und schon kroch ein wenig Verdrossenheit über das narbige Gesicht des Einzelgängers, wobei er den Löffel kurz ruhen ließ und und zwischen Kartoffelstückchen, Möhrenscheibchen und irgendwelchen Fleischwürfeln vorbei ins Leere blickte.

    "Ju-Ju-Junge, du siehhhst aber sch-sch-sch-scheiße aus.", grölte es plötzlich vor ihm, während irgendein Trunkenbold seinen dreckigen Körper auf den Stuhl auf der anderen Seite des Tisches platzierte. "Is nisch böös jemeint orrr so, aber Jungchen, die Fra-Fratze wünsch isch selbst meiner Schwiegermutter nisch." Rülpsend unterstrich der Säufer seine Aussage und glotzte den Vernarbten vielsagend an, wobei der Kopf des Säufers leicht hin und her wankte.
    "Was hasst du denn annestellt, dass es dir derart das Jesicht zerkloppt hat?"

    Samij hatte das Tuch bereits wieder vor den Mund gezogen, so dass die entstellenden Striemen vor fremden Blicken verborgen waren. Wie sollte er reagieren? Gern hätte er dem Burschen mit der Faust geantwortet, doch wie würde die Reaktion ausfallen? Während er noch nachdachte hatte sein Tischnachbar schon nach der Schüssel gekrabscht und meinte nebenbei: "Mit dem Labben vorm Maul gannssu eh nich essen. Un bevors kalt würd." Und schon schaufelte der Schuft die warme Suppe in seinen gierigen Schlund und glotzte den jungen Jäger dabei selig an.

    "Bissu auch wegen den Drachenvieh hier? Isch auch! Aber isch mein damit meine Schwiegermutter!", der Säufer lachte schallend auf und spuckte dabei ein Stück zerkatschte Kartoffel haarscharf an Samijs Kopf vorbei. Es dauerte eine Weile, bis das Lachen in einem irren Gackern erstarb. "Weissu, meine Olle ihre Mutter hadmisch fast innnwahnschinn getrieben. Sauf nisch so viel, geh aaaabeiten und son zeusch. Brauchte jedesmal nen Schnaps, umm die zu erdrachen. Siehssu, schon wieder drachen. Aber weischuwas? Beim Drache gibts meischtens Gold! Viel Gold! Kischten voll Gold unnsso!" Mit wissendem Nicken schmatzte er vor sich hin und spuckte anschließend keuchend aus. "Nur beier Mudder von meiner Ollen nisch. Die iss arm wie ne Tempelmaus und häßlich wien Oger. Und wiescht auch so viel!"

    Wieder gackerte der Säufer vor sich hin, doch sein Zuhörer war längst gegangen. Was interessierten ihn die Geschichten eines Spinners, dessen einziges Lebensziel der Schnaps war?

  8. Beiträge anzeigen #208
    Auserwählter Avatar von Joe Black
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    Joe Black ist offline

    Burg Silbersee und nahes Umland

    Kühl blies der Wind und liess Blacks Umhang dabei wild nach Hinten flattern als dieser mit Spike der myrtanischen Dogge an seiner linken und Pete dem Schmuggler zu seiner rechten über den teilweise schlammigen Boden des wachsenden Aussenlagers marschierten.
    Die Tage waren Ereignisreich gewesen. Die Wandler die er mit Chala erblickt hatte, hatten sich derweil hier niedergelassen um wer weiss schon was zu tun.
    Eigentlich wollte Black das Gespräch mit Dennis suchen. Da Chala jedoch nicht wirklich gut auf ihn zu sprechen war, beschloss er dies an einem ruhigen Abend bei einem Krug Bier zu tun.

    Pete hatte ihm bei ihrem heutigen Spaziergang erklärt, dass die Vorbereitungen für ihren Bau zwar langsam aber dennoch gut vorangingen.
    Langsam weil Baumaterialien und Mitarbeiter rar waren. Gut, weil der Name Joe Black mitsamt seines Ranges und seiner scheinbar heroischen Aktionen im Kampf um Setarrif die Leute dazu brachte, gerne für ihn zu arbeiten.
    Ihm war es recht..

