[Xypetotec]

@Raider

..sehr sehr coole Grafik !

[ulix]

Ich weiß zwar nicht was momentan so passiert, und warte jede Folge sehnsüchtig darauf dass Cooper wieder "normal" wird, aber irgendwie find ichs schon geil. Hat was hypnotisches, auch wenn die Hälfte der Szenen irgendwie sinnlos wirkt.

[Raider]

Ich weiß zwar nicht was momentan so passiert, und warte jede Folge sehnsüchtig darauf dass Cooper wieder "normal" wird, aber irgendwie find ichs schon geil. Hat was hypnotisches, auch wenn die Hälfte der Szenen irgendwie sinnlos wirkt.

Meine Vorhersage:

Cooper bekommt sein Gedächtnis erst zum Finale zurück.

[Knox]

Meine Vorhersage:

Cooper bekommt sein Gedächtnis erst zum Finale zurück.

Er benötigt lediglich die perfekte Mischung von Kirschkuchen und Kaffee.

[Raider]

Er benötigt lediglich die perfekte Mischung von Kirschkuchen und Kaffee.

Einzeln hatte er ja beides schon.

[Knox]

Einzeln hatte er ja beides schon.

Den Kuchen hat er aber selbst gestiftet. Das zählt nicht.

Die in der Community etwas verschmähte 12. Folge finde ich übrigens ganz großartig ihrer Dialoge wegen. Vor allem die Gordon/Albert-Dialoge zauberten mir ein anhaltendes Lachen ins Gesicht.

[Raider]

Den Kuchen hat er aber selbst gestiftet. Das zählt nicht.

Die in der Community etwas verschmähte 12. Folge finde ich übrigens ganz großartig ihrer Dialoge wegen. Vor allem die Gordon/Albert-Dialoge zauberten mir ein anhaltendes Lachen ins Gesicht.

Lynch hat es sich wirklich nicht nehmen lassen, sich in ein paar der besten Szenen zu schreiben.

Ich hatte auch kein Problem mit der Episode. Nur die Sequenz mit Audrey und ihrem Mann war frustrierend... aber sie sollte es offensichtlich auch sein. Dafür fand ich alles mit Sarah Palmer großartig. Niemand ist besser darin, verrückte alte Frauen zu spielen als Grace Zabriskie.

[Raider]

Mein Teekesselchen ist ein lange verschollener Agent des FBI.

Mein Teekesselchen ist ein verstorbener britischer Rockstar.

[Xypetotec]

...ich verschlinge diese verdammte Serie so unglaublich schnell...

Wenn es dann demnächst vorbei ist, werde ich die komplette
3. Staffel an einem Abend rewatchen... oder wie es glaub ich heutzutage
bei den Kids heisst... Bingewatching oder so ähnlich... *g*

[Video]

[Raider]

Und nochmal eine Zeichnung für euch:

[Bild: 1503754601125.jpg]

Der Künstler hat für jede Folge ein Poster designt, die einen der zentralen Charaktere darin zeigen. Die meisten davon sind wirklich schick:

http://welcometotwinpeaks.com/inspir...ts-crisvector/

[Xypetotec]

Coop's Back !

Hell Yeah !

@Raider

Die GFX sind echt genial !

[ulix]

Ich fands süß dass er gleich einen neuen Dougie in Auftrag gegeben hat.

[Raider]

Ich hätte wirklich auf ein optimistischeres Ende gehofft. Wenn es eine konsistente Regel gibt, dann ist es, dass jedes Staffelfinale den armen Cooper in einer ziemlich beschissenen Situation hinterlässt. Ich meine, das Ende lässt offensichtlich sehr vieles offen und damit habe ich kein Problem aber ich wünschte mir, wenigstens Cooper hätte sein Happy End bekommen. Hätte es ihm gegönnt.

[Xypetotec]

Ich gebe ernsthaft zu, das ich NICHTS von den letzten 2 Folgen verstanden habe...

Geschweige denn vom Ende !

..werde mir jetzt mal ein paar Recaps gönnen...

[Raider]

Ich gebe ernsthaft zu, das ich NICHTS von den letzten 2 Folgen verstanden habe...

Geschweige denn vom Ende !

..werde mir jetzt mal ein paar Recaps gönnen...

