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    Waldläufer
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    Riannon ist offline
    In Thorniara und dem Vorland der Stadt hatte sich Riannon bei scheinbar jedem einzigen Bauern, der mehr als nur ein Schaf besaß, umgehört und gefragt, ob und wie es möglich wäre, eines dieser wolligen Tiere zu kaufen. Die Antworten waren alle recht gleich gewesen, nur hier und da mal ergänzt durch einen Fluch oder eine Verwünschung. Ein Bauer hatte sich ihrer dann erbarmt und ihr erklärt, woran es lag, dass seine Berufsgenossen nicht mehr ganz so freigiebig mit dem Objekt der Begierde für angehende Feuermagier waren: Die Eroberung von Stewark. Riannon erinnerte sich blass daran, einige Zeit dort gewesen zu sein, nachdem der Hundemann sie in der Wildnis aufgegabelt hatte. Er hatte sie etwas aufgepäppelt und versorgt und dann mit in die Stadt geschleppt, wo sie recht schnell verschwunden war. Das Problem ist, sagte ihr der Bauer, dass dort die Landwirtschaft einen Schwerpunkt auf Nutztiere hat. Die Weideflächen sind schlicht größer und das Klima nahe der See ist für das Gras besser. Schaut dort nach, aber gebt Euch nicht unbedingt als Frau aus Thorniara zu erkennen. Das könnte ... Ärger geben.

    Also war Ria diesem Vorschlag gefolgt und hatte sich über die Berge an der Küste nach Stewark aufgemacht, vorbei an ein, zwei kleinen Minen und dem Fischerdorf, nur um dann an der Gespaltenen Jungfrau anzukommen. Ihre Idee war es, hier auf Bauern zu warten und sie gezielt auszufragen. Zu diesem Zweck hatte sich Ria ein Zimmer genommen, zur Überraschung der unfreundlichen Wirtin Murdra auch direkt bezahlt, und sich auf die Lauer begeben. Wenn sie nicht im Schankraum saß, dann erkundete sie festungsartige Taverne. Dabei fiel ihr Blick dann auf die offene Stalltür und den Mann mit weißblonden Haaren, dem muskulösen, athletischen Körper und dem gar königlichen Profil, der Pferdemist schaufelte und sich dabei nicht unbedingt talentiert anstellte. Sie sah ihn sogar würgen, da ihm der der starke Gestank nach Ammoniak in die Nase stieg, der vom Pferdeurin stammte.
    "Wirklich oft hast du das noch nicht gemacht, oder?", fragte sie plötzlich, während sie an der Stalltür lehnte. Der Mann mit dem Äußeren eines Prinzen schrie ganz ungeniert auf, stolperte und landete einen fremdartigen Fluch ausstoßend im Mist. Ria kicherte. "Denn so, wie du das machst, ist das nicht gerade richtig.

  2. Beiträge anzeigen #182 Zitieren
    Veteran Avatar von Venom
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    Venom ist offline
    Ein weiterer Tag und doch dieselbe Leier wie an beinahe jedem anderen. Sie waren inzwischen schon einige Zeit in der Gespaltenen Jungfrau und hatten sich hier über Wasser gehalten, indem sie in der nahen Umgebung alle möglichen Aufträge übernommen hatten. Die meisten davon ziemlich unspektakuläre Eskorten und dergleichen. Allerdings waren durch die Routine die drei zu einem relativ eingespielten Team geworden.
    Am heutigen Abend vertrieben sich Hailey und Venom wieder einmal die Zeit mit Übungen im Speerkampf, wobei ihnen zur Übung immer noch krude Stöcke dienten. Venom befand sich auf dem Vormarsch und trieb Hailey mit ein paar Schlägen in die gegenüberliegende Ecke des Hofes. Er blieb aber skeptisch, da er wusste dass die junge Frau ihm im Speerkampf überlegen war. In der Tat täuschte sie keine zwei Schritt später eine Finte an, tauchte unter seinem Stock hinweg und schlug ihm ihn mühelos aus der Hand.
    "Du hälst ihn immer noch nicht fest genug.", wies sie ihn scharf und beinahe genervt zurecht. "Und glotzt nicht auf meinen Speer, sonst fällst du auf jede Finte rein. Versuch auf die Augen deines Gegners zu achten. Die verraten dir wo er als nächstes hinzielt."
    Venom hatte ihr schweigend zugehört und hob seinen Stock wieder auf und reinigte ihn grob vom Dreck, als er hinter sich ein gehässiges Lachen vernahm.
    "Sie dir unsere Prinzessin an wie sie dich in die Schranken weist.", rief Colbart vom anderen Ende des Hofes. "Das ist echt immer noch die beste Unterhaltung hier, völlig egal wie oft es sich wiederholt."
    Venom drehte sich um um dem anderen einen kurzen Blick zuzuwerfen, während Hailey sich rasch zu ihm umwand und ihren Stock zielsicher zwischen Colbarts Beine warf.
    "Hör gefälligst auf mich so zu nennen, Fettwanst! Sonst landet der nächste Treffer zwischen deinen Augen."