    Chala hatte die letzte Nacht an seiner Seite verbracht.
    Welch heisshungriges Biest. Welch nimmersatte Amazone!
    Er liebte sie! Nicht wie ein Ehemann sein Eheweib, aber zumindest wie Joe Black sein Sumpfkraut.
    Sie tat ihm gut und er vertraute ihr. Ausserdem war sie heiss, knackig und wusste ihren Körper einzusetzen um ihn abheben zu lassen.
    Heute morgen jedoch, musste sie sie ihn verlassen um eigene Interessen voranzutreiben.
    Sie hatte sich ihre Idee, hier ein Bordell zu eröffnen zu Herzen genommen und traf sich mit zwei der planenden Bauherren um die Pläne für das haus zu studieren.
    Joe gewährte ihr dabei freie Hand.
    Sie hatten die gleiche Vision. Die gleiche Perspektive gen Zukunft. Die gleichen Ambitionen!

    Soeben passierten die beiden Streiter einige fast vollende Hütten die direkt nahe der Burg standen und betrachteten beiläufig einige Arbeiter die das Dach mit Ziegel bedeckten.
    Pete war noch immer tief im Gespräch mit Black verwickelt und berichtete diesem von Dingen die er vernommen hatte.
    Unter anderem erzählte er, dass er die Schatten flüstern hörte, dass Lukar innerhalb der anwachsenden Gesellschaft mit diesem Slicer und anderen Hintermännern bereits wieder daran waren, ihr Schmugglernetzwerk auszubauen. Ein Umstand wie er von Black erwartet und erwünscht war. Noch viel besser war die Info, dass scheinbar auch Lukar nach einem Bündnis trachtete.
    Joe sollte dies mehr als recht sein und er bat Pete, bei Gelegenheit ein Treffen mit Lukar zu Vereinbaren.
    Allerdings nur mit Lukar, da er nur diesem weitgehend vertraute, was aus ihrem gemeinsamen Erlebnis in Setarrif herrührte.

    Weiter erklärte ihm Pete, dass er von Günar gehört hatte, dass ein Mann aus den Wäldern im Süden gekommen war. Stinkend und Unheil verkündend in Fellen gehüllt wie ein Wilder.
    Die Heiler hatten sich seiner angenommen und es war noch zu früh, um mehr über seine Herkunft zu erfahren.
    Günar war jedoch bisweilen fest in der Krankenstation verankert geblieben um dort nach weiteren Streitern zu suchen die sich Black und seinen Gefährten anschliessen könnten.
    Dort würde er mit wachsamen Auge auch den Fremden im Blick behalten. Ebenso wie einen jungen, sehr geschundenen Streiter den man mehr Tod als lebendig im Folterkeller der Burg gefunden hatte. Keiner weiss wer ihn dorthin gebracht hatte und weshalb. Doch die Antworten darauf, würden von allen hungrig erwartet werden.
    Zu guter Letzt war einerseits Redsonja wieder zurückgekehrt und schien einige Neuigkeiten aus Thorniara mitzubringen und andererseits ein fremder Jäger mit qualitativ hochwertigen Fellen anwesend, der seine Beute an die Händler brachte.

    Joe klopfte seinem Gefährten dankend und anerkennend auf die Schulter.
    Sie nickten einander zu, dann marschierte Pete weiter zur Anhöhe im Osten wo ihr Haus im Aufbau war und wo er auch Chala vorfinden würde.
    Black trottete derweil mit Spike ans einer Seite gen Burg Innenhof um sich dort ein kühles Bier und eine Schale Eintopf genehmigen wollte.

  9. Beiträge anzeigen #209
    Ehrengarde Avatar von Raad
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    Raad ist offline
    „’n Zaubermantel. Natürlich. Toller Zauber ist das, wenn er versucht, dich mit einem ganzen Stapel Holz zu erschlagen!“, höhnte der ehemalige Assassine grinsend und zündete sich am Rande des Stapels seine Pfeife an. Hinter sich hörte er das unvermeidliche Kratzen von Rafiks Schuhen an der Hauswand. Sein Schüler würde es bald auf das Dach geschafft haben. Es war nur eine Frage der Zeit.

