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    Burgherrin Avatar von Olivia Rabenweil
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Olivia Rabenweil ist offline
    Olivia hatte sich nahe bei der Druidenfrau gehalten und war langsam zu Ruhe gekommen, auch wenn sie sich in der vorrangig roten Gesellschaft sichtlich unwohl fühlte. Das Bleiben erschien ihr aber vorerst am Sichersten, auch wenn sie sich auf das Schiff bewegten. Doch als die Feuerwurst plötzlich davon sprach, dass man sie in Gewahrsam nehmen sollte, da zuckte sie zusammen und Blickte der Obersten Feuermagierin entsetzt entgegen.
    »Ja genau! Das wüsste ich auch gern! Ich habe Nichts gemacht!«, vielleicht kam diese Verteidigung etwas zu schnell, doch am Ende entsprach es der Wahrheit. Mehr oder Weniger… Irgendwie… Vielleicht…
    »Ihr habt kein Recht mich anders zu behandeln, als… die da!« Sie zeigte auf die Wassermagier, die sich in ihrer unmittelbaren Nähe aufhielten.
    »Ich… Ich wäre schon sehr dankbar, wenn…«
    Ja wofür eigentlich? Sie musste doch eigentlich nur auf Noxus warten, dann konnten sie her verschwinden. Noch konnte sie den Kahn verlassen und vom Steg aus verschwinden. Der Teleport zurück in das Kastell würde nicht länger als ein Herzschlag dauern. Olivia blickte sich um. Von Noxus war immer noch weit und breit keine Spur zu entdecken. Hätte er sich nicht irgendwie bemerkbar machen müssen, als sie von diesem Ork angegriffen wurde? Ein Zauber, ein orkisches Wort gerufen, ein… Irgendwas?
    Olivia schluckte.
    Immer noch huschte ihr Blick unsicher über den Hafen. Das Drachenfeuer hatte hier und dort ein paar Trümmer entzündet, daher war der Vorhof ganz gut beleuchtet. Doch von Noxus war keine Spur zu erkennen. Dafür bewegten sich neben den Orks andere große Gestalten in den Schatten. Echsen…
    Zumindestens schloss Olivia das aus Geräuschen und Bewegungen zwischen den Häusern. Auch die Männer und Frauen des Schiffes schienen die Geschuppten nicht verborgen geblieben zu sein, denn sie hoben erneut ihre Waffen und schirmten die Priester ab.
    Olivia schluckte erneut.
    Noxus würde nicht kommen.
    Die Erkenntnis trieb ihr die Tränen in die Augen, ihr Mund war trocken.
    Eine Nacht auf diesem Areal ohne seinen Schutz konnte sie auch nicht überstehen. Also musste sie wählen, Die Innostreuen oder eine schnelle, schmerzhafte Reise zu Beliar.
    Um sich zu sammeln atmete sie tief durch, blinzelte die Tränen weg und blickte dann gefasst zu Francoise.
    »Ich wäre dankbar, wenn Ihr mich mitnehmen könntet, Oberste Feuermagierin. Ich habe nichts Böses im Sinn, ich bin nicht einmal in der Lage meine Zauber zu wirken, da mir der Drache diese kraft nahm…«, gestand sie mit leiser, belegter Stimme. »Ich bin allein hier und werde die Nacht ohne…«, Es fiel ihr schwer ihre Schwäche einzugestehen. »…Euren Schutz die Nacht nicht überleben. Bitte lasst mich als Euren Gast mitkommen, ich verspreche, dass ich keinen Ärger mache und Euch Rede und Antwort stehen werde.«
    Geändert von Olivia Rabenweil (02.01.2017 um 21:06 Uhr)

  2. Beiträge anzeigen #382
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Françoise ist offline
    Der schädliche Einfluss des Sumpfkrauts auf Jadewolfs Geisteszustand ließ sich nicht verleugnen. Dass dieser Mann wesentlich dazu beigesteuert hatte, die größte Nemesis der Insel zu besiegen, war schwer vorstellbar und trotzdem wahr. Gewiss steckte in seiner Geschichte, so verworren sie auch sein mochte, eine brauchbare Lehre. Ein anderes Mal vielleicht. Jadewolfs Angebot lehnte Françoise ab und sie rief statt dessen Jeffrey herbei, um ihre Armwunde zu versorgen.
    »Mir wäre eine Kohunabulette jetzt wesentlich lieber.«, merkte die Priesterin an und guckte dabei zu, wie der Feuermagier ihren Ärmel behutsam hochschob. Im Vergleich zu ihrem letzten Aufeinandertreffen mit dem Drachen hatte sie es diesmal fast unbeschadet überstanden. Noch mal wollte sich die oberste Feuermagierin trotzdem nicht auf so etwas einlassen. Jedenfalls nicht so schnell.
    Bevor Françoise Gelegenheit hatte auf die Fragen von Jadewolf einzugehen, schob sich Olivia wieder in den Vordergrund. Doch diese Unterwürfigkeit passte nicht zu der Schwarzmagierin. Bislang hatte sie sich auch nicht darum geschert, wer vor ihr stand, und statt dessen immer ihre Meinung laut herausposaunt. Selbst in Thorniara, wo ihr zweifellos so manch einer ohne viel Federlesens den Garaus gemacht hätte. Da steckte doch mehr dahinter!
    »Du wirst mitkommen und dir wird auch nichts geschehen.«, versicherte die oberste Feuermagierin. »Vorerst. Ich traue dir nicht. Was hast du in Setarrif angestellt? Und versuch gar nicht erst zu lügen.«

  3. Beiträge anzeigen #383
    Burgherrin Avatar von Olivia Rabenweil
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Olivia Rabenweil ist offline
    Olivia blickte auf die Hände des Magiers, der die Wunden der Feuermagierin versorgte. Seine Bewegungen waren routiniert und er hatte sogar nich einen missmutigen Blick fr sie über. Olivia fühlte sich zunehmend unwohl. Zwar gung die Mannschaft ihrer Arbeit nach, dennoch fühlte sich Olivia beobachtet. Sicherlich war jedoch jeder von ihnen in der Lage sich sofort auf sie zu stürzen, sollten sie den Verdacht haben, dass sie etwas anstellen könnte. Sie hatten den weiten Weg von sonst wo auf sich genommen, um ihre Feuerwurst vorm Drachen zu retten und jetzt sollen sie auf einem viel zu kleinen Schiff über das Meer davon fahren. Wie großartig… Olivia hasste Schiffe!
    »Ich… Bin hier hergekommen«, begann sie zögerlich, »nachdem wir darüber gesprochen haben, dass oder besser gesagt wie der Drache besiegt werden soll, bin ich hergekommen, um die Lage zu untersuchen.« Olivia sprach zögerlich. Immerhin wollte sie nicht Lügen, aber auch nicht die ganze Wahrheit erzählen. Denn dann würde sie dieses Schiff nicht mehr lebend verlassen. »Ich, ähm, habe versucht Informationen zu sammeln, die uns später helfen könnten. Ich wollte mehr über den Drachen und seine Ziele erfahren. Dann jedoch, naja, ist der Drache dahinter gekommen. Er hat uns… ich meine mich gefoltert.« Olivia hatte eigentlich keine Lust weiter zu reden, doch mit so wenig würde ihre Gegenüber sich wohl nicht zufrieden geben. »Euer Zauber hat den Drachen abgelenkt. Das gab die Möglichkeit zur Flucht. Da ich… sehen konnte, wo die Kräfte sich vereinten bin ich dort hingelaufen.« Das war eine glatte Lüge, denn Olivia war heillos geflohen, hatte den erstbesten Weg genommen, den sie hatte finden können. Doch es passte ganz gut zusammen, sodass sie sich Hoffnung machte damit ein wenig Sympathien ernten zu können. »Der Drache wurde durch die Flucht auf den Platze gelockt, wo er völlig fixiert, sich nicht gleichzeitig auch auf Euch und Euren Zauber konzentrieren konnte.« Olivia hatte die Worte sorgfältig gewählt, in der Hoffnung Noxus nicht verraten zu haben. Denn es konnte sicherlich nicht förderlich sein, wenn die Feuermagier davon erfuhren, dass sie mit ihm zusammen gewesen war.
    »Nun, also… Am Ende kann man also sogar sagen, dass ich einen wichtigen Teil zum Gelingen der Mission beigetragen habe.«
    Olivia lächelte. Auf ihr Plädoyer war sie ein bisschen Stolz. So bekam die ganze Sache doch einen runden Abschluss.

