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#1 Dai Shi - Das Spiel beginnt!

  1. #61 Zitieren
    .. loves to smile for you  Avatar von BlackShial
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    [Bild: AvatarKazue.png]Mit einer schwungvollen Handbewegung befreite die Frau im mittleren Alter ihr Haar aus dem festen Griff ihres Kittels, der ihren Körper feingebügelt umschloss, wie eine zweite Haut. Dennoch trug sie ihn offen, so dass man problemlos das perfekt sitzende Kostüm darunter erkennen konnte, an dessen Schnitt allein schon unschwer der Wert einzuschätzen war.
    In fließender Bewegung erhob sie sich aus dem Wagen, ließ dabei die eisblauen Augen über die Straße wandern, zu dem großen Gittertor, den kunstgerecht gepflasterten Weg dahinter, bis hin zu dem eindrucksvollen Gebäude. Es war wie ein unüberhörbarer Schrei des Geltungsbedürfnisses, der von der alten, aber im besten Zustand gehaltenden Fassade widerhallte und deutlich machte, unter welchen Unzulänglichkeiten diese Leute wohl leiden mussten. Welch traurige Existenz.
    Doch wollte die Rothaarige nicht weiter darüber sinnieren, wie die Leute wohl wirklich waren, auf die sie in wenigen Augenblicken treffen würde - sondern sich ein eigenes Bild machen. Auch wenn sie sich sicher war, dass ihre Erwartungen in jeglicher Art und Weise vollends erfüllt werden.
    Letztendlich war es jedoch vollkommen irrelevant, um welche Art von Personen es sich bei den Kandidaten handelte. Ob nun verzogene Gören, die dachten ihnen würde die Welt gehören, aber noch nicht einmal im Stande waren sich ohne die Hilfe ihrer Hausangestellten die feinen Seidenstrumpfhosen anzuziehen - was auf so ziemlich jedes Mädchen zutraf, dass in pekuniärer Opulenz aufwuchs - oder von Selbstzweifeln geplagte Bälger, die ihren Alltag in einsamer Melancholie weinend in einem viel zu großen, unnötig prunkvoll eingerichteten Zimmer verbrachten.
    Kazue schnalzte verächtlich mit der Zunge, als sie sich herumdrehte, leicht herabbeugte und nach ihrer Aktentasche griff, die sie immer hinter ihrem Sitz auf die Rückbank legte. Gerade als sie mir ihren schlanken Fingern das edle, weiße Leder berührte, signalisierte ihr die MNE, dass ein Anruf hereinkam. Unbeeindruckt hob sie die Tasche an, legte diese auf dem frisch polierten Wagendach ab und widmete sich - noch während sie die Autotür schloss - gänzlich dem Anrufer.
    Eine ihr nur zu bekannte Stimme meldete sich zu Wort, ohne dass sie etwas hatte sagen müssen - signalisierte doch allein das kaum hörbare Klicken, dass sie den Anruf entgegengenommen hatte.
    „Miss Sato? Smith-kun hier. Es geht um den 10 Uhr Termin mit den Yamato-Schwestern ... den Spielerinnen Nr. 15 und Nr. 9.989. Die Spielerin 9.989 hat sich leider etwas entfernt und wir müssen deswegen eine kleine Verzögerung unsererseits mitteilen ... Jedoch können sie schon mal unbesorgt mit Spielerin 15 anfangen. Wir werden kurz nach ihnen dort eintreffen ... Spielerin 9.989 kooperiert jetzt, da sie ihre Schwester nicht gefährden möchte ...“
    Mit emotionslosem Blick sah sie zu dem Gebäude, welches sie bereits wenige Augenblicke zuvor schon gründlich analysiert hatte. So ... Man wollte sich also nicht an den vereinbarten Termin halten und sich widersetzen.
    Kazue sagte keine Wort.
    „Jedenfalls gibt es noch eine Kleinigkeit zu klären: Spielerin Nr. 9.989 ist ja jetzt ihr Eigentum, über das sie verfügen dürfen. Da wir auch noch den zuständigen Techniker mitbringen werden, wird das Platzangebot im Wagen doch etwas eng. Deswegen möchte ich ihre Erlaubnis einholen, ihr Eigentum - also Spielerin 9.989 - im Kofferraum transportieren zu dürfen ...“
    Ein dunkles, sadistisches Lächeln huschte über die Lippen der Frau.
    „Solange sie sicherstellen, dass alle nötigen Körperfunktionen bis zum Beginn des Dai Shi fehlerfrei funktionieren, können sie mit ihr machen was sie wollen. Ich vertraue auf ihr Urteilungsvermögen Smith-kun.“
    Ungehorsam musste bestraft werden.
    Es gab keinen Grund an den Methoden ihres Kollegen zu zweifeln, dennoch legte sie sich bereits ihre Vorgehensweise sorgfältig in Gedanken zurecht. Nichts hasste sie mehr, als die Verzögerung ihrer Termine und das damit einhergehende Ausbleiben von Ergebnissen.
    Eigentlich hatte sich das Gespräch damit erledigt gehabt, dennoch war Kazue noch nicht gänzlich zufriedengestellt und erhob erneut ihre Stimme - hoffend das der Mann sie vorsorglich auf laut gestellt hatte.
    Gut, dass sie sich zuvor die Akten zu den beiden Kandidatinnen angesehen hatte. Das Wissen um den Beweggrund der älteren Schwester war durchaus nützlich.
    „Ach und Smith-kun? Lassen sie sich Zeit. So habe ich die Möglichkeit Nummer Fünfzehn kennenzulernen. Ungestört.“
    Mit diesen Worten beendete sie das Gespräch, strich sich ihren Rock gerade und griff nach ihrer Aktentasche.
    Es war Zeit einen Termin wahrzunehmen.

    [Bild: Blutlinks.png] Not even a sick game like the [Bild: MU4xeQxjjBlutDaiShi.png] can wreck my smile. [Bild: blutrechts.png]
    BlackShial ist offline Geändert von BlackShial (13.10.2014 um 20:12 Uhr)

  2. #62 Zitieren
    Provinzheld Avatar von DragonGodSlayer
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    Zitat Zitat von DragonGodSlayer Beitrag anzeigen


    [Bild: dragongodslayer_1_ava_2.jpg]

    Am nächsten morgen wachte Mona wie jeden Tag, schon aus Gewohnheit um 6:30 Uhr auf. Sie kuschelte sich an ihren liebsten. Ich wünschte ich könnte jeden morgen neben ihm aufwachen. Hoffentlich ist das Dai Shi schnell vorbei, dann wird er seinen Vater fragen und ich kann vielleicht jeden morgen neben ihm aufwachen. Ihr Gesichtsausdruck sah sehr traurig aus und ihr liefen ein paar Tränen über ihr Gesicht. Als sie merkte, dass Chris langsam am aufwachen ist, wischte sie sich schnell die Tränen aus ihrem sonst so wunder schönem Gesicht und küsste ihn wach. „Guten morgen, hast du gut geschlafen?“ „Morgen, wenn ich neben dir liege schlafe ich immer ausgezeichnet meine Hime.“ Die beiden blieben noch kurz zusammen im Bett liegen und küssten sich, bis Mona auf die Uhr sah und merkte, dass sie gleich anfangen müsse zu arbeiten. Sie stieg aus dem Bett, ging in Richtung ihrer Klamotten. Doch bevor sie anfing sich wieder anzuziehen, drehte sie sich nochmal zu Chris um und sagte: „Präge dir diesen Anblick gut ein, nicht das du ihn vergisst, wenn du ihn längere Zeit nicht siehst.“ Nachdem sie dies ausgesprochen hatte, grinste sie und begann sich anzuziehen. Kurz nachdem sich Mona fertig angezogen hatte öffnete sich die Zimmertür und jemand eine Person vom Dienstpersonal trat ein. „Guten Morgen Herr Shihô, ich bin hier um Sie zu wecken, da sie bald los müssen“, als er Mona bemerkte fügte er noch folgendes hinzu, „Mona, was machst du hier?“ Sowohl Chris als auch Mona zuckten zusammen und hofften nur, dass ihre Beziehung nicht aufgeflogen sei. Mona reagierte schnell und beantwortete die Frage. „Ich kam ebenfalls her um den jungen Meister zu wecken, da ich dachte er wolle noch etwas essen, bevor er zurück fahren müsse. Also junger Herr, wenn Sie noch etwas frühstücken wollen sollten Sie sich beeilen, da Sie in zwanzig Minuten zu Ihrer Wohnung gefahren werden.“ Sie wendete sich wieder ihrem Arbeitskollegen zu, „Ich denke wir sollten uns wieder an unsere Arbeit machen.“ Beide Angestellten der Familie Shihô verließen das Zimmer von Chris.

    Puh, nur ein wenig früher und alles wäre ans Licht gekommen, wir müssen das nächste mal vorsichtiger sein. Er stand auf, zog sich seine Klamotten an und ging danach ins Esszimmer um zu frühstücken. Seine Eltern schliefen noch, da sie es nicht gewohnt waren so früh aufzustehen und nicht geweckt wurden. Um 7:20 wurde Chris vom Chauffeur seines Vaters zu seiner Wohnung gefahren,der Verkehr war besser als am Tag zuvor, und so ging die Fahrt nur zwanzig Minuten, seinen Rex hatte er natürlich mitgenommen. Als er daheim ankam, lies er seinen geliebten Rex aus seinem Käfig und lies ihn wie immer frei in seiner Wohnung rumlaufen. Nachdem er ihn danach auch geführter hatte, machte er sich auf den Weg zur Uni, an der er um 7:50 Uhr ankam. Chris war von der Nacht noch so erschöpft, dass er gerade so zum Vorlesungsbeginn im Vorlesungssaal ankam. Normalerweise waren sie zu hundert im Saal, an diesem Tag waren es nur fünfzig, also die Hälfte und Pat war unter denen, die fehlten.

    Nach der ersten Vorlesung, rief er Pat mit Hilfe seiner MSE an, dieser nahm nicht ab. Nach der zweiten Vorlesung rief Pat Chris zurück.
    „Hey Chris, tut mir leid, habe noch geschlafen, was wolltest du von mir?“
    „Ich wollte dich eigentlich nur fragen, warum du bisher nicht zur Uni gekommen bist?“
    „Ach so dass, ich habe keine Lust, da ab nächster Woche eh keine Vorlesung mehr statt findet, wegen dem Dai Shi, da kann ich meine Zeit auch so sinnvoll nutzen, ich bin ja bestimmt nicht der Einzige der so denkt, es fehlen bestimmt noch einige mehr oder?“
    „Natürlich fehlen noch mehr, aber von dir hätte ich etwas anderes erwartet, also warum bist du nicht da?“
    „Weil es keinen Sinn macht jetzt noch zur Vorlesung zu gehen, da ich das, was wir jetzt lernen bis zum Ende von Dai Shi und dem fortsetzen der Vorlesungen eh vergessen habe, und ich keine Lust habe meine Zeit zu verschwenden.“
    Chris legte einfach auf, da er alles hatte, was er wissen wollte und es sich nicht rentieren würde noch mehr Zeit in dieses Gespräch zu investieren.

    Der Rest des Vorlesung Betriebes verlief ohne nennenswerte Ereignisse. Im Gegensatz zu den sonstigen Tagen, lies er sich mehr Zeit als sonst um die Universität zu verlassen und nach Hause zu gehen. Er machte sich Gedanken darüber, was er für eine Aufgabe während des Dai Shi zu übernehmen solle. Des weiteren dachte er über einen möglichen Charakter nach, er kam aber bei keinem der beiden Themen voran, da seine Gedanken immer wieder zu seiner Mona wanderten, wie jedes mal, wenn er nach längerer Zeit mal wieder bei ihr war. Daheim angekommen kümmerte er sich erst mal etwas um den Haushalt und um Rex. Er versuchte damit seine Gedanken von Mona fern zu halten, da es zurzeit wichtigere Dinge gibt, über die er nachdenken musste.


    [Bild: dragongodslayer_1_ava_2.jpg]

    Durch das plötzliche auftreten von Magenschmerzen wachte er auf. Mit halb geöffneten Augen und noch fast am schlafen sah er wie etwas auf seinem Bauch Trampolin sprang, als er dies sah wurde er sofort hellwach. „Rex was soll diese Scheiße? Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du nicht ins Bett darfst?“, Rex rannte schnell weg, „Jetzt abhauen, das ist ja mal wieder Typisch für dich, ich weis das du mich verstanden hast, sonst würdest du ja nicht abhauen,“ sagte er in einem bösen Tonfall. Wenn ich jetzt eh schon wach bin, kann ich auch gleich aufstehen. Er stand von seinem Bett auf und ging ins Badezimmer. Dort angekommen stieg er sofort in die Dusche, er musste sich nicht ausziehen, da er immer nackt schlief.

    Nach dem er sich geduscht hatte ging er wie jeden Tag, nachdem er sich angezogen hatte in die Küche und machte sich sein Frühstück. Mit diesem setzte er sich vor den Fernseher und schaute sich während des essen die Nachrichten an. Das Hauptthema war natürlich Dai Shi, es wurde über die bisherigen Informationen, die Spieler die sich bisher geoutet haben und über die vergangenen Dai Shi´s berichtet. Während er sich zum gehen gerichtet hatte bekam er eine Nachricht auf seine MNE, sie war von seinem Vater, in ihr stand, „Hallo Chris, heute Abend wirst du einen Anruf von einem meiner Freunde von Nonomoto bekommen, dieser wird dich dann über alles Informieren, was du über deine Aufgaben beim Dai Shi wissen musst und noch einiges mehr. Gruß Vater.“ Wurde aber auch langsam Zeit, dass ich etwas mehr erfahre. Aber ich glaube ich sollte nun los, sonst komme ich noch zu spät zur Uni. Er gab Rex noch geschwind sein essen, aber nur die Hälfte seiner sonstigen Portion, da er immer noch sauer war, danach fuhr er mit dem Fahrrad wie immer zur Uni.

    Als er am späten Nachmittag wieder in seiner Wohnung angekommen war, ruhte er sich erst mal etwas aus. Nachdem er sich ausgeruht hatte setzte er sich vor seinen Computer und lies die VI Informationen über die bisherigen Dai Shi´s heraussuchen. Während die VI die Daten zusammen sammelte fragte sich Chris, was für einen Avatar er sich erstellen solle. Er wusste, dass die Avatar Wahl eine der wichtigsten Dinge bei einem RPG war, aber um den richtigen zu erstellen benötigte man viele wichtige Informationen. Die wichtigste Information war das Ziel, welches man mit diesem Avatar erreichen wolle. Da er ja seine Aufgabe noch nicht wusste und auf jeden Fall so lange wie möglich Spielen wollte, brach er die Suche der VI ab um eine neue zu starten. Da die Suche zuvor zu lange gedauert hätte und zu ungenau gewesen wäre spezifizierte er die Suche. Er wollte nur noch Informationen über die Avatare der bisherigen Gewinner und der jeweilige Welt wissen.

    Nach kurzer Zeit hatte die VI die geforderten Informationen gesammelt. Während er die gesammelten Informationen genauer durchschauen wollte, kam ein Anruf ein, er nahm in mit seiner MNE entgegen und legte das Bild des Anrufers auf den Bildschirm seines Computers. Auf dem Bildschirm erschien das Gesicht eines Mannes im mittleren alters.

    „Hallo, ich bin ein Freund deines Vaters, ich fragte mich schon, wann wir dieses Gespräch endlich mal führen werde. Bei Nonomoto bin ich für die Sicherheit während des Dai Shi zuständig, Dein Vater hat dich bestimmt darüber Informiert, dass ich anrufen werde oder?“
    „Hallo, ja er hatte mir mitgeteilt, dass mich jemand anruft und mich über meine Aufgaben unterrichtet. Also, was wird meine Aufgabe sein?“
    Der Mann lachte kurz,
    „Da hat dein Vater wirklich nicht gelogen, du kommst wirklich direkt zum Punkt. Aber bevor wir zu diesem Teil unseres Gespräches kommen, möchte ich dir nur mitteilen, was für ein Glück du hast in deine Familie geboren worden zu sein. Unter anderen Umständen währst du bestimmt vor vier Jahren oder spätestens dieses Jahr zur Teilnehme am Dai Shi ausgewählt worden, vor vier Jahren wurde dein Avatar von Belendiel schon unter die Top 20 der Teilnehmer für Dai Shi gesetzt, bis man merkte, dass du hinter diesem Avatar steckst.“
    „Und woher wollen Sie wissen, dass ich nicht gewonnen hätte?“
    Erneut lachte der Mann,
    „Oh du bist aber sehr naiv, aber lassen wir dieses Thema. Kommen wir nun zum eigentlichen Thema, du nimmst als Teilnehmer Nummer 10.000 am Dai Shi teil und deine Aufgabe wird es sein, uns also Nonomoto über die Teilnehmer und ihre Pläne zu Informieren Außerdem sollst du ihr Vertrauen gewinnen und die anderen Aufträge, die du immer wieder bekommen wirst umsetzten.“
    „Ok, und warum brauchen Sie mich um Informationen zu sammeln? Und was werden das für andere Aufträge sein?“
    „Auch wenn Nonomoto viel Macht hat, können wir nicht alles was die Teilnehmer untereinander sprechen überwachen und genau da kommst du ins Spiel, du sollst genau diese Informationen sammeln und an eine Kontaktperson weiterleiten, diese wird dir noch bekannt gegeben. Was das für andere Aufträge sind kann ich dir nicht genau sagen, aber ein Auftrag könnte z. B. Sein, dass du eine Gruppe von Spielern in eine Falle locken sollst oder andere Aufträge, damit es den anderen schwerer fällt zu gewinnen. Reicht dir dies als Erläuterung zu deinen Aufgaben?“
    „Ja, diese Informationen reichen mir, zumindest vorerst, muss ich noch andere Dinge wissen?“
    „Ach ja stimmt, dies hätte ich fast vergessen, wir waren so frei und haben deinen Avatar entworfen, wir hoffen das alles zu deiner Zufriedenheit ist. Du kannst ihn schon mal in Belendiel testen,“ er grinste, „Wir haben ihn in deinen Belendiel Account einprogrammiert, damit du dich schon mal mit diesem vertraut machen kannst, bevor das Dai Shi anfängt. Allerdings kannst du ihn nur für 14 Ingame Stunden benutzen, danach wirst du rausgeworfen und er wird gelöscht. Wenn es keine weiteren Frage gibt, wäre dies alles.“
    „Nein, ich habe alle Informationen bekommen, die ich wollte. Ich hoffe nur, dass der Avatar der für mich eingerichtet wurde auch meinen Anforderungen entspricht. Also dann lege ich mal auf, auf wieder hören.“
    Chris legte auf.
    DragonGodSlayer ist offline Geändert von DragonGodSlayer (14.10.2014 um 00:18 Uhr)

  3. #63 Zitieren
    Mahou Shoujo  Avatar von Önee-sama
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    [Bild: my_girlfriend_is_the_president___Ell_1_ava.png]

    Nana wurde um Punkt 8 Uhr geweckt.
    "Aufstehen, Nana-san."
    Ihre Haus-VI Rainbow sprach sanft, aber doch so, dass Nana sie bemerkte.
    "Hrmmmm..."
    Während Nana sich räkelte, spielte Rainbow eins der vorprogrammierten Lieder, mit denen Nana sich morgens gerne wecken ließ: Angel Beats! - Brave Song. Ein Anime, den auch sie sehr gerne mochte und nicht nur ihre Schwester.
    "Nee-san..."
    Vorsichtig tastete sie auf die andere Seite des Bettes... und fand dieses leer vor.
    Oh... sie scheint schon auf zu sein... ungewöhnlich...
    Nana war normalerweise diejenige, die besser aus den Federn kam. Etwas verwundert streckte sie sich und schüttelte anschließend die restliche Müdigkeit von sich. Zu den abklingenden Lauten des Songs rückte sie die Decke zur Seite und stand auf.
    Ob Nee-san Frühstück macht?
    Nana lächelte bei dem Gedanken, denn das war nun gar nicht etwas, was ihre Schwester tat. Dennoch schien es nicht völlig ausgeschlossen zu sein, immerhin hatte Makoto gestern so vieles für Nana getan, damit sie nicht an die schwierige Situation denken musste...
    Danke, Nee-san... ich vermisse Mutter und Vater schrecklich... aber ich glaube, mir geht es besser... ja, doch, mir geht es wirklich besser!
    Trotz der schwierigen Situation, die sich wieder voll in Nana's Kopf entfaltet hatte, schaffte sie es, eine fröhliche Miene aufrecht zu erhalten. Schließlich stand da der Wunsch im Vordergrund, ihren Eltern zu helfen und nach einem wirklich erholsamen Schlaf, hatte sie genug Energie getankt, um diese Aufgabe anzugehen. Sie begab sich ins Bad und wusch sich, putzte Zähne und schließlich noch die Morgentoilette. Danach ging sie, immer noch im Nachthemd, runter in die Küche...

    "Nee-san, einen guten Morgen wü-"
    Doch niemand war dort und auch kein Essen war vorbereitet.
    Wo...
    Stutzig geworden begab sie sich ins Wohnzimmer, doch auch dort war von Makoto nichts zu sehen.
    "Nee-san?"
    Obwohl sie ihre Frage eher zu sich selbst gestellt hatte, reagierte Makoto's Haus-VI und Nana 2 materialisierte.
    "Einen wunderschönen guten Morgen wünsche ich, ehrenwerte Imouto. Sind sie auf der Suche nach der ehrenwerten Onee-sama?"
    Für Nana war es immer noch gruselig, dass die Haus-VI ihrer Schwester so aussah wie sie. Zögerlich antwortete sie.
    "J-ja... ich suche nach meiner Schwester."
    "Dann muss ich ihnen, ehrenwerte Imouto, leider mitteilen, die ehrenwerte Onee-sama hat das Haus leider verlassen."
    Fassungslos ob dieser Bekundung sah Nana ihr 'Spiegelbild' an. Sie musste ein paar mal nach Luft schnappen, um ein wenig zur Ruhe zu kommen.
    "Warum... warum hat Nee-san das Haus verlassen? Hat sie gesagt, wo sie hin will? Wann sie wieder zurück ist?"
    Sie sprach hektisch, wollte sie doch so schnell wie möglich erfahren, wo Makoto abgeblieben war.
    "Es tut mir leid, ehrenwerte Imouto, aber diese Ifnormationen unterliegen der Privatsphäre. Aber ihre Schwester hat mich eine Nachricht für sie aufzeichnen lassen:
    'Nana, wenn du diese Nachricht erhältst, bin ich los, das Problem mit Nonomoto lösen! Ich habe einen Plan und bin auch bald wieder zurück! Bitte mache dir keine Sorgen und schließe dich im Haus ein, bis du von mir hörst! Deine Nee-san, Makoto!'
    Nana's Knie wurden plötzlich weich und sie schwindelte. Sie sackte auf das große Sofa, neben dem sie gestanden hatte und sank darauf zusammen.
    Nee-san.. warum? Warum lässt du mich alleine? Warum nur!?
    All die Sorgen, die sie gestern hatte und heute morgen nur noch wie ein ferner Traum gewirkt hatten, waren mit einem Schlag wieder da. Das ihre Eltern von Nonomoto Enterprises gefangen gehalten wurden. Das ihr Schicksal auf den kleinen Schultern von ihr ruhten... und jetzt war auch ihre große Schwester nicht da, um sie tröstend in den Arm zu nehmen oder ihr liebevoll über den Kopf zu streicheln. Sie war plötzlich ganz alleine. Bei dieser Erkenntnis zog Nana ihre Beine an sich, nahm ein großes Kissen des Sofa, legte das über ihren Körper und merkte, wie erste Tränen ihre Wange herab kullerten.
    "Nee-san... wo bist du hin? W-warum lässt du mich alleine? I-ich... ich..."
    Ihre Worte endeten in einem erstickten Schluchzen, als sie ihr Gesicht ins Kissen drückte.
    "Ehrenwerte Imouto, kann ich ir-"
    "NEIN! Nein, kannst du nicht... verschwinde einfach... bitte..."
    Nana's Kopf war sofort hochgeschossen und sie hatte das erste Wort noch förmlich geschrien. Doch augenblicklich erstarb ihre Stimme zu einem Flüstern. Das schien jedoch gereicht zu haben, denn Nana 2 entmaterialisierte einfach und ließ sie allein im Wohnzimmer zurück. Das war ihr aber egal, sehnte sie sich doch nach dem Kontakt mit ihren Eltern und ihrer Schwester. Nana vergrub ihren Kopf wieder in dem Kissen und der Stoff davon saugte gierig ihre jetzt endlos kommenden Tränen auf...

    Nach einer Weile versiegte die Flüssigkeit aus ihren Augen, dennoch blieb sie noch lange danach so mit dem Gesicht im Kissen sitzen.
    Nee-san... wann kommst du endlich wieder? Bitte mach keine Dummheiten... und wenn du kannst, melde dich doch mal mit einem An-
    Plötzlich machte es 'Klick' in Nana's Gedanken und sie hob ruckartig ihren Kopf. Dann schlug sie sich die flache Hand auf die Stirn.
    "Natürlich! Das ich nicht gleich drauf gekommen bin! Rainbow!?"
    Ohne nennenswerte Verzögerung materialisierte ihre Haus-VI direkt im Wohnzimmer
    "Ja?"
    "Ruf sofort meine Schwester an! Lass es mehrmals klingeln zu Not..."
    Doch die nächsten Minuten verstrichen, ohne dass sich Erfolg einstellte...