    Langsam ließ er den Rauch in die Luft steigen. Dann hockte er sich neben den Mann, zog an seiner Pfeife und blies den Qualm in das Gesicht des Liegenden. Ein unmenschliches Husten erfüllte hallend den Innenhof. Der gramgebeugte Körper des schwarzhaarigen Opfers schüttelte sich beinahe schon ekstatisch. Doch rasch verwandelte das Husten sich in Schmerzenslaute.

    Der Leiter der Akademie klopfte die Pfeife auf den Boden auf und reichte dem Liegenden die Hand. „Könnte schlimmer sein, würde ich behaupten. Vielleicht war dein Zaubermantel ja immerhin dick genug, dass du dir nichts gebrochen hast. Deine Schreie klingen jedenfalls nicht danach.“, grinste Raad und wartete auf die Reaktion Andrahirs.

  10. Beiträge anzeigen #210
    Baumkuschler Avatar von Andrahir
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    Andrahir ist offline
    Der Jagdmeister ergriff die Hand und lies sich auf die Beine ziehe. Sein Oberkörper schmerte ein wenig, doch auch die Lederrüstung hatte ihre Arbeit getan. Nun allerdings drückte sie eher auf die schmerzenden Stellen, weshalb der Bogner einige Schnallen löste und in weiterer Position wieder schloss.
    "Ach..." während er sich regte schmerzte wieder ein anderer Knochen, was ihn ein wenig zusammen fahren lies, ehe er sich vollends aufrichtete. "...du kennst das doch. Ist immer das gleiche mit diesen dämlichen Zauberdingern. Der Händler zeigt sie dir, der Händler führt sie dir vor und alles funktioniert super, aber kaum brauchst du sie wirklich mal, hast du längst das Wort vergessen mit dem du sie aktivierst. 'Tischlein deck dich' und 'Bricklebrick' wars zumindest nicht... und meinen Knüppel lass ich auch im Sack."

    Andrahir schmunzelte und sah seinem Gegenüber in die Augen. Sie sprühten noch immer von dem gleichen Witz und Eifer, wie bei ihrem ersten Treffen, doch inzwischen kündigten sich die ersten Falten darum herum an. Vielleicht war es nur Schein, doch es sah so aus, als hätte der Akademieleiter manches erlebt, was ihn hatte plötzlich altern lassen.

    Aus einem seiner Manteltaschen holte er einen gedrehten Sumpfkrautstengel heraus und bat mit einer Geste darum ihn an Raads Pfeife entzünden zu können, was dieser auch zulies.
    "Ganz nett habt ihr's euch hier eingerichtet. Für 'nen Sessel in deinem Gemach hat's aber wohl nicht gereicht, oder warum hüpfst du auf den Dächern herum?"

  11. Beiträge anzeigen #211
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Der Typ ist blind, was will er überhaupt noch mit seinem Schwert? Besser ich bringe ihn einen Stock zum Tasten...

    Solche und noch gemeinere Gedanken verfolgten Dennik auf den Weg zurück zum namenlosen Fremden. Ja, es war in den Augen des Meisterdiebes wirklich sehr unwahrscheinlich, dass der Fremde eines Tages wieder sehen konnte. Blinde Leute neigten meistens dazu blind zu bleiben, jedenfalls normale Blinde.

    "Ich kenne sehr gute Heiler. Da wo ich herkomme, kennt man die Heilkräuter der Natur und ihre Wirkungen", hörte sich der Söldner sagen und lehnte das Schwert an eine Wand der Heilkammer. Der Verletzte horchte auf, als er die Geräusche des Stahles hörte. Worte waren überflüssig.

    "Wenn du willst, bringe ich dich ins Bluttal. Das ist nicht weit von hier und vielleicht können wir ja tatsächlich etwas für dich tun", fügte Dennik dann noch an. Der Heiler war gerade nicht anwesend und so konnte kein Protest erwidert werden, auch wenn Dennik nicht glaubte, dass sowas einen Blinden aufhalten konnte, wenn er denn Hoffnung auf Heilung in Aussicht hatte.

