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  1. Beiträge anzeigen #81
    Ritter Avatar von melford
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    melford ist offline

    Die Höhle der Rattensippe

    Erstaunlich, wie die Sippe immer wieder solch imposante Werke in so engem Raum zustande bringt. staunte Melford, während er das majestätische Schiff bewunderte, über welches Hatlod und Yared einige fachmännische Worte verließen. Hier zeigte sich das organisatorische Können der Werftarbeiter, denn bei diesem Baumvorhaben musste von der Fertigung, bis zum Stapellauf alles durchgeplant sein. Eine Fehlkalkulation und das Schiff war zu groß für den Fluss und würde nie das Meer sehen können. Zudem musste auch Berechnen werden, wie tief es im Wasser liegt, damit es nicht auf Grund lief. Solche Weitsicht, hatte er damals als Bau- und Belagerungsmeister nicht vorweisen müssen. Der Bau eines Hauses, einer Verteidigungsanlage, oder von Belagerungsgeräten war nichts im Vergleich zu dem, was die Rattensippe imstande war zu realisieren. Kein Wunder, dass er sich im Angesicht dieses Prachtstücks ziemlich klein vorkam.
    "Hey Mel, wie wäre es, wenn du mitkommst und dir das Schmuckstück auch von Innen anschaust." schallte es plötzlich zu Melford herüber, der sich dies natürlich nicht zweimal sagen ließ. Schnellen Fußes eilte der Schwarzhaarige zu den Beiden hinüber und kletterte eine Leiter hinauf aufs Schiffsdeck.
    „Es ist zwar noch nicht mal im Wasser, aber ich bin bereits jetzt von diesem Schiff begeistert.“ kommentierte er, als er seine ersten Blicke über das Deck schweifen ließ. Es war eine Sache auf einem Schiff zu reisen und es war eine andere, es in der Werft bewundern zu können. Jetzt hatte es noch etwas Reines, Unverbrauchtes und man konnte noch das frisch behauene Holz und den Wald riechen. Später würde es Eins werden mit dem Meer und die Seeluft in sich aufnehmen.
    „Wie groß ist die Flotte der Sippe denn bereits? Wenn ich mich nicht irre, sind es doch schon zwei…drei Schiffe, oder?“ fragte Melford nachdenklich in Yared und Hatlods Richtung.

  2. Beiträge anzeigen #82
    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Yared ist offline

    Höhle der Rattensippe in den westlichen Wäldern Sildens

    Die drei stiegen über die Stufen einer hölzernen Treppe hinab in den Schiffsbauch auf das zweite Deck von oben, das Kasemattendeck, auf welchem später einmal die Breitseitenbewaffnung hinter verschließbaren Luken installiert werden würde. Momentan jedoch fehlten die Geschütze und das Deck nahm sich im flackernden Schein der von Hatlod soeben entzündeten Öllaternen ausgesprochen weitläufig aus.
    "Gebaut haben wir schon vier, beziehungsweise zusammen mit diesem hier dann jetzt fünf.", beantwortete Yared die Frage des Baumeisters.
    Der Kapitän begutachtete die Führung und Verkeilung der Masten, die tief in den Rumpf reichten, um die Kraft des Windes auf diesen zu übertragen und nicht unter ihr zu zerbersten. Die Bäume waren sorgsam verankert worden, sie würden lange halten, selbst in einem Orkan, so lange die Windstärken die erwartbaren Maße nicht stark überstiegen.
    "Hinzukommen noch ein paar Kutter und Boote.", ergänzte Hatlod, während er den beiden ohne große Kommentare den Seilzugmechanismus vorführte, mit dem man die Geschützluken aufklappen konnte, um die Geschützpforten freizulegen und das Schussfeld auf ein etwaiges feindliche Ziel freizugeben.
    "Genau. Wobei sich das jetzt nach viel anhört. Die Bezeichnung Flotte verdient es jedoch nicht. Die Issilia ist leider vor ein paar Jahren vor Feshyr in einem Gefecht während eines heftigen Unwetters gesunken. Die Svana, das Drachenschiff, das wir damals für die Clans bauten, meine ich vor ungefähr einem halben Jahr in Thorniara gesehen zu haben. Allerdings war ich da gerade auf dem Sprung, die Stadt zu verlassen. Das war kurz bevor die Pest ausbrach. Was mit ihr seither geschehen ist, weiß ich nicht. Tatsächlich unter der Flagge der Handelskompanie segeln momentan nur zwei Schiffe - die Maera und die Alesstyna. Allerdings agieren Cotton und Arentin, die beiden Kapitäne, mehr oder weniger eigenständig. Die Koordination durch Ijan reicht nicht sonderlich weit, vor allem wegen der Probleme bei der Nachrichtenübermittlung, und betrifft eher den Notfall oder die längerfristige Planung. Der Rest liegt in den Händen der Kapitäne, Faktoristen und Kontoristen. Zu dem Thema wirst du aber sicher beim Thing noch mehr zu hören bekommen.", schloss Yared seinen kurzen Überblick über die Handelskompanie der Rattensippe mit einem Grinsen.
    Darauf hatte der Werftleiter gewartet.
    "Wollt ihr noch kurz einen Blick in die Kajüten im Heck werfen oder sollen wir lieber wieder nach oben gehen? Das Thing sollte bald beginnen.", fragte Hatlod seine beiden Gäste.

  3. Beiträge anzeigen #83
    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Yared ist offline

    Höhle der Rattensippe in den westlichen Wäldern Sildens

    Sie hatten sich alle im Hauptraum versammelt. die Hausvorstände und Yared saßen um den großen Tisch, die erwachsenen Mitglieder der einzelnen Familien hatten hinter ihren Familienoberhäuptern Platz auf den Bänken entlang der Wände genommen. An den Kopfenden saßen sich Tayon und der Kapitän gegenüber.
    Man hatte Yared bislang offiziell nicht aus der Sippe ausgeschlossen, obgleich klar war, dass er, nachdem er die Ratte erschlagen hatte, unmöglich noch in ihren Diensten stehen konnte. So jedoch besaß er auch nominell noch ein Mitspracherecht. In Wirklichkeit hätte natürlich keiner der Anwesenden jemals daran gedacht, ihm dieses Recht streitig zu machen. Immerhin war es Yared gewesen, der die Sippe neu begründet hatte, der sie alle in diese Gemeinschaft aufgenommen hatte, ihnen überhaupt erst diese Gemeinschaft eröffnet und ihnen ein Heim geboten hatten. Er hingegen hatte beschlossen, sich möglich raus zu halten, in jeder Entscheidung seinen Bruder Tayon uneingeschränkt zu unterstützen und möglichst alles zu vermeiden, was geeignet war dessen Autorität zu untergraben. Das war wichtig für den jungen Sippenführer. Tayon hatte es ja schon so schwer genug. Er musste eine junge Sippe ohne die Unterstützung eines Naturgeists oder diesen vertretenden Druiden leiten.
    Die Ratte hatte sich ja nach ihrem Ableben nicht mehr mit einem der druidischen Begabten der Sippschaft - der alten Heilerin Vida, dem Seher Paian oder Melford - in Verbindung gesetzt. Keiner der Naturfürst der Mausartigen hatte die entsprechenden spirituellen Kanäle zu nutzen versucht, die wie gekappt schienen, seit Yared aus der Anderswelt zurückgekehrt war, niemand eine Erscheinung gehabt oder ein sonstiges Zeichen empfangen - zumindest soweit es dem ehemaligen Sippenführer bekannt war.
    Der hatte jedoch für sich ein klares Prozedere festgelegt, wie er mit der ungewöhnlichen Situation umzugehen gedachte.
    Yared war hier Gast. Er würde das Wort erheben, wenn es ihn oder die Handelskompanie anging, sonst höchstens um Informationen beizusteuern, die andere nicht hatten und wichtig für die Entscheidungsfindung waren.
    Während sie darauf warteten, dass die letzten eintrudelten und Tayon als amtierender Sippenführer das Thing eröffnete, ließ der Kapitän seinen Blick über die schon Anwesenden schweifen. Die Verteilung auf den Bänken war recht ungleich. Die meisten am Tisch konnten nur wenige hinter sich wissen. Einige, wie sein Bruder, der Sippenführer selbst, aber auch Vida, die Vettern Ijan und Jarnik, die beide das Recht am Tisch zu sitzen hatten, und natürlich Yared selbst hatte sogar niemand, der ihnen symbolisch den Rücken stärkte oder den sie offiziell vertraten. Hatlod hingegen hatte mit seiner Frau und seinen vielen Kindern die größte Ansammlung hinter sich versammelt. Eine interessante Ausnahme bei dem Prinzip, dass die Haushaltsvorstände am Tisch saßen, stellte im übrigen Meister Kusteau dar, der Samiel, seinem Schwiegersohn, den Platz überlassen hatte. Der alte Schiffsbaumeister hatten offenbar für sich selbst den Entschluss gefasst, dass es an der Zeit war abzutreten und der jüngeren Generation seiner Familie die Verantwortung zu übertragen. Wobei Samiel, der ehemalige Küstenläufer, der selbst eine Zeit lang die Geschicke der Sippe auf dem Festland geleitet hatte, mitnichten ungeeignet für diese Position war.
    Yared sah sich weiter um. Dabei wurde er sich der Lücke hinter Melford bewusst. Es war ihm bislang noch gar nicht so recht in den Sinn gekommen, aber dort, wo er erwartet hatte, Hannah zu sehen, wie sie ihrem Mann etwas zuflüsterte oder voller Zuneigung ihre zarte Hand auf seine Schulter legte, klaffte eine fühlbar gähnende Leere. Schmerzlich wurde dem Korsaren bewusst, dass er sich noch gar nicht gefragt hatte, wo Mels Frau abgeblieben war, dass ihr Fehlen ihm bis gerade eben nicht einmal aufgefallen war, dass sie fehlte und der angehende Druide bislang kein Wort darüber verloren hatte.
    Der Korsar beschloss seinen Freund darauf anzusprechen, sobald sie wieder unter vier Augen waren.

