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    Krieger Avatar von Chala Vered
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Chala Vered ist gerade online
    Das durchschnittliche Essen war weder sonderlich sättigend, noch nahrhaft gewesen und der immense Preis hinterließ auch einen faden Geschmack. Doch zumindest hatte es Chalas knurrenden Magen ein wenig besänftigt, was bedeutete, dass sie sich nun dem Kleid würde widmen können. Nun stellte sich noch die Frage, wie sie es am besten würde glätten können. Für gewöhnlich würde sie den Stoff waschen und beim Trocknen darauf achten, dass es möglichst keine Falten warf, indem sie es irgendwo aufhängte oder ausschlug. Jedoch würde das recht lange dauern und sie wollte es gern möglichst bald anprobieren.
    Eine Idee reifte in ihr heran, als sie eine kleine Rauchschwade von der Kerze, die auf dem Tisch stand, aufsteigen sah. Heißes Wasser würde genügend Dampf erzeugen, der die Knitterfalten aus dem Kleid ziehen würde. Dazu bräuchte sie natürlich heißes Wasser, was wiederum ein neuerliches Problem beschwor. Die Wirtin wollte sie ungern ein weiteres mal fragen, schien mit ihr doch nicht sonderlich gut Kirschen essen zu sein. Andererseits war sie zahlender Gast in diesem Etablissement und durfte derlei Forderungen stellen. Ohnehin würde sie bald wieder abreisen, da konnte sie es sich ruhig mit der dicken Vettel verscherzen.

    Kurzerhand hatte sie erneut den Weg zur Theke angetreten, hinter der die alte Frau mit ungemein grimmigem Gesichtsausdruck stand. Es war ihr anzusehen, wie wenig Lust sie hatte, die Aranisaani zu bedienen und doch, was blieb ihr anderes übrig?
    „Was willst du?“, blaffte sie nur, als Vered ein freundliches Lächeln aufsetzte.
    „Heißes Wasser und einen Zuber“, verlangte sie unverblümt.
    Die Hände über den Kopf zusammenschlagend fluchte die Wirtin ausgiebig, ehe sie sich mit Daumen und Zeigefinger die zerfurchte Stirn rieb.
    „Mädchen, du bist nicht ganz bei Trost! Die ganze Gegend ist voll von Flüchtlingen und du hast nichts anderes, als BADEN im Kopf?“
    „Flüchtlingen?“, fragte die Dunkelhäutige verwirrt.
    „Bei allen Göttern, hat man dir die Sinne in den letzten Wochen vernebelt?“
    „Ich glaube, ich versteh nicht ganz“, gab Chala zu, wusste sie doch tatsächlich nicht, was in der letzten Zeit passiert war.
    Ihr wurde ein wenig mulmig zumute, lief sie doch geradewegs wieder in Probleme herein, die sie einfach nicht voraussehen konnte. Was stimmte nur nicht mir ihr?
    „Wäre ich nie drauf gekommen“, giftete die Dicke zurück, „Ein Zuber steht oben hinter der letzten Tür des Flures. Wasser wirst du dir über einem Feuer erhitzen müssen. Kannst ja mal draußen fragen, ob dir wer hilft.“

    Verärgert über die Art, wie mit ihr, einem Gast, umgegangen wurde, stapfte sie aus dem Schankraum heraus. Einige der Anwesenden warfen ihr Blicke zu. Gern bildete sie sich ein, dass dies ihrem Aussehen geschuldet war, doch ein Flüstern in ihrem Kopf versicherte ihr, dass es auch ihrem seltsamen Auftreten zu verdanken war.
    Nachdem sie den Innenhof der Taverne ebenfalls hinter sich gelassen hatte, erschrak sie. Ein Meer aus Zelten säumte den ansonsten wohl grünen Hang, der unter den Hunderten an Stiefeln matschig und verbraucht aussah. Nun galt es jemanden zu finden, der ihr gleichwohl dabei half, einen großen Topf mit Wasser zu füllen, wie auch ihn zu erhitzen und später auf ihr Zimmer zu bringen. Würde sie das Kleid tragen, wäre es sicherlich ein Leichtes, Freiwillige für diese Aufgabe zu gewinnen, doch dummerweise musste sie den ganzen Aufwand betreiben, um es wieder tragbar zu machen. Schulterzuckend begann sie ihre Suche nach einem Paar kräftiger, hilfsbereiter Arme.

  2. Beiträge anzeigen #42 Zitieren
    General Avatar von Bardasch
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    Bardasch ist offline

    Schankraum

    Ja, guck nur draußen... ging es Bardasch durch den Kopf... Ich werd keinen Finger für Dich krümmen. Mit finsterer Mimik folgte sein Blick dem Gang dieser durchtriebenen Göre, die am Ende noch sein mühsam geschlagenes Holz verbrauchte. Man konnte nicht sagen, daß dem Ergrauten dieser Umstand behagte, oder das er irgend etwas an dem Gedanken finden konnte, das die Ziege nackt in einen Zuber stieg. Nicht das Bardasch nackte Haut nicht mochte und er es nicht reizvoll fand, nackte Haut zu berühren und sich mittels Dieser zu befriedigen, doch dieses Weib in dieser Zeit... nein, nein danke.

    Alles was den Ergrauten gerade interessierte, war das gepantschte Bier auf dem Tisch, welchem er sich brummenderweise wieder zuwandte. Er hatte körperliche Arbeit leisten müssen, für einen Humpen, der nichts anderes war, als der Tropfen auf dem heißen Stein. Und je länger er so dort saß und sich sparflammenmäßig dem Genuss hingab, umso ungehaltener wurden seine Gedanken.

