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    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    Karawanserei Al Aristo, Varant, Provinz des Großreiches Rhobars III.

    Karawanserei und Oase von Al Aristo lagen inmitten von Wogen aus Zeltplanen.
    Während Osgar die Garde und eine der Kompanien der Blutnattern in die Ruinen südlich von Mora Sul geführt hatte, um die dorthin geflüchteten aufzuscheuchen, war Lord Hector mit den restlichen vier Kompanien nach Norden vorgestoßen. Die zentral in der Wüste an der bedeutenden Handelsstraße zwischen dem Pass nach Trelis und der ehemaligen Sklavenhalterfestung gelegene Karawanserei hatten sie vor gut drei Tagen erreicht. Seitdem durchkämmten sie die Berge im Nordwesten, welche die Wüste von Südwesten nach Nordosten von Ishtar bis nach Braga durchzog. Nach einigen kleineren Scharmützeln und einigen Überfallversuchen der Aufständischen auf die Versorgungstrecks der myrtanischen Armee hatte man endlich den Suchradius eingrenzen können. Die ortskundigen varantischen Späher, die Yared in Bakaresh angeworben hatte, um seine Marineinfanteristen sicher bis nach Mora Sul zu bringen, hatten schließlich mit der Hilfe einiger einheimischer Kameltreiber das Versteck der Assassinen entdeckt. Ein Großteil der geflüchteten Rebellen hatten sich in einem weitläufigen Höhlensystem gesammelt und warteten nun wohl auf Anweisungen ihrer Anführer.
    Das Problem war nun, dass es keine genauen Karten von dem unterirdischen Tunnelsystem gab. Natürlich war die Mehrzahl der Eingänge den ansässigen Wüstenbewohnern bekannt, da sie sicheren Schutz vor Sandstürmen boten. Jedoch war es unüblich weiter als notwendig in die Höhlen vorzudringen. Dort unten konnte alles mögliche lauern, wie Minecrawler oder anderes Ungeziefer. Also mied man ein unnötiges Risiko - vor allem, wenn man sich nur auf eine Hand voll angeheuerter schlecht ausgerüsteter Karawanenwächter stützen konnte.
    Ohne den Verlauf der Gänge dort unten jedoch genau zu kennen, glich ein Vorstoß in die Tiefen einem Himmelfahrtskommando. Mit Sicherheit hatten die Rebellen Fallen und Hinterhalte vorbereitet, zudem kannten sie die genauen Verläufe der Tunnel - womöglich sogar ausreichend um in bestimmten Passagen ohne Licht auszukommen. Weder der Statthalter noch die Hauptleute wollten ihre Leute auf engem unbekanntem Terrain gegen Schatten antreten lassen.
    Yared hatte sich mit den anderen Offizieren zur Stabsbesprechung im Hauptgebäude der Karawanserei eingefunden.
    "... aber werden die Aufständischen nicht bemerken, dass wir an den Eingängen herumwerkeln? Der Lärm, den die Pioniertruppen verursachen, hallt doch sicher meilenweit in den Berg. Nur ein Tor könnte annehmen, dass sie das nicht schon längst bemerkt haben. Sie könnten fliehen, bevor wir sie in den Höhlen stellen können oder aber uns angreifen, um die Arbeiten zu stören." Jenkowas, der einzige Hauptmann der Blutnattern neben Cerone, der mit seiner Kompanie bei Al Aristo lagerte, war bislang nicht in die Pläne eingeweiht worden. Ihm war ja schließlich auch die Aufgabe zugefallen, die Etappe zwischen der Hauptstreitmacht im Feld und Mora Sul und damit den Nachschub zu sicheren. Daher war es bis jetzt nicht notwendig gewesen.
    "Wir haben bereits entsprechende Versuche gehabt. Bislang konnten wir sie alle ohne große Verluste zurückdrängen. Fluchtversuche gab es bislang nur vereinzelte. Wir konnten nicht alle unterbinden, aber es sind nur wenige entkommen. Die meisten sind unsere Patrouillen zwischen den Bergen und der Straße nach Ishtar in die Arme gelaufen."
    Theoretisch hätte man auch die Zugänge vermauern und die ganze Sache aussitzen können. Aber dann bestand die Möglichkeit, dass die Aufständischen sich den weg in die Freiheit gruben. Die Myrtaner hatten ja keine Ahnung, wie viele Tage die Assassinen dort unten einer Belagerung standhalten konnten. Sofern man den wenigen Gefangenen, derer man während der Scharmützel habhaft geworden war, glauben konnte, lagerte dort unten Getreide für Monate und, dass sie dort unten mindestens eine Zisterne hatten, die bis ins Grundwasser reichte, bezweifelte niemand.
    Außerdem konnte es sich der Statthalter nicht erlauben, die Hälfte oder auch nur ein Viertel seiner Streitmacht für mehrere Wochen oder gar Monate im Gebirge zu binden. Und man konnte die Nattern nicht ohne Aufsicht lassen. Soweit traute ihnen keiner mehr über den Weg.
    Also war man zu dem Schluss gekommen, dass man die Belagerten aus den Höhlen treiben musste.
    Die Tür zum Hinterzimmer der Taverne öffnete sich. Yared erkannte den Rick, den Späher, den sie den Fahlen nannten.
    Seitdem er mit Yareds Kommando aus Argaan zurückgekehrt war, hatte er für Osgar in der Garde gearbeitet und war nun einer der wenigen Gardisten, die den Statthalter auf der Strafaktion begleiteten. Der Kapitän wusste um seine Qualitäten und hatte ihn mit dem Einverständnis Lord Hectors zum Anführer der Späher bestimmt.
    Offenbar waren diese zurückgekehrt, denn der schweigsame große Kerl kam zum Tisch, um den die Offiziere standen, und entrollte eine weitere Karte, die er aus seiner Tasche nahm. Dann legte er sie in ihre Mitte über die Listen und anderen Zeichnungen und Skizzen der Umgebung und der Bergregion.
    Der Korsar beugte sich über sie.
    "Und?"
    Yared sprach ohne von der Karte vor sich aufzusehen: "Es ist genau, wie wir gedacht haben, Milord. Die Aufständischen haben einige der Tunneleingänge verbarrikadiert. Aber das kommt uns nur entgegen. Aus einem blockierten Eingang können auch sie nicht entkommen, Jeder blockierte Eingang ist einer weniger, den wir überwachen müssen."
    "Gut, dann sind wir wohl bereit. Wie sieht es mit der Vorrichtung aus?", fragte der ehemalige Chef des myrtanischen Geheimdienstes und jetziger Statthalter seiner Majestät in Varant.
    "Meine Leute müssten sie heute Nacht noch fertig stellen können, sodass wir im Morgengrauen angreifen können, Milord.", antwortete der Käpt'n.
    Geändert von Yared (19.09.2014 um 15:41 Uhr)

  2. Beiträge anzeigen #22
    Ritter Avatar von melford
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Varant - Rauchzeichen

