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    Veteran Avatar von Die Stadtwache
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Stadtwache ist offline

    Thorniara #25



    »Ihr befindet Euch in Thorniara, Hauptstadt der südlichen Inseln und Teil des myrtanischen Königreiches. Dem gesetzestreuen Wanderer bieten die Mauern und Häuser der Stadt Schutz und Obdach, doch gelten hier auch die Gebote Innos’, deren Übertretung unangenehme Konsequenzen nach sich zieht. Wer aber die Regeln achtet und auf ehrliche Weise seinem Handwerk nachzugehen gedenkt, der wird hier die Unterstützung finden, die es ihm mit Innos’ Hilfe erlaubt, ein angesehener Bürger der Stadt zu werden. Vor allen Dingen beachtet dies:
    Erstens: Wenn Ihr Thorniara betretet und kein Bürger des Reiches seid, so gebt Eure Waffen ab. Keine Sorge, beim Verlassen der Stadt erhaltet Ihr sie selbstverständlich zurück!
    Zweitens: Anders als in weniger frommen Städten wie Setarrif ist Sumpfkraut hier verboten, also denkt gar nicht erst daran, welches in die Stadt zu bringen!
    Drittens: Es gibt Bereiche in der Stadt, die nicht jedem zugänglich sind. Man darf als Fremder natürlich nicht einfach in den Kerker spazieren, höchstens in Begleitung einer Wache! Das Tempelviertel dagegen ist jedem zugänglich, aber wenn man nicht zu einem der Orden gehört, hat man auch dort seine Waffen abzulegen. Und auch die Zitadelle darf man nur in Begleitung betreten, wenn man kein Milizsoldat oder Novize ist. Ansonsten fühlt Euch frei, hier Euren Angelegenheiten nachzugehen, solange Ihr niemanden bestehlt oder umbringt.


    Ach, und eine Sache noch! Seht Ihr die Steckbriefe dort drüben? Darauf sind verschiedene Schwerverbrecher zu sehen, die im ganzen Reich gesucht werden - tot oder lebendig. Wenn Ihr also etwas über einen davon wisst, gebt uns Bescheid, und Ihr werdet belohnt. Die Liste der Übeltäter ist wahrlich lang ...






    • Ardescion (Mord und Entführung)
    • Alon (Beihilfe zum Mord)
    • Calintz (Mord)
    • Damh (Mord, Desertion)
    • Faren (Hochverrat, Mord)
    • Joe Black (Mord und Entführung)
    • Kroen (Gotteslästerung, Anstacheln von Umtrieben, Verbreitung von Irrlehre)
    • Medin (Hochverrat)
    • Noxus Exitus (Mehrfacher Mord, Beliar-Paktierer, Entführung, Missachtung der Gewalt der Stadtwache)
    • Redsonja (Mord)
    • Rethus (Desertion, Beihilfe zur Flucht)
    • Sir Jarved de Maradras aus Gorthar (ein Deckname, der echte Name - Yared - ist der Obrigkeit nicht bekannt; Aufwieglung, Mord)
    • Solveg (Mord)
    • Taeris (Raubmord, Verrat)
    • Trilo (Mord, Hochverrat, Desertion, Ketzerei, Gotteslästerung)





    Aber genug geredet! Jetzt wisst Ihr alles, was Ihr hier zu beachten habt. Gehabt Euch wohl!«


    Karte von Thorniara

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    Ehrengarde Avatar von Noxus Exitus
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    Noxus Exitus ist offline
    Der Geruch von warmer Suppe wehte zu ihnen hinüber und Olivias Magen fing an zu knurren … um kurz darauf von Noxus übertönt zu werden. Sein Atem wurde schwerer, der Puls stieg an, doch hielt er sich im Griff. Beziehungsweise Rabenweil, schließlich mussten sie authentisch in ihrem Handeln sein. Den Kopf gesenkt, mit dem Ungetüm auf seinem Kopf, fokussierte er sich auf den Boden, die Unebenheiten, die verschiedenen Farben der angeordneten Steine. Versuchte Stimmen auszublenden, ob im oder außerhalb seines Geistes, drängte den Gestank seiner Kleidung, sich selbst sowie den der Straßen in die Nase, kontrolliert seine Atmung. Ekel würde den Rest verdrängen, lieber war ihm übel als weitere Alternativen die seinem Namen nachhallten. Obwohl Olivia ihn führen sollte, hielt das Weißauge vor der Menschentraube. Schon nur wenige Augenblicke später hielt er die Luft kurz an, weil die Übelkeit ihn plötzlich zu überwältigen drohte, der Gestank hier im Freien reizte den leeren Magen, Aufregung war die Kohle die das ungewollte Vorgehen weiter beflügelte. "Ruhig, ganz ruhig ..."

    »Wie viele? Wo geht's zum Hafen?«, zischte er vorerst, besann sich dann aber direkter Vorzugehen. »Wo geht's zur Taverne, Weib?«, meinte er deutlich harscher als jemand, der seit einer Weile, selbst bei kurzer Dauer, verheiratet war. "Beliar, wenn wir hier lebend durchkommen, dann schwöre ich, errichte ich dir einen fernen Tages einen Schrein mitten in Thorniara, mit den Knochen ihrer Gräber! Doch verlass uns nicht, nicht jetzt!"

    Als die junge Schwarzmagierin sie links von den Innoslern navigierte, überrumpelte sie Noxus für einen Moment, sodass sich ihre umschlungen Arme sich bei den Händen berührte. Für einen Moment musste er dem Reflex widerstehen die ihre zu packen. Sie war warm und verschwitzt wie die seinen, etwas schrie in ihm nach der Sicherheit die dieses Vorgehen bitten würde, versprach es wispernd durch den fallenden Laub. "Zusammenreißen, zusammenreißen, zusa-ha-ha-mmenreißen, zu-zu-zu-sammenreißen ...", summend ging er weiter dem Vorgehen nach, sich zu beruhigen.

    »Da hinten müsste irgendwo ein Gasthaus stehen. Ich meine,« räusperte er sich, »Ich erinnere mich daran, dass dort mal ein Gasthaus stand. Siehst du es? Sch ... Schatz?«

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    Burgherrin Avatar von Olivia Rabenweil
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Olivia Rabenweil ist offline
    „Gasthaus…“, murmelte Olivia ein wenig brummig. Das Etablissement,Die Drei Roten Laternen‘ war vieles aber kein Gasthaus. Die schmierige Hafenkneipe bot alles, was das Seefahrerherz begehrte. Billigen Fusel, im Hinterhof gebrannten scharfen Schnaps und willige Frauen. Und dort wollte Noxus hin? Olivia hatte es bisher nur einmal dorthin verschlagen. Damals als sie bei Peer gewohnt hatte und Arbeit suchen musste. Alles in ihr sträubte sich dagegen, sich dort wieder hin zu begeben. Doch wahrscheinlich war es der beste Ort, um mit ihrer Suche zu beginnen.

    Sie führte Noxus in die entsprechende Richtung. Da sich alle weiteren Anwohner Um den Kessel scharrten, hatten sie einen freien Weg. Ohne Schiffe und ohne Arbeit, die es für die vielen Hafenarbeiter sonst zu tun gab, wirkte der Ort wie ausgestorben. „Ihr braucht mich nicht Schatz nennen, wenn uns Niemand hören kann“, flüsterte sie leise. Ihr war das ganze mehr als unangenehm. Von Noxus wollte sie überhaupt nicht so angesprochen werden. Würde ihr Jemand diese Geschichte in der gemütlichen Refektoriumshalle in den sicheren Mauern des Kastells erzählen, hätte sie sicherlich über diese groteske Geschichte gelacht, doch nun, da sie mitten drin steckte, wünschte sie sich nichts sehnlicher, als dass sie endlich auf eines dieser Verfluchten Schiffe kamen.

