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Deutschtürken fühlen sich hier nicht willkommen.

  1. #1 Zitieren
    Ritter Avatar von Ilayda
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    Ein Thema das mir sehr am Herzen liegt. Ständig kann man im Fernsehen und in den Zeitschriften Berichte über die integrationsunwilligen Deutschtürken lesen, was man aber so gut wie nie lesen kann ist: Viele Deutschtürken fühlen sich in Deutschland nicht willkommen, fühlen sich diskriminiert.

    Und jetzt kommt, was mir besonders wichtig ist, gerade die Deutschtürken die sich 100% integrieren wollen, die also perfekt deutsch sprechen, und auch deutsche Freunde haben, die studieren oder studiert haben, fühlen sich irgendwann missachtet. Denn egal was sie tun, egal wie gut sie sich integrieren, egal was sie leisten, sogar egal wie sehr sie sich selbst wünsche einfach nur voll dazuzugehören, letzlich lässt man sie nicht.

    Dumm- Hauptschulabbrecher- Hakan aus Kreuzberg ist viel zu schwachsinnig - und viel zu traditonell türkisch/männlich selbstwusst- um zu checken, was andere Menschen über ihn (berechtigt) denken. Aber die gebildeten Deutschtürken leiden unter der ständigen subtilen oder sogar offenen Geringschätzung/Missachtung. Und deshalb gehen sie. Immer häufiger. 40% aller studierten Deutschtürken wollen Deutschland verlassen (und tun es auch nach und nach) weil sie sich hier missachtet fühlen. Das Gefühl der Geringschätzung ist so stark, dass sie gehen, obwohl sie mit der Türkei eigentlich nicht viel anfangen können.

    Man könnte auch provikativ sagen: die "reinen" Deutschen sorgen selbst dafür das sie irgendwann berechtigt sagen können: Alle Türken sind doof, integrationsunwillig und faul. Dennn die eigentlich integrationswilligen und klugen Deutschtürken treiben sie vermehrt aus dem Land. Und wenn die Alle weg sind, dann ist Deutschland tatsächlich allein mit den Problemhakans. Ein Trend der sich im Moment glasklar abzeichnet. Besonders die gut ausgebildeten oft weitgehend säkularen Deutschtürken gehen, weil sich hier nicht wirklich willkommen fühlen. Obwohl sie hier geboren sind und trotz jahrelanger oft großer Bemühungen richtig dazuzugehören.

    Ein Artikel zu Beginn: Viele Deutsch-Türken fühlen sich unerwünscht. Der ist zwar von 2009 aber besser geworden ist es garantiert nicht. Zu den besonders gut ausgebildeten Deutschtürken habe ich noch ein paar Artikel in der Hinterhand, so dass ich auch diese Behauptung belegen kann, aber die spare ich mir noch auf.

    Wa sich hier anstrebe ist also mal eine Umkehrung der Perspektive. Die übliche deutsche Perspektive auf die Problemhakans kennt jeder nur zu gut. Aber die Perspektive der Deutschtürken die ALLES tun um 100% dazuzugehören, aber dennoch das Gefühl nicht loswerden das man sie nicht wirklich will, wird fast nie thematisiert.

    Eure Meinung dazu.
    Artikel 5 Grundgesetz

    (1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.
    Ilayda ist offline Geändert von Ilayda (02.10.2014 um 00:00 Uhr)

  2. #2 Zitieren
    Deus Avatar von Sly
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    Die Namen sind einfach schwer zu schreiben .

    Mal ernsthaft: Der Wunsch der Abgrenzung ist Menschen eben sehr wichtig. Dir ist die Abgrenzung vom "Hauptschul-Hakan" wichtig, anderen die Abgrenzgung vom "Ingenieur-Ilkay" oder "Maschienenbau-Mesut".
    Sly ist offline

  3. #3 Zitieren
    Ritter Avatar von Ilayda
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    Vielen Dank für diesen themenrelevanten Beitrag.

    edit: ja mein türkisch ist scheiße. ich kann kaum nach dem weg fragen. und ja meine muttersprache ist deutsch. und nein ich will nicht in die türkei. mit dem land kann ich nämlich nicht viel anfangen. das letzte land in dem ich mich wohlfühlen würde ist ein land mit so vielen durchgeknallten religiösen fanatikern. doch hier bleiben, das will auch nicht mehr. die staaten sind mir da viel lieber. und mein englisch ist auch viel besser als mein türkisch.
    Artikel 5 Grundgesetz

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    Ilayda ist offline Geändert von Ilayda (02.10.2014 um 01:24 Uhr)

  4. #4 Zitieren
    Musketeer
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    Naja, ich finde es zwar ganz günstig das du diesen Dauerbrenner ansprichst, jedoch kommt eine möglichst sachliche Diskussion leider ein wenig spät und dein Ansatz geht, aus meiner Sicht, auch ein wenig in die falsche Richtung.
    Wir werden die Auseinandersetzung mit den immer mehr werden Bevölkerungsanteilen die nicht hier aufgewachsen sind natürlich auch weiterhin führen müssen. Schließlich sollen sie ja auch wählen . Du fängst aber genau da an, wo sich Deutsche und Nichtdeutsche überhaupt nicht unterscheiden.
    Ich lebe schon seit beinahe 60 Jahren in diesem Land, bin "gebürtiger" Deutscher mit christlichem Hintergrund und bin in meinem eigenen Land auch nicht überall willkommen.
    Natürlich kann ich nur für mich sprechen, glaube aber sagen zu können, das wir gerade hier in Deutschland schon seit Jahrzehnten einen enormen Beitrag zur Völkerverständigung leisten. Sicher nicht immer so ganz freiwillig, dennoch, ohne den guten Willen der Mehrheit auch der Urdeutschen gäbe es das weitgehend friedliche Zusammenleben in Deutschland ganz sicher nicht.
    Reisende Leute soll man aber nicht aufhalten und wenn jemand glaubt sich irgendwo anders auf der Welt besser entfalten zu können, dann mag er das halt machen.
    Niemand ist unersetzlich.