    Eine Felsspalte, gerade so groß, dass man sich leicht geduckt hineinwagen konnte, sollte der Ausgangpunkt ihres Vorhabens sein. Einem Vorhaben welches für Melford im Prinzip völliges Neuland war. Die schreckte den erfahrenen Baumeister jedoch nicht im Geringsten davon ab, sich der Sache anzunehmen, auch wenn es eine heikle Angelegenheit war. Richtig ausgeführt, würde es den Feinden schwer zusetzen, aber falls etwas schief ginge, würde man sich selbst ebenso sehr ans Bein pinkeln.
    Der Plan Yareds sah vor, dass man die Aufständischen mit Rauch und ätzenden Gasen aus den Höhlen herauslockte, um sie dann auf freiem Gelände „wohlwollend“ zu empfangen. Dazu hatte Melford veranlasst, einen einfachen Ofen aus Stein, Sand und Lehm genau vor dem Felsspalt aufzubauen. Das Feuer hatte reichlich Platz, um sich wunderbar entfalten zu können, doch der entstehende Qualm würde in die Höhlen abgeleitet werden. Da sie sich hier an einem der niedrigsten Eingänge befanden, würde der Sog zu den höher gelegenen Tunneln den Rauch mit ziehen. Dadurch erhoffte sich der Baumeister möglichst alle Gänge zu erwischen und den Qualm so gut wie möglich in dem Höhlensystem zu verbreiten. Für alle fälle, hatte er noch ein paar Blasebälge an den Rändern der Spalte anbringen lassen, um die Sogwirkung notfalls manuell zu erzwingen. Ähnliche Aufbauten gab es noch an zwei weiteren Eingängen. Nur um sicher zu gehen.
    „All zu viel Brennmaterial haben wir nicht. Hier im Gebirge ist es schwer genügend Material aufzutreiben.“ meldete einer der Soldaten, welcher eine Kiste mit Brennholz in die nähe des Ofens stellte.
    „Es muss reichen.“ entgegnete der Belagerungsmeister knapp und traf ein paar letzte Vorbereitungen, um den Plan in die Tat umzusetzen. Glücklicherweise führte die Kompanie etwas Holz bei sich um Lagerfeuer auf ihrem Marsch errichten zu können. Zudem konnten sie auch einige Vorräte der Karawanserei nutzen, doch das war es auch schon.
    Vorsichtig öffnete Melford eine Kiste mit Abfällen, die man ihm zum Verbrennen zugestellt hatte. Wenn das Feuer eine ausreichende Hitze erreicht hatte, würde man neben diesem Zusatz, auch noch Exkremente hinzugeben, wovon sie reichlich hatten. Der Kämpfer war nicht sehr begeistert von dieser Idee gewesen, auch wenn es wunderbar zu ihrem Vorhaben beitragen sollte. Aber der Gestank war etwas, worauf er auch hätte verzichten können.
    „Gebt dem zweiten und dritten Stützpunkt das Signal, dass wir mit dem Vorhaben beginnen werden. Sie sollen sich bereithalten.“ befahl er einem nahestehenden Soldaten und entzündete mit Schlagstein und Feuerstein den sorgfältig aufgerichteten Haufen Brennmaterial im Ofen. Dies würde das erste Feuer werden und je nachdem wie sich die Situation entwickelte, würde man es bei diesem einen Feuer belassen, oder die zwei anderen ebenfalls entzünden. Melford war gespannt.
    Geändert von melford (19.09.2014 um 15:49 Uhr)

  3. Beiträge anzeigen #23
    Ritter Avatar von Bartimäus
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    myrtana Bei Silden

    Noch bevor etwas zu sehen war, erklang ein markerschütternder Schrei. Barti fühlte sich als hätte er seit Monaten nicht mehr geschlafen und als hätten seien Muskeln seit Ewigkeiten unermüdlich gearbeitet. Dann fand er sich in der Luft über Silden wieder, in einem rasanten Wechsel unterschiedlicher Bilder sah er einen massigen, schuppigen Körper der über die Ortschaft zog und einen garstigen Begleiter abzuschütteln versuchte. Abwechselnd aus unterschiedlichen Positionen, einmal von unten, einmal von oben und einmal aus einer Ansicht, die von den Augen des Wesens selbst zu kommen schien, war die Szenerie zu beobachten.
    Ein weiterer schriller Schrei ertönte! Ein Schleicher legte sich vor das Bild, verschwamm als die Echse den Kopf schüttelte und die Landschaft so schnell an deren Augen vorbei zog, dass sie nicht mehr im Detail zu begreifen war.
    Der Waldläufer spürte Stiche. In seiner Brust. In seinen Gliedmaßen. Überall! Alles schien zu schmerzen.
    Wieder ein Schrei, jedoch diesmal von einem anderen Wesen, ein Kampfruf. Es musste losgeworden werden! Das kleine, schwache, lästige Ding auf seinem Rücken, dass sich mit seinen überdimensionalen Klauen festgekrallt hatte musste abgeworfen werden!
    Doch während die beiden dem See immer näher kamen, machte das Anhängsel keine Anstalten von dem mächtigen Jäger abzulassen, sondern stach nur erneut zu, verursachte Schmerzen, die sich lähmend durch den ganzen Körper zogen. Der Schwanz peitschte, die Flügel schlugen, das Maul schnappte und schrie, doch es half nichts. Das kleine Wesen und die Verletzungen beeinträchtigten den Flug und wandelten ihn schließlich in Fall. Die Wogen des Sees kamen in rasender Geschwindigkeit näher und klatschten mit unbarmherziger Wucht schließlich gegen die beiden Körper.
    Augenblicklich schwand das Bild, als wollte der Körper alle Sinne ausschalten um sich voll und ganz auf das betäubende Stechen des Schmerzes konzentrieren zu können, welches allumfassend war. Immer intensiver bis schlimmer nicht mehr ging schwoll es an, bis es schließlich der Kälte und dem erlöschen der Empfindungen und Gedanken wich.
    Leben so mächtig, ein Körper so kräftig und ein Verstand so scharf wurde von dem See geschluckt, als hätten sie nie existiert...


    Bartimäus schlug die Augen auf, atmete schwer und fühlte sich als hätte er tagelange Folter und körperliche Qualen hinter sich. Das Erste was er erblickten war ein Wolf, weiß wie Schnee auf der anderen Seite des Sees, doch noch ehe sie das vollends begreifen konnten, wurden zu müde und noch weitere Informationen zu übermitteln. Auch der Geist wurde schwer und der Jäger fiel in einen Schlaf, der von einer Frage geprägt war.
    'Was habe ich gerade gesehen?'
    Geändert von Bartimäus (20.09.2014 um 19:47 Uhr)

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    Ritter Avatar von Bartimäus
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    myrtana Bei Silden

    Der Waldläufer erwachte am Ufer des Sees und seine Erinnerungen schienen ihm wie ein Traum. Er wusste nicht wie lange er hier gelegen hatte und auch die Ereignisse konnte er sich nicht erklären, doch eins war klar. Ein Traum war das nie und nimmer!
    Viel mehr schien es ihm wie ein Blick in die Vergangenheit. Ein Eindruck von den Geschehnissen wie sie damals passiert waren, als Silden von einem Drachen, oder Wyvern wie er damals den Begriff auch gehört hatte, bedroht worden war. Den Kampf damals hatte er zwar nicht aus der Nähe mitbekommen, doch erinnerte er sich natürlich an das riesige Reptil, dessen Anwesenheit die Pest ausgelöst hatte, an welcher Cécilia beinahe verstorben wäre.
    Zumindest erschien es ihm die nahegelegenste Erklärung, dass sich das Gesehene auf damals bezog, schließlich gab es Drachen nicht wie Sand am Meer und auch wenn der Jäger nicht genau wusste, wie und durch wen das Ungeheuer damals getötet worden war, so schien ihm dies eine Möglichkeit.