    Nana saß jetzt teilnahmslos auf dem Sofa und blickte nur hin und wieder auf. Bis sich Rainbow plötzlich meldete.
    "Nana, ich möchte dich darauf hinweisen, dass eine wichtige Mitarbeiterin von Nonomoto Enterprises am Grundstück angekommen ist. Es handelt sich um Frau Doktor Kazue Sato. Durch die von Nonomoto Enterprises vorgenommene zusätzliche Programmierung, bin ich dazu verpflichtet, ihr den Eintritt zu gewähren. Ich habe sie bereits durch das Haupttor gelassen und sie wird jeden Moment an der Tür sein."
    Furchtsam blickte Nana auf und vernahm dann das Geräusch von Schritten im Eingangsbereich... Die Tür hatte sie nicht gehört, diese öffnete aber auch völlig geräuschlos. Nur im Nachthemd, drückte sie das Kissen ganz fest an sich und ihr verheultes Gesicht schaute Richtung Eingangsbereich...
    Önee-sama ist offline Geändert von Önee-sama (10.03.2015 um 19:59 Uhr)

  4. #64 Zitieren
    Legende Avatar von Annalena
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    Zitat Zitat von Annalena Beitrag anzeigen
    [Bild: Valerya.jpg]
    Valerya saß regungslos auf einem der harten Stühle im Wartezimmer des Krankenhauses. Die weißen sterilen Wände schienen sie zu erdrücken. Katya war gestorben. Noch immer konnte sie das Unfassbare nicht fassen. Ihr kleines Mädchen war gestorben. Ja, Dr. Baranyk konnte sie wiederbeleben, doch das rüttelte nichts an der Tatsache, dass ihr Sonnenschein gestorben war. Patienten und Besucher gingen im Wartezimmer ein und aus. Valerya bekam von all dem nichts mit. Neue Tränen rannen ihre Wangen hinunter als sie wieder das Bild des leblosen Körpers ihrer Tochter vor sich sah. Dieses Bild, dass sich in ihr Gehirn eingebrannt hatte, und das sie nie wieder vergessen würde. Die Zeit schien sich endlos hinzuziehen und Minuten kamen ihr wie Stunden vor.

    „Frau Ivancyk?“ Die junge Frau schreckte auf als sie ihren Namen hörte. „Ja“, sagte sie mit belegter Stimme. Die Krankenschwester sah sie an. „Folgen Sie mir bitte.“ Valerya nickte und stand auf. Sie folgte der Schwester, die mit raschem Schritt durch die Gänge des Krankenhauses lief. In einem kleinen Raum machten sie Halt. „Setzen Sie sich.“ Die Schwester deutete auf einen Stuhl. Valerya entging nicht wie unfreundlich die Krankenschwester war. Die Schwester setzte sich an den Schreibtisch. Sie begann etwas am Computer aufzurufen bevor sie sich wieder an Valerya wandte. „Bevor wir anfangen muss eine Sache geklärt werden. Die Informationen über Sie zeigen mir, dass Sie unmöglich den Krankenhausaufenthalt Ihrer Tochter bezahlen können. Haben Sie Geldreserven, von denen wir nichts wissen?“

    Geschockt blickte Valerya die Frau an. Wie konnte sie in dieser Situation so etwas sagen? „Ich… nein. Nein, das habe ich nicht. Könnte ich in Raten zahlen?“ Die Schwester sah sie an und antwortete schnippisch. „Natürlich nicht. Wir sind hier doch nicht bei der Wohlfahrt. Wenn Sie die Kosten nicht bezahlen können, dann kann Ihre Tochter hier nicht behandelt werden.“ Valeryas Augen weiteten sich. „Aber… aber meine Tochter wird sterben… sie war doch schon…“ Valerya schniefte leise und putzte sich die Nase. Die Schwester zuckte nur mit den Schultern. „Es ist ganz sicher nicht mein Problem, dass Sie nicht das nötige Geld haben.“ Hoffnungslos sank Valerya in sich zusammen.

    Plötzlich öffnete sich die Tür und Dr. Baranyk trat ein. „Hier sind Sie Frau Ivancyk. Ich habe Sie schon gesucht.“ Die Schwester änderte ihre Mine sofort und sah den Arzt freundlich an. „Verzeihen Sie Dr. Baranyk, aber ich muss noch die formellen Dinge mit Frau Ivancyk klären.“ Dr. Baranyk musterte die Schwester. „Gibt es ein Problem?“ Die Schwester bedachte Valerya mit einem finsteren Blick. „Es sieht so aus, dass Frau Ivancyk die Krankenhauskosten nicht bezahlen kann. Ich war gerade dabei sie zu informieren, dass wir ihre Tochter deswegen nach Hause schicken müssen.“ Valerya wischte sich die Tränen weg. Wieder einmal spürte sie die Kaltherzigkeit der Gesellschaft. „Dann sollten Sie Ihre Daten aktualisieren, Schwester Olga, Katya Ivancyk ist meine Privatpatientin. Die Kosten für sie gehen das Krankenhaus nichts an.“ Geschockt blickte Olga den Arzt an. Dann tat sie wie geheißen. Es stimmte, was Dr. Baranyk sagte. Mit einem freundlichen, falschen, Lächeln wandte sie sich an Valerya. „Verzeihen Sie meine Voreiligkeit Frau Ivancyk. Ich überlasse Sie nun Dr. Baranyk. Er wird alles Weitere mit Ihnen besprechen.“

    Dr. Baranyk sah die Schwester kalt an bevor er sich an Valerya wandte. „Kommen Sie bitte mit. Wir gehen in mein Büro und besprechen alles dort.“ Valerya folgte dem Arzt verwirrt. Was war gerade passiert? Das Büro von Dr. Baranyk war sehr luxuriös eingerichtet. Doch das war für einen Arzt von Nonomoto Enterprises sicherlich nicht ungewöhnlich. „Wie geht es Katya?“ Die junge Frau platzte mit der Frage heraus bevor sie sich gesetzt hatte. Dr. Baranyk nahm in Ruhe hinter seinem Schreibtisch Platz bevor er antwortete. „Ihr Zustand ist stabil. Im Moment haben wir sie in ein künstliches Koma gesetzt. Das macht es ihrem Körper leichter sich zu erholen. Doch sie sollte bis zu ihrer Genesung im Krankenhaus verweilen.“ Valerya atmete erleichtert auf. „Kann ich sie sehen?“ Der Arzt nickte. „Ich werde Sie später zu ihr begleiten. Doch zuerst sollten wir noch einiges besprechen.“

    Valerya nickte. „Warum haben Sie meine Tochter als Privatpatientin aufgenommen? Sie wissen, dass ich das niemals bezahlen kann. Wieso also?“ Dr. Baranyk sah die junge Frau nachdenklich an. „Ich finde Sie anziehend“, sagte er unverblümt, „wenn ich durch die Heilung Ihrer Tochter Ihnen näher kommen kann, dann war das eine gute Investition.“ Die junge Frau war geschockt über die direkte Aussage des Arztes. Sie war nicht überrascht, dass sie für etwas mit Sex bezahlen sollte, doch keiner war bisher so direkt wie er. „Es ist nicht das erste Mal, dass mich jemand um Sex für eine Leistung bittet.“ Valerya hatte keine Probleme damit, auch wenn sie sich total schlecht fühlte ihren Körper so zu benutzen. Doch es geht um ihre Tochter und für sie würde sie jeden Preis bezahlen.

    Dr. Baranyk schüttelte den Kopf. „Ich werde Sie nicht zum Sex zwingen. Das ist unter meiner Würde. Gehen Sie mit mir aus, lernen Sie mich kennen und wenn ich Ihnen gefalle, dann können wir über eine Beziehung sprechen.“ „Beziehung?“ Dr. Baranyk überraschte sie schon wieder. Warum wollte er eine Beziehung haben? Warum ausgerechnet mit ihr? „Ich… ich weiß nicht was ich sagen soll.“ Der Arzt lächelte sie freundlich an. „Denken Sie darüber nach. Doch nun sollten wir erst einmal zu Ihrer Tochter gehen.“ Valerya nickte nur und folgte ihm schweigend. Ihre Gedanken überschlugen sich. Was sollte sie tun?

    [Bild: Valerya.jpg]
    Valerya saß schon einige Stunden am Krankenbett ihrer Tochter. Katya war immer noch sehr blass, doch sie atmete etwas ruhiger. Die Maschinen, die an ihrem kleinen Körper angeschlossen waren, gaben regelmäßig piepende Töne von sich. Die junge Frau jedoch hörte diese nicht mehr. Ab und zu kam eine Schwester hinein und sah nach ihrer Tochter. Doch es schien keinen Grund zur Besorgnis geben. Ihr MNE meldete sich plötzlich und streckte Valerya aus ihren Gedanken. Sie aktivierte es.

    „Ja?“

    „Wo zum Teufel bist du? Hast du eine Ahnung wie spät es ist? Verdammt, Valerya, der Laden ist voll und du tauchst einfach nicht auf.“

    „Boris?“

    „Ja verflucht. Also was ist?“

    „Es tut mir leid. Meine Tochter…“

    „Es ist mir egal was mit deinem Balg ist. Du bist innerhalb von 5 Minuten da oder du wirst es bereuen.“

    „Ich bin im Krankenhaus. So schnell kann ich nicht…“

    „Schön! Wie du willst. Du bist gefeuert. Wann immer das gnädige Fräulein Zeit hat, kannst du deine Sachen holen.“

    Ohne ein weiteres Wort zu verlieren beendete Boris die Verbindung. Fassungslos starrte Valerya an die Wand. Was war gerade passiert? Sie schlug ihre Hände vor den Mund um ein lautes Schluchzen zu dämpfen. Sie hatte gerade ihren Job verloren. Warum passierte so viel Unglück auf einmal? Eine warme Hand legte ich auf ihre Schulter und sie zuckte zusammen. „Was ist passiert?“ Dr. Baranyk blickte sie besorgt an. Katya ging es den Umständen entsprechend gut. Das dürfte nicht das Problem sein. Valerya stand auf und warf sich weinend in seine Arme. Er zögerte nicht lange und umarmte sie. Nachdem sie sich beruhigt hatte löste sie sich aus seinen Armen und drehte sich um. Mit dem Handrücken wischte sie die Tränen weg. „Ich habe gerade meine Arbeit verloren“, sagte sie leise, „ich habe ganz vergessen Bescheid zu sagen.“ Sie lachte verbittert. „Nicht das es Boris gekümmert hätte was mit meiner Tochter ist.“

    Dr. Baranyk blickte sie mitfühlend an. Er konnte sich nicht vorstellen, was die arme Frau in ihrem Leben bisher durchmachen musste. „Es tut mir leid das zu hören. Deswegen fällt es mir nicht leicht es jetzt zu sagen.“ Valerya wirbelte herum und sah ihn mit weiten Augen an. „Ist etwas mit Katya?“ Er schüttelte den Kopf. „Nein. Doch ich muss bei Ihnen noch die Vorbereitungen für Dai Shi machen. In zwei Tagen fängt es nämlich an.“ Valerya nickte leicht. „Kommt, ich bringe Sie nach Hause.“ Die junge Frau sah noch einmal nach ihrer Tochter bevor sie ihre Jacke und Handtasche nahm. Dann folgte sie dem Arzt nach draußen.

    Es wurde langsam dunkel als die Beiden in ihrer Wohnung ankamen. Sie legte ihre Sachen ab und wandte sich an den Arzt. „Möchten Sie etwas trinken?“ Dr. Baranyk nickte. „Danke, ich nehme einen Tee, wenn Sie haben.“ Bevor sie den Tee zubereitete schaltete sie ihren Computer an. Dann begab sie sich in die Küche. Nur kurze Zeit später war der Tee fertig und sie schenkte sich Beiden eine Tasse ein. Das Tablett mit dem Tee stellte sie auf den kleinen Tisch im Wohnzimmer und setzte sich neben den Arzt auf die Couch. Dieser erläuterte ihr kurz wie die Neuralverbindung funktionierte. „Ich verstehe. Dann sollten wir diese Kapsel wohl einsetzen.“

    Sie erhob sich und begab sich zu dem kleinen Tisch auf dem der Rechner stand. „Was ist jetzt los?“ Der Monitor war schwarz. Valerya klopfte auf den Monitor, doch nichts passierte. Sie schaltete den Monitor aus und wieder ein. Dieser schien zu funktionieren. Lag es an dem Rechner selbst? Die junge Frau bückte sich um den Reset-Knopf zu drücken. Kaum berührte sie den Knopf gab es einen Knall sie bekam einen kleinen elektrischen Schlag. Erschrocken sprang sie auf. Dr. Baranyk war sofort bei ihr. „Alles in Ordnung?“ Valerya sank auf die Knie. Ihr Rechner war kaputt und sie hatte kein Geld einen neuen zu kaufen. Hatte sich alles gegen sie verschworen? Wie würde Nonomoto Enterprises reagieren, wenn sie kein Dai Shi spielen konnte?
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    Zitat Zitat von Annalena Beitrag anzeigen
    [Bild: a1.png] [Bild: LzuDgcryejWbV7oagaius_5.png]
    Yuudai strahlte sie triumphierend an. Nun hatte er sie zumindest beruflich an sich gebunden. Das private würde bald folgen. Er begleitete sie an ihren Schreibtisch und die junge Frau setzte sich hin. Yuudai stellte sich hinter sie und beugte sich hinab. Akari spürte die Wärme seines Körpers und seinen Atem auf ihrer Haut. Sie unterdrückte ein wohliges Schaudern. „Da du nur gelegentlich Belendiel gespielt hast, solltest du etwas üben.“ Junge Frau nickte und startete das Spiel. Yuudai gab ihr die Daten, mit denen sie sich einloggen sollte. Das tat sie und schon bald kam sie zum Erstellungsbildschirm des Charakters.

    Merkwürdigerweise war schon einen Charakter abgespeichert. Sie runzelte die Stirn. „Was ist das? Wieso ist ein Charakter schon gespeichert?“ Der junge Mann beugte sich noch näher zu ihr. Hatte er ihr gerade den Hals geküsst? Oder bildete sie sich das nur ein. Anscheinend hatte sie sich das eingebildet, denn er fuhr einfach fort. „Ich habe mir erlaubt dir schon einen Charakter zu erstellen. Der gefallene Engel passt sehr gut zu dir, meine Schöne.“ Geschockt holte sie tief Luft als sie den Charakters sah. Er ähnelte ihr stark als sie noch jung war. „Woher…“ Akari stoppte den Satz selbst. Natürlich wusste er wie sie als Mädchen ausgesehen hatte.

    Yuudai sprach ein paar Kommandos und der Computer startete Belendiel. „Was machen Sie da, Fushida-sama?“ Akari war erstaunt. War es denn erlaubt mit dem Charakter von Dai Shi schon vorher zu spielen? Der junge Mann grinste. „Ein Vorteil für dich meine Schöne. Du kannst dich schon einmal mit dem Charakter vertraut machen. Keine Sorge, sobald du dich ausloggst werden alle Skills und Werte zurückgestellt. Niemand wird es bemerken, dafür habe ich gesorgt.“ War das nicht Betrug? Doch dann seufzte sie leise. Was erwartete sie denn von Nonomoto Enterprises? Das sie fair sind?

    Der junge Mann ging an seinen eigenen Schreibtisch und überließ Akari sich selbst. Diese verbrachte den ganzen Tag damit sich mit ihrem Charakter vertraut zu machen und ihre Kenntnisse über Belendiel aufzufrischen. Nach anfänglichen Mühen gelang es ihr dann doch recht schnell wieder zurück in das Spiel zu finden. Akari musste auch zugeben, dass es viel Spaß machte. Ehe sie sich versah war es Abend. Die junge Frau schaltete den Rechner ab, stand auf und streckte sich. Ihr Magen erinnerte sie daran, dass sie etwas zu Essen zu sich nehmen sollte. Yuudai war nicht im Zimmer. Sie hatte gar nicht gemerkt, dass er es verlassen hatte.

    Sie verließ das Arbeitszimmer um in die privaten Räume der Villa zu gehen. Mit raschen Schritten bog sie um die Ecke und wäre fast mit einem jungen Mann zusammengestoßen. Der junge Mann konnte gerade noch ihre Oberarme greifen und ersparte ihr die unerfreuliche Bekanntschaft mit dem harten Boden. „Dankeschön und Verzeihung, dass ich sie angerempelt habe.“ Der junge Mann lächelte sie freundlich an. „Es ist ja nicht passiert. Alles in Ordnung? Haben Sie sich wehgetan?“ Akari blickte den jungen Mann nun genauer an. Er war sehr attraktiv. „Es ist alles in Ordnung mit mir.“ Sie lehnte sich näher zu ihm so dass sie in fast berührte. „So“, begann sie, „interessiert an Sex?“

    Der junge Mann starrte sie an als hätte er einen Geist gesehen. Warum reagierten die Männer immer so geschockt, wenn sie nach Sex fragte? „Ähm… also…“ Akari seufzte. „Ja oder nein. Eine einfache Antwort auf eine einfache Frage. Warum ist das so schwer?“ Der junge Mann schüttelte den Kopf und zuckte dann mit den Schultern. „Warum nicht? Gehen wir auf mein Zimmer?“ Die junge Frau nickte und stellte sich auf die Zehenspitzen um ihn einen Kuss zu geben. Bevor sich ihre Lippen jedoch berührten schrie der Mann auf. „Was ist los?“ Der Mann blickte plötzlich nach unten. „Verdammtes Mistvieh! Warum hast du mich gekratzt?“

    „Miau?“

    Nun blickte auch Akari nach unten. Neben dem Bein des Mannes saß Rollo. Eine Pfote, mit ausgezogenen Krallen, hatte er noch erhoben. Der Mann hob gerade sein Bein um nach der Katze zu treten als eine kühle Stimme ihn unterbrach. „Was geht hier vor?“ Beide drehten sich um und der junge Mann wurde bleich. Er senkte sein Bein sprach zittrigen Stimme. „Fushida-sama. Ich…“ Akari warf die Arme in die Luft. „Ich bin raus hier. Das ist mir zu viel Drama.“ Dann drehte sie sich um und ließ die beiden Männer allein. Yuudai blickte ihr nach bevor er sich wieder dem jungen Mann zuwandte. „Wie waren meine Regeln bezüglich Akari Ito?“ Der Mann wurde noch bleicher. “Ich wusste nicht, dass sie Ito-sama ist. Das schwöre ich.“ Yuudai blickte ihn nur kalt an. „Eine bessere Ausrede fällt Ihnen nicht ein? Ihr und jeder andere meiner Angestellten wissen, wer Ito-sama ist und wie sie sich ihr gegenüber verhalten sollen.“ Nervös senkte der junge Mann den Kopf. „Verzeiht, Fushida-sama.“ „Genug! Sie sind gefeuert. Packen Sie Ihre Sachen und verschwinden Sie.“

    Geschockt schnellte der Kopf des Mannes nach oben. „Das können Sie nicht tun? Ich habe einen Vertrag…“ Yuudai blickte ihn nur kalt an. Er aktivierte sein MSE und gab ein paar Befehle. „Jetzt nicht mehr.“ Laut fluchend drehte sich der junge Mann um und ließ Yuudai allein. Yuudai blickte ihm nach und grinste. Das war gerade noch einmal gut gegangen. Als er Akari zusammen mit seinem ehemaligen Angestellten sah, eilte er sofort zu ihnen. Ein lautes Schnurren ließ ihn nach unten blicken. Er hockte sich hin und streichelte Rollo, dessen Schnurren lauter wurde. „Gut gemacht mein Dickerchen.“

    „Miau!“


    [Bild: rollo.png]

    Rollo-Bonus

    Rollo absolvierte gerade seine abendliche Runde durch seine Villa. Auf einem der Gänge traf er seine Zweite Dienerin. Freudig näherte er sich ihr. Doch seine Freude war sofort getrübt als er den untrüglichen Geruch der Begattungsbereitschaft schnupperte. Was war das? Wie konnte ein niederer Diener es wagen seine Zweite Dienerin zu begatten? Schon der Gedanke des niederen Dieners daran war, in den Augen von Rollo, eine unglaubliche Respektlosigkeit ihm gegenüber. Zielsicher lief er auf den niederen Diener zu, hob seine Pfote mit ausgefahrenen Krallen und ließ ihn spüren was er von seinem Fehlverhalten hielt. Zum Glück für den niederen Diener kam sein Erster Diener. Gut. Sollte dieser die Bestrafung übernehmen. Der niedere Diener entfernte sich und Rollo erlaubte seinem Ersten Diener ihn zu streicheln.

    Bald folgte der Erste Diener der Zweiten Dienerin. Zufrieden miaute Rollo kurz und setzte seinen Rundgang draußen fort. Er besuchte seinen Harem und überlegte, welche seiner Katzendamen er beglücken konnte. Doch dann sah er sie. Kurzes silbernes Haar glänzte in der Sonne. Pfoten, die scheinbar endlos waren. Goldgelbe Augen, die wie Goldfische glänzten. Ein langer seidiger Schwanz schwang grazil über den Boden. Rollo war verzaubert. Er musste sie haben.

    Rollo setzte sich und machte eine schnelle Katzenwäsche. Wenn er gewusst hätte, welcher Grazie er begegnen würde, dann hätte er sich intensiver gepflegt. Mit festem Schritt schlich er auf sie zu. Dann setzte er sich in angemessenen Abstand wieder hin. Die Schöne blickte ihn an und Rollo schnurrte. Langsam erhob sich die Katzendame und ging auf ihn zu. Sie schnupperte und miaute leise. Ihre Stimme war wie Katzenmusik in seinen Ohren. Er hob seine Vorderpfoten um ihr zu zeigen, was er ihr anzubieten hatte. Seine Schöne kam näher und rieb ihren Kopf an seiner Brust. Dann drehte sie sich um blickte verführerisch zurück. Sie miaute ihr Einverständnis und Rollo reagierte sofort. Er nahm sie in Rollo-Manier in seinen Harem auf.

    Miau!

    [Bild: a1.png] [Bild: LzuDgcryejWbV7oagaius_5.png]
    Akari erwachte frustriert nach einem weiteren Tag ohne Sex. In letzter Zeit lief es wirklich nicht gut für sie. Nach einer kalten Dusche fühlte sie sich wenigstens etwas besser. Sie ging ins Esszimmer und sah, dass der Tisch schon gedeckt war. Zu ihrem Bedauern war Yuudai auch schon wach. „Guten Morgen meine Schöne.“ Akari ließ sich ziemlich unelegant auf den Stuhl plumpsen. „Morgen.“ Der junge Mann blickte auf als er ihren kurzen Gruß hörte. „Hast du schlecht geschlafen?“ Sie platzierte beide Hände auf den Tisch und sah ihn missmutig an. „Natürlich habe ich das. Ich hatte jetzt schon wer weiß wie lange keinen Sex und das frustriert mich. Wie soll ich mich so auf das blöde Spiel konzentrieren?“

    Sie drückte sich nach oben und lehnte sich über den Tisch. „Heute gehe ich aus und wehe irgendetwas kommt mir in die Quere.“ Akari setzte sich wieder hin und aß schweigend ihr Frühstück als ob nichts gewesen wäre. Yuudai sah sie mit unbewegter Miene an. Das konnte er nicht zulassen. Er konnte ja nicht immer auf einen Zufall hoffen, der ihm die Möglichkeit gab, einen Rivalen aus dem Weg zu schaffen ohne Verdacht zu schöpfen. Die junge Frau war inzwischen fertig und hatte ihre Arme vor der Brust verschränkt. Yuudai lächelte sie an. „Kann ich etwas für dich tun?“ Sie seufzte. „Gib meine Konten wieder frei. Ich brauche Geld. Dann gehe ich in die Stadt.“

    Yuudai schüttelte den Kopf. „Du hast keine Zeit in die Stadt zu gehen. Du musst noch viel lernen. Vergiss nicht, dass morgen Dai Shi beginnt.“ Er stand auf und ging zu ihr. Langsam lehnte er sich hinunter. Sie spürte seinen warmen Atem als er in ihr Ohr flüsterte. „Ich kann dir mit deinem Problem helfen. Du musst mich nur fragen.“ Yuudai gab ihr einen sanften Kuss auf ihr Ohrläppchen und sie hatte alle Mühe den Drang zu unterdrücken ihm die Kleider vom Leib zu reißen. Ruckartig stand sie auf. „Ich bin dann im Arbeitszimmer.“ Sie wirbelte herum und stürmte, gefolgt von seinem Lachen, aus dem Zimmer.

    Gegen Mittag loggte sie sich aus Belendiel aus. Akari streckte sich kurz bevor sie zu Yuudai hinüberblickte. Er war sehr attraktiv und genau ihr Typ. Leider hatte er die schlechte Angewohnheit, dass er mehr von ihr als Sex wollte. Vor ein paar Jahren wäre sie sicherlich auf sein Angebot eingegangen und hätte ihn gerne näher kennen gelernt. Vielleicht wäre sogar eine Beziehung daraus entstanden. Doch nach ihrer letzten, und einzigen, Beziehung hatte sie sich geschworen, sich nie wieder so abhängig von einem Mann zu machen. „Während ich es genieße deine ungeteilte Aufmerksamkeit zu besitzen meine Schöne, macht es mich doch etwas nervös, dass du mich so anstarrst.“

    Akari erwiderte nichts und stand auf. Sie ging auf ihn zu und legte ihre Hand auf seine Schulter. „Ich mache nur One-Night-Stands, doch ich könnte bei dir eine Ausnahme machen.“ Interessiert blickte er sie an, doch Akari gab ihn gleich einen Dämpfer. „Nur Sex! Sonst nichts.“ Yuudai nahm ihre Hand und küsste die Innenseite ihres Knöchels. „Während ich nichts lieber tun würde als dich dazu zu bringen meinen Namen in den Himmel zu schreien… nur Sex ist mir nicht genug.“ Er stand auf und nahm sie in seine Arme. Vorsichtig zeichnete er mit seinen Fingern die Narben auf ihren Rücken nach. „Ich bin nicht wie er. Niemals würde ich so etwas tun“, sagte er leise. Yuudai spürte wie sie anfing zu zittern und er fragte sich, ob er zu weit gegangen ist. Er zog sie näher an sich, doch mit unerwarteter Kraft stieß sie ihn zurück.