  5. #5 Zitieren
    Ritter Avatar von Ilayda
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    Zitat Zitat von Musketeer Beitrag anzeigen
    Naja, ich finde es zwar ganz günstig das du diesen Dauerbrenner ansprichst, jedoch kommt eine möglichst sachliche Diskussion leider ein wenig spät und dein Ansatz geht, aus meiner Sicht, auch ein wenig in die falsche Richtung.
    Wir werden die Auseinandersetzung mit den immer mehr werden Bevölkerungsanteilen die nicht hier aufgewachsen sind natürlich auch weiterhin führen müssen. Schließlich sollen sie ja auch wählen . Du fängst aber genau da an, wo sich Deutsche und Nichtdeutsche überhaupt nicht unterscheiden.
    Ich lebe schon seit beinahe 60 Jahren in diesem Land, bin "gebürtiger" Deutscher mit christlichem Hintergrund und bin in meinem eigenen Land auch nicht überall willkommen.
    Natürlich kann ich nur für mich sprechen, glaube aber sagen zu können, das wir gerade hier in Deutschland schon seit Jahrzehnten einen enormen Beitrag zur Völkerverständigung leisten. Sicher nicht immer so ganz freiwillig, dennoch, ohne den guten Willen der Mehrheit auch der Urdeutschen gäbe es das weitgehend friedliche Zusammenleben in Deutschland ganz sicher nicht.
    Reisende Leute soll man aber nicht aufhalten und wenn jemand glaubt sich irgendwo anders auf der Welt besser entfalten zu können, dann mag er das halt machen.
    Niemand ist unersetzlich.
    Vielen dank für auch dir für deinen Beitrag. Ich kann jede psychologische Unterstützung gut gebrauchen. Denn ganz so einfach fällt es mir auch nicht mein Geburtsland zu verlassen, Das Land dessen Sprache meine Muttersprache ist, das Land indem auch so viele offene nd tolerante Menschen leben. Also echt, ich kann solche Statements aktuell wirklich dringend gebrauchen. Das macht mir vieles einfacher, wenn ich nach dem Abi lebwohl sage.

    Da du aber hier bleibst solltest du dich vielleicht mal fragen ob der aktuelle Trend, dass massenhaft gut ausgebildete Deutschtürken das Land verlassen, wirklich so gut für Deutschland ist. Es sind ungefähr 40%, die nicht hier bleiben wollen. Wie gesagt, ich rede nur von den gut ausgebildeten Deutschtürken. Die Nixkönner, die die Geld kosten, bleiben in jedem Fall hier. Vielleicht bekommst du ja deshalb in zwanzig oder dreißig Jahren im Altersheim weniger oder schlechtere Leistungen? Nur so zum drüber nachdenken.
    Artikel 5 Grundgesetz

    (1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.
    Ilayda ist offline Geändert von Ilayda (02.10.2014 um 01:25 Uhr)

  6. #6 Zitieren
    Mythos Avatar von Drachenei
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    Hm. Das Risiko besteht natürlich, daß es letztlich in eine generationenlange Odyssee mündet, ohne daß es gelingt, Wurzeln zu schlagen. (Wobei die U.S.A. natürlich wenigstens ein Land sind, in dem dieses traurige Phänomen gern euphemistisch als "Pioniergeist" betrachtet wird... ).
    Es fällt mir als Außenstehendem natürlich leicht, sowas zu sagen, aber manchmal kommt man um ein dickes Fell leider nicht rum. Zudem hoffe ich, daß es Dir nicht um die Anerkennung von Seiten der deutschen Variante der Problem-Hakans geht. Die Akzeptanz der gebildeten Nicht- oder Mindermigrationshintergründler dürftest Du ohnehin haben. Bleibt also vor allem der Teil der Teil dazwischen, und da vermutlich (wenn ich die Erfahrungen meiner Frau zugrunde lege) z.B. vor allem eine bestimmte Sorte Behördler und sonstige Exemplare, denen man nicht so ohne weiteres aus dem Weg gehen kann. Leider werden wir wohl ein bestimmtes Mindestmaß an Rassismus nie ganz loswerden. Z.B. gilt hierzulande eine Variante der One-Drop-Rule: Mit deutschen Vorfahren gilt man als Volksdeutscher, egal, wie viele Generationen ohne deutschen Boden unter den Füßen oder deutsche Worte auf der Zunge vergangen sind. Idiotische und oftmals fatale Perspektive, vor allem im Umkehrschluß: Ohne den Tropfen wirst Du nie ganz dazugehören, was Du auch immer tust. Mehr, als Weltbürger ist nicht drin. Das hast Du mit den "Urdeutschen", die zählen, allerdings bereits jetzt gemeinsam.
    Mit freundlicher Genehmigung von Casablonga
    Drachenei ist offline

  7. #7 Zitieren
    Burgherrin Avatar von Somnia
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    hm...und in Amerika bist du dann der potentielle Terrorist, weil a) "arabischer" Abstammung und b) gut ausgebildet (besonders jene, die aus Europa einreisen).