  3. Beiträge anzeigen #43 Zitieren
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik hatten den ganzen letzten Tag damit verbracht Zelte aufzubauen. Natürlich warf dies einige Fragen auf, wie zum Beispiel: Warum baut mal Zelte auf, wenn man doch schon mehrere Tage campierte und längst einen Schlafplatz hatte?

    So wirklich wusste der junge Dieb auch keine Antwort darauf. Nachdem er Andrahir getroffen hatte und seine Bogen und Pfeil Wünsche offenbart hatte, hatte er eigentlich vorgehabt mit Chala weiter zu üben und den Kampf zu intensivieren. Sie war nun am Ende der ersten Phase angelangt und nun würde das eigentliche, das spaßige Training beginnen. Auswendiglernen und monoton üben war was für Anfänger und zu diesen gehörte seine Schülerin nicht mehr. Ja, eigentlich wollte er einen ersten Kampftanz mit ihr wagen, doch noch ehe er die Gespaltene Jungfrau erreicht hatte, war der Wind heftiger geworden -obwohl es ihm eigentlich gar nicht so schlimm vorgekommen war- und begleitet von den Flüchen verschmuster Paare, einsamer "Liebhaber" und Rotzbängel, waren ein gutes halbes Dutzend Zelte in sich zusammengebrochen. Einige waren gar ein wenig durch die Luft geflogen und eiligst hatte Dennik seinen Freunden und Bekannten geholfen die Zelte wieder an Ort und Stelle anzubinden und in die Heringe zu spannen.

    Bis alle Zelte wieder ordnungsgemäß, oder wenigstens einigermaßen, an Ort und Stelle waren, war es zu spät gewesen für Übungskämpfe und so hatte sich der Meisterdieb aufs Ohr gehauen. Gleich frühs war Luke in sein Zelt geschlüpft und hatte ihn aufgeregt geweckt.

    "Andrahir trommelt Leute zusammen, geht um ein Kommando".

    Also war Dennik auch heute nicht zum Trainieren gekommen. Er hatte seine Lederrüstung geputzt, sein Schwert geschärft, seinen Rucksack geprüft um dann am Sammelpunkt vor der Gespaltenen Jungfrau zu erscheinen, frisch gestärkt, ausgeschlafen und zusammen mit Luke, vielleicht gar ein wenig aufgeregt, stand er da und wartete auf Anweisungen des noch nicht erschienenen Jagdmeisters.

    "Um was es wohl geht?", raunte Dennik an Luke gewandt und schaute sich neugierig um. Ein Rotschopf, ein Einauge, Luke und Dennik. Natürlich kannte der angehende Jäger auch die Namen der beiden weiteren wartenden Personen. Lando und Onyx. Es ging also diesmal nicht um ein schlichtes Suchen zweier vermisster Säufer, nein, Onyx und Andrahir waren versierte und erfahrene Männer und auch Lando hatte sich beim Kampf gegen die Echsenmenschen äußerst gut geschlagen. Es ging dieses Mal also um mehr...

  4. Beiträge anzeigen #44 Zitieren
    General Avatar von Bardasch
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    Bardasch ist offline
    Auch Bardasch stand an diesem Versammlungspunkt, mehr aus Zufall, denn es hatte ihn niemand gebeten, sich an diesen Ort zu begeben.
    Der passende Zeitpunkt eigentlich, sich zu bekannten Gesichtern zu begeben, nicht nur um guten Tag zu wünschen, sondern auch, um die Freunde um einen Gefallen zu bitten.

    "Na ihr Helden", sprach er an Dennik und Luke gerichtet. Und dann speziell zu Luke:" Hast Du noch nen Krautstängel für mich?".

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    Schwertmeister
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    Luke Drake ist offline
    Was auch immer Andrahir vorhatte, schien etwas Größeres zu sein. Gemeinsam mit Dennik war Luke zu dem Platz gegangen, an welchem sie sich versammeln sollten.
    "Keine Ahnung", antwortete er seinem Freund wahrheitsgemäß.
    Der junge Dieb war einwenig aufgeregt, da er nicht wusste was auf sie zukommen würde.
    Vorsichtshalber hatte er auf seine Lederrüstung etwas Erde und Pflanzen zerrieben, um seinen eigenen Geruch zu überdecken, wie Onyx es ihnen geraten hatte als sie nach Bud und Terence gesucht hatten.

    "Bewahre Bardasch!", begrüßte Luke den alten Mann, der wohl nicht recht wusste warum man sich hier versammelte.
    "Ja, einen kann ich noch entbehren, aber so langsam geht mir das Zeug auch aus. Hier!"
    Zusammen mit Bardasch, Dennik, Onyx und einem Rotschopf, dessen Namen Luke vergessen hatte, warteten sie auf Andrahir, der ihnen schon sagen würde was sie erwarten würde.
    Um sich das Warten auf den Jagdmeister etwas angenehmer zu gestalten, fragte der Druidenlehrling:
    "Was einer von euch, warum die Zelte gestern weggeflogen sind? Waren doch eigentlich fest, müssen wohl losgemacht wurden sein. Hab gehört hier läuft so ein komisches Vieh rum dass seinen Schatz sucht. Vielleicht war es das mit den Zelten..."

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    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Da wo der Pfeffer wächst
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    Dennik ist offline
    "Sowas kommt vom Sumpfkraut", antwortete Dennik knapp an Luke gerichtet, musterte aber weiterhin Bardasch. Der Ergraute überraschte ihn immer wieder, er hatte so eine Art, die eigentlich in Denniks Welt nicht vorkam und keinen Sinn ergab. Er selbst würde sich nie so treiben lassen können und verstand auch nicht, wie Bardasch es tun konnte. Deswegen verblüffte ihn die Art des Mannes immer und immer wieder. Zeitgleich wurde er aber auch nicht schlau aus dem Schiffsbrüchigen und er wusste einfach nicht, wie man ohne Ziele und Perspektiven leben konnte...