  3. Beiträge anzeigen #183 Zitieren
    Veteran Avatar von Venom
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    Venom ist offline
    Hailey und Venom standen sich wieder im Hof gegenüber, die Stöcke im Anschlag. Doch anstelle eines üblichen Übungskampfes, Haileys bevorzugte Lehrmethode, studierte sie heute eine mehr oder weniger feste Abfolge von Schlägen ein. Hailey betonte zwar immer wieder, dass man in so gut wie keinem Kampf an einer festen Abfolge festhalten konnte, jedoch war es gut um einen möglichst nahtlosen Übergang von einer Haltung in die nächste zu lernen. Dabei drehten sich die beiden ein ganzes Stück langsamer als gewohnt im Kreis umeinander, beinahe wie bei einem Tanz.

  4. Beiträge anzeigen #184 Zitieren
    Schwertmeister Avatar von Kjarl
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    Kjarl ist offline
    Der Wind trieb feucht-kühle Luft vom Meer heran und Kjarl schmeckte den salzigen Hauch und roch noch leicht den Duft der See. Doch schnell war der Hauch vorüber und Kjarl schüttelte sich und erreichte mit wenigen schnellen Schritten die Tür des Wirtshauses. Ein warmer Dunst kam ihm entgegen, als er die Tür aufstieß, und der Geruch von Schweiß, Rauch und warmer Brühe umfing ihn. Langsam trat er ein und zog die Tür leise knarrend hinter sich zu. Der Schankraum war spärlich gefüllt und Kjarl ließ seinen Blick schnell über die Gesichter der Anwesenden schweifen. Er sah die derben Gesichter einiger Holzfäller, in einer Ecke schien ein reisender Händler ein schnelles Mahl einzunehmen, an einem dunklen Tisch saß ein Jäger und hatte die grüne Kapuze weit übers Gesicht gezogen. Die Blicke der beiden Männer trafen sich kurz, dann schaute Kjarl weiter. Zwei Männer mit finsteren Blicken und blank geputzten Waffen tranken an einem anderen Tisch Bier und unterhielten sich in knappen, harten Sätzen. Kjarl kratzte sich den Bart und wandte sich zum Tresen.

    "Seid gegrüßt. Geb mir bitte von dem wohlriechenden Eintopf und einen Humpen dünnes Bier dazu.", sagte Kjarl freundlich aber knapp und legte ein paar Münzen auf den Tisch. Es folgte ein kurzes Gespräch über das schlechte Wetter, die Gäste und Gerüchte aus Stewark, wo es übernatürliche Wettererscheinungen gegeben haben sollte und dann verzog Kjarl sich an einen freien Tisch und verspeiste schweigend sein Mahl. Als sich die Tür knarrend öffnete schaute er kurz auf und sah eben noch den Jäger verschwinden. Kjarl aß gleichgültig weiter und kratzte, nachdem er aufgegessen hatte, noch ein Weile gedankenverloren am Tellerrand.

    Schließlich erhob sich der Jäger und streckte seine Glieder, um das Geschirr abzugeben und ein Quartier für die Nacht zu bezahlen. Dann ging er wieder zur Tür und verließ den Schankraum. Draußen begrüßte ihn der frische Wind von Neuem und der Bärtige zog die Schultern hoch und stampfte zurück zum Weg. Verstohlen sah er sich um und wandte sich schließlich seitlich in den Wald, bis er eine kleine Höhle erreichte. Leise trat er ein und sah ein kleines, abgedecktes Feuer, an welchem der Jäger aus dem Schankraum saß. "Bewahre.", grüßte Kjarl und ließ sich neben ihm nieder. "Wie steht's im Norden der Insel?"

  5. Beiträge anzeigen #185 Zitieren
    Veteran Avatar von Venom
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    "Ha! Als ob ihr es geschafft hättet den Troll zu töten. Ihr wart ewig verschwunden und seht aus als ob ihr euch sonst wo rum getrieben hättet. Glücklicherweise hat sich das Biest ewig nicht gezeigt, also könnt ihr aufhören zu versuchen eine Belohnung abzustauben. Kein Goldstück werdet ihr kriegen."
    Venom warf dem Mann einen Blick unter halb geöffneten Lidern zu. Ihr Auftraggeber war von Anfang an ein unsympathischer Gesell gewesen doch jetzt gestand er sich ein wie sehr er diesen wirklich verabscheute. Ganz zu schweigen davon, dass man ihnen die Belohnung für diesen mehr als schwierigen Auftrag vorenthielt.
    Venom nahm die Umgebung ins Auge. Ihm gegenüber saß das Schwein, welches ihnen das Gold schuldete, hinter ihm auf einer weiteren Bank im Schankraum saß sein Leibwächter ein großer, dumm aussehender Schläger.
    Eine offene Konfrontation hier im Wirtshaus würde ihnen nur Ärger und ungewünschte Aufmerksamkeit einbringen.
    "Wir haben einen Beweis für unsere getane Arbeit.", sagte Venom und gestikulierte Colbart hinauszugehen um den Kopf des Trolles zu holen. "Wenn wir kurz hinausgehen wollen?", fügte er hinzu und deutete auf eine Seitentür die zum Abort nach draußen hinführte.
    "Ihr habt nichts was mich interessieren würde und nun verzieht euch!", kam die wenig erfreuliche wenn auch erwartete Antwort.
    Auf einen Blick machte Colbart sich auf den Weg nach draußen und Hailey, die wieder voll erholt war, begab sich auf ein Zeichen Venoms in die Nähe des Leibwächters.