  4. Beiträge anzeigen #384
    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    An Bord der Santorija, Korsar unter myrtanäischer Flagge, Hafen von Setarrif

    Der Kapitän sah Zorn in den Augen von Francoise. Sie hatte sein volles Verständnis. Als Oberste Magierin des Reiches konnte sie sicher auf sich selbst aufpassen.
    Yared hätte nur zu gern Ihrer Eminenz gegenüber offen ausgesprochen, dass er selbst das Verhalten Vengards für höchst widersinnig hielt. Denn neben den offenbar völlig unrealistischen Befürchtungen, sie käme nicht allein zurecht, war dies alles hier mal wieder ein Paradebeispiel dafür, wie bestimmte Kreise in Myrtanas Hauptstadt nach zweierlei Maß in Verbindung mit einem gehörigen Knick in der Optik dachten und handelte. Schließlich war sich Yared sehr wohl bewusst, wie spärlich und, wenn überhaupt, halbherzig der südlichen Inselprovinz Nachschub und Entsatz gewährt wurde.
    Dennoch hielt man damit in Gesellschaft lieber erstmal hinter dem Berg. Am myrtanischen Hof, wo häufig genug Standesdünkel mehr galten als militärische oder politische Vernunft, schlitterte man schon zwangsläufig durch genug Intrigen und Fettnäpfchen. Man musste sie nicht auch noch gezielt suchen und ansteuern. Auch kannte Yared das Kirchenoberhaupt nicht gut genug, um abschätzen zu können, ob ihr Zorn nur damit zusammenhing, dass man ihr nicht zutraute, auf sich selbst Acht zu geben, oder auch damit, dass man ihrem Überleben mehr Wert und Priorität als der gesamten Provinz Argaan einräumte.
    Yared hoffte nur, dass sie ihren Zorn zu beherrschen vermochte. So wie sie ihren Blick nun auf Ornlu richtete, war er - neben der jungen Schwarzmagierin - wohl das wahrscheinlichste Ziel, sollte das, was in ihr brodelte, explodieren. Aufgrund der Geschichte, die der Druide zu erzählen versucht hatte und der Yared nur mit geteilter Aufmerksamkeit gefolgt war, konnte er es ihr grundsätzlich nicht verdenken. Aber er gewann den Eindruck, dass sie sich zumindest bis zu einem gewissen Maß von der obskuren Fassade täuschen ließ, in welche sich Ornlu stets zu kleiden pflegte.
    Kaum waren sie auf die Santorija zurückgekehrt, hatte Goya den Kapitän über die Wetterentwicklung informiert. So wie es aussah, wurde der nördliche Arm des Sturms auf seinem Weg nach Westen vom Weißaugengebirge nach Süden abgedrängt. Sowohl Bram, als auch sein Leutnant waren der Ansicht, dass die Rotation um das Auge des Sturms über kurz oder lang zusammenbrechen würde. Der Wind würde also nicht mehr viel stärker werden. Dennoch würde er weiterhin vom Meer aufs Land und später dann zusätzlich in südlicher Richtung wehen und ihnen so vorübergehend das Verlassen des Hafens unmöglich machen.
    Sie würden warten müssen, bis der Sturm über sie hinweg gezogen war. Yared hatte daher klar Schiff und eine zusätzliche Überprüfung der Sicherung der Ladung angeordnet. Gleichzeitig hatte er alle Mann zurück aufs Schiff beordert. Das Unwetter würde bald ausreichen um etwaige Echsen von der Santorija abzuhalten.
    Nun trat er wieder zu seiner Schutzbefohlenen und deren Gästen.
    "Eure Eminenz, werte Gäste, verzeiht die Unterbrechung. So wie es derzeit aussieht, zieht der Sturm gen Südwesten und hält uns im Hafen fest. Wir werden also abwarten müssen, bis er über uns hinweg gezogen ist. Sobald das geschehen ist, werden wir zunächst unverzüglich Thorniara anlaufen, es sei denn Ihre Eminenz hat bis dahin andere Pläne gefasst." Nach einem kurzen, vorläufiges Einverständnis erheischenden Nicken an die Adresse der Obersten Priesterin Innos' wanderte sein Blick zu der jungen Schwarzmagierin. "Was sie angeht, ist es, sofern sie keine Gefahr für das Schiff und die Besatzung darstellt, allein Eure Entscheidung, Eure Eminenz. Ich will nur nicht, dass sie meinen Männern oder mir bei der Arbeit in die Quere kommt." So gut oder schlecht ihre Rede auch gewesen war. Yared glaubte vielleicht an den wahren Kern im Ablauf ihrer Geschichte, nicht jedoch ihren vorgeblichen Motiven. Letztere hatte sie nicht gut genug kaschiert. Derzeit war jedoch klar, dass sie erst einmal aus den mit Echsen und Orks bevölkerten Ruinen heraus wollte. So jemand schnitt sich nicht im nächsten Moment den einzigen Weg heraus aus Setarrif ab - zumindest darauf vertraute der Kapitän.
    "In jedem Fall empfehle ich, dass Ihr Eure Beratungen unter Deck verlegt. Ich habe die Offiziersmesse räumen lassen. Dort wird dann auch entsprechendes, wie der von Meister Jadewolf angeregte Rum, serviert. Hier draußen wird es gleich ziemlich ungemütlich."
    Man sah regelrecht, wie der von den Wolken gezogene Vorhang aus Regen, gefolgt von der von Einschlagskratern der niederpeitschenden Tropfen aufgewühlte See in das Hafenbecken und auf die Santorija vorrückte.
    Geändert von Yared (03.01.2017 um 13:09 Uhr)