    "Na du Held", konterte er also und wollte überflüssigerweise wissen: "Was hast du so in den letzten Tagen getrieben?"

    ... oder versteckte Bardasch seine Intentionen einfach zu gut?

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    General Avatar von Bardasch
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    Bardasch ist offline
    "Dein Freund hier...", und damit deutete er auf Luke, "hat mit mir nen ordentlichen Beutel geraucht und gesoffen, was die Taverne her gab. Und dann haben wir uns ordentlich mit den Waldfrauen vergnügt. Vielleicht auch ne Erklärung dafür, warum die Zelte schlapp machten", erklärte Bardasch und grinste breit. Natürlich war nichts von dem so, wie er es schilderte und dennoch verzichtete er Dennik darauf aufmerksam zu machen, daß alles ein schlechter Scherz war.

    Dann wandte er sich erneut an Luke, der ihm den Stängel vielleicht nicht gegeben hätte, hätte er ihn nicht schon gegeben. "Danke Kumpel. Könntest mir noch nen Gefallen tun und mir gewissen Kram verschaffen. Nicht einfach nehmen, sondern borgen. Verstehst? Ihr habt doch sicherlich einfache Waffen, bei denen es niemand stören würde, wenn ich damit mal ein wenig übe".

  8. Beiträge anzeigen #48 Zitieren
    Schwertmeister
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    Luke Drake ist offline
    "Muss doch nicht jeder wissen", meinte Luke gespielt empört zu Bardasch, welcher auch nach einer Waffe fragte.
    "Kann ich dir jetzt nicht sagen, aber ich hör mich mal um. Was genau schwebt dir denn vor? Also eher was für den Nahkampf oder doch lieber nen Bogen oder so was?"

    Während der Dieb auf eine Antwort wartete, überlegte er wo er überhaupt eine Waffe für Bardasch herkriegen könnte.
    Wenn sie noch in Schwarzwasser währen, wäre dies kein Problem gewesen, doch außerhalb von Schwarzwasser, wenn man jederzeit von Echsenmenschen angegriffen werden könnte, würde wohl niemand freiwillig seine Waffe ausleihen.

    "Wenn ich nichts auftreiben kann, könntest du ja mal Ryu oder San fragen. Sind beides Schmiede und vielleicht haben sie das ein oder andere Stück dabei. Wenn du aber lieber nen Bogen hättest, solltest du dich an Andrahir wende. Doch bezweifle ich dass er seine ganze Werkstatt dabei hat um dir mal schnell ne Waffe zu bauen. Aber wie gesagt, ich kann mich mal umhören wenn du mir sagst was du haben willst."

  9. Beiträge anzeigen #49 Zitieren
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    "Jaja ihr kleinen Aufreißer", lachte Dennik und schüttelte unverhohlen den Kopf.

    "Andrahir hat sich bereit erklärt mir einen richtigen guten Bogen zu bauen. Wenn das der Fall sein sollte, dann kannst du gerne meinen alten Übungsbogen haben. Der hält zwar nicht viel aus und leistet nicht viel, aber er ist gut zum Eingewöhnen und zum Einüben. Für Goblins und Wölfe reicht er sowieso... und was normale Waffen angeht, mh", nun überlegte auch Dennik knapp, ehe er noch hinzufügte: "Frag mal Rob, der ist bei den Wächtern, der leiht dir bestimmt mal sein Beil, vermutlich aber nur, wenn er dich dabei im Auge behalten darf".

    "Wann kommt denn endlich Andrahir?"

  10. Beiträge anzeigen #50 Zitieren
    Baumkuschler Avatar von Andrahir
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Andrahir ist offline
    Ein Jungspund, der bei Ornlu lernte, ein übermotivierter Bursche der außerdem noch unter Andrahirs Befehl stand, ein einäugiger Brummelkopf, ein Neuling, der schon bewiesen hatte, dass er was taugte, aber hier und da vielleicht noch ein bisschen über sich in Erfahrung bringen lassen musste und Andrahir. Eigentlich war das eine ganz passable Truppe. Doch etwas fehlte dem Jagdmeister noch dabei und deshalb streifte er noch durch das Lager und sah sich überall um.

    Sicherlich war die Mischung ganz gut um zum einen erfolgreich zu sein und zum anderen Leute dabei zu haben, die noch was lernen konnten aber dem schwarzhaarigen fehlte noch...

    "Larah? Ich wusste gar nicht, dass du tatsächlich geblieben bist."

    ...jemand der auch gut aussah.
    "Du siehst so aus, als hättest du gerade nichts zu tun und wir brauchen noch jemanden. Hattest du damals nicht erzählt, dass du jagen kannst? Wie auch immer. Komm einfach mit."

    Die junge Frau schien zunächst gar nicht zu wissen, was sie antworten sollte und Andrahir lies ihr auch keine Zeit dazu, denn seiner Ansicht nach war die Gruppe damit komplett. Nun hatten sie wirklich so ziemlich alles dabei.
    Der Bogner ging mit der Fischerin im Schlepptau zurück zur Taverne, wo schon die von ihm angesprochenen Leute und ein älterer Kerl, der nicht gerade nach jemandem aussah, dem man mehr zutrauen konnte als ein Krug Bier auf einen Zug zu lehren.

