Zitat von
AeiaCarol
Er biss sich auf die Unterlippe, während es ihrerseits offenbar einem Kunststück glich, das Glas ohne Weiteres auf den Boden zu verfrachten. Nicht zuletzt deswegen wäre es ziemlich daneben gewesen, gleich auf diesen Anblick zu reagieren und über sie herzufallen.
Stattdessen wartete er, was sich für schier ewig lange Sekunden als ziemlich mühsam erwies und nahm sie mit einem Kuss auf die Wange erneut in Empfang.
Auch wenn es nicht bei diesem einen blieb, fühlte sich jeder Weitere - ihren Hals abwärts - unsicher an. Landete fast übervorsichtig auf der weichen Haut und erhaschte Teile ihrer Narben, die anderswo vom Stoff bedeckt wurden, den er erst langsam abzustreifen wusste.
Seine Hand i mmer noch an ihrem Bauch, kreiste auch der Zeigefinger noch um jene Stelle, bis Leif ihn langsam und ebenso zaghaft aufwärts wandern ließ. Dabei passierte er sehr bewusst nur den geraden Weg bis hin zu ihrem Schlüsselbein, packte dann beidhändig den dunklen Stoff und zog ihn ihr ohne Umwege über den schwarzen Schopf hinweg aus.
Jetzt war da nichts mehr. Nichts, was Luceija vor seinen oder den vermeintlichen Blicken des riesigen Panoramafensters direkt vor ihr schützte. Stattdessen tat das Kaminfeuer sein Übriges, wirkte wie ein sehr schwacher Spot, der sie in perfektes Licht rückte und ihre Konturen weich in diese Szenerie zeichnete, dessen Herr er längst noch nicht war.
Viel eher erinnerte es an den Weinkeller. Die Unsicherheit eines ersten Mals, die Unsicherheit darüber, wie weit er gehen konnte. Schon wieder. Doch er wusste es zu überdecken. Noch nicht allzu charmant, glitten die Hände jetzt über ihren gänzlich freien Rücken und tasteten die Narben darauf ab. Lasen sie, wie Hieroglyphen, die er nunmehr - dank ihrer Erklärung - deutlich besser verstand, die aber nicht derartig wichtig in dieser Sache waren, dass er ihnen längere Beachtung schenkte.
Viel lieber lehnte Leif sich noch einmal vor, drückte damit den weißen Stoff des eigenen Oberteils auf nackte Haut und erreichte mit den Lippen ihr Ohr, das eine Strähne des ziemlich durcheinander gebrachten Flechtwerks zierte.
Sein Blick fiel dabei völlig eigenständig über ihre Schulter, ihren Oberkörper abwärts, als er flüsterte.
"Dreh dich um..", verlangte der Blonde noch wenig bestimmt "Ich will dich sehen."