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    Veteran Avatar von Venom
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    Venom erhob sich in einer fließenden Bewegung und legte seinen rechten Arm um den anderen Mann. Bevor dieser eine Reaktion zeigen konnte hatte Venom sein Jagdmesser durch den Mantel verdeckt in der Nierengegend des anderen platziert.
    "Wir wollten doch gerade an die frische Luft gehen oder wie war das?", zischte Venom und sah über die Schulter ihres Auftraggebers wie Hailey auf eine etwas rauere Art den Leibwächter in Schach hielt. Sie hatte im einen kräftigen Schlag in die Nieren verpasst worauf dieser beinahe tonlos auf die Knie gegangen war. Nun kauerte sie über ihm und es hatte den Anschein als würde sie nach ihm sehen, Venom wusste es jedoch besser und erahnte aus ihrer Haltung, dass sie ihn mit einem Messer bedrohte.
    "Was . . . ich . . .", zu verdattert um sich aus der Situation zu winden war Venoms Opfer erstarrt unter dem Druck der Klinge. Keinen weiteren Moment wartend führte Venom den anderen bestimmt in Richtung der Nebentür.

  7. Beiträge anzeigen #187 Zitieren
    Veteran Avatar von Venom
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    Draußen angekommen stieß Venom den anderen zu Boden und kniete sich über ihn, ihn weiterhin mit dem Messer in Schach haltend. Am Rande seines Blickfelds nahm er war wie Hailey ihm mit dem Leibwächter gefolgt war, sie standen nahe bei der Tür, Hailey knapp hinter dem anderen.
    "So, nun werden wir uns noch einen Moment gedulden und nachdem du unseren Beweis zur Kenntnis genommen hast wirst du entweder zahlen . . . oder . .", Venom strich einmal mit dem Messer über die Brust ihres Auftraggebers.
    "Das könnt ihr nicht machen!", brachte dieser stammelnd hervor. "Das ist Erpressung!"
    "Das spielt keine Rolle mehr was du jetzt sagst! Du hattest deine Chance!", erwiderte Venom kalt.
    Ein paar Sekunden später, die allerdings durch die Stille wie eine Ewigkeit schienen, kam Colbart hinter der Ecke hervor mit einem dreckigen Beutel in der Hand und den Speeren von Hailey und Venom.
    Nachdem Venom sich aufgerichtet hatte und sein Messer verstaut hatte nahm er seinen Speer von Colbart entgegen und hielt ihn kampfbereit wenn auch nicht unmittelbar bedrohlich. Auch Hailey hatte ihre Waffe entgegengenommen und hielt weiterhin den Leibwächter auf Abstand.
    Mit einer kleinen Geste zu Colbart signalisierte Venom ihm ihrem Auftraggeber ihre Trophäe zu überreichen.
    Der schmuddelige Beutel landete mit einem dumpfen Geräusch im Schoss des auf der Erde kauernden Mannes. Dieser zuckte vor Ekel zusammen und wollte den Sack schon wieder von sich stoßen als Venom mit dem Speer direkt in seine Richtung zeigte.
    "Los, sie schon nach!"
    Widerwillig suchte der Mann nach der Öffnung des Beutels und löste die Schnur, die vom verkrusteten Blut nur schwer habhaft war. Als er es bewerkstelligt hatte drehte er den Sack und entleerte ihn in den Dreck. Hervor rollte der bereits verwesende und dadurch kleiner gewordene Kopf des Trolls.
    Zum Glück war es nur ein junger Troll gewesen, dachte Venom, ansonsten hätten sie für den Transport wohl eher einen Karren gebraucht.
    "Nun? Sieht das nicht nach einem guten Beweis aus?", fragte Colbart triumphal.
    Der Mann am Boden schien einen inneren Kampf zwischen seinem eigenen Stolz und seinem Willen ums Überleben auszufechten.
    "Na gut! Ich erkenne euren Auftrag als erfüllt an!", spie er beinahe aus und warf Venom einen prall gefüllten Beutel zu.
    Venom wog den Beutel zufrieden in der Hand und senkte seine Waffe, was es dem anderen erlaubte wieder auf die Füße zu kommen.
    "Für euch hoffe ich aber, dass wir uns nicht wiedersehen! Ihr . . ."
    "Vorsicht!", flüsterte Venom beinahe. "Ich glaube nicht, dass ihr euch in der Position befindet Drohungen auszusprechen!"
    Verstummt und die anderen keines weiteren Blickes würdigend stapfte ihr Auftraggeber wieder in das Gasthaus unmittelbar gefolgt von seinem Leibwächter.
    "Na, ich würde sagen damit können wir ganz zufrieden sein.", sagte Venom zu den anderen beiden während er grinsend noch einmal zufrieden den prallen Geldbeutel in seiner Hand wog.

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    Schwertmeister Avatar von Kjarl
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    Kjarl ist offline
    Kjarl hatte sich Zeit gelassen. Er hatte in der kleinen Höhle am Feuer gesessen und sich halblaut mit dem Jäger unterhalten. Vieles war gesagt worden, weniges war wirklich von Bedeutung. Ein sonderbarer Regen in Stewark wurde zwischen den Männern diskutiert und sie gelangten beide zu der Ansicht, dass dieser nicht natürlichen Ursprungs sein konnte. Kjarl hatte alles erfahren, was er wissen musste und selber alles mitgeteilt, was er übermitteln sollte. Dann hatte er das Gespräch auf die seltsame Truppe gelenkt, die er im Wald getroffen hatte. Ja, sein Gegenüber erinnerte sich an diese Abenteurer, wie er sie nannte, und hatte auch den Auftraggeber gesehen, den er für einen Schuft hielt, wie er zu jederzeit viele gab. Kjarl nickte und kratzte sich den Bart, wirklich klarer war die Angelegenheit noch nicht geworden.