    Noch immer in Gedanken rappelte sich der Waldläufer auf und machte sich auf den Weg zurück zur 'Grünen Krähe', wo scheinbar alle vom gleichen Thema zu sprechen schienen, ein großes Ereignis, was unter all den Jägern Kreise schlug. Etwas irritiert wandte sich der Neugierige deshalb an Aidar. Was ihm passiert war konnte ja wohl kaum etwas mit allen anderen zu tun haben. Oder etwa doch?
    "Bewahre! Was ist denn hier los?"
    "Hast du denn heute gar nichts mitbekommen? Es reden ja alle schon den ganzen Tag darüber! Es wurden Wölfe gesichtet, ganz in der Nähe vom Dorf, doch das ist noch nicht das Ungewöhnlichste."
    Barti hatte schon skeptisch eine Augenbraue hochgezogen, denn das hätte ich auch stark gewundert.
    "Es waren weiße Wölfe, Schneewölfe, wie sie sonst nur in Nordmar vorkommen! Und auch wenn es nicht weit ist bis zum Pass, so kommen sie sonst nie bis hier runter."
    Das war nun in der Tat interessant und so bedankte sich der Waldläufer, bestellte noch etwas zu essen und zog sich dann in eine freie Ecke zurück.
    Hatte er nicht sogar selbst einen dieser Wölfe gesehen? Bisher hatte er nicht daran gedacht, doch jetzt wo alle davon sprachen, schien ihm die Erinnerung wieder deutlicher zu werden.
    Offensichtlich reihte sich ein ungewöhnliches Ereignis an das nächste und schon lange hatte der Neugierige aufgehört an Zufälle zu glauben. Es hatte eine Bedeutung, dass die Wölfe hier waren und so würde er ihrer Spur folgen, hoch nach Nordmar, in die eisigen Täler und Berge, welche eigentlich ihre Heimat sein sollten.
    Geändert von Bartimäus (20.09.2014 um 19:47 Uhr)

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    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Nordmar

    Auf dieser Reise war Bartimäus zum ersten Mal in Varant gewesen, einem der Land der Hitze und des Sandes und ein Gebiet in dem sich der Waldläufer wohl sehr schwer getan hätte ohne fremde Hilfe zurecht zu kommen. Ebenfalls zum ersten Mal war er jetzt in Nordmar, dem Land der Berge und der Kälte, doch schien ihm diese Region bei weitem einfacher zu bereisen. Natürlich bedurfte es besonderer Ausrüstung um an die Witterungsbedingungen angepasst zu sein und der Neugierige musste feststellen, dass die Vielzahl an Bergen und dazwischen gelegenen Täler ihm die Wegfindung durchaus erschwerte, aber dennoch würde er früher oder später an sein Ziel kommen. Wald war Wald und Schnee gab es im Winter in Myrtana auch, sodass er sich allgemein ziemlich wohl fühlte.
    Als Ziel hatte er sich erst einmal den Wolfsclan gesetzt, einem Dorf der Jäger wie er gehört hatte, sodass er hoffte, dort auf gleichgesinnte Menschen zu treffen, die ihm das Leben nicht unnötig schwer machen wollten. Außerdem glaubte er, dass es kein Zufall war, dass ihm ausgerechnet weiße Wölfe begegnet waren und seit er die Schneelandschaft des Nordens betreten hatte, hatte er kein weiteres ungewöhnliches Zeichen wahrgenommen. Und zu guter Letzt war er schlicht und ergreifend der südlichste der Clans und somit der erste zu erreichende, von dem aus man immer noch gegen Norden ziehen könnte.

    Dieses Ziel zu erreichen war, der Gebirge sei Dank, dann aber doch nicht so leicht zu erreichen wie gedacht, denn der Waldläufer glaubte die Hütten der Siedlung schon gesehen zu haben, jedoch befanden sie sich viele Meter über ihm auf Hängen, die er niemals hätte erklimmen können. Sein Weg zog sich also noch weiter in die Länge bis er schließlich über einen gefühlt endlosen Umweg an Höhenmeter gewonnen hatte und schließlich eine Brücke fand, die ihn über ein Tal führte und wohl den Zugang zum Clan darstellte. Dies bezeugten auch die Männer, die wache hielten und ihm versicherten, dass er nur noch den Weg hinauf folgen musste um endlich die Hütten zu erreichen in einer von denen er hoffentlich Unterschlupf finden konnte.
    Aus Sicherheit vermied er es die Nordmänner mit dem waldvölkischen Gruß anzusprechen, denn auch wenn sie nicht so wirkten, als wären sie sonderlich von Rhobars Macht beeinflusst, so konnte man nie wissen und Waldläufer waren im myrtanischen Reich bekannter Maßen nicht gerne gesehen.

  6. Beiträge anzeigen #26
    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Wolfsclan

    Schon wieder war er ziellos, sein Problem ähnlich wie jenes in Silden, mit dem Unterschied, dass er sich hier nicht auskannte. Es gab keine heilige Eiche, der er eine Verbindung zur Natur zusprach und auch gab es nichts was er in Verbindung mit dem Wolf hätte bringen können, die er in Silden gesehen hatte. So ging er also durch die Siedlung, wachsam auf alles achtend was ungewöhnlich sein könnte oder so aussah als wäre es seine eigene Einbildung und sich einen Überblick verschaffend.

    AAAAaaaahhhhhhh!!!

    Ein Stich fuhr in sein Auge, Schmerz durchströmte seinen Körper und sein Mund öffnete sich zu einem Schrei, entsandte aber keinen Ton. Geschockt fuhr er mit der Hand zu dem schmerzenden Auge und musste erschrocken feststellen, dass es nichts mehr sah.
    Was? Warum?
    Seine Gedanken überschlugen sich. War er wirklich von etwas angegriffen worden? Doch da war nichts gewesen, kein Geschoss, keine Waffe, kein Angreifer. Irritiert wankte er ein paar Schritte weiter und bemerkte erst jetzt, wie schwach er sich fühlte.

    Argh!

    Mit einem dumpfen Geräusch schlug er am Boden auf, als seine Beine plötzlich nachgegeben hatten. Das Bild des noch sehenden Auges verschwamm kurz, ehe es wieder scharf wurde.
    Das Dorf sah stark in Mitleidenschaft gezogen aus, viele Häuser waren zerstört und von manchen Stellen stieg rauch in den Himmel auf. Er sah sich um, konnte erkennen wie kleine, zweibeinige Wesen umherhuschten. Nur kurz waren sie zu sehen, dann hatten sie sich schon wieder in ein Versteck verkrochen. Wütend schnaubte er und sah kleine Rauchwölkchen vor sich aufsteigen, als plötzlich ein Schwarm von der Seite auf ihn zuraste. Hunderte kleine Stiche machten sie auf seiner Haut, der Kopf schnellte herum und sah gerade noch, wie ein Ball aus Feuer auf die kleinen Wesen zuflog, die den Schwarm entsandt hatten und sie dazu brachte in alle Richtungen zu fliehen.
    Aber damit nicht genug! Auch von der anderen Seite stürmten sie auf ihn zu und rammten ihre Klauen in seine Seite. Von hinten schlug ein schuppiger Schwanz gegen die Angreifer, vorne griff eine Klaue nach einem und zerfetzte ihn und das Maul entfesselte ein kehliges Brüllen.
    Schon wieder von einer anderen Seite kamen Angriffe, noch ehe der vorherige abgewehrt war. Irgendein Parasit musste den Weg zu seinem Hals gefunden haben und rief weitere Schmerzen hervor. Das Auge sah sich um. Links stürmten kleine Wesen auf ihn zu. Rechts, das Bild war das gleiche. Vorne, noch mehr der lästigen Kreaturen. Überall! Er war umzingelt.
    Und die Kräfte schwanden...
    Kaum noch fähig sich zu bewegen lag er da. Plötzlich stand einer dieser Feiglinge direkt vor ihm, sah ihn an und erhob seine Klaue, die unproportional lange im Vergleich zum restlichen Körper war. Dann fuhr sie nieder, das Blickfeld engte sich immer weiter ein, bis am Ende nur noch die Augen des Schlächters zu sehen waren, in denen sich der gigantische Körper einer riesigen, erlegten Echse spiegelte.