    Vor Dummheit, Ignoranz, Vorurteilen und Rassismus kann man leider nirgendwo auf dieser Welt flüchten.
    Und auch nicht, vor seiner eigenen Abstammung, wenn man ihr eine entscheidenede Bedeutung für das eigene Leben zumisst.
    Egal, ob man sich nun "dazugehörig" oder "ausgegrenzt" fühlt. Denn es gibt ebensoviel gebürtige Deutsche, mit deutschen Eltern, die ausgegrenzt und benachteiligt werden,
    wie Deutsche mit Eltern anderer Herkunft.
    Ja, es kann einem sogar passieren, dass man nur aufgrund des Namens benachteiligt und gemobbt wird.
    Vor einigen hundert Jahren befand sich in meinem Stammbaum mal jemand aus dem turkmenischem Raum, er gab unserer Familie seinen Namen und ein blöder Idiot von türkischstämmigen Lehrer meinte mich deswegen als Kind mobben zu dürfen. Bildung verhindert leider keine seelische Verdummung.
    Der Hauptschulabbrecher ist nicht verantwortlich für die Diskreminierung seiner schlaueren Landsleute.
    Das haben die "ganz Schlauen" verbockt, die sich Jahrzehnte um eine vernünftige Einwanderungspolitk gedrückt haben und mit sozialen Ungerechtigkeiten und dem Erzeugen einer "Unterschicht" Ausgrenzung und Diskreminierung in allen Schichten unterstützen.
    Ja, es ist schwer. Schwer mit der eigenen Herkunft klarzukommen; schwer, mit Vorurteilen und Diskreminierung zu leben und besonders schwer, Heimat als etwas persönliches zu definieren, das weder von der Herkunft noch vom Land abhängt.
    Du kannst ruhig einen an der Waffel haben, du musst nur jemand finden, der das mag.
    Somnia ist offline

  8. #8 Zitieren
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    Zitat Zitat von Somnia Beitrag anzeigen
    Egal, ob man sich nun "dazugehörig" oder "ausgegrenzt" fühlt. Denn es gibt ebensoviel gebürtige Deutsche, mit deutschen Eltern, die ausgegrenzt und benachteiligt werden, wie Deutsche mit Eltern anderer Herkunft.
    In absoluten Zahlen, vielleicht. Aber absolute Zahlen haben hier absolut keine Aussagekraft.

    Prozentual gesehen, also im Verhaeltnis, und vor allem in den gesellschaftlichen Bereichen auf die es ankommt (Schule, Uni, Beruf, aber auch im Privatleben) koennte nichts weiter von der Realitaet entfernt sein.
    Dass man mit gleicher Leistung als Mensch mit (vor allem tuerkischem) Migrationshintergrund bei Bewerbungen oder bei der Empfehlung fuer einen bestimmten Schulzweig benachteiligt wird, ist ein statistisch schon oft bewiesener Fakt.

    Von den offen vorgebrachten Vorurteilen ganz zu schweigen:
    "Wie du bist Tuerkin? Und du hast weder Kopftuch noch Hotpants & Highheels an, wie kann das sein?"
    ulix ist offline

  9. #9 Zitieren
    Burgherrin Avatar von Somnia
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    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    In absoluten Zahlen, vielleicht. Aber absolute Zahlen haben hier absolut keine Aussagekraft.

    Prozentual gesehen, also im Verhaeltnis, und vor allem in den gesellschaftlichen Bereichen auf die es ankommt (Schule, Uni, Beruf, aber auch im Privatleben) koennte nichts weiter von der Realitaet entfernt sein.
    Dass man mit gleicher Leistung als Mensch mit (vor allem tuerkischem) Migrationshintergrund bei Bewerbungen oder bei der Empfehlung fuer einen bestimmten Schulzweig benachteiligt wird, ist ein statistisch schon oft bewiesener Fakt.

    Von den offen vorgebrachten Vorurteilen ganz zu schweigen:
    "Wie du bist Tuerkin? Und du hast weder Kopftuch noch Hotpants & Highheels an, wie kann das sein?"
    Weißt du, seit dem ich miterlebt habe, wie die Bevölkerung eines ganzen Landes diskreminiert und "entmündigt" wurde, mache ich mir überhaupt keine Illusionen, bzw. Gedanken über Befindlichkeiten einzelner Gruppen.
    Was da nach der Maueröffnung zwischen Deutschen an Diskreminierung und Voruteilen ablief spottet jeder Beschreibung.
    Wer benachteiligen will findet immer einen Grund, wer mobben will, findet immer eine Gelegenheit und wer sich überlegen fühlen will, findet immer einen Weg.

    Ich behaupte nicht, dass es Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland leicht haben. Man sollte nur nicht sich selbst seine eigene Herkunft zum Feind machen.
    Du kannst ruhig einen an der Waffel haben, du musst nur jemand finden, der das mag.
    Somnia ist offline

  10. #10 Zitieren
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    Zitat Zitat von Somnia Beitrag anzeigen
    Weißt du, seit dem ich miterlebt habe, wie die Bevölkerung eines ganzen Landes diskreminiert und "entmündigt" wurde, mache ich mir überhaupt keine Illusionen, bzw. Gedanken über Befindlichkeiten einzelner Gruppen.
    Was da nach der Maueröffnung zwischen Deutschen an Diskreminierung und Voruteilen ablief spottet jeder Beschreibung.
    Wer benachteiligen will findet immer einen Grund, wer mobben will, findet immer eine Gelegenheit und wer sich überlegen fühlen will, findet immer einen Weg.
    Ostdeutsche wurden in den Jahren nach der Wende im Westen tatsächlich stark diskriminiert. Auch heute erzählt der eine oder andere noch Ossiwitze. Aber im Prinzip hat sich diese Diskriminierung überholt, sie gehört weitgehend der Vergangenheit an. Die Situation hat sich normalisiert.

    Deutschtürken leben seit längerer Zeit in Westdeutschland als Ostdeutsche. Für sie hat sich trotzdem noch gar nichts normalisiert. Sie werden weiterhin diskriminiert, auch weil man ihnen im gegensatz zu Ostdeutschen sowohl an der Nase, alsauch durch den Namen direkt auf ihre Herkunft schließen kann.

    Und die Vorurteile gegen Deutschtürken durchdringen die deutsche Gesellschaft viel, viel tiefer als die gegen Ostdeutsche. Das trifft vor allem auf junge Deutschtürken (um die es hier ja geht) im Gegensatz zu jungen Ostdeutschen zu.

    Wenn wir da jetzt vor 20 Jahren drüber diskutiert hätten, dann hätte ich das Argument annehmen und relevant finden können. Heute ist es vollkommen irrellevant.
    ulix ist offline

  11. #11 Zitieren
    Burgherrin Avatar von Somnia
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    Nein, ist es nicht.
    Es weißt darauf hin, dass Diskreminierung aus vielerlei Gründen immer und immer wieder passiert.