    Entsetzt sah er wie Tränen über ihre Wangen liefen und sein Herz verkrampfte sich. „Akari…“ Sie schüttelte nur den Kopf. „Es überrascht mich nicht, dass Sie davon wissen, Fushida-sama. Lassen Sie mich in Ruhe.“ Dann rannte sie aus dem Zimmer. Yuudai fühlte sich jetzt wie der letzte Arsch. Er hätte nicht davon anfangen sollen. Zumindest hätte er nicht so mit ihr darüber reden sollen. Wenn er könnte, dann würde er sich selbst in den Hintern treten. Yuudai hatte die üble Vorahnung, dass die Eroberung seiner Schönen jetzt noch schwerer werden würde. „Verdammt.“
    Annalena ist offline

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    Zitat Zitat von Önee-sama Beitrag anzeigen
    [Bild: my_girlfriend_is_the_president___Ell_1_ava.png]

    Nana wurde um Punkt 8 Uhr geweckt.
    "Aufstehen, Nana-san."
    Ihre Haus-VI Rainbow sprach sanft, aber doch so, dass Nana sie bemerkte.
    "Hrmmmm..."
    Während Nana sich räkelte, spielte Rainbow eins der vorprogrammierten Lieder, mit denen Nana sich morgens gerne wecken ließ: Angel Beats! - Brave Song. Ein Anime, den auch sie sehr gerne mochte und nicht nur ihre Schwester.
    "Nee-san..."
    Vorsichtig tastete sie auf die andere Seite des Bettes... und fand dieses leer vor.
    Oh... sie scheint schon auf zu sein... ungewöhnlich...
    Nana war normalerweise diejenige, die besser aus den Federn kam. Etwas verwundert streckte sie sich und schüttelte anschließend die restliche Müdigkeit von sich. Zu den abklingenden Lauten des Songs rückte sie die Decke zur Seite und stand auf.
    Ob Nee-san Frühstück macht?
    Nana lächelte bei dem Gedanken, denn das war nun gar nicht etwas, was ihre Schwester tat. Dennoch schien es nicht völlig ausgeschlossen zu sein, immerhin hatte Makoto gestern so vieles für Nana getan, damit sie nicht an die schwierige Situation denken musste...
    Danke, Nee-san... ich vermisse Mutter und Vater schrecklich... aber ich glaube, mir geht es besser... ja, doch, mir geht es wirklich besser!
    Trotz der schwierigen Situation, die sich wieder voll in Nana's Kopf entfaltet hatte, schaffte sie es, eine fröhliche Miene aufrecht zu erhalten. Schließlich stand da der Wunsch im Vordergrund, ihren Eltern zu helfen und nach einem wirklich erholsamen Schlaf, hatte sie genug Energie getankt, um diese Aufgabe anzugehen. Sie begab sich ins Bad und wusch sich, putzte Zähne und schließlich noch die Morgentoilette. Danach ging sie, immer noch im Nachthemd, runter in die Küche...

    "Nee-san, einen guten Morgen wü-"
    Doch niemand war dort und auch kein Essen war vorbereitet.
    Wo...
    Stutzig geworden begab sie sich ins Wohnzimmer, doch auch dort war von Makoto nichts zu sehen.
    "Nee-san?"
    Obwohl sie ihre Frage eher zu sich selbst gestellt hatte, reagierte Makoto's Haus-VI und Nana 2 materialisierte.
    "Einen wunderschönen guten Morgen wünsche ich, ehrenwerte Imouto. Sind sie auf der Suche nach der ehrenwerten Onee-sama?"
    Für Nana war es immer noch gruselig, dass die Haus-VI ihrer Schwester so aussah wie sie. Zögerlich antwortete sie.
    "J-ja... ich suche nach meiner Schwester."
    "Dann muss ich ihnen, ehrenwerte Imouto, leider mitteilen, die ehrenwerte Onee-sama hat das Haus leider verlassen."
    Fassungslos ob dieser Bekundung sah Nana ihr 'Spiegelbild' an. Sie musste ein paar mal nach Luft schnappen, um ein wenig zur Ruhe zu kommen.
    "Warum... warum hat Nee-san das Haus verlassen? Hat sie gesagt, wo sie hin will? Wann sie wieder zurück ist?"
    Sie sprach hektisch, wollte sie doch so schnell wie möglich erfahren, wo Makoto abgeblieben war.
    "Es tut mir leid, ehrenwerte Imouto, aber diese Ifnormationen unterliegen der Privatsphäre. Aber ihre Schwester hat mich eine Nachricht für sie aufzeichnen lassen:
    'Nana, wenn du diese Nachricht erhältst, bin ich los, das Problem mit Nonomoto lösen! Ich habe einen Plan und bin auch bald wieder zurück! Bitte mache dir keine Sorgen und schließe dich im Haus ein, bis du von mir hörst! Deine Nee-san, Makoto!'
    Nana's Knie wurden plötzlich weich und sie schwindelte. Sie sackte auf das große Sofa, neben dem sie gestanden hatte und sank darauf zusammen.
    Nee-san.. warum? Warum lässt du mich alleine? Warum nur!?
    All die Sorgen, die sie gestern hatte und heute morgen nur noch wie ein ferner Traum gewirkt hatten, waren mit einem Schlag wieder da. Das ihre Eltern von Nonomoto Enterprises gefangen gehalten wurden. Das ihr Schicksal auf den kleinen Schultern von ihr ruhten... und jetzt war auch ihre große Schwester nicht da, um sie tröstend in den Arm zu nehmen oder ihr liebevoll über den Kopf zu streicheln. Sie war plötzlich ganz alleine. Bei dieser Erkenntnis zog Nana ihre Beine an sich, nahm ein großes Kissen des Sofa, legte das über ihren Körper und merkte, wie erste Tränen ihre Wange herab kullerten.
    "Nee-san... wo bist du hin? W-warum lässt du mich alleine? I-ich... ich..."
    Ihre Worte endeten in einem erstickten Schluchzen, als sie ihr Gesicht ins Kissen drückte.
    "Ehrenwerte Imouto, kann ich ir-"
    "NEIN! Nein, kannst du nicht... verschwinde einfach... bitte..."
    Nana's Kopf war sofort hochgeschossen und sie hatte das erste Wort noch förmlich geschrien. Doch augenblicklich erstarb ihre Stimme zu einem Flüstern. Das schien jedoch gereicht zu haben, denn Nana 2 entmaterialisierte einfach und ließ sie allein im Wohnzimmer zurück. Das war ihr aber egal, sehnte sie sich doch nach dem Kontakt mit ihren Eltern und ihrer Schwester. Nana vergrub ihren Kopf wieder in dem Kissen und der Stoff davon saugte gierig ihre jetzt endlos kommenden Tränen auf...

    Nach einer Weile versiegte die Flüssigkeit aus ihren Augen, dennoch blieb sie noch lange danach so mit dem Gesicht im Kissen sitzen.
    Nee-san... wann kommst du endlich wieder? Bitte mach keine Dummheiten... und wenn du kannst, melde dich doch mal mit einem An-
    Plötzlich machte es 'Klick' in Nana's Gedanken und sie hob ruckartig ihren Kopf. Dann schlug sie sich die flache Hand auf die Stirn.
    "Natürlich! Das ich nicht gleich drauf gekommen bin! Rainbow!?"
    Ohne nennenswerte Verzögerung materialisierte ihre Haus-VI direkt im Wohnzimmer
    "Ja?"
    "Ruf sofort meine Schwester an! Lass es mehrmals klingeln zu Not..."
    Doch die nächsten Minuten verstrichen, ohne dass sich Erfolg einstellte...

    Nana saß jetzt teilnahmslos auf dem Sofa und blickte nur hin und wieder auf. Bis sich Rainbow plötzlich meldete.
    "Nana, ich möchte dich darauf hinweisen, dass eine wichtige Mitarbeiterin von Nonomoto Enterprises am Grundstück angekommen ist. Es handelt sich um Frau Doktor Kazue Sato. Durch die von Nonomoto Enterprises vorgenommene zusätzliche Programmierung, bin ich dazu verpflichtet, ihr den Eintritt zu gewähren. Ich habe sie bereits durch das Haupttor gelassen und sie wird jeden Moment an der Tür sein."
    Furchtsam blickte Nana auf und vernahm dann das Geräusch von Schritten im Eingangsbereich... Die Tür hatte sie nicht gehört, diese öffnete aber auch völlig geräuschlos. Nur im Nachthemd, drückte sie das Kissen ganz fest an sich und ihr verheultes Gesicht schaute Richtung Eingangsbereich...

    [Bild: AvatarKazue.png]Sie hätte es wissen müssen, wurde sie doch grundsätzlich nie enttäuscht von ihrem braunhaarigen Kollegen. Er schien alles für den Termin vorbereitet zu haben, sorgfältig darauf bedacht, dass es unter Umständen zu einer Verzögerung hätte kommen können.
    Was es auch tat. Doch dank der Voraussicht des Mannes war diese kaum nennenswert.
    Sofort glitten die Flügel des Tores über das Pflaster – kaum das sie sich diesem genähert hatte – ohne auch nur ein einziges Knarzen von sich zu geben und geleiteten sie hinein. Selbst dafür schienen diese Menschen unnötig viel Geld auszugeben, war doch bereits ein einziger Rostfleck am Eingangstor ein Riss im mühevoll erarbeiteten - und dennoch unverdienten – Image. Mühevoll erarbeitet oder erlogen. Irgendetwas würde es schon gewesen sein.
    Mit einem gleichmäßigen Klackgeräusch schritt die Frau den Weg zum Haus entlang, schenkte dabei dem gepflegten Rasen und den penibel ausgewählten Gehölzen nur bedingt Aufmerksamkeit. Gedanklich war sie bereits bei dem Gespräch mit Nummer Fünfzehn, die für Nonomoto Enterprises zu den deutlich wichtigeren Kandidaten zählte. Das es sich dabei um ein blutjunges Mädchen handelte, war für Kazue zwar vollkommen irrelevant, aber leider ein wichtiger Fakt, wenn man plante die zuverlässige Vertrauensperson zu mimen. Sie musste also auf das Mädchen eingehen und ihr beistehen, wenn diese Hilfe benötigte.
    Immerhin galt es dem Publikum etwas zu liefern, was dessen Aufmerksamkeit vollends einnahm und sie gleichzeitig bis aufs Letzte ausnahm. Mit der jüngeren Generation – so zeigte es sich in den vorherigen Events – fieberten die Menschen besonders ausgiebig mit. Sobald bekannt wurde, wer sich hinter dem meist kindlich-naiv gestalteten Avatar steckte, falls dies nicht bereits seit der ersten Sekunde an deutlich gewesen war.

    Auch die Eingangstür öffnete sich ohne Zögern der Rothaarigen, als diese einen Fuß auf die Schwelle setzte und sich somit direkt vor dem Hauseingang positionierte. Mit einem zufriedenen Nicken nahm sie die von Smith vorbereitete Einladung an und betrat das altehrwürdig wirkende Gebäude ohne Umschweife, dessen Vorraum allein schon offenbarte, dass einen gewiss nichts auf die prahlerische Inneneinrichtung hätte vorbereiten können. Abschätzend musterte die Frau das Innere des Hauses, versuchte herauszufinden wieso man sie nicht empfing - so wie es der Anstand gebot - und wo sie das Gör finden würde, mit dem sie verabredet war.
    So leicht es ihr Smith auch machte, war es dennoch nicht einmal annähernd das, was sie erwartet hatte. Zumindest nicht von Seiten der Gastgeber. Eine bodenlose Frechheit.
    Ausdruckslos schüttelte die Frau den Kopf, während sie ihre Schuhe sorgfältig vor der Schwelle zurechtrückte und sich schlussendlich in den nächsten Raum begab. Ihre Tasche presste sie dabei sachte an ihren Oberkörper, die Finger gelegentlich über das weiche Leder gleiten lassend - ein simpler Akt der Beruhigung, um sich zu sammeln und die weitere Vorgehensweise gedanklich durchzugehen.
    Das Wohnzimmer war nicht schwer zu finden, befand es sich auch ohnehin nicht weit vom Eingangsbereich entfernt und zudem so gut wie zentral im Gebäude. Nummer Fünfzehn war sogar noch schneller ausfindig zu machen als jegliche unbezahlbare Inneneinrichtung, welche diesen Raum zierte und verdeutlichte, dass es einiges zu kompensieren gab. Ohne jegliche Emotion in ihren Zügen widerzuspiegeln blickte sie auf das verängstigte Gör herab und taxierte dieses mit ihren eisblauen Augen.
    Einen Moment herrschte Stille. Ein Moment, in dem die Frau angestrengt nachdachte und sich versuchte an den Namen dieses Mädchens zu erinnern. Zu einfach wär es gewesen ihre MNE zur Hilfe zu nehmen.
    „Yamato Nana, nehme ich an. Ich bin leider etwas zu früh, jedoch wollte ich mir nicht die Möglichkeit entgehen lassen sie persönlich kennenzulernen.“
    In einem überaus höflichen Tonfall sprach die Rothaarige das Mädchen an, wollte ihr vermitteln das von ihr keine Gefahr ausging und sie tatsächlich ... nun, wichtig war. Für das Unternehmen. Nicht für sie - aber das musste das Gör ja nicht wissen.
    „Mein Name ist Sato Kazue, ich bin hier um sie und ihre ... Schwester auf das bevorstehende Dai Shi vorzubereiten.“

    [Bild: Blutlinks.png] Not even a sick game like the [Bild: MU4xeQxjjBlutDaiShi.png] can wreck my smile. [Bild: blutrechts.png]
    BlackShial ist offline Geändert von BlackShial (05.05.2019 um 01:52 Uhr)

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    Burgherrin Avatar von Glorichen
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    [Bild: AvatarYume.png]"Nein, nein! Nein! NEIN! Geh auf den Magier da hinten, den MAGIER! Der mit dem Stab, du Depp! Sasuke vergiss das Heilen nicht! Nicht nur den Tank, du musst auch Shinjo heilen, du musst den Überblick behalten! Scheiße!"
    Yumemis Nerven waren wieder dünn, sehr dünn. Warum liefen denn heute wieder nur Idioten herum?
    "Shinjo du Noob, jetzt renn da doch nicht so blind rein! Alles muss man selber machen!" Ein genervtes Schnauben und sie ließ ihren Echsenkrieger dem Schurken zur Hilfe springen. Mit zwei, drei Hieben und Stichen mit ihrem Speer waren die Kobolde Geschichte und die Echse fuhr herum, um mit großen Sprüngen auf den Magier zuzusprinten. Im Laufen nahm er einen Trank. Nicht zu spät, der Feuerball traf ihn direkt in die Brust - beziehungsweise auf den magischen Schild, der sich nur eine Zehntelsekunde zuvor um den Krieger herum gebildet hatte. Mit einem schnellen, galanten Stoß fuhr der Speer durch die Kehle des unglaublich kitschig und klischeehaft aussehnden Magiers.
    Yumemi ließ ein Schnauben hören, während ihre Mitstreiter jubelten. "Seid mal bloß ruhig, wenn ihr vernünftig gespielt hättet, hätte ich diesen seltenen Trank nicht einsetzen müssen. Ich hab Tage gebraucht, bis ich endlich einen looten konnte. Kacknoobs!" Sie war - mal wieder - auf 180.
    "Was soll das? Nicht jeder hat so viel Zeit und ist so gut wie du!", wagte einer zu mucken, während der Rest eher kleinlaut begann, Wunden zu heilen und Manatränke zu nehmen.
    "Ich hab deinem SCHEISS SCHURKEN grad den haarigen Arsch gerettet! Also halt die Fresse und sei froh, dass ich überhaupt mitgemacht hab! Ihr seid eigentlich noch viel zu schwach für diesen Dungeon! Mir war nur langweilig, deswegen hab ich mich mit eingeklinkt. Irgendwie muss man ja an Geld und EP kommen!"
    Yumemi schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. Warum gab es nur so viele Noobs in Belendiel? Verdammte 98% ALLER Menschen spielten dieses Spiel, und trotzdem kamen bei Milliarden an Spielern so wenige gute Spieler bei rum. Sie schnaubte erneut, sie hätte allein farmen gehen sollen. Oder sich eine Gruppe suchen sollen, die ihr zumindest zuhörten und umsetzten, was sie ihnen befahl.

    Gerade wollte sie sich umdrehen und schnurstraks aus dem Dungeon, einer feuchten und moosigen Höhle voller Kobolde, marschieren, als sich plötzlich mittendrin ein Fenster öffnete. Yumemi stutzte. Das war wirklich noch nie passiert, aber ... der Inhalt des Fensters öffnete sich und mitten im Spiel, das offiziell unterbrochen war (wie ein großer Schriftzug verkündete), spulte es die Liveübertragung einer Bühne mit dem Emblem von Nonomoto Enterprises ab.
    "Richtig, wir von Nonomoto Enterprises bestätigen nun offiziell, dass der nächste Dai Shi event starten wird. Als Eröffnungstermin für den Server haben wir den 13. Mai 2050 festgelegt, also in einer Woche. Die genaue Uhrzeit wird 13:13 Uhr sein, nach Greenwich Standardzeit", verkündete der geleckte Mann dort auf der Bühne, und Yumemi spürte es in ihren Fingerspitzen kribbeln. Wäre der Bildschirm physisch gewesen, hätte sie jetzt da gesessen und eben diesen angestarrt. Eine ganze lange Weile. So musste es ziemlich merkwürdig aussehen, wie sie dort auf dem Boden vor ihrem Laptop saß und in irgendeine unbestimmte Richtung starrte.
    "Dai Shi ... mein erstes Dai Shi seit ich intensiv spiele ...", ihr war tatsächlich leicht schwindlig, ihre Hände und Beine kribbelten, fühlten sich etwas fremd an. Sie hatte immer irgendwie gehofft, dass es bald wieder ein Dai Shi geben würde, aber nie wirklich damit gerechnet, dass es zeitnah auftreten würde. Sie spürte ein leichtes Flattern in der Brust, ihr Puls schlug schneller. Das war Nervenkitzel pur und eine willkommene Abwechslung. Weg von all den Noobs und Idioten die sich online herumtrieben, die nächsten Wochen, vielleicht sogar Monate würde sie den Genuss haben, tausenden talentierten und guten Spielern zuzusehen, wie sie das Spiel versuchten zu perfektionieren. Und sich die Mühe machen, jeden einzelnen zu analysieren und von ihnen zu lernen.

    Ein Signal ihrer Neuralverbindung riss sie aus ihren Gedanken. Das Fenster war verschwunden, das Spiel nicht mehr pausiert und ihre 'Mitstreiter' ausgeloggt. Und an ihrem Bein nagte ein Kobold. Für ihr Level war das ein Fliegenschiss, also kickte sie diesen fort und stapfte aus der Höhle. Dai Shi ... endlich!
    Draußen vor der Höhle loggte sie sich aus, das musste sie jetzt erst einmal verdauen ... und feiern! Das Spiel beendete sich und sie nahm sich die Neuralverbindung vom Kopf. Wie jedes Mal rieb sie sich die Augen und brauchte eine Weile, um sich an das reale Licht zu gewöhnen. Das Ergebnis nach dem Öffnen der Augen entlockte ihr wie so häufig einen Seufzer. Sorgfältig hängte sie den Neuralverbinder an seinen Platz an der Wand, damit sie auch ja nie aus Versehen darauf trat, das Ding hatte sie genug gekostet. Dann stand sie auf und nahm die paar Schritte durch die kleine Wohnung zu ihrem Kühlschrank.
    Der Blick hinein gestaltete sich enttäuschend. Sie musste dringend mal wieder einkaufen ... oder ... vielleicht besser einfach wieder den Supermarkt liefern lassen. Das ersparte ihr Zeit, und sie musste nicht den Weg auf sich nehmen. Ihre VI, die sie unterstützen sollte auf dem Weg draußen, war nicht mehr das neueste Modell - das letzte Update hatten sie ihr verweigert, da ihre jetzige Version noch als 'ausreichend' galt. Sie brummte missmutig. Blödes Pack, jeder wusste, dass es fehlerhaft war und aktuelle Änderungen im Straßen- und Bahnnetz nicht beinhaltete. Aber eine arme Socke wie sie konnte man ja in falsche Busse steigen oder zur falschen Bushaltestelle laufen lassen. Hier drinnen starrte sie wenigstens keiner an oder beschimpfte sie als 'Simulant', nur weil sie zwar mit Stock ging, aber trotzdem noch etwas sah.

    Schulterzuckend griff sie nach den letzten drei Erdbeer-Daifuku und dem letzten Rest kaltem Tee, der noch auf der Anrichte stand. Diesen schob sie kurzerhand in die Mikrowelle, ehe sie mit beidem beladen zum Laptop zurückkehrte. Während sie noch die große Keramiktasse mit dem aufgewärmten Tee transportierte, bimmelte ihre VI. Eine Email.
    "Absender und Betreff vorlesen!", befahl sie dieser, die sogleich in melidiöser Männerstimme reagierte: "Absender: Nonomoto Enterprises, Betreff: Dai Shi" Yumemi erstarrte. Beinahe wäre ihr die Tasse aus der Hand geglitten, doch sie schaffte es gerade noch, die andere Hand rettend dazuzunehmen. "Nonomoto ... bitte was??"
    "Absender: Nonomoto Enterprises, Betreff: Dai Shi", wiederholte die VI, Yumemis Aufforderung wörtlich nehmend.
    Yumemi ließ sich auf den Boden plumpsen, nachdem sie die Tasse sorgfältig auf das Tablett neben ihr abgestellt hatte. Konnte es sein ... nein, quatsch. Aber ... sie hatte gehört, dass sich Nonomoto Enterprises unter anderem auch per Email bei ... naja, bei potentiellen Teilnehmern meldete. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals und ihre Hände zitterten. Sollte das wirklich ... ? Aber sie konnte es nicht wissen, solange sie die Email nicht gelesen hatte. "Email vorlesen."

    "Absender: Nonomoto Enterprises, Betreff: Dai Shi", wiederholte die VI noch einmal, und vertonte dann den Inhalt der Email:
    "Sehr geehrte Frau Misugi,
    es wäre uns eine große Ehre, Sie beim Dai Shi Event begrüßen zu dürfen.
    Wir haben uns erlaubt, ihre Akte zu überprüfen und wissen von Ihrer Augenerkrankung.
    Uns ist Ihr großartiges Talent im Spiel Belendiel nicht entgangen und möchten besonders den Menschen eine Chance geben, die sie verdienen. Das Preisgeld, dass Sie bei Gewinn des Dai Shi gewinnen könnten, wäre absolut ausreichend für die beste Behandlung von Retinitis Pigmentosa, die es auf der Welt zu bekommen gibt. Gerne würden wir Ihnen im Falle des Sieges auch beratend zur Verfügung stehen und Ihnen unsere besten Mediziner und Ärzte zur Vergügung stellen.
    Wir wissen um Ihre finanzielle Lage und die Unterstützung, die Sie benötigen. Ein Sieg in Dai Shi würde Ihnen die Möglichkeit geben, bis zur OP die beste Unterstützung zu bekommen. Zudem wäre die Bewerbung für ein Stipendium hinfällig, da die Finanzierung eines Studiums völlig unproblematisch wäre.
    Bei Ihrem großen Talent und Ehrgeiz für Belendiel sind wir uns sicher, dass Sie eine sehr große Chance auf den Sieg haben, und würden uns freuen, Sie als Teilnehmer beim größten Event dieses Jahrzehnts begrüßen zu dürfen.
    In Erwartung einer baldigen Antwort von Ihnen verbleiben wir mit freundlichen Grüßen,
    Nonomoto Enterprises"


    Yumemis Herz raste, ihre Hände zitterten noch mehr und ihre Beine fühlten sich schwach an. Der Tee war fast vergessen, statt dessen starrte sie irgendwo ins Unbestimmte, während sie gar nicht wusste, was sie denken sollte. Das war ... das beste und gleichzeitig beschissenste Angebot, das sie je bekommen hatte.
    Sie war sich augenblicklich klar, dass es hier um mehr ging als nur verletzter Ehrgeiz. Hier ging es um die Frage: Augenlicht oder Leben. Rastlos kaute sie an ihrem Daumennagel, sprang dann auf und drehte Minirunden durch ihre kleine Wohnung, nur um sich kurz auf ihre Schlafmatratze zu setzen. Dort lehnte sie sich an die Wand und schlug den Hinterkopf gegen die Wand. "Scheiße, scheiße, scheiße, scheiße, SCHEISSE!!" Sie vergrub das Gesicht in den Händen, schlug sich selbst auf die Oberarme und sprang dann wieder auf. "SCHEISSE!!", rief sie diesmal laut aus und stieß mit den Zehen gegen die Kante des kleinen, niedrigen Tischchens, und traf genau den Bereich zwischen den Zehen.
    Tränen schossen ihr in die Augen, sie fluchte weit ausufernder als sonst, während sie auf den Hintern zurücksank und ihren Fuß mit den Händen umklammerte.
    "Scheiß Augen, ihr scheiß verfluchten Augen! Warum habe ich nicht dran gedacht, dass da der Tisch steht?" Natürlich war er einfach außerhalb ihres begrenzen Sichtfeldes gewesen, aber normalerweise dachte sie daran oder lehnte ihn hochkant an die Wand, damit eben sowas nicht geschah.