  12. Beiträge anzeigen #212
    Ehrengarde Avatar von Raad
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    Raad ist offline
    Der Leiter der Akademie deutete mit rechten Daumen über seine rechte Schulter hinter sich. Dort hörte man nicht viel. Sehen konnte man ebenso wenig, war der Abend doch längst schon der Dunkelheit anheim gefallen. Doch, wenn man nur intensiv genug lauschte, war ein kaum wahrnehmbares Rascheln zu vernehmen. Suchende Schritte, die den Lehrmeister auf dem Dach nicht mehr finden würden.

    „Dort oben turnt mein Schüler herum. Er lernt die Körperbeherrschung, damit er nicht unwillentlich in am Wege lagernden Holzstapeln fällt.“, erklärte der Schwarzhaarige grinsend seinem Gegenüber und schmatzte mit dem Mund um das Mundstück der Pfeife herum. „Würde dir vielleicht auch ganz hilfreich sein. Dann brauchst du nicht mehr weiter auf irgendwelche Zaubergegenstände hoffen, sondern darfst dich wieder selbst Herr deiner Lage nennen.“, stichelte der Schwarzhaarige weiter.

    Doch das Grinsen verflog. Es hielt nicht mehr so lange wie früher noch, obgleich seine Intensität nicht schwächer geworden ist. „Was führt dich an diesen Ort, der so sehr mit der Niederlage verbunden ist, wie die Stadt die nun in Trümmern liegt, Andrahir?“, fragte Raad mit ernster Miene.

  13. Beiträge anzeigen #213
    Baumkuschler Avatar von Andrahir
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    Andrahir ist offline
    Das Lächeln auf Andrahirs Gesicht verschwand weniger schnell als das seines Gegenübers. Vielleicht lag es daran, dass bei allem was ihm derzeit Sorgen bereitete gerade die Antwort auf die Frage Raads auch das Positive zu sein vermochte, das sich in diesen Zeiten zwar bedeckter hielt aber doch vorhanden war.

    "Ich bin hier um Männer wie dich zu sehen, die trotz allem was geschehen ist und trotz aller Last auf ihren Schultern das Lachen nicht verlernt haben, denn ich glaube es gibt einen Zusammenhang zwischen Humor und Willenskraft."
    Der Akademieleiter zog die Augenbrauen zusammen und der Waldläufer erwartete schon einen bissigen Spruch, doch sein Gegenüber blieb stumm.

    "Um etwas klarer zu werden: die Menschen auf dieser Insel sollten nicht einzeln um ihr Leben kämpfen, wenn ihr Gegner der selbe ist und noch dazu in dieser Stärke und Einigkeit auftritt. Das Waldvolk hat zwar nicht vergessen, dass manches nach unserem letzten Bündnis, bei dem es ironischer Weise um den Grund und Boden ging auf dem wir gerade stehen, nicht so lief, wie es ursprünglich gedacht und vereinbart waren, doch glauben wir, dass es derzeit wichtigeres gibt als das Geschacher um Hab und Gut. Ich bin gespannt ob dein König das genau so sieht, falls er denn mit mir spricht oder wen ich auch immer zu diesem Zweck kontaktieren muss.

    Bei all dem..."

    Andrahir lies seine Schultern kreisen, die ihn für seinen Sturz scholten.
    "...würde ich aber nie das Angebot eines Meisters ausschlagen, mir etwas beibringen zu wollen."

  14. Beiträge anzeigen #214
    Ehrengarde Avatar von Raad
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    Raad ist offline
    Der Leiter der Akademie schmatzte erneut. Dann entnahm der die Pfeife und klopfte den verkohlte Tabak an der Sohle seines Schuhs aus. Sein Blick blieb dabei kritisch an Andrahir haften wie eine Spinne in ihrem Netz, egal, wie sehr es schwankte.