  4. Beiträge anzeigen #84
    Lehrling Avatar von Connor ap Rhys
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    Connor ap Rhys ist offline
    »Bei meinen gefrorenen Eiern«, schrie Connor seinen Freunden jubelnd entgegen. »Ich bin hier unten. Seht ihr das eingebrochene Eis? Da bin ich einfach durch die Schneedecke gebrochen.«
    Zwar war sich der gefangene Nordmann keineswegs darüber sicher, ob jemand seine enthusiastisches Gebrüll in diesem Schneesturm vernehmen konnte, aber er brüllte trotzdem weiter. Weil er wusste, dass man ihn gleich retten würde. Er würde gleich mit triefender Nase an einem schönen Feuer sitzen und mit Baldivur und Sabo über diese Sache hier lachen. Und Hod? Connor bangte um seinen blinden Freund, um dessen Zustand er nach wie vor nicht Bescheid wusste.

    Plötzlich rieselte ein leichter Schneefall auf den frierenden Bierbrauer hinab. Irgendetwas hatte es in Bewegung versetzt, etwas, dass oben am Loch weilte. Und kurze Zeit später fiel auch schon ein dickes Seil durch die offene Eisdecke, welches Connor sofort mit seinen steifen Fingern umschloss. Er wusste nicht, wer es ihm zugeworfen hatte, Baldivur oder Sabo. Deswegen schrie Connor einfach nur nach oben: »Hey, was ist mit Hod, habt ihr ihn auch gefunden?« Dann fügte er noch schnell hinzu: »Ich hab das Seil. Zieht mich hoch. Bitte!«

  5. Beiträge anzeigen #85
    Abenteurer Avatar von Baldivur
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    Baldivur ist offline

    Nahe der alten Brücke

    "Das ist ja gerade noch mal gut gegangen", murmelte Baldivur durch seinen Schal. Seine Kapuze hatte er sich tief ins Gesicht gezogen und auch seine Hände hatte er in seinen Ärmeln versteckt. Es war einfach Arsch kalt. Erst jetzt begriff der Nordmarer so recht auf was sie sich hier eingelassen hatten. Vor Wut biss er sich auf die Unterlippe und dann schluckte er die Angst herunter und brüllte gegen den Wind, während er Hod immer noch am Arm gepackt hielt, "Lasst uns schnell zum Lager gehen. Es tut mir Leid um das Bier, Connor, aber ich glaube wir haben nur diese eine Möglichkeit. Es hier lassen und wenn sich der Sturm gelegt hat, gehen wir noch mal nachschauen, aber jetzt schnell ins Lager!"

    Sie mussten eine Höhle finden, sie mussten sich ein wirkliches Zuhause bauen, fernab der Myrtana und der Grenzen, die die Clanlords mit ihren Regeln setzten. Sie waren der Widerstand und mussten frei operieren können, doch dafür mussten sie ersteinmal ihr Überleben garantieren und sichern. Das hieß: Solange noch für Essen durch Vorräte gesorgt war, mussten sie eine Höhle finden, oder sich notfalls eine Hütte bauen, vielleicht fanden sie aber auch eine Ruine, oder irgendetwas anderes verlassenes. Sie mussten sich einrichten und weitere mögliche Fluchtorte auf einer Karte, oder wenigstens im Gedächtnis markieren. Sie mussten ihre Nahrung und Trink Versorgung sicherstellen, Notfalls auch durch Raubzüge gegen myrtanische Händler, zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen war immer gut und dann würden sie Pläne schmieden und das eigentliche Spiel würde beginnen.

    "Kommt! Sabo zeigt uns den Weg, ich ziehe Hod mit und Connor du stellst die Verbindung zwischen Sabo und mir sicher, damit wir uns nicht verlieren und niemand ungemerkt zurückbleibt! Bezwingen wir den Norden!"

  6. Beiträge anzeigen #86
    Burgherrin Avatar von Olivia Rabenweil
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Olivia Rabenweil ist offline

    Wüste Varants

    Wilde Schreie rissen Olivia aus dem Schlaf. Immer noch lagerten sie in der Wüste und jagten eigentlich Innosschergen. Doch der Erfolg war fraglich…

    Es dauerte einige Zeit bis sie sich aus ihren Decken geschält hatte. Schlaftrunken versuchte sie sich zu orientieren. Noxus, der eigentlich neben ihr ruhen sollte, fehlte. Von draußen hörte sie jedoch ein schreckliches Würgen. Olivias wischte sich den Schlaf aus den Augen, schlang sich eine Decke um und kroch dann aus dem Zelt. Unweit vom Eingang entfernt kauerte Noxus und wirkte nicht ganz wie der Herr seiner Sinne.
    Sie eilte zu ihm herüber. Sie rief deinen Namen, doch er antwortete nicht. Er zitterte stark als sie bei ihm ankam. Behutsam legte sie ihm die Hand auf den Rücken, um sich bei ihm bemerkbar zu machen. Seine Galabia war völlig nassgeschwitzt. „Oh, Noxus! Was machst du denn hier. Du bist völlig nass, du frierst doch, komm zurück ins Zelt!“
    So fertig hatte sie ihren einst gefürchteten Gefährten noch nie erlebt. Irgendetwas lief hier doch gewaltig falsch. Doch was sollte sie tun, Noxus gab nichts auf ihr Wort und würde sicherlich auch nicht von ihr helfen lassen.

    „Hmm… Noxus…?“ Eigentlich wollte sie ihn fragen, was ihn so zugerichtet hatte. Nun, da ihr Kopf in der klaren, kalten Nachtluft viel besser arbeitete, war sie darauf gekommen, dass er wohl schlecht geträumt haben musste. Warum sonst hätte er im Schlaf schreien sollen.
    Irgendetwas musste ihm den Schlaf rauben, doch was. Olivias Neugier war geweckt. Was konnte Jemanden wie Noxus, dem Wahnsinnigen, den Schlaf rauben, ihn so martern? Zugern hätte sie ihn gefragt, doch sie entschied sich dagegen. Noxus war nicht so der Redetyp. Besser sie ließ ihn einfach in Ruhe. Sie wollte nur neben ihm im Sand sitzen bleiben. Sollte er ruhig wissen, dass er nicht allein war aber auch, dass sie ihm nicht drängen wollte.
    Olivia zog sich die Decke von ihren Schultern und legte sie Noxus um. Seufzend ließ sie sich neben ihm ihn den Sand sinken. Mit dem Eckel ins Gesicht geschrieben, bedeckte sie zuerst sein Erbrochenes indem sie es zu buddelte, dann strich sie ihm das auf der Haut klebende Haar aus dem Gesicht.

  7. Beiträge anzeigen #87
    Ehrengarde Avatar von Noxus Exitus
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    Noxus Exitus ist offline

    Varants Wüste, unweit Moral Sul

    Das Weißauge begriff gar nicht, dass Olivia sich in seiner Nähe befand. Er fieberte, während alles zunächst taub wirkte wachte sein Körper allmählich aus einem Schlaf auf, der temporären Blutverlust im abgeknickten Bein ähnelte, jedoch in seinem Fall überall. Seine Lunge wie Muskeln brannten als wäre er Meilen weit gerannt, beinahe wie in der Erinnerung. Schnaufend ließ er sich nach hinten auf das Gesäß kippen, während ihm der Schweiß und Speichel in den Schoß tropfte. Die Strapazen wurde mit dem Geruch von Urin gekrönt, der ihm nun entströmte, in absoluter Agonie kümmerte er sich allerdings um keine dieser Peinlichkeiten, zu sehr hielt ihn die Pein in den schier endlosen Fangen.

    »Ihr Gesicht ... ihr Gesicht, ihre Augen! Ich- sie war dort und- alles brannte, Feuer, überall Feuer, doch sie sollte nicht brennen! Nicht sie! ... Ihr Gesicht, ihr Gesicht! ...«

    Schwer schluckend hustete er das letzte Stück Abendmahl aus sich, während er trotz Fieber und bedeckender Geste Rabenweils zitterte. Verstört wiederholte er die Phrasen, bis er seine Hände im kalten, weichen Sand vergrub. Das kribbelnde Gefühl beruhigte ihn etwas, als er nur dem stillen, peitschenden Wüstenwind lauschte, welcher erbarmungslos an ihren Zeltwänden zerrte.