    Ein weiteres mystisches Leben war gewichen. Vernichtet von Kreaturen die so mickrig wirkten und so schwach waren.

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    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline

    Wolfsclan

    Bartimäus schlug die Augen auf und lag wohl immer noch auf der Stelle an der er zusammengebrochen war. Den Tod zweier mächtiger, mystischer Wesen hatte er nun miterlebt und der Waldläufer wusste noch nicht so genau wie er all das deuten sollte. Auch wusste er nicht, wie es jetzt weiter gehen sollte, doch was er spürte war Tatendrang und Kräfte die gar nicht zu der langen Reise passte die er hinter sich hatte. Es schien keine weiteren Zeichen zu geben, außer einer inneren Unruhe, die sich für den Neugierigen anfühlte, als wollte sie ihn dazu bringen eine weite Reise anzutreten, ähnlich wie er es damals in Schwarzwasser empfunden hatte. Doch auf eben dieser Reise befand er sich gerade und die einzige Erklärung die er finden konnte war sich auf den Rückweg zu machen.

    Für den jetzigen Moment ging er aber erst einmal zur Taverne, denn überschüssige Energie hin oder her etwas zu essen, ein klein wenig Ruhe und Zeit das weitere Vorgehen zu planen konnte nicht schaden.
    Während er den Eintopf genoss, dachte er noch einmal über alles nach was er zu sehen bekommen hatte und was bisher passiert war. Die Eindrücke hatten an Intensität immer zugenommen. Wo er in Silden zuerst den Kampf zwischen Mensch und Drachen noch aus der Ansicht eines Außenstehenden gesehen hatte, so war es noch währenddessen übergegangen die Szene nur noch aus Sicht des Wyvern gesehen zu haben. Hier in Wolfsclan hingegen war er beinahe selbst der Betroffene gewesen. Seine Sinne waren durch die Verletzungen beeinträchtigt, er hatte sich gefühlt wie die Beute kurz bevor sie vom Jäger erlegt wurde und hatte die kämpfenden Menschen kaum als solche erkannt. Eine Steigerung dessen gab es schon kaum noch und auch hatte der Waldläufer nicht gedacht, dass die Welt schon so oft von drachenartigen Wesen heimgesucht worden war. Gleich zwei solcher Ereignisse hatte er in den letzten Tagen gesehen und auch auf Argaan hatte er die Geburt eines solchen Tieres gesehen. Ob es darum ging? Ob die Mutter ihm all das gezeigt hatte um ihn auf aktuelle Geschehnisse auf Argaan hinzuweisen? Ob das der Zusammenhang zwischen alledem ist?

    Es erschien dem Jäger einleuchtend, doch bemerkte er noch eine Besonderheit. Wenn dies eine Vorwarnung sein sollte, wenn die Menschen auf Argaan von dem allen noch nichts wussten und er der erste wäre, der davon berichten würde, was wäre dann seine Nachricht?
    Eine Warnung wäre naheliegend, es wäre das, was die Leute hören wollen würden.
    'Achtung wir werden angegriffen werden. Rüstet euch!'
    Doch genau genommen war das nicht was er gesehen hatte. Er hatte gesehen, dass der Drache angegriffen werden würde. Er hatte gesehen, dass der Drache sterben würde oder zumindest, dass alle Drachen bisher gestorben waren. Eine Rasse stärker und mächtiger als alle anderen und dennoch skrupelloser gejagt und mit jedem Mal nahezu ausgerottet. Ein Teil der Natur, der es bisher trotz all seiner Kraft nicht geschafft hatte sich durchzusetzen. Ein Rasse die so viel Leid erfahren hatte wie kaum eine andere.

  8. Beiträge anzeigen #28
    General Avatar von Yared
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    Kammgebirge, Varant, Provinz des Großreiches Rhobars III.

    Eigentlich stammte die Idee für die Räucheröfen ursprünglich nicht von Yared. Die Orks waren die ersten gewesen die diese Art Vorrichtung einst in den Kämpfen bei Montera und Faring zum Einsatz gebracht hatten, um gegen feindliche Mineure vorzugehen. Der Kapitän hatte die Idee nur übernommen und für ihre Zwecke angepasst. Melford war dabei eine unschätzbare Hilfe gewesen. Der einstige Kriegsbaumeister der Orkarmee war es auch gewesen, der anhand der Schachtverläufe die sinnvollsten Stellen für die Vorrichtungen ausgewählt und deren Installation überwacht hatte, nachdem er sie gemeinsam mit Bram und Kleuver, dem Zeugmeister des Natternregiments, einem hervorragenden Waffenschmied, nach Yareds Vorgaben gebaut hatte. Die Arbeiten an den Höhleneingängen hingegen hatte man zunächst Goya und Gritter, dem Schanzmeister der Blutnattern, überlassen, während Knut, Redge und der Obristleutnant die Hinterhalte vor den übrigen Ausgängen gelegt hatten.
    Nun lagen die Soldaten hinter Felsen und notdürftigen Barrikaden vor den Eingängen und warteten die Armbrüste im Anschlag auf die herausstürmende oder -kreuchenden Aufständischen. Melford hatte ordentlich einheizen lassen, auch wenn Yared sein Missfallen bezüglich der Ingredienzien aufgefallen war, und jetzt hieß es Geduld zu beweisen, denn sie wussten nicht, wie lange der Rauch getrieben von den Männern an den Blasebälgen, die sie unter anderem aus den Feldschmieden der Blutnattern und der Schmiede der Karawanserei zweckentfremdet hatten, und angezogen durch den natürlichen Kamineffekt der Höhlen und Schächte benötigen würde, um die unter Tage verschanzten Aufrührer zu erreichen, in Panik zu versetzen und heraustreiben würde.
    Yared nutzte die Wartezeit, um sich über die Geschehnisse der letzten Tage klar zu werden. Eigentlich hatte er nur eine Kompanie nach Mora Sul führen sollen, um dort die Garde des Statthalters zu unterstützen. Dass er jetzt auf einem Feldzug mitten in der Wüste Varants war und aufständische Assassinen jagte, war eigentlich nicht sein Ziel gewesen. Auch wenn einer der Gründe für den Korsaren Sianna beziehungsweise Zarah, wie sie in Wirklichkeit hieß, gewesen war, er würde nicht mehr mit zurück in den Süden des Landes marschieren, wenn dieser Teil der Jagd vorbei war. Er konnte Melford, Bram, Goya und Donna nicht noch länger zum Dienst in den myrtanischen Streitkräften zwingen, nur um eine längst als vergangen zu bezeichnende Beziehung möglicherweise wieder aufzuwärmen.
    Ansonsten hatte er seine Pflicht und Schuldigkeit getan. Zyras Bedingungen waren längst übererfüllt und er hatte sich Kaperbrief und Soldkapitulation ehrlich verdient. Nein, er würde mit seinen Gefährten nach Norden weiterreisen über Braga nach Trelis und dann nach Silden.
    Ein Schiff wartete auf ihn.
    Der Geruch von Seegras und salziger Gischt stieg aus den Erinnerungen herauf. Das Meer rief nach Yared, dem Korsaren im Dienst der myrtanischen Krone.
    Da wurden seine träumerischen Gedankengänge unterbrochen.
    "Da kommen sie!", durchbrach der Schrei eines Soldaten das Gemurmel der wartenden. Sofort richteten sich wieder alle Augen auf den Ausgang der Höhlen vor ihnen.
    "Wo denn?"
    Geändert von Yared (21.09.2014 um 02:52 Uhr)

  9. Beiträge anzeigen #29
    General Avatar von Yared
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    Kammgebirge, Varant, Provinz des Großreiches Rhobars III.