    „Sagt mal, Noxus, was tun wir eigentlich, wenn das nächste Schiff, das hier einläuft nicht nach Varant sondern nach Nordmar oder Myrtana fährt? Wollen wir es trotzdem nehmen und uns von dort aus, vielleicht mit einer zweiten Passage nach Varant durchschlagen?“

    Sie hatten inzwischen die Hafenkneipe besucht. Bis auf zwei alternde Huren, die untätig an der Theke saßen war der Raum leer. So standen Noxus und Olivia nun etwas verloren auf der Schwelle zum Gastraum. Die Damen gafften sie missmutig an. Sie nahm Ihnen wohl die Chance Noxus etwas Geld abzuknöpfen. Doch da sie nun wusste, das Noxus gar nicht so viel Gefallen an Frauen fand, wäre das bei diesen alten abgetakelten Schabracken wohl sowieso nicht eingetreten.

    „Innos zum Gruße?“, formulierte Olivia vorsichtig. Die Damen drehten sich schweigend wieder um. Ein wenig erleichtert führte sie Noxus in den Gastraum. Sie suchte einen etwas abgelegenen Tisch und verfrachtete den Priester auf den stabilst aussehnenden Stuhl. Schon tauchte auch der Wirt auf. Der, im Gegensatz zu den Damen, hatte ein weit freundlicheres Gesicht aufgesetzt! „Zum Gruße!“, begrüßte er sie fröhlich. „Was kann ich für Euch tun? Es ist ungewöhnlich hier zur Nachmittagszeit Leute zu sehen. Wollt Ihr etwas trinken?“

    „Äh ja, das wäre nett! Vielen Dank. Verdünnter Wein?“ Der Wirt nickte erfreut. „Magrete!“, rief er nach hinten. Bring zwei Mal verdünnten Wein. Flott!“
    Stöhnend erhob sich die ältere, der beiden Huren und verschwand nach hinten. Währenddessen redete der Wirt weiter auf seine beiden Gäste ein. Er hatte sich sogar unaufgefordert zu ihnen an den Tisch gesetzt. „Auch was zu essen? Ich habe frische Muscheln. In einer guten Brühe unglaublich lecker? Mögt ihr? Oder Fischeintopf, herrlich durchgezogen, von gestern? Na Lust bekommen?“
    Er grinste breit. Man sah ihm deutlich an, dass er unglaublich glücklich war endlich wieder Kundschaft zu haben. Wahrscheinlich würde er sie nicht gehen lassen, bis er ihnen all ihr Geld abgenommen hatte. Doch wenn er so gesprächig war und sich davon Geschäfte erhoffte, dann konnten sie das auch zu ihrem Vorteil nutzen.
    „Vielleicht später?“, antwortete Olivia. „Wir, also ich und mein Mann“, der Wirt bedachte Noxus mit einem freundlichen Lächeln und musterte ihn kurz, „kommen aus den südlichen Dörfer. Ihr wisst schon, diese kleinen Fischerhüttenanhäufungen. Da mein Mann schwer erkrankt war und nnn nicht mehr arbeiten kann…Nein, nicht ansteckend!“, fügte sie schnell hinzu als sie sah, wie der Wirt erschrocken zurückwich.
    „Verzeiht meine Reaktion“, antwortete er. „Doch nach dem hier die Pest gewütet hat, sind alle etwas misstrauischer geworden. Habt ihr denn das außerhalb der Stadt gar nicht mitbekommen?“
    „Nein“, erwiderte Olivia, „Wir blieben, den Göttern sei Dank, davon verschont. Es muss sehr schlimm gewesen sein.“ Ihre Stimme hatte einen mitleidigen Ton. Der Wirt nickte und erzählte von den Pestwirren. Inzwischen war auch die Kellnerin wieder da. Sie stellte die Krüge auf den Tisch, nicht ohne doch noch bei Noxus ihr Glück zu versuchen.

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    Ehrengarde Avatar von Noxus Exitus
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    Die drei roten Laternen

    Tatsächlich war Noxus hungrig genug und in Versuchung, ein paar der goldenen Münzen auf den Tisch zu klopfen, um sich an einer Fleischsuppe zu vergehen, doch traute er sich weder zu, das Gold passend auszuhändigen, noch wollte er Olivia darum bitten. Zudem gab es wohl bessere Orte sich etwas zu essen zu besorgen. Vielleicht.
    Eine der Damen kehrte mit verdünntem Wein zurück, was auch immer das darstellen sollte und begann ihm die Schultern zu massieren. Sie war kräftiger als ihre Kollegin, welche weiterhin dort saß, wo das Weißauge sie zuerst wahrgenommen hatte.
    »Du bisst mir jar ein krävtiga Burssch, siesst mirr erfahren auss, Ssüßßer.«

    Abgesehen davon, dass ihr einige Zähne fehlten, legte sich nun auch noch der linke Busen auf seine Schulter, als ihm ins Ohr sprach.
    »Alsso, wie magsste äs dänn? Schauts sie zsu odar alle zussamn? Sprichsst wohl nicht fil, mh? Bisst vol'n harta? Ich mack hartä Kärle.«

    Er sah es bildlich vor seinem Auge, wie sich eine Schattenflamme durch ihren Körper brannte, roch schon das verbrannte Fleisch, als diese Gestalt einer gescheiterten Sozialisierung samt Vaterkomplexen und aggressiven Beischläfern sich ihm so näherte. Ist nicht das erste Mal dass er sich mit einer Hure einlassen würde, für gewöhnlich war das absolut alles was ihn an Frauen interessierte. Doch mit Sicherheit nicht die nach Urin riechende Alte, vor allem nicht zu diesem Zeitpunkt.

    Die Adern pressten sich an Fäusten wie Schläfe heraus, den inneren Kleinkrieg in ihm bekämpfend, räusperte Olivia dazwischen. War wohl nicht sonderlich schwer an der Körpersprache zu erraten, dass er kurz davor war zu platzen.

    »Verpiss' dich, bevor ich dich deiner letzten Zähne beraube, du scheußliche Kreatur. Eher würde ich mich mit einer Harpyie paaren, als dich auch nur eine weitere Sekunde riechen zu müssen.«, sprach er ausdrücklich. Wahrscheinlich nicht die beste Art sich aus der Sache zu winden, doch war er froh, sie nicht mit der Nase voran gegen die nächste Wand zu dreschen, was ihrem Gesicht nur gut tun könnte.
    »Hast du vielleicht Ware die von der Pest verschont geblieben ist? Knapp vierzig Jahre jünger wäre eher meine Richtung. Varant soll da ja ein guter Ort für sein.«, fragte er verärgert Richtung "Wirt". Glücklicherweise übernahm Olivia, als das Schweigen aller Beteiligten peinlich zu werden drohte.

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    Burgherrin Avatar von Olivia Rabenweil
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
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    Hey, hey. Es gibt keinen Grund meine Mädchen so anzufahren!“ Der Wirt sah Noxus verärgert an. „Und nenn sie nicht Ware!“
    Olivia versuchte freundlich lächelnd zu intervenieren. „Verzeiht bitte das verhalten meines Ehemanns. „Er ist immer leicht reizbar, wenn er großen Hunger hat.“ Sie griff nach Noxus‘ Hand, verschränkte ihre Finger in seinen und drückte sie dann gegen ihren Bauch. Hoffentlich würde diese Geste dem verärgerten Wirt vorgaukeln, wie verliebt sie sein sollten. Zum Glück beruhigte sich ihr Gegenüber wieder. Sein Blick wanderte von Ihren Händen über Olivias Körper zu ihrem Gesicht. Die junge Magierin versuchte all dem lächelnd standzuhalten. Dann beugte sich der Wirt nach vorn. „Nun, nichts für ungut, wenn ich so eine hübsche, junge Frau hätte, wie ihr, dann hätte ich wohl vorerst auch keinen Bedarf an anderen Mädchen.“, flüsterte er Noxus zu. Olivia kicherte leicht beschämt, weil sie dachte, dass es ganz gut in die Situation passen könnte.
    Der Mann richtete sich auf. „Also gut, was kann ich Euch bringen?“
    Olivia ließ ihre angehaltene Luft heraus. Der Wirt hatte Noxus wohl seinen kleinen Ausraster vergeben. Vorsorglich hatte sie seine Hand die ganze Zeit über gedrückt, um ihm verständlich zu machen, dass er sich bloß ruhig verhalten sollte.
    „Für meinen Gatten gern die frischen Muscheln und ich werde den Fischeintopf gern versuchen.“ Ihr Gastgeber nickte und verschwand, nach einem leisen Gespräch mit seinen Mädchen, das sie nicht verstanden, in der Küche. Schlagartig ließ Olivia Noxus Hand los.
    „Ich werde ihn noch einmal auf Varant ansprechen, wenn er zurückkommt. Wobei ich nicht glaube, dass er viel über den hiesigen Schiffverkehr weiß. Ein Wirt bezieht doch in der Regel sein Wissen von den Gästen, aber hier sind keine, die Huren: dito.“