    Als schließlich alles geklärt war, machte Kjarl sich wieder auf den Weg zur Schenke. Doch kaum hatte er die Höhle verlassen, da hörte er zornige Stimmen und erfuhr so aus erster Hand, wie der Handel zwischen der sonderbaren Gruppe aus dem Wald und deren Auftraggeber ausging. Kjarl hielt sich verborgen und beobachtete alles mit Argwohn. Er war sich noch immer nicht sicher, wer hier der Halunke war oder ob nicht beide Seiten ihren Teil beizutragen wussten.
    Kjarl wartete noch eine Weile, dann trat er aus dem Unterholz hervor und ging in Richtung Gasthaus. Als die Gruppe auf ihn aufmerksam wurde hob er die Hand zum Gruß. "Bewahret.Wie ich sehe scheint der Trank gewirkt zu haben. Ihr strotzt ja geradezu vor Kraft und Lebensfreude.", sagte er lächelnd zu der Frau gewandt, während er jeden nochmals mit einem kurzen Blick musterte. "Ihr habt euch schnell erholt."

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    Veteran Avatar von Venom
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    Hailey stutzte irritiert als sie von dem Waldläufer angesprochen wurde: "Redest du mit mir?"
    Venom ließ seinen Blick kurz von einem zum anderen wandern und mischte sich dann ein bevor Hailey mit ihrer forschen Art den blonden Mann vor den Kopf stoßen konnte.
    "Er hat uns geholfen dich wieder auf die Beine zu bringen. Du solltest ihm dankbar sein.", sagte er mit einem Nicken in die Richtung des Neuankömmlings währenddessen er den Beutel mit dem Gold in seinen Gewändern verschwinden ließ.
    Hailey zögerte einen Moment, Dankbarkeit zeigen war keine ihrer Stärken wusste Venom. In der kurzen Zeit nahm er ihr Gegenüber genauer in Augenschein. Der Mann schien in etwa sein Alter zu haben und war kräftig gebaut aber schien trotzdem beweglich. Zudem trug er wie Venom eine Rüstung aus Leder und einen Bogen. Vielleicht einer der Waldläufer, dachte Venom.
    In die Stille hinein sagte Venom schließlich selbst: "Wir sind euch jedenfalls wirklich dankbar für eure Hilfe."
    Dies schien Hailey aus ihrer Starre zu lösen. "Ja . . . Ja! Ich danke euch!", fügte sie nickend hinzu.
    Venom fuhr fort: "Ob es nun die Wadenwickel waren oder doch der Trank kann ich selber nicht sagen, was geholfen hat. Ich schätze beides, wenn auch wahrscheinlich wirklich der Trank die schnelle Genesung bewirkt hat."
    Wadenwickel?, formte Hailey tonlos mit ihrem Mund in Richtung Colbart, der erheitert gluckste.
    "Können wir uns in irgendeiner Form erkenntlich zeigen?", fragte Venom den Bogenschützen. "Im Übrigen nennt man mich Venom. Das sind Hailey und Colbart."

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    Schwertmeister Avatar von Kjarl
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    Kjarl zuckte mit den Schultern und winkte ab: "Trifft man Menschen in Not im Wald, so hilft man. Alles andere wäre unmenschlich, nicht wahr? Aber wenn ihr euch gern bedanken wollt, so nehm ich gern einen warmen Eintopf und ein schmackhaftes Bier." Mit diesen Worten wandte sich Kjarl wieder der Jungfrau zu und nahm an einem freien Tisch Platz.

    Als Venom schließlich nachgekommen war, stellte sich der bärtige Jäger endlich vor: "Mein Name ist Kjarl, ich bin Jäger und durchstreife die hiesigen Wälder. Man trifft zur Zeit nicht viele Wanderer im Wald und so erschien mir Eure Gruppe recht ungewöhnlich. Erlaubt mir die Frage, Venom, seid ihr auch Jäger oder was führte euch durch die Wildnis?"

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    Veteran Avatar von Venom
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    "In gewisser Weise waren wir das, ja.", antwortete Venom. "Wir waren auf der Jagd nach einem jungen Troll auf den eine Belohnung ausgesetzt war. Er hatte sein Revier in der Nähe einiger wichtiger Reise- und Handelsrouten erweitert."
    Venom machte eine kurze Pause während einer der Schankjungen ihnen Getränke und Speisen auftischte und bezahlte diesen sogleich.
    "Für gewöhnlich jagen wir allerdings nicht. Ich weiß zwar mit dem Bogen umzugehen, bin aber nicht sehr im Fährtenlesen oder Jagdhandwerk bewandert."
    Sie stießen kurz mit ihren Krügen an und widmeten sich dann ihrem Mal. Zwischen ein paar Bissen fiel Venom noch eine Frage ein.
    "Weißt du vielleicht wo man einen guten Preis für ein paar Trollhauer bekommt?"

