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Yuudai beobachtete amüsiert wie Akari ihr Gesicht verzog. Es hätte ihn enttäuscht wenn sie gleich zugesagt hätte. Doch er wäre nicht er wenn er nicht eine oder eine ganze Hand voll Trumpfkarten hätte. Mit ein paar Befehlen in seine mobile Neuraleinheit fuhr Akiras Rechner wieder hoch.
„Wir besprechen alles weitere heute Abend bei einem netten Abendessen in meiner Villa. Ich sende dir meine Adresse zu.“ Ein paar Tastendrucke auf seinem Rechner später und die Daten waren gesandt.
Die junge Frau war ganz und gar nicht begeistert wie er mit ihr umsprang. Besonders angepisst war sie wie einfach er ihren Rechner bedienen konnte. Wütend ballte sie ihre Fäuste.
„Nein. Ich nehme nicht an diesem blöden Online-Spiel teil. Ich bin doch nicht lebensmüde. Ihr Abendessen können Sie sich auch sonst wohin stecken.“ Yuudai blieb unbeeindruckt und sandte ein paar weitere Daten zu ihrem Rechner. Misstrauisch beäugte sie die Dateien, die sie gerade bekommen hatte.
Akari machte keine Anstalten die Dateien zu öffnen. Doch der junge Mann ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Er schenkte sich ein Glas Wein an und lehnte sich zurück. Dann blickte er sie an und lächelte bevor er einen Schluck des Weins trank. Sie versuchte den Rechner herunterzufahren und die Verbindung zu Yuudai zu trennen. Bei beiden hatte sie keinen Erfolg.
Es sah so aus als hätte sie keine Wahl. Bevor sie die Datei jedoch öffnete ließ sie sämtliche Viren- und Antispy Software, die sie besaß, laufen. Diese fanden in den Dateien nichts. Doch das überraschte sie nicht. Sie könnte die Datei noch genauer untersuchen, aber wenn sie von dem weißen Wolf persönlich waren, dann würde sie mit Sicherheit nichts finden, falls er etwas versteckt hätte. Seufzend öffnete sie die Dateien. Als sie sich diese ansah wurde sie kreidebleich. Darin aufgelistet waren alle Hacker-Angriffe, die sie je gemacht hatte. Sogar Fotos von ihr waren dabei.
„Heute Abend punkt 7:00 Uhr Abendessen bei mir. Und zieh dir bitte etwas Nettes an.“ Ohne eine Antwort abzuwarten loggte er sich aus. Akari fluchte, zog sich ihre mobile Neuraleinheit vom Kopf und warf sie mit solcher Wucht gegen die Wand, dass sie zerbrach. Hastig lief sie in ihr Schlafzimmer und begann ihre Tasche zu packen. Sie musste sofort verschwinden. Bevor sie fertig gepackt hatte klingelte es an der Tür. Akari hob ihre Hand um ihre mobile Neuralverbindung zu aktivieren. Doch sie ließ ihre Hand wieder fallen als ihr einfiel, dass diese zerstört war.
Also musste sie auf altmodische Weise nachschauen wer an der Tür war. Sie ging leise zu der Tür und schaute durch den Spion. Niemand war zu sehen. Sie holte ihre Pistole und entsicherte sie bevor sie die Türe einen Spalt öffnete. Vor der Tür war niemand. Doch es lag ein etwas größeres Paket da auf dem sich eine Karte befand. Akari blickte sich um doch es war keiner da. Sie nahm das Paket in die Wohnung und schloss die Tür. Wer würde ihr etwas schicken und noch dazu mit einer altmodischen Karte versehen. Sie legte die Pistole zur Seite und öffnete die Karte.
Ich habe dir ein Kleid gekauft meine Schöne. Du würdest mir eine große Freude machen, wenn du es heute Abend trägst.
Yuudai
PS: Fliehen ist zwecklos. Ich werde dich finden wo immer du auch bist. Ich war außerdem so frei und habe alle deine Konten gesperrt.
Akari sank zu Boden. Es war schon so gut wie unmöglich der totalen Überwachung von Nonomoto Enterprises zu entkommen. Doch auch noch den weißen Wolf auf den Fersen zu haben war zu viel für sie. Es scheint so als hätte sie keine Wahl. Sie würde sich Yuudais Wünschen beugen. Zumindest vorerst. Langsam öffnete sie das Paket. Darin befand sich ein langes schwarzes Abendkleid. Es hatte schmale Träger und einen tiefen Ausschnitt. Der Ausschnitt selbst war noch mit einigen Stoffstreifen, die einem Netz glichen, geschmückt. Ansonsten war es eher schlicht.