Hier ist meine Sichtweise:

Folge 17 beginnt eigentlich noch ziemlich klar nachvollziehbar. Cooper's Doppelgänger + Bob kommt nach Twin Peaks, weil ihn dort die Koordinaten hinführen, die er bekommen hat, wir in das Reich des Riesen transportiert, von ihm aber auf das Polizeirevier umgeleitet wo er von von Lucy erschossen und Bob, in Form von dieser unglaublich albernen Kugel, von dem Engländer mit dem magischen Handschuh zerstört wird. Cooper steckt den Ring an seinen Finger und er wird in den Roten Raum transportiert. Jetzt denk an die ersten beiden Episoden zurück: Cooper wurde nicht zurück in die reale Welt geschickt, weil er seinen Doppelgänger verbannen muss. Im Gegenteil: Eigentlich hätte der ja automatisch wieder zurück in die Black Lodge gezogen werden sollen, wenn Coop zurückkommt, dass er stattdessen den Platz von Dougie einnimmt war ja ungewollt. Nein, Cooper durfte die Black Lodge eigentlich verlassen, weil er einen Auftrag hatte: Find Laura. Das ist es, was Leland ihm in der zweiten Folge mitgegeben hat. Und das, was er dafür zu tun hat, hat ihm der Riese in der ersten schon verraten. Du weißt schon. 430. Richard and Linda. Two Birds with one Stone. Seine Mission war also nicht zuende nachdem er seinen Doppelgänger und Bob verbannt hat. Wen er tatsächlich besiegen musste ist der Erzdämon, den Gordon und Jeffries "Judy" nennen, vermutlich die Kreatur, die wir in der achten Episode gesehen haben, die, die die Eier ausgespuckt hat. Wir können ausserdem ziemlich stark davon ausgehen dass entweder Judy oder irgendeine Kreatur, die zu Judy gehört Sarah Palmer besessen hat. Und wie? Indem er Laura zurückbringt, die der Riese ja ebenfalls in der achten Episode in Form einer goldenen Kugel auf die Erde brachte.

Nun ist Laura aber tot. Was tun? Cooper hatte einen Plan. Er betrat die Black Lodge und fragte Jeffries nach Judy. Das Unendlichkeitssymbol, das er Cooper gezeigt hat, lässt sich auf verschiedene Arten deuten aber ich glaube, er wollte Cooper mit der Kugel darin sagen, dass die Erde eine Paralleldimension hat, die vermutlich von Judy kontrolliert wird. (So wie der Riese sowas wie der Gott der normalen Welt ist. Ich glaube, das soll so eine Art "Gott und Teufel" Dynamik sein. Vergiss nicht, Bob aber auch Judy, Coopers Doppelgänger und andere Black Lodge Kreaturen sind mit Feuer assoziiert und der Riese ist "The Fireman"). Dann bin ich mir nicht ganz sicher. Ich meine, Cooper reist offensichtlich in die Vergangenheit um dort Lauras Tod zu verhindern, nur weiß ich nicht genau, ob der Schritt Teil des ursprünglichen Plans war oder ob Cooper impovisiert hat. Jedenfalls versucht er sie zu retten, er bringt sie fast zum eingang der White Lodge aber sie verschwindet während wir das Geräusch hören, das ihm der in der ersten Episode vorgespielt hat. Ich glaube, an diesem Punkt wurde Laura von Judy in eine andere Dimension gezogen. Was auch mit ihr passiert ist, die Kreatur, die Sarah Palmer besessen hat, war nicht glücklich darüber.

Cooper wirkte aber nicht besonders schockiert wehalb ich davon ausgehe, dass er damit gerechnet hat. Wir beginnen Episode 18. Mike erschafft einen neuen Tulpa, der zu Dougie's Familie zurückkehrt. Das ist wichtig: Warum ließ Cooper ihn erschaffen? Weil er wusste, dass er selbst vermutlich nicht zu ihnen zurückkehren können würde. Ich glaube nicht, dass er sie deshalb mit einem Tulpa hinterlassen hat, weil er sie nicht mehr sehen wollte, ihm war klar, er musste sich in irgendeiner Form opfern oder an einen Ort gehen, von dem es kein Zurück gibt.

Wie auch immer, Cooper betritt erneut den Roten Raum. Aber die Sequenz läuft ähnlich ab wie die in Episode 2, er trifft dort auch die gleichen Leute. Mike. Den Arm (Und es hat mit Sicherheit irgendeine Signifikanz, dass er Audrey zitiert aber frag mich nicht). Laura. Leland. Und wir hören von Leland erneut, was Cooper zu tun hat: Find Laura. Aber im Gegensatz zu der zweiten Folge kann er den Roten Raum jetzt normal verlassen, weil sein Doppelgänger nicht mehr im Weg ist. Dinae warte auf ihn.