    "So Mädels. Da ihr sicher wissen wollt, warum wir hier sind: Späher haben von weitem das Fort beobachtet in dem bisher eine Truppe aus Thorniara stationiert war. Das ist schon länger bekannt, denn ander Stelle war früher ein einfaches Jägerlager, an dem auch einige aus unseren Reihen schon gute Geschäfte gemacht oder sich einfach ausgeruht haben. Allerdings sprechen unsere neuesten Informationen dafür, dass auch dort die Echsen eingefallen sind. Wir gucken uns die Sache mal näher an. Dabei können einige von euch, sich beweisen, einige was lernen und einige vielleicht auch einfach versuchen nicht im Weg rumzustehen." Andrahir schmunzelte. "Wir werden sehen. Ansonsten noch jemand Fragen?"

    Der Bogner schaute noch einmal in die Runde. Sein Blick blieb schließlich an dem steif stehenden älteren hängen.
    "Bewahre. Wüsste noch gern ob du hier nur zufällig stehst oder du vor hast uns zu begleiten und wenn ja wer du bist und warum und überhaupt."

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    General Avatar von Bardasch
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    Bardasch ist offline
    Blablabla... jaja... lalalalalaaa... aähm... Bardasch blickte irritiert, heraus gerissen aus dem Redefluss des Kerles, dem er bis dato noch gelauscht hatte.

    "Bardasch", gab Bardasch zu verstehen, "Warum nicht", überlegte der Ergraute und blickte zu seinen Freunden auf der linken und rechten Seite. "Ich kann ja mal mit gehen. Kann nicht schaden", brummte er und blickte zufrieden, doch sein Gegenüber schien es weniger zu sein.
    "Ich bin der Schiffsbrüchige. Haste sicher von gehört", setzte der Nomade von Neuem an, "und es kann sicherlich nicht schaden, wenn ich Euch begleite. Bin vielleicht eingerostet, aber nicht unerfahren, was das Kämpfen betifft", gab der Ergraute zu verstehen.

    Bogen von Dennik. Das klang gut, aber es war wohl gerade nicht der rechte Zeitpunkt, das zu erwähnen. Wenn Andrahir jetzt noch mit bekam, daß er nicht einmal eine Waffe besaß, war er vielleicht schneller wieder abbestellt, als es ihm lieb wäre.

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    Schwertmeister
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    Luke Drake ist offline
    Endlich war Andrahir angekommen und hatte auch eine Frau im Schlepptau. Luke hatte diese Frau vorher noch nie gesehen, doch wenn der Jagdmeister sie anschleppte, konnte sie ja nicht so schlecht sein.
    Der Dieb blickte sich um und stellte fest, dass sie eine ganz annehmbare Truppe waren und er war sich sicher, dass er bei diesem Auftrag einiges lernen könnte.

    Sie wollten also zu einem Fort aufbrechen, welches vorher von einpaar Truppen Rhobars besetzt war und nun höchstwahrscheinlich von den Echsenmenschen. Dies waren nicht unbedingt tolle aussichten, doch war es immer noch besser als in der Taverne zu versauern.

    "Gut", murmelte Luke und reichte Bardasch seine Axt.
    "Mit der kann ich gegen diese Viecher nicht viel ausrichten, dafür bin ich nicht stark genug. Und im Notfall hab ich immer noch meinen Dolch. Kannst dir die Waffe also ausleihen bis wir fertig sind. Aber verlier sie nicht!"
    Nach diesen Worten erweckte der Söldner seine Magie, nur um sie gleich wieder versiegen zu lassen. Er konnte nicht sagen wieso, aber irgendwie fühlte er sich dadurch einwenig sicherer und nicht ganz so hilflos.
    "Von mir aus kann es losgehen", meinte er dann noch und atmete einmal tief durch...

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    Fischjägerin  Avatar von Larah
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Larah ist offline

    Taverne

    Larah stand mit verschränkten Armen neben Andrahir und hörte zu, während sie verstohlen den Rest der bunten Truppe musterte. Scheinbar war sie die einzige, die mit wenig mehr als einem Messer bewaffnet war. Der Rest hatte mindestens einen Bogen parat oder führte ein Schwert oder ähnliches an der Seite. Langsam kamen ihr leichte Zweifel, ob Andrahir nicht doch einen falschen Eindruck von ihr gewonnen hatte. Sicher, sie hatte sich Jahre lag allein durchgeschlagen und war mitnichten gänzlich wehrlos, aber gegen einen der Echsenkrieger würde sie im Nahkampf keine Moment lang bestehen.
    Vielleicht lag sein Interesse ja aber gänzlich anders. So, wie er sie gemustert hatte, war es dem Waldläufer, der eindeutig einer seltsamen waldvölkischen Unterart des Schönlings angehörte, wohl weniger um ihre Fähigkeiten im Kampf gegangen. Oder er brauchte tatsächlich jemand der sich mit der Jagd auskannte. Allerdings konnte sich Larah kaum vorstellen, dass wirklich niemand unter den hier versammelten, wohl wesentlich gestandeneren Waldkriegern sich nicht mindestens so gut auf die Kunst der Jagd verstand wie sie selbst. Naja, sie konnte nur hoffen, dass ihr Anführer sie nicht nur wegen ihres Geschlechts ausgewählt hatte und sich darüber im Klaren war, dass ihr im Angesicht des Feindes kaum mehr als die Flucht bleiben würde, wollte sie überleben. Sie hielt nichts von Quoten und sie hatte auch keinen Bedarf dafür. Sollte doch lieber jemand den Job machen, der sich auch darauf verstand.
    Immerhin bekam sie jetzt endlich etwas zu tun. Seit Quenthália das Wirtshaus verlassen hatte, hatte sie sich ziemlich treiben lassen und wenig mehr getan als die Gegend etwas auszukundschaften und an der Thekezu sitzen und die Beine baumeln zu lassen. Abgesehen davon, dass sie einen Platz an der Küste etwas weiter südlich gefunden hatte, wo sie ihr Boot verstecken konnte und der Einladung zu dieser Expedition war dabei nichts herum gekommen. Wäre Andrahir nicht gekommen hätte sie sich bald eine Arbeit suchen müssen, schließlich reichte das, was Thália ihr noch vor der Abreise dagelassen hatte auch nicht ewig.
    "Ich müsste vorher nochmal zur Fischersiedlung. Ich würde gerne eines meiner Netze holen.", wandte sie nun ein. Zu ihrem Proa zurückzugehen, würde eindeutig zu lange dauern, aber glücklicherweise hatte sie einem der Fischer eines ihrer Netze geliehen.

