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  1. Beiträge anzeigen #61
    Abenteurer Avatar von Baldivur
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    Baldivur ist offline
    Baldivur biss die Zähne zusammen, drehte sich um und schnaubte durch die geschlossene Tür: "Wer da?". Beinahe hielten sie den Atem an vor Anspannung und erwarteten die Antwort, welche dann lautete: "Finn, der Schmied, schnell Baldivur, beeil dich, die Taverne steht in Flammen wir brauchen helfende Hände!", beinahe beschwor ihn der Schmied.

    Dem blonden Mann fiel ein Stein vom Herzen und erleichtert öffnete mit einem Ruck die Tür und erwiderte: "Scheiße unsere Taverne? Verdammt! Haben gerade noch über das tolle Bier gesprochen, schnell Connor, Sabo! Wir müssen helfen!", er warf seinen Freunden einen vielsagenden Blick zu und rannte dann los. Finn folgte ihm und gemeinsam kamen sie immer näher an das Spektakel heran. Es war kein großes Feuer, leider, schlicht der obere Stock brannte und loderte, während dichte Rauchsäulen aus der Tür und den Fenstern quollen. Husten saß die Wirtin auf dem kalten Boden und fluchte gegen die Götter, während bereits der halbe Clan anpackte um das Feuer zu löschen, darunter auch die myrtanischen Soldaten.

    Grimmig reihte sich Baldivur in die Reihe aus Menschen, die sich gebildet hatte und schon wurden die ersten vollen Behälter gereicht. Er nahm den Eimer und reichte ihn weiter und so wurde das Löschmaterial schnell und effizient herangebracht, während einige mutige vorne standen und mit den Eimern in den Rauch des Hauses rannten. Er selbst jedoch war zufrieden mit seiner Arbeit in der Reihe. Man sah in helfen, Finn hatte gesehen, dass er nicht das Feuer gelegt hatte, ja nicht einmal was davon mitbekommen hatte und auch Sabo und Connor beteiligten sich. Hod würde man ja wegen seiner Blindheit sowieso nicht bezichtigen. Alles lief perfekt und auch seine Freunde würden bald einsehen, dass der Untergrund geboren war. Unauffällig, aber effizient, heimlich, aber strikt und brutal. Nach und nach würden die myrtanischen Soldaten zum Rückzug gezwungen werden. Sabo musste doch sehen, dass dies der richtige Weg war, immerhin hatte er keine Arbeit mehr. Womit würde er seinen Lebensunterhalt bestreiten? Kein Einkommen, kein Geld, kein Sinn. Auch Sabo und Hod waren eingeschränkt und wurden von den Myrtanern bedrängt und brüskiert. Sie mussten es doch sehen.

    Schon kam der nächste Eimer und wurde weitergereicht. Baldivur nahm ihn und reichte ihn weiter. Hoffentlich waren all die Rucksäcke und Materialien schon verbrannt, hoffentlich würde man ihren Zimmern die Schuld für den Brand geben und somit den Soldaten selbst.

  2. Beiträge anzeigen #62
    Lehrling Avatar von Connor ap Rhys
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    Connor ap Rhys ist offline
    Erleichtert atmete Connor aus, während er emsig die ihm gereichten Wassereimer über dem Brandherd ergoss. Sie waren noch einmal mit heiler Haut davongekommen, dennoch nahm sich der Bierbrauer vor, noch ein ernstes Wörtchen mit Baldivur zu wechseln. Beinahe hätte ihr Freund sie ans Messer der Myrtaner geliefert, wäre herausgekommen, dass er verantwortlich für das Feuer in der Taverne war.
    Nun aber konzentrierte sich Connor erst mal auf das Geschehen vor ihm, löschte, gab lautstarke Anweisungen und wischte sich Schweiß und Ruß von der Stirn. Eine halbe Stunde später konnten die Flammen endlich unterdrückt werden und nur eine spärliche Glut zeugte noch von dem Unfall, der sich hier ereignet hatte.
    Er nickte Baldivur und Sabo zu, die sich daraufhin zu ihm gesellten, Hod im Schlepptau.

    »Wir haben noch einmal verdammten Glück gehabt«, fasste Connor die Lage zusammen. »Nur die privaten Sachen der Gäste im Obergeschoss wurden gänzlich vom Feuer vernichtet, die Taverne selbst hat kaum Schaden erlitten.« Dann wechselte er in ein leises Flüstern. »Toll gemacht, Baldivur. Ich will für dich hoffen, dass du das so geplant hattest, denn wenn die Taverne wegen dir verbrannt wäre, hättest du mich mal kennen gelernt.«
    Sie wurden von den lauten Rufen der Myrtaner, die jetzt aus dem Obergeschoss kamen, unterbrochen. Ihre Gesichter waren wutentzerrt und wild gestikulierend fragten sie die Umstehenden, ob schon ein Täter gefasst werden konnte.
    Die Freunde mischten sich unauffällig unter die Masse und erfreuten sich an dem ergebnislosen Trauerspiel der Ausländer.

  3. Beiträge anzeigen #63
    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Yared ist offline

    Kontor der SSSuHK, Trelis, Myrtana, Provinz des Großreiches Rhobars III.

    Der Wandermönch schluckte und spülte dann nochmals mit dem Bier nach, eher er sich den Mund abwischte und sich vom Tisch plumpsen ließ.
    "Wie überaus überraschend, so auch tragisch zu gleich. Wenn man der Meinung des weit gereisten Arvideon glauben schenken mag, hört man so eine Geschichte nicht alle Tage. Dennoch: Hat der ehrwürdige Harun Marakiel Arvideon Demar von Thermaron, noch nichts von einem Ritterschlag vernommen, so er sich nicht wahrlich großartig täuscht."
    Yared hatte den Kopf auf den Händen aufgestützt und sah immer noch in die Flammen.
    Nein, Arvideon hatte sich nicht verhört, seiner Nachdenklichkeit und Trübsal lag mehr als nur eine Geschichte zugrunde, mehr als nur eine Episode des Morgens ihrer Abreise aus Al Aristo. Das, was den Kapitän noch weiter aufzuwühlen vermochte und ihm nun diese schlaflose Nacht vermachte, war die Zukunft und die Vergangenheit gleichermaßen. Die Zukunft mit Zarah gestaltete sich nun anders, als zunächst gedacht. Doch das, was danach geschehen war, ließ Yared an den Grundprinzipien des Universums, am Ausgleich, am Gleichgewicht der Welt zweifeln. War Beliar wirklich schon so weit in die Sphäre Adanos' vorgedrungen, dass es sich derart stark bemerkbar machte? Man hatte ihn belohnt, belohnt für eine Vergangenheit, die seines Erachtens nach eines Lobens nicht sonderlich wert war.
    Nachdem ihn Zarah verlassen hatte, hatte der Korsar zunächst seine restlichen Habseligkeiten gepackt. Anschließend war er mit seinen Begleitern ein letztes Mal hinausgegangen auf den Exerzierplatz des Feldlagers ...