  5. Beiträge anzeigen #385
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    So zögerlich wie sich Olivia erklärte gab es für Françoise keinen Anlass zu vermuten, sie spräche die Wahrheit. Welch eine hanebüchene Geschichte, dass die Schwarzmagierin angeblich die Lage in Setarrif auskundschaften wollte. Maris hatte das bereits lange vorher getan und davon berichtet. Zumal Françoise der Kastellmagierin nicht zutraute, über die dafür notwendigen Fähigkeiten zu verfügen. Sie war nur ein Lehrling und nichts weiter.
    Was einen anderen Verdacht der obersten Feuermagierin unterstützte. Nämlich, dass Olivia nicht allein gehandelt hatte. Womöglich hatte sie Estaban begleitet oder Hirni. Beide wussten von dem Vorhaben der Magier. Außerdem bemerkte die Priesterin, wie sich Olivia selbst korrigierte als sie von sich zuerst in der Mehrzahl sprach. Der Drache hatte ebenfalls nach mehr als einem gesucht, als er in Rage über die Stadt gefegte war.
    Tatsächlich besaß es für Françoise keinen Relevanz. Wer auch immer Olivia begleitet hatte, war nicht hier und sie würden auch nicht nach ihm suchen. Der Drache war tot. Sollten sich die Orks um den Rest kümmern.
    In erster Linie trieb Françoise jetzt die Neugierde. Schließlich hatte sie erreicht was sie wollte und was auch immer Olivia geplant hatte, änderte daran nichts mehr. Es zu wissen, schadete trotzdem nicht.
    Zum Schluss wurde die Geschichte der Kastellmagierin immer unglaubwürdiger, als sie auch noch von Folter durch den Drachen erzählte. Was bei Innos sollte der Drache von ihr wollen? Nun, vielleicht herausfinden, wie sie so weiter hinter seine Verteidigungslinie schlüpfen konnten. Allerdings hätte Françoise trotzdem erwartet, dass der Drache sie statt dessen ohne zu zögern einfach verbrannt hätte. So wie er es bereits mit hunderten anderer Menschen getan hatte.
    Dann begann Françoise zu lachen. Ein lautes und klares Gelächter. Selten gab sich die oberste Feuermagierin dazu hin, über jemanden zu lachen. In Olivias Fall machte sie eine Ausnahme.
    »Du hast niemandem außer dir selbst geholfen. Nichts, rein gar nichts hast du zum Gelingen unseres Vorhabens beigetragen. Im Gegenteil.«
    Dann wandte sich Yared an die Priesterin und zog die Aufmerksamkeit von der Schwarzmagierin.
    »Ich möchte nach Thorniara zurück. Hagen muss unverzüglich erfahren, was geschehen ist.«, erklärte die oberste Feuermagierin. »Was die Schwarzmagierin angeht, für die Dauer der Fahrt unterliegt sie den an Bord herrschenden Regeln. Es ist dir überlassen, was du tust, wenn sie dagegen verstößt.«
    Jeffrey hatte in der Zwischenzeit die Wunde am Arm der Priesterin versorgt und der Schmerz ließ allmählich nach. Der Empfehlung des Kosaren folgte Françoise und begab sich gemeinsam mit den anderen unter Deck.

  6. Beiträge anzeigen #386
    General Avatar von Yared
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    An Bord der Santorija, Korsar unter myrtanäischer Flagge, Hafen von Setarrif

    Nachdem er sicher gegangen war, dass sich auch die Schwarzmagiern - zumindest vorerst - zu den anderen in die Offiziersmesse gesellte, überließ er Goya das Kommando an Deck. Zuvor hatte er jedoch Arvideon gebeten, die Magier zu begleiten. Nicht dass er vorgehabt hätte, die Magier aushorchen zu lassen. Das wäre im Übrigen auch einfacher mithilfe von Noran und Janus, den beiden Schiffsjungen der Santorija, gegangen, während sie die Gäste mit Getränken und warmer Suppe aus Ricottas Kombüse versorgen würden. Yared wollte schlicht und ergreifend, dass stets jemand ein wachsames Auge auf das schwarze Schaf unter den Magiekundigen hatte, vor allem, wenn sie beschließen sollte, das Schiff auf eigene Faust zu besichtigen. Natürlich hätte er auch Zarah bitten können, die aber fiel unter den Magiern wohl doch etwas mehr auf, als ein zusätzlicher Zuhörer in roter Robe. Daher war der Wandermönch die logische Wahl, wusste er schließlich wie kein zweiter mit den Schatten zu verschmelzen und andere ungesehen zu beobachten.
    Der Kapitän selbst zog sich, während der Regen begann stetig auf die Santorija niederzuprasseln, in seine Kajüte zurück. Er wollte sich einige Glasen lang Ruhe gönnen, bevor er, sobald der Sturm abflaute, die Wache von Goya übernehmen und Kurs auf Thorniara setzen lassen würde.

  7. Beiträge anzeigen #387
    Burgherrin Avatar von Olivia Rabenweil
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
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    In dem kleinen Raum, in den man sie nun gesperrt hatte, versuchte Olivia einen Platz, fern der Anderen zu ergattern. Es gelang ihr nicht so wirklich, da man es auf so wenig Platz nicht schaffen konnte allein zu sein.
    So ließ sie sich einfach auf einer der Bänke in der Ecke nieder, lehnte ihren schmerzenden Rücken gegen die Bordwand und bemerkte schon Blad, das dies, trotz der heilung, die ihr zuteilwurde keine besonders gute Idee war. Eine Zeit lang versuchte sie dann noch eine bessere Stellung zu finden, gab es aber schließlich auf und zwang sich dazu, den Schmerz zu ertragen. Er war nicht den Verstand zerfetzend, dennoch fiel es schwer, ihn zu ignorieren und sich zu entspannen. Doch dies musste sie dringen tun. Ihr Körper fühlte sich wie ausgebrannt an und ihre Glieder zitterten vor Erschöpfung. Die dürftigen Speisen, die gereicht wurden, hatte sie trotz des hungers, der wie eine Bestie in ihrem Bauch wütete, kaum essen können.
    Nun schloss sie die Augen und versuchte Ruhe zu finden. Doch trotz der körperlichen Erschöpfung war sie viel zu aufgewühlt. Immer wieder tauchte Noxus Gesicht vor ihrem Inneren Auge auf. Sie hatte ihn zurück gelassen. Er musste tot sein. Er konnte das nicht überlebt haben, der Drache musste ihn erwischt haben. Doch was wenn nicht? Hatte sie ihn schwer verletzt zurückgelassen? Hatten ihn die Orks gefunden? Gnade ihm Beliar…
    So oder so, sie hatte ihren Freund verloren. Mit aller Kraft hatte sie versucht ihn von sich fern zu halten, doch am Ende hatte der Fluch erneut zugeschlagen. Wieder war Jemand, der Gefühle für sie hegte auf brutale Weise zu Beliar gegangen.
    Die Verzweiflung schloss ihr die Kehle zu. Olivia japste nach Luft, wie eine Ertrinkende. Als sie die Lieder aufeinander presste, flossen Tränen über ihre Wangen. Warum Noxus? Warum hast du ihn genommen, Beliar?
    Das Zittern rührte nun nicht mehr nur von der Erschöpfung her. Olivia drückte sich die Denke, die man ihr gegeben hatte vor das Gesicht. Niemand sollte sie weinen sehen. Sie unterdrückte die Schluchzer und gab sich alle Mühe leise zu sein.
    Mit den Knien vor die Brust gezogen, erinnerte sie sich an so viele Momente, die sie mit dem offensichtlich so brutalen Magier geteilt hatte. Er war auf seine ganz eigene Weise besonders gewesen. Ein treuer und loyaler Freund. Den einzigen, den sie noch hatte, doch nun war er fort. Für immer. Noch einmal würde Beliar im keinen Aufschub gewähren. Und das war nun alles ihre Schuld.
    Welche Ironie, das Noxus, der einen Hass auf Innos hatte wie kein zweiter, ausgerechnet von Jemand getötet wurde, der, genau wie er, Beliar verehrte.
    Warum, Beliar? W a r u m? machst du nicht einmal vor den Deinen halt? Was bist du für ein Scheusal!

    Voller Kummer und Zweifel zog sie sich auch noch die Decke über den Kopf. Sie konnte die Anwesenheit der Anderen nicht länger ertragen. Es war so furchtbar. Der Schmerz übermannte sie, und sie gab sich ihren Tränen hin. Tränen, die sie seit der Ermordung ihrer Mutter nicht mehr geweint hatte.