    Das Deutschtürken sich diskreminiert fühlen, sagt überhaupt nichts darüber aus, warum der Einzelne tatsächlich diskremniert wird.
    Vielleicht weil er schwul ist, oder fett, oder Alleinerziehend, oder arm, oder Mundgeruch hat, oder einfach nur ein Idiot ist.
    Aber er selbst würde es natürlich darauf beziehen, dass er türkischer Abstammung ist.
    Was andere denken und wie andere handeln und das, was man selbst als Grund annimmt, unterscheidet sich ziemlich oft.

    Zudem wird immer das offensichtlichste Merkmal als Grund angesehen.
    Das ist allerdings bei beiden Seiten gleich.
    Dieses Denken verhindert aber Tatsachen zu erkennen...Brett vorm Kopf.
    Und am Schlimmsten ist, wenn man sich selbst das zur Gewohnheit macht. Dann entstehen nämlich solche Phrasen wie:
    Der dumme Hauptschulabbrecher Hakan ist schuld, dass ICH, schlau und bildungswillig und angepasst, diskreminiert werde.

    Türken werden in der Regel nicht diskreminiert, weil sie Türken sind, sondern weil angenommen wird, dass sie Moslems und damit gleichzeitig irgendwie seltsam bis fanatisch sind.
    Genauso wie alle Polen immer noch für Diebe gehalten werden und alle Russen dreckig sind und alle Ossis dumm/ naiv.
    Diese Bilder werden durch Medien transportiert, seit Jahrzehnten.
    Und trotzdem gibt es keine pauschale Diskreminierung, sondern nur Menschen, die dumm, oberflächlich und schwach sind und jede Möglichkeit ausschöpfen, sich über andere aus ihrem eigenen Sumpf zu erheben.
    Die findet man leider überall in großer Anzahl, was aber keine Rechtfertigung ist, sich diesen Schuh auch anzuziehen.
    Du kannst ruhig einen an der Waffel haben, du musst nur jemand finden, der das mag.
    Somnia ist offline Geändert von Somnia (02.10.2014 um 10:16 Uhr)

  12. #12 Zitieren
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    Zitat Zitat von Somnia Beitrag anzeigen
    Aber er selbst würde es natürlich darauf beziehen, dass er türkischer Abstammung ist.
    Was andere denken und wie andere handeln und das, was man selbst als Grund annimmt, unterscheidet sich ziemlich oft.
    Nicht wenn in einer wissenschaftlichen Studie absolut identische Bewerbungen, mit absolut gleicher Qualifikation verschickt werden, und die Bewerbungen mit türkisch oder arabisch klingenden Namen deutlich öfter den kürzeren ziehen. Dann ist der Grund ziemlich klar.

    Das ist auch nur ein Beispiel von vielen.

    Ob sich die Diskriminierung dann auf den Umstand bezieht, ob die Person mutmaßlich türkisch oder muslimisch ist, das ist erstmal unerheblich. Türken und Türkisch-Stämmige sind nunmal die mit riesigem Abstand größte muslimische Gruppe in Deutschland. Die Gruppen sind je nach Schätzung weitgehend deckungsgleich, es dürften so irgendwo zwischen 80 und 95% sein.

    Junge, gut ausgebildete Algerier in Frankreich werden ähnliche Probleme haben.
    ulix ist offline Geändert von ulix (02.10.2014 um 10:24 Uhr)

  13. #13 Zitieren
    Mythos Avatar von Drachenei
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    Zitat Zitat von Somnia Beitrag anzeigen
    hm...und in Amerika bist du dann der potentielle Terrorist, weil a) "arabischer" Abstammung und b) gut ausgebildet (besonders jene, die aus Europa einreisen).
    Nicht alle gebildeten, deutschtürkischen Zuwanderer in den Vereinigten Staaten sind Terroristen. Einer von ihnen ist Keyser Soze...
    Mit freundlicher Genehmigung von Casablonga
    Drachenei ist offline

  14. #14 Zitieren
    Burgherrin Avatar von Somnia
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    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Nicht wenn in einer wissenschaftlichen Studie absolut identische Bewerbungen, mit absolut gleicher Qualifikation verschickt werden, und die Bewerbungen mit türkisch oder arabisch klingenden Namen deutlich öfter den kürzeren ziehen. Dann ist der Grund ziemlich klar.
    Ja, genauso, wie bei identischer Qualifikation alle anderen, mit ausländisch klingenden Namen.
    Oder Frauen, oder Fettleibige oder, oder.

    Nochmal...ich bestreite nicht das Migranten besonders benachteiligt werden, sie haben nur Diskreminierung nicht für sich allein gepachtet.
    Das ist ein allgemeines und vielfältiges Problem, gegen das man sich stellen muss.
    Nur, wenn man sich selbst auf ein Merkmal beschränkt, macht es das nicht einfacher.

    Zitat Zitat von Drachenei Beitrag anzeigen
    Nicht alle gebildeten, deutschtürkischen Zuwanderer in den Vereinigten Staaten sind Terroristen. Einer von ihnen ist Keyser Soze...
    He, he...ja.
    Du kannst ruhig einen an der Waffel haben, du musst nur jemand finden, der das mag.
    Somnia ist offline Geändert von Somnia (02.10.2014 um 10:38 Uhr)

  15. #15 Zitieren
    Deus Avatar von Pursuivant
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    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Deutschtürken leben seit längerer Zeit in Westdeutschland als Ostdeutsche. Für sie hat sich trotzdem noch gar nichts normalisiert. Sie werden weiterhin diskriminiert, auch weil man ihnen im gegensatz zu Ostdeutschen sowohl an der Nase, alsauch durch den Namen direkt auf ihre Herkunft schließen kann.