  14. Beiträge anzeigen #54 Zitieren
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Dennik sah Luke an, dass dieser kurz über das Können der Frau nachgedacht hatte. Auch Dennik nahm sie zum ersten Mal wahr, schien sie doch schon länger bei ihnen zu sein, so wie Andrahir mit ihr redete. Jetzt musste der junge Dieb wahrlich schelmisch grinsen. Die Frage war nur, über welche Talente und welches Können Luke da genau nachsann. Er selbst war sich da nicht so sicher, doch war Chala ja ein ganz gutes Beispiel dafür, wie bissig und ehrgeizig auch Frauen sein konnten.

    Vielleicht sollte er sie auch mitnehmen?

    "Hat einer von euch Chala gesehen? Wo hält sich die Exotin auf?", fragte der angehende Jäger leise an Bardasch und Luke gewandt, die gerade eine Waffe austauschten.

    Der Zufall wollte es so, dass die junge Exotion gerade und just in diesem Moment aus dem Schankraum kam und in ihre Richtung schlenderte, sie passierte den Innenhof und nahm den Blick ihres Lehrmeisters wahr. Kurz musterte die sehr kritische Frau die Runde aus Waldvölkern und schien schon wieder das Schlimmste zu vermuten. Ihr Blick verfinsterte sich, jedenfalls deutete Dennik es so und noch ehe sie was sagen konnte, setzte er beinahe hastig an: "Du brauchst Erfahrung, sammle sie und du wirst einige Vorteile im Kampf haben. Ich werde bei dem Trupp hier gebraucht und anstatt, dass du hier bleibst und Däumchen drehst, oder gar alleine übst, kannst du auch gleich wieder mitkommen und lernen".

    Bei ihrem letzten gemeinsamen Auftreten im Eberstein hatte sich Chala nicht gerade erfreut gezeigt, ganz im Gegenteil, stoisch und genervt, gereizt und überaus wütend war sie gewesen und eigentlich hätte er sie zum Mond schießen sollen, doch irgendwie konnte er nicht anders als sie mit sich zu nehmen. Ein sehr eigenartiges Gefühl...

    "Vielleicht sind wir länger weg, hast du alles beisammen? Larah braucht noch ein Fischernetz, kann ja sein, dass wir eine berüchtigte Landforelle sehen, dann haben wir ein Netz dabei! Auf jeden Fall schadet es bestimmt nicht, wenn du noch was holen musst...".

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    Krieger Avatar von Chala Vered
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Chala Vered ist gerade online
    Nachdem sie am Nachmittag keinen Erfolg bei ihrer Suche nach einem hilfsbereiten Mann gehabt hatte, war sie zurück in die Taverne gegangen, unfähig ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen. Stattdessen hatte sie in den sauren Apfel gebissen, und sich mit kaltem Wasser im Zuber gewaschen. Es war unangenehm gewesen, doch leider nicht vermeidbar, denn sie konnte sich selbst kaum noch riechen und sie hatte sich Schlamm aus Winkeln ihres Körpers gepuhlt, von deren Existenz sie nicht einmal gewusst hatte.
    Trotz allem brauchte sie noch immer jemanden, der ihr heißes Wasser beschaffte, weshalb sie sich - nun gesäubert - mit ihrem Kleid unterm Arm und dem Beutel auf dem Rücken auf eine erneute Tour durch das Lager der seltsamen Menschensammlung machen wollte. Gerade trat sie aus der Taverne, als sie auch schon entdeckt wurde. Ein bärtiger Typ, der zusammen mit äußerst schrägen Vögeln in einer Runde stand, fixierte sie ungeniert.
    Was glotzt der so, fragte sie sich verärgert und wollte sich einfach an den Leuten vorbeidrücken, doch in dem Moment erhob er auch schon die Stimme und richtete ein Wort an sie. Ein wahrer Redeschwall ergoss sich aus seinem Mund, ehe er sie erwartungsvoll ansah.
    Was sollte das denn jetzt? Mitgehen? Wohin?
    "Ich glaube, dass Ihr mich verwechselt", gab sie zu bedenken und wollte unbehelligt weitergehen, doch ließ der Kerl nicht locker.

    "Na gut, na schön!", rief sie nach weiteren Argumenten, hinter denen sie keine Logik erkannte entnervt.
    Der Dunkelhaarige musste einen Knacks weg haben, denn aus einem unerfindlichen Grund erklärte er ihr unzählige Dinge, forderte von ihr, dass sie die Gruppe begleitete und sich entsprechend vorzubereiten hatte. Etwas sagte ihr, dass sie den Kerl nie wieder loswerden würde, sollte sie jetzt nicht zustimmen.
    "Ich komme mit, habe auch schon alles da", meinte sie und zog just in diesem Moment eine Schnute, die ihren Unmut zum Ausdruck brachte.
    Widerwillig reihte sie sich in den Kreis ein und meinte zumindest den Ältesten unter ihnen, der an einem Beil in der Hand herumfummelte, heute schon einmal gesehen zu haben. Als sie jedoch einen Mann mit Pferdeschwanz und ansehnlicher Montur entdeckte, erschien ihr der ganze Umstand plötzlich nur noch halb so schlimm. Sie schenkte ihm ein hinreißendes Lächeln und ließ dabei die anderen Anwesenden völlig links liegen.

