Zitat von
Luceija
Die schmalen Beine drückten sich fest an seine jeweilige Seite um keinen Moment den Halt zu verlieren, als sie bereits spürte, dass es nicht mehr viel brauchte, bis eine solche Gefahr bestehen konnte und es unmöglich war dieses Risiko einzugehen. Spätestens, als durch seine wundervollen Hände wieder diese eigenartige Wärme strömte, die sich wie brodelndes Wasser in ihre Haut zog und sich an dieser ihren Weg entlang quer über ihren Körper verteilte. Tatsächlich war dieses gesamte Gefühl wesentlich intensiver als noch in dieser einen Nacht, was vermutlich tatsächlich am Endergebnis ihrer Operation stand. So stark und so überwältigend in Kombination mit ihrer eigentlichen Tätigkeit und den Küssen dieses Mannes glich es einer absoluten Reizüberflutung, die sie die Augen mit einem tiefen Seufzen schließen lies und ihren Kopf in den Nacken legen, während aus diesen trockenen Lippen ein durchweg positiver Klang entwich. Es war, als würde man ihr damit den Atem rauben und ihn durch etwas viel besseres ersetzen. Wie die nötigen Drogen, die in ihren Blutkreislauf gelangen mussten um ihr ein unbeschreiblich gutes Gefühl zu geben, dass seinesgleichen suchte. Für einen Bruchteil dachte sie daran, dass all dies MIT den entsprechenden Drogen - zweieinhalb Lines Hallex aus zerstampfen Pillchen - alles nochmal derartig maximiert hätten, dass es ihr wahrscheinlich schon beim bloßen Gedanken daran Emotionen hervorrief, die sie nicht kannte. Was machte dieser Mann nur mit ihr, dem sie jede einzelne Bewegung widmete wie ein Tanz? Mit aller möglichen Hingabe und aller möglichen Intensität, die ihrerseits realisierbar war? Schon lange hatte er sie in seinen Bann gezogen. Mit Mueslieskapaden. Mit unbeschreiblichem Charme. Mit einer Menge Geduld. Mit dem perfekten Lächeln. Wie in einem perfekten Flash war es das, was sie vor ihrem inneren Auge hatte in jenem Moment, indem sie fühlte, wie sich jede ihrer Adern mit seiner Biotik füllten:
Ein paar sehr unbeholfene, nahezu tapsige Versuche auf dem frisch nachgezogenen Eis zu laufen. Bissige Kommentare auf sein Lachen hin, als klar wurde, dass sie keine Ahnung hatte was hier zu tun war und er kaum ablassen konnte sie damit aufzuziehen. Doch nicht lange. Bald schon war es dieser eine, dieser unvorsichtige Blick in ihre Richtung, als sie sich an den ersten, eigenen Versuchen übte und ein paar Züge auf dem beinahe unbekannten Element schaffte. Der Blick, der eine Blick, der alles von diesem Moment an veränderte und in ihm schon so viel auslöste, als sie glücklich über ihren Erfolg über die Schulter zu ihm sah - in ihrem dicken Mäntelchen, mit der puschligen Mütze und den dicken Handschuhen, die sie davor bewahren sollten in der bittren Kälte zu erfrieren, die Leif nicht wirklich etwas ausmachte. Dieser eine Blick, dieser erste, unbefangene und erfüllte Blick, den sie jetzt - jetzt erst, wo sie sich so nahe waren und sie endlich aeussern konnte, wie und was sie für ihn empfand - deuten konnte. Der, von dem er dachte er wäre einfach so an ihr vorbei gegangen, in Wirklichkeit aber immer wieder auftauchte, wenn sie ein neues Kärtchen in den Händen hielt. Der ertappte, realisierende, verklärte Blick des Schweden aus diesen perfekten Augen.
Instinktiv gruben sich ihre kleinen Finger in den Rand der Wanne, an der sie schnell keinen Halt mehr finden wollte und sie stattdessen an seine Schultern legte. Den Schmerz ein- und abgerissener Fingernägel ignorierte, als sie sich festkrallen musste. Nichts konnte dieses Gefühl mehr einschränken, dass die Zeit zwischen zwei Atemzügen anzuhalten schien. Scheinbar atemlos hob sie sein Kinn an um ihn zu der höher Sitzenden hinaufsehen zu lassen, während sie die andere Hand dazu nahm seinen Biotikgriff auf ihrer Wange zu festigen und damit nochmals aus direkter Nähe das einzigartige Gefühl empfing. Während ihr Worte auf der Zunge lagen, die sie kaum aussprechen konnte.