    Der lehmige Boden des Hauptplatz des Feldlagers, eine größere freie Fläche vor der Karawanserei umgeben von den Zelten der Myrtaner und ihrer Soldtruppen, war durch die morgendlichen Appelle und das Exerzieren mittlerweile festgestampft.
    Yared stand in Uniform, die Jacke locker über die linke Schulter geworfen, vor der Kompanie Marineinfanteristen, die für die vergangenen Monate seinem Kommando gefolgt waren, und genoss die noch recht kühle Morgenluft. Er atmete tief ein und aus, um sich von der Überraschung, die ihn zuvor erreicht hatte, zu befreien.
    Neben seinen Begleitern, die ihm in den letzten Monaten als Offiziere beigestanden hatten, waren auch Sir Drayton und Lord Hector an diesem Morgen auf dem Appellplatz erschienen.
    Dies würde Yareds letzte Amtshandlung als Hauptmann der Marineinfanterie sein. Sie hatten sich nämlich alle hier eingefunden, um die Kommandoübergabe zu vollziehen.
    Anschließend würden Yared, Donna, Mel, Bram und Goya Richtung Myrtana aufbrechen.
    "Männer, es war mir eine große Ehre mit euch Seite an Seite in der schlimmsten Nacht seit der Befreiung Varants streiten zu dürfen und euch in den Kampf für Innos, für ein Leben in Freiheit für Varant und die Einheit des Myrtanischen Reiches zu führen."
    Er legte eine kurze Pause ein, bevor er weitersprach: "Wir haben viel erreicht und unter Führung von Lord Hector die Assassinen nicht nur aus Mora Sul gejagt, wir haben sie auch in der Wüste aufgestöbert und sie im wahrsten Sinne des Wortes ausgeräuchert. Ihr alle hattet daran großen Anteil."
    Einige der Soldaten fingen bei seinen Worten der Anerkennung an, begeistert zu johlen, weshalb der Korsar ihnen abermals etwas Zeit gab sich zu beruhigen, bevor er fortfuhr.
    "Unsere gemeinsame Zeit neigt sich nun dem Ende zu. Doch ich freue mich, euch in fähige Hände übergeben zu dürfen. Dies hier ist Sir Drayton. Er wird ab sofort das Kommando über diese Kompanie übernehmen." Der nun scheidende Hauptmann zückte, während er sprach, das offizielle Dokument mit den Siegeln von Admiral Cruz und Lord Hector weithin sichtbar in die Höhe, bevor er es an den neuen Kommandanten der Marineinfanteristen übergab. Danach wollt er sich zurückziehen und Drayton für eine erste Ansprache vor seinen neuen Leuten Raum geben, aber Dantero gebot ihm mit einem Kopfschütteln, zu bleiben.
    Yared war etwas irritiert, als anschließend Lord Hector vortrat.
    doch nicht er sprach, sondern Dantero erhob seine Stimme: "Yared Garethson aus Geldern, bestellter Hauptmann, Kapitän und Korsar im Dienste der myrtanischen Krone, das Myrtanische Reich ist Euch zu großem Dank verpflichtet. Ihr habt in der Nacht der Mazamir durch Euren Heldenmut und Euer Geschick maßgeblich dazu beigetragen, dass der Aufstand der Assassinen und Nomadenstämme und ihre Bestrebungen die Provinz Varant ins Chaos zu stürzen, vereitelt werden konnten. Zudem habt Ihr persönlich unter Einsatz Eures Lebens verhindert, dass der Provinzstatthalter feige ermordet werden konnte. Auch habt Ihr durch lange Jahre im der königlichen Armee und der königlichen Marine Eure Treue zur Krone unter Beweis und Eure Fähigkeiten in ihren Dienst gestellt."
    Der Spion und Berater des Statthalters trat nun vor, bedeutete dem Kapitän, sich in den noch kühlen Wüstensand zu knien, bevor er ihm ein Pergament mit dem Rittereid präsentierte.
    "Aufgrund Eurer Verdienste hat Seine Majestät König Rhobar der III. beschlossen, Euch in den Stand der Ritter Seines Reiches zu erheben. Sprecht nun den Eid."
    Die Aufregung beschleunigte Yareds Herzschlag, während er die Eidformel las und laut vor den Reihen der angetretenen Soldaten sprach:

    "Hiermit schwöre ich Innos,
    dem Gott des Feuers,
    der Gerechtigkeit und dem Vater der Menschheit
    und der Krone Myrtanas,
    in Ehre mein Leben lang zu dienen,
    ihre Kinder zu schützen,
    ihre Gesetze zu achten
    und mit meinem Leben zu verteidigen,
    bis die Flamme meines Lebens erlischt."

    Lord Hector zog daraufhin sein Schwert aus der Scheide und berührte anschließend nacheinander die Schultern des Korsaren mit der flachen Seite der Klinge. "Hiermit verleihe ich, Lord Hector, Statthalter der Provinz Varant, Euch, Yared aus Geldern, in Vertretung und im Namen der Krone Myrtanas die Würde und Pflichten eines Ritters der Ritterschaft des Reiches Myrtana und erhebe Euch in den Stand eines Ritters des Reiches."
    Der Statthalter von Varant senkte das Schwert anschließend vor seiner Brust und sprach: "Erhebt Euch, Sir Yared."
    In diesem Moment schossen Yared Tausende Erinnerungen durch den Kopf, an seinen Vater, der in Geldern beim Kampf gegen die Orks umgekommen war, und schließlich an Tavik, der in Stewark gefallen war. Dabei kam ihm plötzlich das Antlitz von Kolters in den Sinn - Sergeant Kolters, den er hatte ermorden lassen.
    Er hatte so lange nicht mehr daran gedacht, wie ihm damals zumute gewesen war, hatte all das erfolgreich verdrängt. Doch nun, da die Beziehung mit Zarah endgültig vorbei war und er neue Ziele ins Auge zu fassen begann, holte ihn die Vergangenheit ein.

    "... und jetzt denkst du, du hättest diese Auszeichnung nicht verdient. So verraten es Stimme und Blick dem weisen und ehrwürdigen Arvideon."
    Yared fasste es nicht, als er aus dem Munde des kleinwüchsigen Wandermönches ein Glucksen zu vernehmen meinte.
    Natürlich hatte er die Ehrung nicht abgelehnt, so etwas tat man einfach nicht - nicht vor versammelter Mannschaft. Dennoch war Yared der Meinung, sie nicht verdient zu haben. Leute wie Tavik, der heldenhaft in der Schlacht von Stewark gegen die Orks gefallen war - so jemand hatte den Ritterschlag verdient, aber nicht jemand wie der Kapitän, der einfach nur seinen Job machte - vor allem aber nicht jemand wie der Kapitän, der schon so viele Sünden in seinem Leben angehäuft hatte, der so viele Unzulänglichkeiten in seinem Charakter gezeigt hatte.
    Der ehemalige Waldläufer hatte Schande über sich gebracht. Eine Schande, der er erst nach der Erhebung in den Ritterstand gänzlich gewahr geworden war, eine Schande die sich auch nicht mehr durch das rechtfertigen lies, was ihm I'nadhor zuvor angetan hatte.
    Er, Yared, hatte einen Mörder gedungen.
    Er hätte Galen niemals den Auftrag zum Mord an seinem eigenen Sergeanten geben dürfen. Der Korsar hätte einen anderen Weg finden müssen, um mit der Situation umzugehen, einen anderen Weg, um Taviks Kopf aus der Schlinge zu ziehen.
    Und selbst wenn er keinen gefunden hätte: Er hätte es selbst tun müssen. Dann hätte er wenigstens nicht einem Anderen die eigene Schuld aufgeladen.
    Wäre das ehrenhafter gewesen? Konnte Mord überhaupt ehrenhaft sein? Er allein hatte sich damals entschieden, ehrlos zu sein. Nein, er hatte sich nicht dazu entscheiden, er hatte nur bewiesen, dass er es war. Aber war er es immer noch?
    Wie hatte er das damals mit seinem Gewissen vereinbaren können?
    War er ein Monster?
    Nicht, dass es nicht genug Bestien dort draußen gab, die sich mit dem Titel eines Sir schmückten. Aber so jemand war Yared nicht. Er hätte den Titel ablehnen sollen, nein müssen - allein schon, um zu beweisen, dass er kein reueloses Schwein war, keiner der sich mit fremden Lorbeeren schmückte, während ihm das Blut an den Händen klebte.
    Dass Arvideon ihn nun auslachte, ihn mit Hohn und Spott entlohnte, hatte er verdient, aber er hielt es nicht aus, war es doch die unverrückbare Bestätigung seines Versagens.
    Wütend fuhr er herum, nur um in die goldenen Augen seines Gegenübers zu blicken, die vergnügt blitzten.
    "Bei aller Bescheidenheit weiß der Vater derselbigen zu vermelden, dass du, Yared, erfahrener Kapitän auf den unsteten Gewässern dieser Welt und Korsar im Dienste der myrtanischen Krone, nicht erkennen vermagst, dass der Ritterschlag keineswegs Lohn, sondern Bürde ist. Ein schlechter Handel ist er, tauscht man doch die Pflichten eines Edelmannes gegen das Recht von wenig mehr als der Anrede mit einer bedeutungsschwangeren Silbe mehr vor dem eigenen Namen, die Zugleich ein Band ist, ein Band das den Träger an seinen Herrn bindet, ein Band das den Ritter an das Reich bindet. Nein, ein Ritterschlag ist nicht nur Ehre, er ist das Werkzeug, um die in den Dienst des Königs zu halten, die nützlich für das Reich sein könnten."
    Bei Beliar, der alte Gnom hatte recht. Der Statthalter hatte ihn nicht in den Adelsstand erhoben, nachdem er ihm das Leben in Mora Sul gerettet hatte. Lord Hector hatte es vielmehr erst dann getan, als Yared im Begriff gewesen war, die Dienste der Krone im engeren sinne zu verlassen. Als Teil der Reichsritterschaft nun war er jedoch jederzeit verpflichtet im Kriegsfalle seinem Lehnsherrn dem König beizustehen.
    Arvideon grinste breit, als er verfolgte, wie sich auf des Kapitäns Gesicht die sichtbaren Zeichen der Erkenntnis Bahn brachen.
    Trotzdem Yared musste irgendwas tun. Allein sich darauf ausruhen, dass die Ehre des Ritterschlags in diesem Licht als recht beliebig erscheinen konnte, war für ihn nicht akzeptabel. Der Korsar war überzeugt, dass die handfesten Absichten Lord Hectors auch keine Rechtfertigung, keine Absolution für sein Handeln während seines Kommandos in Thorniara darstellten. Aber immerhin hatte Arvideon ihm durch seine Worte deutlich gemacht, dass er selbst den Ritterschlag nicht zu rechtfertigen brauchte. Worte und das Hirn zermarternde Gedanken waren da jedoch fehl am Platz, denn sie verleiteten ihn nur, sich in Selbstmitleid zu suhlen. Damit war jetzt Schluss. Yared war nun ein Ritter des Reiches, darauf hatte er keinen Einfluss gehabt.
    Doch egal, was auch immer er war und in Zukunft sein würde, er würde es selbst in die Hand nehmen, Buße für seine Verfehlungen im Angesicht Innos' zu leisten. Er würde beweisen, dass er den Titel verdient hatte, egal welche Hintergedanken den Statthalter von Varant dazu bewegt haben mochten, ihn zu verleihen.
    Geändert von Yared (01.11.2014 um 14:39 Uhr)