Zeit für den letzten Schritt des Plans, das, was ihm der Riese aufgetragen hat. 430 Kilometer zu einem bestimmten Ort. Richard and Linda, sie müssen zu zweit sein, also muss Diane mit. Sie überqueren die Grenze in eine paralleles Universum. Ich habe die Theorie, dass es das Universum ist, aus dem sein Doppelgänger kommt aber das ist wirklich nur so ein Gedanke von meiner Seite. Wie auch immer, sie nehmen dort die Identität als Richard und Linda an. Diane vergisst, wer sie wirklich ist aber Cooper, während er sich zwar verändert, weiß noch, wer er ist und was sein Auftrag ist. Er weiß, dass Laura in Odessa, Texas ist (Nein, ich weiß auch nicht, woher er es weiß). Und er findet dort ein Restaurant namens "Judy's" das ihm vermutlich zeigt, dass er richtig liegt. Die Version von Laura, die in diesem Universum lebt ist dort eine Bedienung, wie die echte Laura sie im Double R in Twin Peaks war. Ich bin mir sicher, es gibt irgendeinen Zusammenhang zwischen Odessa und Twin Peaks aber ich weiß nicht, welcher es ist. Wie auch immer, findet Laura bringt sie nach Twin Peaks, zu ihrem Haus, vermutlich mit der Absicht, dass dass Laura Judy zerstören kann, wenn sie aufeinander treffen. Wie gesagt, es ist wahrscheinlich, dass Sarah Judy in sich trägt. Und jetzt kommt der etwas zweideutige Teil:

Scheinbar lebt Sarah in dieser Welt nicht in dem Haus. Scheinbar. Die Sache ist, die Bewohner stellen sich als die Familie "Chalfont" vor und erwähnen den Namen "Tremond" beides die Namen, die eine Gruppe Geister der Black Lodge, in der alten Serie und dem Film als eine alte Frau und ihr Enkelsohn erschienen, verwenden. Ich glaube das war der Punkt, an dem Cooper nicht mehr weiter wusste. Er hat Laura gefunden. Er hat sie nach Twin Peaks gebracht, wenn auch ohne Gedächtnis. Aber sie erinnert sich nicht und Judy ist nicht hier und Cooper bekam wohl langsam das Gefühl dass alles umsonst gewesen sein könnte und er vermutlich nicht mehr in "seine" Welt zurückkehren kann. Aber als er glaubt, er hätte versagt (spezifisch schien er davon auszugehen, er wäre nicht in der richtigen Zeit herausgekommen) erlangt Laura ihr Gedächtnis zurück, lässt einen Schrei heraus und... etwas passiert. Entweder Judy's Illusion bricht in sich zusammen und der Plan des Riesen geht auf oder... etwas anderes. Wie gesagt, ist ein zweideutiges Ende, man kann es positiv oder negativ interpretieren.

Es könnte natürlich sein, dass ich mit all dem komplett falsch liege aber so habe ich es verstanden.

[Xypetotec]

@Raider

Ich danke Dir für diese außerordentlich interessante Sichtweise des Ganzen.

...macht tatsächlich Sinn, Deine These.

...sieht wohl so aus, als müßte ich die komplette Staffel nochmal wiederholen.

Ich denke ich werde mir die Zeit nehmen und nochmal mit der 1 + 2 Staffel
anfangen... dann 'Fire walk with me' und danach nochmals die 3. Staffel.

Denn... es ist bei mir tats. 25 her, das ich die ersten beiden Staffeln, damals noch im
Free TV, geschaut hatte.

--------------------------------
...gibt es eigentlich Aussagen darüber ob noch eine eine weitere Staffel kommt ?

[Raider]

@Raider

Ich danke Dir für diese außerordentlich interessante Sichtweise des Ganzen.

...macht tatsächlich Sinn, Deine These.

...sieht wohl so aus, als müßte ich die komplette Staffel nochmal wiederholen.

Ich denke ich werde mir die Zeit nehmen und nochmal mit der 1 + 2 Staffel
anfangen... dann 'Fire walk with me' und danach nochmals die 3. Staffel.

Denn... es ist bei mir tats. 25 her, das ich die ersten beiden Staffeln, damals noch im
Free TV, geschaut hatte.

--------------------------------
...gibt es eigentlich Aussagen darüber ob noch eine eine weitere Staffel kommt ?

