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Deutschtürken fühlen sich hier nicht willkommen.

  1. #21 Zitieren
    Deus Avatar von Sly
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    Zitat Zitat von Ilayda Beitrag anzeigen
    Ok, wenn du meinst. Dann habe ich also immer große Schwierigkeiten in NY gehabt. Du musst das ja wissen.Die Staaten sind letzlich ein Land wo die persönliche Einstellung und die persönliche Leistung zählt. Natürlich gibt es auch dort rassistische Probleme. Und viele andere Probleme. Aber dennoch zählt in den Staaten im Prinzip mehr was ein Mensch ist und weniger als was ein Mensch geboren wurde. Viel mehr habe ich dazu eigentlich nicht zu sagen.
    Bitte was? Die Staaten gehören zu den Ländern, in denen es am meisten auf Abstammung und Vermögen ankommt. Als gut situierte Europäerin hast du da natürlich ne gute Chance. In den USA bist du nichts ohne Kohle. Und wehe dir Gott (oder die Polizei) wenn du schwarz bist.

    http://www.alternet.org/civil-libert...-police-forces

    Da siehst du wenn zivile polizeikräfte - auch in New York - an militärzeug kommen, und wie das die Sache verschärft. Wie kommt es, dass in den USA 10x mehr Schwarze im Knast sitzen als Weiße, obwohl sie die Bevölkerungsminderheit darstellen? Wie kommt es, dass illegale Einwanderer behandelt werden, als wären sie das letzte stück dreck? Wusstest du, dass die Strafverfolgungsbehörden in Texas mehr als die Hälfte ihrer Fälle mitlerweile durch illegale Immigration vollkriegen? Früher war das nen Bagatelldelikt, mitlerweile ist es strafrechtlich relevant.

    Wie kommt es, dass das Wohlstandsgefälle in den USA mitlerweile als eine Bedrohung für den sozialen Frieden und die wirtschaftlichkeit dieses Landes betrachtet wird?

    Liebe Ilayda, NY ist nett und es geht da in vielen Sachen besser zu als im Rest des Landes, aber das ist ne einseitige sicht, besonders wenn man vorher "nur" Urlaub da gemacht hat.
    Sly ist offline

  2. #22 Zitieren
    Krieger Avatar von Ramboo
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    Man ist, wie man ist. Man ist nicht wie die anderen. Wenn man komplett wahrgenommen will wie die anderen, dann will man mMn zu viel. Jeder hat seine Attribute, die ihn als Person so wie er ist ausmachen und jede wird für diese Attribute auch von irgendwem vorverurteilt, ob nun positiv oder negativ. In einigen Kreisen sind selbst Namen wie "Tobias" oder "Stefan" Beleidigungen, was übelst rassistisch ist. Damit muss der Deutsche leider fertig werden. Genauso muss auch jeder Migrant damit fertig werden, dass er ist, wie er ist.
    Das die eigene Persönlichkeit den Vorurteilen, die andere einem gegenüber haben, widerspricht ist doch jetzt nicht die Welt. Da muss jeder durch.

    Ich finde es wichig, dass man lernt mit seinen Attributen umzugehen, anstatt stets drauf zu verweisen, dass man ja so und so behandelt wird, nur weil man ja so und so ist. Man gibt dadurch Macht ab und das sollte man nicht. Man macht sich dadurch selbst schwächer, als man ist.

    Das sich ein Trend abzeichnet, dass alle Deutschtürken abwandern, sehe ich nicht. Es stimmt, dass Migranten eher dazu neigen abzuwandern, was ich aber einfach in einer geringeren Heimatverbundenheit sehe. Ich kenne keine Menschen wie sie im EP beschrieben werden, die in besonderer Weise aus der Gesellschaft ausgeschlossen werden. Die Paar Problemchen hat jeder. Aber ich habe auch türkische Freunde und die sind alle Teil der Gesellschaft. Und sie wollen auch nicht weg.

    Man darf übrigens die im Artikel beschriebene Schwärmerei vom Leben in der Heimat nicht mit einem wirklich drigenden Wunsch wegzuziehen verwechseln. Nur weil man vom Leben in der Heimat schwärmt und sich in einen Träumen ausmalt wie toll es wäre dort eine Firma zu gründen und zu arbeiten, heißt es nicht, dass man in Deutschland nicht mit beiden Beinen im Leben steht.
    Ramboo ist offline

  3. #23 Zitieren
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    Zitat Zitat von Ramboo Beitrag anzeigen
    Das sich ein Trend abzeichnet, dass alle Deutschtürken abwandern, sehe ich nicht.
    Wie gesagt woll(t)en laut Umfrage 40% der gut gebildeten abwandern, ausgerechnet aus der Gruppe aus also, von der man erwarten sollte dass sie am besten integriert ist und sich hier am ehesten zu Hause fühlt.

    Das sollte man nicht herunterspielen, so wie ihr das hier tut. Das ist ein substantieller Anteil. Und der Verlierer ist Deutschland, vor allem aber die türkische Community in Deutschland, gegenüber der sich die Vorurteile sicher nicht verringern werden, wenn die Hälfte der "Vorzeigetürken" das Weite sucht.