  4. Beiträge anzeigen #64
    Lehrling Avatar von Connor ap Rhys
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    Connor ap Rhys ist offline
    Gedankenverloren saß Connor in seinem Langhaus und drehte einen Krug mit selbstgebrautem Bier zwischen den Händen. Wenigstens erzeugte das Getränk einen leichten Anflug von Wärme in seinem Inneren. Die äußere Kälte hingegen konnte der Bierbrauer schon lange nicht mehr bezwingen. Sie drang zwischen marode Holzverkleidung, undichte Fenster und sogar durch den Boden. Aber der Nordmann hatte gelernt, die Kälte zu ertragen, sie war Teil seines Lebens.
    Nun wartete Connor auf seine Freunde aus dem Hammerclan, die er für heute zu sich eingeladen hatte. Sie mussten endlich ihr weiteres Vorgehen besprechen.
    Und wie gewünscht trafen dann auch Sabo, Hod und zuletzt Baldivur in dieser Reihenfolge ein. Ersterer trug sogar einen Stapel Holzscheite für den Ofen unter dem Arm. Connors Sorgen waren seinen Freunden kein Geheimnis und es rührte den Bierbrauer immer wieder, wie sie ohne Fragen zu stellen sofort wussten, was ihrem Kameraden fehlte. Nachdem Sabo ein Feuer entfacht hatte, setzte er sich auch zu den anderen an den Tisch und nippte an dem Krug, den Connor ihm bereitgestellt hatte.

    »Seid gegrüßt, meine Freunde«, begann der Hausherr die Besprechung. »Es ist gut, dass ihr alle eingetroffen seid, denn jedem von uns dürfte klar sein, dass etwas passieren muss. Baldivur hat nun den ersten Schritt in eine Richtung getan, der wir weiterhin folgen, oder sie aufgeben könnten. Denn, wie unser Freund hier an anderer Stelle schon mal erwähnt hat, sieht es im Moment für mich nicht so aus, als wäre der Widerstand geboren. Ich frage mich daher viel eher, ob wir das Risiko weiterer Anschläge gegen die Myrtaner eingehen sollten, oder nicht. Jeder sollte bitte seine Meinung dazu preisgeben, da ich es langsam Leid bin, im Ungewissen zu leben.«
    Geändert von Connor ap Rhys (27.10.2014 um 12:22 Uhr)

  5. Beiträge anzeigen #65
    Abenteurer Avatar von Sabo
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    Sabo ist offline

    Nordmar, Hammerclan

    Nachdem das Feuer in der Taverne endlich gelöscht war, hatten sie die Freunde vorerst getrennt, und jeder war wieder seinem eigenen Leben nachgegangen.
    Glücklicherweise hatte man sie nicht verdächtigt für den Brand verantwortlich zu sein, weshalb sie keinen Stress bekommen hatten und auch nicht fliehen mussten.

    Jetzt hatte Connor sie zu sich eingeladen um irgendetwas zu besprechen.
    Mit den Armen voll Brennholz machte sich Sabo auf zu dem Bierbrauer und begrüßte diesen, als er das Langhauserreicht hatte.
    Scheinbar war sonst noch niemand da, weshalb der Jäger erstmal ein Feuer entzündete und sich dann zu Connor an den Tisch setzte, wo bereits ein Krug mit selbstgemachtem Bier für ihn bereit stand.
    Dankend probierte er einen Schluck und freute sich, dass das Bier immer noch so gut schmeckte.
    Lange dauerte es auch nicht, da kam auch Hod dazu und als Baldivur eingetroffen war, begann Connor sein Anliegen zu erklären.

    Schweigend wurde zugehört und nachdem Connor geendet hatte, dachte Sabo kurz nach, bevor er zu sprechen begann.
    "Ich muss sagen, dass ich mir nicht wirklich sicher bin. So wie es jetzt ist, kann es nicht weiter gehen und ich glaub, da sind wir uns alle einig. Aber was die Anschläge auf die Myrtaner angeht, hm.... Wenn wir sie angreifen, dann nur außerhalb der Clans, damit niemand von unseren Leuten wieder in Gefahr geraten könnte.
    Allerdings halte ich auch das nicht für sonderlich klug, da sie uns irgendwann auf die schliche kommen werden. Doch hab ich einen Plan. Kennt ihr die Insel Argaan? Da soll Rhobar wohl kaum Macht haben. Meine Idee ist es also, wenn wir uns sozusagen ins Exil begeben und auf dieser Insel trainieren. Wir können stärker werden, ohne von den Flachländern gestört zu werden. Und dann, irgendwann wenn wir stark genug sind, kommen wir wieder nach Nordmar und wischen den Myrtanern eins aus! Was haltet ihr davon?"

  6. Beiträge anzeigen #66
    Burgherrin Avatar von Olivia Rabenweil
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Olivia Rabenweil ist offline
    Immer noch sah Olivia zu dem gutaussehenden Wüstensohn herüber. Alle saßen sie nun am Feuer und nahmen ein wohlverdientes, spätes mahl zu sich. Mit fettigen Fingern hielt sie das gegrillte Stück einer Schlange und knabberte daran. Yossuf erzählte gerade von ihrem letzten Überfall auf einen Spähtrupp der Innosler. Sie hatten den hübschen Yossuf als Köder auf den Weg gestellt, er sollte einen unüberlegten Raubüberfall vortäuschen. Die dusseligen Rotröcke waren darauf reingefallen, hatten ihn umrundet, und wurden ordentlich eingedeckt. Olivia hatte drei oder vier mit ihrer Schattenflamme erwischt. Inzwischen waren ihre Angriffe sehr gut. Gezielt und meist tödlich! Heute hatte sie einen im Gesicht erwischt, ihm die halbe Visage weggebrannt.
    Yossuf lachte sich gerade kaputt darüber. Der Soldat hatte gequekt, wie ein abgestochenes Schwein, bis einer der Krieger ihm den Gnadenstoß gegeben hatte.
    „Nein, viel besser fand ich es, wie du den Hauptmann ausgetanzt hast. Im Gegensatz zu dir, wirkte er behäbig wie ein Stein. Du tanzt mit dem Schwert, elegant wie eine Katze.“ Sie kicherte und verbarg ihr Gesicht. Sie mochte diesen Yossuf, das konnte sie nicht leugnen, dennoch sollte sie es ihm nicht so auf die Nase binden. Dennoch…
    „Dennoch, danach drei auf einmal. Diese Innosler hatten keine Chance. Ich bin tatsächlich sehr beeindruckt.“ Der Junge Man wuchs förmlich vor Stotz durch ihre Worte. Er schenkte ihr eines seiner breiten Lächeln und reichte die Mohnpfeife an sie weiter. Olivia nah einen tiefen Zug. Der Rauch fühlte sich kratzig in ihrem Hals an doch husten musste sie dieses Mal nicht. Eine herrliche Leichtigkeit beflügelte sie. Sie schloss die Augen und genoss.
    „Olisha, nein, du bist die wahre Todbringerin! Wie eine Göttin der Vernichtung bist du durch diese Männer gefahren.“ Er warf ihr einen langen Blick zu. Olivia wurde nun ehrlich rot. Sie zog sich ihren Schal über das Gesicht und wandte sich ab. Ihr Blick fiel auf Noxus, der etwas Abseits am Feuer saß. „Noxus, was ist mit dir? Willst du dich nicht zu uns setzen?“ Er war eine willkommene Ablenkung. Außerdem machte sie sich schon seit längerem einige Sorgen. Er hatte sich zwar an den Kämpfen beteiligt, doch nie kämpfend. Keine Schattenflammen, keine Angstzauber und auch kein Tor in die Chaoswelt. Was war nur los mit ihm?

