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Arkain
Weiß nicht. Kaelyn erzählt das alles ja etwas anekdotenhaft und ich glaube nicht, dass jemand, der mal eine hochrangige Doomguard war, schlicht zu blöd für den eigenen Glauben ist. Es mag zum Zeitpunkt des Spiels etwas verzerrt sein, aber nicht vollkommen falsch.
Kaelyn ist ein sehr eingeschrängt denkener Charakter. Für sie gibt es nur Gut und Böse. Was auch durch ihre Körperfarben, sowie das Farbfassungsvermögen ihrer Augen, Weiß und Schwarz, optisch dagestellt wird. Wenn sie den Splitterträger erklärt, dass sie nur Schwarz und Weiß sehen kann, und nichts dazwischen, ist dieses nicht nur optisch gemeint, sondern auch symbolisch.
Für Kaelyn ist selbst ein herzensguter Splitterträger in den Moment böse, wo er sich gegen den Kreuzzug stellt und sie versucht ihn ohne Reue umzubringen. Egal wie hoch sein Einfluss zuvor bei ihr war. Schließlich ist die Mauer 'böse' und somit müssen alle 'böse' sein, welche sie unterstüzen.
Bereits ihre Anklage, dass Ungläubige selbst in die Mauer kommen, wenn sie ein gutes Leben geführt haben, böse Menschen stattdessen ins Paradies kommen, solange sie nur Lippenbekenntnis zu ihren Gott ablegen, ist eine sehr einseitige Sichtweise, welche nicht der gesamten Wahrheit wiedergibt. Denn böse Gläubige kommen durchaus in 'die Hölle' bedenkt man, dass diese in der Regel böse Götter anbeten, dessen Reiche nicht unbedingt das Paradies wiederspiegeln.
Da passt es durchaus zu Kaelyns Charakter dass sie die Fehlinformationen bezüglich der Mauer nicht hinterfragt, bzw. die wahre Natur der Mauer nicht wahrhaben will. In ihrer eingeschränkten Sichtweise hat sie bereits erkannt, dass die Mauer schwarz/böse ist, und für Grautöne hat sie keinerlei Verwendung.
Was der Kelemvorpriester in Mulsantir so erzählt weiß ich gerade nicht mehr, aber vielleicht bestätigt er es?
Er tätigt diesbezüglich, meines Wissen nach, keinerlei konkrette Aussage. Will meinen, weder bestätigt er Kaelyns Sichtweise, noch verneint er sie. Er warnt nur, dass die Mauer notwendig ist um die Ordnung im Universium aufrecht zu erhalten.
Vieles funktioniert ja auch so, die Akachistory braucht keine das Multiversum umspannende Mauer, aber die ganze Crusadegeschichte die daraus geworden ist braucht sie, finde ich. Ich glaube einfach nicht, dass die alle zu blöd waren, gerade die (ehemaligen) Priester, oder der gefallene Solar werden wissen, was Sache ist.
Der Kreuzzug wird nun wirklich nicht von Unschuldslämmern geführt:
Achachi: wollte nur seine Geliebte aus der Mauer holen. Die Ungerechtigkeit der Mauer nutzte er nur als Vorwand um möglichst viele Bauernopfer um sich zu versammeln, welche ihn helfen sollten seinen Plan zu verwirklichen. Ihn selber kümmerte das Schicksal der anderen Seelen in er Mauer nicht.
(Eine Tatsache, welche Kaelyn ebenfalls nicht wahrhaben will, da es nicht zu ihrer eingeschränkten Sichtweise passt)
Kaelyn: ist eine Fanatikerin, welche nur Schwarz/Weiß kennt, und ist bereit jeden zu töten, der nicht in ihr 'weißes Sichtbild' passt. Aufgrund der Ermangelung auch Grautöne zu sehen, kann sie das gesamte Bild der Mauer und ihrer Bedeutung für das Universium nicht erfassen.
Zoab: ebenfalls ein Fanatiker, welche die selbe Sichtweise und Auffassung von Kaelyn teilt. Auch er schreckt nicht davor zurück Unschuldige oder gute Menschen zu ermorden, wenn es den Kreuzzug in irgendeiner Weise dient.
Sey'ryu: ist nur dabei, weil Achachi ihr Schätze versprochen hat, und ihr Wort sie deshalb bindet.
Rammaq: will das Wissen Kalevors stellen um selber zum Gott aufzusteigen.
Zusammengefasst: Der Kreuzzug wird von Fanatikern geführt, welche das Gesamtbild nicht sehen wollen, oder Verbrechern, dennen der Hintergrund egal ist, weil sie sich selber nur bereichern wollen.
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Donner Like
Vielleicht ist die Mauer eine Illusion? Die Seelen der Ungläubigen kommen da rein, werden ordentlich durchgeknetet- gekaut was auch immer und wenn sie dann denken sie lösen sich auf... fallen sie aus der Mauer heraus, stehen vor Kelemvor und sind dann entweder geläutert (wer könnte dann noch die Götter leugnen?) oder endgültig verloren.
Hmmm, die Mauer IST sogesehen eine Illusion. Sie ist das Nichts, zu welchen die Seelen nach ihren Tode werden. Sie verschmelzen zu einer Leere ohne Individualismus. Und eine Leere erwartet einen Sterblichen nun einmal, wenn er nicht an ein Leben nach den Tode glaubt.
Was die Mauer zu einen fragwürdigen Konstrukt macht ist die Tatsache, dass sie Seelen sich gegen ihre Verzeerung in die Leere wehren. Denn jetzt, wo ihre eigene Seele droht zu Nichts zu werden WOLLEN sie plötzlich doch an ein Leben nach den Tode und die Götter glauben, obwohl sie dieses ihr Leben lang geleugnet haben. Und durch diese plötzliche Gegenwehr gegen das Entschwinden wird es zu einen 'schmerzlichen' Vorgang (insofern Seelen schmerzen empfinden können).
Auf die Frage des Splitterträgers, was denn aus den Seelen der Ungläubigen werden soll, weiß übrigens selbst Kaelyn keine Antwort. Ins Paradies/Reich der Götter können sie nicht, wohin also mit ihnen? Im Prinzip bleibt nur das Nichts.