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    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Yared ist offline

    An Bord der Santorija, Korsar unter myrtanäischer Flagge, Hafen von Setarrif

    Nachdem der Sturm eine halbe Nacht und einen ganzen Tag gewütet und Regen und Blitze um die Santorija und durch die Straßenschluchten des verlassenen Setarrif gepeitscht hatte, flaute er gegen Abend des darauffolgenden Tages ab. Übrig blieb allein eine steife Brise aus Nordosten und ein bedrohlich dunkles Wolkengebirge, welches weiterhin von Wetterleuchten durchzogen gen Süden driftete.
    Yared übernahm ausgeruht und frisch gestärkt von einem Teller heißen Eintopfs und einer dicken Kante harten Brotes, die er darin eingeweicht hatte, das Kommando an Deck. Der Kapitän hatte hervorragend geschlafen. Er liebte es unter einer warmen Decke zu liegen, während unter ihm die See stampfte, die Regentropfen gegen die Butzenscheiben seiner Kajüte prasselten und der Sturmwind um das Heck der Santorija heulte. Auch ihre Passagiere hatten sich offenbar recht schnell in ihre Kojen zurückgezogen und waren nicht wieder daraus hervorgekrochen. Jedenfalls hatte Yared nichts anders lautendes vernommen und auch Goya waren sie nicht mehr unter die Augen gekommen.
    Nach einer zügigen Überprüfung von stehendem und laufenden Gut auf gravierende Sturmschäden, die den Göttern sei Dank negativ ausgefallen war, hatte Yared Anker lichten, die Sicherungstaue lösen und das Lateinersegel am Besan setzen lassen. Mittlerweile hatte sich der Nordostwind am Boden in seinem Anrennen gegen die Steilküste abgekämpft und wich dem abendlichen Landwind in höhere Luftschichten aus. Als die Santorija sich gemächlich aus dem Hafen von Setarrif unter einen schwarzblauen Sternenhimmel schob, ging der volle Mond direkt voraus über der freien See auf.

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    Ritter Avatar von Tat'ank'Ka
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    Die Orks im Forenrollenspiel
    Tat'ank'Ka ist offline
    Sie waren weniger geworden. Viele Nächte in dieser verlassenen, bezwungenen Stadt hatten einen Blutzoll gefordert. Nachdem der Drache gefallen war und die zaubernden Morras verschwunden, musste sich die ganze Orkhorde mit den Dienerkreaturen des Drachen schlagen, um den Kadaver für sich zu beanspruchen. Mal war es eine ebenbürtige Horde, mal aber auch vereinzelte Gruppen. Mit jedem Tag mehr, wurden es weniger. Als würden sie sich dahin zurück ziehen woher sie gekommen waren. An den Kadaver ihres Meisters waren sie aber nicht gekommen.
    Die Orks trugen stets Siege davon, aber auch viele Wunden die ihren jehen Aufbruch verzögert hatten. Kein Ork der nicht was abbekommen hatte und die Orkhunde waren bis auf drei Tiere alle gegen echsen gestorben oder wurden gegessen, weil sie nicht mehr kämpfen konnten.
    Alle waren davon überzeugt dass es dies wert war. Sie waren im Besitz des Drachen, hatten ihn in viele Stücke geschlagen. Sich an seinem Fleisch satt gegessen und seine Schuppenhaut abgezogen. Seine Knochen bewahrten sie unversehrt. Jeder Ork trug Drachenknochen bei sich. Manche Orks sogar einen zusammen. Alles sollte wieder zusammen getragen werden. An einen besonderen Ort, damit SIE erwachen würde.
    Das Drachenblut sollte ebenso Verwendung finden, wie auch manch verbliebene Trophäe und die Krieger des Stammes bald stärken.

    Am heutigen Abend hatten die Orks ihr letztes großes Feuer entzündet. Ihre Trommeln dröhnten laut in die Nacht und durch die tote Stadt. Jeder in diesem Teil der Insel würde sie hören und das riesige Feuer sehen. Ein letztes Mal tanzten sie um das Feuer, um sich zu stärken und ihre Ahnen um Beistand zu rufen.
    Die Echsenwesen kannten nun diese Trommeln, sie würden diese Trommeln bis in die Ewigkeit kennen und mit dem Geruch ihrer toten Brüder verbinden. Selbst wenn die Orks weg wären, würden sie an die Orks denken, denn die Karrek hatten jeder Echse die sie bezwungen hatten den Kopf abgeschlagen und aufgespießt. Die größten Straßen der Stadt waren links und rechts damit geschmückt und vor dem geschmolzenne Tor häufte sich ein Berg aus Echsenknochen und -kadavern auf. Jeder der die Stadt betreten würde, würde wissen wer hier war und an den Feuern seines Stammes diese Geschichte erzählen.

    Tat'ank'Ka war zufrieden, auch wenn er ein paar Gesichter am großen Feuer nicht mehr tanzen sah. Sie waren beim Schöpfer, wie so viele seiner Weggefährten. Ein Blick zu Gorbag und er wusste, dass er dasselbe gerade dachte. Sie waren schon so viele Jahre gemeinsam unterwegs und hatten so viel in ihrem Orkleben erlebt, dass sie eigentlich schon bereit waren ebenso ihrem Schöpfer entgegen zu treten. Doch dies hatte auch Zeit. Die Brüder und Schwestern die sie verloren hatten, würden die beiden nach alter Tradition rächen. In ihren Haaren waren viele kleine Zöpfe rein gepflochten und ein jeder Zopf galt einem Kampfgefährten. Viele würden sterben, bis ein jeder Zopf abgeschnitten und die Seelen der Bezwungenen als Sklaven im Reich des Schöpfers jenem dienen müssten, dem der Zopf gewidmet war.
    Tat'ank'ka lehnte sich zurück und nahm dann seine kleine Tochter auf den Schoß, um ihr zu erklären wieso die Orak da jetzt so tanzen.
    Bis auf sie, waren alle seine Weiber und Kinder durch die Echsen gestorben. Der Schwarzork würde wohl die ganze Insel von Echsen entvölkern müssen, um seine Rachelust zu stillen. Doch das war im Morgen. Morgen wwenn das große feuer nur noch Asche war, würden sie diese Stadt verlassen.

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    Ritter Avatar von Tat'ank'Ka
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    Die Orks im Forenrollenspiel
    Tat'ank'Ka ist offline
    Blut und Stahl - das war die Sprache der Orks. Es war, als würde sich immer noch der Geist des Drachen wehren diese tote Stadt zu verlassen. Als die Orks das geschmolzene Tor passierten wurden sie angegriffen. Unzählige der Echsen schienen nur darauf gewartet zu haben, die Knochen ihres meisters zurück zu bekommen. Doch die orks der Karrek gaben nichts ohne Kampf her.
    Die Echsen mussten aber erneut lernen, dass die Orks nicht die plumpen Haudraufs waren wie sie selbst oder wie sie von den Morras gesehen wurden. Das Tor halten war für die Orks fast schon zu einfach. Hätten die Echsen auf offenen Feld attackiert, hätten sie mehr Chancen bekommen. So aber hielten ein paar große Orkschilde hinter denen zwei oder drei Orks die Linie hielten die Echsen ab und von hinten jagten mächtige Krush Tarach herab und schlugen so manch Echse einfach entzwei. Als dann eine Seite der Echsen schwächelte, stürmte Tat'ank'Ka mit einem Dutzend Orks keilförmig hindurch. Orkische Sturmangriffe waren brachial und zogen den Fokus aller auf sich. Die Orks drehten um und verteidigten dann gegen die attackierenden Echsen, während hinter den kaum noch angestürmten Schilden der Rest losstürmte und die Echsen gnadenlos niedergemacht wurden.
    Es war die Mischung aus Veteranen und Orks die sich beweisen wollten, die die Kampfkraft der Karrek so mächtig machten. Wenn dann zuletzt die unbändige Vernichtungskraft einen Ork-Berserkers mit zwei Äxten ins Spiel kam, konnten die Morras dieser Insel froh sein, dass es nicht so viele Orks auf der Insel gab, als dass sie versuchen würden eine Stadt zu erobern.