Keine konkrete. Die meisten Schauspieler meinten, sie würden es machen, Lynch meinte, er könnte sich überreden lassen, wenn Leute es sehen wollen und der Präsident des Senders meinte, er wäre grundsätzlich auch bereit dazu. Ich glaube, nur Mark Frost hat sich noch nicht geäussert.

Ausschließen würde ich es also nicht, kommt in erster Linie wohl darauf an, ob sich Lynch und Frost die Arbeit machen wollen.

[Aladoz Saulic]

In den letzten Sekunden bevor Laura los schreit hört man ganz dumpf die Stimme ihrer Mutter aus dem Haus, die "Laura" ruft... dabei handelt es sich um die gleiche Sounddatei, die schon in Teil 1 verwendet wurde - an dem morgen als Laura verschwunden war. Ein Traum? Eine Schleife?

[Raider]

Ich habe ein Review dazu geschrieben. Seid so frei, es zu lesen.

Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)

[Bild: twin-peaks-poster-the-return-laura-palmer-753x1024.jpg]

"Wer ist der Mörder von Laura Palmer?" war die treibende Frage der Serie Twin Peaks damals, vor 25 Jahren, zum Anfang der 90er. Fans der Serie wissen, dass Showrunners David Lynch und Mark Frost diese Frage nie beantworten wollten. Laura's Tod sollte nur das Ereignis sein, dass dem Zuschauer, und Protagonisten Special Agent Dale Cooper (Kyle McLachlan) das Tor zu den Geheimnissen, Intrigen und Mysterien der namensgebende Holzfällerstadt im Nordwesten der Vereinigten Staaten öffnen sollte. Aber das Fernsehen damals war bedeutend restriktiver als es heute ist und irgendwann waren Lynch und Frost dazu gezwungen, eine Antwort zu liefern. Und es war eine stimmige Antwort aber als Konsequenz fühlte sich viel von dem, was ihr folgte loser, unfokussierter und mitunter undurchdachter an. Die zweite Hälfte der zweiten Staffel, verrufen wie sie für manche Fans sein mag, war nie weniger als ansehbar, stellenweise noch immer immens unterhaltsam und endete auf einer sehr starken Note. Aber sie endete und mit ihr die Serie, noch dazu auf eine Weise die sehr wenig Katharsis bot. "I'll see you again in 25 years" verspricht eine Erscheinung von Laura Palmer (Sheryl Lee) einem Dale Cooper, der zwischen den Welten gefangen ist. Für die Zuschauer dauerte es nicht ganz so lange, bis er Laura wieder sah, ihr Tod wurde in dem zu seiner Zeit immens unterbewerteten Film "Fire Walk With Me" aufgearbeitet. Cooper's Schicksal blieb aber für sehr lange Zeit unklar. 25 später, in 2017, ging Twin Peaks weiter, geschrieben ausschließlich von Lynch und Frost und unter der alleinigen Regie von David Lynch.

Twin Peaks: The Return ist anders, sowohl in seinem Ton als auch in seiner Struktur. Zum einen spielt der größte Teil davon nicht in der namensgebenden Stadt, viel eher beginnt er von seiner ersten Folge an einer Vielzahl über ganz Amerika verteilter Plotlines, von denen vier den Mittelpunkt der Handlung ausmachen. Ein geheimnisvoller Mord in South Dakota ruft das FBI, genauer gesagt Dale Cooper's alte Kollegen Gordon Cole (David Lynch) und Albert Rosenfield (Miguel Ferrer) auf den Plan. Margaret Lanterman (Catherine Coulson), die Log Lady, das Orakel von Twin Peaks, warnt Deputy Hawk (Michael Horse) vor kommenden Ereignissen. Dale Coopers Doppelgänger, der zusammen mit dem bösen Geist Bob in die reale Welt kam, durchstreift das Land auf der Suche nach einer geheimnisvolle Präsenz und der echte Dale Cooper endet ohne sein Gedächtnis und in einem halb bewusstlosen Zustand in einem Vorort von Las Vegas, wo ihn mancher zu kennen scheint und viele es auf sein Leben abgesehen haben. Ein großer Teil von Twin Peaks: The Return ist langsam und nachdenklich. Lange Aufnahmen, lange Pausen und vielsagende Blicke zwischen Dialogzeilen, minimalistische Musik. Die Wärme der alten Serie ist nur noch in manchen Momenten zu spüren, wobei The Return gerade in seinem Mittelteil wieder mehr Menschlichkeit und mehr Humor zeigt als in seinem emotional distanzierten Anfang und in seinem ebenso emotional distanzierten Finale. The Return hat mehr Gewalt als sein Vorgänger, auch mehr Sex. In seinem Ton und in mancherlei Hinsicht auch seiner Handlung folgt es Fire Walk With Me mehr, als es der Serie selbst folgt. Es beantwortet manche der Fragen seiner Vorgänger, mitunter solche, von denen ich nicht erwartet hätte, dass sie wieder aufgegriffen werden würde. Es wirft allerdings noch mehr auf, kaum jemals mehr davon als in seiner visuell eindrucksvollen achten Folge, eine längere Rückblende die sich visuell an David Lynch's filmischem Debüt Eraserhead orientiert.