    Und die Vorurteile gegen Deutschtürken durchdringen die deutsche Gesellschaft viel, viel tiefer als die gegen Ostdeutsche. Das trifft vor allem auf junge Deutschtürken (um die es hier ja geht) im Gegensatz zu jungen Ostdeutschen zu.
    Die wenigsten Deutschen haben überhaupt mit Deutsch-Türken irgendwelche Kontakte, nicht weil man sie vermeidet, sondern weil (bei uns in der Stadt z.B.) die Migranten mit türkischem Hintergrund weit unter 2 Prozent der Gesamtbevölkerung liegen. Also ist der Durchschnittsbewohner unserer Stadt auf das angewiesen, was ihm aus Presse und TV täglich vorgesetzt wird. Wenn dann dort eben von einem jugendlichen Intensivtäter türkischer Abstammung berichtet wird, heißt es sofort " Ja, ja die Türken!".

    Auf der anderen Seite werden integrierte Deutsch-Türken sebst von ihrer eigenen Ethnie gemobbt. Bsp. Eine junge Deutsch-Türkin ist bei uns Leiterin für Öffentlichkeitsarbeit, im Bereich Inter-, Intranet. Ihr Vater wurde bereits in Deutschland geboren und gehört wohl zu den liberalen Moslems. Sie selbst lebt mit einem deutschen Arzt zusammen und hat ein Kind mit ihm. Das passt natürlich einigen Deutsch-Türken nicht in den Kram. Gerade in letzter Zeit musste sie sich von anderen oft anhören dass ihr Lebensstil wohl nicht zu einer guten Muslima passt - freundlich ausgedrückt. Das hat erst aufgehört, als zwei dieser Kollegen abgemahnt wurden und einer letztendlich die Kündigung bekam.
    Genau solche Beispiele bestätigen dann wiederum die Vorurteile. Ein fauler Apfel verdirbt die gesamte Ernte.
    Pursuivant ist offline

  16. #16 Zitieren
    Musketeer
    Gast
    Zitat Zitat von Ilayda Beitrag anzeigen
    Vielen dank für auch dir für deinen Beitrag. Ich kann jede psychologische Unterstützung gut gebrauchen. Denn ganz so einfach fällt es mir auch nicht mein Geburtsland zu verlassen, Das Land dessen Sprache meine Muttersprache ist, das Land indem auch so viele offene nd tolerante Menschen leben. Also echt, ich kann solche Statements aktuell wirklich dringend gebrauchen. Das macht mir vieles einfacher, wenn ich nach dem Abi lebwohl sage.

    Da du aber hier bleibst solltest du dich vielleicht mal fragen ob der aktuelle Trend, dass massenhaft gut ausgebildete Deutschtürken das Land verlassen, wirklich so gut für Deutschland ist. Es sind ungefähr 40%, die nicht hier bleiben wollen. Wie gesagt, ich rede nur von den gut ausgebildeten Deutschtürken. Die Nixkönner, die die Geld kosten, bleiben in jedem Fall hier. Vielleicht bekommst du ja deshalb in zwanzig oder dreißig Jahren im Altersheim weniger oder schlechtere Leistungen? Nur so zum drüber nachdenken.
    Naja, hätte ich psychologischen Beistand leisten wollen, dann würde ich wohl eher vermutet haben das es sehr viel einfacher ist aus dem Ausland über den Umgang der Deutschen mit ihren Problemhakans zu lamentieren, statt sich vor Ort dem vielleicht nicht so günstigen Ergebnis sozialliberaler Experiemente zu stellen .
    Danke auch für den Gedankenanstoß. Ich habe Grund zu der Annahme, ein Altersheim nie frequentieren zu können und beschäftige mich daher lieber mit dem Vermächtnis von Herrn Peter Scholl-Latour (Der Fluch der bösen Tat ISBN 978-3-549-07412-1)
    Geändert von Musketeer (02.10.2014 um 12:55 Uhr)