    Zuerst kam der Rauch.
    Yared verwunderte das nicht. Sie hielten die Öfen mittlerweile seit beinahe sieben Glasen am Brennen. Schon knapp zwei Dutzend Mal hatte Melford die Männer an den Blasebälgen abwechseln lassen - sie hatten eine Art Dreischichtbetrieb angesetzt und jedes halbe Glasen die Männer ausgetauscht. Der Rauch war immerhin das erste sichtbare Zeichen, dass ihr Plan, die Höhlen mit Rauch zu fluten, gelungen war.
    "Es hat geklappt.", meinte Redge, der sich die Hände rieb und freute wie ein kleines Kind, das im nächsten Augenblick einen Haufen Geschenke präsentiert bekam.
    "Abwarten.", brummte Yared, "Es kann immer noch sein, dass sie nicht kommen, entweder, weil sie da unten erstickt oder durch einen Ausgang, den wir übersehen haben, entkommen sind."
    Der Kapitän fixierte mit seinem Blick die Schwaden, die immer dichter aus der Öffnung hervorquollen. Langsam stieg auch den Männern hinter der Barrikade der Gestank in die Nasen.
    "Nehmt die feuchten Tücher vor die Gesichter.", ordnete Yared an und band sich selbst das eigene vor Mund und Nase. Der feuchte Stoff würde immerhin das schlimmste von ihnen fernhalten. Trotzdem erwartete er, dass seine Augen jederzeit anfingen zu tränen.
    Dann wurden sie dichter Schatten im Qualm gewahr.
    Und schließlich wanden sich die ersten Aufständischen keuchend und prustend nach Luft schnappend aus dem Eingang. Auch sie hielten sich Stoff und Ärmel vor die Atemöffnungen.
    "Waffen fallen lassen und die Hände da, wo wir sie sehen können, sonst ...!", brüllte Goya den Assassinen entgegen.
    Doch es war bereits zu spät. Wie von der Tarantel gestochen kam ein einzelner mit erhobenem Krummschwert aus dem Vorhang von schwebenden die Schleimhäute reizender Feststoffteilchen und Gestank und stürmte auf die Barrikaden zu.
    "Halt! Nicht! Narek!", schrie einer der Aufständischen noch, aber alles andere ging im Geschosshagel unter, der auf die gestellten, vom Rauch aufgescheuchten Wüstenkrieger ein prasselte.
    Die Bolzen der myrtanischen Armbrüste zerfetzten ihre leichte Kleidung, Haut sowie Fleisch und Knochen. Blut spritzte durch den bestialisch riechenden grauen Dunst und vermischte sich mit Ruß und Sand. Nach wenigen Momenten war das Blutbad angerichtet.
    Wo eben noch Assassinen vor dem Rauch geflohen waren lagen jetzt nur noch ausblutende Körper gespickt mit Armbrustgeschossen.
    Die Jagd hatte ihr schnelles Blutiges Ende erhalten. Ein unnötiges Ende. Aber so war der Krieg: Die einen ergaben sich nicht, weil sie keinen besonderen Wert auf einen fairen Prozess vor einem Kriegsgericht und eine saubere Hinrichtung legten, die andern drückten den Finger am Abzug viel zu schnell, weil sie ängstlich, unerfahren oder einfach nur blutlüstern waren.
    Yared wusste, warum er verhindern musste, dass so etwas je dem Waldvolk zustieß.

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    Abenteurer Avatar von Sabo
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    Nordmar, Hammerclan

    Das mit den Myrtaner schien immer schlimmer zu werden. Wie Baldivur es gesagt hatte, gab es immer nur Ärger wenn die Rotröcke in einen der Clans kamen.
    Sie hatten grade genug Lebensmittel um sich selber zu versorgen, da es einfach schlechte Zeiten waren und wenn dann noch die Myrtaner kämen, würden sie sich hier benehmen als würde ihnen alles gehören.

    "Im Grunde gibt es zwei Möglichkeiten", brummte Sabo und erklärte dann weiter:
    "Entweder wir kämpfen oder wir hauen ab. Sollten wir kämpfen, werden wir im Hammerclan ziemlich viel Ärger kriegen und wir können es uns nicht erlauben mit Rhobar einen Streit zu beginnen. Wenn wir abhauen, können wir das Dorf nicht mehr unterstützen.
    Aber ich sage euch, ich habe keine Lust mehr auf die Schwächlinge, sobald es Winter wird, scheißen die sich doch eh ein hier oben und betteln uns an ihnen Unterkunft zu gewähren.
    Am besten ist, wenn wir von hier verschwinden. Nicht sofort, aber irgendwann sollten wir von hier weg. Ich habe gehört auf einer der Südlichen Inseln haben die Myrtaner kaum Macht, da irgend so ein anderer Heini ihnen die Stirn bietet. Also, was sagt ihr?"
    Während Sabo auf eine Antwort wartete, trank er seinen Met aus und schaute sich in der Taverne um. Früher, als er noch kleiner war, war hier immer viel los. Die Barden sangen und die Männer erzählten Geschichten von ihren mutigen Taten. Doch diese Tage waren schon lange vorbei. Jetzt kam kaum noch jemanden in die Taverne, da es sich zum einen nur die wenigsten leisten konnten und die anderen keine Lust hatten auf Rotröcke zu stoßen, sollten sich welche hier hin verirren.

  11. Beiträge anzeigen #31
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    Connor ap Rhys ist offline
    Klopf! Klopf! Klopf!

    Ein letztes Mal schwang Connor den Hammer. Klopf!
    Dann warf der stämmige Nordmar das Werkzeug achtlos zur Seite und schlenderte den nur zu gut bekannten Weg in Richtung Taverne entlang. Auch die letzten Schaulustigen waren mittlerweile in ihre warmen Behausungen gekrochen. Sicher, kaum einer hatte sich die beklagenswerte Szene verbieten wollen. Connor ap Rhys, der einzige, der letzte gelernte Bierbrauer im entfernten Umkreis des Hammerclans, besiegelte das Ende einer Familientradition, an die sich selbst die Ältesten des Dorfes voller Nostalgie erinnerten. Seit über zehn Generationen oblag Connors Vorvätern die geheime Kunst des Bierbrauens und Connor hatte sie von seinem Großvater, Dawain, gelernt.
    Und heute wurde sie auch durch den letzten seines Geschlechts beendet. Morgen dann würde er seinen geliebten Schuppen dem vernichtendem Feuer überlassen, damit kein Narr die Gelegenheit bekäme, wichtige Utensilien zu stehlen.

    Alle hatten gemurrt, bis auf den Clanlord, denn der wusste, was Connor zum Aufhören bewog. Keinen Finger jedoch hatte der Fettsack für Connor und das Wohl seines Volkes gekrümmt, stattdessen tat er dies liebend gerne für die unsichtbaren Besatzer Nordmars, die Streitkräfte Rhobars III.
    Verächtlich spuckte Connor in den glitzernden Nachtschnee. Dieser Hanswurst von König konnte ihm gestohlen bleiben. Schon so oft hatte Connor sich vorgestellt, was er mit diesem Weichling anstellen würde, wenn er ihn vor seiner Nase hätte. Grausame Dinge.

    Das Wirtshaus warf seinen Lichtschein in die dunkle Nacht hinaus, doch weder Gelächter noch Gesang drangen durch die Holzwände. Schon lange war dies so, Connor vermochte nicht zu sagen, wie lange. Nun trat er ein und ein warmer Luftschwall kam ihm entgegen.
    »Einen großen Krug Bier«, rief er dem untätigen Schankmädchen entgegen.
    Anschließend setzte er sich zu seinen guten Bekannten an den Tisch. Baldivur, den er schon von Kindesbeinen auf kannte, Sabo, der Jäger und der blinde Hod. Sie alle saßen mit grimmigen Mienen über ihren Trinkhörnern und unterhielten sich leise.
    »Zum Wohle!«, begrüßte Connor sie und nahm einen kräftigen Zug aus dem eben hergebrachten Krug Bier.