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    Schwertmeister Avatar von Kjarl
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    Kjarl ist offline
    'Ein Söldner also', vermerkte sich Kjarl in Gedanken und musterte den Mann noch einmal, bevor einen langsam einen Schluck aus Krug. Jede schlechte Zeit brachte Söldner hervor, so sagte sich der Bärtige und vermied es sich am Bart zu kratzen, wie das sonst seine Art war, wenn ihm Dinge nicht gefielen. Wo keine Arbeit und kein Lohn zu finden waren, da verdienten sich die armen Teufel ihr Geld mit dem Schwert in der Hand. Auf die eine oder andere Weise.

    Die Tür ging auf und riss Kjarl aus seinen Gedanken. Tobias trat ein und setzte sich, ohne den Jäger eines Blickes zu würdigen, an einen nahen Tisch, den Rücken zu Kjarls Tisch gewandt. Der Blondschopf rief seine Bestellung in Richtung Theke und steckte sich dann eine Pfeife an. Kjarls Laune hob sich ein wenig, ohne das sich sein Gesicht veränderte. Der Bursche hatte dazu gelernt, soviel war sicher. Vielleicht würde Kjarl ja doch noch einen anständigen Kerl aus dem Jungen machen.

    "Trollhauer ... Ja, die Hauer, hmm ... .", Kjarl wandte sich wieder dem Gespräch zu und richtete seinen Blick wieder auf Venom. "Nun, ich nehme an, du kennst die Insel.", sagte er langsam und griff dabei das einfache 'Du' auf, dass der Söldner auch verwendet hatte. "Nicht viele Leute brauchen Trollhauer. Einige reiche Städter kaufen solche Trophäen und prahlen damit bei ihren Saufgelagen oder erzählen den Weibern heldenhafte Jagdgeschichten, um sie ... naja ... das kannst du dir denken." Kjarl machte eine kurze Pause und dachte an die Jagdgeschichten, die er schon an den Lagerfeuern im Wald gehört hatte. Ein Schmunzeln nistete sich in den Mundwinkeln des bärtigen Jägers ein. "Ja, auf den Märkten der Städte kann man fast alles zu Geld machen. Du könntest es in Stewark oder besser in Thorniara versuchen."
    Kjarl nahm einen weiteren Schluck und wischte sich den Mund am Ärmel ab, dann neigte er sich etwas nach vorn und sprach leiser weiter: "Vielleicht haben auch die Magier Interesse an einer solchen Trophäe. Die brauchen die komischsten Dinge für ihre Zauber, Salben und Tinkturen. Und meistens zahlen die nicht schlecht. Jedoch hab ich mich von den Zauberkünstlern meist ferngehalten und im geheimnisvollen Kastell war ich noch nie. Man munkelt, dort gehen böse Zauber um und nicht jeder soll aus dem dunklen Gemäuer zurückgekehrt sein."

    Kjarl lehnte sich zurück und atmete langsam aus. Sein Blick ging durch die Runde. Als er wieder bei Venom angekommen war, fügte er in ruhigem Ton hinzu: "Aber versprich dir nicht zu viel. Du hast gesagt, das Untier war noch jung. Die Hauer von alten Trollen sind größer und härter und damit auch wertvoller. Für die Hauer eines jungen Trolls wird man dir kaum ein Vermögen überlassen."

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    Veteran Avatar von Venom
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    Thorniara oder das Kastell, dachte Venom interessiert, beides schienen Orte zu sein die unterschiedliche Möglichkeiten boten auch sonst zu Gold zu kommen.
    Er nippte lustlos an seinem Krug und warf einen Blick auf seine Begleiter sie hielten sich im Hintergrund und schienen Pläne zu machen, was sie mit ihrem Anteil am Gold machen wollten. Das war der Nachteil in der Gruppe zu arbeiten, alles musste geteilt werden. Venom gefiel der Gedanke nicht besonders, auch wenn er die beiden mittlerweile schätzte, besonders Hailey, war er noch nicht bereit sich dies völlig einzugestehen.
    Er riss sich aus seinen Gedanken und kehrte zu ihrem Gespräch zurück.
    "Was ist mit dir? Wohin bist du unterwegs?"

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    Kjarl ist offline
    „Ich habe noch kein bestimmtes Ziel.“, erwiderte Kjarl und zuckte mit den Schultern. „Ich wollte mich noch mal in den hiesigen Wäldern umschauen und vielleicht Stewark einen kurzen Besuch abstatten.“ Kjarl trank einen Schluck, woraus eine Pause resultierte. In Stewark wollte er einige letzte Informationen von einem befreundeten Händler einholen. Er hatte extra einige Jagdtrophäen mitgebracht, um sich mit einer entsprechenden Gegenleistung bedanken zu können.