    Tat'ank'Ka wütete gegen die letzten Echsen, dabei war es wie ein Tanz am großen feuer, wie er die Äxte schwang, Schritt um Schritt setzte, Kraft in eine Bewegung setzte und dann in orkischer Leichtfüssigkeit halbe Drehungen machte und dabei weniger verteidigte. Stattdessen setzte er ganz orkisch auf Offensive. Auf einen Axthieb folgte im nächsten Moment ein noch mächtigerer Axthieb und dann stieß der Körper des Schwarzorks in den Angriff einer anderen Echse, rammte sie regelrecht um, ehe die Axt hinab sauste, losgelassen wurde und die andere Axt dann beidhändig geführt mit enormer Kraft gegen eine Echsenaxt einfach schlug und sie fast zerschmetterte, als wäre sie aus morschen Holz, statt aus schwachen rostigen Eisen. Die Wucht brachte der Echse enorme Schmerzen im Arm. Tat'ank'Ka ließ seine Axt fallen und packte die fauchende Echse an der Kehle. Als sie ihr Maul aufriss und nach ihn schnappte, packte er an ihren Unterkiefer, ließ sie am Hals los und stieß die Pranke in den Oberkiefer, um das Echsenmaul zu weiten. Er fletschte die Zähne, die Muskeln spannten und dann brach er der Echse mit einem Ruck den Unterkiefer. Die Echsenklauen bohrten sich in seine Haut, doch dies gescha nicht lange, denn der Orkberserker ließ seinen ganzen orkischen Zorn nun mit Tritten und Fausthieben an der Echse aus. Brach ihr letztlich das Genick und biss ihr den seitlichen Hals auf. Als er genug Blut gesehen hatte, fiel er auf die Knie, atmete heftig und verlor so langsam seinen Berserkerrausch. Auf den enormen Kraftanstieg, folgte dann ein enormer Kraftabfall. Er konnte für einige Momente nicht einmal seinen Körper am Boden abstützen und die blutigen Verletzungen durch die Echsenklauen begannen zu schmerzen.
    Andere Orks halfen ihm auf und brachten derm Schwarzork dann auch seine Äxte. Als er besser Luft bekam, erhob er sich und gab den Befehl loszuziehen.
    Sie waren gewarnt. Das war womöglich nicht die letzte Echsengruppe die ihnen auflauerte, umso wichtiger war es schnell voran zu kommen. Späher wurden vorgeschickt, um die beste Route in die Berge zu finden.

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    Ritter Avatar von Adson Muller
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    Adson Muller ist offline

    Nahe der einstigen Perle Argaans

    Adson hatte die Kapuze etwas weiter ins Gesicht gezogen als nötig und schritt wortkarg daher. Gut, es war durchaus von Vorteil, dass er Gesellschaft gefunden hatte, gerade hier in dieser gefährlichen Gegend. Doch die Rahmenbedingungen passten dem Narbigen nicht so richtig. Tagsüber versteckten sie sich und nur des nachts ging es voran. Und das Gerede von Madlen machte auf Adson keinen Eindruck, sondern hielt ihn bestenfalls auf Distanz. War sie verrückt oder folgte sie einem sonderbaren Kult? Er wusste es nicht und wollte es wohl auch nicht wissen.

    Seine Grübeleien endeten, als sie sich der Stadt näherten. Adson erinnerte sich an dieses Gebiet. Gleich musste die Stadt im fahlen Mondlicht vor ihnen auftauchen. Er schluckte leise. Bei seinem letzten Besuch war er von der anderen Seite gekommen. Wie mochte die Stadt aussehen? Hatte der Drache in seinem letzten Kampf alles zerschlagen? Wohnten die Echsen noch in der Stadt?
    Ein leichter Wind wehte von der Stadt her zu den Wanderern. Adson rümpfte die Nase. Es stank. Der Geruch von Tod und Verwesung wallte zu ihnen herüber. Und als die Stadt vor ihnen auftauchte, sahen sie woher der Gestank kam.

    “Du wolltest einen Kopf?“, meinte Adson trocken. “Such dir einen aus.“ Vor der Stadt waren Speere und Spieße in den Boden gerammt worden und auf ihnen thronten die abgeschlagenen Echsenköpfe. Hässliche Fratzen, im Tode verzerrt. Manche von Vögeln zerhackt, andere hatten die nächtlichen Aasfresser von den Speeren gezerrt. Adson betrachtete die aufgestellte tote Armee und legte die Hand unweigerlich auf den Schwertknauf. “Ein Werk der Orks.“, brummte er schließlich und schaute zur Stadt. Ob sie noch da waren?
    Geändert von Adson Muller (09.05.2017 um 20:32 Uhr)

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    Obwohl der nahezu groteske Anblick die rothaarige Kriegerin nicht sonderlich stark beeindruckte, so tat es doch der Gestank. Sie musste mehrfach einen Würgereiz unterdrücken. Zuletzt atmete sie schwer und rang nach Luft. Ein unangenehmer Geschmack machte sich in ihrem Mund breit. Sie würgte noch einmal.

    "Kein gutes Zeichen."

    Meinte sie und blickte sich um.

    "Madlen weisst du mehr über Orks in Setarrif?"

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    Madlen hatte beschlossen, alle zukünftigen Warnungen sein zu lassen. Sie hatte keine Lust mehr, ständig von anderen Menschen als Außenseiter und von oben herab betrachtet zu werden. Sie gab niemanden einen Grund, sie zu hassen und dennoch entwickelten die meisten Personen, welchen sie begegnete, eine Antipathie ihr gegenüber. Sicher, ihre weißen Haare und goldenen Augen waren nicht alltäglich, dennoch wollte sie einfach normal leben. Und ständig…ständig waren ihre Begleiter wortkarge, sich selbst überschätzende Ritter, Soldaten oder wissen die Götter was sie taten, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Im Grunde hatte sich Redlef am Anfang auch so verhalten, dennoch zählte sie ihn jetzt zu einem Verbündeten. Und Sonja war da einfach ganz anders. Sie schien die junge Frau zu verstehen, warum auch immer. Ansonsten gab es nicht viele Menschen, in deren Nähe sie sich gern aufhielt.

    Um also einen Streit oder weitere nervige Unterhaltungen zu vermeiden, zuckte Madlen nur mit den Schultern und meinte kurz: „Die sind zu alt, von den Maden zerfressen!“ Sie zog ihr Schwert und bedeutete ihren Begleitern, ihr zu folgen. Während sie langsam in Richtung von ihrem alten Haus ging, stach sie immer wieder auf am Boden liegende Echsen ein, vorsichtig…eher, um etwas zu überprüfen. Sie waren alle tot, ihre Schuppen aufgeplatzt. In keinem war mehr auch nur ein Hauch von Leben, welchen sie sich zunutze machen hätte können. Keine Kraft ging von ihnen auf sie über. Auf den Gestank, welcher Sonja zum Würgen brachte, ignorierte die Bardin etwas anders. Sicher, auch ihr war nicht wohl hier und dennoch wusste sie, dass sie hier sein musste. Und da sie nichts fühlte, weder den kalten Wind, welcher durch die Gassen zog, noch den warmen Schein der aufgehenden Sonne, nahm sie den Gestank zwar war…scheinbar gehörte er für ihren Geist aber einfach zu der gesamten Szenerie.
    Auf die Frage von Sonja gab die Fürstin zu verstehen, dass sie keine Ahnung von Orks hatte. „Meine Gruppe wurde damals von Echsen überfallen und wir konnten uns nur knapp retten. Den Tod vor Augen, den Feind vor der Tür und schwer verletzt waren wir gefangen. Langsam aber sicher starb einer nach dem anderen, bis nur noch ich übrig war. Und doch überlebte ich. Auf einem Bett, gewaschen und völlig gesund schlug ich die Augen auf. Es war, als wäre einige Zeit jemand im selben Raum gewesen wie ich, doch als ich mich umsah…“ Erneut zuckte sie mit den Schultern. „Da war niemand. Wahrscheinlich habe ich mir das nur eingebildet. Sei es, wie es sei. Damals gab es keine Orks."