    Auch wenn sie es dann gar nicht tun, ist die Sache äußerst relevant. Aber hier mal ein relativ aktueller Link (2014), der die Ursprungs-These des Threads zumindest teilweise relativiert:

    Aus den Ergebnissen der Studie geht hervor: Gerade diejenigen, die in Deutschland geboren bzw. aufgewachsen sind, wandern besonders selten ab. „Einigen Umfragen zufolge äußerte zwar bis zu ein Drittel der Befragten die Absicht, eventuell Deutschland zu verlassen. Unsere Auswertungen zeigen aber, dass weniger als 1 Prozent der in Deutschland aufgewachsenen Türkeistämmigen tatsächlich abwandern“, erläutert Dr. Axel Kreienbrink, Mit-Herausgeber der Studie.
    Leider wurde in dieser Studie scheinbar die Bildung nicht als Variable herangezogen, was ja durchaus interesannt und aufschlussreich gewesen wäre. Edit: oder doch, hier die entsprechende Grafik...

    [Bild: umfrage_.jpg]

    Wobei die Sample-Größe mit N=86 hier natürlich super klein ist, die Aussagekraft daher beschränkt. Aber immerhin wurden hier Menschen befragt, die es tatsächlich getan haben, also in die Türkei ausgewandert sind.

    Und wie gesagt: natürlich werden Menschen aufgrund aller möglicher Merkmale diskriminiert. Menschen mit (vor allem türkischen) Migrationshintergrund aber deutlich, deutlich mehr als die allermeisten anderen Bevölkerungsgruppen. Und die meisten Merkmale, die ihr hier als Beispiele nennt, kann man perönlich ändern. Der Dicke kann abnehmen, die Blondine sich die Haare färben, etc.

    Diskriminierung aufgrund persönlich (und durch Willenskraft) veränderbarer Merkmale ist in den allermeisten Fällen irrelevant und vernaachlässigbar, vor allem aber im vergleich zur Diskriminierung nicht veränderbarer Merkmale (Behinderungen, sexuelle Identität, und natürlich auch ethnische und kulturelle Abstammung, etc.).
    ulix ist offline Geändert von ulix (03.10.2014 um 03:40 Uhr)

  4. #24 Zitieren
    Krieger Avatar von Ramboo
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    Vielen Dank für die Grafik. Ich möchte mal kurz drauf eingehen, wie ich sie interpretiere. Das habe ich schon angeschnitten, aber mal kurz ausführlicher.

    Ich glaube, dass Schwärmereien von einem besseren Leben etwas natürliches für Menschen sind. Sowohl für gebildete als auch für weniger gebildete. Den Unterschied vermute ich lediglich in den Parametern, die man einbezieht, um zu ermitteln, durch welche Veränderung es besser laufen könnte.
    Für den kleinen Mann ist es vielleicht der Materialismus. Wenn du das ganze auch nicht nach Bildung, sondern nach Milleus sortierst, dann hast du gewisse Milleu-Parameter, in denen der kleine Mann die Lösung sieht. zB. unter Rapfans "Wenn ich rappen würde, dann..." oder unter Skatern "Wenn ich dieses Level erreichen würde, dann...".

    Gebildete Menschen stellen aber oft die sozialen Strukturen in ihrem Umfeld in Frage. Das führt eben zu anderen Lösungansätzen für ein besseres Leben. Auch unter Deutschen. Beispiel: "Wenn ich nach Berlin ziehe, dann...". Bei Migranten, die eine Heimatverbundenheit zu einem anderen Land haben, geht der Lösungsansatz eben mehr in Richtung "Wenn ich in meiner Heimat leben würde, dann...". Und wieso Türken so häufig betroffen sind? Meiner Meinung nach, weil sie immernoch eine sehr starke Heimatverbundenheit haben.

    Wenn Menschen mit einem Gedanken spielen, dann wird es auch Menschen geben, die versuchen ihre Schwärmereien zu realisieren. Natürlich wird es dann Türken geben, die den Abgang aus Deutschland riskieren. Aber siehe anderer Artikel - es ist eine ganz kleine Minderheit. Denn den Schwärmereien stehen ganz natürliche Hindernisse im Weg. Wer denkt, wie schön es wäre hier und da zu leben, denkt meist nicht an eine unbekannte gesellschaftliche Infrastruktur, an bürokratische Gründe, an die Reaktion seiner Familie auf diese Schritt usw.

    Träumen kann jeder. Realisation ist eine ganz andere Baustelle.

    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Und wie gesagt: natürlich werden Menschen aufgrund aller möglicher Merkmale diskriminiert. Menschen mit (vor allem türkischen) Migrationshintergrund aber deutlich, deutlich mehr als die allermeisten anderen Bevölkerungsgruppen. Und die meisten Merkmale, die ihr hier als Beispiele nennt, kann man perönlich ändern. Der Dicke kann abnehmen, die Blondine sich die Haare färben, etc.

    Diskriminierung aufgrund persönlich (und durch Willenskraft) veränderbarer Merkmale ist in den allermeisten Fällen irrelevant und vernaachlässigbar, vor allem aber im vergleich zur Diskriminierung nicht veränderbarer Merkmale (Behinderungen, sexuelle Identität, und natürlich auch ethnische und kulturelle Abstammung, etc.).
    Muss ich leider widersprechen. Weil das was du tust mMn Haarspalterei ist. Der Dicke kann seine Identität manipulieren, in dem er dünn wird, die Blondine kann ihre Indentität manipulieren, indem sie ihre Haare färbt, aber der Schwule soll nicht vorgeben können hetero zu sein.