    „Wenn ich unterwegs auf eine interessante Fährte treffe, dann werde ich ihr folgen. Ich plane meist nicht für lange Zeiten, wo doch jeder Tag etwas Neues bringen kann. Schlussendlich wird mich mein Weg jedoch nach Süden führen. Irgendwann.“

  15. Beiträge anzeigen #195 Zitieren
    Veteran Avatar von Venom
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    Venom ist offline
    "Stewark.", überlegte Venom laut. Es war nicht allzu lange her, dass er dort zuletzt war. Jedoch würden sie dort garantiert etwas zu tun kriegen. Auch wenn die Eroberung schon einige Zeit zurücklag herrschte dort immer noch ein gewisses Durcheinander.
    Die einzige Komplikation könnte es geben, falls man ihren nicht ganz makellosen Abgang aus Stewark mitbekommen haben sollte. Allerdings glaubte Venom nicht wirklich daran, sie waren schließlich nur mit ein paar Ganoven aneinander geraten und keine Stadtwache war auch nur entfernt in Sichtweite gewesen. Einer ihrer Widersacher hätte sich schon direkt an die Hüter des Gesetzes wenden müssen und das war mehr als unwahrscheinlich.
    "Wollen wir vielleicht gemeinsam reisen?", fragte Venom schließlich während Kjarl gerade einen tiefen Zug aus seinem Krug nahm. Seine Augen zuckten bei Aussprache der Frage kurz in Venoms Richtung als ob er sich noch nicht sicher schien was er von dem Gedanken hielt. "Die Straßen sind momentan alles andere als sicher und falls das Fieber zurückkehren sollte könnten sie wohl wieder Hilfe benötigen.", fuhr Venom mit einem Nicken in Richtung seiner Begleiterin fort.

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    Schwertmeister Avatar von Kjarl
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    Kjarl ist offline
    “Da hast du leider recht.“, brummte Kjarl und stemmte die Ellenbogen auf die Tischplatte. “Die Straßen sind nicht mehr sicher. Jedoch wollte ich nicht auf dem üblichen Weg nach Stewark reisen. Mein Pfad führt mich weiter östlich durch die Wälder, so dass ich über die Obstwiesen zur Stadt komme. Die Wiesen musst du mal im Herbst begehen. Überall schwirren Insekten und der Duft der Äpfel liegt süßlich in der Luft. Stewarker Halbrot, Fräulein Rosa, Rhobars Bäckling.“, Kjarl seufzte zufrieden, als er sich verschiedenen Apfelsorten vorstellte. Die Erinnerung ließ ihn den Geschmack der Früchte auf der Zunge spüren und es schien ihm, als wehte ein fruchtig-süßlicher Hauch durch den Schankraum. “Und der Most, den die Bauern aus den Früchten machen. Vorzüglich.“, meinte er noch, dann wandte er sich wieder Venom zu.
    “Es ist natürlich ein Umweg für euch. Ich will die Wildwechsel besehen und ein paar alte Pfade aufsuchen. Und man trifft weniger Gesindel, dafür aber vielleicht Tiere oder Goblins. Doch wenn du willst, dann können wir den Weg gemeinsam fortsetzen. Ich ruhe noch eine Nacht hier in der Schenke und breche morgen früh zur Dämmerung auf.“

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    Schwertmeister Avatar von Kjarl
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    Kjarl saß schweigend vor einem niedrigen Feuer und blickte mit müden Augen in die Glut. Er stocherte mit einem dünnen Stock in die Flammen und ließ ein paar Funken auffliegen. Dann reckte sich der Bärtige und ließ seine Halswirbel hörbar knacken. Noch immer spürte er die Nachwirkungen des Überfalls im Orkwald und noch immer hatte er nicht in Erfahrung bringen können, wem er die schmerzenden Glieder und die Narbe auf der Stirn verdankte. Er brummte irgendetwas in seinen struppigen Bart und stocherte weiter im Feuer. Mit leisen Schritten erschien der Umriss eines Mannes im Höhleneingang und Kjarl blickte kurz auf, um den Blick dann mit einem leisen Brummen wieder zum Feuer zu senken. Der Andere kam näher und machte es sich neben dem Jäger bequem.

    "Wie gehts, alter Mann?", Kjarl hörte das Grinsen in der Frage und antwortete nicht. Beide Männer schwiegen eine Weile, dann druckste der andere ein bisschen herum und sagte schließlich leise: "Als ich dich da im Wald liegen sah, hab ich echt gedacht du bist für immer ausgeknippst. Hast mir echt nen Schreck eingejagt." Kjarl blickte dem jungen Mann ins Gesicht und lächelte leicht. "Unkraut vergeht nicht.", sagte Kjarl mit trockener Stimme. "Du siehst müde aus." Wieder Schweigen. Kjarl blickte Tobias noch eine Weile in das junge Gesicht. Der junge Mann hatte sich verändert. Der Übermut und die Selbstzufriedenheit waren noch da, doch es hatten sich Schatten in das Gesicht gebrannt, die den Blondschopf älter aussehen ließen. "Hast du etwas erfahren?"

    Der Blonde richtete sich auf und nahm einen Schluck aus dem Wasserschlauch. Dann sah er Kjarl mit funkelnden Augen an und erzählte mit gesenkter Stimme: "Ich hab mich nochmal mit den Holzfällern unterhalten. Hatte schon beim letzten Mal das Gefühl, dass die nicht alles erzählen wollten. Naja, ein bisschen Met kann da Wunder wirken. Und schlussendlich hab ich endlich Namen bekommen, auch wenn ich mir die Hälfte zusammendichten musste." Tobias machte eine kurze Pause und blickte Kjarl an. Dieser folgte den Worten seines jungen Freundes mit zusammengekniffenen Augen. "Einen nennen sie den Bären. Groß, dumm, aber stark wie ein Ochse. Das ist wahrscheinlich der, der dich umgemäht hat. Dann wäre da noch der Schieler. Ein linker Typ, bei dem man nie weiß, wohin er guckt. Und als dritter wäre da noch der Priester."
    "Ein Priester?", fragte Kjarl erstaunt. "Kein echter Priester. Irgendein Schuft, der gern mal ne Kutte überwirft und salbungsvolle Reden schwingt. Und dann betrügt er die dumme Schafe, die ihm zugehört haben oder macht noch Schlimmeres."
    Kjarl nickte und blickte finster in die Flammen. "Nur die drei?", fragte er schließlich. "Die drei und das Gesindel, das sie hier und da aufsammeln."