  12. Beiträge anzeigen #32
    Abenteurer Avatar von Sabo
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    "Grüß dich Connor", brummte Sabo zu dem Neuankömmling.
    "Lange nicht mehr gesehen. Was macht die Arbeit?", fragte der Nordmann, wobei er die Antwort im Grunde schon kannte. Durch die Myrtaner machte Connor kaum noch Umsatz und er hatte genau so wenig Lust auf die Rotröcke wie der Rest hier am Tisch. Deswegen entschied Sabo, Connor in ihre Pläne einzuweihen.

    "Baldivur hat erfahren, dass demnächst einpaar der Myrtaner hier her kommen. Dann gibt es aber wieder nur Ärger und darauf haben wir keine Lust. Deswegen überlegen wir grade, was wir am besten machen könnten. Wenn wir gegen sie kämpfen würde es noch viel mehr Ärger geben und wenn wir abhauen sollten, also weg vom Hammerclan und vielleicht sogar weg von Nordmar, dann würden wir zwar unsere Leute im Stich lassen, doch es würde sehr viel weniger Stress geben. Allerdings haben wir uns noch nicht entschieden, also sag mal, was hältst du am Sinnvollsten?", meinte der Jäger und blickte Connor dabei an.

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    Lehrling Avatar von Connor ap Rhys
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    Missmutig wischte Connor sich den Schaum von den Lippen, ehe er anfing zu erzählen.
    »Tja, Sabo. Die Arbeit läuft nicht mehr, sie wurde genau genommen zum Erliegen gebracht. Der verfluchte König und seine Handelseinschränkungen! Ich habe nie einem was davon gesagt, aber seit Wochen hab ich mit meinem Bier nur noch Minus erzielt. Die Familienkasse ist Tag für Tag zusammengeschrumpft wie der Schnee über dem Feuer. Heute habe ich die letzten Fässer abgefüllt und die Bude dicht gemacht. Kein Bier mehr für den Hammerclan.«

    Entsetztes Schweigen trat ein. Offenbar hatte tatsächlich keiner der Männer gewusst, wie schlimm es um Connor stand. Ihre Sorge um ihren Freund wurde nur noch dadurch übertrumpft, dass die Aussicht, nie wieder qualitativ einwandfreies Bier in den Rachen zu bekommen, für einen gestandenen Nordmar so schlimm war wie der Tod.
    Auch Connor missfiel dieser Umstand, doch was sollte er machen? Hierbleiben konnte er um keinen Preis. Plötzlich spitzte er die Ohren. Was hatte Sabo da eben erzählt? Etwas von Rotröcken, die hier hoch kommen wollten, Kampf und... Flucht?
    »Moment mal, Sabo«, unterbrach Connor. »Habe ich das richtig verstanden: ihr wollt vor den verdammten Rotröcken fliehen?«

  14. Beiträge anzeigen #34
    Veteran Avatar von Die Stadtwache
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    Taverne, Hammerclan, Nordmar, Provinz des Großreiches Rhobars III.

    Raldir schnaubte abfällig.
    Dieser Connor hielt sich wohl für was besseres.
    Was glaubte der denn, warum er der einzige im Hammerclan war, der Bier braute? Jeder wusste doch, dass Hopfen und Malz teuer importiert werden mussten und alles was hier wuchs ziemlich mickrig und geschmacklich unausgegoren war. Dass Connor daraus etwas - nach Raldirs Meinung - einigermaßen trinkbares fertigen konnte, war bewundernswert. Aber, wenn er damit jetzt aufhört, wen juckte das schon?
    In den Clans wurde sowieso seit jeher eher hochprozentiges getrunken und Schnapsbrenner gab es im Hammerclan mindestens ein halbes Dutzend - die Familien, die auf ihren Wehrhöfen im näheren Umland nach guter alter nordmarerischer Tradition ihren eigenen brannten, nicht einmal mit eingerechnet.
    Und dann gab es da ja noch diesen Harald Schönger, ein Bierbrauer aus dem Flachland, der schon seit Jahren ganze Schiffsladungen seines guten Gebräus nach Nordmar importierte. Die Myrtaner jedenfalls zogen seine Bier dem Gesöff der meisten nordmarer Bierbrauer vor. Selbst manche Nordmarer taten das.
    Das Bier von Connor hatte doch nie ein Myrtaner haben wollen. Das war denen doch viel zu bitter - bei dem, was die Flachländer sonst so gewohnt waren.
    Trotzdem hatte der Kerl sich vor dem Clanlord aufgespielt wie sonst was. Hatte rumgeschrieen und gezetert, dass man es bis hinaus auf die verschneiten Wege des Clansdorfes hatten hören können, nur weil er meinte, die Myrtaner würden sein Bier trinken und die Steuern seien zu hoch. Als ob die Myrtaner je was von diesen Steuern zu Gesicht bekämen. Nein, Raldir wusste es besser, als dieser Haufen Taugenichts, die bislang nichts aus ihrem Leben gemacht hatten und - sollten sie weiter hier in den Clans nur so vor sich hin vegetieren - auch nichts mehr erreichen würden.
    Die Abgaben auf Alkohol waren doch erst eingeführt worden, um damit die Stellungen an der Nordgrenze zu finanzieren.
    Hätten sie sich mal ihren anderen Clansbrüdern angeschlossen, die dort an der Grenze zu den Orklanden gemeinsam mit den myrtanischen Regimentern ihren Mann standen, wie Raldir selbst es getan hatte, oder den Paladinen beigetreten und wie es Stylios gemacht. Den hatten sie sogar zum Ritter geschlagen, für seine Heldentaten. Das waren die wahren Clankrieger, nicht diese Waschlappen hier, die sich nur ihren Hintern wärmten, sich abends in der Taverne voll laufen ließen und nur auf die Flachländer schimpften.
    Nein, ein wahrer Nordmarer schnappte sich sein Schwert, und zog unter Innos' Banner hinaus in den harten Winter, der seine Schatten voraus warf, um ein paar Orks zu schnetzeln.

    Yared
    Geändert von Yared (22.09.2014 um 13:36 Uhr)

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    Taverne, Hammerclan, Nordmar, Provinz des Großreiches Rhobars III.