    „Hey, Olisha, komm zu mir und lass mich mal an der Pfeife saugen…“ Oh je, was hatte sie sich da nur eingebrockt. Besser sie ging mal zu Noxus hinüber, Yossuf hatte zu viel von der Pfeife geraucht. Sie gab die Pfeife zurück und ging zu Noxus herüber. Sie ließ sich neben ihn in den Sand nieder. „Hey, Noxus, alles gut? Bist du frustriert, dass wir immer noch keine Tempelwächter gefunden haben? Die Männer haben uns doch versprochen, dass sie uns helfen, wenn die Patrouillen zurückgeschlagen wurden. Hey, wir brauchen die doch und bevor das Gebiet hier nicht feuerwürstchenfrei ist sollten wir uns nicht mit noch stärkeren Gegnern anlegen. Allein haben wir doch keine Chance gegen diese Viecher, die du da in dein Buch gezeichnet hast. Außerdem habe ich dich die ganze Zeit nicht Zaubern sehen. Ist wirklich alles in Ordnung…?“
    Behutsam legte sie ihre Hand auf sein Knie. Die ganze Zeit über hatte sie leise gesprochen, da sie nicht wollte, dass ein anderer mithörte. „Die ganze Zeit laufen die Rotröcke vor deiner Nase herum, und du hast nicht eine einzige Schattenflamme für die über? Ich mache mir Sorgen.“

  7. Beiträge anzeigen #67
    Ehrengarde Avatar von Noxus Exitus
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    Noxus Exitus ist offline

    Varant, unweit Moral Sul

    Verwundert über die ausgewechselte Intimität runzelte der stille Priester Beliars die Brauen. Für einen Moment staute sich Wut an, über den Frevel ihn beim Nachdenken zu unterbrechen, als wäre ihm ein wichtiger Gedanke genau deswegen entflohen. Doch musste er sich die kleine Lüge eingestehen, ohnehin nicht weiterkommen zu wollen, zumal ihm die Aufmerksamkeit zusagte, so ungern er sich das zugestehen wollte. Schließlich fühlte er sich seit geraumer Zeit allein, manchmal war es durchaus angenehm daran zu erinnern, dass die Welt mehr zu bieten hatte als Chaos und Vernichtung. Dennoch, eine Thematik, mit welcher er vor einiger Zeit abgeschlossen hatte ... es war zu viel geschehen um sich plumpen sozialen Beziehungen hingeben zu können. Zu viel stand auf dem Spiel.

    »Mh.«, meinte er mit einem trüben, melancholischen Blick Richtung Rabenweil, wechselte dann zum lächerlichen Assassinen, der sich der Jungfräulichkeit einer Schwarzmagierin berauben wollte. Diese erbärmlichen Turteltauben mit ihren beschissen Phrasen und ... bei Beliar, war er neidisch? Nein, nein ... Nein!

    »Ach, scheiße.«, wisperte Noxus verzweifelt. Er war so deprimiert, dass ihm danach war zu weinen. Das würde selbstverständlich niemals geschehen, solange er sich in der Nähe des Mädchen befand, doch er würde gerne. Sich einfach in ihren flachen Busen senken und sich ausflennen wie ein Kleinkind.
    »Ich- mir ist nicht nach Schmusen mit einem Assassinen der nicht einmal seine Gesinnung ernst nehmen kann.«, sprach er alsdann leicht verärgert. Eigentlich war es mehr ein Maulen, doch das aufmuckende Zucken des Varanters im Hintergrund provozierte ihn tatsächlich zu einem Todesblick. Seine Reizbarkeit war nicht sonderlich verwunderlich wenn man seinen emotionalen Zustand bedachte. Generell fühlte er sich noch angespannter als sonst, weniger wegen des bisherigen Misserfolges seiner Expedition, etwas Unerklärliches lag in der Luft. Ob Rabenweil es auch spürte? Es war nichts klar negatives, nur ... Spannung. Vielleicht magischer Herkunft?

    »Auch egal, ich lass euch mal alleine. Stöhn' nicht zu laut wenn es geht.«, meinte er dann trocken und schleifte sich lustlos in sein Zelt. Es dauerte nicht lange, da war die gerötete Visage Olivias aus seinem Verstand verschwunden und die Müdigkeit nahm ihn mit ihren langen Klauen auf.

    "Eine karge Steinplatte. Fahl. Kalt.

    Der Wangenknochen seiner rechten Gesichtshälfte schmerzte, als er sich unterkühlt zu Bewusstsein kämpfte. Die Zunge war den trockenen, rissigen Lippen unterlegen. Die Umgebung hörte sich an als würde er unter Wasser tauchen, doch das tat er nicht. Vibration fand statt, in ihm, über ihm, um ihn herum, gar unter ihm. Nichts wollte am Platz verharren, als ob sich der eisige Morgenwind nicht nur in Atmendes sondern auch in Lebloses zwängen konnte. Lebloses.
    Schaudernd drückte er sich vom Granit, die Glieder steif, der Verstand stockend. Die vereinzelten Grashalme eines nahen Gewächses ähnelten seinen Körperhaaren, als sein unscharfer Blick auf die abstehenden Armhaare fiel.
    Er musste pinkeln, sein Körper signalisierte ihm das Verlangen nach Durst und Nahrung, nach Wärme. Die Welt schien farblos. Sonnenstrahlen drangen bis hier nicht vor, es war mehr Art von grauer Nicht-Dunkelheit. Weißes Licht, dass von Finsternis befangen war und allmählich niedergerungen wurde.

    Der Würgereiz überfiel ihn so plötzlich, ausgelöst vom umherschweifenden Geruch, dass er direkt wieder zu Boden brach, der Körper geschwächt sich zusammenzog, weiterhin zitternd, weiterhin schnaufend. Der anschließende Hustkrampf vermittelte den Gallengeschmack, erinnerte den Burschen an die Variation der Sinne.

    »Hil ... Hilfe.«

    Kaum mehr ein Krächzen ertönte, die Galle verteilte sich alsdann im Mundraum, doch die bittere Wahrheit ließ ihn keine Fratze ziehen, wie jene, die er erstarrt beobachtete. Er wusste nicht, ob dieses Geschöpf oder er nach Unterstützung bettelten. Die dunklen Augen verharrten mit einem Fokus auf ihm, sein Herzschlag schien einzufrieren. Unbewegt schaffte er es nicht wegzusehen, ein weiteres, ungewolltes Würgen drängte sich hervor, der Blick jedoch ununterbrochen. Vor ihm lag ein verbrannter, menschlicher Körper.

    Von Ruß überdeckte Haut war zu erblicken. Keine Lippen zierten die groteske Visage, blankes Fleisch war zu erkennen, hautlos. Der offenen Nasenhöhle entrann ein Sekret, die Augen, einzig unversehrt, kullerten von Panik verzerrt im zerstörten Gefängnis. Schwarze Kopfaugen stierend, mit einem Schrei der bis zum Mond reichen würde, wenn er es könnte. Ein weiteres Mal bewegte sich die Masse, keuchte unregelmäßig.
    Des verstörten Jungen Blick erfasste nun den restlichen Kindeskörper. Die Beine waren bis zum Oberschenkel unkenntlich verbrannt, nur unbewegte Stümpfe, einen Gestank aus tausend Höllen entsendend. Dickes, schnell gerinnendes Blut war von der Hitze plump und fester geworden, an etlichen Stellen war die Haut so dünn gebrannt das man klumpenartige Ausbeulungen des Lebenssaftes erkennen konnte.
    In Paralyse gezwungen, klatschte er sich Angsterfüllt die Hände so sehr vor das Gesicht, dass es selbst die kalte Taubheit brach und Schmerz von Nase zum rechten Augapfel hochzog. Das ihm entkommende Schluchzen war laut genug um die Hintergrundkulisse zu entpuppen, laut geiferndes Feuer, Schreie. Doch war ihm alles egal, alles war absolut egal, nur dieses Gesicht wollte nicht aus seinem Geist verschwinden. Das Keuchen, erbärmliche Krächzen unweit von ihm, die kaum definierbaren Gliedmaßen, immer und immer wieder in die feuchte Erde klopfend, einen Ausweg suchend, trieb ihn Tränen in die Augen.
    Er musste hier weg, doch das Gesicht verschwand nicht, das Klopfen verschwand nicht, es schien schon fast näher zu kommen, als Ekel und Mitleid miteinander rangen, überwog ersteres über den eigenen Reflex zurückzuweichen. Laut heulend drehte er sich um, begann zu schreien, während er vor dem verstümmelten, sterbenden Mädchen weglief, versuchte den Klang, der seine Ohren erreichte zu übertönen, doch selbst als er sich die Lunge leer brüllte, half es nicht. Er begann zu rennen, die Arme immer noch sein Blickfeld kreuzend, rannte er bald schon auf weichem Schnee, schrie, fiel hin, stand auf, schrie und rannte. So lange bis die reißend kalte Luft beim Einatmen so sehr schmerzte, dass ihm das Aufstehen nicht mehr gelingen wollte. Sein verschwommener Blick konnte noch seine bläuliche Hand erkennen, die die eigenen, schwarzen Haarsträhnen umfasste. Die Kälte tötete ihn gerade hier, begrüßend wollte er darum flehen.

    Ein weiches Knirschen im Schnee war zu hören. - Das Mädchen, die Fratze! - Den schweren Körper schleifen hörend, das Schnaufen, brach er abermals in einen Schrei aus, versteckte sich in seinen Armen, vor blanker Furcht in den Wahnsinn getrieben trat er um sich, zog die Beine sofort an aus Angst tatsächlich etwas berühren zu können, zurück zu sich. Er schrie. Und schrie."