  17. #17 Zitieren
    Ritter Avatar von Ilayda
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    Zitat Zitat von Drachenei Beitrag anzeigen
    Hm. Das Risiko besteht natürlich, daß es letztlich in eine generationenlange Odyssee mündet, ohne daß es gelingt, Wurzeln zu schlagen. (Wobei die U.S.A. natürlich wenigstens ein Land sind, in dem dieses traurige Phänomen gern euphemistisch als "Pioniergeist" betrachtet wird... ).
    In den Staaten gehört man schnell dazu, wenn man wirklich dazugehören will. Ganz anders als hier, wo man leider immer noch für viele Menschen nie richtig dazu gehören wird, wenn man das falsche "Blut" hat. Egal wie sehr man sich bemüht. Und Pioniergeist ist toll! Es sind die Pioniere die die Menschheit vorwärts bringen.
    Zitat Zitat von Somnia Beitrag anzeigen
    hm...und in Amerika bist du dann der potentielle Terrorist, weil a) "arabischer" Abstammung und b) gut ausgebildet (besonders jene, die aus Europa einreisen).
    Nicht alle Türken sehen besonders türkisch aus. Manche sind ziemlich hell. Manche sogar heller als viele "reine " Deutsche. Ob es mit dem "falschen" Aussehen in den Staaten Problem geben kann, kann ich persönlich nicht beurteilen. Aber ich weiß natürlich das Menschen der Nationalitäten die größtenteils dem Islam anhängen auch in den Staaten (teilweise) diskriminiert werden. Aber sicher auch nicht mehr als hier. Und in Städten wie NY gibt es gan sicher keine Probleme allein aufgrund eines türkischen Nachnamens. Mit Kopftuch oder sogar in Burka mag das dort anders aussehen, aber Frauen die erkennbar das Signal geben ich will keine richtige Amerikanerin sein, die müssen sich mMn dann auch nicht wundern, wenn die Amis sie nicht wie richtig Amis behandeln. Das sehe ich natürlich in Bezug auf Deitschland genauso. Kemal Atatürk wollte diese Fetzen nicht umsonst aus der Türkei verbannen.
    Vor Dummheit, Ignoranz, Vorurteilen und Rassismus kann man leider nirgendwo auf dieser Welt flüchten.
    Dumheit gibt es überall. Richtig. Aber es gibt Länder wo diese Dummheit größer ist . Und es gibt Länder wo diese Dummheit kleiner ist. Es gibt Länder wo das "richtige Blut" und "der richtige Name" mehr zählt als die persönlichen Einstellungen und die persönliche Leistung. Und es gibt Länder wo das genau andersherum ist.
    Und auch nicht, vor seiner eigenen Abstammung, wenn man ihr eine entscheidenede Bedeutung für das eigene Leben zumisst. Egal, ob man sich nun "dazugehörig" oder "ausgegrenzt" fühlt. Denn es gibt ebensoviel gebürtige Deutsche, mit deutschen Eltern, die ausgegrenzt und benachteiligt werden, wie Deutsche mit Eltern anderer Herkunft.
    Vielleicht solltest du mal den Artikel lesen, den ich verlinkt habe, bevor du dieses Problem schön redest? Aber ich gebe dir noch was zum nachdenken. BITTE LESEN!
    Zitat:
    Gerade für junge Deutsch-Türken gehört Diskriminierung nach wie vor zum Alltag, wie eine Umfrage des Instituts Info GmbH für den Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) zeigt. Öffentliche Beschimpfungen aufgrund des Aussehens und der Religionszugehörigkeit sind keine Ausnahme, ebenso wie die Erfahrung, wegen des türkischen Nachnamens in einem Bewerbungsverfahren abgelehnt zu werden. Jeder Vierte ist bereits einmal wegen seines fremdländischen Aussehens auf der Straße beschimpft worden, knapp jeder Dritte wurde sogar bedroht oder und jeder Zehnte hat direkte körperliche Gewalt erfahren. An der Befragung nahmen nur Personen im Alter von über 15 Jahren teil. 19 Prozent von ihnen glauben, wegen ihrer türkischen Abstammung schon einmal bei der Vergabe eines Ausbildungs- oder Arbeitsplatzes benachteiligt worden zu sein. Der Anteil derjenigen, die rassistische Gewalterfahrungen gemacht haben, war unter den 15-29jährigen besonders groß, dort war es sogar jeder Fünfte. Etwa 14 Prozent der Befragten erklärten, dass sie sich in der Öffentlichkeit nicht sicher fühlten
    Für Deutsch-Türken gehört Diskriminierung zum Alltag. Das lässt sich wohl kaum dadurch relativieren indem man auf andere Gruppen hinweist die auch benachteiligt werden. Abgesehen davon was ist das für ein Argument? OOHHH darüber müssen wir nicht reden weil andere Gruppen auch benachteiligt werden? Also bitte.
    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Prozentual gesehen, also im Verhaeltnis, und vor allem in den gesellschaftlichen Bereichen auf die es ankommt (Schule, Uni, Beruf, aber auch im Privatleben) koennte nichts weiter von der Realitaet entfernt sein. Dass man mit gleicher Leistung als Mensch mit (vor allem tuerkischem) Migrationshintergrund bei Bewerbungen oder bei der Empfehlung fuer einen bestimmten Schulzweig benachteiligt wird, ist ein statistisch schon oft bewiesener Fakt.
    danke ulix. Denn genauso ist das. Ein türkischer Nachname reicht wirklich oft aus um bei der Bewerbung aussortiert zu werden. Das ist statistisch belegt. Bei gleicher Qualifikation werden Deutschtürken viel öfter abgelehnt als Deutsche, oder Schweden oder Engländer usw.
    Von den offen vorgebrachten Vorurteilen ganz zu schweigen: "Wie du bist Tuerkin? Und du hast weder Kopftuch noch Hotpants & Highheels an, wie kann das sein?"
    Siehe mein Link obendrüber.Normalerweise müssten solche Angaben für Empörung in diesem Land sorgen. Jeder vierte Befragte gibt an schon rassistisch beleidigt worden zu sein. Jeder fünfte Befragte gibt an nur wegen seiner türkischen Abstammung sogar schon körperlich bedroht oder tatsächlich angegriffen worden zu sein. Ja, könnte man eigentlich meinen das solche Zahlen die angeblich so offenen und toleranten Deutschen empören. Tun sie aber nicht. Das ist kein wirkliches Thema. Thema sind seit Sarazzin nur noch die kriminellen oder islamistischen Problemtürken. Das viele von denen vielleicht nichtmal Problemtürken geworden wären, wenn man sie nciht von klein auf an diskriminiert hätte, wird natürlich auch nicht erwähnt.
    Zitat Zitat von Pursuivant Beitrag anzeigen
    Also ist der Durchschnittsbewohner unserer Stadt auf das angewiesen, was ihm aus Presse und TV täglich vorgesetzt wird. Wenn dann dort eben von einem jugendlichen Intensivtäter türkischer Abstammung berichtet wird, heißt es sofort " Ja, ja die Türken!".
    Du sagst es die Berichterstattung tut ihr übriges. Ich sagte es ja, es wird nur über die kriminelle/integrationsunwillige Problemtürken berichtet.
    Auf der anderen Seite werden integrierte Deutsch-Türken sebst von ihrer eigenen Ethnie gemobbt.
    Merkst du was? Ganz unbewusst, nicht böse, hast du in einem Satz Deutschtürken zu Türken gemacht. Aber ja, das Problem das du ansprichst existiert tatsächlich. Türken sind keine homogene Einheit, wie in Presse und anderswo manchmal suggeriert wird. Es kann durchaus starke Konflikte zwischen säkular eingestellten Deutschtürken (eigentlich mag ich diese Wort überhaupt nicht) und schwer religiös verankerten Deutschtürken geben. Diese Konflikte gibt es auch massiv in der Türkei. Es gibt zb. immer noch prowestliche Türken dort die das Kopftuch als Symbol nationaler Schande sehen, während die Mehrheit da leider anderer Meinung ist. Konflikte gibt es aber auch unter "reinen" Deutschen in Deutschland. Insofern ist das kein Grund die Diskriminierung von Deutschtürken durch die deutsche Gesellschaft zu relativieren.