    „Ich weiß nicht, was die Vereinbarungen des ursprünglichen Bündnisses waren, Andrahir.“, erwiderte der Lehrmeister ruhig, „Aber ich glaube. Irgendwo. Tief in mir drin. Dass es das Beste für die Menschheit wäre, wenn es ihr gelänge, einen dauerhaften Frieden zu schaffen. Aber ich glaube gleichsam, dass die Menschheit dazu nicht geschaffen ist. Und ich bezweifle, dass es die Männern Thorniaras interessiert, was Setarrif oder Ethorn widerfahren ist. Sie sind gekommen, diese Insel, das gesamte Land einzunehmen. Der Drache hat ihnen geholfen und soweit ich weiß, sogar Thorniara verschont. Wer sagt dir, dass das Feuer speiende Etwas nicht unter dem Befehls jener irren Feuermagier und Paladine steht? Denn die Schwarzmagier waren dabei, den Drachen zu bekämpfen, gleichsam wie das Waldvolk ebenso wie Setarrif angegriffen worden ist. Aber hat irgendjemand die Paladine gesehen? Hat irgendjemand die guten, rechtschaffenen, für Ordnung sorgenden Innosanbeter gesehen?“, grollte Raad, wissend, dass es keine Antwort auf diese Frage bedurfte.

    „Und ich mache keine Angebote.“, fügte der Leiter der Akademie nach einem langen Augenblick des Schweigens hinzu. Seine Mundwinkel zuckten leicht, „Du musst selbst wissen, was dir gut tun. Und dir dies dann verdienen. Wie wäre es zum Beispiel, wenn du meinen Schüler fängst?“, fragte Raad, als er den Kopf Rafiks über den Rand des Daches hervor blitzen sah.

  15. Beiträge anzeigen #215
    Krieger Avatar von Rafik
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    Rafik ist offline
    Es war nicht der Kistenstapel welcher dem Dach gegenüber stand, sondern der harte Boden, der Rafik begrüßte. Geplant war das Ganze anders, aber ein verschätzter Sprung machte ihm jegliche Pläne zunichte. Er versuchte wenigstens beim freien Fall elegant auszusehen, von der Landung ganz zu schweigen. Diesen Moment hatte er seit seiner Ausbildung oft genug erlebt und langsam kam es ihm vertraut vor den Boden aus hoher Höhe zu küssen. Es dauerte nur ein letztes Blinzeln, bis er sich seiner Position bewusst war und diese korrigierte er noch so gut es ging.
    Er fühlte den Boden an seinen Fußspitzen, rollte sich dann instinktiv ab und ließ seinen Körper für einen Moment die Kontrolle nehmen, er vertraute diesem immer mehr. Staub wirbelte um ihn herum auf, während er die in die Rolle abgeleitete Energie nicht wieder übernehmen konnte und zwei weitere Drehungen um sich herum vollführte. Mit einer schmerzenden Schulter und einem von Dreck besudelten Gesicht stemmte er sich auf.

    "Fast wie geplant", meinte er knapp und lächelte, machte sich wieder auf den Weg zu den Kisten. Die Balance hielt er schon besser und auch das Klettern auf das Holzgerüst bereitete ihm immer weniger Schwierigkeiten. An seiner Landung und seinem kurzen Flug vom Dach musste er noch feilen, bis sich das richtige Körpergefühl einstellen konnte.

    Eine Hand drückte ihn sanft und hielt ihn auf, bevor er sich auf den Weg zum Dach machen konnte. Es war der fremde neben Raad, welcher Rafik zu seinem Lehrmeister hinnickte. Fragend schaute er zu diesem hinüber.
    "Du sollst weglaufen", meinte er knapp.
    Geändert von Rafik (05.01.2015 um 19:29 Uhr)

  16. Beiträge anzeigen #216
    Baumkuschler Avatar von Andrahir
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    Andrahir ist offline
    Der Bogner lies seine Lippen flattern. Jetzt sollte er auch noch rennen, wo er doch gerade doch gerade bei jeder Bewegung seine Knochen und Muskeln spürte. Gerade als er sich lauthals darüber beschweren wollte sprang der erwähnte Schüler vom Dach und landete mehr oder weniger sanft. Andrahir schaute zum Dach hoch, schaute wieder an die Stelle wo er gelandet war, schaute wieder zum Dach hoch und fragte sich insgeheim, warum man sowas tat. Zum Laufen gab's ja Straßen.