    So saß sie auf dem Boden in ihrer kleinen Wohnung, hielt sich den schmerzenden Fuß und wünschte sich, diese Email nie bekommen zu haben. Das Angebot war so verlockend, und unter dem Eindruck des Schmerzes, an dem nur ihre Augenkrankheit Schuld war, war sie kurz davor einfach zuzusagen. Sie könnte studieren, sie könnte sehen, sie könnte Auto und Fahrrad fahren, arbeiten gehen, feiern gehen! Das war ein Traum, ein Traum den sie sich nie würde erfüllen können! Es sei denn ... sie riskierte ihr Leben.
    "Never be cruel, never be cowardly.
    And never ever eat pears!
    Remember, hate is always foolish,
    and love is always wise.
    Laugh hard. Run fast. Be kind."
    - 12th Doctor -


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  8. #68 Zitieren
    Mahou Shoujo  Avatar von Önee-sama
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    Sato

    [Bild: my_girlfriend_is_the_president___Ell_1_ava.png]

    Nana beobachtete wie in Trance, dass eine schlanke Frau das Wohnzimmer betrat. Ihr fiel sofort das dunkle, rote Haar auf, was der Frau ein einmaliges Aussehen in Nana's Augen bescherte. Zudem trug die Frau einen Kittel, wie man es von Ärzten gewohnt war. Doch etwas Anderes zog Nana in ihren Bann. Etwas, das ihr Angst machte: Die eisblauen Augen der Frau. Nana hätte es unmöglich vermocht, es in Worte zu fassen, ja selbst in Gedanken spiegelte sich nichts wieder... und doch war da dieses Gefühl, dass diese Augen irgendwie Gefahr vermittelten. Denn die Frau hatte nur kurz ihre Umgebung in Augenschein genommen, dann ruhte ihr Blick stetig auf Nana. Diese umklammerte ihr Kissen nich fester und wäre wohl in hemmungsloses Heulen verfallen, wenn sie nicht auf der einen Seite eine ausgeprägte Erziehung erhalten hätte, die, im Gegensatz zu ihrer älteren Schwester, bei ihr auch Anklang gefunden hatte. Auf der anderen Seite verhinderte zudem ihr Furcht, dass sie in Tränen ausbrach - denn Heulen hätte nur bedeutet, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
    O-ob sie... wieder geht... wenn ich mich ruhig verhalte!?
    Der Gedanke war eigentlich völlig absurd, selbst für eine 14-jährige. Und trotzdem hoffte Nana irgendwie, dass die Frau einfach wieder gehen würde, weil sie sich nicht rührte.
    „Yamato Nana, nehme ich an. Ich bin leider etwas zu früh, jedoch wollte ich mir nicht die Möglichkeit entgehen lassen sie persönlich kennenzulernen.“
    Bei den ersten Worten der Frau zuckte sie leicht innerlich zusammen. Doch auf eine unbestimmbare Art und Weise vermochten die Worte Nana's Anspannung zu lösen - zumindest minimal.
    „Mein Name ist Sato Kazue, ich bin hier um sie und ihre ... Schwester auf das bevorstehende Dai Shi vorzubereiten.“
    Das Wort 'Schwester' ließ Nana's Gedanken endgültig die Lethargie abschütteln und Fahrt aufnehmen.
    Oh, Nee-san... wo bist du nur!? Warum hast du mich alleine gelassen!?
    Sie sah die Frau, die sich als Kazue Sato vorgestellt hatte an und suchte nach einer Möglichkeit, Zeit zu schinden.
    Ich... ich muss etwas tun... bis Nee-san wieder hier ist... irgendetwas...
    Sie schluckte einmal, wischte sich kurz mit dem Arm über ihr Gesicht und stand dann auf. Da ihr schmerzlich bewusst war, dass sie nur im Nachthemd bekleidet war, hielt sie weiterhin mit einem Arm das Kissen vom Sofa umklammert, wie eine Art 'Schutzschild' trug sie es eng an der Vorderseite ihres kleinen Körpers.
    I-ich muss... tapfer sein!
    Dann verbeugte sie sich tief und blieb in dieser Haltung.
    "Su-Sumimasen! Ich bitte um Verzeihung, Frau Sato, dass... dass ich sie nicht persönlich begrüßt habe. Außerdem bitte ich um Verzeihung, dass meine El-... die Herrschaften des Hauses zur Zeit nicht anwesend sind!"
    Fast hätte sie 'Eltern' gesagt, zügelte sich doch irgendwie noch im allerletzten Moment.
    "Als einzige Anwesende der Familie Yamato möchte ich sie herzlich in unserem Heim willkommen heißen! Ich bin Yamato, Nana."
    Noch immer hielt sie die Verbeugung bei - alleine schon, um den eisblauen Augen zu entgehen.
    "Z-zudem bitte ich... meine Schwester zu entschuldigen! Sie s-sollte jedoch... jeden... Moment... zurück.. sein..."
    Nana fiel nichts besseres ein, das Fehlen von Makoto zu kaschieren. Doch hoffte sie, dass die Frau es damit auf sich bewenden ließ. Schließlich richtete sie sich wieder auf und sah die Person in dem Kittel kurz an, ehe ihre Erziehung sie dazu veranlasste, weiter zu reden.
    "I-in der Zwischenzeit... kann ich ihnen Tee anbieten? Ich kann meine Haus-VI damit beauftragen, welchen zubereiten zu lassen? Oder vielleicht... bevorzugen sie handgemachten Tee?"
    Unter dem Gebot der Höflichkeit, versuchte Nana weiterhin Zeit zu schinden. Alles in der Hoffnung, das ihre ältere Schwester bald auftauchen würde...
    Doch dann materialisierte eine der Haus-VI's und Nana durchlebte eine Schrecksekunde, es könne sich um die Haus-VI ihrer Schwester handeln, Nana 2! Doch sogleich erkannte sie Rainbow, ihre persönliche Haus-VI, was sie erleichtert ausatmen ließ. Immerhin bedeutete es nicht, dass sie vor dieser fremden Person mit dem gruseligen Spiegelbild von sich selbst reden musste.
    V-von der... Kette an Nana 2 ganz zu schweigen...
    Rainbow begann auch gleich damit etwas zu verkünden.
    "Das wird nicht nötig sein, Nana. Ich wurde mit den relevanten Daten von möglichen Besuchern von Nonomoto Enterprises ausgestattet und habe alle Vorbereitungen getroffen, die Wünsche und Anforderungen von Frau Sato zu vollster Zufriedenheit zu erfüllen!"
    Nach dieser Ankündigung machte Rainbow einen leichten Knicks und entmaterialisierte wieder. Nana, die jetzt nicht wusste, wie sie sonst noch Zeit gewinnen konnte, umklammerte ihr Kissen mit beiden Armen und sah wieder zu der Frau.
    "W-wie... wie kann ich ihnen... behilflich sein?"
    Mehr brachte sie nicht hervor.
    Bitte, Nee-san... Beeile dich und komm schnell wieder heim!
    Önee-sama ist offline Geändert von Önee-sama (10.03.2015 um 20:00 Uhr)

  9. #69 Zitieren
    Legende Avatar von Annalena
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    Zitat Zitat von Annalena Beitrag anzeigen
    [Bild: Valerya.jpg]
    Valerya saß schon einige Stunden am Krankenbett ihrer Tochter. Katya war immer noch sehr blass, doch sie atmete etwas ruhiger. Die Maschinen, die an ihrem kleinen Körper angeschlossen waren, gaben regelmäßig piepende Töne von sich. Die junge Frau jedoch hörte diese nicht mehr. Ab und zu kam eine Schwester hinein und sah nach ihrer Tochter. Doch es schien keinen Grund zur Besorgnis geben. Ihr MNE meldete sich plötzlich und streckte Valerya aus ihren Gedanken. Sie aktivierte es.

    „Ja?“

    „Wo zum Teufel bist du? Hast du eine Ahnung wie spät es ist? Verdammt, Valerya, der Laden ist voll und du tauchst einfach nicht auf.“

    „Boris?“

    „Ja verflucht. Also was ist?“

    „Es tut mir leid. Meine Tochter…“

    „Es ist mir egal was mit deinem Balg ist. Du bist innerhalb von 5 Minuten da oder du wirst es bereuen.“

    „Ich bin im Krankenhaus. So schnell kann ich nicht…“

    „Schön! Wie du willst. Du bist gefeuert. Wann immer das gnädige Fräulein Zeit hat, kannst du deine Sachen holen.“

    Ohne ein weiteres Wort zu verlieren beendete Boris die Verbindung. Fassungslos starrte Valerya an die Wand. Was war gerade passiert? Sie schlug ihre Hände vor den Mund um ein lautes Schluchzen zu dämpfen. Sie hatte gerade ihren Job verloren. Warum passierte so viel Unglück auf einmal? Eine warme Hand legte ich auf ihre Schulter und sie zuckte zusammen. „Was ist passiert?“ Dr. Baranyk blickte sie besorgt an. Katya ging es den Umständen entsprechend gut. Das dürfte nicht das Problem sein. Valerya stand auf und warf sich weinend in seine Arme. Er zögerte nicht lange und umarmte sie. Nachdem sie sich beruhigt hatte löste sie sich aus seinen Armen und drehte sich um. Mit dem Handrücken wischte sie die Tränen weg. „Ich habe gerade meine Arbeit verloren“, sagte sie leise, „ich habe ganz vergessen Bescheid zu sagen.“ Sie lachte verbittert. „Nicht das es Boris gekümmert hätte was mit meiner Tochter ist.“

    Dr. Baranyk blickte sie mitfühlend an. Er konnte sich nicht vorstellen, was die arme Frau in ihrem Leben bisher durchmachen musste. „Es tut mir leid das zu hören. Deswegen fällt es mir nicht leicht es jetzt zu sagen.“ Valerya wirbelte herum und sah ihn mit weiten Augen an. „Ist etwas mit Katya?“ Er schüttelte den Kopf. „Nein. Doch ich muss bei Ihnen noch die Vorbereitungen für Dai Shi machen. In zwei Tagen fängt es nämlich an.“ Valerya nickte leicht. „Kommt, ich bringe Sie nach Hause.“ Die junge Frau sah noch einmal nach ihrer Tochter bevor sie ihre Jacke und Handtasche nahm. Dann folgte sie dem Arzt nach draußen.

    Es wurde langsam dunkel als die Beiden in ihrer Wohnung ankamen. Sie legte ihre Sachen ab und wandte sich an den Arzt. „Möchten Sie etwas trinken?“ Dr. Baranyk nickte. „Danke, ich nehme einen Tee, wenn Sie haben.“ Bevor sie den Tee zubereitete schaltete sie ihren Computer an. Dann begab sie sich in die Küche. Nur kurze Zeit später war der Tee fertig und sie schenkte sich Beiden eine Tasse ein. Das Tablett mit dem Tee stellte sie auf den kleinen Tisch im Wohnzimmer und setzte sich neben den Arzt auf die Couch. Dieser erläuterte ihr kurz wie die Neuralverbindung funktionierte. „Ich verstehe. Dann sollten wir diese Kapsel wohl einsetzen.“

    Sie erhob sich und begab sich zu dem kleinen Tisch auf dem der Rechner stand. „Was ist jetzt los?“ Der Monitor war schwarz. Valerya klopfte auf den Monitor, doch nichts passierte. Sie schaltete den Monitor aus und wieder ein. Dieser schien zu funktionieren. Lag es an dem Rechner selbst? Die junge Frau bückte sich um den Reset-Knopf zu drücken. Kaum berührte sie den Knopf gab es einen Knall sie bekam einen kleinen elektrischen Schlag. Erschrocken sprang sie auf. Dr. Baranyk war sofort bei ihr. „Alles in Ordnung?“ Valerya sank auf die Knie. Ihr Rechner war kaputt und sie hatte kein Geld einen neuen zu kaufen. Hatte sich alles gegen sie verschworen? Wie würde Nonomoto Enterprises reagieren, wenn sie kein Dai Shi spielen konnte?

    [Bild: Valerya.jpg]
    Valerya saß auf der Bettkante. Gedankenverloren starrte sie an die Wand. Es war nicht ihr Zimmer sondern das Gästezimmer von Dr. Baranyk. Nachdem sie feststellte, dass ihr Rechner hinüber war, versuchte sie Aljona anzurufen. Doch es war nur ihre private VI dran. Diese sagte ihr, dass Aljona kurzfristig zu ihrer Schwester fahren musste. Diese war plötzlich krank geworden. Da wegen des kommenden Dai Shi die Behörden nur mit Minimalbesetzung geöffnet haben, hatte Aljona problemlos frei bekommen. Merkwürdig war, dass Aljona sich nicht bei ihr gemeldet hatte. Valerya konnte ihr noch nicht einmal sagen, dass Katya im Krankenhaus lag.

    Die junge Frau seufzte leise als es plötzlich an der Tür klopfte. „Herein.“ Die Tür öffnete sich und Dr. Baranyk trat ein. Nach dem Debakel mit ihrem Rechner bot er ihr an, dass sie seinen Rechner nutzen könnte. Dafür müsste sie jedoch in seinem Apartment wohnen. Valerya wusste, dass das ganz sicher nicht uneigennützig geschah. Nach kurzer Überlegung kam sie zu dem Schluss, dass sie keine Wahl hatte. Was sollte sie sonst tun? Sie hatte keine Arbeit mehr, Aljona war nicht erreichbar und andere Freunde hatte sie nicht. Dazu kam, dass es nur noch zwei Tage waren bis Dai Shi begann.

    Das Bett neben ihr sank ein und riss sie aus ihren Gedanken. „Ich kann mir nicht vorstellen, was Sie durchmachen Frau Ivancyk“, sagte der Arzt ruhig zu ihr. „Es ist spät, aber ich muss die Neuralverbindung heute einrichten. Es tut mir leid.“ Valerya nickte nur. Es war ja nicht seine Schuld, dass sie so vom Pech verfolgt wurde. Wortlos folgte sie ihm. Er brachte sie in einen Raum, dass wohl das Wohnzimmer war. Das Apartment selbst hatte sie total überrascht, als sie es betreten hatte. Sie kannte nur ihre kleine Zweiraumwohnung. Ihre Adoptiveltern hatten zwar auch eine große Wohnung, aber diese war bei weitem nicht so groß wie das Zuhause von Dr. Baranyk. Valerya hatte keine Ahnung wie viele Räume das Apartment hatte. Da es ein großes Gästezimmer gab, welches sogar ein eigenes Bad hatte, musste es wohl sehr groß sein.

    Das Wohnzimmer war sehr modern eingerichtet. Doch es war nicht so steril und strahlte eine wohlige Wärme aus. Etwas abseits stand ein Tisch auf welchem sich ein Rechner befand. Valerya hatte nicht sehr viel Ahnung von Technik, aber dieser schien sehr modern und fast neu zu sein. Ihr Rechner konnte bestimmt nicht mit diesem mithalten. Sie sah, dass der Rechner schon an war. Auf dem Tisch neben den Rechner lag ein Headset, eine NE. „Wo soll ich mich hinsetzen, Dr. Baranyk?“ Der Arzt deutete auf die Couch, die vor dem Tisch mit dem Rechner stand, und sie setzte sich. „Bevor wir anfangen möchte ich Sie bitten mich beim Vornamen zu nennen. Ich bin Yegor.“ Valerya lächelte leicht als sie seine ausgestreckte Hand nahm. „Das ist mir recht. Nennen Sie mich… ich meinte natürlich, nenne mich Valerya.“

    Yegor setzte sich neben sie. „Valerya… ein sehr schöner Name für eine sehr schöne Frau.“ Valerya zuckte nur mit den Schultern. Sie war es gewöhnt Komplimente dieser Art zu hören. Genau wie alle anderen Männer sagte er dies sicherlich nur um sie ins Bett zu bekommen. Er kannte sie ja nicht und seine leeren Worte waren für sie ohne Bedeutung. „Bringen wir es hinter uns.“ Yegor runzelte die Stirn als sie seine Bemerkung mit einem Schulterzucken abtat. Interessant. Eigentlich war er es gewöhnt, dass sich die Frauen ihm zu Füßen warfen. Ihre Gleichgültigkeit ihm Gegenüber war ein Schlag für sein Ego. Doch es reizte ihn auch. „Wie du wünschst.“

    Er öffnete seinen Koffer und nahm die notwendigen Utensilien heraus. Sie setzte das NE auf und Yegor bediente den Rechner. Sie hatte keine Ahnung, was genau er machte. Nach einiger Zeit schien er fertig zu sein. Er machte sich nun daran die Kapsel zu spritzen. Auch das dauerte nicht lang und bald war alles erledigt. Valerya atmete tief durch. Jetzt gab es kein Zurück mehr. „Das hätten wir geschafft“, sagte er zufrieden. „Ich werde morgen sehr früh los machen und erst sehr spät nach Hause kommen. Fühle dich hier wie zu Hause. Aber bitte betrete meine privaten Räume im Westflügel nicht.“ Valerya berührte zaghaft die Stelle, in die die Kapsel gespritzt wurde. Dann setzte sie die NE ab. „Alles klar und Danke für alles was du für mich tust.“ Sie blickte ihn an und er grinste. „Du kannst mir noch besser danken, wenn du mit mir ausgehst.“ Die junge Frau senkte den Kopf. „Natürlich. Wann?“ Schlanke Finger legten sich unter ihr Kinn und drückten ihren Kopf sanft nach oben. „Hm, wie wäre es mit nächster Woche? Im Moment habe ich viel zu tun und du sicherlich auch.“ Seine Augen funkelten und Valerya konnte nicht wegsehen. „Einverstanden.“ Er küsste sie flüchtig auf den Mund. „Sehr schön. Ich freue mich schon auf unsere Verabredung.“

    Physisch und psychisch sehr erschöpft begab sie sich ins Gästezimmer. Nachdem sie kurz geduscht hatte begab sie sich ins Bett. Trotz ihrer Unruhe schlief sie schnell ein. Ihre letzten Gedanken galten Katya.
    Annalena ist offline

  10. #70 Zitieren
    Mahou Shoujo  Avatar von Önee-sama
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    Sato

    [Bild: seikoku_no_dragonar___Eco_2_ava_2.png]

    Makoto sah den Mann, der den Leinensack auspackte mit Entsetzen an. Und dann erreichten ihre Ohren Worte, die ihre Panik noch vergrößerten. Denn es waren Worte, die nicht dazu angetan waren, ihr irgendwie Mut zu machen.
    „Solange sie sicherstellen, dass alle nötigen Körperfunktionen bis zum Beginn des Dai Shi fehlerfrei funktionieren, können sie mit ihr machen was sie wollen. Ich vertraue auf ihr Urteilungsvermögen Smith-kun.“
    Nein! Ich habe doch zugestimmt, zu kooperieren...
    Doch ehe sie um Nachsicht bitten oder gar dagegen protestieren konnte, hörte sie einen weiteren Satz... ein Satz der Ängste in ihr auslösen sollte!
    „Ach und Smith-kun? Lassen sie sich Zeit. So habe ich die Möglichkeit Nummer Fünfzehn kennenzulernen. Ungestört.“
    Makoto riss ihre Augen weit auf.
    Was... Was meint sie... sie wird doch... nichts tun... oder... doch!?
    Während sie das Gehörte noch verarbeitete, hatte Smith-kun schon aufgelegt.
    "Ihr habt die gute Miss Sato gehört: Bereitet die gute Miss Yamato doch darauf vor, mitgenommen zu werden."
    Ein Grinsen umspielte wieder die Lippen des Sonnenbrillenträgers. Doch hatte sie dafür jetzt keine Augen übrig. Zu sehr bestimmte die Sorge um Nana ihr Handeln. Während der eine Kerl sie an ihren Armen, die in Handschellen auf dem Rücken waren, fest hielt und der andere Gorilla den Leinensack vorbereitete, ergriff Makoto das Wort.
    "Was... was meinte sie damit... Nana kennen lernen zu wollen? Was will sie meiner Schw-"
    "Genau das, was Miss Sato gesagt hat: Sie möchte ihre Schwester kennen lernen. Ungestört."
    Smith-kun unterbrach sie barsch und grinste bei jedem einzelnen Wort. Doch entfachte das den Kampfgeist in ihr von Neuem.
    "NEIN! Ich habe Kooperation zugesagt! Ich werde es nicht dulden, dass diese Schnepfe meiner Schwester etwas tut! Also pfeifen sie sie zurück, Smith-baka!"
    Purer Hass lag jetzt in ihrer Stimme und Makoto sah aus, als würde sie jeder Zeit explodieren können. Tatsächlich jedoch beeindruckte das Smith-kun und seine Begleiter nicht im Geringsten. Der eine hielt Makoto weiterhin fest, während der andere jetzt den Sack fertig hatte. Und Smith-kun grinste unbeirrt weiter, während er wieder den Plastikball mitsamt Lederriemen herkramte.
    "Nun, Miss Yamato, bei allem Respekt. Sie alleine haben das mit ihrem unrühmlichen 'Ausflug' zu verantworten! Was auch immer Miss Sato mit ihrer Schwester jetzt anstellt, das-"
    Weiter kam Smith-kun nicht.
    "NNNNNEEEEEEEEEIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIINNNNNNNNNNNNNNNNN!!! Ihr Ärsche rührt Nana nicht an!"
    Makoto hatte es tatsächlich geschafft, Smith-kun zu unterbrechen mit ihrem Aufschrei. Das kam so unerwartet, dass es sogar die beiden Gorillas neben ihr beeindruckte! Und zwar soweit, das Makoto eine Chance hatte: Dem Kerl, der den Leinensack hielt, verpasste sie einen so kräftigen Tritt in seine Weichteile, dass er strack zu Boden ging. Den Kerl, der ihre gefesselten Hände auf ihrem Rücken festhielt, den knockte sie aus, indem sie nach dem Tritt einfach in die Höhe schnellte und ihren Kopf gegen sein Kinn rammte. Makoto tat sich dabei selbst höllisch weh und Sterne säumten ihr Blickfeld, wobei sie gefährlich zu wanken anfing, da es mit gefesselten Armen schwer war, die Balance zu halten. Der Kerl aber sackte bewusstlos in sich zusammen. Trotz ihrer Benommenheit, fackelte sie nicht lange, drehte sich zu Smith-kun herum und nahm Anlauf. So sehr trieb sie die Sorge um ihre kleine Schwester voran.
    "Raaaaaaaaaaaa-"
    Wie mit einem Kriegsschrei wollte sie sich auf den Anzugträger stürzen...
    Bis ihre Welt in einem Meer aus Schmerzen versank! Ungerührt hatte Smith-kun eine de Dioden seiner Taserpistole abgefeuert. Makoto sank auf der Stelle zu Boden und der Aufprall machte sie benommen. Dazu gesellten sich die Schmerzen durch den Stromschlag und ihr kleiner Körper zuckte ein paar mal unkontrolliert. Dann herrschte Totenstille und sie nahm, was sie auf dem Rücken liegend überhaupt erkennen konnte, wie in Trance wahr. Smith-kun erschien in ihrem Blickfeld, sah auf sie herab und schüttelte einmal seinen Kopf.
    "Körperfunktionen intakt. Mehr wurde nicht verlangt."
    Dann wandte er seinen Blick ab, doch Makoto konnte - oder eher musste - alles Weitere mit ansehen.
    "Was die Beiden hier betrifft... sich von einem 16-jährigen Mädchen überraschen zu lassen!"
    Smith-kun bewegte seinen Kopf in Schräglage, bis sein Nacken knackte, dann ließ er ihn wieder zurückwandern. Anschließend kramte er einen Gegenstand hervor, den Makoto nicht genau sehen konnte. Sie hörte jedoch das metallische Klicken und dann...
    PENG! PENG!
    Zwei ohrenbetäubende Knallgeräusche, die ihr das Blut in den Adern gefrieren ließen und sie trotz ihrer Starre anfing, bittere Tränen zu vergießen. Smith-kun steckte die Waffe wieder weg und zog sein Kommunikationsarmband hervor.
    "Ja, Smith-kun hier. Schicken sie mir doch bitte zwei Mitarbeiter hier herunter... Zwei die direkt auf der Gehaltsliste von Nonomoto Enterprises stehen! Zudem soll auch eine 'Putzkolonne' hier erscheinen!"
    Dann legte er wieder auf...

    Die Minuten verstrichen, ohne das ein Wort fiel und Makoto weinte stumm vor sich hin, ohne sich rühren zu können. Dann öffnete sich die Tür und zwei bullig wirkende Kerle in Uniform betraten den Raum. Sie sagten kein Wort und verneigten sich tief vor Smith-kun. Die beiden Leichen im Raum sprachen Bände, was bei Versagen drohte.
    "Wenn sie die Güte hätten, die gute Miss Yamato hier vom Boden aufzusammeln und in den Sack zu verfrachten!"
    Dann warf er einem der Kerle noch den Knebel zu.
    "Wichtig sind nur ihre Körperfunktionen... und ihr äußeres Erscheinungsbild... um ihre Schwester nicht zu erschrecken."
    Smith-kun wandte kurz seinen Kopf in ihre Richtung, dass sie sein sadistisches Grinsen sehen konnte, dann sprach er wieder zu den beiden Uniformierten.
    "Und bitte Beeilung. Wir liegen so schon im Zeitplan zurück..."
    Er zeigte auf die beiden Leichen im Raum.
    "Was etwas ist, dass weder Nonomoto Enterprises noch mir gefällt!"
    Die beiden Männer wussten, was gemeint war und nickten stumm. Dann ergriff einer den Sack und der andere hob Makoto an, um ihr den Knebel in den Mund zu stecken. Anschließend verfrachteten sie sie in den Leinensack...

    Es war stickig und schwer, Luft zu holen. Außerdem schien sie kopfüber im Sack zu stecken und bei jedem Schritt ihres 'Trägers' wurde sie unangenehm durchgeschüttelt. Doch Makoto ignorierte das weitestgehend, stattdessen weinte sie stumm vor sich hin und hatte nur Gedanken für ihre Schwester.
    Nana...
    Önee-sama ist offline Geändert von Önee-sama (10.03.2015 um 20:01 Uhr) Grund: Falsches 'Braun' korrigiert

  11. #71 Zitieren
    Legende Avatar von Annalena
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    Zitat Zitat von Annalena Beitrag anzeigen
    [Bild: Valerya.jpg]
    Valerya saß auf der Bettkante. Gedankenverloren starrte sie an die Wand. Es war nicht ihr Zimmer sondern das Gästezimmer von Dr. Baranyk. Nachdem sie feststellte, dass ihr Rechner hinüber war, versuchte sie Aljona anzurufen. Doch es war nur ihre private VI dran. Diese sagte ihr, dass Aljona kurzfristig zu ihrer Schwester fahren musste. Diese war plötzlich krank geworden. Da wegen des kommenden Dai Shi die Behörden nur mit Minimalbesetzung geöffnet haben, hatte Aljona problemlos frei bekommen. Merkwürdig war, dass Aljona sich nicht bei ihr gemeldet hatte. Valerya konnte ihr noch nicht einmal sagen, dass Katya im Krankenhaus lag.