    Die beiden Männer blickten sich an, dann senkten sie die Blicke zum Feuer. Die Flammen knisterten und ab und an knackte einer der brennenden Zweige auseinander. Kjarl atmete still und stellte sich in Gedanken die drei Gestalten vor. Nach einer Weile sagte er leise: "Schlaf jetzt. Du siehst müde aus." Dann verdeckte er das Feuer und wandte den Blick in Richtung Höhleneingang.

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    Schwertmeister Avatar von Kjarl
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    Kjarl ist offline
    "Hey Björn, schön dich zu sehen.", Kjarl grüßte überschwänglich und schlug dem anderen Mann krachend auf die Schulter. "Wie geht es dir? Hat dich immer noch kein Schattenläufer gefressen, weil du nicht schmeckst?" Der Angesprochene musterte Kjarl skeptisch. Man erzählte sich, er wäre Nordmarer, doch seine schmalgliedrige Statur wollte dazu nicht so richtig passen. Die hellen Augen schon und diese musterten den bärtigen Jäger, während Björn ein dünnes Bier hinunterstürzte. "Kjarl, dann hat Tobias doch nicht gelogen. Man munkelte, du wärest draufgegangen." "Beinahe, beinahe.", Kjarl setzte sich neben Björn und schaute ihm forschend ins Gesicht. "Ich mächtig eins auf den Schädel bekommen. Hier, siehst du." Er zeigte auf eine schwielige Verdickung an seinem Kopf, die noch immer nicht ganz verschwunden war. "Aber aus irgendeinem Grund haben meine Ahnen noch keine Verwendung für mich und so muss ich noch ein bisschen hier bleiben." Kjarl machte eine kurze Pause und Björn erwiderte seinen Blick kaum. "Und wie läuft es bei dir? Gut siehst du aus."

    Björn brauchte einen Moment, bevor er antwortete. "Nicht schlechter als sonst.", meinte er schließlich hölzern. "Wir Holzfäller haben viel zu tun und das Viehzeug rückt uns immer wieder auf die Pelle. Und vor Räubern und Dieben muss man sich ja auch immer in Acht nehmen." Er stockte und vermied es Kjarls Blick zu begegnen. Dann trank er seinen Humpen mit einem langen zu aus. "Ich würde gern noch plaudern, aber ich muss zur Arbeit. Auf bald!"

    Björn stand auf, drehte sich um und ging mit schnellen Schritten zur Tür. Er hob kurz die Hand zum Gruß, dann zog er die Tür hinter sich zu und ging zügig weiter. Er atmete hörbar aus. Das Gespräch war ihm unangenehm gewesen. Diese nervigen Waldmenschen. Man wusste nie, was die im Schilde führten und was sie alles wussten. Angeblich konnten die mit den Tieren sprechen und schickten Vögel als Spione. Besser, man hielt sich von denen fern.
    "Hallo Björn.", schallte es plötzlich von der Seite und ein grinsender Blondschopf streckte dem Nordmarer die Hand entgegen und zwang ihn so zum Stehenbleiben. "Herrliches Wetter heute, nicht war? Könnte ein regenreicher Sommer werden. Die Scavenger bauen dieses Jahr hohe Nester." "Hallo Tobias", antwortete Björn so freundlich er konnte. "Von solcherlei Dingen verstehe ich nichts. Und die Arbeit ruft, ich muss weiter." Schon wollte er an dem Blonden vorbeilaufen, da spürte er eine Hand an der Schulter, die ihn zurückhielt. Er drehte sich um erblickte Kjarl. Der Bärtige hob einen prallen Geldbeutel hoch und sagte ruhig: "Den hast du in der Schenke vergessen. Ich dachte ich bring ihn dir." "Danke.", erwiderte Björn, ließ den Beutel verschwinden und wandte sich zum Gehen. "Das Holzgeschäft scheint ja gut zu laufen.", sagte Kjarl, während er und Tobias sich ebenfalls in Bewegung setzten und den Nordmarer in die Mitte nahmen. "Jaja, es gibt viel zu tun momentan.", sagte Björn unsicher. Ihm war nicht ganz wohl bei der Sache. "Schön, schön.", Kjarl nickte langsam. "Und das trotz der Banditen und Räuber, die einem hier das Leben schwer machen? Ich glaube, wir müssen und noch ein bisschen unterhalten."