    Es ist bei einem schwarzen natürlich offensichtlich, dass er sein ich im Gegensatz zu den o.g. Gruppen nicht manipulieren kann. Nur sehe ich den Lösungsansatz für das Problem nicht in der Manipulation des eigenen Ich, sondern darin, mit seinem Ich einen Platz in der Gesellschaft zu finden. Ein Türke kann nicht als "Stefan" wahrgenommen werden, jedenfalls nicht, wenn sein Hauttyp dunkler ist. Ein Mehmet Scholl kann als "Stefan" wahrgenommen werden, aber wenn deine Optik dieser Schublade widerspricht, dann kannst du auch nicht in die Schublade rein.
    Ramboo ist offline

  5. #25 Zitieren
    Deus Avatar von Serpentes
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    Zitat Zitat von Ilayda Beitrag anzeigen
    [...]
    Ein Weg, wie man etwas gegen die Diskriminierung tun könnte, ist vielleicht, keine Vorurteile mehr zu schüren, indem man von "Dumm- Hauptschulabbrecher- Hakans" , "Problemhakans", und "Nichtskönnern" redet, wenn es um Menschen mit Migrationshintergrund geht, denen eine Integration -aus welchen Gründen auch immer - schwer fällt. Wenn man dann noch darauf hinweist, dass diese Personen einen türkischen Hintergrund haben, ist es klar, dass die angenommene Korrelation zwischen dieser Eigenschaft und der scheinbar berechtigten Annahme, dass man mit solchen besser nichts zu tun haben sollte, größer wird. Darunter leiden dann alle, die diese Eigenschaft mit ihm teilen, auch wenn sie eigentlich gebildete und nette Menschen sind. Schließlich hat man nicht immer genug Informationen über einen anderen Menschen und die Informationsbeschaffung wäre zu aufwendig, sodass man anhand der angenommenen Korrelation zwischen den begrenzten vorhandenen Informationen und den negativen Folgen der jeweiligen Entscheidung entscheidet. Das kann dann z.B. dazu führen, dass man einen "Deutschtürken" aufgrund seines Namens nicht einstellt, nicht weil man etwas gegen Türken hat, sondern weil man den anscheinend sichersten Weg gehen möchte. Dieses Vorgehen wird man nie verhindern können, man kann es aber eindämmen, indem man bei denjenigen "Deutschtürken", die sich nicht integrieren oder andere Probleme haben, keinen Zusammenhang zwischen dem Wort "Türke" und diesen Problemen herstellt, sondern auf die Umstände, unter denen diese Menschen leben, verweist, die zu diesen Problemen führen können.


    Hast du eigentlich schon mal nicht im Rahmen eines Urlaubs Zeit in den USA verbracht?
    Serpentes ist offline

  6. #26 Zitieren
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    Zitat Zitat von Ramboo Beitrag anzeigen
    Vielen Dank für die Grafik. Ich möchte mal kurz drauf eingehen, wie ich sie interpretiere. Das habe ich schon angeschnitten, aber mal kurz ausführlicher.

    Ich glaube, dass Schwärmereien von einem besseren Leben etwas natürliches für Menschen sind. Sowohl für gebildete als auch für weniger gebildete. Den Unterschied vermute ich lediglich in den Parametern, die man einbezieht, um zu ermitteln, durch welche Veränderung es besser laufen könnte.
    Darum geht es in diesem Thread aber nicht. Es geht nicht um das Gefühl "woanders könnte es besser sein", sondern um das Gefühl "hier ist es schlecht". Darum, dass sich die Menschen hier nicht wohlfühlen, weil sie sich eben nicht (genügend) heimisch fühlen.

    Interesannt in unserer Diskusion ist also hauptsächlich die dritte Spalte der Tabelle ("nicht heimisch gefühlt in Deutschland"), und teilweise die vierte, während du eher von der fünften sprichst.

    Zitat Zitat von Ramboo Beitrag anzeigen
    Muss ich leider widersprechen. Weil das was du tust mMn Haarspalterei ist. Der Dicke kann seine Identität manipulieren, in dem er dünn wird, die Blondine kann ihre Indentität manipulieren, indem sie ihre Haare färbt, aber der Schwule soll nicht vorgeben können hetero zu sein.
    Wenn der Dicke abnimmt muss er nicht vorgeben dünn zu sein. Er ist dann dünn.
    Und die Haarfarbe würde wohl niemand als irgendwie relevantes Merkmal der eigenen Identität definieren.

    Ganz im Gegensatz zur Sexualität. Wenn der Dicke abnimmt, verrät er sich dann selbst? Wenn die Blondine sich die Haare färbt, tut sie das dann in irgendeiner relevanten Weise? Wird sie mit sich selbst ringen, weil sie ihr "wahres Ich" unterdrückt? Wohl kaum.