    Für einen Moment verfiel Olivia ins schweigen. Wehmütig fuhr sie dann fort: „Ihr Männer habt es gut. Andauernd werden Euch die Schultern von irgendwelchen Frauen massiert. Meine Schultern tun auch weh, doch um die kümmert sich keiner…“

    „Davon abgesehen, dass wir uns hier den Magen etwas füllen können, werden wir in diesem Haus wohl nicht sehr viel weiter kommen, was also hast du noch geplant? Meine Idee war es noch, in der Hafenmeisterei sich nach einem Schiff zu erkundigen. Wenn wir erzählen, dass wir verwandte auf dem Festland besuchen wollen, dann könnten wir vielleicht an diese Auskunft kommen. Das bedeutet aber auch, dass wir uns mit der Wache auseinandersetzten müssen. Denn die betreibt die Meisterei? Hast du vielleicht noch andere… bessere Ideen?“

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    Die drei roten Laternen

    Als Olivia ihm zunächst widersprach, wollte er bereits erzürnt antworten, doch als seine Hand über ihren Bauchnabel fuhr, flogen ihm ganz andere Dinge durch den Schädel. Die Vorstellung seines Kindes in ihrem Bauch kam plötzlich und so irritierend, dass er seinen Frust verschluckte und zwanghaft versuchte dem Geschehen zu folgen, vor allem aber seine Hand zurückzuziehen. Nicht dass es Unangenehm war, genau das war ja das Problem.

    »Hast du vielleicht noch andere … bessere Ideen?«, das Schweigen nach der Frage riss ihn abermals aus den Gedanken.

    "Schwarze Flammen, die zischend über Haut brennen und ..."

    »Ich dachte der Primitivling hier wäre schmierig genug etwas über Schmuggelware, Menschenhandel oder ähnlichem zu wissen, aber langsam werde ich das Gefühl nicht los, dass gerade die Tatsache seiner Aufrichtigkeit in direkter Verbindung mit den verstaubten Betten zusammenhängt. Wo sind die Mädchen, die über das Meer gebracht werden? In Nor- ... ich habe mir sagen lassen, dass solcherlei ... Abscheulichkeit an anderen Orten üblich ist. Natürlich nicht in der Vordertür, aber da ist es eigentlich immer. Irgendeine Art von Transport, selbst wenn es nur Öle vom Festland sein sollten, die die Standfestigkeit seiner Kunden stärkt - Es gibt doch immer ein Netz von Schiffen?«

    Trotz der geringen Lautstärke ihres Gesprächs stoppte sein Redefluss als der Wirt abermals zurückkehrte, mit einer anderen "Frau", um die frischen Muscheln zu servieren. Der Eintopf hingegen brauchte noch eine Weile. Für einen Moment blickte das Weißauge auf die ihm dargebotene Speise. Muscheln? Das hatte er noch nie gekostet, es sah allerdings alles andere als lecker aus und roch wie die restliche Meeresküche.
    Die verschwitzen Finger gruben sich in seine Kleidung. Um die Tarnung zu wahren bedankte er sich knapp und bückte sich vor zu Olivia.

    »Du musst mich füttern!«
    Zwar würde ein Blinder auch selbst essen können, aber er hatte keine Ahnung ob man jetzt mit Schale oder ohne aß, sie schien doch sehr robust zu sein. Überfordert mit der Situation, verkrampfte er sich immer mehr, erste Schweißtropfen fanden inzwischen ihren Weg zu seinem verwilderten Spitzbart. "Beliar ..."
    Rabenweil lächelte für einen Moment gefasst, um die Aktion Noxus nicht einfach im Raum stehen zu lassen, doch ihre Augen sprachen Bände über das was sie wirklich dachte.

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    Burgherrin Avatar von Olivia Rabenweil
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Olivia Rabenweil ist offline
    Füttern, du spinnst wohl? Olivia lächelte ihn gezwungen an. Nachdem er bei der Hure einen solchen Aufstand geprobt hatte, ließen sie die beiden Damnen nicht mehr aus den Augen. Wenn man ehrlich war, dann gab es ja auch nichts anderes zu beobachten.

    Zögernd griff sie nach einer der Schalen. Im heißen Wasser waren die Muscheln gestorben und ihre Schale hatte sich leicht geöffnet. Mit einem leisen Knacken öffnete sie die Schale ganz und zog das Fleisch aus dem Inneren heraus. Es ließ sich nach kurzem Ziehen lösen, nur der kleine Fuß verblieb in der Muschelschale und Olivia hielt Noxus das ovale Fleischstück an die Lippen. Es roch besser als erwartet. Der Wirt schien tatsächlich frische Muscheln gehabt zu heben. „Hier mein Liebster“, säuselte sie Noxus zärtlich entgegen, „lass dich füttern!“ Noxus öffnete tatsächlich den Mund und begann zögerlich an zu kauen. Olivia griff schon gleich nach der nächsten Muschel. Das Wasser lief ihr bereits im Mund zusammen. Ob Noxus überhaupt zu schätzen wusste, was für ein gutes Essen er aß? Auch se knackte sich eine Muschel, zog das Fleisch heraus und steckte sich es sich in den Mund. Es war wie erwartet sehr gut. Olivia musste sich wirklich zusammenreißen, nicht alles alleine zu essen. Eine weitere herausgerupfte Muschel hielt sie Noxus hin.
    Dann tauchte der Wirt auch mit ihrem Essen auf. Der Fischeintopf sah nicht sehr appetitlich aus. Umso mehr beneidete sie Noxus.
    „Das war die letzte, mein Liebster, jetzt werde ich mich selbst um mein Essen kümmern müssen, sonst wird es kalt.“ Und dann wäre es wohl noch unappetitlicher. Zärtlich strich sie Noxus noch einmal über die Wange, dann wandte sie sich dem Wirt zu. „Sagt mal, ihr wisst nicht zufällig in welchen Abständen hier die Schiffe einlaufen, oder?“
    „Naja“, der Mann setzte sich wieder zu ihnen, „Ungefähr einmal im Monat kommt ein Schiff aus Vengard hier an. Das gehört zum Orden und versorgt ihn mit dem Nötigsten. Und dann gibt es noch den einen oder anderen Händler, der sich hier her ab und zu verirrt. Doch das werden, sehr zu meinem Leidwesen, immer weniger.“

    Ein weiterer Gast betrat die Räumlichkeiten. Er war Männlich und allein. Sofort waren der Wirt und seine Mädchen verschwunden. Olivia war dankbar dafür.

    „Mein Vater hat ebenfalls Wahren an der Obrigkeit vorbeigeschmuggelt. Also lass dir von jemandem sagen, der Ahnung hat, dass es hier sicherlich keinen Menschenhandel gibt. Nur vereinzelt werden von varantischen Kaufleuten mal Sklaven mitgenommen, aber auch nur, wenn sie hier einen vertrauenswürdigen Kontaktmann haben. Darauf stehen die schärfsten Strafen und niemand würde riskieren, dass ein einfacher Puffwirt davon weiß. Bei so einem kannst du Klatsch und Tratsch erfahren, doch aber nicht die brisanten Sachen!“

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    Burggraf von Verdistis  Avatar von Maximus
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    Maximus ist offline
    Der Graf studierte seine Listen und erblickte erneut den Eintrag für den säumigen Schuldner. Auch der Besuch von Bragan hatte den Novizen des Feuers offenbar nicht dazu bewegen können, das Darlehen von 1.000 Goldmünzen an den Großhändler zurückzuzahlen.