    »Ich kannte sie lange ...«, meinte er aus heiterem Himmel, der Klang des Räusperns war gebrochen und heiser, dennoch sprach er, als überwog Wissen über Glauben.
    »Sie war so jung ... jemand hatte das Feuer gelegt, im Dorf. Doch in Nordmar gibt es keine Dörfer? Das Feuer hatte alle verschlungen, bis auf mich, ich war nicht da. Ich kam zurück und sie lag dort im Schnee ...«, ein ehrliches Schluchzen folgte den nächsten Worten, »Die Hitze hatte ihre Haut von den Knochen geschmolzen, nur ihre Augen, IHR LEID!«, verkrampft richtete er sich auf und wartete mit verzerrtem Gesicht, dass die Agonie nachließ. Eine einzelne Träne lief ihm das ohnehin schon feuchte Gesicht hinunter, verschwand in seinem Bart und gesellte sich schließlich zur verschmutzen Robe. »Sie hatte das nicht verdient!«, meinte er ausdrücklich, sich der Redundanz seiner Worte bewusste, »Nicht sie! Ihre Augen, bei Beliar ... Es war kein Leid in ihren Augen ... es war eine Frage ...«, stellte er langsam fest, »Eine Frage an mich! Warum?«, raunte er entsetzt.

    Die leeren Augen, mit trostlosen Brauen, richteten sich nun auf die Olivias, während sein Gesicht sich verkrampfte und er den Tränenstau nicht mehr halten konnte. Die Frau, völlig überfordert mit dem Anfall des Weißäugigen, gewährte ihn den Schädel auf ihre Brust zu legen, während er sich ausheulte.
    »Ich habe sie umgebracht ... ich habe sie alle verbra-hannt! Alle ...«

  8. Beiträge anzeigen #88
    Burgherrin Avatar von Olivia Rabenweil
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Olivia Rabenweil ist offline
    Olivia hatte Schwierigkeiten ihre Fassungslosigkeit zu verbergen. Noxus bereute dass er getötet hatte? Er tötete doch so gern? Sie hatte in Setarrif sehr gut Zeugin davon werden können. Doch so ganz konnte Olivia Noxus Gebrabbel nicht folgen. Er erzählte zusammenhangsloses Zeug. Er erzählte von Einer Frau, oder einem Mädchen? Sie starb wohl im Feuer. Noxus schien sich die Schuld daran zu geben, doch auch erzählte er, dass er zu dem Zeitpunkt des Unglücks nicht dort war. Für Olivia passte das alles nicht zusammen. Doch eines erkannte sie ohne Zweifel, Noxus litt an einem inneren Kampf mit einer Schuld, die er seit Jahren mit sich herumtragen musste. Schweigend strich sie ihm ein zweites Mal über den Rücken. Immer noch lag er an ihre Brust geschmiegt. Und immer noch zitterte er.
    Sie schlang ihre Arme um ihn und hielt ihn eine Zeitlang einfach nur fest. "Alles wird gut", flüsterte sie ganz leise. Sie war zu überrumpelt um mehr für ihn zu tun.


    „Na los Noxus“, sprach Olivia sanft zu ihm, “komm mit mir.“ Langsam erhob sie sich und zog Noxus mit sich auf die Füße. Der Priester wirkte abwesend und starrte durch sie hindurch. Sie führte ihn zum nahgelegenen Oasenteich, an den sie ihr Lager aufgeschlagen hatten. Es war immer noch Nacht, wahrscheinlich irgendwann in den ganz frühen Morgenstunden. Sie Sterne standen helle und klar am Himmel. Sie tauchten den Wasserspiegel des kleinen Teiches in ein unwirkliches Licht.
    An seinem Ufer setzte sie Noxus in den Sand. Apathisch und ohne Gegenwehr ließ er sich von ihr seine Kleidung ausziehen. Als Olivia Noxus seine Hose über die Waden striff stieg ihr der Geruch von Urin in die Nase. Angeekelt verzog sie erneut das Gesicht. Er hatte sich eingepinkelt. Wie konnte er sich selbst nur so verlieren, war er doch einst so stolz und eitel.
    Seine Kleidung warf sie sin den See, dort saugte sie sich sofort mit Wasser voll. Aller Schmutz, das Erbrochene und der Urin konnte ausgespült werden. Auch den nackten Noxus schob sie in das lauwarme Wasser. Sie Wickelte ihr Kopftuch ab und schrubbte ihn damit. Sogar Seife hatte sie organisieren können. Schon bald war seine helle Haut rotgescheuert. Immer wieder stolperten einzelne Worte oder Satzfragmente aus seinem Mund. Er sprach wieder von Ihr und ihren Augen. Olivia konnte noch immer keinen Zusammenhang erkennen. Ob es sich um eine Frau handelte, die er einmal geliebt hatte? Oder seine Mutter?
    „Noxus, ganz ruhig“, sie war gerade dabei, seinen Rücken zu waschen. Dicken Narben waren darauf zu sehen. Sie sahen aus wie Peitschenstriemen. Überhaupt zeigte sein Körper die eine oder andere alte Verletzung, die von einer Bewegten und schmerzhaften Vergangenheit zeigte. Ihr Lappen schruppte auch über seinen Nacken und dann über seine Brust weiter nach unten. Selbst durch den Stoff des Tuches waren die Narben zu spüren. Sein Körper zitterte, doch nun nicht mehr durch den Schock, sondern da die Nacht doch empfindlich kalt war. „Ruhig, gleich hast du es geschafft.“ Sie tauchte auch seinen Kopf unter Wasser und wusch sein dickes Haar. „Was hast du dir nur angetan…“

    Schließlich saßen sie wieder im Zelt. Hier waren sie zu mindestens vor dem Wind geschützt. Sie schlang beide Decken um seinen immer noch nackten Körper. Seine Kleidung lang noch am See, sie konnte sie auch noch waschen, wenn wieder hell und warm war.
    Das Wasser und der Wind auf seiner Haut hatten ihn wieder etwas zu sich kommen lassen. Nun war Noxus ruhiger und beschränkte sich aufs Starren. Vorsichtig hob Olivia die Hand und legte sie auf seine Schulter. Doch sie zog sie sofort wieder zurück. „Noxus, ich weiß nicht, was dich so aufwühlt, aber es ist mehr als deutlich, dass dich mehr beschäftigt…“, sie wusste nicht, wie sie es formulieren sollte. Alles was sie jetzt sagen könnte, konnte ihren Reisegefährten zum ausrasten bringen. Immer noch viel es ihr schwer ihn richtig einzuschätzen. Dennoch entschloss sie sich, ihm ein Angebot zu unterbreiten. „… dich mehr beschäftigt, als du vertragen kannst. Die Wüste wird dich vernichten, wenn du deine Probleme nicht bezwingst. Denk doch an dein Ziel! Du musst dich zusammenreißen!“ Sie suchte seinen Blick. Die milchig weißen Augen waren unlesbar. „Wenn du reden willst, werde ich zuhören, nur zuhören, wenn du möchtest. Es wird in diesem Zelt blieben.“
    Olivia nahm die letzte Decke und schlang sie um ihre Schultern. Diese Nacht war ungewöhnlich kalt. Wessen grausamer Hauch fegte hier über die Dünen der Wüste?

  9. Beiträge anzeigen #89
    Ehrengarde Avatar von Noxus Exitus
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    Noxus Exitus ist offline

    Varants Wüste, unweit Moral Sul

    Seine Hülle füllte sich sauber und glatt an. Die Decke war rau und warm, kratzte über die geplagte Haut, während ihm das Haar zurückgelegt wurde, bis auf eine Strähne, die von alleine immer wieder rebellisch nach vorne fiel.

    »Es war ... es war früher Winter, ich befand mich bei ihr. Damals war ich an die ... vielleicht sechzehn Sommer alt? Möglicherweise auch weniger. Sie hatte mich aufgenommen, als Waise wurde ich gerade verstoßen - Man ließ die Kinder dort nie wirklich alt werden, dafür hatte man einfach weder Platz noch Ressourcen. Eigentlich verabschiedete man die Waisenkinder immer kurz vor dem angenehmen Sommer, um ihnen Möglichkeiten für das Überleben zu geben, Arbeit oder gar ein Zuhause zu finden. Das man mich in die Kälte gestoßen hatte hing damit zusammen, dass die Erzieher mich für ein böses Omen hielten. Ein Kind Beliars.«, ein kurzes Zucken durchfuhr seinen Ellbogen. Er konnte sich zu gut an die dunkle Farbe des Stuhlbeines erinnern, welcher ihn mit voller Wucht dort getroffen hatte um zu brechen. Es war ein riskantes Spiel gewesen, der Gewinner zunächst unsicher. Kinderknochen oder gepresstes Holz.

    »Zwar wurden sie durch das Erbarmen der Alten - Die Besitzerin des Waisenhauses - gezwungen mich weiterhin zu beherbergen, doch als meine Zeit zum Verlassen gekommen war verstarb sie in ihrem Bett. Wahrscheinlich hatte sie eines der andere Kinder einfach mit einem Kissen erstickt, als es das Frühstück hochbringen sollte.«, seine Worte waren kalt, gefühllos. Als wäre dieser Ort sehr weit weg. Vielleicht waren ihm inzwischen auch einfach nur die Tränen ausgegangen.
    »Im Schneefall also, irrte ich durch ... ich weiß nicht welcher Clan es war. War es ein Clan? Es war Nordmar, denke ich. Ich kannte die Leute nicht, ich kannte die Häuser nicht, noch weniger die Wege. Aber sie hatte ich getroffen, nachdem ich zwei Tage des Waisenhauses gebettelt habe. Sie ...«, seine Stimme wurde fast schon prophezeiend, als würde er von einer höheren Macht sprechen. Als wäre es Beliars Name, welchen er flüsterte. Nicht nur einen Traum hatte er geträumt, in welchem Beliar ihm als Frau gekommen war. Er war sich schon immer dieser einen Sache sicher.