    Zitat Zitat von Ramboo Beitrag anzeigen
    Es ist bei einem schwarzen natürlich offensichtlich, dass er sein ich im Gegensatz zu den o.g. Gruppen nicht manipulieren kann. Nur sehe ich den Lösungsansatz für das Problem nicht in der Manipulation des eigenen Ich, sondern darin, mit seinem Ich einen Platz in der Gesellschaft zu finden. Ein Türke kann nicht als "Stefan" wahrgenommen werden, jedenfalls nicht, wenn sein Hauttyp dunkler ist. Ein Mehmet Scholl kann als "Stefan" wahrgenommen werden, aber wenn deine Optik dieser Schublade widerspricht, dann kannst du auch nicht in die Schublade rein.
    Also sollen es sich der Schwarze und der Deutschtürke ganz einfach friedlich in seiner Schublade bequem machen und gefälligst das Maul halten? Und andere Menschen, die die Einteilung der Schubladen stört, oder die lieber einen Schrank mit einem großen Fach für Alle(s) hätten ebenfalls?

    Zum Thema USA:
    auch dort gibt es in bestimmten Gegenden und Gruppen sehr stark ausgeprägten (oft informellen) Kollektivismus, z.B. unter (weißen) Südstaatlern, Kaliforniern, Afro-Amerikanern, kubanischen Einwandern/Flüchtlings-Kindern, Hawaiianern, den Bewohnern Alaskas, Indianerstämmen, Farmern, Evangelikalen, asiatischen Einwandern, Rednecks, Waffennarren, etc.

    Und auch im Staatswesen und der Sozialpolitik gibt es kollektivistische Ansätze, nur dass diese meist deutlich schlechter, unsinniger und vor allem unfairer als in Europa umgesetzt werden.

    Ist trotzdem ganz schön hier (besuche grade die Familie in NJ), wenn man es geschafft hat oder bereit ist 60 Std. + in der Woche zu buckeln (und ob man das dann noch als schön bezeichnen kann...).
    ulix ist offline

  7. #27 Zitieren
    Deus Avatar von Pursuivant
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    Zitat Zitat von Sly Beitrag anzeigen
    Da siehst du wenn zivile polizeikräfte - auch in New York - an militärzeug kommen, und wie das die Sache verschärft. Wie kommt es, dass in den USA 10x mehr Schwarze im Knast sitzen als Weiße, obwohl sie die Bevölkerungsminderheit darstellen? Wie kommt es, dass illegale Einwanderer behandelt werden, als wären sie das letzte stück dreck? Wusstest du, dass die Strafverfolgungsbehörden in Texas mehr als die Hälfte ihrer Fälle mitlerweile durch illegale Immigration vollkriegen? Früher war das nen Bagatelldelikt, mitlerweile ist es strafrechtlich relevant.
    Gegenfrage: Wie kommt es, dass hier im Ruhrgebiet fast 80 Prozent aller Gefangenen im Strafvollzug einen Migrationshintergrund haben? Von diesen 80 Prozent sind wiederum über 70 Prozent türkischer Abstammung. Seit ein paar Jahren dürfen zwar keine offiziellen Statistiken mehr geführt werden, aber bei den LKAs gibt es immer noch Dezernate für Ausländer-/Migrantenkriminalität, die solche Statistiken inoffiziell erstellen - natürlich nur für den Dienstgebrauch.
    Pursuivant ist offline

  8. #28 Zitieren
    Krieger Avatar von Ramboo
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    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Darum geht es in diesem Thread aber nicht. Es geht nicht um das Gefühl "woanders könnte es besser sein", sondern um das Gefühl "hier ist es schlecht". Darum, dass sich die Menschen hier nicht wohlfühlen, weil sie sich eben nicht (genügend) heimisch fühlen.

    Interesannt in unserer Diskusion ist also hauptsächlich die dritte Spalte der Tabelle ("nicht heimisch gefühlt in Deutschland"), und teilweise die vierte, während du eher von der fünften sprichst.
    Nein, tue ich nicht. Ich habe auch keine Ahnung wie du das so deuten konntest, denn ich habe Beispiele aufgeführt, die sich eindeutig nicht auf berufliche Perspektiven bezogen haben. Aber scheinbar war ich doch nicht deutlich genug: Es geht um Selbstverwirklichung und soziale Ziele, nicht um Berufe. Es geht darum, was man tun kann, um mit seinen Mitmenschen zwischenmenschlich so zu interagieren, wie man es sich vorstellt.

    Das was ich geschrieben habe, bezieht sich demnach vor allem auf die zweite und sowie auf die dritte Spalte, aber garnicht auf die fünfte. Das sind auch die Spalten, die am deutlichsten hervorstechen.

    Der Darstellung, dass Menschen sich nicht heimisch fühlen, weil sie von ihrem Umfeld gesellschaftlich ausgeschlossen werden möchte ich auch entschieden widersprechen. Diese Darstellung ignoriert, dass der Abgrenzungswunsch (auch) vom Individuum selbst ausgeht. Auch bedeutet es nicht, dass Menschen, die sich in Deutschland nicht heimisch fühlen, ausgegrenzt werden. Sie können mit beiden Beinen Mitten im Leben stehen und sich dennoch nicht heimisch fühlen.
    Ich glaube dafür ein gutes Gefühl zu haben, da ich mich selbst in Deutschland nicht heimisch fühle und immer mal wieder mit dem Gedanken spiele auszuwandern. Aus diesem Gefühl jedoch darauf zu schließen, dass ich besonderer Ausgrenzung ausgesetzt bin - zB. in einem erheblich größeren Maße als Nicht-Migranten - das wäre vermessen. Man ist wie man ist und damit muss man leben. So wie Einheimische auch.