    Maximuss dachte nach. Seine Position in Thorniara war zu unbedeutend, als das er Bragan noch einmal mit der Geldeintreibung hätte beauftragen können. Selbstjustiz war nichts ungewöhnliches, doch gerade in Städten wie Thorniara legte man großen Wert darauf, dass Streitigkeiten durch einen Schlichter oder Richter aus der Welt geschaffen werden. Der Graf seufzte: "1.000 Goldmünzen sind die Mühe eigentlich nicht wert aber ich kann so etwas nicht auf sich beruhen lassen." Hastig lief er zu seinem Arbeitszimmer, nahm ein Pergament aus einer der Kisten und begann zu schreiben. Es war ein Hinweis für einen der im Tempel zuständigen Feuermagier. Unehrenhafte Novizen konnte sich die Kirche Innos' nicht leisten. Gerade nicht in Zeiten, in denen man an der Gütigkeit des Gottes zweifelte.

    Nach kurzer Zeit war das Pergament fertig gestellt. Maximuss rollte es zusammen und zündete eine Kerze an. Er versiegelte seine Botschaften stets mit einem Wachssiegel. So wurde die Botschaft nur von demjenigen gelesen, für die sie bestimmt war. Außerdem verlieh ein Siegel dem Schreiben eine gewisse Wichtigkeit und strahlte Autorität aus. Genau das Richtige für den Großhändler der Händlergilde.

    Nachdem das Pergament sorgfältig versiegelt war, überlegte der Graf einen Moment. Er könnte die Botschaft von einem Novizen überbringen lassen, wie er es einst schon einmal getan hatte. Doch dann kam er zu dem Entschluss, dass Bragan als Bote besser geeignet war. Nicht etwa, weil er zuverlässiger war, als ein dahergelaufener Novize des Feuers. Sondern weil sein Aussehen und seine Ausstrahlung sicherlich eine bessere Wirkung auf den Feuermagier haben würde.

    Er lief wieder nach unten und gab Bragan das zusammengerollte Pergament. "Überbringe dieses Schreiben einen Feuermagier im Tempelviertel." Der Gardist nickte stumm und verließ den Laden. Es war noch früh am Morgen und die Sonne war noch rot gefärbt. Trotzdem waren viele Bürgerinnen und Bürger bereits auf der Straße. Einige von ihnen fegten die Straße oder machten sich auf dem Weg zum Marktplatz, um Lebensmittel einzukaufen. Andere liefen gerade zu ihrer Arbeitsstelle und hatten allerlei handwerkliches Gerät dabei.

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    Ehrengarde Avatar von Noxus Exitus
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    Noxus Exitus ist offline

    Peers verlassenes Haus

    »Ich weiß ja nicht wie viel du von deiner Umwelt so mitnimmst, aber Sensibilität gehört definitiv nicht zu meinen Stärken!«, hatte er verärgert auf Rabenweils Vortrag gegrummelt. Ihn hatte die Tatsache ihres Misserfolges enttäuscht, eigentlich war die Situation selbst ja fast schon belustigend. Das Olivia ihn gefüttert hatte würde er ihr sicherlich nachtragen, doch vorerst gab es anderes, worauf man sich konzentrieren sollte.

    Ein paar Nächte waren bereits vergangen seit ihrem letzten Ausflug, beide hatten sich entschieden ihr Auftauchen auf ein Minimum zu reduzieren, um keinen Bürger auf die Idee zu bringen Verdächtiges bei den Wachen zu melden. Nun schon das dritte Mal beobachtete das Weißauge den auftretenden Mondschein, der durch die zerfledderten Gardinen leuchtete und die seltsamsten Muster auf den teils quietschenden Holzboden projizierten. Das dritte Mal rückte er den bescheuerten Hut zurecht, den er selbst bei versunkener Sonne tragen würde, um weiterhin seine Tarnung aufrecht zu halten. Es grenzte wahrlich an ein Wunder, dass er nicht einmal im großen Stil die Kontrolle über sich verloren hatte, an ein Wunder welches sich als Magielosigkeit betitelte. Es war mit absoluter Wahrscheinlichkeit festzulegen, schließlich brodelte in ihm durchaus der Wunsch Verderben über seine ihm immer umgebenden Feinde zu bringen, doch allmählich sackte der Gedanke, dass das Vorpreschen nur dazu führen würde, einige Pfeile zu verschlucken und letztendlich mitten auf dem Schlachtfeld in Matsch, Urin und Blut zu versinken.

    »Bei Beliar, ich hab mich bereits an den Geruch gewöhnt. Wenn wir heute nichts finden, dann ...«, sprach das Weißauge leer in den Raum als der Fischgestank beim Ankleiden ausblieb, Olivia zog sich unweit ebenfalls um. Er brauchte den Satz nicht zu Ende sprechen, die junge Schwarzmagierin könnte ihn bereits selbst beenden, sooft hatte sie seine Drohung vernehmen müssen. Doch diese gedachte der Priester wahrzumachen - Wenn sie es heute nicht schaffen sollten wenigstens eine Auskunft zu erhalten, dann würden sie entdeckt werden, keine Frage. Irgendetwas sagte ihm das, sie hatten ihr Glück lange genug strapaziert und sein Meister war niemand, der man für seine unerschöpfliche Geduld kannte. Ganz im Gegenteil.

    »Bereit?«, meinte Noxus ernst und blickte seine - inzwischen schon fast - Kumpanin an. Sie hatten doch eine Menge Zeit miteinander verbracht, man lief sich in dem Haus öfters über den Weg als zunächst erwartet, so groß war es schließlich nicht. Wenn der Wahnsinnige nicht wieder die Zimmer durchwühlte und mal wieder alle Gegenstände lustlos durch die Gegend warf, dann las er vor dem kalten Kamin durch seine inhaltlich wirren Schriften, kommentierte teils zusammenhanglos, notierte ab und an ein paar Wörter. Nicht sonderlich oft, doch wenn, dann schrieb er meistens mehr als er müsste. Schließlich trocknete die Tinte schnell, also sollte man Gebrauch davon machen, wenn man frische anbrach. Es gab nichts exquisiter als frische Tinte, selbst das einmalige Verschließen und vermeiden von Luftzufuhr half da nicht. Es war einfach nicht dasselbe.
    "Satyr: Wie bei den Frauen, hehehe ..."

    Die ersten Schritte auf die Straße wurden sie dankbar mit klatschender Nässe begrüßt, hoffentlich ein Schauer der eine Weile anhielt. Bei dem Regen würde sie kein Schwein auf einen Meter erkennen können und vor allem wäre gar nicht erst jemand auf der Straße, der nicht dafür bezahlt wurde.

    »Lass uns den Hafen zuerst aufsuchen, falls ein Schiff angelaufen ist, können wir uns jegliche weitere Peinlichkeiten ersparen.«, schelmisch blickte er sie an, wurde aber schnell wieder Ernst, als sich sein Blick auf die Straße vor ihm richtete.

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    Burgherrin Avatar von Olivia Rabenweil
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Olivia Rabenweil ist offline
    Olivia trat nach Noxus auf die Gasse. Es regnete Bindfäden und da Olivias Mantel alt und zerschlissen war, war sie bereits durchnässt als die den Kai erreicht hatten. Zitternd schlang sie ihre Arme um sich und litt leise vor sich hin. Die Straßen waren jedoch leer und das ermöglichte es ihnen, sich frei zu bewegen.
    „Noxus… das bringt doch nichts. Jeden verdammten Tag hoffen wir auf ein Schiff… warum sollte ausgerechnet heute eins da sein? Die Pest hat hier gewütet. Das wird wohl inzwischen die halbe Welt wissen. Zu mindestens der Teil, der hier Handel treibt. Es kommt keiner mehr. Ihr habt den Wirt doch gehört. Nur der Orden legt hier noch an. Und das es eine dumme Idee wäre, sich da hinein zu schmuggeln, dass wisst selbst Ihr.“ Doch Noxus hörte gar nicht mehr zu. Sein Blick war auf ein Schiff geheftet. Ein Schiff aus Varant, recht klein, nur ein Mast mit dem charakteristischen Dreieckssegel. Das war die Wellentänzerin. Ein Schiff das für ihren Vater fuhr. Olivias Herz machte einen Sprung, nur um ihr dann sofort in die Hose zu rutschen. Wenn ein Schiff ihres Vaters hier war, das augenscheinlich gerade angelegt hatte, dann konnte ihr Vater doch eigentlich auch nicht weit sein!?