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    Baumkuschler Avatar von Andrahir
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Andrahir ist offline
    Was passierte hier gerade? Andrahir hatte irgendwie das Gefühl, dass ihm hier gerade die Zügel aus der Hand glitten. Wobei er sich gerade fragte ob er jemals Zügel in der Hand gehabt hatte, aber das war wiederum eine andere Frage. Irgendwann realisierte der Jagdmeister, dass er gerade seit einigen Sekunden nur in dem Blick der nun noch hinzu gekommenen Frau versank, die ihn so vielschichtig anlächelte, was sein Gesicht automatisch ebenso in ein breites Grinsen hatte schmilzen lassen.

    Da außer der jungen Frau noch fünf weitere Augenpaare ihn anstarrten - nur Bardasch stierte irgendwo in's Nichts - löste sich der Jagdmeister aus seiner Starre und kratzte sich recht unautoritär am Kopf.
    "Ähm.... ja. Gut. Dann wollen wir mal anfangen... loslegen... starten... na ihr wisst schon. Larah, wenn du noch was brauchst, dann beeil dich. Ich werde noch kurz Bescheid geben und dann treffen wir uns an der Brücke vor der Taverne."


    Gesagt getan. Onyx stand typisch seiner Art schon weiter vorn und war sichtlich genervt davon, dass die ganze Gruppe nicht in Bewegung kam. Erstaunlicher Weise hielt er ausnahmsweise mal den Mund. Vermutlich konnte sein Gehirnkapazität mit den vielschichtigeren Charakteren, die hier aufeinander prallten nicht umgehen. Das war einfach zuviel auf einmal.
    Als sie endlich losgingen herrschte zunächst einmal Stille. Dennik und... Ludwig... Lucio... LUKE! Dennik und Luke tuschelten irgendwas und das führte dann dazu, dass hier und dort verstohlen Blicke ausgetauscht wurden. Da Andrahir diese Stimmung irgendwann zu doof war entschied er sich für die denkbar schlechteste Variante. Er versuchte ein Gespräch mit Onyx aufzubauen.

    "Na Onyx. Wie lief das so mit den Gobbos? Habt ihr noch ein paar Rezepte ausgetauscht?"
    "Onyx nicht seien Waschweib. Onyx denken Rezepte selber aus und nicht fragen Gobbos. Haben einmal gegessen Essen von Goblins. War nicht gut gesalzen."
    "Ach so ist das..."
    Andrahir machte ein Gesicht, dass sein tiefstes Verständnis ausdrücken sollte.
    "Und du Larah? Tauscht du derzeit Rezepte, oder womit beschäftigst du dich so?"

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    Fischjägerin  Avatar von Larah
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    An der Wegkreuzung

    Larah seufzte. Sie war nur kurz bei den Fischern gewesen und hatte das Netz geholt, welches sie nun zusammengerollt wie eine Schärpe um den Körper trug. Offenbar jedoch hatte diese Zeit nicht gereicht, um Andrahir wieder zurück in die Realität zu bringen. Die dunkelhäutige Schönheit, Chala, schien ihm ganz schön die Gehirnwindungen durcheinander gewirbelt zu haben. Larah hatte breit grinsen müssen, als dem Waldläufer langsam und stetig der Sabber aus dem offenen Mund getroffen war. Wobei Chala sowieso einen seltsamen ersten Eindruck gemacht hatte, ähnlich seltsam wie der Kerl mit der Axt. Ganz abgesehen von ihrer starken Wirkung auf einige der männlichen Anwesenden stimmte mit ihr irgendwas nicht, hatte sie doch diesen Dennik, der sich offenbar nicht vorstellen konnte, dass man ein Netz auch zur Jagd an Land verwenden konnte, angesehen, als hätte sie ihn nie zuvor gesehen. Zuerst hatte sie vermutet, dass das gespielt war, dass das ein freundschaftliches Ritual zwischen den beiden war. Aber es hatte sich nicht in ein Lächeln oder einen freundlichen Blick aufgelöst. Larah hatte deshalb beschlossen die Frau im Auge zu behalten.
    Auf jeden Fall schien der grimmige Onyx, den sie schon das ein oder andere Mal in Schwarzwasser gesehen hatte, Andrahirs Frage mit der richtigen Portion Ernst zu nehmen. Egal wie ernst oder ironisch der einäugige das gemeint haben mochte, es war genau die Art Antwort gewesen, die ihr Expeditionsleiter verdiente.
    "Natürlich tausche ich Rezepte. Ich und Murdra hatten gestern eine lebhafte Diskussion zu den Vorzügen von Schellfisch. Sie war der Meinung, er wäre gedünstet am bekömmlichsten für den Magen. Ich schlug vor ihn leicht geräuchert mit Zitronensaft zu beträufeln und mit seiner Prise Salz zu servieren, aber das war ihr wohl zu kostenaufwändig. Stattdessen meinte sie, man solle ihn vor dem Kochen mit einer gusseisernen Pfanne plätten, damit er schön weich werde. Ich fand das irgendwie nicht ganz nachvollziehbar, aber ich habe lieber nichts gesagt. Sie hatte die Pfanne schon in der Hand und ich wollte sie nicht provozieren. Was hältst du denn von Schellfisch, Andra?"