    Daher verstehe ich das Drama nicht. Die Diskriminierung nimmt meiner Erfahrung nach auch bei Deutschtürken keine Ausmaße, die man den Betroffenen nicht zumuten kann.

    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Wenn der Dicke abnimmt muss er nicht vorgeben dünn zu sein. Er ist dann dünn.
    Und die Haarfarbe würde wohl niemand als irgendwie relevantes Merkmal der eigenen Identität definieren.

    Ganz im Gegensatz zur Sexualität. Wenn der Dicke abnimmt, verrät er sich dann selbst? Wenn die Blondine sich die Haare färbt, tut sie das dann in irgendeiner relevanten Weise? Wird sie mit sich selbst ringen, weil sie ihr "wahres Ich" unterdrückt? Wohl kaum.
    Und wenn der Dicke keinen Sport machen will? Oder die Blondine sich die Haare nicht färben will und zu dem steht, wie sie ist und dafür anerkannt werden will? Wenn der Schwarze nicht den Michael Jackson machen will, um sozialen Respekt zu bekommen? Was dann?
    Du packst über manche Menschen einen Schutzschild wegen ihrer Attribute und kritisierst Diskriminierung, während du bei anderen sagst, dass sie Diskrimierung verkraften müssen.

    Menschen mit schlechter Genetik oder einem ruiniertem Stoffwechsel müssen jeden Tag Sport machen, um irgendwann auf ein Normalgewicht zu kommen. Ein Schwuler müsste nur seine sexuellen Neigungen verschweigen oder maskieren. Was davon zumutbarer ist, lässt sich nicht sagen, weil das unterschiedliche Handlungen sind. Ich glaube aber den meisten Menschen fällt es deutlich leichter zu täuschen, als ein straffes Fitnessprogramm durchzuziehen.

    Verstehe mich nicht falsch. Kein Schwuler muss sich gefallen lassen, wenn gesagt wird, dass sein Wesen unmoralisch ist und rechtlich eingeschränkt zu werden. Auf der anderen Seite muss ein Schwuler genau wie ein Dicker mit Vorurteilen fertig werden. Die Bürde kann man ihm nicht wegnehmen. Die hat jeder zu tragen. Auch der Deutschtürke. Auch der Einheimische. Auch der Arzt, der Prister oder die Prostituierte. Wenn du Schutz vor Vorurteilen forderst, forderst du zu viel.

    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Also sollen es sich der Schwarze und der Deutschtürke ganz einfach friedlich in seiner Schublade bequem machen und gefälligst das Maul halten? Und andere Menschen, die die Einteilung der Schubladen stört, oder die lieber einen Schrank mit einem großen Fach für Alle(s) hätten ebenfalls?
    Inwiefern denkt man denn an Schubladen vorbei, wenn man sich beschwert, dass man nicht in die Schublade "ist Deutsch" eingeordnet wird?
    Ich halte das Ziel "als Deutscher" wahrgenommen werden zu müssen selbst für ein falsches Ziel. Sei was du bist oder was du sein willst. Aber verlange von anderen nicht, dass sie dich als dieser oder jener wahrnehmen. Du kannst über dich selbst bestimmen, aber nicht über andere.
    Ramboo ist offline Geändert von Ramboo (03.10.2014 um 13:21 Uhr)