    Immer wieder überprüfte sie die am Boden liegenden, toten Echsen. Während sie sich umsah, bemerkte sie, dass etwas in der Stadt geschehen war. Nicht nur, wegen der Leichen, nein. Es fühlte sich an, als wäre etwas Unheilvolles geschehen. Zerstörerische Magie war gewirkt worden. Von wem, wusste sie nicht. Nur eins war klar, die Gerüchte über den toten Drachen waren war. Wie es den Orks gelungen war, die unzähligen Echsen zu erledigen, war ihr unklar. So viele konnte es von Ersterem nicht geben und Letztere waren nicht gerade einfach zu erlegen. Nun, es spielte keine Rolle. Einer dieser Echsenköpfe würde schon ausreichen, um den nervigen Hauptmann zu überzeugen. Viel wichtiger war, dass sie ihre Seele wieder erlangen würde können. Und dazu musste sie zuerst zu ihrem Haus gelangen. Bis dahin war es allerdings noch ein ganzes Stück und niemand wusste, was bis dahin noch auf sie lauerte…

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    Sie bewegten sich langsam in die Stadt, die einen traurigen Anblick bot. Einst war sie das Prunkstück der Insel gewesen, die Perle Argaans. Hell und leuchtend, golden glänzend. Thorniara hatte dunkel, kalt und verschlossen gewirkt, verglichen mit der Schönheit Setarrifs. Doch davon war nichts geblieben. Viele Gebäude waren beschädigt, manche nur noch Ruinen, andere waren komplett zu Schutt zerfallen. Auf größeren Plätzen konnte man die Zeichen verloschener Feuer erkennen, halbverkohlte Holzstämme und rußige Mauern. Leichen und Überreste von Toten lagen auf manchen Straßen und an vielen von ihnen konnte man das Werk der Aasfresser erkennen. Die Stadt stank und war vom Tod gezeichnet und Adson stellte nüchtern fest, dass die einstige Pracht unwiederholbar vergangen war. Es zog ihn zur Arena, zu gern hätte sich dort umgesehen, doch er verdrängte diesen Gedanken und Madlen durch die tote Stadt.

    Wie drei stumme Schatten bewegte sich die sonderbare Truppe durch die Nacht. Das Pferd hatten sie vorsichtshalber vor der Stadt zurückgelassen. Nach Reden war ihnen nicht zumute. Stattdessen lauschten und spähten sie in alle Richtungen, schließlich konnten sie nicht wissen, wer und was sich noch alles zwischen den verlassenen Gebäuden herum trieb. Mit Besorgnis hatte Adson festgestellt, dass er wieder dieses seltsame Kribbeln wahrnahm, welches er auch im Portal im Kastell gespürt hatte. Waren Madlens Worte doch wahr? Lag eine böse Magie über der Stadt?
    Adsons Überlegungen wurden durch ein gurgelndes Zischeln unterbrochen, welches sie vernahmen, als sie um eine Ecke bogen. Sofort griff der Narbige zum Schwert, wohlwissend wer solche Laute von sich gab: Echsenmenschen. Zeit zum Überlegen gab es nicht, denn schon griffen die schuppigen Monster an. Adson entkam dem ersten Schlag mit einem Schritt zur Seite, parierte den nachfolgenden Angriff und ging dann selber zum Angriff über. Ein harter Hieb schlug die schartige Klinge der Echse zur Seite, gefolgt von zwei schnellen waagerechten Streichen, die die Echse zurückweichen ließen, so dass Adson aus der Reichweite der unbewaffneten Klaue des Biestes kam. Der Narbige setzte nach, verpasste der Echse einen blutenden Schnitt am Bauch und drängte weiter nach vorn. Einen Angriff der Echse ließ Adson unter großem Kraftaufwand zur Seite abgleiten, dann schnappte das Wesen plötzlich nach ihm. Adson wich zurück, dass stinkende, geifernde Maul verfehlte ihn und die Echse machte einen Satz seitlich nach vorn. Adson reagierte schnell führte drei, vier schnelle Schläge aus. Er traf die Bestie am Hals und an den Klauen, setze nach, ließ die Klinge in einem wahren Schlaghagel auf den Gegner niederprasseln. Am Ende stach er dem Wesen die blutbefleckte Klinge mit einem lauten Ruf direkt durch den Hals. Adson zog die Klinge mit einem Ruck zurück, dunkles Blut lief aus dem breiten Einschnitt und die Echsen wankte und fiel schließlich zu Boden. Adson führte einen letzten Schlag und trennte den Kopf ganz ab, dann blickte er sich um. Was machten die beiden anderen?

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    Je weiter sie in die Stadt vordrangen, desto stiller wurde es. Es herrschte fast völlig Finsternis, da der Himmel durch tief hängende Wolkengebirge völlig verdeckt war. Und doch fühlte sich Madlen eigenartig wohl. Sie wusste, egal was in dieser Dunkelheit lauerte, ihr konnte nichts geschehen. Sie mochte verletzt oder sogar schlimmer, getötet werden und doch schien es nicht das Ende zu sein. Die Entfernung zu ihrem Haus schrumpfte und im gleichen Tempo wuchs das Säuseln zu einer Stimme an. Es war ihre Bestimmung, diesen Lauten zu folgen. Sie fühlte die Eiseskälte, welche aus uralten Gräbern zu kommen schien. Allerdings machte sie keine Bedrohung darin aus. Nein, vielmehr deutete sie es als eine Rückkehr zu ihren Wurzeln…als wäre sie endlich nach Hause gekommen, nach so vielen Jahren. Seit ihrem letzten Aufenthalt in dieser zerstörten Stadt hatte sie sich nicht mehr so gefühlt. Langsam kroch ihre verloren geglaubte Stärke zurück in ihren Körper, angefangen bei ihren Füßen, getragen durch den Nebel, welcher am Boden durch verwaiste Gassen zog. Sie lockerte den Griff um ihr Schwert, nur um gleich darauf mit erneuerter Kraft zu zupacken.