    Schweißgebadet wachte der Schwarzmagier auf. Die Haarmähne klebte ihm halb im Gesicht, Erbrochenes prangerte am Kinn, doch ihn drängte es nur nach frischer Luft. Sein Kehlkopf schmerzte als er sich außerhalb vom Zelt in die kühle Wüstennacht übergab.
    "Pan (entsetzt): Bei allen Göttern, was war das?
    Noxus: Jemand ... jemand eine Idee?
    Aatxe: Ich war es nicht, ich schwör's!
    Asakku: Das war kein Einfluss von außen ...
    Noxus (einsehend): Nein ... nein war es nicht."

    Ein weiteres Mal übergab er sich, Reste des Trockenfleisches vom Abendmahl kratze in seinem Hals, als es wieder in die Außenwelt geschleudert wurde. »Beliar ... dieses Mädchen. Ihr Gesicht! Bei den Göttern, verdammte Scheiße, IHR GESICHT!«

    Zitternd konnte er eine fragende Stimme in der Entfernung wahrnehmen. Er hatte wohl Olivia aufgeweckt. Die Welt nicht begreifend, stammelte er immer und immer wieder. Sein Blick wurde leer als Noxus nicht fähig war, Gesehenes zu verstehen. Nicht das erste Mal mit dieser Erinnerung im Speziellen. Doch die plötzliche Rückkehr einer verdrängten Erinnerung war wohl kaum ohne Grund.

  8. Beiträge anzeigen #68
    Abenteurer Avatar von Baldivur
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    Baldivur ist offline
    Baldivur betrat als Letztes das Heim von Connor ap Rhys, das Langhaus seines Freundes und schaute sich um. Sabo machte Feuer, während Hod und Connor an einem Tisch saßen und leise redeten. Sie schauten auf, als der blonde Nordmar hineintrat und die Tür hinter sich schloss.

    Das Feuer an der Taverne war gelöscht und nur die Wenigsten waren von Brandstiftung oder der Gleichen ausgegangen. Einige tuschelten, dass die Soldaten Schuld an der Sache waren, dass sie versucht hatten sich oben in ihrem Zimmer Sumpfkraut anzuzünden und so das Feuer entstanden war. Baldivur hatte dann immer triumphierend gegrinst und diese Geschichten unterstützt und bekräftigt, dass dies auch seine Meinung war. Sonst jedoch blieb Baldivur still und versuchte nicht aufzufallen. Er versuchte keinen weiteren Ärger mit den Stiefelleckern zu provozieren um keinen Verdacht zu erwecken.

    "Abend`", grüßte der Hüne und setzte sich zu seinen Freunden. Obgleich sie wesentlich kritischer waren und ganz und gar nicht überzeugt, war er sich sicher, dass er sie noch überzeugen würde, vielleicht jetzt.

    "Glaubt ihr immer noch, dass ich Mist gebaut habe, oder seht ihr endlich ein, dass nichts tun und rummeckern keine Besserung bringt?"

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    Sabo ist offline

    Nordmar, Hammerclan

    "Ja, irgendwie glaub ich das schon noch", antwortete Sabo brummend auf die Frage von Baldivur.
    "Aber da du grad noch nicht da warst, erzähl ich dir gerne noch mal meinen Plan.
    Vorweg, gegen diesen Widerstand den du ins Leben rufen willst, habe ich an sich nichts, aber wir sollten noch warten.
    Sagt dir die Insel Argaan was? Die versucht Rhobar schon seit ein paar Jahren zu erobern, aber kriegt es nich hin, weil ihm irgendwelche Rebellen immer nen Strich durch die Rechnung machen. Aber ist ja auch egal. Worauf ich hinaus will ist eigentlich, dass wir erstmal auf diese Insel sollten. Nicht sofort, aber demnächst. Da haben wir nämlich zum einen unsere Ruhe vor den Flachländern und zum anderen können wir da ungestört trainieren. Und ich finde, dass so ein Widerstand viel effektiver ist, wenn er auch mit Waffen umgehen kann.
    Klar, wir können das ganze auch hier lernen, aber der ganze Clan, ja wenn nicht sogar ganz Nordmar weiß, dass wir nen Problem mit den Flachländern haben und ich bin mir sicher, dass die uns für ihre Armee verpflichten lassen oder so, wenn die merken dass wir anfangen zu trainieren. Hauptsache wir richten keinen Schaden an.
    Wie siehst du das Baldivur?"

    Nach dem vielen reden nahm der Jäger noch einen Schluck des Bieres, welches Connor selber gebraut hatte und blickte dann erwartungsvoll zu seinem Freund...

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    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    Höhle der Rattensippe in den westlichen Wäldern Sildens

    Yared gähnte, öffnete die Augen und erhob sich von seinem Nachtlager. Er streckte sich erstmal, dann wischte er sich den festgetrockneten Speichel aus den Mundwinkeln und klopfte sein Hemd einigermaßen glatt und dabei ein paar Krümel vom gestrigen Festmahl auf den Boden seiner kleinen Kammer in der Höhlen der Rattensippe, bevor er den kleinen Verschlag verließ und in den Versammlungsraum trat. Dort war Morijana, die Frau des Schiffzimmermeisters, die sie von Trelis nach Silden begleitet hatte, um gemeinsam mit den anderen Mitgliedern der Sippe hier Samhain zu feiern, gerade dabei die letzten Reste von dreckigem Geschirr abzuräumen und auf einem Tablett gestapelt in die Küche der unterirdischen Kavernenfestung zu tragen.
    "Bewahre, Círdan.", grüßte sie ihn mit dem lächeln, mit dem man Leute grüßte, die bis weit über den Vormittag hinaus geschlafen hatten - obgleich das natürlich nach einem Festmahl wie dem am Vorabend zu Samhain mehr als gerecht fertigt war.
    "Bewahre Morijana. Kann ich noch irgendwie helfen?"
    Er besah sich den leeren langen Tisch, von dem sie gerade im begriff war die letzten Becher aufzunehmen und auf das Tablett zu stellen.
    "Nein, wir sind eigentlich schon fertig. Das hier noch und dann werde ich noch den Raum fegen."
    Der Kapitän nickte nur freundlich, dann fragte er: "Wer ist schon alles auf?"
    "Melyssa und Rikka machen gerade den Abwasch, während sich Vida um Rona kümmert." Melissas und Samiels Jüngste war vor einem halben Jahr geboren worden, die jüngste der ganzen Sippe und der Stolz ihrer Eltern. "Dein Bruder ist auch schon wach und irgendwo da draußen unterwegs." Sie zeigte in Richtung des nördlichen Ausgangs, der zu einem Tal hinauf in die Berge führte. "Achja, Jarnik und Ijan sind schon früh ins Dorf aufgebrochen, sie wollten bei Aidar ein paar Vorräte besorgen, nachdem ihr gestern so viel getrunken habt. Ansonsten schlafen noch alle."
    "Gut, dann werd' ich mal nach Tayon schauen gehen."
    Der Sippenführer und jüngere Adoptivbruder des Korsars hatte es sich in den letzten Jahren längere Streifzüge durch die nahe gelegenen Wälder angewöhnt, um seinen Kopf freizubekommen. Wahrscheinlich wollte er seine Gedanken ordnen, bevor die Sippe am Abend unter seinem Vorsitz Thing halten würde.
    Yared hatte natürlich nicht vor, ihn dabei zu stören, vielmehr wollte er selbst etwas Zeit allein verbringen und an Benjens Grab vorbeischauen.
    "Dann bis später."
    Gerade wollte Moijana das Tablett nehmen und damit in die Küche verschwinden, als Yared noch etwas einfiel.
    "Ach und Morijana, könntet ihr mir bitte Bescheid geben, wenn Hatlod oder Meister Kusteau auf sind? Ich brenne darauf das neue Schiff zu sehen."
    Die Frau des Zimmermannsmeisters lachte leise.
    "Natürlich, Círdan. Ich schicke eins von den Kindern."
    "Danke. Ich bin im Tal."
    Damit wandte sich der Kapitän um und machte sich auf den Weg durch die Tunnel hinauf zum Tal.
    Geändert von Yared (01.11.2014 um 17:18 Uhr)

  11. Beiträge anzeigen #71
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    Er hatte sich zu seinen Freunden gesetzt und Sabo aufmerksam zugehört, dann schaute er in die Runde, musterte Hod und Connor, ehe er wieder Sabo anpeilte. Baldivur überlegte gar nicht erst, sondern antwortete sofort, aber beherrscht: "Ich will Nordmar nicht verlassen müssen. Sie sollten Nordmar verlassen, nicht wir, und dafür müssen wir doch hier kämpfen. Ich verstehe deine Sorge, du meist, dass wir es nicht gegen die aufnehmen können, dass immer mehr kommen und dass wir nicht kämpfen können und du willst das Kämpfen lernen und zwar irgendwo außerhalb der myrtanischen Armee. Deine Überlegung macht Sinn, aber ist es das wert?", er stockte, wusste es jetzt selber nicht mehr so genau.

    "Verdammt. Die südlichen Inseln, klingt für mich eigentlich nicht gerade nach einem Ort, an dem wir uns gerne rumtreiben würden. Am liebsten würde ich den Hammerclan nicht verlassen", fügte er dann noch hinzu und überlegte.