    »... Sie sah mich dort, ich weiß nicht was sie sagte, sie sprach, doch meine Ohren schmerzten der Kälte wegen, brummten, meine Lungen brannten mit jedem Atemzug, der Abscheu der anderen in ihren Augen mir gegenüber, immer, all die Jahre die Furcht die ich nicht verstand, verzerrte ich mich nur nach Zuneigung - Doch sie!«, abermals stoppte er, sein Blick verlor träumerisch im Nichts.
    »Sie war anders als die anderen! Die Haut so blass wie der Schnee zu meinen Füßen, doch die Haare feuerrot, mit blauen Augen - Nicht kalt, aber klar wie der Sommerhimmel. Nicht die schönste von allen, nicht die schlauste, doch für mich konnte es keine bessere geben.Sie nahm mich auf, überredete ihre Familie mir in einer Abstellkammer ein kleines Bett zurechtmachen zu dürfen. Ihr Bruder hasste mich wie der Rest, so auch der Vater, doch sie ...«

    Für einen Moment schlich sich ein leichtes Lächeln auf sein Gesicht, fast als hätte er seinen Frieden gefunden. Abrupt fuhr er fort, mit einem Hauch von Panik.

    »In einer Nacht erwischte uns ihr Bruder, er spähte mir nach. Er holte den Vater bevor er sich offenbarte, beide traten sie ein als wir uns das Bett teilten. Erzürnt, hasserfüllt, hatte man mich rausgeworfen, mit kaum mehr Kleidung an, sie schrie dagegen an, doch wurde nicht erhört. Draußen fuhr der Bruder fort, vom Vater angezettelt "mich" für ein für allemal zu beenden. Der Sohn des Schmiedes ...«, sein Blick wurde Ernst. Hass schürte sich in seinen Adern. Er erinnerte sich an den Schnee. An die Kälte, in welcher er lag. In Trauer und Pein, Aversion und Unverständnis. Was war nur falsch mit ihm, dass er nicht in diese Welt passte?

    »Ich habe sie brennen lassen, für das was sie mir angetan haben! Ich wusste sie wäre nicht zu Hause, ich wusste, Bruder wie Vater würden nicht in die Abstellkammer gehen, sondern sie saubermachen lassen, die Mutter war verstorben vor vielen Jahren, sie würde es tun müssen. Ich kannte das lose Fenster in der Küche, schlich hinein, stahl Vorräte. Dann legte ich das Feuer, mein Bett würde schon bald lichterloh brennen und dann das Zimmer und dann ... das ganze Haus! Ich konnte doch nicht wissen dass sie in ihrem Zimmer schlief!«, schrie er verzweifelt Olivia entgegen, die Augen immer noch ins Leere gerichtet, die Bilder vor dem inneren Auge, welche ihn in jene Zeit zurückversetzten. Die letzte Träne die es an die frische Luft schaffte wischte er vor Scham direkt weg.

    »Ich hatte mich versteckt, nicht weit, als ich die Schreie hörte näherte ich mich wieder ... Nein, ich war dort vor Schwäche unweit zusammen gebrochen? Hatte mich der Qualm in die Bewusstlosigkeit gedrängt? Das Feuer hatte sich ausgestreckt, die Dörfler waren dabei es zu löschen, doch war das meiste bereits runter gebrannt. Nur der Abstand zwischen den Häusern und der eisige Wind konnten einen Übersprung vermeiden. Und dann ...«, stottert rollte er sich sitzend zusammen, das Kinn zwischen die Knie platzierend, »Dann sah ich sie dort liegen ... sie wollte noch fliehen, sie hätte es geschafft, wenn ich die Tür nicht verbarrikadiert hätte, damit der Bruder nicht fliehen kann ...«, das Schluchzen wurde immer heftiger, »... ihre Augen waren dunkel, nicht mehr klar und hell. Doch es war sie, sie flüsterte ...«

    Einen ewigen Moment herrschte nur stilles Schweigen, während Noxus sein Heulen zu unterdrücken versuchte.

    »Meine Strafe sollte hier nicht beendet sein. Einige Jahre erfuhr ich, dass Bruder wie Vater den Vorfall überlebt hatten, sie waren nicht wie geplant Daheim, scheinbar war eine Fete in einer der Tavernen ... Sie sollten das dritte und fünfte Opfer meiner Rache werden. Jahre später jedoch.«, meinte er räuspernd.

    Die Erzählung endete, als sich das Weißauge wortlos zu Bett legte. Er tat es ungern, denn er wusste genau, was ihn erwarten würde, in den düsteren Ecken und Schluchten seines Verstandes, doch die Müdigkeit drängte sich ihm auf wie die Erschöpfung ihn übermannte.

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    Burgherrin Avatar von Olivia Rabenweil
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    Olivia Rabenweil ist offline
    Ohne auf Noxus Geschichte auch nur eine Antwort geben zu können, starrte sie auf seinen in Decken gehüllten Körper hinab. Es dauerte einige Zeit, bis die Botschaft seiner Worte bei ihr angekommen war. Unwissend, wie sie darauf reagieren sollte zog sie ihre Decke enger um sich.
    Noxus trauerte. Nie hätte es Olivia für möglich gehalten, dass der wahnsinnige Priester zu so einer Gefühlsregung fähig gewesen wäre. Sie hatte ihn als grausamen Mann kennen gelernt. Jemand, der auf seinen eigenen Vorteil bedacht war, jemand, der nie an die Gemeinschaft dachte, jemand der mit an Wahnsinn grenzender Rücksichtslosigkeit sich in jede gefährliche Situation geschmissen hatte. Jemand, der nichts auf das Leben anderer zu geben schien. Wie häufig hatte er sie alle durch sein unüberlegtes Handeln in Gefahr gebracht. Wie oft hatten sie ihn verflucht, da er all ihre Pläne zerstört hatte. Wie gerne wollten sie ihn häufig vertreiben, da ein jeder wusste, dass man selbst in den Augen Noxus Exitus‘ nicht viel mehr wert war als ein Haufen Ogerscheiße.
    Und nun? Nun saß sie neben ihm und sah ihn zerbrechen. Zerbrechen an einer Trauer über irgendeine ungewaschene Schmiedstochter, die für ihn die Welt bedeutet hatte. Ein Mädchen, das seine große Liebe gewesen war und letztendlich durch sein unüberlegtes Handeln und seinen ihn häufig überwältigenden Hass qualvoll sterben musste.
    Wenn man genauer darüber nachdachte, dann war das eine nur die logische Reaktion auf das andere. Ein ‚selbst schuld‘ wäre wohl angebracht gewesen, doch in diesem Augenblich, in dieser kalten, windigen Nacht, da lag Olivia nichts ferner, als ihm Vorhaltungen zu machen. Ganz im Gegenteil empfand sie großes Mitleid für ihn. Ihre Hand striff kaum spürbar über die dicke Decke, die seine Schulter verhüllte. Sie verstand den Schmerz, der ihn zerriss. Nichts Physisches konnte so tief schneiden, so heiß brennen und so zerstören, wie der Gedanke an das Unheil, welches man selbst angerichtet hatte. Das vernichtende Gefühl, wenn das Verständnis einsetzte und das Wissen, das nichts in der Welt und nicht einmal die Götter diesen Frevel wieder Rückgängig machen konnten. Man wollte sein Leben geben, auch um sich dieses Schmerzes zu entledigen, und wusste doch, dass es als Preis für das Geschehende niemals ausreichen konnte. „Das tut mir so leid, Noxus! Ich wusste nicht…“ Sie stockte, was sollte sie denn auch sagen? „…dass du so schlimmes durchleben musstest.“

    Es tauchten wieder diese Bilder vor ihrem inneren Auge auf. Die Bilder dieser Nacht. Adrescions weißes Gesicht, seine kalte Stimme, das heiße Blut und die schreckliches Schreie, das letzte Zucken, der Schaum, der sich im Mund gebildet hatte, und die Leere, die seither von ihr Besitzt ergriffen hat. Olivia zuckte unter den plötzlich hereinbrechenden Erinnerungen zusammen. Wärme und Schutz suchend legte sie sich zu dem schlafenden Noxus unter die Decke, schmiegte sich an seinen Rücken, legte ohne weiter darüber nachzudenken ihren Arm über seine Taille und zog sich an ihn.