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    Gath ist offline

    Gestern in den Abendstunden, unweit der Taverne

    Die gespaltene Jungfrau.
    Endlich!
    Sie waren da. Von neuer Kraft beseelt machte Gath einen großen Schritt nach vorne, nur um in eine verdammt tiefe Matschkule zu treten. Der Regen hatte die Straße von der Festungsstadt Stewark hin zu der Taverne in mitten Argaans völlig aufgeweicht. Schon die letzten Stunden waren eine Qual gewesen, da sie nicht nur mit dem Weg vor ihnen Probleme hatten, sondern auch noch komplett durchnässt waren.
    "Verdammt", fluchte der Bootsbauer, während er seinen Schuh inklusive des unteren Hosenbeins wieder aus dem Matsch herauszog, womit seine ehemals weiße Hose endgültig braun gewesen wäre.
    Doch vorwärts, auf den letzten Metern würden Traér, der zweite Wanderer im Bunde, den das Wetter als Varanter, der eigentlich nie wo anders gewesen war, komplett überforderte, und er nicht das Handtuch werfen, wo sie mit solchen Strapazen aus Stewark heraus gekommen waren - und dann die absolut wahnwitzige Reise über das Land angetreten waren, in einer Zeit, in der sich kaum ein Bewohner vor die eigene Haustür traute, sich die Stadtwache Thorniaras nicht mehr vor die Mauern traute und in Setarrif große Schlachten gegen Echsenmenschen gekämpft wurden. Im Sumpf muss das dagegen ein kleines Scharmützel gewesen sein, und doch... Alle Waldvölkler hatte Schwarzwasser verlassen.
    Aber Innos hatte eine Auge auf sie geworfen, sie waren heil angekommen. Anscheindend sammelten sich die Echsenmensche gerade an den großen Städten zu einem Angriff und ließen so kleine Gestalten wie sie durch. Oder sie sammelten sich vor Throniara und Setarrif und waren deswegen im Stewarker Land nicht so präsent. Was auch immer es war, bis auf ein, zwei dieser Monster aus der Ferne, hatten sie keine gesehen. Und sie hatten noch "Waffen" dabei. Zwei lange Dolche, mit denen man in der allergrößten Not etwas ausrichten konnte. Aber auch wirklich nur in der allergrößten, die Innos verhindert hatte.
    Und das, obwohl die kleine Reisegruppe zur Hälfte durchaus eher Beliar vereehrte, als den Gott des Feuers - was für Traér fast zu einem Problem geworden wäre. Nicht, dass er mit seinem Glauben hausieren gehen würde, nein. Es war seine Abstammung aus Varant, die derzeit in der Festungsstadt nicht gern gesehen war. Ein Paladin hatte vor einiger Zeit einen Haufen Schwarzmagier zum Teufel gejagt und dabei ziemlich viel politisches Porzelan zerschlagen. Ein Umstand, den man nicht so wirklich zu schätzen wusste. Und der viele Vorurteile geschürt hatte.
    Außerdem hatte man wohl vom Waldvolk in der gespaltenen Jungfrau Wind bekommen, denn einen einzelnen Reisenden mochte man nicht so sehr, als Traér angekommen war, verweigerte man hingegen fast den Zutritt, als Gath dann vor einer guten Woche vor den Toren gestanden war - zusammen mit einem Händler aus der Jungfrau, dem der Weg alleine zu gefährlich gewesen war, der aber beschlossen hatte, mit Waren in die Taverne zurück zu kehren, um sie Murdra so richtig teuer zu verkaufen.
    Nunja, jetzt, auf dem Rückweg, war er nicht bei ihnen.
    Dafür hatte Traér aber so einiges interessantes herausgefunden, so lange er in der Stadt gewesen war.
    Reyn hatte wohl in dieser Gegend relativ viele Feinde - Leute, die ihn überhaupt nicht mochten, aber trotz allem mit ihm zusammen arbeiteten, denn nach Stewark direkt konnte man nichts importieren. Der Schmuggel in die Stadt hinein - Gath war übrigens selbst ratlos, wie bei Beliar man zum Beispiel Sumpfkraut hinter diese Mauern bekam... - war sehr teuer, was die Waren in der Stadt natürlich noch einmal viel, viel teurer machte. Aber da Reyn die Preise recht in die Höhe trieb, schon vor den Mauern, hatten die Händler in der Stadt nicht mehr so viel Erfolg, das ganze abzusetzten.
    Mit viel Liebensmüh hatte Traér schließlich einen Namen bekommen, an wen man sich eventuell zu wenden habe, aber mehr war absolut nicht zu holen. Auf Dicos Liste von Personen, die sie suchen sollten, stand dieser Name zwar nicht drauf, allerdings war es auch nur ein Deckname. Der eines Vogels, was irgendwie ungute Erinnerungen an eine gewisse Elster weckte. Aber es würde hoffentlich nur ein Mann sein, der nicht in vollem Umfang in dessen Fußstapfen treten wollte. Die waren doch sehr widerwertig groß.
    So wirklich befriedigend war das alles zwar nicht, aber immerhin hatte Traér noch ausgesprochen interessante Neuigkeiten aufgeschnappt: In Thorniara selbst schien sich etwas zu tun. Irgendwelche Händler aus Gorthar oder so hatten sich in der Stadt breit gemacht. Und man munkelte, dass sie mehr verkauften, als das, was auf dem Landentisch lag. Derzeit übrigens in keiner Stadt besonders viel, denn auch in Stewark war die Versorgung mit alltäglichem nicht besonders zufriedenstellend. Viel zu viele trauten sich nicht mehr aus den Mauern heraus um zu arbeiten. Dazu wurde es Winter, die Ernte war nur halb eingebracht, denn alle Vorhaben weit außerhalb der Stadt mussten erst einmal von der Wache eskortiert werden, weil sich die Bauern weigerten, ihre Felder abzuernten...
    In absehbarer Zeit war es wahrscheinlich lohnenswerter, einfach Nahrung nach Argaan zu bringen, anstatt Sumpfkraut.
    Aber das war eine Sorge, die sie erst haben würden, wenn sie mal wieder in Schwarzwasser waren. Und wann das sein würde... Keiner wusste es so recht. Zumindest nicht, als Gath vor zwei Wochen aufgebrochen war.
    Jetzt, auf den letzten Schritten hin zur gespaltenen Jungfrau hoffte er nur, dass man nicht ohne ihn und Traér, der schweigend hinter ihm her stapfte, aufgebrochen war.