    „Noxus, das ist tatsächlich ein Schiff, welches wahrscheinlich nach Bakaresh fährt! Ich glaube es nicht! Jetzt müssen wir nur herausfinden, wann sie ablegen. Und verdammt! Auch müssen wir aufpassen, dass mein Vater hier nicht aufkreuzt… Solange das Schiffhier liet wird mein Vater immer in der Nähe sein… Wisst ihr, ihr mögt vielleicht denken, dass das was gutes sei, weil er uns helfen könnte… aber… aber ich denke das wär‘ nicht so gut… Also wisst Ihr… Also sagen wir, dass es einfach das Beste wäre, wenn er uns nicht sieht…“ Olivia kicherte verlegen. Ihr Vater würde jeden, den er mit Meister Ardescion und Meister Black in Verbindung brächte, wohl sofort ohne Rücksicht auf Verluste in Stücke reißen. Nur wie könnte sie das Noxus erklären? „… und schon gar nicht zusammen…“, setzte sie ganz leise hinzu.

    „Besser wir warten noch etwas, und versuchen nicht sofort auf das Schiff zu kommen“, setzte sie wieder lauter nach. Aufmerksam blickte sie sich um. Durch den Regen war nicht viel zusehen, doch sie war sich sicher, dass Niemand in der Nähe war. „Es schein ja gerade keiner da zu sein. Vielleicht können wir einen der Matrosen abfangen und in Erfahrung bringen, wann genau sie gedenken wieder abzulegen.“
    Der Weg über den Steg war schnell zurück gelegt. Nur eine einzelne Laterne brannte an Deck und es war ruhig. Vorsichtig nährte sie sich dem Schiffsrumpf. „Noxus wir haben Glück!“ Im schwachen Licht der Funzel hatte sie ein Schreiben entdeckt (auch bebildert, für die, die nicht lesen konnten). „Sie legen wohl heute noch ab und es werden noch Matrosen gesucht. So können wir mit, ohne uns in Gefahr zu bringen. Was haltet Ihr…?“
    Olivia hatte sich umgedreht und wollte Noxus‘ Antwort erfahren, da sah sie ein paar verdächtige Schatten den Steg herunter marschieren. Einer war recht klein und auffällig unscheinbar, das konnte nur ihr Vater sein. Erstarrt blickte sie zu ihm hinüber. Er war in Begleitung von ein paar Wachen, dem Hafenmeister und seinem persönlichen Leibwächter. Sie schnitten ihnen den Weg ab. Noch hatten sie sie aber nicht bemerkt.

    Kurzentschlossen griff sie nach Noxus‘ Hand und zog on weiter den Steg hinunter in die Dunkelheit. Mit dem Rücken drückte sie sich gegen einen der hohen Pfähle, die den Steg über dem Wasser trugen. Vor sich positionierte Sie Noxus. Hoffentlich würde er als Sichtschild reichen. Doch da ertönte auch schon die Stimme eines Wachmanns. „Hey! Matrose, was macht Ihr da?“
    „Lasst dem Mann doch seinen Spaß. Er war weiß Innos wie lange auf See…“ antwortete die ruhige Stimme ihres Vaters, „Wolltet Ihr nicht mein Schiff inspizieren? Das Schiff muss endlich los, Niemand hat hier die ganze Nacht Zeit…“ Erl achte leise aber freundlich.
    Olivia schlug das Herz bis zum Hals. Beliar, bitte lass sie weiterzieh, oder tot umfallen!
    Geändert von Olivia Rabenweil (06.09.2014 um 23:11 Uhr)

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    Am Hafen

    Irritiert stand er nun vor Olivia, den Hut auf die Seite gekippt, weil die Balance von den Regenmaßen gestört wurde. Rabenweil wirkte komplett entgeistert und blickte ihn erstarrt an, scheinbar kannte sie den Mann, wieso sonst würde sie so überzogen reagieren? Was nun? Umdrehen, sie verdeckt halten und versuchen zu verhandeln? Dem Mädchen vor ihm die Zunge in den Hals schieben und den offensichtlichen Kapitän ignorieren? Wieso würde er es sonst als "sein" Schiff betiteln? Etwas in ihm kratzte tatsächlich, sich der zweiten Option hinzugeben, doch hatte er sie bereits genug gequält. Obwohl er sich selbst nicht mehr ganz sicher, ob es nun Sadismus oder etwas anderes war, dass seine Begierde lenkte.

    Einen Entschluss fassend, rückte er den bescheuerten Hut zurecht und drehte sich mit einem breiten Grinsen um, die Augen weiterhin verdeckt haltend. Ein weise Entscheidung wie sich rausstellte, da der Kapitän von bewaffneten Männern begleitet wurde. Solcherlei Kerle wären sicherlich sehr bald auf Trab was ein hohes Kopfgeld anging.

    »Aye! Iär soit de Käptn? Iä un' mei Dirn bräuchte 'ne Mitfahrgelegnhoit zum Festlond. Iär soid nei zuföllig of de Wech dohin, oda? Isch geb eu' Männo och einen us!«

    Weiterhin hielt er nur die gelben Zähne hin und hoffte sein nachgeäfftes Gelaber ähnelte im verschluckenden Regen dem eines betrunkenen Matrosen. Eine andere legitime Art und Weise einen solchen Hut zu tragen während er sich im Regen mit einem naiven Bauernmädchen aufhielt wollte ihm auf die Schnelle nicht einfallen.

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    Kajetan Rabenweil, Hafen

    Sofort war die Stadtwache zur Stelle, um Kajetan Rabenweil vor dem Besoffenen Seemann zu schützen. Doch insgeheim verließ er sich nur auf seinen Lebwächter. Die Stadtwache Schütze und bewahrte, doch sein Mann würde töten. Und am Ende kam es nur darauf an.
    Der Hafenmeister, wollte das Wort erheben, doch Kajetan hob die Hand und sprach selbst. „Guter Mann, ich bin nicht der Kapitän dieser Tänzerin der Wellen, dieses stolzen Schiffes, der steht dort oben an Deck. Doch ich bin mir sicher, dass ihr mit Ihm über eine Heuer sprechen könnte, solltet ihr vor dem Ablegen wieder halbwegs nüchtern sein…“ Kajetan betrat die Rampe, die auf das Schiff hinauf führte. „Halif? Kommt herunter, bitte. Dieser gute Mann hier möchte gern bei Euch arbeiten.“
    Der stämmige Kapitän der Wellentänzerin erschien sofort und blickte auf den Seemann, der im Halbdunkel auf dem Steg stand. Doch bevor er sich um ihn kümmerte begrüßte er den Händler angemessen. „Herr, es ist so beehrend von Euch besucht zu werden. Seid mein willkommener Gast auf meinem bescheidenen Schiff. Es ist ganz Euer!“ Er machte eine tiefe Verbeugung. Dann drehte er sich um, und winkte seinen ersten Offizier herbei. „Zeigt unserem Gast bitte die Bücher. Diese Männer wollen die Ladung inspizieren.“ Der Erste tauchte aus dem Schiffsinneren aus und nickte. „Aye!“

    Kajetan schoss sich mit den Wachen und dem Hafenmeister an und sie verschwanden in den Laderaum. Bevor er die Treppe hinab stieg, hörte er noch, wie Halif, den Fremden fragte: „Also Kerl: Wer seid ihr und was wollt Ihr? Ihr wollt anheuern? Könnt Ihr was?“

    Redlef
    Geändert von Die Bürger (09.09.2014 um 11:07 Uhr)

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    Am Hafen

    Noxus wartete mit seiner Antwort bis der Rest außer Sichtweite war. Der Regen ließ allmählich nach, so auch seine Schauspielerei.