Twin Peaks: The Return ist ebenso ein Versuch, die Vergangenheit zu feiern wie es eine bittersüße Erinnerung daran ist, dass man sie nicht zurückbringen kann. Viele der alten Schauspieler kehren zurück und sie alle tragen die Spuren der Zeit. Wir sehen einen ergrauten Deputy Hawk, einen aus dem Leim gegangenen Deputy Andy (Harry Goaz), eine krebskranke Log Lady und ich kann und werde euch nicht sagen, was mit Audrey Horne (Sherylin Fenn) passiert ist. Auf der anderen Seite sehen wir einen geläuterten Bobby Briggs (Dana Ashbrook), eine noch immer atemberaubende Shelly Johnson (Madchen Amick) und einen James Hurley (James Marshall) der, so sagt man uns zumindest, noch immer cool ist. Aber nichts unterstreicht den unnachgiebigen Fluss der Zeit so sehr, wie Menschen, die die Welt vor oder während der Arbeit an der Serie verloren hat. Die Endcredits der Serie sind ein konstantes Memento Mori. "In Memory of Frank Silva. In Memory of Catherine Coulson. In Memory of Miguel Ferrer. In Memory of David Bowie. In Memory of Jack Nance" und das ist nur ein Teil derer, die verstorben sind. Für manche von Ihnen war The Return der letzte Auftritt. Manche von Ihnen konnten nicht dafür zurückkehren. Sheriff Harry Truman (Michael Ontkean) ist schwer erkrankt, informiert uns dessen Bruder, Frank Truman (Mark Forster). Wieder andere wurden in nicht-menschlicher Form zurückgebracht. Der Zwerg (Michael Anderson, eigentlich noch am Leben aber... reden wir nicht über ihn) ist ein Baum mit einem Gehirn, denn was wir sehen ist noch immer eine David Lynch Produktion. Bob (Frank Silva) und Agent Philipp Jeffries (David Bowie) wurden ebenfalls auf andere Weise zurückgebracht. So kreativ wie manche dieser Entscheidungen sind, es sind Kompromisse, manche von ihnen funktionieren besser, manche von ihnen funktionieren schlechter. Viele der Schauspieler, die zurückkehren, haben vergleichsweise kleinere Rollen, manche von ihnen nur kurze Momente in ihrem Leben, sie uns zeigen, was aus ihnen geworden ist, 25 Jahre später. Neue Gesichter sind, unter anderem, die von Naomi Watts als resolute Hausfrau Janey-E, Laura Dern als Agent Cooper's lange unsichtbare ehemalige Sekretärin Diane und einer Reihe weiteren, die zu erwähnen zu viel verraten würde.

Twin Peaks: The Return ist eine Serie einzelner Momente, von denen nicht jeder die Handlung vorantreibt und von denen manche erst mehrere Folgen später wieder signifikant werden. In mancherlei Hinsicht hat es mehr mit David Lynch's späteren Filmen, genauer gesagt der Trilogie Lost Highway/Mulholland Drive/Inland Empire gemeinsam, als mit Twin Peaks, wie es Zuschauer der alten Serie kennen. Die Handlung setzt es allerdings auf eine Weise fort, die defininitiv schlüssig und mehr noch, die definitiv unerwartet ist. Mehr als die beiden vorangegangenen Staffeln beschäftigt sich the Return mit der Mythologie der Serie, ohne dabei jemals zu konkret zu werden. Wir sehen mehr von den geheimnisvollen anderen Welten und deren Kreaturen, in die wir bisher nur kurze Einblicke und vage Andeutungen hatten und sie sind so fremdartig, wie nur etwas aus der Fantasie von David Lynch es sein kann. Die Effekte, mit denen sie in Szene gesetzt werden sind manchmal glaubwürdig und manchmal extrem minimalistisch, mit einer Ästhetik, die in den Wurzeln von Twin Peaks in den 90er Jahren verankert zu sein scheint. Aber in seinen wichtigeren Momenten sind sie überzeugend und sind sie sehr greifbar.