    Und wie auf ein geheimes Zeichen hörte sie ein markantes Zischen. Auch wenn Madlen nicht viele Begegnungen mit den Echsenwesen gehabt hatte, so wusste sie ganz genau, wer solche Laute produzieren konnte. Die Angreifer gingen sofort auf die drei Reisenden los. Die Fürstin fixierte einen Augenblick darauf einen von ihnen und machte ebenfalls einige schnelle Schritte, ehe ihre Klinge den ersten Schlag abwehren konnte. Glücklicherweise trug sie ihre gesamte Rüstung, denn im nächsten Moment lenkte sie dem rechten Unterarm einen Folgeschlag zur Seite. In der Rückbewegung ließ sie die versteckte Klinge ausfahren und wollte damit den Bauch der Echse aufschlitzen. Allerdings traf sie den natürlichen Brustpanzer von dem Wesen zu hoch und glitt daran ab. Mit dem nächsten Schlag drückte sich Madlen weg von ihrem Angreifer und machte einige zügige Schritte zurück. Zischend wurde die junge Frau umkreist. Aus den Augenwinkeln konnte sie beobachten, wie sich ein weiteres Monster näherte. Was bedeutete, entweder brachte sie ihren Gegner mit den nächsten Schlägen um oder sie würde sterben.
    Plötzlich fühlte sie die Tätowierungen an ihrem Rücken kribbeln. Es fühlte sich an, als würde jedes einzelne Blatt nach Blut gieren. Beinahe war es, als würden sie das Echsenwesen sehen und wollten seine Kraft. Die Toten erwarteten Zuwachs und forderten ihren Tribut. Madlen machte einen Schritt nach vorne, wehrte den Angriff der Echse ab und wich dabei nach rechts aus. Gleich darauf zog sie ihr Schwert einmal quer über den weichen Bauch von dem Wesen und hinterließ dabei einen tiefen schnitt. Während das Monster kreischend versuchte, die Wunde zu bedecken, drehte sich die junge Frau in den Rücken der Echse und durchschnitt dabei die Kniegelenke von dieser. Im Anschluss daran knickte ihr Gegner ein und wirbelte dabei mit seiner Waffe um sich. Allerdings war er durch die beiden Treffer stark geschwächt und die Nacht schien ihnen auch nicht gerade zu neuer Stärke zu verhelfen, sodass Madlen dem Schlag leicht ausweichen konnte. Mit einer letzten Bewegung befand sie sich wieder vor dem Wesen und holte mit Aynur aus. Mit voller Wucht rammte sie die Klinge in einer schrägen Abwärtsbewegung tief in den Hals der Echse. Dabei spritze Blut in alle Richtung. Sie spürte, wie die Blätter auf ihrem Rücken danach gierten. Sie wollte sich sofort darin baden, um dem Ruf nachzugeben, konnte sich nur unter größter Anstrengung beherrschen. Dabei trieb sie ihre Waffe tiefer als beabsichtig in das Schuppenwesen und konnte sie nicht mehr herausziehen. Egal wie fest sie zog, Aynur blieb stecken.

    Sie hörte den Kampfeslärm hinter sich und ein schneidendes Geräusch riss sie aus ihrem ersten Kampf. Zwar konnte sie sich unter dem Schlag hinwegducken, der ihr mit Sicherheit den Kopf abgetrennt hätte, wurde aber mit einem Mal von einer Klaue gepackt und zur Seite geschleudert. Sie schlitterte über das Pflaster der Gasse und blieb einige Meter entfernt auf dem Rücken liegen. Etwas benommen, übernahm ihr Unterbewusstsein die Kontrolle und zog Barika aus seiner Halterung, während sie wieder aufsprang, um den nächsten Angriff abzuwehren. Sie konnte nur hoffen, dass es den anderen besser erging und dass nicht mehr allzu viele Echsen kommen würden. Obwohl ihr Rücken etwas anderes verlangte. Er gierte nach mehr Blut. Ein totes Wesen war zu wenig, sie wollten mehr…

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    Die Stadt brannte erneut,
    Feuer tanzte, lechzte, sprang
    und schlang alles in sich hinein.
    Redsonja brauchte nur das Zischen zu hören, um wieder dort zu sein in jenen alles verändernden Nächten. So viele Freunde und Bekannte waren gestorben. Gesichter, die sich für ewig in ihre Erinnerung gebrannt hatten und wenn nicht alle Echsen dafür büssen konnten, dann wenigstens jene, die direkt hier auf sie zu rannten. Blanker Hass machte sich in ihr breit. Kalter, kalkulierter Hass. Sodass sie es genoss die dunklen Schwestern aus der Schwertscheide zu locken. Das Metall scharrte, schrie ungeduldig nach Blut und sie bekamen wonach sie sich sehnten. Die schwarzen Klingen blitzten und tanzten. Redsonja wurde zur Botin des Todes und genoss jeden einzelnen Streich. Dass sie trotz der Rüstung auch einen Kratzer abbekam, merkte sie noch nicht einmal.

    Schlussendlich stand sie schwer atmend da. Blut klebte überall, aber nicht ihr eigenes. Sie blickte dennoch grimmig vor sich hin.

    "Nochmals jemand, der seine wohlverdiente Strafe abholen möchte."


    Knurrte sie grimmig. Dann erst blickte sie sich nach ihren beiden Begleitern um. Auch diese schienen sich wacker geschlagen zu haben. Sie wischte also die beiden Klingen sauber, steckte sie ein und schritt über die Leichen der Echsen auf die anderen zu.

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    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Der Kampf war vorbei, die Echsenwesen lagen tot auf dem Boden und trotzdem kribbelte immer noch ihr gesamter Rücken. Erneut übernahm das Unterbewusstsein die Kontrolle über Madlen. Es war, als würde ein fremdes Wesen in ihrem Kopf das Ruder in die Hand nehmen und sie führen. Sie griff nach ihrem Wasserschlauch und blickte sich nach den anderen um. Diese waren noch damit beschäftigt, sich auf mögliche Verletzungen zu untersuchen, sowie die Umgebung zu sondieren. Mit schnellen Schritten ging sie zu ihrem Schwert, welches immer noch in dem Wesen steckte. Sie kniete sich daneben und öffnete ihren Wasserschlauch und nahm bedächtig einen tiefen Schluck daraus. Anschließend verschloss sie diesen wieder und räumte ihn weg.
    Mit einem Mal schien die Zeit langsamer zu vergehen. Allerdings nur für ihre Umgebung, die Fürstin konnte sich noch normal bewegen. Sie hob ihren rechten Zeigefinger und fuhr einmal durch die Wunde damit. Sie spürte die Wärme des Blutes, konnte ihren Herzschlag hören, welcher viel zu stark und dennoch selten anmutete. Madlen blickte auf ihre Hand, sah das Blut von ihrem Finger tropfen und gierte mit einem Mal danach. Ihre Tätowierungen zerrissen beinahe ihren Rücken. Ihr gesamter Körper bebte, als sie langsam das Blut zu ihrem Mund führte. Und mit einem Mal war es wie eine Welle der Erlösung, als sie den eisernen Geschmack hinunterschluckte. Ein Prickeln durchfuhr ihren Kopf, wanderte ihren Rücken hinab und endete schließlich in ihren Zehen. Eine einzelne Träne rann ihre linke Wangenseite hinab, während die Bardin ihre Augen geschlossen hielt. Noch nie in ihrem Leben hatte sie ein solches Gefühl der Erlösung gespürt. Es war als würde längst verlorene Kraft in sie zurückfahren.

    Allerdings war es genauso schnell vorbei, wie es gekommen war. Sie hatte plötzlich wieder die Kontrolle über ihren Geist und Körper. Wie aus einem Tagtraum gerissen schreckte sie auf und blickte sich schnell um. Jetzt wieder völlig ohne Gefühl, weder ängstlich noch mutig. Es war so, als wäre sie gerade menschlich durch das Blut geworden. Um es aber länger zu erhalten schien die Dosis zu wenig zu sein. Madlen wusste, in ihrem zerstörten Haus würde sie Antworten auf viele Fragen finden.
    Sie richtete sich wieder auf und konnte diesmal erstaunlich leicht Aynur aus dem Wesen ziehen. Es war so, als würde das Schwert lediglich in weicher Erde stecken. Vermutlich war sie im Eifer des Gefechts gerade zu hektisch gewesen. An einem abgebrannten Stück Holzwand wischte sie die Waffe grob ab und gab im Anschluss daran in die Richtung der beiden anderen zu verstehen, dass sie weitergehen würde. „Ihr könnt mir folgen, wenn ihr wollt. Jedoch werde ich nicht von euch verlange, weiter eure Leben zu riskieren. Ich weiß nicht, was uns noch erwarten wird.“ Es war nun nicht mehr weit. Noch ein paar Gassen und dann würden sie ihre Vergangenheit erreicht haben. Sie konnte spüren, wie der fremde Geist, welcher sie zuvor gelenkt zu haben schien, Madlen zu sich rief. Eine uralte, grabesgleiche Stimme säuselte in dem sanften Wind, welcher durch die Stadt zog. Eine Dunkelheit zog sie an, ob sie wollte oder nicht. Die Fürstin ging darauf zu, ohne sich noch einmal umzusehen. Sie wollte dorthin…

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    Ein Hauch von Tod

    Jeglicher Kausalität beraubt, die Sinne taub, so laut schrien sie ins Nichts. Eine Art gewalttätige Vibration in absoluter Dunkelheit, ein metallischer Geschmack, zunächst als Blut erkannt stellt sich als Wiedererkennung des eigenen Mundraums heraus, wie ein Willkommensgruß eines Tischbeins in der Nacht - schmerzhaft bekannt, der Redundanz träge und dem Geschehen abstrus genährt. Der Mann der sich selbst Noxus genannt hatte, weil er die Finsternis einlud, war gestorben, das wusste er - ihm war dieses Gefühl, dieses Dasein bereits bekannt. Vor Sekunden muss es gewesen sein, vielleicht waren es auch Monate, es kümmerte nicht in einer Welt, in der es Zeit nicht geben konnte. Kore war nicht zu entdecken, auch keine kreative Form Beliars, die sich materialisieren wollte. Nur der schwindende Wille im Vakuum, wie eine Sanduhr, die sich selbst befüllte.