    Und ich habe bewusst erwähnt, dass gerade die Deutschtürken, die sich integrieren wollen, die vielleicht gar keine Deutschtürken sein wollen sondern einfach nur ganz normale Deutsche sein wollen (und die gibt es) am stärksten unter diesem Zweispalt leiden. Denn die leben zwischen den Welten. Türken sind sie nicht wirklich. Und normale Deutsche lässt man sie nicht sein.
    Artikel 5 Grundgesetz

    (1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.
    Ilayda ist offline Geändert von Ilayda (02.10.2014 um 14:19 Uhr)

  18. #18 Zitieren
    Burgherrin Avatar von Somnia
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    Zitat Zitat von Ilayda Beitrag anzeigen
    In den Staaten gehört man schnell dazu, wenn man wirklich dazugehören will. Ganz anders als hier, wo man leider immer noch für viele Menschen nie richtig dazu gehören wird, wenn man das falsche "Blut" hat. Egal wie sehr man sich bemüht. Und Pioniergeist ist toll! Es sind die Pioniere die die Menschheit vorwärts bringen.

    Nicht alle Türken sehen besonders türkisch aus. Manche sind ziemlich hell. Manche sogar heller als viele "reine " Deutsche. Ob es mit dem "falschen" Aussehen in den Staaten Problem geben kann, kann ich persönlich nicht beurteilen. Aber ich weiß natürlich das Menschen der Nationalitäten die größtenteils dem Islam anhängen auch in den Staaten (teilweise) diskriminiert werden. Aber sicher auch nicht mehr als hier. Und in Städten wie NY gibt es gan sicher keine Probleme allein aufgrund eines türkischen Nachnamens. Mit Kopftuch oder sogar in Burka mag das dort anders aussehen, aber Frauen die erkennbar das Signal geben ich will keine richtige Amerikanerin sein, die müssen sich mMn dann auch nicht wundern, wenn die Amis sie nicht wie richtig Amis behandeln. Das sehe ich natürlich in Bezug auf Deitschland genauso. Kemal Atatürk wollte diese Fetzen nicht umsonst aus der Türkei verbannen.
    Du weißt aber schon, dass die Attentäter vom 11.September keine Kopftuchtragenden Assimilationverweigerer waren, sondern zum Teil Hochschulabsolventen u.a. aus Deutschland?
    Deine Illusionen über die USA mögen dir erhalten bleiben, aber die Diskreminierung, die ich meine, fängt schon beim Beantragen eines Visums an.

    Zitat Zitat von Ilayda Beitrag anzeigen
    Dumheit gibt es überall. Richtig. Aber es gibt Länder wo diese Dummheit größer ist . Und es gibt Länder wo diese Dummheit kleiner ist. Es gibt Länder wo das "richtige Blut" und "der richtige Name" mehr zählt als die persönlichen Einstellungen und die persönliche Leistung. Und es gibt Länder wo das genau andersherum ist.

    Vielleicht solltest du mal den Artikel lesen, den ich verlinkt habe, bevor du dieses Problem schön redest? Aber ich gebe dir noch was zum nachdenken. BITTE LESEN!
    Zitat: Für Deutsch-Türken gehört Diskriminierung zum Alltag. Das lässt sich wohl kaum dadurch relativieren indem man auf andere Gruppen hinweist die auch benachteiligt werden. Abgesehen davon was ist das für ein Argument? OOHHH darüber müssen wir nicht reden weil andere Gruppen auch benachteiligt werden? Also bitte.
    Wer relativiert?

    Ich vertrete die Ansicht, dass Diskreminierung ein GENERELLES gesellschaftliches Problem ist, aus vielen Gründen, gegen viele Gruppen.
    Wie erwähnt habe ich es selbst erlebt, und nicht nur ein mal.
    Wenn man über Diskreminierung redet, dann über das übergreifende Problem und warum es immer stärker wird.
    Meinetwegen kann man auch darüber reden, warum insbesonders Türken als Stellvertreter für alle anderen Moslems und arabischstämmigen Menschen als Zielscheibe dienen,
    oder auch darüber, warum es als Deutscher mit türkischer Herkunft so schwierig ist anerkannt zu werden.
    Aber...buhuu...ich bin türkischer Abstammung und werde diskreminiert...ja, sowas aber auch.
    Deutschland hat ein g e n e r e l l e s Problem mit Diskreminierung, Ausgrenzung und Vorurteilen UND Ausländerfeindlichkeit.
    Wenn man nicht gerade Skandinavier ist, spürt das jeder, mehr oder weniger stark.
    Du kannst ruhig einen an der Waffel haben, du musst nur jemand finden, der das mag.
    Somnia ist offline

  19. #19 Zitieren
    Ritter Avatar von Ilayda
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    Zitat Zitat von Somnia Beitrag anzeigen
    Du weißt aber schon, dass die Attentäter vom 11.September keine Kopftuchtragenden Assimilationverweigerer waren, sondern zum Teil Hochschulabsolventen u.a. aus Deutschland? Deine Illusionen über die USA mögen dir erhalten bleiben, aber die Diskreminierung, die ich meine, fängt schon beim Beantragen eines Visums an.
    Ok, wenn du meinst. Dann habe ich also immer große Schwierigkeiten in NY gehabt. Du musst das ja wissen.Die Staaten sind letzlich ein Land wo die persönliche Einstellung und die persönliche Leistung zählt. Natürlich gibt es auch dort rassistische Probleme. Und viele andere Probleme. Aber dennoch zählt in den Staaten im Prinzip mehr was ein Mensch ist und weniger als was ein Mensch geboren wurde. Viel mehr habe ich dazu eigentlich nicht zu sagen.