    »Was ich kann? Ich kann zahlen!«

    Ohne große Umschweife holte er einen schlanken Lederbeutel hervor, welchen er in Peers Haus extra für einen solchen wahrscheinlichen Fall präpariert hatte. In ihm befanden sich abgezählte fünfundzwanzig Goldmünzen, zu wenig für einen Wochenverdienst, doch zu viel für den eines Tages.
    »Wenn ihr uns jetzt an Bord lasst und eine möglichst ... ruhige Kajüte übrig hättet, lege ich weitere fünfundzwanzig drauf. Wenn wir sicher ankommen, sollt ihr zuzüglich staatliche fünfzig drauf bekommen. Ihr verliert zu keinem ein Wort und weist eure Männer an uns allein zu lassen.«

    Kurz drehte er sich paranoid um und suchte nach Lauschenden.

    »Meine Frau und ich haben dank der Pest einiges an Gold machen können, es gibt kaum noch Fischer die hier anlegen, versteht ihr? Haben uns ein paar Feinde gemacht ... und wollen auf dem Festland einen Neuanfang wagen.«, meinte er ruhig und nickte zum Schatten, aus dem sich Rabenweil nur langsam traute, immer noch Ausschau nach dem fremdartigen Mann von eben haltend.

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    „Einhundert Goldstücke für die Überfahrt für Zwei? In einer Kajüte für Euch allein?“ Der Kapitän, der vom Schiff herunter gekommen war, begutachtete Noxus skeptisch? Olivia verstand nicht, warum er immer wieder lügen müsste? Das ganze hier stand doch schon wieder auf Messers Schneide. Warum musste er auf betrunken tun und so das Misstrauen des Kapitäns ernten?


    Olivia hielt sich weiter im Schatten. Noch war ihr Vater zu nah. Sie wollte nicht riskieren, dass er sie entdecken könnte sobald er das Schiff wieder verließ. Sie sah gerade, wie der Kapitän sich an das Kinn fasste. Abwägend blickte er den Priester an. „Legt noch fünfzig Goldstücke drauf und Ihr könnt zwei Hängematten in einem abgelegenen Teil des Lageraums haben. Ansonsten bleibt Ihr beide Hier. Und haltet Eure Frau an der Kette, wenn ihr mitkommen wollt. Die Männer sollen sie nicht sehen! Also?“

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    Am Hafen

    Das Weißauge wartet einen Moment, stimmte dann zu. Er hätte seinetwegen auch direkt zugestimmt, doch wollte er seine Entscheidung nicht zu leicht aussehen lassen. Schließlich hatte er nicht viel Gold als Fischer.

    »Gut, ihr führt.«, meinte Noxus, als der Handel abgeschlossen war. Die letzten fünfzig Münzen würde jener vor ihm erhalten, wenn sie ankamen, wie abgemacht. Auch wenn er diesen Beutel ebenfalls noch in der Tasche hatte. Genau genommen befanden sich zwei fünfzig sowie zwei fünfundzwanzig Goldmünzen-Beutel innerhalb seiner Seiten- und Hosentaschen. Allerdings hatte er nachdem ersten paar keine passende Schnur mehr über gehabt und musste auf alte, gefundene Schnupftücher übergehen, die er in die Länge gezogen und gedreht hatte. Der Weißäugige war jedoch nicht der einzige der auf Zeit spielte, denn der Kapitän vor ihm wartete bis die verschwundene Truppe wieder auftauchte und führte sie an diesen vorbei. Wohl kein Wunder wenn man bedachte, was er hier gerade abwickelte. Fast, als wäre er es vergessen, torkelte der Schwarzmagier ein wenig, für den Fall dass er noch unter Beobachtung stehen sollte.
    Das alles war zu viel für ihn, die Umgebung, die See, Olivia, die sich praktisch hinter ihm versteckte und nicht mehr von der Seite wich. Er wollte einfach nur für einen Moment seine Ruhe, die letzte Woche war er die meiste Zeit von maximal entfernten Geräuschen umgeben und dem rascheln seiner eigenen Pergamente, jetzt klatschten die etwas unruhigen Wassermaßen gegen den Holzsteg und das Schiff, auf welches er gerade stieg, während der Regen noch immer nicht einhalten wollte. Ob man sich an diesen Gestank hier auch gewöhnen konnte? Ihm wurde übel. Doch das machte die Betrunkenen-Nummer etwas einfacher. Vielleicht hätte er sie von Anfang an bleiben lassen sollen, aber wer würde einen so bescheuerten Hut ... dieses verdammte Kleidungsstück trieb ihn in den Wahnsinn!

    Auf Deck wurden sie alsdann in die Eingeweide des Konstruktes gebracht, auf welchem sie nun wohl eine Weile verbringen mussten. Wie versprochen, führte man sie in den Lagerraum und deutete auf die düsterste, abgelegene Ecke, die von etlichen Frachtgütern versteckt wurde, die sich wie Mauern davor zogen. Immerhin mussten sie nicht mit den Ziegen schlafen.

    »Die Hängematten kommen gleich, ein Eimer zum reiern steht dort drüben, ihr seht so aus als wäre es gleich soweit? Macht das Teil aber nicht gleich voll, hab es erst ausleeren lassen. 'nen zierlichen Matrosen dabei gehabt, kaum zu glauben was aus einem Kerl kommen kann. Nun, Mahlzeiten habe ich für euch nur getrocknetes Brot und jeweils einen Krug Wasser - Fischsuppe wie Fleisch gibt's nur für Arbeitende. War nett mich euch Geschäfte zu machen.«

    Mit einem breitem Grinsen offenbarte er einen fehlenden Zahn in der oberen Reihe, wog nochmal den Goldbeutel ab und verschwand dann wieder an die Oberfläche, um sie allein zu lassen. Der sogenannte "Eimer" war ein befestigtes Fass, welches einen abartigen Geruch verströmte. Es war selbst auf Entfernung nicht schwer zu erraten, wieso.

    »Bei den Göttern, was sollte denn der Scheiß? Ich hab mich wie der größte Affe aufgeführt weil du mich in den Schatten ziehst, als wärst du eine der Hafenhuren? Ist ja schön dass du entdeckt hast, welche Freuden das Leben so bietet, war irgendwie ein bescheidener Moment dafür!«. schimpfte das Weißauge während er erzürnt den Hut in die Ecke warf. Beliar, wie er sich gerade selbst hasste, es war kaum in Worte zu fassen. Als ob die Kleidung nicht bereits Beleidigung genug war, musste er auch noch herum hampeln, VOR Rabenweil! Wenn er nur könnte, würde er die Fischerklamotten sofort anbrennen und jubelnd um das Feuer tanzen. Mit verspanntem Gebiss blickte er auf.

    »Unser Gepäck?«, meinte er fast mit kläglicher Stimme. Sie hatten alles dort gelassen, mussten jedoch zurück. Ohne Varrok Varrag konnte er hier nicht weg. Oder ihr Proviant? Was hatte der Kapitän gesagt wann das Schiff ablegte? »Verdammte Scheiße!«, jauchzte der Priester und suchte im Dunkeln nach dem Hut.

  16. Beiträge anzeigen #16
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    „Wenn Ihr Euch beeilt, dann schafft Ihr es sicherlich noch, Eure Sachen zu holen. Der Hafenmeister muss in der Regel sowieso noch ein offizielles Siegel unter seinen Bericht setzten. Erst wenn er die Erlaubnis zum Auslaufen gegeben hat, dann geht es hier los.Dennoch solltet ihr nicht trödeln… und ich bleibe hier.“ Olivia ließ sich in eine der Hängematten nieder. Die ganze Fahrt über immer hier, unter Deck, bleiben zu müssen war ein schrecklicher Gedanke. Doch gleich so war es auch mal ganz nett zu wissen, dass sie nun endlich einmal offiziell reisten und sich nicht mehr fürchten mussten, mit dem Leben für Ihre Anwesenheit zahlen zu müssen. Noxus wollte für die Überfahrt bezahlen, das machte sie zu Passagieren und nicht zu Verbrechern.
    „Doch ich verstehe nicht, warum Ihr Eure Sachen nicht einfach da lasst. Schreibzeug und Pergament, sowie Ausrüstung und Proviant können wir doch auch in Varant kaufen… Und dieses riesige Schwertding, das behindert Euch doch nur. Oder könnt Ihr etwa doch mit dem stumpfen Ding kämpfen?“