    Die junge Frau seufzte leise als es plötzlich an der Tür klopfte. „Herein.“ Die Tür öffnete sich und Dr. Baranyk trat ein. Nach dem Debakel mit ihrem Rechner bot er ihr an, dass sie seinen Rechner nutzen könnte. Dafür müsste sie jedoch in seinem Apartment wohnen. Valerya wusste, dass das ganz sicher nicht uneigennützig geschah. Nach kurzer Überlegung kam sie zu dem Schluss, dass sie keine Wahl hatte. Was sollte sie sonst tun? Sie hatte keine Arbeit mehr, Aljona war nicht erreichbar und andere Freunde hatte sie nicht. Dazu kam, dass es nur noch zwei Tage waren bis Dai Shi begann.

    Das Bett neben ihr sank ein und riss sie aus ihren Gedanken. „Ich kann mir nicht vorstellen, was Sie durchmachen Frau Ivancyk“, sagte der Arzt ruhig zu ihr. „Es ist spät, aber ich muss die Neuralverbindung heute einrichten. Es tut mir leid.“ Valerya nickte nur. Es war ja nicht seine Schuld, dass sie so vom Pech verfolgt wurde. Wortlos folgte sie ihm. Er brachte sie in einen Raum, dass wohl das Wohnzimmer war. Das Apartment selbst hatte sie total überrascht, als sie es betreten hatte. Sie kannte nur ihre kleine Zweiraumwohnung. Ihre Adoptiveltern hatten zwar auch eine große Wohnung, aber diese war bei weitem nicht so groß wie das Zuhause von Dr. Baranyk. Valerya hatte keine Ahnung wie viele Räume das Apartment hatte. Da es ein großes Gästezimmer gab, welches sogar ein eigenes Bad hatte, musste es wohl sehr groß sein.

    Das Wohnzimmer war sehr modern eingerichtet. Doch es war nicht so steril und strahlte eine wohlige Wärme aus. Etwas abseits stand ein Tisch auf welchem sich ein Rechner befand. Valerya hatte nicht sehr viel Ahnung von Technik, aber dieser schien sehr modern und fast neu zu sein. Ihr Rechner konnte bestimmt nicht mit diesem mithalten. Sie sah, dass der Rechner schon an war. Auf dem Tisch neben den Rechner lag ein Headset, eine NE. „Wo soll ich mich hinsetzen, Dr. Baranyk?“ Der Arzt deutete auf die Couch, die vor dem Tisch mit dem Rechner stand, und sie setzte sich. „Bevor wir anfangen möchte ich Sie bitten mich beim Vornamen zu nennen. Ich bin Yegor.“ Valerya lächelte leicht als sie seine ausgestreckte Hand nahm. „Das ist mir recht. Nennen Sie mich… ich meinte natürlich, nenne mich Valerya.“

    Yegor setzte sich neben sie. „Valerya… ein sehr schöner Name für eine sehr schöne Frau.“ Valerya zuckte nur mit den Schultern. Sie war es gewöhnt Komplimente dieser Art zu hören. Genau wie alle anderen Männer sagte er dies sicherlich nur um sie ins Bett zu bekommen. Er kannte sie ja nicht und seine leeren Worte waren für sie ohne Bedeutung. „Bringen wir es hinter uns.“ Yegor runzelte die Stirn als sie seine Bemerkung mit einem Schulterzucken abtat. Interessant. Eigentlich war er es gewöhnt, dass sich die Frauen ihm zu Füßen warfen. Ihre Gleichgültigkeit ihm Gegenüber war ein Schlag für sein Ego. Doch es reizte ihn auch. „Wie du wünschst.“

    Er öffnete seinen Koffer und nahm die notwendigen Utensilien heraus. Sie setzte das NE auf und Yegor bediente den Rechner. Sie hatte keine Ahnung, was genau er machte. Nach einiger Zeit schien er fertig zu sein. Er machte sich nun daran die Kapsel zu spritzen. Auch das dauerte nicht lang und bald war alles erledigt. Valerya atmete tief durch. Jetzt gab es kein Zurück mehr. „Das hätten wir geschafft“, sagte er zufrieden. „Ich werde morgen sehr früh los machen und erst sehr spät nach Hause kommen. Fühle dich hier wie zu Hause. Aber bitte betrete meine privaten Räume im Westflügel nicht.“ Valerya berührte zaghaft die Stelle, in die die Kapsel gespritzt wurde. Dann setzte sie die NE ab. „Alles klar und Danke für alles was du für mich tust.“ Sie blickte ihn an und er grinste. „Du kannst mir noch besser danken, wenn du mit mir ausgehst.“ Die junge Frau senkte den Kopf. „Natürlich. Wann?“ Schlanke Finger legten sich unter ihr Kinn und drückten ihren Kopf sanft nach oben. „Hm, wie wäre es mit nächster Woche? Im Moment habe ich viel zu tun und du sicherlich auch.“ Seine Augen funkelten und Valerya konnte nicht wegsehen. „Einverstanden.“ Er küsste sie flüchtig auf den Mund. „Sehr schön. Ich freue mich schon auf unsere Verabredung.“

    Physisch und psychisch sehr erschöpft begab sie sich ins Gästezimmer. Nachdem sie kurz geduscht hatte begab sie sich ins Bett. Trotz ihrer Unruhe schlief sie schnell ein. Ihre letzten Gedanken galten Katya.

    [Bild: Yegor_klein.jpg]
    Yegor warf einen Blick ins Gästezimmer. Valerya sah so süß aus in ihrem Schlaf. Am liebsten würde er sie wecken um seine Lust mit ihr zu befriedigen. Er seufzte leise. Es war schon ein Ärgernis was er alles durchmachen musste um eine halbwegs hübsche Frau in sein Bett zu bekommen. Obwohl, halbwegs hübsche Frauen es ihm durchaus leichter machten. Hm, es war wohl ungerecht die kleine Rothaarige in die Kategorie der halbwegs hübschen Frauen zu stecken. Sie war schon Oberklasse. Yegor grinste. Hübsche Frauen der Oberklasse benötigten mehr Arbeit als andere Frauen. Doch der Preis war dafür umso süßer.

    Leise schloss er die Zimmertür und begab sich in sein Arbeitszimmer. Vorher machte er jedoch einen Abstecher in die Küche. Aus dem Kühlschrank holte er ein großes Stück Schokoladenkuchen. „Hm, Schokoladenkuchen.“ Yegors Gesicht nahm einen verträumten Ausdruck an. Der erste Bissen zerging schon auf seiner Zunge als er noch auf dem Weg ins Arbeitszimmer war. Er setzte sich und aktivierte sein MNE. Kurz darauf meldete sich schon sein Gesprächspartner.

    „Was willst du noch so spät Yegor?“

    „Mein lieber Dimitri, begrüßt man so einen alten Freund?“

    „Was willst du?“

    „Pft, also gut kommen wir halt gleich zum Punkt. Da ist diese Frau…“

    „Natürlich. Warum überrascht mich das nicht? Wenn du dich meldest geht es immer um eine Frau. Also, wer ist sie?“

    „Diese Schönheit.“

    Yegor sandte Dimitri ein Bild von Valerya und dieser pfiff anerkennend.

    „Sie ist wirklich hübsch.“

    „Ja, eine 10 von 10, wenn du mich fragst. Du solltest sie mal in Natura sehen. Ihre langen Beine, ihre wiegenden Hüften, ihr…“

    „Schon gut. Ich habe verstanden. Wo ist das Problem? Hat sie dich abgewiesen.“

    „Natürlich nicht. Nicht direkt. Es wäre möglich, dass ich ihr versprochen habe, dass ich eine Beziehung mit ihr will und nicht nur Sex.“

    Dimitri lachte laut und Yegor sah ihn verärgert an. Es war ihm halt so raus gerutscht. Ein kleiner Fehler von ihm und nun musste er sich anstrengen um sein Ziel zu erreichen. Doch aufgeben kam für ihn nicht in Frage. Es dauerte etwas bis Dimitri sich beruhigt hatte.

    „Also womit soll ich dir nun genau helfen?“

    „Valerya benötigt Geld. Sie hat eine kranke Tochter und heute hat sie auch noch ihren Job verloren. Natürlich habe ich schon Pluspunkte gesammelt, da ich mich um ihre Tochter gekümmert habe. Doch ich habe ihr versprochen ihr bei ihren Geldproblemen zu helfen.“

    Yegor zog eine Grimasse als Dimitri wieder anfing zu lachen.

    „Man, was hast du dir dabei gedacht? Sag nichts, diese großen grünen Augen haben dein Gehirn ausgeschaltet.“

    „Wenn du fertig mit Lachen bist, dann höre dir meinen Plan an. Es ist geheim, also sage zu niemanden ein Wort darüber. Zumindest vorerst nicht.“

    „Schon klar. Ich verspreche ich sage nichts, du kennst mich doch.“

    „Gut. Ich wollte nur sicher gehen. Sie wird bei Dai Shi mitmachen.“

    „Heilige Scheiße, was für eine Verschwendung.“

    „Ja, ja… sie braucht das Geld für ihre Tochter. Nun, sie dachte an die Möglichkeit ein Werbegesicht von Nonomoto Enterprises zu werden.“

    „Du hast Angst, dass sie jemand Besseren kennenlernt und du nicht zum Schuss kommst?“

    Yegor verzog beleidigt das Gesicht und aß ein extragroßes Stück Schokoladenkuchen.

    „Als ob sie was Besseres als mich findet. Ich habe nicht den Einfluss bei Nonomoto um ihr irgendwie zu helfen. Die Chefin der Werbeabteilung ist ein kalter alter Fisch. Nur eine 1 von 10 würde ich ihr geben und da bin ich noch großzügig. Es ist auch möglich, dass die alte Schnepfe mich nicht mag als ich ihr sagte, was ich von ihr halte. Ihr Gesicht nahm eine sehr interessante Rotfärbung an… so ähnlich wie das Rot meiner Fleecejacke. Du weißt schon, die ich immer zum Joggen anziehe.“

    „Komm zum Punkt Yegor. Wie willst du dieser Valerya sonst helfen?“

    „Wenn du mich ausreden lassen würdest, dann erfährst du es auch. Valerya hatte auch die Idee mit ihrer Geschichte Spenden zu sammeln. Ich finde, das ist eine gute Idee. Sie sieht sehr gut aus und ihre Tochter ist niedlich. Niedliche Kinder gehen immer. Ach ja, und das Mädchen wird sterben, wenn sie nicht bald behandelt wird. Die Behandlung ist aber zu teuer und die Mutter kann das Geld nicht aufbringen. Aus der Not heraus nimmt sie an Dai Shi teil und hofft zu gewinnen. Sie nimmt selbst ihren eigenen Tod in Kauf um das Leben ihrer Tochter zu retten. Wie klingt das? Zu dramatisch? Nicht dramatisch genug?“

    „Hm, die Story ist gut und ich denke schon, dass sie Spender finden wird. Es muss nur richtig verkauft werden.“

    „Du hast es erfasst und genau da kommst du ins Spiel. Erstelle ihr eine Seite auf Nonobook. Sage mir was du von ihr brauchst und ich besorge es.“

    „Hm gut, in Ordnung. Ich mache es. Wo wohnt sie? Ich sollte wohl auch mit ihr selbst reden um ein gutes Bild von ihr zu bekommen.“

    „Im Moment wohnt sie bei mir. Ihr Rechner hat den Geist aufgegeben und tja, war doch ein guter Grund sie in meine Nähe zu locken.“

    Yegor schob sich grinsend ein Stück Schokoladenkuchen in den Mund. Er wollte das nächste Stück essen und sah zu seinem Bedauern, dass der Teller leer war.

    „Idiot. Wenn sie bei dir wohnt, dann glauben ihr die Leute niemals, dass sie arm ist. Sie muss zurück in ihre eigene Wohnung.“

    „Was? Sie soll zurück? Wieso? Niemand wird erfahren, dass sie hier wohnt.“

    Dimitri seufzte laut und langsam war er genervt. Sein Freund verlor alles andere aus den Augen sobald er ein hübsches Frauenzimmer erblickte.

    „Glaube mir Yegor, man wird es herausfinden. Ich weiß du tust das alles nur um sie ins Bett zu bekommen, aber denke doch auch einmal an ihre Tochter. Willst du für einen sexuellen Kick wirklich ein Menschenleben auf dem Gewissen haben? Das Leben eines kleinen Mädchens steht auf dem Spiel. Vergiss das nicht.“

    Yegor verschränkte beleidigt seine Arme vor der Brust. Dimitri hatte Recht. Verdammt. Als Arzt würde er auf keinen Fall das Leben seiner Patienten leichtsinnig aufs Spiel setzen. Er grummelte als er seinem Freund, widerwillig, antwortete.

    „Ich denke, dass du einen guten Punkt angebracht hast. Ich rede morgen mit Valerya über die Rückkehr in ihre Wohnung.“

    Seine Mine erhellte sich plötzlich als er eine Idee hatte.

    „Ich werde ihr, großzügig wie ich bin, meinen Rechner zur Verfügung stellen. Das sollte mir auch einen Pluspunkt einhandeln.“

    Dimitri rollte die Augen. Überlasse es seinem Freund jede Situation zu seinen Gunsten zu drehen.

    „Was auch immer… Wann soll die Seite fertig sein?“

    „Sie sollte erst online gehen nachdem Dai Shi gestartet ist. Ich werde morgen mit ihr über ihr Outing als Dai Shi Spieler reden. Ich denke damit sollte sie noch warten. Danke für deine Hilfe Dimitri. Gute Nacht.“

    „Gute Nacht Yegor und rufe mich heute nicht mehr an.“


    Yegor schaltete sein MNE ab und lehnte sich zurück. Das lief besser als er erwartet hatte. Nun musste er noch einen Weg finden dieses Beziehungsproblem aus der Welt zu schaffen. Er schauderte. Da war absolut kein Weg ihn in eine Beziehung zu zwängen. Warum sollte er sich an eine Frau binden, wenn es in der Welt so viele gab? Was ihm aber noch größere Sorgen machte… wieso hatte er überhaupt von einer Beziehung angefangen? Valerya war doch bereit nur Sex mit ihm haben. So wie er es wollte. Wieso hatte er diesen Blödsinn überhaupt erzählt?
    Annalena ist offline

  12. #72 Zitieren
    Mahou Shoujo  Avatar von Önee-sama
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    Vince lehnte lässig an der Fahrertür von Peggy. Es war Freitagnacht, eher schon Samstag Morgen, je nachdem, wie man es betrachtete. Einige weitere Karren standen in der Nähe, andere Fahrzeuge waren in kleinen Gruppen hier und da verteilt. Bei allen Wagen hatten sich unterschiedliche Menschentrauben gebildet, die größte natürlich in der Nähe von Vince - schließlich war der alte Militärflugplatz SEINE Strecke, auf der er als 'Lokalmatador' galt. Daneben waren mehr als genug Menschen an zwei Strecken verteilt:
    Am 'Parcours', einer abgesteckten Strecke, die sich um und durch das Gelände wand und auf der sich Fahrer eine Runde lang duellierten. Meist im direkten Duell, manchmal auch in 4er Gruppen.
    Daneben die Viertelmeile, abgesteckte auf einer der äußeren alten Startbahnen, auf der sich Fahrer im klassischen Beschleunigungsrennen duellierten.
    Überwiegend waren 'Neulinge' am Start, die sich einmal Respekt und Anerkennung für den Hauptevent von Samstag auf Sonntag verschaffen wollten oder einfach nur mit ihren Karren angaben. Daneben testeten einige der erfahreneren Racer neue Abstimmungen an ihren Wagen. Vince war das relativ gleichgültig. Seine Anwesenheit war darauf zurückzuführen, dass er hier der 'Platzhirsch' war. Er hatte ein paar Rennen in Augenschein genommen, ein paar gedankliche Notizen zu Newcomern gemacht und auch ein paar Tests mit Peggy gemacht - schließlich war es nie verkehrt einen warmen Motor zu haben. Doch ansonsten nahm Vince kaum an Gesprächen teil, grüßte höchstens hier und da freundlich, lauschte hin und wieder einer Konversation und hing ansonsten seinen Gedanken nach.
    24 Stunden...
    So lange war es etwa her, das Donnerstagnacht die Nachricht einschlug, Nonomoto Enterprises starte wieder ein neues Dai Shi! Durch die Zeitverschiebung in den USA zu Japan waren viele noch in den Federn gewesen. Doch die Nachrichten und das Internet waren voll mit der kurzen Pressekonferenz und bestimmten die Schlagzeilen den gesamten Freitag über. Selbst hier beim bevorstehenden Racingevent konnte man erste Auswirkungen mitbekommen: Obwohl nur unwichtige Vorläufe, waren doch weniger Zuschauer, als sonst zugegen und auch die Anzahl der Autos war geringer als normalerweise. Und nicht gerade Wenige der Anwesenden checkten immer wieder auf der Suche nach weiteren Informationen das Netz mit Kommunikationsarmbändern oder per MNE. Doch Vince juckte das kaum.
    24 Stunden... ob diesmal auf meine Bewerbung geantwortet wird!?
    Vince hatte sich schon im Voraus für ein mögliches Dai Shi beworben. Immerhin spielte er gut in Belendiel - und Frauen mochten das Game. Und noch mehr mochten sie Teilnehmer, die ihr Leben riskierten! Doch auch diesmal schien Nonomoto Enterprises ihn nicht dabeihaben zu wollen...

    Vince hatte gerade desinteressiert einer seichten Konversation um ihn herum gelauscht, als ein Kerl auf die Gruppe um seinem Charger herum zukam. Er erkannte flüchtig das Gesicht eines anderen Fahrers, ehe dieser heran war und ihn kurz grüßte.
    "Hey, Vince, schon gehört? Da ist so ein vollkommener Neuling, der mit seinem 'Toaster' angeblich Alle in Grund und Boden fährt!"
    Toaster war ein Begriff, der für Elektrowagen stand. Vince nickte abwesend.
    "Ja... und weiter? Wenn die anderen so blöd sind, sich von einem Kind abbraten zu lassen..."
    Etwas gelangweilt zuckte er mit den Schultern.
    "Na ja, Kind stimmt schon. Der Milchbubi hat noch nicht mal Bartwuchs! Doch... irgendwer scheint dem Kind einen der neuen Tesla 2050 gegeben zu haben!"
    Das ließ Vince zumindest interessiert aufhorchen: Tesla war eine der ersten Firmen gewesen, die sich mit Elektrorennern beschäftigt hatten. Und der neueste Flitzer von denen war schon eine bullige Granate.
    Aber ohne Sound! Gott, werde diese Kids nie verstehen, was die an diesen summenden Toastern so toll finden...
    Er wusste, für welche Autos er sich interessierte. Und die Damen ließen sich auch im Jahre 2050 eher vom Sound eines V8 beeindrucken, als vom geräuschlosen Elektromotor.
    "Schön. Dann hat eins dieser Kids wieder von seinem reichen Daddy ein nettes Spielzeug zum Angeben bekommen."
    Dann fiel ihm der Blick des Anderen auf.
    "Oder kann es sein... das er dich auch abgebraten hat..."
    Vince lächelte und die Leute um ihn herum schauten amüsiert zu dem anderen Fahrer. Dieser schien sich ein wenig zu winden und wollte schon zu einer Antwort ansetzen, als plötzlich zwei Scheinwerfer wie lautlos schnell näher kamen. Alle sahen mehr oder minder interessiert hin, bis ein bulliger, doch flacher Flitzer quietschend zum Stehen kam. Kein Motorengeräusch war zu hören und alle wussten, es handelte sich um einen Toaster. Schwungvoll glitten zwei Flügeltüren in die Höhe und von beiden Sitzen erhob sich jeweils eine Person aus dem Innenraum...
    Auf der Fahrerseite stieg ein schmächtiger Junge aus, der eher wirkte, als würde er sein ganzes Leben vor einem Computer verbringen. Blass, unscheinbar, ohne nennenswerten Bartwuchs und einer nichtssagenden Frisur. Dazu eine dicke MNE - mit der er höchstwahrscheinlich elektronisch die Karre steuerte.
    Zumindest glaube ich nicht daran, das der Kerl mit seinen eigenen Händen und Füßen fährt...
    Aber dieser unscheinbare 'Nerd' war sofort vergessen, als er die andere Person aussteigen sah: Eine schlanke Schönheit in schwarzem Kleid erhob sich elegant aus dem Beifahrersitz! Man konnte es an der Hautfarbe, ihrem schwarzen Haar und dem Gesicht ablesen, dass sie zur spanischen Bevölkerung der USA gehörte. Außerdem gab ihre MNE, die sie auf hatte und die kleine Kamera auf ihrer Schulter sie als Reporterin zu erkennen. Vince schätzte sie auf Anfang 30.
    Also schön sagen, sie sei doch erst 29...
    Die Schönheit kam um den Wagen herum, nahm den kleinen Kerl in einen Arm und Beide kamen dann auf die Traube an Menschen um Vince zu. Dabei gaben sie ein groteskes Bild ab, war die Dame doch so schon einen ganzen Kopf größer, als der kleine Nerd, dazu trug sie auch noch hohe Absätze. Weshalb Vince dem Kerl in Gedanken auch einfach keinen Respekt dafür zollen konnte, in seinem Alter schon so eine Lady kutschieren zu dürfen. Die Personen in der Menge dachten wohl ähnlich, denn vielsagende Blicke und unverhohlenes Grinsen begleitete das ungleiche Paar. Es formte sich eine Gasse im Weg der Beiden und 5 Meter vor Vince blieben sie stehen, welcher jetzt erwartungsvoll zu ihnen blickte.
    "Vince Lorn? Gestatten, Esmeralda Espenoza, Las Vegas Racing Times. Ich befinde mich in Begleitung des jungen Thomas Bolt, der bisher heute Nacht die Szene aufgemischt hat und alle seine heutigen Rennen für sich entscheiden konnte. Darunter welche gegen einige bekannte alte Haudegen der Szene!"
    Der Junge schien vor Stolz förmlich zu platzen, so schwoll seine eigentlich nicht vorhandene Brust an.
    "Was sagt der hiesige Lokalmatador und Star der Szene, 'Fast', zu diesen Ergebnissen?"
    Vince schaute kurz über den Flugplatz und der Menschentraube. Alle warteten gebannt, was er jetzt sagen würde.
    Hahh... ich warte auf wichtige Kunde und muss mich jetzt mit einem kleinen Angeber und einer unerfahrenen Reporterin, die wahrscheinlich eh nur noch Gedanken fürs Dai Shi hat, rumplagen...
    Da Vince noch nichts gesagt hatte, nahm der Junge es sich raus, selbst was von sich zu geben.
    "Wie es scheint, habe ich den ach so großen Fast wohl so beeindruckt, dass er sprachlos ist!"
    Und streit sucht er auch noch...
    Er nickte dem Kleinen zu, dann setzte er ein Grinsen auf.
    "Nun, erstmal Respekt, Kleiner!"
    Der Andere schien sich richtig in diesen Worten zu sonnen, doch Vince gab ihm direkt den Todesstoß.
    "Respekt dafür, dass du der Beste unter den Angebern hier zu sein scheinst und nebenher noch all die alten Auslaufmodelle besiegt hast, die den Zeitpunkt für einen würdevollen Rücktritt überschritten haben!"
    Die Menge begann laut zu lachen und dem Kleinen fiel der Kiefer nach unten. Selbst die Reporterin musste unwillkürlich grinsen. Vince hob beschwichtigend die Arme und das Gelächter erstarb.
    "Gemach, Leute... Ich bin mir sicher, der Kleine hat sein Bestes gegeben. Und für Morgen hat er sich auch einen Platz in der ersten Reihe verdient - wenn er den echten Profis zuschaut!"
    Wieder Gelächter und der unscheinbare Nerd lief ein wenig rot im Gesicht an. Doch dann klärte sich sein Blick und er starrte zu Vince hin.
    "Große Worte von jemandem, der heute noch kein Rennen gefahren ist... Anscheinend habe ich den berühmten Fast so beeindruckt, dass er sich nicht mehr auf die Strecke traut!"
    Ein Raunen ging durch die Menge ob dieser Worte. Vince verschränkte seine Arme vor der Brust und sah den Kerl unbeeindruckt an.
    "Kleiner, verwechsel dein Computerspiel auf Rädern, das dir dein Daddy geschenkt hat, nicht mit einem echten Rennen"
    "Nun, mein 'Computerspiel' hat heute all eure stinkenden Rostlauben bisher in Grund und Boden gefahren!"
    Dann verschränkte der Nerd seine Hände auf dem Rücken.
    "Und dabei fahre ich freihändig... und ohne so Spielereien wie NOS Einspritzung!"
    Vince lächelte nur bei der Erwähnung von Lachgas als Zusatzboost.
    "Hach, NOS brauchen doch nur Versager... ist, als wenn du Viagra für deine Freundin bräuchtest!"
    Dann setzte er nach, ehe der andere antworten konnte.
    "Aber ich will mal nicht so sein... Nicht nur, dass du keine Zusatzboosts hast, ich denke auch, du verzichtest auf so Spielereien, wie Pulsaussendung oder elektronisches Hacken!"
    Der plötzlich verlegen dreinblickende Kerl war Bestätigung genug für Vince.
    Erwischt!
    Doch ihm war das Alles egal: Seine Karren besaßen allesamt keine wirklichen Empfänger, selbst die Musikanlagen waren ohne Radioempfang und dienten nur zum Abspielen. Zusätzlich hatte er über einen Freund seine Fahrzeuge gegen EMP abgesichert! Also blieben anderen Fahrern keine Wahl, als Vince Lorn schon rein mit ihrem Können zu besiegen... was keiner schaffte!
    "Also, Kleiner. Genieße deine heutigen... Triumphe und schau morgen den echten Profis zu."
    Für Vince war es damit eigentlich abgeschlossen, doch der Kerl schien wütend genug zu sein, es drauf anzulegen.
    "Schön gesprochen... doch anscheinend, wenn ich nur ein Computerspiel benutze... dann müsste der große Fast doch nichts gegen ein Rennen einzuwenden haben? Oder hat da etwa jemand Schiss!?"
    Alle Augen richteten sich auf Vince und dieser wusste, dass es jetzt unausweichlich zum Rennen kommen würde.
    Na gut, Kleiner... vertreibe ich mir halt so ein wenig die Zeit...
    "Wie du willst... dann bekommst du dein Rennen mit dem großen Fast!"
    Sofort brach die Menschenmenge in aufgeregtes Plaudern aus: Viele zückten ihr Kommunikationsarmband oder ihre MNE und riefen Bekannte an oder gaben die Info an die restlichen Zuschauer an den Strecken weiter. Die restlichen Rennen wurden unterbrochen, da der Lokalmatador sich anschickte, ein Duell mit dem Newcomer sich zu liefern. Alle auf dem Gelände befindlichen Personen suchten nach guten Plätzen neben der Strecke. Die Reporterin begann sofort Sätze über ihre MNE zu verschicken und immer wieder bewegte sich die Kamera auf ihrer Schulter und nahm Vince, den Kleinen oder die Menge ins Bild.
    Derweil wurde der Platz weit um Peggy, während Vince sich anschickte, in den Wagen zu steigen.
    "Du wirst schon sehen, was mein Toaster kann wenn du und deine Rostlaube erstmal meinen Staub fressen!"
    Triumphierend sah ihn der Nerd an, während dieser neben der Flügeltür seines Flitzers stand. Vince ließ sich davon nicht beirren, sondern kämpfte eher damit, ein lautes Lachen ob dieses unmöglichen Spruches zurück zu halten. Dann stieg er in Peggy ein.
    "Hey, Kleiner... halt dir lieber die Ohren zu... jetzt wirds laut!"
    Und drehte den Zündschlüssel rum...
    Der V8 erwachte sofort zu Leben. Vince saß ruhig da, ließ die Automatikschaltung auf Neutral und gab ein paar Mal nacheinander Vollgas. Die Auspuffanlage gab ein tiefes Dröhnen und Donnern von sich, während der große Bigblock unter der Motorhaube begierig Luft aus der Umgebung ansaugte. Über dem ganzen Lärm lagen sofort lauter 'Fast' Rufe. Dazu gesellten sich beeindruckte Gesichtsausdrücke derjenigen, die solch einem Wagen bisher in ihrem Leben noch nie gelauscht hatten. Der Kleine zeigte sich auch etwas beeindruckt, dann schaute er grimmig, ehe er in seinem Flitzer Platz nahm und dann Richtung Streckte davon fuhr. Sein Wagen machte dabei noch nicht mal leise Summgeräusche...
    Vince fuhr derweil die Scheinwerfer von Peggy aus, legte die Automatik auf Drive und unter lautem Donner brauste er dem Anderen hinterher...