    Es herrschte völlige Finsternis in ihrem kleinen Zelt. Die nassen Haare des Priesters klebten ihr im Gesicht, doch sie störte es nicht. Vielmehr fand sie etwas Halt in seiner Nähe und konzentrierte sich mit aller Kraft auf seinen Atem, um alle anderen Gedanken aus ihrem Kopf zu verbannen.
    Nach einer ganzen Weile der Stille erhob sie leise das Wort. „Weißt du Noxus, ich denke es war Beliars Wille, dass die Dinge so geschehen, wie sie geschehen sind“, flüsterte sie mehr zu sich selbst als zu dem Schlafenden. „Die Feuermagier und Paladine dienen Innos, ihr Weg ist gerade und klar zu erkennen, wie ein Feuer in der Nacht. Ihr Gott verlangt Opfer, doch niemals von ihnen selbst, so wie sich das Feuer nicht am Feuer stört und doch alles Umliegende verbrennt. Adanos erklärt sich als der Ausgeglichene, er will für das Gelichgewicht und den Frieden unter allem Lebenden sorgen. So auch seine Anhänger, die nur dabei sind, es Allen Recht zu machen, Kompromisse zu finden und immer die Ruhe bewahren müssen. Doch wir, als Diener Beliars, wir müssen uns mit all dem auseinander setzten, was der Rest immer von sich abweist. Den Tod. Welche Mittel gibt es denn, dieses Prinzip zu verstehen? Wir erkennen erst, was wir verloren haben, wenn es verloren ist.“ Sie seufzte leise und lächelte leicht, als sie sich an etwas erinnerte, was Noxus vor langer Zeit zu ihr gesagt hatte. „Weißt du noch, als du mich damals gefragt hattest, ob ich nicht in einem Innostempel besser aufgehoben wäre, als im Kastell? Ich habe dir damals keine richtige Antwort darauf gegeben… weil ich keine darauf hatte.
    Seit dem Tage habe ich viel darüber nachgedacht. Zwischenzeitlich habe ich sogar so an mir gezweifelt, dass ich diesen Schritt fast sogar gewagt hätte. Da war ein Mann, ein einfacher Fischer, er lebte nach den Gesetzten Innos und die Zeit die ich bei ihm war, war die schönste meines Lebens. Doch letztendlich wurden mir die Augen geöffnet. Er starb durch die Folter Joe Blacks. Mein bester Freund und Leibwächter wurde bei dem Versuch mich vor einem einfachen Dieb zu schützen hinterrücks und grausam erdolcht, er starb in meinen Armen, ein anderer Mann, der so viel für mich empfand, dass er seine Familie und sein Erbe für mich aufgab, ertrank auf hoher See, der Mann den ich über alles liebte, wenn ich ihn auch nur einen Winter kannte, starb ebenfalls. Und letztendlich musste ich meiner eigenen Mutter beim Dahinscheiden zusehen.
    Ich habe das lange Zeit nicht verstanden. Ich habe so sehr an mir gezweifelt. Nicht gewusst warum alle sterben müssen, die mich liebten oder die ich liebte. Doch ich hatte viel Zeit darüber nachzudenken. Ich bin zu der Erkenntnis gekommen, dass wir in unserem Verhältnis zum Tode viel zu sehr im Denken Innos und Adanos verhaftet sind. Was ist denn das Leben für uns hier auf der Erde? Wir denken immer, dass es alles bedeutet. Das nur die Zeit zählt, die uns in Adanos Sphäre gegeben ist. Aber ist das wahr? Sollten wir, als Diener Beliars nicht darüber hinaus denken können? Ich habe meinen Leibwächter gesehen. Ich weiß, dass ihm viele alte Verletzungen seit langer Zeit viele Schmerzen bereiteten und er nicht mehr richtig laufen und arbeiten konnte, wenn er sich nicht vorher mit Drogen zugedröhnt hatte, ich habe den jungen Kerl gesehen, der für mich alles aufgeben wollte um seiner gebieterischen Familie zu entkommen, doch nicht einmal das konnte ihm gelingen, da er einen dreckigen Innosnovizen in die Hände lief, der dafür sorgte, dass er zurück gehen musste in seinen goldenen Käfig, ich habe meine Fischer gesehen, die täglich um ihr Überlegen kämpfen mussten und insgeheim wussten, dass sie irgendwann so alt werden würden, dass die nicht einmal mehr ein Leben führen würden, wie es einem Hund zustehen müsste. Und ich sehe noch meine Mutter vor mir. Sie war an einer Krankheit erkrankt, die sie ihren Verstand verlieren ließ. Sie hatte sich in ihrem Wahnsinn sogar von Beliar abgewandt und an den verräterischen Innos gekrallt. Der Tod war einer Erlösung…“ Das letzte Wort blieb ihr im Hals stecken. Ihre Stimme brach. Ihre Kehle war so trocken, dass sie es nicht mehr vermochte weiter zusprechen.
    Noch eine ganze Weile schwieg sie. Doch schließlich fand sie die Kraft für ein paar letzte Worte. Sie wollte sie sprechen, nicht nur denken, da das was sie selbst sprach viel richtiger und realer war, als wenn sie es nur dachte. Ein gesprochenes Wort konnte man schließlich nicht zurück nehmen.
    So öffnete sie erneut die Lippen und flüsterte krächzend: „Das Leben ist leiden. Meine Liebsten hat Beliar von mir genommen und sie von ihrem Leid erlöst, sodass ich mir keine Sorgen mehr um sie machen muss. In seiner sanften Hand werden wir irgendwann wieder alle vereint sein…“

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    Abenteurer Avatar von Sabo
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    Sabo ist offline
    Es war geschafft, sie hatten Connor aus der Schlucht geholt und auch Hod war nun bei ihnen. Doch jetzt hieß es, dass sie sich eine Unterkunft suchen mussten, in der sie für längere Zeit leben könnten und Sabo hatte auch schon eine Idee wo.
    "Folgt mir. Nicht sehr weit von hier gibt es eine alte Ruine. Keine Ahnung was da früher mal war, doch bin ich mir sicher, dass wir uns dort vorerst nieder lassen können", erklärte der Jäger und ging voraus.

    Es dauerte länger als erwartet, die Ruine zu finden, was vor allem an dem Sturm lag.
    Aber sie erreichten ihr Ziel, bevor sie alle dem Wetter zum Opfer fielen.
    "Hier muss es irgendwo einen Eingang geben, der uns in eine art Keller bringt. Ich war erst einmal da unten, aber es dürfte groß genug sein, dass wir alle dort unterkommen können. Außerdem sind wir dort vor dem Wetter geschützt."
    Nach kurzen suchen entdeckten sie Luke und Sabo öffnete sie und die Gruppe kletterte die Leiter runter in den Keller.
    Es war nicht grade groß, doch hatte alle genug Platz. An den Wänden hingen einpaar alte Fackeln, die allerdings schon abgebrannt waren. Auch hingen an den Wänden einige Felle, vermutlich um die Kälte so gut es ging draußen zu halten.
    Alles im allen war es Momentan der ideale Ort für die Nordmänner um hier ihre Unterkunft aufzuschlagen.

    Nachdem sie ihre Schlafstätten fertig hatten, setzten sie sich an einen kleinen Tisch der etwas abseits im Raum stand.
    "Gut", begann Sabo zu erzählen, " Am besten warten wir hier, bis der Sturm vorbei ist. Ich glaube nicht das er all zu lange anhält. Sobald er vorbei ist, würd ich sagen, geht ihr beide, Hod und Connor, zurück zu der Schlucht und holt die Vorräte, die noch unbeschädigt sind.
    Baldivur, du könntest raus gehen und Feuerholz suchen, damit wir uns damit schon mal einen kleinen Vorrat anlegen können. Wenn du damit fertig bist, kannst du ja mal nachgucken, ob noch einige dieser Fässer dahinten in einem gutem Zustand sind, wenn ja dann fülle sie mit Schnee, damit wir Wasser haben. Es wird vielleicht nicht sehr gut schmecken, aber besser als verdursten, da soweit ich weiß, hier auch kein Fluss oder Bach in der Nähe ist.
    Connor und Hod, ihr könnt ihm helfen, wenn ihr wieder zurück seid.
    Ich werde in den Wald gehen und einige Fallen aufstellen, damit wir auch frisch Fleisch kriegen und erstmal versorgt sind. Sollte das alles fertig sein, zeig ich euch die Gegend hier genauer und bringe euch bei, wie ihr euch fast lautlos im Schnee und im Wald bewegen könnt. Gibt es noch irgendwelche Fragen oder Einwände?"

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    Abenteurer Avatar von Baldivur
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    Baldivur ist offline

    Ruine in der Wildnis

    Leichter als gedacht, schmunzelte Baldivur in sich hinein, während er die Treppe als Letzter hinunterkletterte und in der Dunkelheit verschwand. Sie hatten eine erste Behausung gefunden, doch verging ihm das Grinsen sogleich wieder. Seine Beine und Arme zitterten unkontrolliert, während er in der Dunkelheit des Kellers versuchte sein Schlaf-Lager auszupacken und sein Hab und Gut auszubreiten. Sie legten ihre Schlafsachen in das hinterste Eck des Kellers, fern ab des offenen Eingangs. Offen musste er sein, denn sonst wären sie hier unten nicht einmal mehr in der Lage den Ausgang wieder zu finden, denn das einzige Licht kam zurzeit von oben. Erst wenn sie selbst brennende Fackeln haben würden, würde es hier unten irgendwann vielleicht auch einmal warm werden und vielleicht konnten sie ja dann auch die Luke schließen. Jetzt jedoch mussten sie dem Heulen des Windes lauschen und zusehen wie Schnee nach unten rieselte.

    Die Ruine war keinesfalls groß. Ein Steinhaufen, verschneit und kaum zu sehen, ähnelte wohl eher einem alten zerfallenem Wachturm samt Keller, oder einem kleinem Steinhaus. Die Luke war zum Glück nicht tief begraben gewesen und anscheinend diente dieser Platz also auch des Öfteren als Unterschlupf für einheimische Jäger, wie Sabo.

    Es war gut, dass sein Freund sie hierher geführt hatte und dass er ihnen Aufgaben zuteilte. Er kannte sich hier am Besten aus. Baldivur hingegen hatte den Hammerclan zu selten verlassen und musste sich erst noch an die Wildnis, die Kälte und die Müdigkeit gewöhnen, die ihn jetzt das Leben schwer machten.