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    Krieger Avatar von Kiyan
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Kiyan ist offline
    Die Gespaltene Jungfrau.
    Kiyan stand unschlüssig vor dem Schild, welches die namensgebende Dame darstellte, die dennoch lächelnd und mit zwei Kelchen bewaffnet ihr Schicksal hinnahm. Er schüttelte den Kopf, während ein Holzfäller, der aus der Taverne stolperte, stehen blieb, den Wanderer musterte und dann ebenfalls zum Schild hochblickte.
    „Das ist ein Schild, du Held.“
    Kiyan sah den bärtigen Kerl an. „Wirklich? Ich stehe hier schon seit Stunden und überlege, was das sein könnte.“, antwortete er langsam, „Bin hin und her gerissen zwischen einem Wildschwein und einer Mundharmonika.“
    „Hä?“, kam zurück.
    „Genau. Hä.“
    Kopfschüttelnd ging Kiyan ins Innere der Taverne. Ihm schlug ein Amalgam unterschiedlicher Gerüche entgegen. Ungewaschene Körper, irgendetwas mit Zwiebeln und Rindfleisch, Pfeifen- und Sumpfkrautrauch als auch Bier und Schnaps. Dazwischen lauerte – vergraben unter dem Geruchserlebnis – der scharfe, saure Geruch von Erbrochenem. Gleichwohl wirkte der Laden selbst zu dieser Zeit gut besucht, entgegen den Umständen, unter denen die Insel ja scheinbar noch litt. Echsen, Orks, Thorniarer, Setarrifer … die Taverne schien trotzdem zu laufen.
    „Bestell was oder verzieh dich!“, fuhr ihn eine stämmige, dunkelhaarige Frau an. Kiyan nickte nur und bewegte sich zur Theke hin, hinter der die Furie arbeitete. Das alte Bauernpaar hatte ihm mitgeteilt, dass diese charmante Wirtin Murdra hieß und ihr dieser Laden gehörte. Früher hatte sie ihn zusammen mit ihrem Mann geführt, seit Jahren jedoch alleine und wesentlich scharfkantiger als noch zu Lebzeiten ihres Göttergatten.
    „Was kostet ein Bier?“, fragte der Reisende. Murdra musterte ihn abschätzend.
    „Kommt drauf an, wie viel du im Goldbeutel hast, Bursche.“
    „Genug.“, antwortete Kiyan trocken. „Ein Bier.“
    Die Vettel schnaubte und zapfte ihm ein Bier ab. Der nahm es, nickte ihr übertrieben höflich und dankend zu und bewegte sich in eine ruhige Ecke der Taverne. Als er saß, lehnte er sich zurück, seufzte und trank.
    Zumindest schmeckt das Bier.

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    Schwertmeister Avatar von Kjarl
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    Kjarl ist offline
    Kjarl kaute mechanisch auf einem Stück Fleisch, welches er von der Wirtin für zu teures Geld erstanden hatte. 'Das Vieh war so alt wie Adanos selbst', dachte er sich und brummte leise, während er das zähe Stück Fleisch weiter mit seinen Beißwerkzeugen bearbeitete. Ein frischer Braten, Rehkeule von einem jungen Weibchen, über dem Lagerfeuer gebraten und mit ein paar Kräutern versetzt ... Kjarl seufzte bei diesem Gedanken sehnsüchtig. Ein belustigtes Glucksen riss ihn aus seiner Traumwelt und Tobias' breites Grinsen leuchtete dem Bärtigen entgegen. "Du klingst wie ein alter Mann, der seiner schönen Jugendzeit hinterher träumt. Willst du dir vielleicht nicht doch ein kleines Häuschen in Thorniara kaufen, von der guten alten Zeit träumen und über die heutige Jugend schimpfen?", spottete der Blondschopf. Kjarl antwortete zunächst mit einem missmutigen Knurren, dann nuschelte er: "Die heutige Jugend? Schlimmer als du kann es kaum mehr kommen." Kjarl begann wieder zu kauen und schüttelte den Kopf, während er ein paar unverständliche Wortgruppen in seinen Bart brummte.

    "Aber jetzt mal ernsthaft.", meinte er schließlich, während das Stück Ledersohle in seinem Mund sich nach und nach doch auflöste. "Wir müssen uns entscheiden. Was denkst du?" Aus Tobias' Gesicht verschwand das jungenhafte Grinsen und ein ernster Schleier legte sich über seine Züge. Er sprach mit gesenkter Stimme, so dass seine Worte nur an Kjarls Ohren gelangen konnten: "Wenn man unserem Lieblingsholzfäller glauben kann, dann hat sich der Prediger erstmal nach Stewark zurückgezogen. Der Schieler muss wohl bei Thorniara irgendein linkes Ding vorbereiten und der Bär muss mit einer kleinen Gruppe nach Süden gegangen sein. Wir haben die freie Auswahl."
    Kjarl nickte grimmig. Einen nach dem anderen würden sie sich holen. Diese Banditen bezahlen müssen. "Können wir ihm trauen?", fragte Tobias vorsichtig. "Wehe ihm, wenn er uns belogen hat.", antwortete Kjarl finster. "Aber es gibt keine Hinweise darauf, dass er geflunkert hat. Würde er sich wohl auch nicht trauen." Kjarl lehnte sich zurück streckte sich. Nein Björn wusste, dass sie ihre Augen und Ohren überall hatten. Wahrscheinlich hatte er sie nicht belogen.

    Kjarl erhob sich und gähnte. "Lass uns das Gepäck fertig machen. Und die Waffen prüfen. Ich glaube, ich muss bald eine neue Sehne aufziehen." Kjarl griff nach seinem Bündel, aus welchem der unbespannte Bogen ragte und strich sanft mit dem Daumen über das Holz. Unwillkürlich schlich sich ein kleines Lächeln in sein Gesicht. "Lass doch mal sehen, ob du überhaupt noch etwas triffst.", meinte er und klopfte Tobias auf die Schulter, bevor er in Richtung Tür schritt.

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