    Wenn sie wirklich einen Widerstand bilden wollten, dann mussten sie wirklich kämpfen können, sie mussten den Norden kennen und Verstecke bauen, sie mussten die Myrtana auskundschaften und dann zuschlagen und wieder verschwinden. Anders konnte man gegen so einen zahlenmäßig überlegenen Feind nicht ankommen. Sie mussten Leute anwerben und Proviant lagern, sie mussten Patrouillen überfallen und Angst verbreiten.

    "Sabo. Lass uns fürs Erste den Hammerclan verlassen. Wir packen heimlich unsere Sachen und bringen sie weg, vielleicht zu deinem Jägerlager im Wald und dann überlegen wir uns, wie wir die Truppe Milizen noch mal so richtig aufmischen können, die sind ja immer noch hier und warten jetzt auf einen neuen Befehl, weil ihr Gepäck ja im Arsch ist, also reiben wir sie auf, zeigen dem Hammerclan unseren Weg und dann verschwinden wir und suchen uns ein Versteck. Ne Höhle, oder ne Ruine. Der Norden ist so groß und du kennst doch die Umgebung. Wir ziehen umher und nehmen uns Stützpunkte, du zeigst uns das Jagen, Hod kümmert sich um unsere Kleidung und Connor und ich können bestimmt kochen und auch Holz sammeln. Wir lernen die Wildnis kennen und üben unter uns das Kämpfen und dann planen wir die ersten Angriffe... was wollen wir auch noch hier. Ich will nicht warten und rumsitzen in meinem Langhaus bis meine Haare grau und mein Rücken kaputt ist..."

  12. Beiträge anzeigen #72
    Lehrling Avatar von Connor ap Rhys
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    Connor ap Rhys ist offline
    Connor, der dem Gespräch seiner Freunde bis dahin stillschweigend beigewohnt hatte, erhob jetzt auch endlich das Wort. Er wollte nicht, aber er würde für Baldivurs Vorschlag Partei ergreifen, der in seinen Augen das geringere Übel darstellte. Eigentlich konnte sich auch Connor nicht mit der Idee gutstellen, sein geliebtes Nordmar zu verlassen, darum kam dem hiesigen Bierbrauer der Kompromiss, welcher durch den angestrebten Plan geschlossen würde, wie der letzte Strohalm vor, an dem sich die Kameraden klammern konnten.

    »Gut, dass ihr so eifrig um das Bestehen unseres heiligen Glaubens bemüht seid, meine Freunde«, tönte Connors Stimme durch die eben entstandene Ruhephase. »Und besonders freut mich, dass du, Baldivur, wieder zur Besinnung bekommen bist und dein Vorhaben nicht nur auf Hass auf die Myrtaner begründet ist, sondern vielmehr einen entscheidenden Schritt in einem wohl durchdachten Plan darstellt. Ich schließe mich ganz deinem Ansinnen an. Eignen wir uns erst einmal die notwendigen Fähigkeiten für einen Krieg im Untergrund an und das am besten so schnell wie möglich, denn jeder Tag mehr, an dem der myrtanische Einfluss gedeiht, ist ein Tag verlorene Hoffnung. Und: der frühe Vogel fängt den Wurm.«
    Er räusperte sich kurz und schaute dann kurz in die Gesichter der anderen. Keiner erhob Einspruch, auch nicht Hod. Der Blinde hatte sogar eifrig geknickt, als Baldivur seinen Plan erläuterte.

    Also fuhr Connor fort: »Nun gut. Unser Entschluss steht somit fest. Nicht weit von hier im Nordwesten befindet sich ein verlassener Jägerstand, dort können wir fürs Erste unterkommen. Ich besorge jedweden Kleinkram, den wir brauchen können und Bier, Sabo seine Jagdutensilien und Hod kann uns bestimmt warme Kleidung anfertigen. Baldivur, deine Aufgabe wird es sein, die Myrtaner in Sicherheit zu wägen. Bringe irgendwelche Erklärungen in Umlauf, die unseren Fortgang am Plausibelsten darstellen. Ich verlasse mich auf dich. Auf euch.«
    Geändert von Connor ap Rhys (02.11.2014 um 20:38 Uhr)

  13. Beiträge anzeigen #73
    Abenteurer Avatar von Sabo
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    Sabo ist offline
    "Auf uns", stimmte Sabo dem Plan zu und stieß mit seinen Freunden an.
    Jetzt war alles soweit geklärt und sie würden den Hammerclan verlassen, aber dennoch in Nordmar bleiben. Als der Jäger ausgetrunken hatte, verabschiedete er sich vorerst bei seinen Freunden und machte sich auf den Weg zu seinem Langhaus. Dort wollte er die Sachen mitnehmen, welche er brauchen würde um in der Wildnis zu überleben.

    In seinem Haus angekommen, ging Sabo an seine Truhe und nahm sich sein Jagdmesser raus und befestigte es sich am Gürtel. Auch seinen frisch aufgefüllten Wasserschlauch brachte er an seinem Gürtel an. Zum Schluss packte er ihn seinen Rucksack etwas Wechselkleidung, einpaar Seile, sowie Trockenfleisch. Auch seinen Geldbeutel nahm der Jäger mit, obwohl er sich sicher war, diesen eher weniger zu brauchen. Ansonsten hatte er keine wirklichen Wertsachen dabei.
    Tief durchatmend stand Sabo vor seine Hütte und schloss sie ab.
    Er war bereit für den Widerstand. Bereit seine Heimat gegen die myrtanischen Besatzer zu verteidigen.

    Ohne weitere Worte verließ er dann den Hammerclan um sich mit seinen Freunden an dem Jägerstand zu treffen, welchen Connor vorgeschlagen hatte.
    Er war der erste von ihnen der dort eintraf, weshalb er sich schon mal darum kümmerte, ein Loch für das Feuer auszuheben. Es war nichts großes, doch würde es reichen um Fleisch zu braten und sie zu wärmen. Außerdem könnte man sie so nicht so schnell entdecken.
    Nachdem dann das Feuer entzündet war hieß es für Sabo zu warten, bis seine Freunde ankamen...

  14. Beiträge anzeigen #74
    Abenteurer Avatar von Baldivur
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    Baldivur ist offline
    Baldivur trank einen tiefen triumphierenden Schluck, ehe er aufstand und es seinen Freunden nachmachte. Er hatte sie überzeugt. Der Widerstand war geboren! Der Norden erwacht! Sie würden den Hammerclan nicht verlassen, nur hinausziehen in den Krieg und mit Ruhm zurückkehren. Da war der blonde Hüne sich sicher.

    Eilig packte er daraufhin seine Sachen. Sein Hackbeil band er sich am Gürtel fest und sein einfaches Messer wickelte er in ein Tuch ein, ehe es in seinem Reisesack verschwand. Felle zum Schlafen, Kleidung, Besteck, sein Trinkhorn und sein Geldbeutel. Alles würde er mitnehmen und niemand würde etwas erfahren.

    Er hatte sich bereits eine Geschichte bereit gelegt. Sabo nahm sie mit auf die Jagd. Ja, das würde sicher unauffällig klingen und auch ihr Gepäck erklären.

    Als er schließlich der Meinung war, dass er alles beisammen hatte, legte er sich seinen Reisesack in den Obstgarten, versteckt, und machte sich auf in die Taverne. Er sprach mit der Wirtin über sein Vorhaben, dann mit einigen Nachbarn und Freunden, trank und verabschiedete sich dann lautstark. Nun könnten sie den Myrtanern noch ein paar Streiche spielen und niemand würde sie dahinter vermuten, waren sie doch unterwegs...

    Er schnappte sich seinen Sack und nach einigem Suchen fand er Sabo. Er klopfte ihn gutgelaunt auf den Rücken.

    "Ich sammle Feuerholz", verkündete er dann und machte sich daran den Schnee danach zu durchsuchen.

  15. Beiträge anzeigen #75
    Lehrling Avatar von Connor ap Rhys
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    Connor ap Rhys ist offline
    Connor verlor keine Zeit mit unnötigem Herumtrödeln, sondern stopfte sich gleich das ganze Zeug, welches er als wichtig für ihren kleinen Ausflug einstufte, in einen grauen Lederbeutel und schnürte ihn anschließend mit einer Kordel aus Bisonhaar fest. Dann machte sich der Nordmar an einem durch verschiedene Decken und Felle verdeckten Gestell zu schaffen, welches seine wertvollsten Schätze beherbergte. Zu seiner grenzenlosen Freude durfte Connor feststellen, dass all die randvoll gefüllten Bierfässer noch unversehrt geblieben waren. Weder Rattenzahn, Holzwurm oder Bodenfrost waren in die Behältnisse eingedrungen. Der Bierbrauer umfasste das oberste Fass mit seinen zwei starken Armen, hob es anschließend sachte von dem Holzgestell und rollte es dann über den Boden zum Ausgang seines Langhauses hin, wo schon ein extra zu diesem Zweck bereitgesteller Schlitten darauf wartete, die goldene Flüssigkeit zu transportieren.