    "Hauen wir uns am Besten aufs Ohr, bis der Wind und der Schneesturm nachlässt und dann geben wir unser bestes es hier drinnen gemütlich zu machen. Gut, dass wir nicht zurück zum eigentlichen Treffpunkt gegangen sind, wären vermutlich schon längst erfroren...".

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    Ehrengarde Avatar von Noxus Exitus
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    Noxus Exitus ist offline

    Varants Wüste, unweit Moral Sul

    Als Noxus schwieg und den Worten Olivias lauschte, linderte sich der Druck in seiner Brust. Auch ließ das Zittern nach, die Wärme die ihm hier gespendet wurde war aber keine physische. Es war vielmehr als das. Eine Art Bund … zwischen ihnen? Wenn beide ein Leiden verstehen konnten, statt zu Urteilen.

    Sie hatte Mitleid mit ihm … ein Zeichen dafür dass sie sich Distanzieren wollte von seinem Vergehen, gleichzeitig teilte sie sich mit, öffnete ihren Schmerz ihm gegenüber, kaum zu glauben, wenn man auf ihre gemeinsame Historie zurückblickte.

    »Gerne würde ich es glauben, dass sie in heiler Hand Frieden findet, doch sind das Worte für traurige Kinder, die nicht einschlafen können. Ich kann verstehen wieso - du willst mich trösten, doch kann ich mich nicht mit so simplen Theorien abspeisen lassen.«
    Ein weiteres Mal versuchte er sich hineinzuversetzen, in so eine kuschelige Weltvorstellung. Doch hatte er die Flüsse Beliars gesehen, er hatte die Stimmen jener im Jenseits vernommen. Es gab nur die Hölle, ob hier oder im Schleier seines Herren. Für das Weißauge etwas das feststand, unveränderbar, selbst jetzt, in seinem wohl jeher schwächsten Moment. Langsam drehte er sich um, der Abstand ihrer Gesichter war keine zwei Nasen lang, als er wisperte.

    »Der Tod mag eine Erlösung sein, doch keine Entschuldigung. Wir können für unsere Vergehen eingestehen oder vor ihnen wegrennen, wohl wissend dass uns die Ausdauer zuerst ausgehen wird. In dieser Welt voller Grauen und Schmerz weiß ich nur eines ganz genau - Beliars Weg die Geschöpfe Innos zu vernichten ist der einzig Richtige. Die Welt muss …«, für einen Moment zitterten seine Lippen, als er sich quälte seine Zukunft zu schildern, ihr Gesicht vor dem Auge.
    »Die Welt muss brennen.«, sprach er fest und bestimmt. Die Pein zerfraß ihn, konnte er diese Welt nicht länger ertragen. So gab es für ihn nur diese eine Lösung, den Helfen - So wusste selbst der Innos Priester - konnte man dieser Welt nicht mehr.

    "Das Knirschen von Schnee wurde von Druck auf seiner Magengrube begleitet. Seine Beine waren eingeschlafen, jede kleinste Bewegung fühlte sich an als würde etliche Nadeln hineingestochen werden. Er wurde getragen? Langsam hob er seinen Kopf, um heimlich einen Blick auf seine Umgebung werfen zu können - Wer trug ihn hier? Und wohin? Was war als letztes geschehen? Er konnte sich nicht erinnern, nur Flammen tauchten vor seinem inneren Auge auf, doch weitere Bruchstücke fehlten komplett.
    Die Umgebung wahrnehmend, versuchte er das blanke Weiß zu ignorieren. Zuerst dachte er, es sei der viele Schnee, doch als er selbst unter sich schaute und immer noch nur Helligkeit wahrnahm, schreckte er auf. Sein Träger, welcher ebenso unerwartet einer solchen Reaktion nicht entgegenzusetzen hatte, als ihn plump fallen zu lassen, stöhnte kurz, sprach alsdann aber mit ruhiger, tiefer Stimme:
    »Beruhige dich, Caecigenus.«

    »Ich bin blind!«, kreischte Noxus förmlich, grub mit den nackten, kalten Händen in den Schnee unter sich, versuchte sich irgendwie zu orientieren und gab eine ziemlich erbärmliche Gestalt auf dem Boden ab. »Ich bin blind, ich bin blind, ich bin BLIND!«, schrie er lauter und hämmerte um sich wie ein beleidigtes Kleinkind.

    »Der Schnee hat dich erblinden lassen, das ist richtig. Doch solltest du Ruhe waren, wenn du kein schlimmeres Schicksal erleiden willst, Caecigenus.«

    »Kein schweres Schicksal? Wer bist du das du so redest? Carl? Robert? Gerald und Georg sind sicherlich auch hier, richtig? Was habt ihr mir angetan? Ihr werdet mich jetzt umbringen, richtig? Na los doch!«, knurrte er ins Nichts, seinen Stolz allmählich wieder fassend.
    »Na-los-doch!«, schrie er abermals.

    »Es ist noch nicht an der Zeit für dich zu sterben, Caecigenus.«"


    Mit einem Zucken wachte das Weißauge auf und blickte auf die schlafende Rabenweil vor ihm. Einige Tränenspuren waren getrocknet, ihr Haare wirkten zerzaust und ihr Wesen ermüdend. Mit der rechten fuhr er vorsichtig über seine Stirn, tastete ein schmerzendes, rundes Pochen ab, bevor er die Augen wieder schloss. Die Last der Realisierung war ihm gerade zu groß, weshalb er sich in der Vergangenheit wälzend versuchte zu verstecken.

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    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    Hafen, Kap Dun, Myrtana, Provinz des Großreiches Rhobars III.

    Es war im Morgengrauen des dreizehnten Tages des letzten Monats des Jahres, als die Santorija den Hafen von Kap Dun verließ. Es war ein kalter, wie auch einigermaßen klarer Morgen, wenngleich die Wolken vor der aufgehenden Sonne in Streifen quer zum Horizont lagen und jeden Moment drohten, dichter zusammenzurücken. Es wehte eine steife Brise, weshalb der Kapitän auf dem Achterdeck den Kragen seines Mantels enger zog.
    Yared befehligte von dort aus das Ablegemanöver, während er gleichzeitig selbst das Ruder führte. Die Crew war erst frisch zusammengestellt und noch hatte sich keiner der Männer genug bewiesen, dass man ihm das schnittige Schiff bei der Passage des schmalen Eingangs des ehemaligen Kriegshafen des orkischen Imperiums von Midland anvertrauen konnte.
    Eigentlich hatten sie schon am Vortag ablegen wollen, jedoch hatte sie der Hafenkommandant aufgehalten. Ein königlicher Legat aus Vengard, der etwas auf Argaan zu erledigen hatte, hatte kurzfristig darauf bestanden, dass sie auf ihn warteten. Aber nachdem dieser spät in der Nacht eingetroffen war, konnten sie nun endlich den Leuchtturm, der oberhalb des Hafens auf der Steilküste thronte, hinter sich lassen.

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    Burgherrin Avatar von Olivia Rabenweil
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Olivia Rabenweil ist offline

    Wüste Varants

    Erzürnt funkelte Olivia Yossuf wütend an. „Du hast dein Wort gegeben! Natürlich verlange ich von dir, besser gesagt euch, dass ihr uns in die Ruinen begleitet und dieses Vieh zusammen mit uns erlegt!“ Sie trat noch einen Schritt auf den Burschen zu und lies seinen Blick nicht mehr ausweichen. „Oder willst du etwa behaupten, dass du ein Wortbrecher bist?“ Ihre Worte hangen einen Moment lang in der Luft.
    „Nein, bin ich nicht!“ Wiedersprach er heftig! „Es ist eine Frechheit, dass du so etwas über mich sagst!“ Sie hatte seinen wunden Punkt getroffen seinen Stolz. Doch nun würden weitere Ausführungen darüber folgen, warum er das Versprechen nicht mehr einlösen konnte. Die gruppe war zu Geschwächt… sie hatten noch nicht genug angst unter die Söldner in Innos Diensten gebracht… Sie mussten doch erst einmal eine Aufgabe erledigen… Versagen konnte keine Option sein… doch all das hatte sich die junge Magierin schon zu oft anhören müssen.
    „ich will nicht hören, was dich dazu bewegt, dich nun um zu entscheiden!“ Führ sie ihm dazwischen, bevor er weiterreden konnte. „Du wirst den Wort halten und mit uns kommen, oder ich werde dafür sorgen, dass du in keinem Zelt der ganzen Wüste je wieder Unterschlupf bekommen wirst! Verstanden? Sammle nun also die Männer zusammen, die noch kämpfen können und dann beladen wir das Kamel und ziehen Richtung Süden! Los!“
    Wütend und in seinem Stolz gekränkt knirschte Yossuf mit den Zähnen. Doch letztendlich kannte er Olivias Familie und wusste welchen Einfluss sie hatte. Das Risiko konnte er nicht eingehen.