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    Lehrling Avatar von Wincerind
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    Wincerind ist offline
    Durch eine für ihn glückliche Fügung des Schicksals ist Wincerind die Flucht aus der Stadt der Innostreuen gelungen. Ohne das aufkeimende Chaos wäre ihm das wohl nicht gelungen. Chaos taucht immer dort auf wo man nach Ordnung sucht. Doch das Chaos schlägt die Ordnung, weil es ironischerweise besser organisiert ist.
    Die Erinnerungen an diese Flucht ließen ihn nicht los so sehr er doch versuchte sie aus seinem Gedächtnis zu verdrängen. Doch der Erinnerung gefiel es dort viel zu gut, machte sich breit, terrorisierte die anderen Gedanken und zertrümmerte das Mobilar im Oberstübchen Wincerinds. Nicht nur musste er vor den Wachen flüchten, die ihn eigentlich in den Kerker oder wo auch immer hätten hingeleiten sollen, nein, kaum hatte er es aus der Stadt geschafft musste er sich auch noch an den monströsen Echsen vorbeischleichen. Der Fisch in der Socke, der derzeit seine einzige Waffe darstellte, hätte vermutlich nur einen geringen Effekt auf die zu groß geratenen Salamander gehabt.
    Wincerind war so weit gelaufen wie seine Füße ihn tragen konnten, er zitterte am ganzen Leib wie eine Wünschelrute, die in der Nähe Wasser vermutete und sein Umhang flatterte im Wind wie das Gefieder einer zerzausten Dohle.
    Wincerind wusste nicht wohin er lief, er tat es einfach. Nach einem langen Marsch über Stock und Stein fand er schließlich ein Gebäude, umzäunt von einer Palisade. Rundherum waren eine Vielzahl von Zelten aufgeschlagen und ab und an konnte man geheimnisvolle Leute erblicken, die sich um ihre Waffen kümmerten, verwegen in Lagerfeuer starrten oder sich sonstigen abendlichen Aktivitäten hingaben. Das Gebäude wollte er sich nun aber etwas näher ansehen, welche Wahl hatte er auch, lag hinter ihm doch nur die rohe Wildnis. Es war sowieso ein Wunder, dass er nicht längst in den Mägen irgendwelcher Biester gelandet war.
    Der Eingang zur Taverne, als die er das Gebäude mittlerweile identifizieren konnte, wurde von einem verdächtig freundlich dreinblickenden Mann bewacht. Beim Vorbeigehen mühte sich Wincerind ein Lächeln ab, aber nur mit dem Mund.
    "Die gespaltene Jungfrau..." murmelte Wincerind in seinen Bart "Klingt ja einladend." und trat ein.
    Geändert von Wincerind (18.10.2014 um 19:39 Uhr)

  20. Beiträge anzeigen #60 Zitieren
    Lehrling Avatar von Wincerind
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    Wincerind ist offline
    Es war als würde man gegen eine Wand laufen. Eine Wand aus Sumpfkrautdampf, billigem Fusel und Käsefüßen. Der inzwischen etwas angegammelte Fisch in Wincerinds Socke roch dagegen wie eine frische Frühlingsbrise. Die Taverne war prall gefüllt. Jetzt wurde ihm auch klar warum es gespaltene Jungfrau hieß. Wenn er wieder ans Freie ginge würde sein Kopf sich gewiss anfühlen als wäre er gespalten.
    Nichtsdestotrotz schritt Wincerind mutig voran in die Hölle der Aromen, kam nicht umhin den ein oder anderen Menschen anzurempeln und bahnte sich seinen Weg zur Theke.
    Nach dem langen Fußmarsch hatte Wincerind eine entsetzlich trockene Kehle. Jeder Atemzug klang wie das röcheln eines sterbenden Elchs, auch wenn er noch nie dabei gewesen war als ein Elch starb um sich darüber ein fundiertes Urteil erlauben zu können, aber so stellte er sich das Geräusch vor.
    "Ein Bier, bitte!" krächzte er mehr schlecht als recht.
    Es dauerte gefühlt eine halbe Ewigkeit bis der Gerstensaft ihn erreichte. Vermutlich wurde das Bier hier nicht verkauft, sondern nur verliehen und man musste warten bis... Nein, diesen Gedanken wollte er nicht weiter denken. Doch der Gedanke rutschte unruhig auf einem wackligen Stuhl hin und her und verschaffte sich so wieder Gehör. Wincerind blickte mit einem gleichermaßen skeptischen wie angewiederten Blick auf den schäumenden Krug hinab, hob denselben und nippte dran. Der bittere Geschmack ließ das Gesicht Wincerinds verkrampfen.
    "Stimmt was nicht mit dem Bier?!" fragte eine energisch laute Frauenstimme.
    In dem Lokal herrschte ein immenser Lautstärkepegel, doch Wincerind erschrak sich bei der durchdringenden Stimme so sehr, dass er den noch immer vollen Bierkrug hinter sich warf.
    Ein zorniges Fluchen, das einem lauten Platsch folgte, füllte die Taverne und ließ sie für einige Momente, die Wincerind wie Äonen vorkamen verstummen.
    Geändert von Wincerind (18.10.2014 um 22:23 Uhr)

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