    Beide Wagen standen an der Startlinie. Die Strecke war etwas verschachtelt und anspruchsvoll abgesteckt worden. Also war ein hohes Maß an fahrerischem Können gefragt und nicht nur alleine die Kraft der Fahrzeuge. Vince ging die Strecke kurz in Gedanken durch.
    Kurven auf normalem Niveau. Keine wirklichen Gefahren, nur die eine Spitzkehre ist anspruchsvoll... zudem, auf der alten Landebahn, die lang geradeaus geht, da wird er seine Geschwindigkeit ausspielen können... bleibt nur abzuwarten, ob er mehr als bloß Computer spielen kann! Denn immerhin hat er mit dem 2050er eine kleine Taschenrakete unter seinem Hintern...
    Er sah kurz rüber zu dem Toaster, in dem der Nerd ruhig auf dem Fahrersitz saß und seine MNE auf hatte. Da wusste Vince, dass so einer einen echten Fahrer niemals schlagen würde. Denn Vince brauchte noch nicht mal eine MNE, die ihm die Strecke zeigte: Er kannte alle Variationen auswendig, schließlich war er hier zum Star der Racerszene geworden...
    Derweil kam ein heißes Mädel an die Startlinie und das Gemurmel der Menge erstarb. Alle schauten gebannt hin, wie die Schönheit sich ihres Oberteils erst entledigte, dann langsam ihren BH aufknöpfte und diesen Fallen ließ. Als der BH den Asphalt erreichte, schoss der Tesla nach vorne...
    Das Ganze geschah auf ziemlich geräuschlose und unspektakuläre Art und Weise: Kein Sound, keine durchdrehenden Reifen, einfach ein nach vorne schießendes Auto.
    Im krassen Gegensatz zu Peggy: Als der BH den Asphalt berührte, drückte Vince das Gaspedal voll durch. Der V8, von Vince liebevoll gepflegt und in Sachen Hubraum erweitert (Nach dem Motto: "Hubraum ist nur durch noch mehr Hubraum zu ersetzen!") brüllte auf, der Drehzahlmesser sprang sofort jenseits der 10.000er Marke und mit quietschenden Reifen rauschte der Charger nach vorne. Dabei drückte es ziemlich den Motorraum nach oben, so dass man fast hätte erwarten können, die Vorderachse würde sich komplett vom Boden erheben...
    Önee-sama ist offline

  13. #73 Zitieren
    Legende Avatar von Annalena
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    Zitat Zitat von Annalena Beitrag anzeigen
    [Bild: a1.png] [Bild: LzuDgcryejWbV7oagaius_5.png]
    Akari erwachte frustriert nach einem weiteren Tag ohne Sex. In letzter Zeit lief es wirklich nicht gut für sie. Nach einer kalten Dusche fühlte sie sich wenigstens etwas besser. Sie ging ins Esszimmer und sah, dass der Tisch schon gedeckt war. Zu ihrem Bedauern war Yuudai auch schon wach. „Guten Morgen meine Schöne.“ Akari ließ sich ziemlich unelegant auf den Stuhl plumpsen. „Morgen.“ Der junge Mann blickte auf als er ihren kurzen Gruß hörte. „Hast du schlecht geschlafen?“ Sie platzierte beide Hände auf den Tisch und sah ihn missmutig an. „Natürlich habe ich das. Ich hatte jetzt schon wer weiß wie lange keinen Sex und das frustriert mich. Wie soll ich mich so auf das blöde Spiel konzentrieren?“

    Sie drückte sich nach oben und lehnte sich über den Tisch. „Heute gehe ich aus und wehe irgendetwas kommt mir in die Quere.“ Akari setzte sich wieder hin und aß schweigend ihr Frühstück als ob nichts gewesen wäre. Yuudai sah sie mit unbewegter Miene an. Das konnte er nicht zulassen. Er konnte ja nicht immer auf einen Zufall hoffen, der ihm die Möglichkeit gab, einen Rivalen aus dem Weg zu schaffen ohne Verdacht zu schöpfen. Die junge Frau war inzwischen fertig und hatte ihre Arme vor der Brust verschränkt. Yuudai lächelte sie an. „Kann ich etwas für dich tun?“ Sie seufzte. „Gib meine Konten wieder frei. Ich brauche Geld. Dann gehe ich in die Stadt.“

    Yuudai schüttelte den Kopf. „Du hast keine Zeit in die Stadt zu gehen. Du musst noch viel lernen. Vergiss nicht, dass morgen Dai Shi beginnt.“ Er stand auf und ging zu ihr. Langsam lehnte er sich hinunter. Sie spürte seinen warmen Atem als er in ihr Ohr flüsterte. „Ich kann dir mit deinem Problem helfen. Du musst mich nur fragen.“ Yuudai gab ihr einen sanften Kuss auf ihr Ohrläppchen und sie hatte alle Mühe den Drang zu unterdrücken ihm die Kleider vom Leib zu reißen. Ruckartig stand sie auf. „Ich bin dann im Arbeitszimmer.“ Sie wirbelte herum und stürmte, gefolgt von seinem Lachen, aus dem Zimmer.

    Gegen Mittag loggte sie sich aus Belendiel aus. Akari streckte sich kurz bevor sie zu Yuudai hinüberblickte. Er war sehr attraktiv und genau ihr Typ. Leider hatte er die schlechte Angewohnheit, dass er mehr von ihr als Sex wollte. Vor ein paar Jahren wäre sie sicherlich auf sein Angebot eingegangen und hätte ihn gerne näher kennen gelernt. Vielleicht wäre sogar eine Beziehung daraus entstanden. Doch nach ihrer letzten, und einzigen, Beziehung hatte sie sich geschworen, sich nie wieder so abhängig von einem Mann zu machen. „Während ich es genieße deine ungeteilte Aufmerksamkeit zu besitzen meine Schöne, macht es mich doch etwas nervös, dass du mich so anstarrst.“

    Akari erwiderte nichts und stand auf. Sie ging auf ihn zu und legte ihre Hand auf seine Schulter. „Ich mache nur One-Night-Stands, doch ich könnte bei dir eine Ausnahme machen.“ Interessiert blickte er sie an, doch Akari gab ihn gleich einen Dämpfer. „Nur Sex! Sonst nichts.“ Yuudai nahm ihre Hand und küsste die Innenseite ihres Knöchels. „Während ich nichts lieber tun würde als dich dazu zu bringen meinen Namen in den Himmel zu schreien… nur Sex ist mir nicht genug.“ Er stand auf und nahm sie in seine Arme. Vorsichtig zeichnete er mit seinen Fingern die Narben auf ihren Rücken nach. „Ich bin nicht wie er. Niemals würde ich so etwas tun“, sagte er leise. Yuudai spürte wie sie anfing zu zittern und er fragte sich, ob er zu weit gegangen ist. Er zog sie näher an sich, doch mit unerwarteter Kraft stieß sie ihn zurück.

    Entsetzt sah er wie Tränen über ihre Wangen liefen und sein Herz verkrampfte sich. „Akari…“ Sie schüttelte nur den Kopf. „Es überrascht mich nicht, dass Sie davon wissen, Fushida-sama. Lassen Sie mich in Ruhe.“ Dann rannte sie aus dem Zimmer. Yuudai fühlte sich jetzt wie der letzte Arsch. Er hätte nicht davon anfangen sollen. Zumindest hätte er nicht so mit ihr darüber reden sollen. Wenn er könnte, dann würde er sich selbst in den Hintern treten. Yuudai hatte die üble Vorahnung, dass die Eroberung seiner Schönen jetzt noch schwerer werden würde. „Verdammt.“

    [Bild: a1.png]
    Akari konnte nicht schlafen. Yuudai hatte Erinnerungen in ihr hervorgerufen, die sie erfolgreich verdrängt hatte. Nun durchlebte sie diese schrecklichen Erfahrungen wieder und spürte förmlich die Schmerzen auf ihrem Rücken. Wieso konnte er sie nicht in Ruhe lassen? Warum wollte er unbedingt so eine verdammte Beziehung mit ihr? Warum ausgerechnet sie? Es gab da draußen doch tausende Frauen, die sich sofort auf Yuudai stürzen würden, sollte er ihnen eine Chance geben. Sie hatten nur einmal Sex und sie konnte sich nicht wirklich an ihn erinnern. Was sah er in ihr, dass er so weit gehen würde?

    Da sie sowieso kein Auge zumachen würde, stand die junge Frau auf und zog sich an. Es war noch dunkel und sie setzte ihre MNE auf. Die Nachtsichtfunktion war ihr vertraut und sehr praktisch. Mit Leichtigkeit fand sie so den Weg in den Garten. Es war eine klare Nacht. Durch die ganzen Lichter der Stadt sah man den Sternenhimmel jedoch nicht. Selbst der Mond war nicht richtig zu sehen. Akari fand das sehr bedauerlich. Sie liebte den Blick in den Sternenhimmel. Hatte sie mal außerhalb Tokios zu tun, dann verpasste sie niemals die Chance stundenlang nach oben zu schauen. Der Anblick beruhigte sie und gab ihr die innere Ruhe über alles nachzudenken.

    Im Moment hätte sie diese Ruhe gebraucht, denn ihre Gedanken waren chaotisch und drehten sich im Kreis. Die ständige Nähe von Yuudai war auch nicht hilfreich. Die letzten Tage waren so ereignisvoll gewesen und hatten ihre Welt völlig auf den Kopf gestellt. Akari seufzte leise als ihr klar wurde, dass sie mit dem beginnenden Dai Shi auch nicht die nötige Ruhe finden würde.

    „Miau…“

    Akari blickte nach unten, als sie das leise traurige Mauzen hörte. Neben ihr saß Rollo. Doch er war nicht so fröhlich drauf wie bisher. „Was ist los Dickerchen?“ Ein weiteres klägliches Mauzen war ihre Antwort. Sie hockte sich hin und streichelte ihn. Doch er schnurrte nicht und da wusste sie, dass etwas nicht stimmte. „Komm mit Rollo. Wir gehen in mein Zimmer.“ Akari richtete sich auf und lief zum Haus. Rollo folgte ihr mit angelegten Ohren. Sein Kopf hing traurig nach unten und sein Schwanz schliff hinter ihm auf dem Boden. Alles in allem machte er einen sehr mitleiderregenden Eindruck.

    Die junge Frau legte sich auf ihr Bett und ließ Rollo es sich neben ihr bequem machen. Normalerweise würde sie ihn nicht in ihrem Bett schlafen lassen, aber er tat ihr so leid. Er protestierte auch nicht, als sie mit ihm kuschelte. Die Nähe zu ihm gab auch ihr etwas Trost, was völlig unerwartet war. So schaffte sie es nun doch in einen unruhigen leichten Schlaf zu fallen.

    Am nächsten Morgen wachte Akari auf und streckte sich. Rollo war nicht zu sehen und sie hoffte, dass es ihm besser ging. Heute war der Tag an dem Dai Shi begann. In Tokio wäre das erst später am Abend und somit hatte sie den ganzen Tag noch vor sich. Sie würde ihn in ihrem Zimmer verbringen, da sie keine Lust hatte mehr Zeit als nötig mit Yuudai zu verbringen. Um sich die Zeit zu vertreiben, studierte sie die Regeln von Dai Shi und die Informationen, die sie von Yuudai über das Spiel bekommen hatte.

    [Bild: rollo.png]
    Rollo-Bonus

    Am Abend vorher hatte Rollo eine neue Dame seinem Harem zugeführt. Zufrieden schnurrte er. Sie war alles, was er sich erträumt hatte. Ein erneuter Besuch bei Haremsdame Nummer elf stand ganz oben auf seiner Liste. Er überlegte kurz, ob er ihr ein Geschenk mitbringen sollte. Doch er entschied sich dagegen. Er, Rollo, war für die Katzendamen schon das Geschenk schlechthin. Wie konnten Fisch und Maus seine Herrlichkeit übertrumpfen? Außerdem sollten seine Damen nicht denken, dass er eine von ihnen bevorzugte. Gib einer ein Geschenk und dann wollen alle eins haben.

    Schon bald schlängelte sich der untrügliche Duft seiner Haremsdame Nummer elf in sein Näschen. Oh, sie war begattungsbereit und er war bereit ihren Wunsch zu erfüllen. Was tat man nicht alles um seinen Harem zufrieden zu stellen? Erfreut über das zukünftige Stelldichein beschleunigte er seine Schritte. Da war sie, genauso so schön, wie er sie in Erinnerung hatte. Plötzlich erstarrte er. Was war das? Der schwarze Peter wilderte in seinem Revier und machte sich an eine seiner Damen heran.

    Dem würde er es zeigen. Rollo fauchte laut und nun war es der schwarze Peter, der erstarrte. Er fauchte zurück, doch es war ziemlich lächerlich. Rollo musste nicht einmal seine Pfote erheben, damit sein Rivale den Schwanz zwischen die Beine klemmte und fortlief. So sollte es sein. Dieser räudige Möchtegernkater war so weit unter Rollos Niveau, dass nur der Anblick Rollos ihn in Angst und Schrecken versetzte.

    Nachdem das Übel beseitigt wurde, wandte sich Rollo Haremsdame Nummer elf zu. Er sollte ihr zeigen, dass ihre Reize nur ihm zustanden. Da sie neu in seinem Harem war würde er ihr, großzügig wie er war, dieses eine Mal verzeihen. Stolz schritt er mit erhobenen Kopf und Schwanz auf sie zu. Plötzlich fauchte sie ihn an. Was? Rollo stoppte und sah sie verwirrt an. Sie hatte ihn angefaucht? Er trat noch einen Schritt auf sie zu und sie fauchte lauter. Das konnte nicht sein. Wieso erlag sie seinem einzigartigen Charme nicht? Sie war in seinem Harem.

    Rollo hob seine Vorderpfoten um ihr zu zeigen, was er ihr anzubieten hatte. Sie konnte seine Herrlichkeit nun auf keinen Fall ignorieren. Seine Schöne fauchte noch einmal. Dann drehte sie sich um und stolzierte davon. Aber… aber… aber… so läuft das doch nicht ab. Die Damen konnten nicht genug von ihm bekommen. Warum mochte sie ihn nicht mehr? Gleich würde sie zurückkommen, da er so unwiderstehlich war.

    Die Zeit verstrich, doch sie kam nicht zurück. Es war schon dunkel und Rollo saß immer noch in der gleichen Position da. Traurig stellte Rollo fest, dass sie wohl nicht mehr kommen würde. Er stellte seine Pfoten wieder auf den Boden und stand auf. Seine Ohren klappten nach unten. Resignierend lief er mit hängendem Kopf zurück zu seiner Villa. Sein Schwanz schliff auf dem Boden, doch das war ihm egal. Warum wirkte sein Rollo-Charme nicht mehr? Im Garten seiner Villa traf er seine Zweite Dienerin. Sie versuchte ihn aufzuheitern, wie es ihre Pflicht war, doch er war zu traurig um darauf zu reagieren.

    Niedergeschlagen folgte er ihr zu ihrem großen Körbchen. Er rollte sich neben sie zusammen und protestierte nicht, als sie mit ihm kuschelte. Diese Nacht träumte er von goldgelben Augen, die wie Goldfische glänzten
    Annalena ist offline Geändert von Annalena (23.10.2014 um 15:56 Uhr)

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    Provinzheld Avatar von DragonGodSlayer
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    Zitat Zitat von DragonGodSlayer Beitrag anzeigen

    [Bild: pal110x110jz4uqgn9fk.jpg]

    Um 7:30 Uhr klingelte ein Wecker, in der Mitte des Raumes erschienen die „Tokio Hotel“ welche eines ihrer Lieder sangen. Die Person, welche im Bett lag fing an sich zu räkeln. Unter der Bettdecke erschien eine Hand, welche versuchte den Wecker auszuschalten. Doch sie verfehlte den Knopf, welche den Wecker ausschaltete. Nach einigen erfolglosen Versuchen, kam auch der Kopf unter der Decke hervor und mit einer gezielten Handbewegung schaltete er den Wecker ab. Immer noch müde und mit fast geschlossenen Augen ging er ins Badezimmer. „Zum Glück hatte mein Vater damals die Idee, dass ich diese Vollspacken als Wecker nehme solle, da man bei deren ihr Gejaule einfach nicht weiter schlafen kann.“

    Im Badezimmer zog er seine Boxershorts aus, in der er geschlafen hatte und stieg in die Dusche. Die Dusche wäre groß genug für drei Personen und war mit der neuesten Technik ausgestattet,so wird der Wasserdruck genau angepasst und und die Wärme auch. Er duschte eine ganze Weile, da er sich wieder Gedanken über seine Teilnahme bei Dai Shi machte. Währenddessen lehnte er sich gegen eine der Wände der Duschkabine und ließ den Wasserstrahl auf seinen Kopf treffen.
    Was soll ich nur machen, nehme ich daran teil, werde ich bestimmt sterben und sie werden das Unternehmen meines Vaters aufkaufen und nehme ich nicht teil, werden sie das Unternehmen meines Vaters aufkaufen, welches er so mühsam aufgebaut hatte. Also in beiden Fällen, übernehmen sie sein Unternehmen, aber nur in einem werde ich sterben. Ich darf aber nicht zulassen, dass Nonomoto den Traum meines Vaters aufkauft.
    Er haute mit der Faust gegen die Wand.
    "Verdammt, ich darf doch nicht zulassen, dass der Traum meines Vaters einfach so zerstört wird, aber meine Chancen zu gewinnen liegt nur bei ca. 0,00001%. Ich bin nun mal kein guter Spieler."
    Es rollten einige Tränen über sein Gesicht.
    "Ich kann meine Eltern doch nicht gleich zweimal kurz hintereinander eine Tragödie erleiden lassen. Die ein zigste Möglichkeit, bei der sie maximal eine erleiden wäre …"
    Er richtete seinen Oberkörper wieder auf und schien sehr entschlossen. Er beendete seine Dusche, die eh schon lange genug gegangen war.

    Pal ging in die Küche und bereitete sich sein Frühstück zu, er machte sich das klassische Rührei mit Speck. Immer noch seinen Plan durchgehend aß er sein Frühstück und spülte danach ab. Um sich auf das Dai Shi vorzubereiten ging er um 8:15 Uhr los und kaufte die wichtigsten Dinge die er brauchte ein. Er ging in Lebensmittel-, Bekleidungs- und Elektrogeschäfte. Als er mit den Einkäufen fertig war, kam er um 11:10 Uhr wieder daheim an.

    Er warf einen Blick auf seine MNE und bemerkte, dass er einen Anruf von Chris verpasst hatte. „Shit, was will er von mir? Ich muss mir irgend etwas einfallen lassen, warum ich nicht abgenommen habe.“ Während er darauf wartete, dass die Vorlesung vorbei war setzte er sich auf sein Sofa. Zwölf Minuten später rief er Chris mit seiner MNE zurück. Chris nahm ab.
    „Hey Chris, tut mir leid, habe noch geschlafen, was wolltest du von mir?“
    „Ich wollte dich eigentlich nur fragen, warum du bisher nicht zur Uni gekommen bist?“
    „Ach so dass, ich habe keine Lust, da ab nächster Woche eh keine Vorlesung mehr statt findet, wegen dem Dai Shi, da kann ich meine Zeit auch so sinnvoll nutzen, ich bin ja bestimmt nicht der Einzige der so denkt, es fehlen bestimmt noch einige mehr oder?“
    Wenn ich einen Sinn sehen würde noch hin zu gehen würde ich dies machen, aber da es eh bald vorbei ist, wäre es unnötig.
    „Natürlich fehlen noch mehr, aber von dir hätte ich etwas anderes erwartet, also warum bist du nicht da?“
    „Weil es keinen Sinn macht jetzt noch zur Vorlesung zu gehen, da ich das, was wir jetzt lernen bis zum Ende von Dai Shi und dem fortsetzen der Vorlesungen eh vergessen habe, und ich keine Lust habe meine Zeit zu verschwenden.“
    Chris lege auf.
    „Typisch Chris dieser Idiot, einfach so aufzulegen, aber er hat es auch gut. Er muss sich nicht über sein überleben sorgen so wie ich.“

    Am Abend klingelte es an der Haustür von Pal, dieser öffnete dies Haustür und wie erwartet stand wieder der Arbeite von Nonomoto vor der Tür. Diesen bat er freundlichst hinein und der Arbeiter nahm dieses Angebot freundlichst entgegen, er setzte sich wie am Tag zuvor auf die Couch. Gegenüber von ihm nahm Pal platz und hoffte nur, sein Plan aufgehen wird.
    „Ich komme dann mal gleich zur Sache, also wofür haben sie sich entschieden?“
    „Ich weiß, das sie mich angelogen haben, was die Verschuldung meines Vaters angeht, aber ich werde trotzdem unter einer Bedingung mitmachen.“
    Der Arbeiter von Nonomoto lachte und wurde danach wieder erst. Er stellte seine Ellenbogen auf seine Oberschenkel, faltete seine Fäuste zusammen und legte dort seinen ab.
    „Was glauben Sie eigentlich wer Sie sind? Wir sind hier die ein zigsten, die hier Forderungen stellen. Aber ich will mal nicht so sein, was für eine Bedingung stellen Sie?“
    „Ich habe jedes Recht Bedingungen zu stellen, da Ihr ja was von mir wollt und nicht umgekehrt. Aber gut, da Ihr Angebot war, dass Ihr das Unternehmen meines Vaters nur nicht aufkauft wenn ich gewinne möchte ich dies ein ganz klein wenig umändern.“
    Hoffentlich klappt es, ansonsten wir Dai Shi ohne mich laufen müssen.
    „Also, ich werde am Dai Shi teilnehmen, wenn Nonomoto Enterprises mir schriftlich versichert, das Unternehmen meines Vaters nicht aufzukaufen, egal ob ich gewinne oder nicht. Entweder es wird so gemacht oder Dai Shi wird ohne mich stattfinden.“
    „Ich hätte mir eigentlich mehr erwartet, aber ich kann dies nicht einfach so entscheiden, ich muss dies erst mit meinen Vorgesetzten abklären müssen. Kann ich hier in einem Raum ungestört telefonieren?“
    „Ja natürlich, hier drüben können Sie telefonieren, ich werde hier warten.“

    Pal sah, wie sein mehr oder weniger freiwillige Gast in seinem Schlafzimmer verschwand. Nach einer halben Stunde kam er wieder herein und saß sich wieder auf die selbe Stelle.
    „Ich weis zwar nicht, was es Ihnen bringt aber ich kann ihnen mitteilen, dass wir Ihren Forderungen nachgeben. Das Schriftstück welches Sie verlangen wird ihnen in den ein oder zwei Tagen zukommen. Genauso wie einen Termin, welchen Sie einhalten müssen."
    Erleichterung erkannte man in seinem Gesicht. Nachdem noch einige Kleinigkeiten geklärt wurden führte Pat seinen Gast hinaus.
    Vor Freude, dass seine Forderungen zugestimmt wurden könnte er fast Luftsprünge machen.