  9. #29 Zitieren
    Ritter Avatar von Ilayda
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    Zitat Zitat von Sly Beitrag anzeigen
    Bitte was? Die Staaten gehören zu den Ländern, in denen es am meisten auf Abstammung und Vermögen ankommt. Als gut situierte Europäerin hast du da natürlich ne gute Chance. In den USA bist du nichts ohne Kohle. Und wehe dir Gott (oder die Polizei) wenn du schwarz bist.
    Ich werde dort keine Probleme haben. Da bin ich mir recht sicher.
    Wie kommt es, dass das Wohlstandsgefälle in den USA mitlerweile als eine Bedrohung für den sozialen Frieden und die wirtschaftlichkeit dieses Landes betrachtet wird?
    Wir reden hier über ethnische Diskriminierungen. Nicht über Wohlstandsgefälle. Das ich aber ebensowenig gut finde wie du!
    Liebe Ilayda, NY ist nett und es geht da in vielen Sachen besser zu als im Rest des Landes, aber das ist ne einseitige sicht, besonders wenn man vorher "nur" Urlaub da gemacht hat.
    Ich liebe NY. Ich kann aber auch mit dem aktuell in Deutschland so beliebten Antiamerikanismus nicht mitgehen.
    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Hast du eigentlich selbst einen Migrationshintergrund? Manche deiner Äußerungen lesen sich so, auch wenn du das nie konkret anführst (was ich sehr vorbildlich finde).
    Mutter Deutsche. Vater Türke. Säkularer Türke! Islamkritisch. Der würde mir Hausverbot geben, wenn ich mit Kopftuch rumlaufen würde. Optisch hält mich niemand für eine "Türkin", wenn ich die Haare nicht schwarz gefärbt habe, dann eher für eine Norwegerin. Und ich habe ein gebildetes, wohlhabendes Elternhaus. Dennoch erlebe auch ich manchmal sowas wie Rassismus. Nämlich "positiven" Rassismus. Du bist hervorragend integriert, höre ich zb. öfters. Was für ein tolles Lob. Ich bin eigentlich deutsch, sehe mich eigentlich auch so. Und dann werde ich nur aufgrund eines türkischen Nachnamens als herrvoragend integriert bezeichnet? Nich einfach als ganz normale Deutsche? Oder ich werde wie ein Weltwunder bestaunt wegen der blauen Augen. Als "Türkin"? Es sind viele, viele Kleinigkeiten, selten böse gemeint, und für einen "reinen" Deutschen oft nichtmal als Rassismus zu erkennnen. In der Summe sagen sie mir aber: du bist keine richtige Deutsche für uns. Und das kann weh tun. Mehr möchte ich dazu nicht sagen. Optisch erkennbare, also "richtige Deutschtürken" haben ganz andere Probleme. Die werden alle paar Wochen mal wieder offen beschimpft usw..
    Inwiefern gibt eine Frau mit Kopftuch das Signal, keine richtige Amerikanerin sein zu wollen? Schließlich gilt in den USA die Religionsfreiheit und Kirche und Staat sind deutlich strenger getrennt als in Deutschland (auch wenn die Äußerungen einiger US-Politiker einen anderen Eindruck machen).
    In der Türkei, das sollte man bei dieser Diskussion nicht vergessen, lehnen viele liberale und moderne Türken (die sogennanten weissen Türken) Kopftücher ab. Es gibt sogar Sportclubs, zb Tennisclubs da dürfen Frauen mit Kopftuch nicht rein. Jedenfalls war das so. Erdogans Rollback ins Mittelalter zwingt die jetzt oft dazu. Das Kopftuch bei Frauen steht eben nunmal auch oft für die Ablehnung moderner westlicher Werte. Oft. Nicht immer! Ich erinnere: mustafa kemal wollte diese Tracht nicht ohne Grund aus der Türkei verbannen. Leider hat er sich da nicht durchsetzten können. Wirklich sehr schade.
    Bezweifelst du, dass es Frauen gibt die Kopftücher freiwillig tragen?
    Natürlich nicht. Was für eine Frage.
    Ich vermute mal, dass er schon früher ein Arschloch war (ohne jetzt darauf zu schließen warum er eins geworden ist).
    Das aber ist der entscheidende Punkt!
    Zitat Zitat von Pursuivant Beitrag anzeigen
    Gegenfrage: Wie kommt es, dass hier im Ruhrgebiet fast 80 Prozent aller Gefangenen im Strafvollzug einen Migrationshintergrund haben? Von diesen 80 Prozent sind wiederum über 70 Prozent türkischer Abstammung. Seit ein paar Jahren dürfen zwar keine offiziellen Statistiken mehr geführt werden, aber bei den LKAs gibt es immer noch Dezernate für Ausländer-/Migrantenkriminalität, die solche Statistiken inoffiziell erstellen - natürlich nur für den Dienstgebrauch.
    Die Frage ist: Warum werden sie so?
    Zitat Zitat von Serpentes Beitrag anzeigen
    Ein Weg, wie man etwas gegen die Diskriminierung tun könnte, ist vielleicht, keine Vorurteile mehr zu schüren, indem man von "Dumm- Hauptschulabbrecher- Hakans" , "Problemhakans", und "Nichtskönnern" redet, wenn es um Menschen mit Migrationshintergrund geht, denen eine Integration -aus welchen Gründen auch immer - schwer fällt.
    Also ausgerechnet mir indirekt Rassismus vorzuwerfen.
    Artikel 5 Grundgesetz

    (1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.
    Ilayda ist offline Geändert von Ilayda (03.10.2014 um 14:23 Uhr)

  10. #30 Zitieren
    Deus Avatar von Serpentes
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    Zitat Zitat von Ilayda Beitrag anzeigen

    Also ausgerechnet mir indirekt Rassismus vorzuwerfen.
    Kommt drauf an, was man unter Rassismus versteht. Du machst das ja nicht absichtlich, von daher würde ich den Rassismusvorwurf nicht allzu persönlich nehmen, was nicht heißt, dass du dein Verhalten nicht überdenken solltest.
    Serpentes ist offline

  11. #31 Zitieren
    Ritter Avatar von Ilayda
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    Zitat Zitat von Serpentes Beitrag anzeigen
    Kommt drauf an, was man unter Rassismus versteht. Du machst das ja nicht absichtlich, von daher würde ich den Rassismusvorwurf nicht allzu persönlich nehmen, was nicht heißt, dass du dein Verhalten nicht überdenken solltest.
    Du hast schon mitbekommen das ich dem Alltagsrassismus in der deutschen Gesellschaft die Hauptschuld dafür gebe, dass viele Problemhakans zu Problemhakans geworden sind?
    Artikel 5 Grundgesetz

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    Ilayda ist offline

  12. #32 Zitieren
    Deus Avatar von Sly
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    Ich sehe vor allem eins: scheinheiligkeit.

    Du kritisierst - zurecht - Deutschland für das Scheitern der Integrationpolitik, verkaufst NY als Stad und die USA als Land, in dem alles möglich ist. Gerade die USA sind doch ein Beispiel für gelebte Rassentrennung.