Akari nahm das Kleid und begab sich in ihr Schlafgemach. Sie wühlte durch ihre Unterwäsche und fand ein schwarzes Set. Das Höschen war aus Seide und mit Spitze verziert. Der BH hatte keine Träger und passte perfekt unter das Abendkleid. Sie entledigte sich von ihrem Hemd und streifte die Unterwäsche über. Danach zog sie das Abendkleid an. Es passte wie angegossen und sie fragte sich, woher Yuudai ihre Maße hatte. Der Stoff des Abendkleides war sehr edel und fühlte sich gut auf ihrer Haut an. Es musste ein Vermögen gekostet haben. Doch Geld spielt für Yuudai Fushida sicherlich keine Rolle.
Sie ging zurück in den Flur und schaute in dem Karton nach ob sich darin auch ein paar Schuhe fanden. Akari selbst hatte nichts für Absatzschuhe übrig. Damit konnte man nicht vernünftig rennen, wenn es notwendig war und die Füße schmerzten auch. Im Karton waren tatsächlich noch ein paar Schuhe enthalten. Es waren schwarze enge Stiefel, die bis zu ihrem Knie gingen. Das Material war etwas was sie noch nie gesehen hatte. Es fühlte sich sehr gut an und die Stiefel sahen sehr elegant aus. Das Wichtigste war jedoch, dass sie keine hohen Absätze hatten.
Akari zog sie an und auch sie passten wie angegossen. Es fühlte sich fast so an als ob sie keine Schuhe trug. Sie ging zurück in ihr Schlafzimmer und schüttete ihren halb gepackte Tasche aus. Darin befanden sich zwei Riemen aus Leder. Diese waren sehr robust und wurden um die Oberschenkel gelegt, was sie auch tat. Es war die ideale Halterung für ihr Messer und ihre Pistole. Sie würde ganz sicher nicht unbewaffnet aus dem Haus gehen.
Nachdem sie alles erledigt hatte ging sie zu ihrem Rechner um ihre Dateien genauer zu studieren. Sie setzte sich davor und stellte fest, dass alle Dateien verschwunden waren. Akari suchte intensiv danach doch konnte sie nicht finden. Yuudai musste sie gelöscht haben oder er hatte etwas in den Dateien versteckt, das es tat. Sie sollte genauer nachschauen, ob sie etwas retten konnte. Doch dafür war es jetzt zu spät.
Inzwischen war es nämlich Zeit aufzubrechen. Sie zog sich einen langen schwarzen Mantel an und band ihr Tuch um. Es sah sicher albern aus wie sie mit halb verdecktem Gesicht und dem Mantel herumlief. Doch das war ihr egal. Da sie ihre neue mobile Neuraleinheit zerstört hatte kramte sie ihre alte wieder heraus. Sie aktivierte sie und übertrug die Daten von Yuudais Adresse darauf. Sicherheitshalber entfernte sie diese Daten von ihrem Rechner und schaltete ihn ab.
Akari verließ ihre Wohnung und nahm sich ein Taxi zu der angegebenen Adresse. Der Taxifahrer versuchte ein Gespräch anzufangen doch sie ignorierte ihn. Warum er überhaupt mit ihr reden wollte war ihr ein Rätsel. Normalerweise machten die Leute einen Bogen um sie. Als sie ankamen wollte sie ihn bezahlen als ihr einfiel, dass alle ihre Konten gesperrt waren. Der Taxifahrer lächelte. „Die Rechnung wurde schon übernommen. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend.“ Akari zuckte nur mit den Schultern als sie das Taxi verließ. Neugierig betrachtete sie die riesige Anlage, die die Villa umgab. Von außen sah man allerdings gar nichts von der Villa.
Die Sicherheitsleute winkten sie durch. Sie wurde anscheinend tatsächlich erwartet. Als sie am Eingang der Villa ankam wurde schon die Tür geöffnet. Vor ihr stand kein geringerer als Yuudai Fushida. Sein Hologramm tat seiner wirklichen Erscheinung Unrecht. Er war ein sehr gut aussehender Mann und total ihr Typ. Was natürlich nicht überraschend war, da sie eine Nacht zusammen verbracht haben.
„Guten Abend meine Schöne und herzlich Willkommen in meinem bescheidenen Zuhause.“ Er unterstrich seine Begrüßung mit einer leichten Verbeugung.
„Ich bedaure, dass ich Ihnen nicht das gleiche wünschen kann, Fushida-sama.“ Amüsiert nahm er ihr den Mantel ab. Dann trat er hinter sie. Sie konnte seine Körperwärme spüren als er in ihr Ohr flüsterte.
„Wir sind ungestört. Es gibt also keinen Grund dein hübsches Gesicht zu bedecken.“ Seine warmen Finger streifen ihren Nacken als er ihr das Tuch entfernte und sie hatte alle Mühe einen wohligen Schauer zu unterdrücken.
Wie sollte sie bloß den Abend mit diesem attraktiven Mann überstehen?