    [Bild: pal110x110jz4uqgn9fk.jpg]


    Vor zwei Tagen bekam er einen Brief von Nonomoto Enterprises, in dem stand, dass zwei Tage später, also am heutigen Tag ein Mitarbeiter von ihnen zu ihm kommen würde um ihm die NE einzustellen, die Kapsel zu verabreichen und ihm sein gewünschtes Schreiben zu übergeben. Da der Besuch laut Schreiben in einer viertel Stunde kommen sollte wartete Pal darauf, das eben jener kam.

    Ungefähr fünfzehn Minuten später klingelte es an der Haustür und Pal stand auf um dem Besuch die Tür zu öffnen. Im blieb kurz das Herz stehen, als er die schöne junge Frau erblickte, welche in der Tür stand. „Sie müssen Herr Müller sein,“ stellte die junge Frau fest und gab ihm den Brief, in dem Nonomoto erklärte das Unternehmen seines Vaters nicht aufzukaufen. „Ich heiße Hana Mori und arbeite für Nonomoto Enterprises. Ich wurde doch angekündigt oder?“ Fragte sie mehr rhetorisch als als echte Frage gemeint, doch Pal antwortete trotzdem, „j ja selbst verständlich, wollen Sie eintreten?“
    Frau Mori streichelte mit ihrer rechten Hand seine linke Schulter und sagte mit einer sehr einfühlsamen Stimme, „Ja, aber könnten Sie mir noch helfen meine Utensilien in ihre Wohnung zu bringen?“
    „Mit vergnügen.“

    Nachdem die beiden die Utensilien in Pal`s Wohnzimmer gestellt hatten und Frau Mori alles aufgebaut hatte, setzte sie sich neben Pal, welcher auf seiner Couch saß. Sie sah im in sein Gesicht und berührte sanft seinen Oberschenkel und sagte, „Mir wurde zwar gesagt, ich würde zu einem Mann gehen, aber dass er so süß ist hat mir niemand gesagt. Also warum riskiert ein so süßer junge wie du sein Leben beim Dai Shi?“
    Pal war verdutzt, denn er wurde noch nie süß genannt, außer von seiner Mutter.
    „Ich habe meine Gründe, dass sollte als Antwort ausreichen.“
    Mit einer traurigen Miene stand Hanna auf und setzte sich an ihren Laptop.
    „Naja, wenn der süße Herr nicht mit mir reden will sollten wir uns an das machen, warum ich hier bin. Also setzte bitte die NE auf, welche ich mitgebracht habe und du für das Dai Shi benutzen musst.“
    Was ist mit dem los? Das klappt doch sonst immer.
    Pal setzte die NE auf, kurz danach flogen wie verrückt Wörter und Zahlen umher.
    „Was machen Sie jetzt?“
    „Ich stelle die NE auf deine Gehirnströme ein, damit die Schmerzübertragung funktioniert.“

    Nach einer halben Stunde lang Einstellungen durchführen und Flirtereien Gesprächen war die NE eingestellt.
    „So du kannst die NE jetzt wieder abnehmen.“
    Pal nahm die NE ab.
    „So, jetzt fehlt nur noch die Kapsel, welche ich dir in den Hals setzten muss, ich hoffe ich mach dir nicht allzu sehr weh. Ich will ja schließlich so einen süßen nicht mehr verletzten als nötig.“
    Frau Mori kramte eine Spritze aus ihrer Tasche, welche eher wie eine Pistole mit einem Radarbildschirm aussah.
    Pal zuckte im ersten Moment zusammen, fasste sich aber sofort wieder.
    „Nur keine Angst, es sieht schmerzvoller aus als es ist, ich verspreche es dir.“ Sagte sie mit einem niedlichen Lidschlag.
    „Ok, wenn Sie das sagen, vertraue ich ihnen.“
    Noch bevor er fertig gesprochen hatte setzte sie sich neben ihn und legt die Spritze an seinen Hals.
    „Jetzt solltest du dich zu deiner eigenen Sicherheit ruhig verhalten, sonst verfehle ich noch die richtige Stelle.“

    Der „Radar“ ortete die Halsschlagader, dadurch das sich Pal öfters mal aus Angst bewegte dauerte es eine gewisse Zeit, bis sie die richtige Stelle gefunden hatte.
    „So, ich habe die Stelle jetzt gefunden, also nicht bewegen. Sobald ich auf drei gezählt habe wirst du ein leichtes Piksen fühlen. Also 1 .. 2“
    Noch bevor sie drei sagte spritze sie ihm den Chip. Anschließend legte sie die Spritze auf den Tisch und lehnte sich an seine Schulter. Pal war das etwas unangenehm, da er die junge Frau erst kennen gelernt hatte. Da er sie aber auch sehr attraktiv fand werte er sich nicht.
    „So ich wäre fertig mit dem was ich machen sollte. Du kannst dich nun jeder Zeit einloggen und deinen Charakter erstellen, auch wenn ich mich immer noch frage warum so ein süßer wie du dabei mit macht. Was für eine Verschwendung. Also wenn du keinerlei Fragen mehr hast, EGAL in welcher Hinsicht würde ich jetzt gehen.“
    Pal wollte etwas sagen, doch er bekam nichts heraus außer einem Abschiedsgruß und dass er sie zur Tür bekleiden würde.
    Wie dumm kann ich denn nur sein. Verdammt! Verdammt! Verdammt!

    Als Frau Hana Mori aus der Tür getreten war und Pal die Tür hinter ihr schloss, setzte sie sich in ihr Auto.
    Was ist das für einer, bei dem bringt flirten ja überhaupt nichts. Entweder ist er vergeben, schon abgehärtet oder einfach nur dumm, ich tippe auf das letztere. Außerdem verstehe ich Nonomoto nicht, warum ich so einen Milchbubi überhaupt anbaggern sollte, es fiel mir auch total schwer, da er so was von überhaupt nicht mein Typ war.
    DragonGodSlayer ist offline Geändert von DragonGodSlayer (23.10.2014 um 15:06 Uhr)

  15. #75 Zitieren
    Mahou Shoujo  Avatar von Önee-sama
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    [Bild: Vin_Diesel_2_ava.jpg]

    Wenn auch auf zwei völlig unterschiedliche Arten, auf denen die Wagen los fuhren - da der fast stumme Start des Tesla, hier der gewaltige Start des Charger - so entfernten sich beide Fahrzeuge doch zeitgleich von der Startlinie. In den abklingenden Sound und den davon wehenden Rauch, den die beim Start kurz durchdrehenden Reifen auf der Hinterachse von Peggy hinterlassen hatten, stürmte eine jubelnde Menge, die den Fahrzeugen in der Dunkelheit nach blickte...
    Mitternacht war zwar schon vorbei, doch der Sonnenaufgang würde noch auf sich warten lassen. Das Gelände war zwar teilweise beleuchtet, jedoch lagen auch weite Teile im Dunkeln. So bot sich den Zuschauern auf der gegenüberliegenden Seite der Anblick zweier Scheinwerferpaare, die auf sie zu kamen. Das es sich zweifelsfrei dabei um Autos handelte, wurde beim unüberhörbaren Sound des V8 von Peggy klar, der weithin im Gelände zu hören war...
    Der nerdige Kerl und sein Flitzer waren links beim Start gewesen, Vince mit Peggy rechts von ihm. In dieser Konstellation rasten Beide gleichauf auf die erste Kurve zu: Eine 90 Grad Kurve, bedingt dadurch, dass man sich hier mit der Rennstrecke noch auf den alten Start- und Landebahnen und den Zubringern befand. Vince starrte ruhig auf die Strecke, die er im Scheinwerferlicht ausmachen konnte. Theoretisch hätte er hier auch blind fahren können, schließlich kannte er die alte Militärbasis in- und auswendig. Es gab nur eine Sache, auf die er achten musste...
    Na, Junge, ich wette, du folgst dem Rat deines Computers... also der Ideallinie. Ein Fehler, Kleiner...
    Ihm war klar, dass der Kerl sich an das hielt, was seine MNE als beste Wahl zum Fahren hielt. Dadurch ging aber auch das 'Gefühl' flöten, was wirklich das Beste in einer Situation war. Die Wagen bogen nach links, dabei klebte der Tesla auf dem Asphalt und machte keine Geräusche. Peggy dagegen quietschte und legte sich stark zur Seite, während der V8 begierig Luft einsaugte, um die nötige Leistung zu produzieren. So rasten sie um die ersten 90 Grad, auf die direkt die nächsten 90 Grad nach rechts folgten. Der Toaster war, aufgrund seiner Position in der ersten Kurve an der Innenseite, eine halbe Wagenlänge vorne, als beide Wagen nach rechts schwenkten. Wieder klebte der Elektroflitzer lautlos auf dem Asphalt und, obwohl ihm der Sound zu einem echten Rennwagen fehlte, musste jeder anerkennend zugeben, dass da ein perfektes, aerodynamischen Design zusammen kam. Peggy dagegen brüllte auf, als Vince in der Mitte der S-Kurve vermehrt Gas gab und sich absichtlich weit nach links tragen ließ...
    Zeig mir, ob du Eier hast...
    Da es jetzt nach rechts ging, fingen beide Wagen an, wieder gleichauf zu ziehen. Vince ließ Peggy aber soweit nach außen in die Kurve rutschen, das ein Zusammenprall unausweichlich schien... bis der Tesla kurz in die Eisen ging und dem Charger den Vortritt ließ! Was Vince ein erheiterndes Lächeln abrang.
    Kann er ja nicht wissen, das ich niemals einen Kratzer im Lack riskieren würde!
    Dann drückte er weiter das Gaspedal durch. Jetzt mit Peggy vorne und dem Toaster im Schlepptau wiederholte sich das mit den S-Kurven noch zwei weitere Male: Erst links 90 Grad, dann direkt wieder nach rechts um 90 Grad. Immer legte Peggy sich stark auf die Seite und der V8 heulte jedes mal bedrohlich auf, wenn aus der Kurve heraus beschleunigt wurde. Der Flitzer blieb hinten dran, immer wieder geschmeidig um die Kurven tanzend...
    Nach der letzten S-Kurve ging es ein kurzes Stück geradeaus, dann waren sie im 'Infield': Der Bereich um die alten Terminals und mit den alten Hangars war erreicht. Als nächstes kam eine sehr lang gezogene Linkskurve und Vince ließ es sich hier, wo er doch in Führung lag, nicht nehmen, Peggy's Heck ausbrechen zu lassen und mit spielendem Gasfuß und gleichzeitiger Bremse die gesamte Kurve über zu driften. Immerhin galt es als Platzhirsch ja auch sein Können zu zeigen! Der Tesla ließ sich auch nicht Lumpen und driftete ebenfalls durch die Kurve - nicht das er eine große Wahl hatte, wo ihm ein riesiger 70er Charger quasi quer in der Kurve im Weg hing. Dasselbe Spielchen kam ein zweitesmal, diesmal mit einer langgezogenen Rechtskurve...
    Aus dieser Kurve kam Peggy brüllenden Motors heraus, dicht gefolgt vom bulligen Flitzer. Beide Wagen fuhren auf einen offenen Hangar zu. Im Innern hatte man die Strecke links und rechts um ein altes Flugzeugwrack herumgeführt. Vince ließ Peggy links vorbei sausen im Halbkreis, der Nerd entschied sich für rechts herum. Das Gaspedal durchgedrückt, legte sich der Charger schwer in die Kurve, doch Vince baute auch diesmal auf den 'Schockeffekt': Als er um das Wrack herum war, kamen beide Wagen gleichzeitig auf die Gabelung zu, ab wo die Strecke wieder zusammen lief. Man musste dem Toaster anrechnen, dass er wirklich perfekt auf der Straße klebte und sogar einige Meter gut gemacht hatte. Doch Vince hielt quasi einfach leicht auf ihn zu... und der Nerd steckte wieder zurück!
    Also immer noch keine Eier!
    Quietschend mit den Reifen und brüllend mit dem Motor warf sich Peggy weiter der Strecke entlang, immer dicht gefolgt vom Toaster. Raus ging es aus dem einen Hangar und rein in den gegenüber liegenden. Da es hier einfach geradeaus ging, versuchte der Tesla zweimal sein Glück im Windschatten von Peggy dicht genug zum Überholen heran zu kommen, doch Vince hielt ihm jedesmal sein Heck vor die Nase. Dann waren sie aus dem zweiten Hangar draußen und es ging im 90 Grad Winkel nach links...
    Direkt auf die Wand eines Gebäudes zu! Doch die Scheinwerfer brachten schnell eine Einfahrt zu Tage. Die Einfahrt zu den Parkdecks. Beide Wagen fuhren nacheinander rein. Kurz daruf teilte sich die Strecke: Einmal konnte man leicht nach oben fahren, einmal leicht nach unten. Vince fuhr ohne zu zögern unten entlang, während der Nerd ihm wiedr auswich und den Weg nach oben nahm. Vince ließ Peggy den Schwung vom kurzen Gefälle mitnehmen, ehe er abbremsen und durch einige Schlenker in der Bauweise des Parkdecks musste. Er wusste, der Toaster musste die gleichen Manöver fahren, waren beide Parkdecks doch identisch angelegt. Überall standen einige Zuschauer zwischen den Säulen im Parkdeck und hielten ihr Kommunikationsarmband auf den Charger gerichtet, andere starrten mit ihrer MNE auf das Fahrzeug: Entweder wurden Aufnahmen für sich gemacht oder das Bild an andere Zuschauer auf der Strecke an anderen Positionen verteilt. Vince fuhr routiniert durch immer aufkommende Passagen im Parkdeck, dann machte er mit Peggy einen gewaltigen Satz, der den Wagen erbeben ließ, als es über eine Temposchwelle ging.
    Wie seine flache Flunder die Stelle wohl verträgt...
    Kurz dachte er an den tief liegenden Toaster. Es gab zwar die Möglichkeit, die Temposchwelle zu umfahren, dazu musste man das Parkdeck aber schon gut kennen, was Vince bei dem Milchbubi irgendwie bezweifelte...
    Dann sah er am Ende eine Auffahrt, auf der es aus dem Parkdeck gehen würde. Diese Auffahrt war der Grund, warum er ohne zu zögern unten lang gefahren war: Mit Vollgas jagte er nach oben und...
    Zuschauern außerhalb bot sich folgendes Bild: Man konnte die Ausfahrt der Parkdecks sehen und man sah zwei Scheinwerfer eine Abfahrt herunter kommen. Der Tesla fuhr geschmeidig die Strecke entlang - dem aufmerksamen Beobachter entging aber nicht, dass dem Flitzer die Frontschürze fehlte. Peggy konnte man, bedingt durch den Schall im Parkdeck meilenweit hören. Und gerade, als der Toaster die Abfahrt verließ, kam der Charger mit vollem Speed aus der auffahrt gesprungen! Mit ohrenbetäubendem Dröhnen des Motors sprang der riesige Muscle Car höher, als die Elektroflunder und landete dann Staub aufwirbelnd nebem diesem auf der Strecke, dabei unbeeindruckt weiter fahrend. Vince hatte keine Probleme, den Wagen in der Spur zu halten bei diesem Stunt. Und seine beabsichtigte Wirkung verfehlte er auch nicht: Ein riesiger Wagen, der neben dem Nerd springend aus einer Ausfahrt kam, beeindruckte diesen so, das er abermals zurücksteckte, indem er bremste...
    Das war Vince nur recht, denn nach einer weiteren 90 Grad Kurve links herum, ging es jetzt von Anfang bis Ende auf die lange Gerade der großen Startbahn. Und hier war der Tesla eindeutig im Vorteil...
    Önee-sama ist offline Geändert von Önee-sama (10.03.2015 um 20:03 Uhr)

  16. #76 Zitieren
    Nicashisha Shenanigans  Avatar von Moku
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    [Bild: pgfkGDQpmnjjava.png]"Dai Shi?" wiederholte der junge Mann nahezu abwesend, Zigarette im Mundwinkel geparkt als er versuchte mit einem Schraubenzieher zwei Löcher in V-Form aus einem Apfel zu stanzen.

    "Ja Mann," meinte Dennis mit einem seligen Lächeln, lungerte auf einem der verblassten, mit Asche bedeckten und nach Nikotin und Urin stinkenden Sessel. "Kennste?"

    "Kennt doch jeder," schnaubte der Blonde, stocherte weiterhin in dem Apfel herum bis die leicht schräg abgesenkten Tunnel sich in der Mitte trafen und eine durchgehende Öffnung bildeten. Siegreich hielt er den Apfel hoch und die restlichen vier Leute im Raum klatschen einmal enthusiastisch. JJ zog an seiner Zigarette, nahm sie zwischen Mittel- und Zeigefinger, während er behänd den Apfel zu Sample warf; eine vollbusige Rothaarige, die ihren Spitznamen daher hatte, dass jeder einmal von ihr probieren durfte. "Irgendein Online-event von irgendeinem Online Spiel, das irgendwelche Nerds religiös verfolgen. So und so viele Spieler und nur einer gewinnt. Was ist damit?"

    Dennis, ein komplett kahlrasierter ehemaliger Soldat musterte ihn einem Moment mit einem verwirrten Ausdruck, bevor sich wieder gemächlich ein breites Lächeln über seine Lippen zog. "Paar Kumpels wollen sich freiwillig melden, easy Kohle machen. Alter Mann ich sag dir, das wäre was für dich."

    Der Blonde wollte die Idee bereits mit einer gelangweilten Handbewegung abtun, als sich etwas in seinem Hinterkopf regte und er plötzlich innehielt. "Wie waren noch mal die Regeln?"

    "Sei der last man standing," antwortete Sample mit einem süffisanten Lächeln, stopfte mit dem Daumen Gras über die eine Öffnung des Apfels, bevor sie dann die Obstfrucht an JJ zurückreichte.

    Der Blondschopf schmälerte die Augen, legte seinen Kopf leicht schräg während er nachdenklich mit seinem Feuerzeug spielte, den Klappverschluss auf und zu schnappen ließ.

    "Großer Tod," lachte ein Kerl, den JJ nie zuvor gesehen hatte. "Erfindung der Japsen natürlich. Krankes Volk. Wollt ihr mal hören was die in Nanking angestellt haben? Dagegen ist das Abschlachten in 'Dai Shi' ein Witz. Töten oder getötet werden, darauf läuft es hinaus. Schließlich stirbt man nicht nur im Spiel, sondern auch im realen Leben. Jeder, der da mit macht ist krank."

    Dies weckte das Interesse des blonden Mannes umgehend. Sein Kopf schnellte so rasant hoch, dass er fast mit Sample zusammen stieß, die sich nun ungeduldig vorgebeugt hatte. "Machst den heute noch an?" fragte sie, fuhr sich einmal mit der Zunge über die Lippen, Blick hypnotisch auf das Obst geheftet. Die Augen verdrehend schob er die Frucht gegen die Brust der Frau, stand dann auf und näherte sich dem Fremden. "Hey man, das Feuerzeug!" rief sie ihm hinterher. Er warf es unachtsam in ihre generelle Richtung, hörte daraufhin nur ein überraschtes Quieken.

    "Erzähl mir mehr," meinte er an den Unbekannten, bekam zum ersten Mal einen guten Blick auf den Mann mit dicken, verfilzten Dreads, zu leichter Kleidung für die momentane Kälte, der mit halb-geöffneten Augen zu ihm hinaufblinzelte.

    "Haben Frauen lebende Säuglinge aus dem Bauch geschnitten," begann er, doch JJ unterbrach ihn wirsch. "Nicht das. 'Dai Shi'."

    "Ich denk' du kennst es," raunte Dennis in seine Richtung.

    "Man, vom Namen," erwiderte er umgehend.

    JJ hatte nie großes Interesse an all diesem virtuellen Scheiß gehabt. Technik überlebte bei ihm generell nie lange und er nutzte seinen Laptop nur für Aufsätze, die er für die Uni schreiben musste und damit verbunden für Nachforschung zu seinem Thema. Ansonsten lag alles still bei ihm, konnte er schließlich mit der Überwachung, die es mittlerweile gab keine virtuellen Papierspur zwecks seiner Vorlieben hinterlassen. Wer wusste schon, wann und wie solche Informationen letztendlich bei seinem Vater landeten.

    Dreadlocks blinzelte einmal verklärt, und begann dann zu erklären.

    *

    Die Entscheidung letztendlich bei dem Spiel mitzumachen fiel er noch während Sample ihren dritten Zug aus dem Apfelbong nahm. Er verließ umgehend das verlassene Bahnhofsgebäude, das sich noch nicht als Drogenhöhle herumgesprochen hatte, steckte die Hände in die Taschen und beobachtete für einen Moment seinen Atem der weiß in der kalten Luft aufstieg,

    Angeblich gab es eine Niederlassung von Nonomoto in jeder größeren Stadt und JJ konnte sich vage erinnern, den verschnörkelten Schriftzug irgendwo gesehen zu haben. Tatsächlich musste er nur die erste Person, die er traf nach dem Weg fragen. Eine Frau in ihren sechzigern, die ihn ansah als wäre er ein Alien, als er seine Frage stellte und ihm dann den Weg auf eine Art beschrieb, die ihm verdeutlichte, dass sie blind und in einem Schneesturm noch immer das Gebäude finden könnte.

    Die Anmeldung beim Dai Shi war lachhaft einfach. Als würde er in ein Reisebüro marschieren und ein One-way-Ticket nach Gainos bestellen. Auch wenn die konsequent verstört lächelnde Empfangsdame ihm mehrmals betont mitteilte, dass nach dem Los entschieden werden würde. Abgabe der Anmeldung samt Fingerabdruck, Stimmen- und Augenerkennung war eine Affäre von knapp zehn Minuten. Die restliche halbe Stunde seiner Anmeldung verbrachte er damit sich verklickern zu lassen, wie die Neuralverbindung funktionierte und dass im Dai Shi Event nur einer überlebte.

    JJ warf amüsiert den Kopf zurück, hob dann leicht das Kinn.

    "Deshalb bin ich hier."

    *

    Danach marschierte er in den größten Elektromarkt, den es in Cowansville gab um sich noch am selben Tag sämtliches Zubehör, das er für Belendiel brauchte zu kaufen, und ignorierte dabei dezent die Summe, die im Kassendisplay aufleuchtete. Wenn er wirklich an diesem Event teilnehmen könnte, würde es ihm nichts bringen sofort ab zu kratzen, nur weil er keine Ahnung von der Welt hatte. Außerdem glaubte er irgendwie nicht, dass die Firma ihm die Technik zur Verfügung stellen würde, nur weil er ein genereller Technikverweigerer war.

    Zu Hause warf er den Laptop an—und loggte sich zum ersten Mal in seinem Leben in einem MMORPG ein.

    Einmal davon abgesehen, dass er übelst mit der Technik haderte, ewig lange brauchte um herauszufinden, wie die verdammte Steuerung funktionierte und dann ständig an der Online-Anmeldung scheiterte weil er angeblich irgendeine Firewall, von der er nichts wusste im Hintergrund laufen hatte, lief alles relativ reibungslos ab. Zumindest leichter als er vermutete und mit deutlich weniger Schimpfworte und Flüche als er eingeplant hatte.

    Sein Avatar dagegen starb erbärmlich schnell.

    Er bereute keine Sekunde die Entscheidung, sich bis zur Verkündung der Verlosung mit dem Spiel zu beschäftigen, verbrachte tatsächlich die meiste Zeit nach der Uni sich den Hintern von low-level Wölfen verprügeln zu lassen, um das Handling der neuralen Steuerung zu begreifen und zu lernen, sodass es ihm ins Blut überging.

    Trotzdem, Krieger, so stellte der Mann fest, war absolut nichts für ihn.

    *

    Er bekam die Bestätigung über sein ewig altes Iphone 9 geschickt und hatte es zwei Tage lang nicht bemerkt, da er das Smartphone zwischen den Couchkissen verloren und sich keinen Kopf drum gemacht hatte, bis sein Vater nach der Arbeit entnervt in seiner Zimmertürstand und fragte, wo zum Geier sein Telefon wäre.

    JJ senkte kleinlaut den Kopf, fasst sich nervös an den Nacken und bot seinem Vater Lasagne zum Abendbrot als Beschwichtigung an, bevor er sich auf die Suche nach seinem Iphone begab.

    Die Nachricht war mit einem Bestätigungslink versehen, den er ohne einen zweiten Gedanken anklickte, musste seine Stimme über Mikrophone, Augen über Kamera und Fingerabdruck via Display verifizieren und bekam eine quietschbunte mit ekelhaft süßen Maskottchen versehene Nachricht zugeschickt, die virtuelles Lametta über seinen Namen rieseln und darunter in blinkenden Buchstaben das Wort Willkommen in Regenbogenfarben aufleuchten ließ.

    Es war so grässlich, dass es schon wieder Charm besaß.

    In der Nachricht befand sich ein weiterer Link, der ihn zu einer Seite brachte, die ihm genaue Angaben gab, wo er sich bis wann wofür zu melden hatte.

    Irgendein Doktor Bramsly in Montreal.

    JJ überflog die knappe Nachricht seines Vaters, die ihm um eine Liste mit Einkäufen bat—was sich ja dann nun erledigt hatte—und warf das Iphone dann wieder auf seine Couch. Scheinbar hatte er in einer Woche ein Date. Danach konnte Dai Shi beginnen.