    "Weißt du Raad. Ich war eigentlich immer besser im Weglaufen. Wenn ich was jagen will..." Seine rechte Hand suchte den Köcher auf seinem Rücken und tastete die Pfeile nach einer Markierung ab, bis er die gesuchte fand und einen stumpfen Pfeil aus dem Köcher zog. Sogleich schickte er sich an auch seinen Bogen zu nehmen und die Sehne bereit zu machen.
    "...dann hab ich da andere Möglichkeiten."
    Raad hüstelte und als der Jagdmeister mit ihm einen Blick wechselte, seufzte er.

    "Jaja, schon gut. Aber dafür..." Er drückte ihm seinen Bogen in die Hand, löste das Tomahawk und den Köcher von seinem Rücken und gab ihm diese ebenfalls "...hast du die Ehre auf meine Sachen aufzupassen."

    Er ging auf den Schüler des Akademieleiters zu, der noch nicht verstanden zu haben schien, worum es ging. Eine kurze Anweisung und er drehte sich um und rannte weg. Andrahir wandte sich nochmal zu Raad um.
    "Und schon haben wir wieder Ruhe. Hört wirklich gut, der Junge. Wollen wir ihn nicht rennen lassen und nebenbei in der Taverne...? Okay okay... ich mach ja schon."
    Er überprüfte den festen Sitz seines Zopfes ehe er sich an die Verfolgung machte. Rennen konnte er wie kaum jemand. Da gab es kein Problem. Die Frage war nur ob der Verfolgte das schnell genug merken und seine Taktik ändern würde.
    Die Stiefel des Waldläufers flogen über den Stein des Untergrundes hinweg und der Abstand zu dem, dessen Namen er nicht einmal kannte schmolz und der Jagdmeister meinte schon, er würde das Spiel sehr schnell zu seinen Gunsten entscheiden können, als sich der andere doch noch rechtzeitig umdrehte und wohl gewahr wurde, dass er in ebenen Gelände nicht lange auf der Flucht sein würde.

  17. Beiträge anzeigen #217
    Krieger Avatar von Rafik
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    Rafik ist offline
    Rafik verstand zwar den Sinn vom Fangen spielen, aber es trieb ihm ein wenig Schweiß auf die Stirn, da der Fremde kurz zu einem Pfeil gegriffen hatte. Ein kurzer Blick nach hinten verriet ihm, dass der Jagende nun keine sichtbare Bewaffnung mehr am Körper hatte, doch ein Adrenalinstoß hatte Rafiks Körper schon übernommen. Ohne weitere Blicke nach hinten zu werfen versuchte er seinen Verfolger abzuwimmeln, sodass er vorerst auf der offenen Straße auf einer Menschenmenge zu. Der Schüler hatte die Grundlagen des Schleichens gelernt und die Schatten der abziehenden Händler und Handwerker boten eine gute Möglichkeit eins mit diesen zu werden.
    Er tauchte schnell zwischen die Masse und wurde langsamer, duckte sich ein wenig und hielt sich nah an den Personen hier, drückte mit seinen Armen vor sich kleine Gänge durch welche er schlüpfen konnte und bahnte sich einen endlos scheinenden Weg. Er hoffte, dass der Fremde die Sicht auf ihn verlieren würde und der Varanter sich so davonstehlen könnte. Seine eigenen Augen wanderten zwischen den Bewohnern der Burg umher und nahmen die dortigen Gesichter wahr, vom Fremden fehlte jeder Spur. Als sein Blick sich wieder langsam nach vorn richtete sah er ihn dort lächelnd zwischen den Menschen, vielleicht drei Personen weiter. Ein Schock für den Varanter, welcher ihn dazu veranlasste wieder seine Beine in die Hand zu nehmen. Ohne auf seine Position zu achten machte er einen großen Schritt in die entgegengesetzte Richtung und rempelte die eine oder andere Person um, lief geradewegs von der Menschenmasse weg - mit dem Fremden auf seinen Fersen. Falls dieser ein Spiel trieb, dann war es ein übles.
    Die Gassen und verwinkelten Seitenstraßen der Burg kannte der Varanter nicht gut genau, vielleicht aber besser als sein Gegenspieler. Er schlüpfte in eine solche herein und neben der eingebrochenen Dunkelheit begleiteten ihn seine goldenen Ohrringe, vielleicht auch der Jäger.