Visuell ist The Return generell eine sehr kuntsvolle Arbeit. David Lynch versteht Farben und Texturen, ob es satte, grüne Wälder, verlorene Wüstenstraßen, düstere und fremdartige Taschendimensionen oder seine geliebten, allgegenwärtigen American Diners sind, all diese Schauplätze zeigen Lynch's Talent für visuelle Komposition, das auf seinen Hintergrund als Maler zurückgeht. Nicht weniger stimmig ist das Sounddesign. Musik ist, abseits der Konzerte in einer Bar mit denen die meisten Folgen enden, minimalistisch aber die Hintergrundgeräusche geben den Szenen und den Orten an denen sie spielen eine neue Dimension. Rauschender Wind ist fast allgegenwärtig, aber wir hören auch elektrisches Summen, fahrende Autos, industrielles pochen und hämmern und natürlich die schwer beschreiblichen Geräusche, die die Untertitel gerne einmal als "Ethereal Whooshing" umschreiben und der Mangel an Musik und die langen Momente des Schweigens lassen diese Geräusche in den Vordergrund treten. Mehr als nahezu jede andere Film und jede andere Serie verlangt The Return von den Zuschauern hinzuhören. "Listen to the sounds" ist eine der ersten Zeilen gesprochenen Dialoges, die wir hören und vermutlich ebenso sehr an den Zuschauer gerichtet wie an Agent Cooper.

Hauptdarsteller Kyle McLachlan beschrieb die Serie einmal mit den Worten "Nothing like it has ever been on tv" und er behielt recht. Twin Peaks: The Return unterscheidet sich radikal von allem, was ansonsten jemals im Fernsehen lief, einschließlich seiner eigenen Vorgänger. Es ist ein eigensinniges, unkonventionelle und, ja, mitunter auch frustrierendes Werk. Bis zu seinem Ende, das nur geringfügig weniger offen ist, als es das Finale der zweiten Staffel war, fordert es seine Zuschauert heraus und verlangt von ihnen sich bewusst mit dem zu beschäftigen, das sie sehen. Erneut präsentiert uns The Return unzählige Geheimnisse, Intrigen und Mysterien. Die treibende Frage der alten Serie war "Wer war der Mörder von Laura Palmer" und, gegen den Willen von Lynch und Frost, bekamen wir eine Antwort. Die Fragen von The Return sind zahlreich und eine klare Antwort werden wir darauf vermutlich niemals bekommen. Vielleicht oder vielleicht auch nicht wird Twin Peaks diesmal fortgesetzt und vielleicht oder vielleicht auch nicht wird manches davon in einen anderen Kontext gesetzt aber mit sehr großer Sicherheit wird vieles immer ein Geheimnis bleiben. Der deutsche Titel der Serie lautete "Das Geheimnis von Twin Peaks" und dieses Geheimnis war schon immer größer als die Frage nach dem Mörder von Laure Palmer. Es ist ein Geheimnis, das hinter kryptischen Sätzen, geheimnisvollen Kreaturen, okkulten Ereignissen und unlösbaren Rätseln versteckt ist und Lynch hat nicht die Absicht es aufzulösen sondern nur, es zu präsentieren. Er weiß, dass vieles seine Schönheit verliert, wenn man es erklärt. Twin Peaks verlangt nicht, verstanden zu werden sondern für seine Unverständlichkeit bewundert zu werden, seine Schönheit liegt in den bizarren, schemenhaft umrissenen Mysterien unter seiner Oberfläche, die sich nur erahnen lassen. Die sind es, deren immer David Lynch's Faszination galt und so sehr ich mir auch gewünscht hätte, dass das Ende von The Return ein bisschen mehr Straight Story und ein bisschen weniger Lost Highway gewesen wäre, so sehr gebe ich auch zu dass es kaum einen besseren Weg gegeben hätte, es zu beenden.

[Xypetotec]

Sehr gut zusammen gefasst. Das spiegelt so ziemlich meine Meinung zu dem Ganzen wieder.

Ich denke mittlerweile auch, das es zwar noch recht viel Potential gibt die ganzen 'loose ends'
(zB Audrey) weiter zu erzählen, aber das Ende an sich hätte nicht besser sein können.

Es kommt ja noch ein Buch herraus, auf welches ich sehr gespannt bin. Vielleicht wird dort
ja noch so einiges geklährt.

Tolles Review, Raider !