    Diese Antwort beantwortete der Magier schon gar nicht mehr, weil er mit wehendem Mantel, den Weg zurück hinauf gefunden hatte. Olivia seufzte. Sollte er doch sein Zeug holen. Sie würde keinen Fuß mehr auf diese Insel setzten. Sie freute sich auf Varant. Die brennende Sonne, die heißen Winde, die freundlichen Menschen, bunte Basare und vor allem die Wüste. Ihr Vater kam aus der Wüste. Er sagte immer, sie hätte ihm zu dem gemacht, der er war. Und wenn man bedachte, dass er als Sohn eines Kameltreiber geboren war und sich nun als einer der reichsten Männer Argaan behauptete, dann musste es eine besondere Magie dort in den endlosen Weiten des Sands geben. Hoffentlich wurde ihr diese auch zuteil…
    Und hoffentlich auch Noxus. Denn wenn sich der verrückte Priester zusammenriss, so wie die letzten Tage (von dem einem oder anderen Ausrutscher einmal abgesehen) dann war er ein ganz brauchbarer Zeitgenosse…

    Olivia hatte die obere Hängematte als die Ihre auserkoren. Mit einer Decke versuchte sie es sich dort möglichst bequem zu machen. Einen Hängemattenspanner hatte sie leider nicht. Daher umschloss sie die Hängematte schon bald, wie eine Hülle. Ein bisschen kam sie sich vor, wie eine Raupe auf einem zusammengerollten Blatt. Aber so konnte sie bei schwerem Seegang auch nicht herunterfallen.
    Es war ja auch noch abzuwarten, wie sich das zwanzig Meter lange und nur fünf Meter breite Schiff in schweren Wellen schlagen würde. Olivia wusste als letzteren Erfahrungen, wie sie sich schlagen würde. Schon jetzt liebäugelte sie mit dem Fass. Hoffentlich verstand Noxus was von Haare hochhalten…!?
    Geändert von Olivia Rabenweil (07.09.2014 um 01:29 Uhr)

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    Hafen & Peers verlassenes Haus

    "Ich kann nicht mitkommen, mimimi ... Verdammte Scheiße, jetzt spiele ich auch noch blinden, besoffenen Packesel für zwei. Beliar, ich könnt kotzen! Oder könnt Ihr etwa doch mit dem stumpfen Ding kämpfen? Nein, kann ich nicht, du Göre! Was geht dich das an! Du hast keine Ahnung!"

    Die Adern pressten sich aus den Schläfen als wollte ihm das Blut entfliehen, stapfend vergaß er alle Vorsicht bis ihm eine entfernte Stimme wieder so viel Respekt einflößte, unauffällig zu schlendern. Glücklicherweise war dies nur zwei Stadtwachen, die ihre Situation lustiger fanden als sie sollten. Der Wind trug etwas mit Mutter heran. Vielleicht auch Luther? Nichts von Interesse. Am Haus angekommen, begann es abermals Wasser zu schütten - er schaute sich kurz um und stieg dann ein. Drinnen war alles unberührt wie eh und je. In Eile packte er seine Sachen zusammen, Rabenweil war glücklicherweise bedachter als er und hatte er ihr Gepäck bereits komplett bei sich gehabt. Die Pergamente verstaut, nachdem er sich die Hände am Sessel getrocknet hatte, hievte er zunächst Varrok Varrag in die Lederriemen. Er konnte nur hoffen dass es einfach keinen interessierte ... oder die Fluten es überdeckten. Erkennen konnte man die Schemen ohnehin nur von der Seite und dann auch nur mit genug Licht, sonst sah er einfach nur kräftiger aus als er war.

    Die schwere Klinge fest sitzend, kam sein Rucksack darauf. Hatte die Frau denn überhaupt etwas dabei? Und da könnte man meinen das Weißauge wäre jener, der sich kopflos in Schwierigkeiten stürzte. "Liegt vielleicht auch einfach nur daran dass sie keinen Haufen Stahl mit sich trägt ... Halt den Mund! Wo ist dieser beschissene Hut?!"

    Das am Eingang hingeschmissene Kleidungsstück wieder auf sein Haupt setzend, nicht ohne die Feuchtigkeit mit deutlich mehr Gewalt als nötig auszuschütteln, trat er, nach einem letzten Blick hinter sich, abermals in die bitter feuchte Kälte. Seine Stiefel waren von der Nässe schier überwältigt, mit jedem Schritt spritze ihm das Regenwasser bis ans Knie, was allerdings eher seinem rage-erfülltem Gang zu verdanken war. "Die Nacht sei gepriesen, lass mich jetzt keinen Stoßtrupp von bekloppten Milizen begegnen, oh bitte Beliar, ich bin soweit gekommen!"

    Sein Schatten verharrte an einer Mauer, als sein harscher Schritt Einhalt fand. Unweit von ihm rannten einige Gestalten über die vor ihm liegende Kreuzung. Scheinbar war unweit eines der Häuser überschwemmt worden, so ließen die vielen Eimer in deren Händen vermuten - Zumindestens verrieten die schwammigen Schatten, die von den allmählich überforderten Laternen geworfen wurden ähnliches. Die meisten hatten ihren Dienst bereits versagt, weil die Feuchtigkeit die Flammen ertränkten. Konnte ihm nur recht sein, wenn man hier damit beschäftigt war Weinkeller von den Fluten zu befreien. Als die Gefahr gebannt schien, schritt er weiter. Im Hafenviertel angekommen, musste er sich zusammenreißen nicht zu rennen. Dennoch schaffte er es, das richtige Schiff wiederzufinden und navigierte sich selbst zurück zu Rabenweil, welche dort auf ihn wartete, bereits in ihrer Hängematte liegend.

    Komplett durchnässt wickelte er sich in seine Priesterrobe und lauschte dem Knarzen des nachgebenden Holzes um sich, ab und an wetteiferten die klappernden Zähne der beiden, doch ansonsten herrschte Stille. Beide nagten noch an der Tatsache, dass ihnen unheimliches Glück beschert war. Wenigstens war er nicht seekrank, das würde noch fehlen. War Rabenweil seekrank? Bei Beliar, wenn er jetzt noch im Erbrochenen geduscht wurde, dann wäre Magielosigkeit kein Begriff mehr um ihn ruhig zu stellen.

    »Ich schwöre bei allem was mir heilig ist, ich werde diesen beschissenen Hut in Drachenfeuer aufgehen lassen, wenn ich die Möglichkeit habe! Wer erfindet denn solche Schmach! Scheiße!«

  18. Beiträge anzeigen #18
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    Hafen von Thorniara

    Es herrschte große Aufregung am Hafen von Thorniara, als ein großes Schiff anlegte. Ein solches Schiff hatten die meisten Bewohner der Hafenstadt noch nie zuvor gesehen. Denn es unterschied sich erheblich von der Bauart der anderen am Hafen anliegenden Schiffe. Es besaß scheinbar keinen Kiel und die Seitenwände verliefen fast senkrecht zum Wasser. An beiden Enden war es leicht hochgezogen und machte dadurch einen geschwungenen Eindruck. Die Segel waren bräunlich und wurden durch viele hölzerne Streben gehalten.

    Eifrig halfen die Hafenarbeiter damit, das Schiff am Kai zu befestigen und schauten nach getaner Arbeit ebenso verwundert zu der Besatzung, von denen einige sogleich das Schiff verließen. Sie sahen nicht so aus, als würden sie vom Festland oder von den umliegenden Inseln kommen. Ein älterer Mann, der der Kapitän des Schiffes zu sein schien, stand auf dem Deck und rief der Besatzung zu: "Jiàn xièxià." Sofort begannen die Männer mit der Löschung einiger Kisten und der Kapitän lief zum Bug des Schiffes, um sich ein Überblick über den Hafen zu machen.