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    Baumkuschler Avatar von Andrahir
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    Andrahir ist offline
    "Sag mal, spielen wir Verstecke oder Fange?" rief der Waldläufer in die Gasse hinein in der er den verfolgten verschwinden hatte sehen. Eigentlich hatte er ihn schon nur dorthin verschwinden sehen, weil er auf einmal Hals über Kopf los gelaufen war, nachdem der Jagdmeister schon meinte ihn verloren zu haben.

    Den kleinen Weg Gasse zu nennen war eigentlich schon übertrieben, denn zum einen war die Burg zwar groß aber keine Stadt und zum anderen war sie voll. Die Menschen hielten sich zwar mit zunehmender Stunde eher unten bei den Zeltaufbauten auf, doch brauchte man viele Vorräte jedweder Art und diese standen hier herum.

    Unter den kritischen Blicken einiger anderer Menschen, die sich wohl zu fragen schienen, was dieser merkwürdige Ausruf des schwarzhaarigen sollte, änderte er seine Taktik und setzte sich nun seinerseits eine Kaputze auf und verschwand im Schatten, allerdings strebte er einer anderen Richtung zu. Einfach hinterher zu rennen, brachte gerade wenig. Stattdessen versuchte er voraus zu sehen wohin der Gesuchte lief, was nicht so einfach war, wenn man diesen Ort nicht gut kannte. So lief er einfach um den Turm herum, der sich vor ihm ergab und folgte der Hauswand, bis sich ein weiterer Gang auftat, der sich dann mit jenem, den der andere genommen hatte traf. Und dort hinten war er auch und sah sich um, wie ein scheues Reh, dass den Jäger witterte aber noch nicht ausmachen konnte aus welcher Richtung er kam.
    Da er nicht in seine Richtung schaute ging Andrahir einfach ganz normal los, nicht genau auf ihn zu, sondern so wie ein jeder diesen Weg gegangen wäre um nicht im Augenwinkel aufzufallen und so war er doch schon recht nahe, als Gegenspieler ihn bemerkte und Andrahir begann wieder zu laufen.

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    Krieger Avatar von Rafik
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    Rafik ist offline
    Die Idee mit den Seitengassen war definitiv nicht die beste Idee gewesen, denn er selbst hatte keine Ahnung mehr wo er genau war. Am Anfang schien er noch zu wissen wo er sich aufhielt, doch er kannte die Burg zu schlecht und ein schlechter Orientierungssinn half da nicht viel. Der Jagende tauchte plötzlich hinter ihm auf, sodass der Varanter sich wieder in Bewegung setzte. Er hatte nicht viel Zeit, warf einen Blick um sich herum und sah nicht viel außer Wänden, Wänden und einigen gestapelte Fässer. Er sprintete vor und hüpfte diese herauf, hievte sich an einem Fenster vorbei auf eines der Häuserdächer und verwendete seine Fußspitze dazu, die Fässer umzuwerfen. Einem lauten Krachen und splitternden Geräuschen folgte ein Schrei aus einem der Häuser, dies juckte Rafik aber nicht im Geringsten. Er hoffte, dass der Fremde ein wenig ausgebremst war und nahm sich einen Augenblick und schaute sich um.
    Wie man an den Gassen vermuten konnte, standen die Häuer nicht weit von einander entfernt. So auch die dicht beieinanderliegenden Hausdächer. Bevor er das Gelände näher analysieren konnte, sah er aus dem Augenwinkel eine Hand aufsteigen. Dieser Hand folgte ein Arm, dem Arm ein Körper und damit ein bekanntes Gesicht. Hatte er dort unten Balken übersehen? Rafik war sich unsicher, doch viele Gedanken konnte er dafür nicht verschwenden.
    Er spurtete an den Rand eines Hausdaches und drückte sich ohne zu denken vom Boden ab, sprang auf ein anderes. Viel Ausweichmöglichkeiten gab es hier nicht, dies sah jedenfalls sein erster Blick.