    "Hey, Rippe."
    "Was denn?" Tornbald Alskogen genannt Rippe öffnete die Augen einen Spalt weit. Der alte Schürfer hatte gerade so schön in der Ecke gedöst.
    "Raldir sieht ziemlich grimmig drein."
    "So? Tut der gute Raldir das? Was macht der überhaupt hier? Hat der sich nicht freiwillig gemeldet für die Nordlandmark?"
    "Der hat doch ein paar Tage Heimaturlaub. Letzte Woche waren doch Jarndral und Kalbinald da, jetzt ist es Raldir."
    "Achso. Und wieso kuckt Raldir so mürrisch."
    "Keine Ahnung. Conner, der Bierbrauer, hat gerade verkündet, dass er kein Bier mehr brauen will."
    "Achso? Mmh? Dann ist es also wahr - die Gerüchte über seine Beschwerde beim Clanlord ... "
    "Und warum kuckt jetzt Raldir so grimmig? Der hat doch noch nie viel von Connors Bier gehalten, sich stattdessen mit Stollengrollen einen angetrunken."
    "Das hab ich dich doch gerade gefragt."
    "Ich dich aber als erstes, Rippe."
    "Schon gut, schon gut.", wiegelte der Schürfer ab und versuchte nachzuvollziehen, wohin der Clankrieger starrte. Dann stellte er fachmännisch fest: "Er mag es nicht, wie die da drüben über die Flachländer reden. Das ist alles."
    Wahrscheinlich blickte Raldir gerade auf die vier gescheiterten Existenzen an einem der Tische herab und kostet das Gefühl der gerechten Empörung aus. Die vier waren für ihren Unmut über die Zusammenarbeit mit den Flachländern bekannt. Der Clan war halt immer noch irgendwo ein Dorf und die Weiber klatschen viel, wenn der Tag lang war.
    Ach, Raldir sollte sich nicht so haben. Dabei hätte er genauso enden können, hätte er sich nicht freiwillig gemeldet. Und jetzt glühte der Clankrieger förmlich für den König und den gerechten Kampf der Streiter Innos'. Nur gut, dass er seine Empörung nicht laut herausbrüllte. Das hätte eine deftige Schlägerei gegeben und auf dem Schaden wäre dann Erlind, die greise Wirtin, die von allen nur Mütterchen Erle gerufen wurde, sitzen geblieben.
    Dieser Antimyrtaner-Stammtisch war doch sowieso recht allein auf weiter Flut. Viele der Nordmarer, - vor allem die Krieger des Feuerclans - die gemeinsam mit den Myrtanern die Grenze gegen die Orks hielten, waren den Flachländern gegenüber mittlerweile viel weniger negativ eingestellt als zur Zeiten des Krieges. Viele Myrtanagegner waren ja auch mit diesem Lee, diesem ehemaligen myrtanischen General, fortgegangen und hatten sie im Stich gelassen. Lieber kämpften sie gegen die Myrtaner für irgendeinen anderen Monarchen, statt ihre Heimat gegen die Orks zu schützen.
    Am Anfang war es genau dieser Verrat gewesen, der die Clanlords zu dem Bündnis und damit schließlich zum Schwur der Lehenstreue gegenüber Rhobar III. bewogen hatte. Immerhin hatten sie hier in Nordmar keinen Statthalter vor die Nase gesetzt bekommen und mittlerweile hatten sie schon einige Jahre gemeinsam gegen die Orks gekämpft, hatten gemeinsam gezecht und waren Seite an Seite gestorben. Und so fand sich in den Augen so mancher, die an der Grenze ihr Leben riskierten, jeder, der gegen sie oder die Myrtaner das Maul aufriss, auf einer Stufe mit Lee, Drakk und Tearis wieder. Raldir war einer von ihnen.
    Tornbald hingegen kümmerte sich nicht darum. Die Myrtaner waren nicht schlimmer als die Hunde vom Wolfsclan, die auch gerne mal in fremden Jagdgebieten wilderten. Und die meisten von ihnen, Nordmarer wie Flachländern, verband der Glaube an Innos, der in den letzten Jahren nicht nur im Feuerclan eine Renaissance erfahren hatte. Aber dennoch gab es Schweine und Aasgeier unter ihnen - Ehrenmänner aber auch Geschäftemacher, Diebe, Räuber und Scharlatane. Insgesamt waren sich die Clansmänner und die Flachländer ähnlicher, als sie es je vor dem anderen zugeben würden.
    Vielleicht war es einfach diese Einsicht, die denen fehlte, die da drüben am Tisch saßen, vielleicht war es die Ziellosigkeit und das ausgeschlossen sein. Vielleicht war es aber auch nur Erfahrung und Gelassenheit des Alters. Die vier waren ja alle noch recht jung und welcher Wolf konnte von sich behaupten, als Welpe keine Dummheiten gemacht zu haben, welcher Bär war in seinen ersten Wintern nicht besonders tolldreist und meinte, ihm müsse die Welt gehören. In der Jugend war das Herz noch wild und der Verstand unerfahren. Sie würden es schon noch lernen, dass es so einfach nicht war, dass nicht die Myrtaner ihre Feinde waren, dass die Myrtaner die selben Probleme hatten wie sie, dass die Flachländer ebenso ihren Tribut entrichten mussten und dass sie in den harten Wintern den Hunger litten.
    Früher war das alles einfacher gewesen, aber da hatte es auch keiner gemeinsamen Anstrengungen bedurft, um die Orks zu überzeugen schön zu Hause zu bleiben. Aber jetzt ... Die dachten wohl, wenn es einmal klappte, würde es auch nochmal klappen ... Zum Beliar mit den verdammten Grünhäuten!
    Rippe griff nach dem Bierkrug vor ihm.
    Er konnte Raldir in zumindest einem Punkt überhaupt nicht verstehen. Connors Bier war doch gar nicht so übel, vor allem nicht so babschsüß wie das myrtanische. Da klebte einem ja immer gleich die Zunge am Gaumen.

    Yared
    Geändert von Yared (23.09.2014 um 21:44 Uhr)

  16. Beiträge anzeigen #36
    Abenteurer Avatar von Sabo
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    Sabo ist offline
    "Na ja", begann Sabo, "fliehen vielleicht nicht, aber wir wollen uns den Ärger ersparen den es mit großer Sicherheit gibt. Siehst du den Kerl da drüber? Der so grimmig in unsere Richtung guckt? Ja genau, Raldir. Das ist einer, der den Rotröcken gerne in den Arsch kriecht, aber dass solltest du ja eigentlich wissen. Auf jeden fall hab ich so das Gefühl, dass der Bengel bestimmt auch bald Ärger macht. Darauf hab ich einfach keine Lust. Das Leben hier ist nicht einfach und da muss es nicht noch Streitigkeiten zwischen uns Leuten aus dem Hammerclan geben."

    Sabo nahm einen weiteren Schluck seines Mets bevor er dann in die Runde schaute.
    Auf Hod und Baldivur würde sich der Jäger verlassen können, doch er wusste nicht, wie dass mit Connor sein würde. Könnte man sich auch auf ihn verlassen oder würde er ihnen irgendwann in den Rücken fallen? Das würde sich bestimmt noch herausstellen.

    "Also, wie siehts aus? Seid ihr dabei?", fragte Sabo dann in die Runde und blickte seine drei Gesprächspartner an.

  17. Beiträge anzeigen #37
    Lehrling Avatar von Connor ap Rhys
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    Connor ap Rhys ist offline
    »Ich muss hier raus«, begann Connor und blickte Sabo dabei fest in die Augen. »Ich weiß, Sabo, dass du mir nicht sonderlich traust. Würde ich auch niemandem, den ich nicht in Freude, sowie in Trauer erlebt hätte und dem ich alles anvertrauen kann, was mich bewegt. Aber uns verbindet etwas, versteht ihr? Und es ist nicht die zu kurz geratene Bekanntschaft, die uns untereinander misstrauisch macht, sondern dies: Etwas ist in unserer Heimat verlorengegangen. Etwas wurde uns genommen. Und wisst ihr auch was? Unser Stolz, unsere Ehre und unser Glaube. Seit sich Rhobar, diese Zecke, dieser Blutsauger in unsere Clanangelegenheiten eingemischt hat, ist nichts mehr, wie es war. Die Menschen, die sich einst unsere Freunde nannten und erst glücklich waren, wenn sie ruhmreich die Taten ihrer Ahnen übertrumpften, sind zu leeren Hüllen geworden. Ihre Vorväter interessieren sie nicht mehr, es ist nun Innos, der Gott der Flachländer, der sie beschützt und ihnen Kraft verleiht. Und worin spiegelt sich diese angebliche Kraft wieder? Nirgends. Es steckt auch keine Kraft dahinter, nur ein Hoffnungsschimmer auf Ablenkung. Die düsteren Tage, die über unser edles Volk gekommen sind, seit Rhobar in einer Allianz mit uns lebt, verbreiten Schwermut, verdrängen den Tatendrang. Und dieser Prozess ist unwiederrufbar, wie ein schleichendes Gift befällt es den Clan. Wie lange noch, frage ich euch? Lasst ihr euch befallen, oder wählt ihr den schweren Weg der Auswanderung? Ich werde nicht zusehen, wie unsere Ahnen gelästert werden und stattdessen dieser mickrige Gott verehrt wird, ich gehe.«