    Immer mehr Schaulustige versammelten sich in der Nähe des fremdartigen Schiffes und bestaunten eines der prächtigen Segel, auf dem ein goldener Drache abgebildet war. Auch einige Angehörige der Stadtwache waren gekommen, um sich einen Eindruck von dem Geschehen zu machen. Schnell wurde deutlich, dass es sich bei den Fremdlingen wohl um Händler handelte, die in Thorniara ihre Waren verkaufen wollten. Zumindest trug keiner der Besatzungsmitglieder eine Waffe, geschweige denn eine Rüstung.

    Es dauerte einen Moment, bis einige Kisten gelöscht waren. Sie waren fest verschlossen und auf allen prangte der goldene Drache. Als der Kapitän das Schiff verließ und ließ die Kisten sodann auf hölzerne Karren verladen. Besonders groß wurde die Verwunderung jedoch, als einige Männer die beladenen Karren durch den Hafen zogen. Zusammen mit dem Kapitän und einigen anderen Besatzungsmitgliedern des Schiffes, liefen sie zielgerichtet durch den Hafen.

    Maximuss
    Geändert von Die Bürger (07.09.2014 um 18:23 Uhr)

  19. Beiträge anzeigen #19
    Burggraf von Verdistis  Avatar von Maximus
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    Anwesen der Händlergilde

    Maximuss war mit seinem Bericht für Gildenmeister Trevor bereits überfällig und so entschied er sich, das oberste Mitglied der Händlergilde persönlich aufzusuchen. Das Gildenanwesen war im Händler- und Handwerkerviertel zu finden und machte keinen sonderlich guten Eindruck. Zumindest dann nicht, wenn man es mit den Prachtbauten im Herzogtum Rivellon verglich. Doch viele Häuser standen in Thorniara nicht zum Kauf zur Verfügung und im Reichenviertel konnte man nur mit besonderer Empfehlung Eigentum erwerben.

    Am Haus angekommen, versperrte ihm eine Wache den Weg und wollte sein Grund für den Besuch erfahren. Nur widerwillig gab Maximuss Auskunft. Der Mann zögerte einen Moment und gab die Tür dann frei. Maximuss betrat das Haus und wurde kurze Zeit später vom Gildenmeister in Empfang genommen. Nach einer Begrüßung fanden sich beide in Trevors Arbeitszimmer wieder und Maximuss berichtet über seine Fortschritte und wie das Geschäft insgesamt verlief.

    Der Gildenmeister schien zufrieden und legte den schriftlichen Bericht des Großhändler zu einem Stapel anderer Pergamente. "Viele Berichte habt Ihr noch nicht erhalten, was?" stellte Maximuss fest. Trevor seufzte und erwiderte: "Wir haben auch noch keine besonders nennenswerte Mitgliederzahl. Im Grunde seid Ihr, Sir Dante und zwei fahrende Händler die einzigen, die unser Vorhaben auf Argaan unterstützen. Doch bald sollte uns die Händlergilde Unterstützung zukommen lassen. Ich bin mir sicher, dass die anderen Gildenmeister erhebliches Potential in meinem Vorhaben sehen."

    Es klopfte an der Tür des Arbeitszimmers. Markom, der Buch- und Schriftführer der Händlergilde, trat herein. "Entschuldigt die Störung, meine Herren. Doch ich habe eine beunruhigende Beobachtung gemacht." Gildenmeister Trevor bat Markom fortzufahren. "Als ich gerade am Hafen war, um mögliche Lagerräume zu besichtigen, legte ein Handelsschiff an. Seine Segel trugen das Symbol des Königs Shang..." einen Moment lang war Stille.

    König Shang herrschte fernab des Herzogtums Rivellon über eine große Inselgruppe und galt als besonders launischer Führer. Nur wenigen ist es bisher gestattet gewesen, die Inseln zu betreten. Doch viele Botschafter, Kaufleute und Angehörige seines Militärs setzten im Namen des Königs immer wieder die Segel, um andere Ländereien und Inseln zu entdecken. Die Händlergilde hatte mehrere Male versucht, die Wirtschaft auf den von König Shang kontrollierten Inseln zu beeinflussen. Sie stießen jedoch auf erheblichen Widerstand. Das Königreich vereinigte die Händler unter sich zu einem Konsortium, die nach strengen Vorgaben den Willen des Königs durchzusetzen hatte.

    Gildenmeister Trevor haute mit seiner Faust auf den Tisch. "Das darf nicht wahr sein! Wie groß ist das Schiff!?" wollte Trevor wissen und Markom antwortete sogleich. "Es ist nur ein kleines Handelsschiff. Viele Arbeiter, wenige Wachen und scheinbar nur ein Kaufmann. Wenn Ihr mich fragt, könnte es ein Späher sein." Der Gildenmeister stand auf und lief zum Fenster. "Was wollen die hier!? Ich muss sofort eine Nachricht für das Herzogtum vorbeireiten. Sollte dieser Händler hier auf Anweisung des Konsortiums sein, könnten sie unsere Pläne durchkreuzen!"

  20. Beiträge anzeigen #20
    Veteran Avatar von Die Stadtwache
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    Hafen von Thorniara

    Der Hafen war in freudigem Aufruhr. Nicht nur, dass seit Tagen das erste Schiff angelegt hatte, scheinbar war es aus fernen Ländern gekommen. Als Stadtwache im Bezirk der Hafenkommandatur war es Hjallas Aufgabe, jedes Schiff, das einlief, auf verbotene Fracht, wie Waffen, Rauschmittel, Hehlerware und Sklaven zu untersuchen. Der Hafenmeister hatte sie und Jan ausgeschickt, um diese Routinekontrolle zu übernehmen, welche durch die fremdländische Herkunft des Schiffes und seiner Besatzung an Spannung gewann.
    „Es hat rote Segel und das ganze Schiff sieht aus wie eine Banane!“, hörten sie einen Hafenarbeiter in der Nähe berichten, der das Spektakel scheinbar miterlebt hatte.
    Im nächsten Moment konnte sich Hjalla ein eigenes Bild verschaffen, war der Stoff der Segel doch tatsächlich sonderbar gefärbt. In ihrem ganzen Leben war sie nie einem anderen Segelstoff begegnet, als dem weißen. Doch auch der Kahn stellte sich als völlig gegensätzlich zu dem, was man in dieser Gegend gewohnt war, heraus. Die Soldatin warf ihrem Kollegen einen erstaunten Blick zu, den dieser erwiderte und sie prüften noch einmal ihre Waffengurte, ehe sie zur Arbeit schritten.

    Beim Näherkommen fielen immer mehr Details auf, die ein Schiff des myrtanischen Reiches vermissen lassen würde, hätte man ihren Zweck gekannt. Die Außenwände des Wellenreiters waren senkrecht, nicht gebogen, die Planken überlappten einander von unten nach oben, genau andersherum, als es bei gewöhnlichen Transportmitteln dieser Art der Fall war. Am meisten fielen jedoch neben den Segeln das hochgezogene Heck auf, welches tatsächlich den Eindruck einer gewissen gelblichen, länglichen Frucht erweckte.
    Mit jedem Schritt konnte Hjalla auch die Mannschaft besser erkennen und doch fand sie auch hier nur bedingte Ähnlichkeiten zu den hiesigen Bewohnern. Sie selbst war kein Maßstab, war sie doch unglaublich hellhäutig. Diese Menschen hatten einen dunkleren Teint, doch waren sie noch immer blasser, als die meisten Argaaner. Auffällig waren die allgemein hohen Wangenknochen und das einheitliche dunkle Haar. Auch die Kleidung erweckte Aufsehen, trugen die Arbeiter doch allesamt Hemden, die lediglich ihren Brustkorb bedeckten und Hosen, die dafür ihren Bauch verbargen. Einzig ein Mann, der neben einer anmutigen Kopfbedeckung weite Roben trug, stach aus ihnen hervor. Der sehr schmale Bart, war ein ungewohnter Anblick und die steilen Augenbrauen verliehen ihm einen strengen Ausdruck.

    „Innos zum Gruß!“, rief Hjalla dem Kapitän des Schiffes zu, der zudem Händler zu sein schien, „Willkommen in Thorniara. Wir sind hier, um Ihre Fracht und das Schiff zu kontrollieren. Außerdem wird eine Hafengebühr fällig. Kommt bitte zu uns herunter, damit wir einige Dinge besprechen können.
    Braoin

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