    Einen letzten prüfenden Blick in seine Behausung werfend, - denn Connor beließ es niemals bei einem Blick, konnte es gar nicht - löste sich der stämmige Clanbewohner endlich von den Heimwehgefühlen, die ihn mit Sicherheit bald ereilen würden und marschierte samt Schlitten zum Haus von Hod, ihrem Kameraden. Jener stand schon wartend vor der Tür und erkannte Connor sofort am festen Auftritt seiner Füße.
    Die beiden wechselten einige Worte und zogen anschließend gemeinsam los. Er, Connor, erfuhr, dass Sabo und Baldivur schon einige Stunden vor ihnen zum Treffpunkt gegangen waren.
    »Dann würde ich vorschlagen«, meinte der Bierbrauer, »Schlagen wir lieber ein zügigeres Tempo ein. Wer weiß, ob sich das Wetter heute nicht noch zum Schlechten wenden kann?«
    Geändert von Connor ap Rhys (06.11.2014 um 01:08 Uhr)

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    Connor ap Rhys ist offline
    Das eisige Ödland, in welches sich Connor und Hod begaben, zeigte sich heute von seiner unliebsamsten Seite. Die Wege waren zugeschneit, sodass ein Weiterkommen mit dem sperrigen Schlitten beinahe unmöglich war. Ferner bahnten sich ungewöhnlich frostige Winde ihren Weg in die Kleiderfalten der Wanderer und verursachten eine vorübergehende Lähmung der Gelenke, welche aber nie von allzu langer Dauer war. Somit kamen die zwei aus dem Hammerclan zwar mäßig, aber doch voran. Connor wusste, dass es an Dummheit grenzte, ein solch schweres Transportstück wie sein Bierfass durch die unfreundliche Kälte Nordmar zu zerren, aber lieber würde er mitsamt seinem Bier sterben, als es hier zurückzulassen.
    Er wandte sein fast komplett verdecktes Gesicht nach hinten, um nach Hod zu schauen. Jener sah auch nicht weniger fertig aus als Connor, doch er kämpfte wacker gegen die Eiseskälte an. Damit sie sich nicht im Schneesturm verloren, hatte Connor sie mithilfe eines Seils an den Knöcheln zusammengebunden. Es war Hods Idee gewesen und dem Bierbrauer hatte diese zuerst nicht gefallen. Doch die Skepsis bewies sich als unbegründet. Hod spürte mit seinem schneebehafteten Hosenbein jede veränderte Berührung des Seiles, wusste, wann er schneller gehen und wann er warten musste.

    Nach einer Weile erreichte ihr kleiner Zug eine schmale Felsspalte, über die eine sehr wackelig aussehende Hängebrücke gespannt war, die, wie Connor wusste, direkt zu dem Tal mit dem vereinbarten Treffpunkt der Freunde führte. Mulmig sah der Bierbrauer auf die schmalen Holzbretter und zückte sein Messer. Einige Schnitte durchtrennten das Seil, welches ihn mit Hod verbunden hatte. Es wäre reiner Selbstmord, mit zwei Leuten und einem Schlitten gleichzeitig die Brücke zu überqueren. Gerade wollte Connor seinen Freund darauf hinweisen doch bitte anzuhalten, als sich plötzlich der Boden unter ihm auftat. Mit einem lautlosen Schrei auf den Lippen stürzte der Bierbrauer in die Tiefe. Doch der Fall endete nicht mit seinem vermeintlichen Tod, sondern auf einer Schneewehe, die sein Gewicht gerade noch auszuhalten schien. Connor wagte nicht, sich zu regen. Dann fiel es ihm wieder ein.

    »Hod!«, schrie er gegen den schier übermächtigen Sturm an, der gnadenlos versuchte, das Gebrüll des Nordmanns zu übertönen. »Bleib stehen! He, Hod, anhalten! Oh, ihr Ahnen, ich flehe euch an. Hod!«
    Geändert von Connor ap Rhys (06.11.2014 um 01:06 Uhr)

  17. Beiträge anzeigen #77
    Ritter Avatar von melford
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    melford ist offline

    Die Höhle der Rattensippe

    Samhain mitsamt seinen alljährlichen Feierlichkeiten war zwar schön längst vorbei, doch irgendwie fühlte sich der Baumeister noch immer leicht benommen. Es war kaum der Rede wert, doch irgendwie hatte er nicht das Gefühl in bester Verfassung zu sein. Schwache Knie und eine allgemeine Kraftlosigkeit plagten seinen Körper und seinen Geist. Was konnte die Ursache sein? Eine Krankheit möglicherweise, oder sogar ein Fluch? So unwahrscheinlich war es gar nicht, wenn man in Betracht zog, dass er zu Samhain keine all zu gute Erscheinung gehabt hatte. Ein böses Ohmen, wenn man so wollte und das ihn nun plagte. So genau wollte der Handwerker aber nicht über das gesehene nachdenken, würde es die Erinnerungen an damals doch nur unnötig wach rufen. Damals, als er seine Frau nicht hatte retten und bisher auch nicht auffinden können.
    Ziellos wandelte Melford durch die Tunnel und besah sich, was in all den Jahren seiner Abwesenheit hier geschehen war. Im Grunde war der Sitz der Rattensippe noch derselbe wie damals, doch hier und da hatte es dennoch einige bauliche Veränderungen gegeben. Manche Räume wurden nun anders genutzt und der ein oder andere Tunnel führte jetzt an einen anderen Ort. Es konnte aber auch einfach nur sein Gedächtnis sein, dass ihm einen Streich spielte. Nichtsdestotrotz war es ihm eine gute Ablenkung, das alles hier etwas genauer zu begutachten und den fleißigen Sippenbrüdern über die Schulter zu schauen. Die ganze Seefahrerei und Schifffahrtsgeschichte war zwar noch immer ganz und gar nicht sein Fachgebiet, aber Interesse hatte er schon an diesem Handwerk. Und er bewunderte es jedes Mal aufs Neue, wie einfache Menschen in der Lage waren solche prächtigen Kähne zu bauen. Einfache Menschen, kein Militär, kein reicher Adel. Jeder konnte etwas bewegen…und vielleicht gab es noch Hoffnung.

  18. Beiträge anzeigen #78
    Lehrling Avatar von Connor ap Rhys
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    Connor ap Rhys ist offline
    Später konnte Connor nicht sagen, was den blinden Hod denn wirklich gerettet hatte. Sein Anufen der Ahnen, oder die übernatürlich ausgeprägten Sinne seines Freundes. Jedenfalls war Hod wie durch ein Wunder stehen geblieben, er hatte geahnt, dass etwas nicht stimmte. Auch er versuchte nun, mittels seiner Stimme, Connor ausfindig zu machen, was in Anbetracht des tosenden Sturms wie verschwendeter Atem wirkte.

    Natürlich hörte Connor die Rufe, die außerdem gegen die Windrichtung ankämpften, zu diesem Zeitpunkt noch nicht und wähnte Hod weiterhin in höchster Lebensgefahr.
    »Hoooood«, schrie der Gestürzte immer noch aus Leibeskräften. »Hooo-ooooood!«
    Zwecklos. Connor versuchte verzweifelt, durch seine Finger zu lugen, welche sein Gesicht schützend bedeckten, aber die wild umhertanzenden Schneeflocken flogen unablässig durch die entstandene Lücke und zwangen Connor, diese wieder zu schließen.

    Wer oder was konnte ihn in dieser schlimmen Situation jetzt noch retten? Sabo und Baldivur vielleicht? Zweifellos würden die beiden irgendwann misstrauisch über das Abbleiben ihrer zwei Freunde werden, aber das könnte auch noch Stunden dauern. Connor brauchte jetzt Hilfe und wenn Hod stehen geblieben war, was nur zu hoffen blieb, jener natürlich auch. Noch einmal flehte der Bierbrauer inbrünstig die Ahnen seines Clans an, insbesondere Gwaidor, der einer der ersten Orktöter gewesen und im Kampf mit einer dreißig Mann starken Orkhorde gefallen war, von denen er noch zwei Dutzend mit in den Tod gerissen hatte. So ging zumindest die Legende um. Doch warum sollte man sich nicht auf diesen glorreichen Mann berufen, welcher Mut, Furchtlosigkeit und Standhaftigkeit repräsentierte? In jeder Legende steckte ja ein wahrer Kern.
    Geändert von Connor ap Rhys (06.11.2014 um 13:15 Uhr)

  19. Beiträge anzeigen #79
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    Sabo ist offline
    "Verdammt, wo bleibe die denn?", fragte Sabo und ging unruhig auf und ab.
    Irgendwann hatte der Jäger dann keine Lust mehr zu warten, weshalb er sagte:
    "Los Baldivur, lass uns die beiden mal suchen."
    Sie löschten das Feuer und verließen dann den geschützten Jägerstand und gingen in den Sturm, der immer heftiger zu werden schien.