    Den Vorwurf den man dir machen kann: es ist dir egal, solange es dich nicht betrifft. Ganz schön Deutsches verhalten, meine Liebe.
    Sly ist offline

  13. #33 Zitieren
    Ritter Avatar von Ilayda
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    Ich sagte ja. Ich bin eigentlich Deutsche. Nur akzeptieren mich manche Deutsche (mir sind es zuviele Deutsche) wegen meibnem türkischen Vater nicht als richtige Deutsche. Ich bin nur hervorragend integriert.

    Wenn ich aber Amerikanerin sein möchte, was nicht so schwer für mich ist da ich viele amerikanische Werte teile, dann werde ich auch dort als solche gesehen. Ziemlich schnell. Das sind meine Erfahrungen. Du bist hie herzlich willkommen, höre ich nur.

    Jetzt im Ernst: Es ist nicht scheinheilig dahin zu gehen, wo es sich ganz persönlich am besten leben lässt. Die Probleme in den Staaten sehe ich durchaus. Ich wage aber zu bezweifeln, dass sich optisch erkennbare Türken in Berlin besser fühlen als schwarze Amerikaner in NY. Die deutsche Gesellschaft ist in dem Punkt ebenfalls scheinheilig.
    Artikel 5 Grundgesetz

    (1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.
    Ilayda ist offline

  14. #34 Zitieren
    Krieger Avatar von Ramboo
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    Persönliche, aber auch themenbezogene Frage: Wieso ist dir das wichtig als Deutsche wahrgenommen zu werden? Wieso tut es weh, wenn man nicht so wahrgenommen wird?
    Seh es mal aus einer anderen Perspektive. Mit jeder Erwartung, die du nicht erfüllst, korrierst du das Bild eines Menschen der Vorurteile gegen Türken hatte. Jedes Mal tust du also alleine dadurch, dass man von dir erwartet wegen dem türkischen Nachnamen türkisch zu sein, eine gute Tat für die türkische Gesellschaft in Deutschland. Dazu kommen andere Vorteile wie Exotenbonus, eine ungewöhnlichere Geschichte als bei den meisten Menschen. Das sind Dinge, von denen du profitierst. Diesen Profit haben Menschen, die als Deutsche wahrgenommen werden, nicht.

    Wozu also der Wunsch Erwartungen zu erfüllen? Vergiss Erwartungen. Sei, wie du bist und mach, was du willst, aber komm klar damit.
    Ramboo ist offline

  15. #35 Zitieren
    Ritter Avatar von Ilayda
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    Eigentlich geht es mir hier in dem Thread um die vielen Deutschürken die massiv benachteiligt oder sogar offen diskriminiert werden. Auch oder sogar hauptsächlich deshalb, weil sie optisch als solche erkennbar sind. Also überhaupt nicht um mich. Über mich habe ich genug gesagt. Zurück zum Thema bitte.
    Artikel 5 Grundgesetz

    (1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.
    Ilayda ist offline Geändert von Ilayda (03.10.2014 um 15:21 Uhr)

  16. #36 Zitieren
    Krieger Avatar von Ramboo
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    Das lässt sich aber auf diese Menschen ausweiten. Bei dir ist das Attribut, dass dich von der Gruppe "der Deutschen" abgrenzt dein Nachname. Bei anderen ist es die Optik oder das Verhalten.
    Wichtig ist, dass man einen Platz in der Gesellschaft finden kann. Dass man das selbe Label verpasst bekommt wie sie, bspw wie "die Deutschen", ist hingegen nicht wichtig.
    Ramboo ist offline

  17. #37 Zitieren
    Ritter Avatar von Ilayda
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    Für dich ist es nicht wichtig. Für andere Menschen schon. Man muss sich nicht wundern, dass sich immer weniger Deutschtürken mit Deutschland identfizieren.

    Edit: Und wenn man wegen der "Andersartigkeit" massiv benachteiligt wird oder sogar häufiger offen beschimpft wird, wie bei vielen Deutschtürken der Fall, ist das sicher nicht so easy zu nehmen, wie du darstellst.

    Das Ergebnis von andauernder offener oder auch nur subtiler Diskriminierung sind nämlich ziemlich oft psychischen Probleme, die in ihren Auswirkungen einem kumulativen Trauma ähneln. Das ist nachgewiesen. Kann ich auch mit Links belegen, wenn du das möchtest. Wenn dich nicht gar zuviel Psychologenfachdeutsch abschreckt mache ich das gerne. Womit wir übrigens wieder bei den "Problemhakans" sind. Und dabei, warum sie dazu geworden sind.
    Artikel 5 Grundgesetz

    (1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.
    Ilayda ist offline Geändert von Ilayda (03.10.2014 um 16:01 Uhr)

  18. #38 Zitieren
    Deus Avatar von Serpentes
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    Zitat Zitat von Ilayda Beitrag anzeigen
    Du hast schon mitbekommen das ich dem Alltagsrassismus in der deutschen Gesellschaft die Hauptschuld dafür gebe, dass viele Problemhakans zu Problemhakans geworden sind?
    Ja dann beteilige dich doch nicht daran.