  20. Beiträge anzeigen #220
    Baumkuschler Avatar von Andrahir
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    Andrahir ist offline
    Klettern... zwischen Häusern. Das konnte der Typ doch nicht ernst meinen. Andrahir brachte ein Fass ins Rollen und zu der Stelle an der Raads Lehrling die Wand erklomm, stellte es wieder aufrecht - zum Glück war es leer (welch Zufall) - und machte sich dann daran die Wand hoch zu kommen. Wenigstens gab es dann und wann einen Halt aber wirklich schnell ging das nicht und Andrahirs Hände rutschten gerne einmal ab. Gerade als er oben angekommen war, sah er, dass sein Ziel schon wieder auf dem nächsten Dach stand.

    "Toll... wirklich ganz toll." grummelte der Jagdmeister vor sich hin und schaute einmal nach unten und wieder zum nächsten Häuserdach. Den Sprung an sich traute er sich zu, die Frage war nur ober er überhaupt dazu kommen würde zu springen, oder ob er nicht vorher schon dank der Schräge ins Fallen geraten würde.
    "Ich bin Waldläufer, kein Dachläufer."
    Gerade als er dieses sagte öffnete sich neben ihm eine Fensterlade und eine ältere Frau, sah aus wie eine Bedienstete, streckte den Kopf hinaus.
    "He du da! Was glaubst du wer du bist hier über das Dach zu klettern? Willst wohl spannern, weil du glaubst, hier gibt's was zu sehen!"
    Andrahir drehte sich ihr vollends zu und machte eine wohlwollende Verbeugung, bei der er jedoch fast den Halt verlor.
    "Aber nein, werte Frau, wenn ich etwas sehen wollte, dann doch nur Euer wunderbares Gesicht mit den wundervollen, tiefen..."
    "Augen? Och wie lieb von dir..."
    Die Frau seufzte und machte ein Gesicht als warte sie ihr ganzes Leben auf einen heimlichen Liebhaber.
    "Nun... eigentlich meinte ich Falten, aber jetzt..."
    "Waaaas?"
    Humor verstand sie scheinbar nicht und so nahm sie im Affekt die Vase, die am Rand des Fensterbrettes stand warf sie nach Bogner, der noch gerade so ausweichen konnte.
    "Ha, daneben!"
    Gerade noch im Triumph, sah er schon, dass sie aus dem Raum etwas Brennholz geholt hatte. Hier musste schleunigst eine Lösung her. In der Richtung, in der der andere abgehauen war, ging's für ihn nicht sicher weiter, also folgte er erst einmal dem Giebel und kletterte auf das etwas tiefere Dach, ehe er dann eine Möglichkeit sah, zu der anderen Seite hinüber zu kommen, wo der zu Verfolgende fast schon auf ihn zu warten schien. Solange Andrahir da nicht herüber kam, konnte er schließlich verschnaufen. Der schwarzhaarige hätte es genauso getan.
    Die Scheune, in die der Jagdmeister nun herein stieg war ziemlich dunkel, weshalb er sich sogleich den Kopf stieß, sich aber zusammen riss nichts, von sich zu geben, da auch dieses Gebäude nicht leer war. Es würde ihm wohl niemand glauben, dass er Akademiemeister ihn zum Fangespielen geschickt hatte, also war es besser nicht aufzufallen. Nach einem Blick in dem Raum sah er die Leiter, die auf den zweiten Heuboden führte und er schlich dorthin um hinauf zu klettern und kurz inne zu halten. Er könnte ja...
    "Ach scheiß auf die Vorsicht." Er zog die Leiter hinter sich auf den zweiten Boden und kletterte öffnete die Fensterläden, während er von unten Rufe hörte, die nach seiner Person fragten. Er schob die Leiter heraus und gab ihr dann einen Schwung, damit sie mit einem Ende zum nächsten Dach beförderte wurde. Vorsichtig krabbelte er Stück für Stück darüber und nun war er wieder gar nicht mehr so weit weg von dem anderen, der sich gerade zu überlegen schien in welche Richtung er jetzt davon hastete.

    Andrahir nahm die Verfolgung auf und torkelte elegant über die Dachziegel. Man musste nur Geduld haben, dachte er sich. Zu dumm, dass er nie welche gehabt hatte.

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