    Noch eine Weile sah sie ihm hinterher und beobachtete, wie er mit den Männern sprach und die Abreise vorbereitete. Als sie beschlossen hatte, dass er sich nun tatsächlich an sein Wort hielt, wandte sie sich ab und stapfte die nächstgelegene Düne hinauf.
    Der heiße Wind strich ihr um die Nase, doch auch dieser mochte ihren Kummer und ihre Sorgen nicht verwehen. Das Gespräch mit Noxus vor ein paar Tagen hatte sie sehr mitgenommen. Seit dem hatte sie ihm nicht mehr in die Augen gucken können. Scham und Schuld wurzelten auch tief in ihr. Alles was sie bisher getan hatte, hatte nur dem Zweck gedient, all die grausame Vergangenheit zu verdrängen, doch diese eine Nacht hatte all diese Bemühungen zunichte gemacht.
    Nun fand sie keine Ruhe mehr. Die Gedanken rasten und besonders diese eine Frage konnte sie nicht mehr verdrängen. Wer war sie? Welchen Grund hatte sie noch um auf dieser Erde zu wandeln? Fieberhaft dachte sie darüber nach, was Noxus als letztes zu ihr gesagt hatte. …die Welt muss brennen! Musste sie das?
    War es dann nicht die logische Konsequent alles und jeden zu vernichten? Auch Jene, die einem halfen, man schätzte oder gar liebte? Noxus hatte bisher immer nach diesem Prinzip gelegt. Er hatte nie unter Freund und Feind unterschieden. Hatte nie Dankbarkeit gezeigt. Jedem und Allen vor den Kopf gestoßen, doch wo war er damit gelandet? Was hatte er für seinen Gott erreicht?
    Und auch er, der Beliar so nahe zu stehen schien, hatte es nicht verkraften können, dass er der geschadet hatte, für die er etwas empfunden hatte. Wie also sollte man den Weg begehen, den sie beide eingeschlagen hatten? Jeden töten, den sie sahen. Dann würde es über kurz oder lang doch selbst dazu kommen, dass sie getötet wurden, oder einfach alles zerstören, was Menschen gemacht war? War es das wert? Würde es nicht alles im selben Schicksal enden?
    Mussten denn alle Menschen überhaupt sterben? Gab es nichts an ihnen, das es wert war, sie zu erhalten? Was brachten denn Menschen Gutes in die Welt?
    Wenn man es recht bedachte nicht viel? Sie Töteten aus Spaß, Schlachteten wegen Nichts, Unterdrückten und zerstörten. Alle von ihnen. Auch sie selbst. Hatte Noxus also doch Recht? Mussten sie alle brennen? Sollten die die Sphäre verlassen und den Dingen ohne ihren Einfluss einfach ihren Lauf lassen?
    Vielleicht war es sogar das Beste…

    Olivia wurde aus ihren Gedanken gerissen, als von unten der Ruf ertönte, dass sie bereit zum Aufbruch wären.
    Träge erhob sie sich und wanderte zu der gruppe herüber. Es waren nur wenige Männer, die noch bereit und in der Lage waren, den Weg in die Ruinen anzutreten. Doch immerhin schienen es genug, sodass ihr Unterfangen eine Chance auf Erfolg hatte.

    Möglichst weit von Noxus entfernt schreitend machte sie sich mit der Gruppe auf den Weg. Hoffentlich wurden sie schnell fündig. Olivia sehnte sich nach dem Kastell zurück. Dort fühlte sie sich sicher und vielleicht war es ihr dort auch möglich in dem unerschöpflichen Wissen der Bibliothek eine Antwort auf all ihre Fragen zu finden bevor sie sie in den Wahnsinn trieben.

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    Ehrengarde Avatar von Noxus Exitus
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    Noxus Exitus ist offline
    Die Lippen war so trocken, dass er es längst aufgegeben hatte, die Zunge aus dem schmerzenden Mundraum herausgleiten zu lassen und das häutende Organ zu befeuchten. Teils hatte er angefangen mit den Zähnen die abgestorbene Haut abzukauen, um sie dann in den warmen Wüstenwind zu spucken. Inzwischen schmerzten seine Lippen so sehr, dass er sie ihrem eigenen Übel überlassen hatte und sich absolut seinen Gedanken widmete. Bei Beliar hatte er dieses Klima satt. Sicherlich, zu Beginn hatte er den ein oder anderen Vorzug darin gefunden, dass man egal mit welcher Bekleidung nicht mehr fror, außer Nachts natürlich, wo unerbittliche Winde herrschten. Doch inzwischen war er einfach nur noch Leid zu trinken. Ihm war absolut entfallen, wie oft man sich selbst hydrieren musste, erst recht in solch einer Umgebung. Wie eine nervtötende, mahnende Stimme in seinem Kopf, immer wieder auffordernd.
    Das Einzige, was er nun regelmäßig gerne trinken würde, wäre starker Alkohol ... wobei, wahrscheinlich wäre selbst dieser nur zu seinen Lasten da.

    Die letzten Tage war er unglaublich schweigsam gewesen, weniger melancholisch, sondern simpel nachdenklich. Es war keine plötzliche Emotionslosigkeit in ihm, die sich seit jener Nacht breit machte, in welcher er Rabenweil gebeichtet hatte. Zorn, Hass, Verwirrung, Angst, teils gar eine leichte Zufriedenheit machten sich gleichzeitig in ihm breit. Auch hatten ihn einige weitere Träume seiner Vergangenheit heimgesucht, reagierte er inzwischen allerdings gefasster darauf. Er stellte fest, wie dankbar er sein konnte, für den unglaublichen Luxus welches das Kastell ihm bereitet hatte. Tatsächlich hatte er bisher nie Gedanken daran verschwendet. Doch wenn er sah, wie sich selbst Diener Beliars hier im Wüstensand abmühen mussten, im Moment ihretwegen, dann war die sorglose, komfortable magische Steinsammlung namens Hort der Schwarzmagier durchaus zufriedenstellend.
    So war es auch die Magie, als er sie noch besaß ... Kaum zu glauben dass er Olivia noch immer nicht erzählt hatte, worum es hier wirklich ging. Umso beeindruckender war ihr Starrsinn, ihr Ziel zu erreichen. Noxus fühlte sich verpflichtet sich zu bedanken, er selbst hätte sein Ziel nicht mehr erreichen können. Auch wenn er jetzt an der Spitze marschierte, wollte er sich lieber mit sich selbst auseinandersetzten, bevor Macht seinen Hass ankurbelte, um ihn Amok laufen zu lassen.

    Amok. Auch darüber hatte er sich Gedanken gemacht, über seine Bedeutung in dieser verdammten Scheißwelt, über die Bedeutung anderer, hatte Menschen, Tieren, Lebewesen aller Art Freiraum gelassen, versucht Tolerant das Weltgeschehen zu überblicken, dennoch, konnte er den Menschen nicht verzeihen, wie sie von Grund auf geschaffen wurden. Fehlerhaft, wie ihr Meister.
    Allerdings hatte er erkannt, dass die simple Rage ihn weder an Ziel noch an Erfüllung näher bringen würde. Seine Überzeugung sicherer als jemals zuvor, wich er nicht von Destruktiven Plänen ab. Aber seine Macht dafür zu missbrauchen, an einzelnen Opfer Rache zu üben war unüberlegt und dumm. Die Kinder Innos würden schneller nachwachsen, als er sie niedermähen konnte. Sein Herr wiederum, Beliar, nun ... allein mit seiner Herrschaft wäre es möglich, die Regentschaft dieser schizophrenen Rasse endlich von der Oberfläche verschwinden zu lassen. Doch dafür benötige er die Hilfe der seinen ... Seiner Mitbrüder ... und Schwestern. Mit bedeutendem Blick schaute er um sich und entdeckte, dass Rabenweil ihn bisher ihm Auge hatte. Wahrscheinlich um den Weg nicht zu verlieren, doch vielleicht dachte sie ähnlich wie er? Sie hatte ebenfalls kein Wort mehr gewechselt, nur das nötigste um die faulen Nichtsnutze um sie herum dazu zu bringen, ihre Mission zu erfüllen.

    Unauffällig ließ das Weißauge sich zurückfallen, um sie darauf anzusprechen. Wer weiß? Vielleicht würde sich der Zirkel zu mehr als nur Werkzeugen entwickeln? Vielleicht zu Freuden, gar einer Familie? Sie setzte sich für ihn gerade mehr ein als kaum jemand zuvor und dass ohne wirklichen Grund. War das die Bedeutung einer Familie? Einer großen, wahnsinnigen Familie?

    »Wie geht es dir, Olivia?«, sprach er ehrlich, aber laut gegen den pfeifenden Wind. Die Augen im blinden Weiß getränkt wie eh und je, hatte er dennoch das Gefühl ihr zeigen zu können, dass ihr Wohlergehen ihm tatsächlich am Herzen lag. Ein seltsames, doch beflügelndes Gefühl. So empathisch war er seit ... noch nie gewesen?

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    Burgherrin Avatar von Olivia Rabenweil
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Olivia Rabenweil ist offline
    Olivia blickte nur kurz hoch, als Noxus sie ansprach. „Wie soll es mir schon gehen? Es ist nach wie vor viel zu windig, doch endlich kommen wir deinem Ziel näher. Also ganz gut…“ Sie blickte wieder auf den Sand zu ihren Füßen. Noxus Gesellschaft war überraschend angenehm. Er war wohl die einzige Person dieses Zuges, der gerade keinen Grund hatte auf sie sauer zu sein.
    „Die Männer sind ganz schön erzürnt. Sie fürchten die Tempelwächter und räumen sich wenig Chance im Kampf gegen sie ein“, erzählte sie weiter dem Boden. „Was überhaupt willst du von diesen Wächtern? Die pure Lust am Töten wird dich wohl nicht hier her getrieben haben, oder?“

    Noxus hatte nach ihrem Befinden gefragt. Warum? War die höfliche, nette Frage, mit einem angenehmen Hauch der Sorge um sie, einfach nur eine aufrichtige Frage, oder die Einleitung für etwas weiteres… Unangenehmeres?
    Wenn es aufrichtig gewesen war, hätte sie sich auch nach ihm erkundigen sollen? Wobei die Antwort mehr als deutlich zu erkennen war. Der Priester sah scheußlich aus… Nicht einmal sein Körper konnte nun die Zeichen der Erschöpfung noch verbergen. Ihm ging es nicht gut. „Hier trink das. Das ist Kamelmilch, sie wird dir besser helfen als Wasser… Und damit solltest du dir mal die Lippen und das Gesicht einkremen, es wird deiner Haut helfen, wenn du es nach dem eincremen bedeckst.“ Sie reichte ihm einen Trinkschlauch und das kleine Specksteindose mit der Fettcreme.