    Was hatte er nur für ein Leben geführt? So viel Schmerz hatte er kennengelernt, so viele Erfahrungen gesammelt und doch mehr vergessen als je gelernt. Er war ein Paradoxon, ein endloser Kampf geführt durch sich selbst gegen sich selbst. Er konnte nicht wissen ob das Leid mit ihm geboren er damit geboren wurde, doch es war so Lange ein Teil von ihm, da vergaß man schnell, wer man sein wollte. Wer wollte er denn immer sein? Was wollte er denn immer erreichen? Die Dualität in sich tragend war Neugierde mit Ignoranz gedrängt, Tugend mit Absurdität, Weitsicht mit Unreife und Spontanität mit Sturheit. Seine eigenen Stärken war schon immer seine größten Feinde.

    Ob sich nun das frühe Leid, welches sich an ihm vergangen hatte, ihn in Selbsthass gezwungen und in Aggression Erlösung bat, Schuld trug an der Misere war unbedeutend, hier, im absoluten Nichts, wollte er zurück blicken und mit einem bittersüßen Lächeln Abschied nehmen.
    Sein Verlangen nach Chaos und Zerstörung, die Sucht nach Frieden durch Krieg, der Zwang durch Schreien die Stille zu erlangen - sein größter Wunsch war endlich erfüllt. Das rächende Suchen an allen anderen nur um sich selbst zu erreichen war vollendet, die Blutrunst legte sich zu Bette, das Skelett deckte sich mit der Haut fremder Tiere zu obwohl es kein Fleisch zu wärmen hatte. So häufig hatte er sich selbst versagt, doch letztendlich war es ihm gelungen, langsam aber stetig, aus dem Dickicht an die frische Morgenluft zu gelangen. Wem er das zu verdanken hatte? Wahrscheinlich am meisten Olivia Rabenweil. War er ihr Gedanke? Gab sie ihm gerade die Möglichkeit einer Existenz? War er ihr kleiner Alptraum?

    Vor sich sah er sie, die kleine, fast schon spärliche Statur. Das schlichte weiße Kleid fiel in schweren Kontrast mit den aus Walnuss geflochtenen Haar, den warmen, brauen Augen und dem exotischen Teint. Er sah sich selbst ihr langsam näher treten, weit in der ferne schien eine Elfe den sterbenden Sonnenschein zu besingen. Seine Mähne war tiefschwarz, wie in besten Tagen, mit kleinen braunen und grauen Strähnen, die sich dort heimlich eingeschlichen hatten. Seine sonst so milchigen Augen verrieten eine Spur von Iris, die Brauen beugten sich in Wehmut, gar Weltschmerz. Der Spitzbart war ordentlich gekämmt und reichte bis zum nackten Schlüsselbein. Ein Grübchen verriet sich mit dem traurigen Schmunzeln. Vorsichtig fuhr er ihr durch das weiche Haar, während sich ihre Augen ineinander verloren, beide wussten, ohne zu reden. Die ein oder andere Träne gesellte sich hinzu. Für einen ewigen Moment verschmolz Schmerz mit dem Vergnügen und das bloße Atmen war größte Belohnung und Strafe zugleich.

    Räuspernd blickte er an sich herunter: "Beliar scheint dich zu mögen, dass er mir das Kleid erspart hat."
    Mit einem breiten Grinsen wie man es einem frechen Bengel zuschreiben würde, verschwand er restlos.


    Nun, nicht ohne ausnahmslos jeden einzelnen Innosler heimzusuchen und mit ihnen innige Liebe zu machen. So wegen Äquilibrium und so.

  19. Beiträge anzeigen #399
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    Der Kampf hatte Spuren hinterlassen. Adson spürte all die blauen Flecken und Quetschungen seines Sturzes wieder und fand überall auf seiner Kleidung Spuren des dunklen Echsenblutes. Er konnte von Glück sprechen, das er ohne weitere Verletzungen davongekommen war, lediglich an seinem rechten Oberschenkel klaffte eine kleine Wunde, aus der ein wenig Blut sickerte.

    Während der Narbige sich noch nach weiteren Gegnern umgeschaut hatte, schien Madlen die Lage schneller überblickt zu haben und drängte weiter. Adson war sich unschlüssig, ob er ihr weiter in die Stadt folgen sollte, allerdings hatte er sich ja fest vorgenommen, der alte Akademie einen kleinen Besuch abzustatten. So ließ er die junge Frau nicht aus den Augen und gesellte sich zu der rothaarigen Kriegerin, die gerade ihre beiden Schwerter verstaute. Er erhaschte kurz den grimmigen Ausdruck in ihren Augen, dann sprach er sie an: "Ich habe schon einige Krieger auf dieser Insel getroffen, aber keiner von denen kämpft so wie du." Er ließ eine kurze Pause, um seine Anerkennung deutlich zu machen. "Kannst du mich unterrichten?"

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    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Sie überlegte einen Moment. Ihr Unterricht hatte den Schülern nicht immer gut getan. Die Frage war auch was Adson lernen wollte. Wenn es die Klingenmystik war, der grösste Fluch auf Erden, so musste sie passen. Mehrere Opfer hatte es gebraucht, um diesen Fluch endlich hinter sich zu lassen. Sie atmete einmal tief durch und folgte dann Madlen. Da Adson noch keine Antwort hatte, machte er sich ebenfalls auf. Unterwegs stellte sich heraus, dass Adson vom Zweiwaffenkampf sprach. Sie musterte ihn von der Seite, während sie durch die Ruinen stapften. Es war traurig ihr einstiges Zuhause so wieder zu sehen, aber irgendwie auch schön. Pflanzen begannen die Stadt an einigen Stellen zu erobern und dies hinterliess bei Redsonja zumindest ein Gefühl des Triumphs, dass die Echsen nicht alles für sich beanspruchen konnten.

    «In Ordnung.»

    Stimmte sie schlussendlich zu.

    «Allerdings ist hier nicht der richtige Ort. Lass uns Madlen hier lebendig wieder heraus bringen und dann schauen wir uns das zusammen an.»

    Mit diesen Worten schaltete sie wieder auf Wachsamkeit und folgte Madlen schweigend. Etwas später erreichten sie die Ruinen eines sehr einfachen Hauses. Es war weniger zugewachsen, als das Haus daneben, aber der Zahn der Zeit hatte daran genagt. Das Chaos beanspruchte die Ruine wieder für sich. Madlen ging hinein und Redsonja folgte. Ein Skelett, das die ersten Verrottungsanzeichen zeigte, begrüsste die drei. Entgegen jenem im Kastell, sprach es allerdings nicht, sondern begrüsste die Gäste mit Schweigen.

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