    Du hast übrigens meine Frage nicht beantwortet, ob du schonmal in den USA warst ohne dort Urlaub zu machen. Bist du mal da zur Schule gegangen oder hast dort gearbeitet? Hast du den Alltag da überhaupt mal miterlebt? Falls nicht, dann würde ich dir raten deine Vorstellungen der amerikanischen Gesellschaft nochmal gründlich zu überdenken oder dich zumindest nicht auf deren Richtigkeit zu verlassen. Falls du nicht über dich hier reden willst, kannst du mir auch eine PN schreiben, in der du mir dann am besten auch sagst, ob du wirklich weiblich mit türkischem Vater bist, das würde mich nämlich mal interessieren
    Serpentes ist offline

  19. #39 Zitieren
    Sergej Petrow
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    Zitat Zitat von Ilayda Beitrag anzeigen
    Ich sagte ja. Ich bin eigentlich Deutsche. Nur akzeptieren mich manche Deutsche (mir sind es zuviele Deutsche) wegen meibnem türkischen Vater nicht als richtige Deutsche. Ich bin nur hervorragend integriert.

    Wenn ich aber Amerikanerin sein möchte, was nicht so schwer für mich ist da ich viele amerikanische Werte teile, dann werde ich auch dort als solche gesehen. Ziemlich schnell. Das sind meine Erfahrungen. Du bist hie herzlich willkommen, höre ich nur.

    Jetzt im Ernst: Es ist nicht scheinheilig dahin zu gehen, wo es sich ganz persönlich am besten leben lässt. Die Probleme in den Staaten sehe ich durchaus. Ich wage aber zu bezweifeln, dass sich optisch erkennbare Türken in Berlin besser fühlen als schwarze Amerikaner in NY. Die deutsche Gesellschaft ist in dem Punkt ebenfalls scheinheilig.
    Hm, geh mal nach Neukölln oder vergleichbare Gebiete als Deutscher. Da wirst Du dich aber wundern, was Du da zu hören bekommst.

  20. #40 Zitieren
    Deus Avatar von Sly
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    Zitat Zitat von Ilayda Beitrag anzeigen
    Ich sagte ja. Ich bin eigentlich Deutsche. Nur akzeptieren mich manche Deutsche (mir sind es zuviele Deutsche) wegen meibnem türkischen Vater nicht als richtige Deutsche. Ich bin nur hervorragend integriert.

    Wenn ich aber Amerikanerin sein möchte, was nicht so schwer für mich ist da ich viele amerikanische Werte teile, dann werde ich auch dort als solche gesehen. Ziemlich schnell. Das sind meine Erfahrungen. Du bist hie herzlich willkommen, höre ich nur.

    Jetzt im Ernst: Es ist nicht scheinheilig dahin zu gehen, wo es sich ganz persönlich am besten leben lässt. Die Probleme in den Staaten sehe ich durchaus. Ich wage aber zu bezweifeln, dass sich optisch erkennbare Türken in Berlin besser fühlen als schwarze Amerikaner in NY. Die deutsche Gesellschaft ist in dem Punkt ebenfalls scheinheilig.
    Überdenke bitte mal deine Vorstellungen.


    wenn du so gut englisch sprichst wie du sagst, dann schau dir mal folgendes an:

    https://www.youtube.com/watch?v=KUdH...u1hjRjip1nuXVe
    https://www.youtube.com/watch?v=_Pz3...1nuXVe&index=9

    Das betrifft das Verhalten von ausländern. Meine persönliche Erfahrung mit Amerika (und da hab ich knapp 1 Jahr meines Lebens verbracht) ist, dass viele Menschen - oberflächlich - freundlich sind. Da gibts ein, du bist hier willkommen, wie gehts, magst du an weihnachten bei uns essen? Und die andere Seite war: es ist ihnen scheißegal, sie sind halt so erzogen worden freundlich zu sein.

    http://www.nbcnewyork.com/news/local...228915061.html

    hier wurde - in New York - einem Schwarzen vorgeworfen , dass die Kreditkarte geklaut wäre, weil man nicht glauben kann, dass er 350 Dollar hat.

    http://nymag.com/daily/intelligencer...ard-hotel.html

    einer schwarzen frau wird vorgeworfen sie sei prostitutierte. (das kommt nicht so selten vor, dass man das schwarzen frauen vorwirft)

    Hier ein paar statistiken zu stop-and-frisk. das würde man hier wohl als allgemeine Verkehrskontrolle bezeichnen:

    n 2003, New Yorkers were stopped by the police 160,851 times.
    140,442 were totally innocent (87 percent).
    77,704 were black (54 percent).
    44,581 were Latino (31 percent).
    17,623 were white (12 percent).

    In 2013, New Yorkers were stopped by the police 191,558 times.
    169,252 were totally innocent (88 percent).
    104,958 were black (56 percent).
    55,191 were Latino (29 percent).
    20,877 were white (11 percent).

    In the first half of 2014, New Yorkers were stopped by the police 27,527 times.
    22,682 were totally innocent (82 percent).
    14,549 were black (53 percent).
    7,662 were Latino (28 percent).
    3,363 were white (12 percent).

    Quelle: http://www.nyclu.org/content/stop-and-frisk-data


    Du hasts in NY-City einfach, weil du aussiehst wie ne weiße. Fertig.
    Sly ist offline

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