    Ihre Spuren im Sand nahm sofort der Wind. Es war als ob sie nie hier gewesen wären.
    Ein paar Schritte entfernten sie sich noch weiter von der Gruppe, dann endlich sah sie Noxus wieder an. „Bitte beantworte mir diese Frage: Was ist mit deiner Magie geschehen. Warum nutzt du sie nicht mehr? Hast du mit Beliar gebrochen?“ Das war etwas, was sich Olivia eigentlich nicht vorstellen konnte, doch schon viel zu lange brannte die Frage auf ihrer Seele. Noxus hatte sich mit seiner Magie nie zurückgehalten. Häufig ließ er eine Schattenflamme auch mal einfach nur so durch seine schlanken Finger gleiten, doch seit sie aufgebrochen waren hatte sie gar nichts mehr von ihm gesehen. Nicht einmal als die Echsen sie angegriffen hatten oder er ein Gefangener war. Lange hatte sie sich nicht getraut zu fragen aus Angst vor Noxus Wutanfällen, doch irgendwie hatte er sich verändert… Und vielleicht war es noch zu früh, ihn auf so etwas intimes anzusprechen, vielleicht hatte sie die Situation überschätzt, doch es war einfach eine gute Gelegenheit und sie wusste nicht ob sie eine weitere bekommen würde. Immerhin stand ihnen noch dieser ungewisse Kampf mit den Tempelwächtern bevor.
    „Hat diese Reise damit etwas zu tun?“

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    Ehrengarde Avatar von Noxus Exitus
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    Noxus Exitus ist offline
    Ein Funken Zorn glitzerte in seinen Augen auf, über die Anmaßung die sich Olivia da leistete. Eine gemäßigte Reaktion, wenn man bedachte, mit wem sie hier sprach, gleichzeitig fiel ihm die aufgebürdete Last direkt wieder von den Schultern. Inwiefern war dass den eine Anmaßung? Sie waren mehr oder minder gleichgestellt, ihre Frage war berechtigt, sie riskierte ihr Leben für ihn.
    Lächelnd, über seine unreife Reaktion, schaffte es die emotionale Äußerung bis nach draußen.

    »Ja ... ja das hat es. Du bist aufmerksam.«, meinte er bedeutungsvoll, hielt sein Schmunzeln wie den Blick solange, wie er es für angebracht hielt um nicht unangenehm zu wirken. Die Mähne nach hinten streichend, nahm er zunächst die Kamelmilch entgegen, setzte an, hielt urplötzlich inne und würgte.

    »Nein, immer noch nicht. Ist weniger mein Fall, etwas ... intensiv.«, antwortete er schließlich, drückte den Trinkschlauch wieder zurück in die Hände Rabenweils. Das runde, kleine Gefäß mit Fett gefüllt, welches er vorsichtig begann auf die Lippen zu schmieren. Das Gefühl war absolut widerlich, es schmeckte salzig, wahrscheinlich weil bereits einige Sandkörner sich auf der Creme niedergelassen hatten, möglicherweise auch getrockneter Schweiß. Beim Verteilen mit dem Mund stellte er abermals fest, wie mitgenommen sein Körper doch inzwischen war. Die Wüste war nichts für ihn, er kam aus dem Norden, mit Kälte kam er besser klar.

    »Um zu deiner Frage zurückzukommen ... Nein, ich habe meinen Pakt mit Beliar nicht gebrochen ...«, er atmete tief, doch wer Vertrauen gewinnen wollte, der musste die eigenen Schutzwälle senken, »Erinnerst du dich an Setarrif? Meine Flucht ... meine Flucht hatte einen hohen Preis. Wie du schon festgestellt hast ... war dieser Preis meine Magie!«

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    Burgherrin Avatar von Olivia Rabenweil
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    Olivia Rabenweil ist offline
    Olivia blickte Noxus entsetzt an. Die Magie verloren? Abgeschnitten von diesen alles durchziehenden Strömungen? Was war das für eine bestialische Strafe für Jemanden, der sich einmal mit dieser Kraft vertraut gemacht hatte? Seit Olivia unter der Grabstehle sitzend das erste Mal mit der Magie in Kontakt getreten war spürte sie sie überall um sich herum. Sogar wenn sie sich nicht darauf konzentrierte waren die Schwingungen doch war zu nehmen. Inzwischen waren sie für die junge Frau etwas völlig selbstverständliches geworden. Wie ohne ihr Augenlicht, oder ihren Tastsinn konnte sie sich nicht mehr vorstellen, wie es war ohne diesen sechsten Sinn leben zu können.
    Kurz fasste sie an Noxus Arm und sah ihn an, dann konzentrierte sie sich wieder auf den Weg durch die Dünen.

    „Das muss sich schrecklich anfühlen... Du musst dich schrecklich fühlen“, stellte sie etwas unbeholfen fest. „Aber wie konnte das passieren? Es ist Beilars Macht, die von dir genommen wurde… Wer hat diese Fähigkeit, das einem Menschen anzutun?“ Ein Schauer überlief sie. „Ein schrecklicher Gedanke, dass sowas möglich ist. Doch warum hast du mir denn nicht vorher etwas gesagt? So oft haben wir gegen diese Söldner oder gar diese Echsen gekämpft und so oft habe ich mich im Kampf nicht um dich gekümmert. Niemand hat das, denn immerhin dachten wir alle, dass du dich hättest verteidigen können. Aber jetzt verstehe ich… das macht einiges klarer.“

    In Gedanken versunken schwiegen Beide eine Weile. In ihren Erinnerungen rekonstruierte sie ein paar Situationen, in denen sie Noxus Verhalten nicht hatte verstehen können. Doch unter dieser neuen Erkenntnis machte all das plötzlich einen Sinn.
    Doch was das neue ruhige Verhalten, welches der Priester seit dem Beginn ihrer Reise an den Tag legte, vielleicht auch nur bedingt durch seine Machtlosigkeit? Würde sich alles wieder verändern, wenn er es irgendwann, irgendwie schaffen sollte seine magischen Fähigkeiten zurückzuerlangen? War es das wert? Würde sie diesen neuen Freund wieder verlieren?

    „Jetzt versuchst du gerade sicherlich mit dieser Aktion hier, deinen misslichen Zustand wieder loszuwerden, oder?“, fragte sie vorsichtig nach. Nach einem schweren Durchatmen für sie fort. „Ich werde dir gern helfen, wenn du das möchtest. Sag mir nur, wie genau du dir die Bekämpfung dieses Fluchs vorstellst…“
    Sie wusste nicht, ob es das Richtige war, was sie tat, ob sie am Ende nur wieder unter Noxus Zügellosigkeit leiden würde, doch die Zukunft konnte Niemand wissen. Und aus diesem Grund wollte sie auch nicht auf der Basis von möglichen Ereignissen entscheiden, sondern aus der jetzigen Situation heraus. Und gerade brauchte ein Freund ihre Hilfe.

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    Noxus Exitus ist offline
    Ein irritierendes Gefühl, diese ehrlich gemeinte Fürsorge. Immer wieder blickte er sie an und unterbrach alsdann das Starren, um ihr keine Angst zu machen. Schließlich gab er sich Mühe auf ihre letzte Frage zu agieren, statt wieder seltsam zu erscheinen.

    Für einen Moment runzelte Noxus nachdenklich die Augenbrauen, als müsste er sich daran erinnern, weshalb er sich in diese missliche Lage in mitten der Wüste gebracht hatte. Schließlich antwortete er, so leise wie ihn Olivia verstehen konnte.
    »Die Seelensplitter ... ich vermute dass ich aus ihnen einen Fokus herstellen kann. Ein Fokus ermöglicht nicht nur magische Konzentration, sondern auch das Aufbewahren jener.«, dass er sich dieses Wissens nicht absolut sicher sein konnte er erwähnte er besser nicht, das ließ ihn nur noch verzweifelter wirken.
    »Mit diesem Fokus ... Kriegen wir das erst einmal hin, scheint ja eine Herausforderung zu werden ...«

    Vor ihnen erhob sich ein recht imposanter Sandhügel, die Assassinen blieben stehen, flüsterten sich hektisch Dinge zu. Einige Steingebilde waren bereits von hier zu sehen. Kein Wunder dass diese Kreaturen Tempelwächter hießen. Sie waren endlich da. Aber waren sie auch bereit? Skeptisch blickte er auf die zitternden Hände, welche sich auf den Griff seines Assassinendolches gelegt hatten und die dazugehörige, eingeschüchterte Gestalt.

    »Na mit dem Zahnstocher wird das wohl nichts ...«, meinte das Weißauge verdrießlich zu seiner Gefährtin.

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