    Ich vertrete die Ansicht, dass Diskreminierung ein GENERELLES gesellschaftliches Problem ist, aus vielen Gründen, gegen viele Gruppen. Wie erwähnt habe ich es selbst erlebt, und nicht nur ein mal. Wenn man über Diskreminierung redet, dann über das übergreifende Problem und warum es immer stärker wird. Meinetwegen kann man auch darüber reden, warum insbesonders Türken als Stellvertreter für alle anderen Moslems und arabischstämmigen Menschen als Zielscheibe dienen, oder auch darüber, warum es als Deutscher mit türkischer Herkunft so schwierig ist anerkannt zu werden.
    Natürlich werden auch andere Menschengruppen diskriminiert. Ein Homopaar zb. das abends Hand in Hand durch eine deutsche Stadt läuft lebt vermutlich auch nicht ungefährlich. Und eine richtige Transe wird pro Tag vermutlich mindestens fünfmal beschimpft. Auch Afrikaner haben es sicher schwer in Deutschland. Oder deutsche mit dunkler Hautfarbe.

    Mir ist zb völlig klar warum Denis Cuspert geworden ist, wie er geworden ist. Wer als Kind schon zig mal am Tag beschimpft wird, der entwickelt nunmal viel Hass. Und wer schon als Kind erfahren muss du gehörst nicht dazu, sehnt sich so sehr danach irgendwann dazuzugehören, dass es zb radikale Islamisten einfach haben ihn zu überzeugen, wenn sie ihm nur endlich das Gefühl geben dazuzugehören. Und so jemand wie Cuspert hat es natürlich noch viel schwieriger als Deutschtürken und Türken hier, weil er nicht einmal eine Community hat. Er ist der geborene Außenseiter. War auch sehr bezeichnend für mich wie sehr sich viele Deutsche täuschen, wen sie beurteilen wie sich Migranten hier oft fühlen und wie sie behandelt werden. Im ganzen Thread über Cupsert habe ich nirgendwo gelesen, dass seine Entwicklung ja vielleicht etwas mit der ständigen Diskriminierung zu tun hat, die er hier erleben musste. Auf die Idee kommt man scheinbar nicht einmal.Dasselbe trifft übrigens auch auf viele radikale deutschtürkische Islamisten zu. Wenn man Menschen von klein auf diskriminiert, dann muss man sich nicht wundern, wenn sie entweder a) resignieren b) abhauen oder c) zu Gegnern werden. Um das zu kapieren braucht man nicht unbedingt Psychologie zu studieren, so glasklar ist das. Aber was nicht sein darf, ist eben auch nicht so.

    Du kennst das Threadthema? Deutschtürken fühlen sich nicht willkommen in Deutschland.
    Artikel 5 Grundgesetz

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    Ilayda ist offline Geändert von Ilayda (02.10.2014 um 21:00 Uhr)

  20. #20 Zitieren
    banned
    Registriert seit
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    22.547
    Zitat Zitat von Musketeer Beitrag anzeigen
    Naja, hätte ich psychologischen Beistand leisten wollen, dann würde ich wohl eher vermutet haben das es sehr viel einfacher ist aus dem Ausland über den Umgang der Deutschen mit ihren Problemhakans zu lamentieren, statt sich vor Ort dem vielleicht nicht so günstigen Ergebnis sozialliberaler Experiemente zu stellen .
    Du meinst sicher eigentlich die Ergebnisse verfehlter (bzw. nicht vorhandener) christdemokratischer Integrationspolitik über viele Jahrzehnte? Frei nach dem Motto:
    "Aus den Augen aus dem Sinn."

    Die Ergebnisse "sozialliberaler" Expermiente in Sachen Intergration kann man z.B. in Kanada bewundern.

    Zitat Zitat von Ilayda Beitrag anzeigen
    Aber sicher auch nicht mehr als hier. Und in Städten wie NY gibt es gan sicher keine Probleme allein aufgrund eines türkischen Nachnamens. Mit Kopftuch oder sogar in Burka mag das dort anders aussehen, aber Frauen die erkennbar das Signal geben ich will keine richtige Amerikanerin sein, die müssen sich mMn dann auch nicht wundern, wenn die Amis sie nicht wie richtig Amis behandeln.
    Inwiefern gibt eine Frau mit Kopftuch das Signal, keine richtige Amerikanerin sein zu wollen? Schließlich gilt in den USA die Religionsfreiheit und Kirche und Staat sind deutlich strenger getrennt als in Deutschland (auch wenn die Äußerungen einiger US-Politiker einen anderen Eindruck machen).

    Bezweifelst du, dass es Frauen gibt die Kopftücher freiwillig tragen? In ganz Europa haben in ländlichen Regionen noch vor 100 Jahren die allermeisten Frauen Kopftücher getragen. Viele unverheiratete, westlich geprägte und extrem weltoffene Muslimas tragen Kopftuch.

    Bei uns ist es Sitte bei Frauen, sich den Schambereich und die Brüste zu verdecken. Bei Muslimas kommen noch die Haare dazu. Bei Sikhs tragen die Männer Turbane. Ich sehe da keinen relevanten Unterschied, außer im Grad der Verschleierung. Bei Sikhs tragen die Männer Turbane.

    Was meinst du was manche (christliche/atheistische) Männer in Deutschland davon halten würden, wenn ihre Frau/Freundin oben ohne durch die Stadt wandern würde, selbst wenn sie es nur im Hochsommer täte?

    Ansonsten stimme ich dir übrigens weitgehend zu

    Hast du eigentlich selbst einen Migrationshintergrund? Manche deiner Äußerungen lesen sich so, auch wenn du das nie konkret anführst (was ich sehr vorbildlich finde).

    Zu Denis Cusbert:
    Ich vermute mal, dass er schon früher ein Arschloch war (ohne jetzt darauf zu schließen warum er eins geworden ist). Sonst hätte er in der Rapszene wahrscheinlich eine längere, durchaus je nach Subkultur innerhalb der Szene sehr weltoffene und tolerante Heimat gefunden.
    ulix ist offline Geändert von ulix (02.10.2014 um 22:53 Uhr)

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