    Da Sabo sich hier in der Gegend am besten auskannte, übernahm er die Führung und erklärte seinem Freund, dass er sich nah an ihm halten sollte, damit sie sich nicht verlieren.
    Doch wusste der Nordmann auch nicht recht, von wo die beiden anderen kommen würden.
    Waren sie den längeren, dafür aber sicheren Weg gegangen oder wollten sie sich beeilen und haben den Weg über die alte Brücke genommen?
    "Am besten wir gehen erstmal zur Brücke", rief Sabo gegen den Schneesturm an.

    An der Brücke angekommen, sah Sabo nur, dass die Brücke nicht mehr da war.
    Doch am anderen Ende erkannte der Jäger eine Gestallt, doch konnte er nicht erahnen wer oder was da stand.
    "Connor?!", rief diese Person dann die Schlucht runter und der Nordmarer erkannte die Stimme des Schneiders Hod.
    "He, Hod! Connor! Bleibt wo ihr seid! Wir holen euch!", schrie Sabo und sagte dann an Baldivur gewannt: "Ich hol Connor da raus und du holst Hod hier rüber. Den Weg um die Schlucht dürftest du ja kennen. Wenn nicht, dann warte bis ich wieder da bin."

    Ohne auf eine Antwort seines Freundes zu warten, lief Sabo an der Schlucht entlang und suchte nach einem Platz wo er gut runter klettern konnte.
    Allerdings war dies gar nicht so einfach, da der Schneesturm immer heftiger wurde.
    Als er dann endlich eine vernünftige Stelle gefunden hatte, nahm der Jäger sein Seil und band es an einem Felsen fest, bevor er damit dann die Schlucht runter kletterte.
    "Hoffentlich find ich die Stelle nachher wieder...", murmelte er und machte sich auf den Weg um den Bierbrauer zu retten...

  20. Beiträge anzeigen #80
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    Höhle der Rattensippe in den westlichen Wäldern Sildens

    "... und da ist es das Prachtstück.", Hatlod öffnete feierlich die Türen zu der Kaverne auf, die ebenerdig zum Zulauf des sildener Sees lag und das Dock der unterirdischen Anlage enthielt, und gab den Blick auf den aufgebockten mächtigen Rumpf des Dreimasters frei.
    Yared erinnerte sich noch sehr genau daran, wie sie vor Jahren hier den im Rohbau unvollendet hinterlassenen Kiel der Maera vorgefunden und ihn anschließend fertig gestellt hatten.
    "Da die neue Werfthalle am See noch nicht fertig ist, mussten wir mit den beengten Verhältnissen hier unten vorlieb nehmen. Trotzdem haben wir versucht den Platz so gut wie möglich auszunutzen.", erklärte der Werftleiter, während sie an das in Kraweelbauweise beplankte Schiff abschritten.
    Der schnittige Segler war gut doppelt so lang wie die Maera, allerdings nur anderthalb mal so breit wie die Karavelle. Diese Verhältnisse erinnerten ihn stark an ein Schiff, dass er zuletzt in Thorniara gesehen hatte. Die Ähnlichkeit war frappierend. Das Spiegelheck, welches nach dem Stapellauf und bei voller Beladung bis unter die Wasserkante reichen würde, den Bord und die Aufbauten, einer myrtanischen Karavelle oder Galeone vom östlichen Archipel nachempfunden, konkav und mit hervorragenden Voraussetzungen im Enterkampf, jedoch weniger hoch aufragend und mit einem eher runden Kiel, gepaart mit dem durchgehenden Kasemattendeck, wie bei den schwereren Kriegsgaleonen.
    "Es ähnelt einem Schiff gortharischer Bauweise, das ich vor etwa einem halben Dutzend Monden nach Argaan überführte. Ihr habt euch am Pinaßschiff orientiert?"
    "Aye. Zunächst vereint es die Vorzüge von Ostmeerfahrer und Fleute und dann reizt es mit seinem Verhältnis von Länge zu Breite gerade so die Gegebenheiten der Kaverne aus. Der Kiel ist fast fünf mal so lang wie breit."
    Sein neues Schiff war kürzer als das riesige Gefährt des Ordens der Aufgehenden Sonne, welches gut 30 Fuß länger war. Doch das würde kein Nachteil sein. Der Rumpf war beinahe genauso geräumig, und die etwas geringere Länge erhöhte die maximale Geschwindigkeit und garantierte eine bessere Manövrierbarkeit, während die Santorija, wie Yared gedachte, das Schmuckstück taufen zu lassen, in puncto Stabilität bei Seegang und in den Segeleigenschaften in nichts nachstehen würde.
    "Kusteau ist der Ansicht, dass sie locker dreizehn oder sogar vierzehn Knoten erreichen kann."
    Fachmännisch betrachtete der Kapitän das Werk seiner Sippenbrüder - er hatte aufgehört ständig vor alles, was mit der Rattensippe zu tun hatte, ein 'ehemalig' in Gedanken einzufügen. Es war immer noch seine Familie und er war immer noch ein Angehöriger des Waldvolkes, Ritterschlag hin oder her - auch wenn er mittlerweile außerhalb der Sippe lebte und im Dienste der Myrtaner stand. Waldvölkler waren ja eigentlich auch Myrtaner und hatten auch schon in vergangenen Jahrhunderten für die myrtanische Krone gekämpft und unter ihrer Herrschaft gelebt, ungeachtet dessen, dass die Beziehungen während der Orkkriege merklich gelitten hatte. So gesehen setzte er nur eine Tradition fort, die sich vielleicht in Zukunft wieder stärker durchsetzen mochte. Aber das wussten mit Sicherheit allein die Götter.
    Der Korsar fuhr mit seiner Rechten über das Holz. Es war offenbar optimal abgelagert. Die dichte Struktur der Fasern fühlte sich sowohl fest und robust, als auch geschmeidig und dicht an.
    "Sie hat doch garantiert einen Tiefgang von gut einem Dutzend Fuß. Wird das nicht etwas eng für den Oberlauf des Sees?"
    "Das haben wir uns auch überlegt, dann aber nochmal nachgerechnet: Ohne Ballast und mit einer Minimalbesetzung von einem halben Dutzend ist der Tiefgang ausreichend klein. Zudem werden wir den Rumpf einfach von der Strömung zum unteren See hinab treiben lassen. Der Faktor mit dem der Wind beim Segeln sonst den Kiel in das Wasser drückt, fällt also auch weg und dank des sowieso recht flachen Rumpfes werden wir auch die Untiefen bei der Wassermühle überwinden."
    Yared nickte. Das hörte sich realistisch an.
    "Um die Bewaffnung hat sich Ijan gekümmert. Offenbar hat die Armee in Trelis und Geldern einiges an Kriegsmaterial in den Zeughäusern der Orks in intaktem Zustand erbeutet."
    "Ich dachte, viel von dem wäre nach Varant mitgenommen und bei der Belagerung von Bakaresh zum Einsatz gekommen oder mittlerweile in den Norden an die Grenze geschafft worden.", wandte Yared ein.
    "Offenbar gibt es noch Restbestände, für die man keine Verwendung hat. Auf jeden Fall hat er zwei Handvoll Schiffsballisten auftreiben können und sie herrichten lassen. Sobald ihr in Trelis ankommt, hast du also ein volles Batteriedeck mit einer stattlichen Breitseite von fünf Geschützen zur Verfügung. Außerdem wirst du nachher, wenn ich dir das Oberdeck zeige, sehen können, dass Platz für eine Jagdbewaffnung von zwei weiteren Ballisten auf dem Vordeck ist. Zudem haben wir mit zwei Deckkatapulten geplant, wie sie die Orks für Artilleriebeschuss auf Landziele auf ihren Galeeren einsetzen - eines Mittschiffs, eines Achtern.", dozierte Hatlod.
    Der Kapitän pfiff anerkennend. Mit solch einer Bewaffnung würde die Santorija im Kampf eine ausgezeichnete Figur machen und würde den Vergleich mit den schweren Karacken der myrtanischen Flotte oder den Orkgaleeren nicht scheuen müssen.
    Gerade als Yared dem sildener Schiffbaumeister eine hölzerne Leiter hinauf auf das Deck folgen wollte, um sie die imposanten zur Zeit noch gelegten Masten, die Aufbauten und das Interieur zu besichtigen, entdeckte er Melford. Der ehemalige Baumeister der Orks und eines der ersten Mitglieder der Ratten seit ihrer Neugründung stand neben dem Zugang zu den Stallungen, was Yared daran erinnerte, dass er noch nach Alana hatte sehen wollen, die nun - zu alt für die schwere Arbeit im Dienst von Sippe und Handelskompanie - hier in Silden ihr Gnadenbrot empfing.
    Offenbar stand der druidisch begabte Waldläufer schon länger dort und bewunderte die Kunstfertigkeit seiner Sippenbrüder.
    "Hey Mel, wie wäre es, wenn du mitkommst und dir das Schmuckstück auch von Innen anschaust.", forderte der Kapitän ihn auf.

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