    Während dieser Schimpftirade hatten die anderen ganz still gesessen und gelauscht, fiel Connor auf. Sie ließen die Worte auf sich wirken und Sabo, vermutete Connor, sah ihn sogar mit glänzenden Augen an. Doch nicht nur Connors Tischgefährten hatten die Worte vernommen, auch die Umstehenden blickten vorwurfsvoll zu ihnen, als entspräche nichts davon der Wahrheit, was der ehemalige Bierbrauer da gesagt hatte. Allen voran Raldir, der sich jetzt wütend erhob und auf ihren Tisch zukam.
    Geändert von Connor ap Rhys (28.09.2014 um 13:51 Uhr)

  18. Beiträge anzeigen #38
    Neuling Avatar von Hod Hamarson
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    Hod Hamarson ist offline

    Nordmar, Hammerclan, Taverne

    Aufmerksam lauschte Hod den Worten, die in ihrer Runde fielen. Die Stimme von Connor, dem Bierbrauer, war dem Schneider weniger vertraut, als die seiner Freunde, doch gehörte er wohl zum gleichen Schlag, wie sie alle. Dennoch wunderte sich der Blinde, wo plötzlich diese poetischen Worte ihren Ursprung fanden. Bisher war er von dem alteingesessenen Nordmann als robusten und derben Zeitgenossen ausgegangen, schien sich dahingehend aber getäuscht zu haben. Um sich ebenfalls zu Sabos Frage zu äußern, lehnte sich der Glatzkopf nach vorn, stützte die blanken Arme auf dem Holztisch ab, spürte die Maserung, die unter jedem Baum einzigartig war.
    "Du weißt, dass ich dir ohne zu zögern zustimmen würde, Sabo", ergriff er das Wort, "Aber wollen wir wirklich von hier verschwinden? Hier ist unser Zuhause und auch, wenn sich in den letzten Jahren einiges verändert hat, wollen wir wirklich den Schwanz einziehen, wie furchtsame Eiswolfwelpen? Jeder hier verfällt langsam den Flachländern und ihrem Glauben. Was, wenn wir wirklich von hier weggehen? Wird Nordmar nicht sein Gesicht verlieren? Soll dieses Land einfach eine weitere Provinz unter König Rhobar III. werden? Ich sage, wir sollten bleiben, bis zumindest diese Truppe von Myrtanern weg ist. Wenn niemand hier ist, der ihnen zeigt wo's langgeht, fressen sie uns die Lagerhäuser leer und bringen uns um den letzten Schluck Met."

    Hod lehnte sich wieder zurück und spitzte die Ohren. Jemand kam zu ihnen und dessen Schritte waren schwer und aggressive. Ärger bahnte sich an, das konnte der Blinde spüren.

  19. Beiträge anzeigen #39
    Veteran Avatar von Die Stadtwache
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    Taverne, Hammerclan, Nordmar, Provinz des Großreiches Rhobars III.

    Jetzt reichte es Raldir.
    So lange sie nur die Myrtaner beschimpft hatten, war er ruhig geblieben, hatte es als Unverstand abgetan. Die vier waren einfach nicht schlau genug zu erfassen, dass der Mensch, auch der Nordmarer, nicht von der Jagd allein leben konnte. Und Ackerbau war hier im Norden auf den selbst in großen teilen des milden Sommers wenige Fingerbreit unter er Oberfläche noch gefrorenen Böden der nordmarischen Hochebenen unmöglich.
    Doch jetzt vergriffen sie sich an den Göttern. Entehrten ihre Ahnen und spuckten auf den heiligen Namen Innos', des Herrn. Das war auch mit Dummheit nicht mehr zu entschuldigen.
    Der Clankrieger erhob sich. Das Blut schoss ihm in den Kopf. Er kochte vor Wut.
    "Ihr seid Abschaum.", brüllte er, so dass es jeder in der Taverne ganz sicher mitbekam, "Sich in einer dreckigen Bodenritze verkriechen, wie Wanzen? Den ganzen Tag nur darüber maulen, wie schlecht das Leben ist und das andere daran schuld sind? Über die Flachländer herziehen? Meinetwegen. Das ist euer Bier. Aber Innos lästern? Innos, den Gott der Mensch? Die Ahnen haben ihm die Ehre erwiesen. Deswegen hat er sie stark gemacht und sie haben in seinem Namen die Orks zu Tausenden abgeschlachtet. Ihr aber seid feige und schwach, weil ihr die wahre Größe und Erkenntnis unserer Ahnen verleugnet, weil ihr nur herumjammert, euch in eurem eigenen Elend wälzt. Ihr seid wie die Schweine und wie die Schweine wird man euch abstechen. Ihr seid unwürdig, euch als Nachkommen der Ahnen zu bezeichnen."
    Er baute sich drohend vor dem Tisch der vier Nörgler auf, während einige die Taverne schon mal vorsorglich verließen.
    "Wahrscheinlich seid ihr Wollrinder oder eure Väter glubschäugige Goblins, die eure Mütter im Suff schwängerten."
    Raldir bleckte angriffslustig die gelben Zähne. Er wartete geradezu darauf, dass einer der vier aufstand und auf ihn los ging. Eine geradezu hämische Freude breitete sich seinem vom Schnaps schon leicht vernebelten Verstand aus.


    Yared

  20. Beiträge anzeigen #40
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    Nordmar, Hammerclan

    Sabo hörte Schritte hinter sich und danach war die Stimme von Raldir zu hören.
    Dieser begann die vier zu beleidigen und als er fertig war, zeigte er seinen Freunden mit einer Handbewegung, dass sie ruhig bleiben sollten. Auch der blinde Hod blieb sitzen, auch wenn er die Bewegung nicht sehen konnte.
    "Wir verleugnen unsere Ahnen, weil wir nicht zu Innos beten? Unsere Vorfahren haben dies hier alles mit ihren eigenen Händen aufgebaut ohne die Hilfe eines Gottes! Wenn dir dein lieber Herr Feuergott doch so wichtig ist, warum gehst du dann nicht gleich zum Feuerclan oder noch besser, verpiss dich aus Nordmar und zieh aufs Flachland!", entgegnete der Jäger ohne Raldir auch nur anzugucken.
    Von außen wirkte Sabo ruhig und gelassen, doch innerlich kochte er vor Wut.
    Warum musste dieser verdammte Arschkriecher einen Streit beginnen?
    Hätte er sie nicht einfach in ruhe lassen können? Dann würde es keine Probleme geben.
    Doch so griff Sabo zu dem Tonkrug in dem Met war und wollte sich etwas in seinen Becher kippen, doch da der Krug leer war, meinte der Jäger:
    "Gut, dann wird nicht so viel verschüttet!"
    Schnell und ohne Vorwarnung stand er auf und schlug Raldir den Tonkrug gegen den Kopf. Dieser taumelte zurück und wirkte leicht benommen, doch Sabo hörte nicht auf sondern verpasste ihm noch einen Schlag in die Magengegend, bevor er Raldir packte und gegen die Wand drückte.
    "Pass lieber auf, was du das nächste Mal über unsere Ahnen sagst!", drohte der Jäger ihm und verstärke seinen Griff.

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