    Der Mann spielte mit dem Piercing in seiner Zunge, verzog die Lippen in ein schiefes einseitiges Lächeln.

    Vermutlich waren Online-Spiele doch nicht so langweilig, wenn er dadurch seine weiteren Grenzen austesten konnte. War er schließlich schon lange an das gestoßen, was gesellschaftlich in Einvernehmlichkeit erlaubt war—und ihn schon lange nicht mehr zu begeistern wusste.

    Stand up! It gets better.
    [Bild: 1991.png] dragonage-game.de [Bild: 1991.png]
    And the silken sad uncertain rustling of each purple curtain thrilled me, filled me with fantastic terrors never felt before.
    Moku ist offline Geändert von Moku (05.05.2019 um 02:17 Uhr)

  17. #77 Zitieren
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    Zitat Zitat von Önee-sama Beitrag anzeigen
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    Nana beobachtete wie in Trance, dass eine schlanke Frau das Wohnzimmer betrat. Ihr fiel sofort das dunkle, rote Haar auf, was der Frau ein einmaliges Aussehen in Nana's Augen bescherte. Zudem trug die Frau einen Kittel, wie man es von Ärzten gewohnt war. Doch etwas Anderes zog Nana in ihren Bann. Etwas, das ihr Angst machte: Die eisblauen Augen der Frau. Nana hätte es unmöglich vermocht, es in Worte zu fassen, ja selbst in Gedanken spiegelte sich nichts wieder... und doch war da dieses Gefühl, dass diese Augen irgendwie Gefahr vermittelten. Denn die Frau hatte nur kurz ihre Umgebung in Augenschein genommen, dann ruhte ihr Blick stetig auf Nana. Diese umklammerte ihr Kissen nich fester und wäre wohl in hemmungsloses Heulen verfallen, wenn sie nicht auf der einen Seite eine ausgeprägte Erziehung erhalten hätte, die, im Gegensatz zu ihrer älteren Schwester, bei ihr auch Anklang gefunden hatte. Auf der anderen Seite verhinderte zudem ihr Furcht, dass sie in Tränen ausbrach - denn Heulen hätte nur bedeutet, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
    O-ob sie... wieder geht... wenn ich mich ruhig verhalte!?
    Der Gedanke war eigentlich völlig absurd, selbst für eine 14-jährige. Und trotzdem hoffte Nana irgendwie, dass die Frau einfach wieder gehen würde, weil sie sich nicht rührte.
    „Yamato Nana, nehme ich an. Ich bin leider etwas zu früh, jedoch wollte ich mir nicht die Möglichkeit entgehen lassen sie persönlich kennenzulernen.“
    Bei den ersten Worten der Frau zuckte sie leicht innerlich zusammen. Doch auf eine unbestimmbare Art und Weise vermochten die Worte Nana's Anspannung zu lösen - zumindest minimal.
    „Mein Name ist Sato Kazue, ich bin hier um sie und ihre ... Schwester auf das bevorstehende Dai Shi vorzubereiten.“
    Das Wort 'Schwester' ließ Nana's Gedanken endgültig die Lethargie abschütteln und Fahrt aufnehmen.
    Oh, Nee-san... wo bist du nur!? Warum hast du mich alleine gelassen!?
    Sie sah die Frau, die sich als Kazue Sato vorgestellt hatte an und suchte nach einer Möglichkeit, Zeit zu schinden.
    Ich... ich muss etwas tun... bis Nee-san wieder hier ist... irgendetwas...
    Sie schluckte einmal, wischte sich kurz mit dem Arm über ihr Gesicht und stand dann auf. Da ihr schmerzlich bewusst war, dass sie nur im Nachthemd bekleidet war, hielt sie weiterhin mit einem Arm das Kissen vom Sofa umklammert, wie eine Art 'Schutzschild' trug sie es eng an der Vorderseite ihres kleinen Körpers.
    I-ich muss... tapfer sein!
    Dann verbeugte sie sich tief und blieb in dieser Haltung.
    "Su-Sumimasen! Ich bitte um Verzeihung, Frau Sato, dass... dass ich sie nicht persönlich begrüßt habe. Außerdem bitte ich um Verzeihung, dass meine El-... die Herrschaften des Hauses zur Zeit nicht anwesend sind!"
    Fast hätte sie 'Eltern' gesagt, zügelte sich doch irgendwie noch im allerletzten Moment.
    "Als einzige Anwesende der Familie Yamato möchte ich sie herzlich in unserem Heim willkommen heißen! Ich bin Yamato, Nana."
    Noch immer hielt sie die Verbeugung bei - alleine schon, um den eisblauen Augen zu entgehen.
    "Z-zudem bitte ich... meine Schwester zu entschuldigen! Sie s-sollte jedoch... jeden... Moment... zurück.. sein..."
    Nana fiel nichts besseres ein, das Fehlen von Makoto zu kaschieren. Doch hoffte sie, dass die Frau es damit auf sich bewenden ließ. Schließlich richtete sie sich wieder auf und sah die Person in dem Kittel kurz an, ehe ihre Erziehung sie dazu veranlasste, weiter zu reden.
    "I-in der Zwischenzeit... kann ich ihnen Tee anbieten? Ich kann meine Haus-VI damit beauftragen, welchen zubereiten zu lassen? Oder vielleicht... bevorzugen sie handgemachten Tee?"
    Unter dem Gebot der Höflichkeit, versuchte Nana weiterhin Zeit zu schinden. Alles in der Hoffnung, das ihre ältere Schwester bald auftauchen würde...
    Doch dann materialisierte eine der Haus-VI's und Nana durchlebte eine Schrecksekunde, es könne sich um die Haus-VI ihrer Schwester handeln, Nana 2! Doch sogleich erkannte sie Rainbow, ihre persönliche Haus-VI, was sie erleichtert ausatmen ließ. Immerhin bedeutete es nicht, dass sie vor dieser fremden Person mit dem gruseligen Spiegelbild von sich selbst reden musste.
    V-von der... Kette an Nana 2 ganz zu schweigen...
    Rainbow begann auch gleich damit etwas zu verkünden.
    "Das wird nicht nötig sein, Nana. Ich wurde mit den relevanten Daten von möglichen Besuchern von Nonomoto Enterprises ausgestattet und habe alle Vorbereitungen getroffen, die Wünsche und Anforderungen von Frau Sato zu vollster Zufriedenheit zu erfüllen!"
    Nach dieser Ankündigung machte Rainbow einen leichten Knicks und entmaterialisierte wieder. Nana, die jetzt nicht wusste, wie sie sonst noch Zeit gewinnen konnte, umklammerte ihr Kissen mit beiden Armen und sah wieder zu der Frau.
    "W-wie... wie kann ich ihnen... behilflich sein?"
    Mehr brachte sie nicht hervor.
    Bitte, Nee-san... Beeile dich und komm schnell wieder heim!

    [Bild: AvatarKazue.png]Geringschätzig musterte die Frau die Jüngere, durchbohrte sie förmlich mit ihren Blicken und dachte nicht einmal eine Sekunde daran dies zu unterlassen - obwohl von der ersten Sekunde an überaus deutlich war, dass das Mädchen verunsichert war.
    Erziehung: Vorhanden. Doch leider schien sie noch zu jung zu sein, um auch nur ansatzweise ihre Gefühle verbergen zu können und somit zu zeigen, was wahre Höflichkeit bedeutete. Sie hätte es wissen müssen.
    Kazue wandte sich ab, sah sich für einen kurzen Moment in dem riesigen Zimmer um, entschied das sie diesen Anblick nicht lange ertragen konnte und erhob dann die Stimme.
    „Sie könnten mir einen Platz anbieten.“
    Um zu verdeutlichen, dass dies eigentlich zum Grundsatz einer jeden Begrüßung gehörte, drehte sie ihren Kopf leicht zu den gepolsterten Sitzmöglichkeiten herum und legte ein Lächeln auf. Ein falsches Lächeln natürlich, denn was konnte man als anmaßender bezeichnen als diese halbgare Begrüßung? Doch war Kazue nun einmal nicht töricht, so wusste sie doch genau, dass das Aufzeigen ihrer Abneigung alles nur erschwert hätte.
    Noch bevor das Mädchen hätte reagieren können - und ihren Fehler bemerkte - sprach die Freu erneut, dieses Mal jedoch in einen weitaus weniger schneidenden Tonfall, noch immer mit dem Lächeln auf den Lippen begleitet.
    „Sie müssen sich keine Sorgen machen Yamato Nana, wir haben nicht vor ihnen wehzutun. Weder ihnen, noch ihren Eltern. Aber ich denke, Smith-kun hat sie darüber bereits aufgeklärt.“
    Beschwichtigend schüttelte die Rothaarige sachte mit dem Kopf.
    Nicht Nonomoto wäre es, die den Schwester Leid zufügen würde. Für all die anderen Teilnehmer des Dai Shi konnte sie natürlich nicht sprechen.
    „Es ist einfach eine Verkettung unglücklicher Umstände. Aber genau deswegen bin ich hier, um ihnen und ihrer Schwester in dieser schwierigen Zeit beizustehen.“
    Nicht, dass sie dies wirklich wollte. Doch leider war es nun einmal nötig die Lämmchen zu beschwichtigen, bevor man sie dem Wolf vorsetzte.

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  18. #78 Zitieren
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    [Bild: AvatarHazel1.png]Mit gebleckten Zähnen und gelangweiltem Blick musterte sich Hazel im Spiegel ihres Badezimmers. Die Oberfläche war noch immer verschmiert von der vorherigen Putzaktion, weshalb die Tröpfchen noch besser an ihr hafteten und es einem kaum ermöglichten etwas in dem beschlagenen Glas zu erkennen. Der Nachteil, wenn man die Vorzüge einer heißen Dusche hatte genießen können - die dennoch viel zu lange auf sich hatte warten lassen. Der Versuch den Spiegel mit dem Handtuch trocken zu wischen blieb das, was er war: Ein Versuch eben.
    Kopfschüttelnd und mit einem tiefen Brummen nahm die Oberschülerin einen Schluck aus dem Glas, welches auf dem Rand des Waschbeckens stand, gurgelte ausgiebig und spuckte die Flüssigkeit schlussendlich in das Porzellangebilde.
    Morgentoilette? Check.
    Wenn auch nicht äußerlich sichtbar, stapfte Hazel überaus zufrieden zurück ins Schlafzimmer, nur mit der vorher ausgewählten, frischen Unterwäsche bekleidet und machte sich daran etwas mehr Stoff auszusuchen. Immerhin wollte sie so ganz gewiss nicht die Leute von diesem Unternehmen begrüßen.
    Die Auswahl fiel ihr alles andere als schwer - ganz ehrlich, sie sollte ganz dringend mal wieder eine Maschine Wäsche ansetzen - und so zog sie sich die helle Hose drüber und noch im Gehen das weinrote Oberteil.
    Schnaufend betrachtete Hazel ihre Wohnung, jetzt wo sie sicher sein konnte, dass sie tatsächlich allein war und sich gefahrlos hatte bewegen können. Der Duft der Schwarzhaarigen schien noch immer in der Luft zu hängen, führte wie eine nicht sichtbare Spur vom Schlafzimmer heraus, quer durch das ganze Apartment. Mit einem langen Schniefen rieb sich die Dunkelhäutige mit dem Handrücken über die Nase, machte eine Halbdrehung und entschied sich doch erst zurück ins Wohnzimmer zu gehen.
    „Taiyaki, Ruhemodus aus. Irgendwelche Nachrichten?“
    Eigentlich ... Ja eigentlich hätte Hazel nie einen Grund gehabt so etwas wirklich interessiert zu fragen. Sie bekam nie Nachrichten, zumindest keine von Personen, von denen sie welche haben wollte. Außer ihrem Vater vielleicht, aber der erschien in den meisten Fällen eher persönlich.
    Viel hatte sich daran zwar nicht geändert, doch seit der Zusage am Vortag zu diesem ominösen Event, sollte sie wohl öfters ihre Mails checken.
    „Ohayō kawa-imasu!“
    Voller Tatendran steckend erschien der holographische Otter über dem Holophone, welches noch immer neben der Couch auf dem kleinen Tisch lag und schwamm mit wedelnden Schweif seine Kreise.
    „Eine Voicemail von: Ichiipo. Ich spiele ab.“
    Moment? Ichiipo? Wer zum Henker sollte das sein? Mal davon ausgehend, dass sich bei Nonomoto Enterprises niemand einen solch dämlichen Namen geben würde - ganz zu schweigen davon, dass kein Elternteil so grausam hätte sein können - konnte Hazel nicht gerade behaupten viele Freunde zu haben. Eigentlich ... gar keine.
    „Yasui-kun! Ich hoffe du hattest eine angenehme Nachtruhe?“
    Oh verdammt, sie hätte es wissen wollen. War sie denn wirklich so dämlich, dass sie nicht sofort hätte darauf kommen können? Aber ... ipo? Ipo?! Wirklich?! Verflucht nochmal, nein!
    „Ich hab mich nicht getraut dich zu wecken, immerhin hast du so süß ausgesehen, wie du an deiner Decke genuckelt hast.“
    Man konnte ein deutliches Lachen vernehmen, jedoch war schwer einzuordnen ob es sich dabei um ein höhnisches oder erheiterndes handelte. Am Ende war es aber sowieso egal, denn schon wollte die Oberschülerin ihre Stimme heben, um dem Otter zu befehlen aufzuhören. Klappte aber nicht ganz ...
    „Bevor du die Nachricht unterbrichst-“ Die ihr bekannte Stimme sprach zu schnell, als dass sie hätte reagieren können und zog damit wieder unverdiente Aufmerksamkeit auf sich. „In deiner Küche findest du Frühstück. Mehr konnte ich mit dem, was du da hattest leider nicht zaubern. Du solltest wirklich dringend einkaufen gehen.“
    Murrend kratzte sich Hazel am Hinterkopf. Wieso sollte sie? Sie kam mit dem bisschen an Nahrung aus, was sie da hatte. Außerdem standen da sicher noch ungefähr zehn Schüsseln mit Fertiggerichten in ihrem Schrank.
    War ja nicht so, dass sie es darauf anlegte irgendwelche Schmarotzer durchzufüttern!
    „Lass es dir schmecken~ Achja! Schade, dass du nicht bemerkt hast wie ich mich heute Morgen angeschlichen habe und di-„
    „Sofort abbrechen!“
    Der harsche Befehlston hallte durch das Zimmer, woraufhin die Otter-VI sofort reagierte und die Sprachnachricht unterbrach. Für einen Moment hatte das Herz der Einzelgängerin ausgesetzt, erschrocken über sich selbst und die Tatsache, dass sie lauter gesprochen hatte als nötig. Aber die Hauptsache war, dass sie diesen Unfug nicht hatte hören müssen. Sie wollte gar nicht wissen, was da passiert war. Was dieses pseudoelegante Monster getan hatte.
    Solange man die Dinge nicht aussprach, war es einfach viel einfacher.
    Dennoch ... Sie musste sich dringend diesen tiefen Schlaf abgewöhnen. Wirklich ganz dringend.
    „Danke ... Lösch die Nachricht einfach, ich hab keine Verwendung dafür.“
    „Kawa-kay ~“
    Sich die Schläfe mit den Fingern massierend und laut seufzend bewegte sich die Fahlbraunhaarige in Richtung Küche. Abgedeckt mit Klarsichtfolie und mittig auf dem Tisch platziert - damit man es auch ja nicht übersah - stand das Frühstück, von dem in der Nachricht die Rede war. Typisch japanisches Essen, wenn auch nicht in der Vielfältigkeit wie man es aus den meisten Sendungen gewohnt war.
    Vergiftet war es wohl nicht, dachte sich Hazel als sie sich an den Tisch setzte und nach den Essstäbchen griff. Würde schon nicht schaden, davon etwas zu probieren. Hoffte sie. Das sie selbst nach all den Jahren noch immer auf diese Art von Speisen stand, spielte dabei natürlich keine Rolle - so redete sie es sich zumindest ein.

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  19. #79 Zitieren
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    Nana wand sich unter dem stechenden Blick der anderen Frau. Nur mit Mühe unterdrückte sie ein zittern und das Kissen in ihren Armen musste einiges an Druck aushalten, so fest, wie Nana es umklammerte. Doch es war notwendig, um nicht wieder mit Heulen anzufangen. Die Frau schien sich kurz umzuschauen und sprach Nana dann an.
    „Sie könnten mir einen Platz anbieten.“
    Nana wäre am liebsten in ihr Zimmer gerannt und hätte sich unter ihrer Bettdecke versteckt!
    I-ich... wie konnte ich das vergessen!?
    Ihre gute Erziehung verhinderte als Einziges den Supergau und sie sah beschämt zu Boden, während sie rot anlief. Um nicht zu unhöflich zu wirken, sah sie zu der Mitarbeiterin von Nonomoto Enterprises wieder auf und bekam dadurch deutlich mit, was diese Frau noch zu ihr sagte. Die eisblauen Augen machten Nana immer noch eine Heidenangst, doch lag diesmal wenigstens etwas wie Wärme in der Stimme der Fremden. Die Erwähnung ihrer Eltern verstärkte den Druck, den sie verspürte noch einmal und es half wenig, dass die Frau versprach, ihrer Schwester und ihr in dieser Zeit beizustehen.
    Nee-san... wo bist du nur!?
    Doch allen Umständen zum Trotz siegte auch jetzt ihre gute Erziehung und Nana wusste, dass sie sich zusammenreißen musste, um der Familie nicht noch mehr Schande zu machen. Wieder verbeugte sich sich so tief, wie es ihr irgend möglich war.
    "S-sumimasen! Ich bitte nochmals um Entschuldigung!"
    Ohne sich aufzurichten zeigte sie einladend mit einem Arm auf das riesige Sofa.
    "Doso!"
    Mit dieser absolut unterwürfigen Geste hoffte sie, ein wenig wieder gut zu machen und wartete, bis die Frau sich angemessen auf die große Sitzgelegenheit niedergelassen hatte. Dann erst wagte Nana es, sich wieder aufzurichten. Kurz hatte sie sogar mit dem Sessel ihres Vaters geliebäugelt. Dieser wäre aber zu großzügig gewesen und würde eher einem Besucher wie Smith-kun als angemessen angeboten worden.
    O-ob ich sie... fragen soll... was jetzt geschieht?
    Nana wusste nicht so recht, wie es weitergehen sollte, als sie plötzlich ein 'Ping' aus der Küche hörte und Rainbow wieder materialisierte.
    "Nana, der vorbereitete Tee für Frau Sato ist fertig."
    Nana reagierte augenblicklich, schließlich war sie dazu erzogen worden. Wieder erfolgte eine tiefe Verbeugung.
    "Sumimasen! Wenn sie mich bitte kurz entschuldigen würden, dann hole ich sofort das vorbereitete Getränk! Bitte richten sie sich doch in der Zwischenzeit hier wie zu Hause ein!"
    Sie verbeugte sich noch einmal, dann drehte sie sich um und ging in die Küche. Unterwegs legte sie unbewusst das Kissen, welches sie umklammerte, auf einen der Stühle...

    Was...
    Etwas ratlos stand sie nun in vor der Maschine, die das Getränk aufbereitet hatte. Sie zitterte leicht und wünschte sich nichts sehnlicher, als das endlich Makoto auftauchen würde.
    Nee-san... bitte... komm schnell... ich brauche dich!
    Etwas hilflos wischte sie sich eine Träne aus dem Auge, dann materialisierte Rainbow in der Küche.
    "Nana? Bitte bleibe ruhig. Wenn du zur Maschine gehst, in ihr wurde grüner Tee vorbereitet. Frau Sato trinkt diesen immer mit Jasmin angereicht. Zur Bedeutung des Besuches wäre das alte Teeservice aus 18. Jahrhundert angemessen, um den Tee zu servieren."
    Nana folgte den Ausführungen ihrer Haus-VI, dankbar, dass diese ihr helfend zur Seite stand.
    J-ja... ich sollte den Tee besser servieren...
    Sie gab sich einen kleinen Ruck und holte besagtes Service aus dem Schrank. Die Familie Yamato war reich. Für verschiedene Anlässe und Besucher standen verschiedene Services bereit, die alle teuer und teilweise antik waren. Inklusive einem Service aus China, das so alt war, andere Menschen hätten für das Geld, dass das gekostet hatte, ein Haus gekauft. Nana fand das besagte Service schnell und stellte Kanne mit Tasse und Untertasse auf ein passendes Tablett. Anschließend nahm sie den vorbereiteten Tee aus der Maschine und goss ihn in die Kanne. Dazu bereicherte sie den Tee mit Jasmin.
    Jetzt... vorsichtig bewegen...
    Dass Tablett war nicht schwer, zudem stand nur eine einzelne Tasse mitsamt der Kanne drauf. Dennoch bugsierte Nana das Ganze mit äußerter Sorgfalt aus der Kpüche ins Wohnzimmer. Schließlich wollte sie sich nicht blamieren und der Familie Schande bringen, in dem sie das Tablett fallen ließ...

    Wieder im Wohnzimmer ging sie vorsichtig zum Tisch, stellte das Tablett darauf und verbeugte sich tief vor der Frau.
    "Wenn sie gestatten?"
    Nana baute die Tasse mitsamt Untertasse vor Frau Sato auf und füllte diese sehr vorsichtig und sorgsam mit dem Tee aus der Kanne. Dann verbeugte sie sich abermals tief und stellte die Tasse vorsichtig vor der Ärztin auf den Tisch in angemessenem Abstand zum Rand.
    "Doso!"
    Nana hoffte, dass das irgendwie die Frau in bessere Laune versetzen würde.
    Vielleicht... schaut sie dann weniger... grausam!
    Genau vermochte sie nicht zu sagen, was ihr Angst machte und warum sie an das Wort 'grausam' denken musste... und dennoch fürchtete sie sich vor dem stechenden Blick dieser Frau. Wenn nur ihre Schwester Makoto endlich hier wäre!
    "W-was sollen sie eigentlich... hier machen... Frau Sato?"
    Nana erschrak ein wenig, hatte sie diese Frage doch eigentlich nur denken wollen, sie jedoch öaut angefangen auszusprechen und schnell noch das 'Frau Sato' angehängt! Trotzdem schaute sie wieder beschämt zu Boden, was einen ziemlich hilflosen Anblick ergab, war sie ja immer noch in ihr Nachthemd gekleidet...
    Önee-sama ist offline Geändert von Önee-sama (10.03.2015 um 20:04 Uhr)

  20. #80 Zitieren
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    [Bild: AvatarIchika.png]Den Blick gen Boden gewandt und gedanklich die sich wiederholende Marmorfaserung zählend, schritt die Schwarzhaarige den nicht enden wollenden Gang entlang. Es wirkte steril, wenig einladend und das Licht war kalt. Trotz der Tatsache, dass sich an diesem Ort in den letzten Jahren viel getan hatte und besonders auf Modernität Wert gelegt wurde, schaffte man es nicht die Leute dazu zu bringen, mit einem positiven Gefühl über den Marmorboden zu schreiten. Fraglich war jedoch, ob dies tatsächluch nur bedingt an der Umgebung lag. In Ichika’s Fall trug dies nur zum Teil die Schuld an der in ihr herrschenden Beklommenheit.
    „Es ist uns leider nicht möglich, eine fassbare Zeitspanne zu ermitteln. Jeder Organismus reagiert anders auf das Mittel, weshalb wir nur vage Vermutungen darüber anstellen können.“
    Immer und immer wieder hallte dieser Satz in ihr wider, mit jedem Schritt den sie in Richtung Ausgang machte, aus diesem verfluchten Gebäude heraus.
    Die weißen Wände des Ganges umschlossen sie wie ein Panorama aus undurchdringlichen Nebel, der es ihr unmöglich machte ihren Weg zu finden und wissentlich immer tiefer ins Nichts führte. Mit ihren schmalen Fingern suchte sie Halt, krallte sich in ihren Schal, als würde er ihr die Luft zum Atmen nehmen, ihr aber gleichzeitig das geben, wonach sie sie suchte.
    „Ich wünsche einen angenehmen Tag, Sakurai-san. Bis zum nächsten Mal.“
    Ichika schreckte auf, wenn auch nur leicht um kaum sichtbar für andere. Entrissen aus den weißen Fängen der Umgebung.
    Da war sie wieder, die Schwester mit dem breitesten Lächeln, welches man sich hätte vorstellen können. Ihr braunes Haar war hochgesteckt und wurde mit ein paar wenigen Nadeln zusammengehalten. Locker hingen ein paar Strähnen herunter, womit sie zu vermeiden schien wie eine glattgebügeltes Püppchen zu wirken.
    Ichika hob leicht den Kopf an, blinzelte die Schwester an und schenkte ihr ein freundliches Lächeln.
    „Vielen Dank, das Gleiche wünsche ich ihnen auch.“
    Sachte erhob sie die Hand und verabschiedete sich von der höflichen Schwester mit einer winkenden Geste.
    Bis zum nächsten Mal? Ersticken sollst du an deinen Worten, du schmieriges Weibsstück!
    Als gäbe es einen Grund, sich auch nur ansatzweise auf einen Besuch in dieser dreckigen Klnink zu freuen ...
    Zähneknirschend näherte sich das Model des gewaltigen Glasfront, die den Eingang darstellte und sie mit hellem Tageslicht begrüßte. Für einen Moment hatte sie sich die Hand vor das Gesicht halten müssen, trotz der Tatsache das es im Inneren des Gebäudes gar nicht zu dunkel gewesen war - der Unterschied war dennoch deutlich.
    Kaum wieder fähig etwas zu erkennen, bemerkte Ichika, dass eine Person vor dem Gebäude stand und auf jemanden zu warten schien. Dabei war dieser Jemand nicht nur irgendwer, sondern sie - das schwarzhaarige Model.
    Mit erhobenen Arm, sprühend voller Euphorie und mit einem überglücklichen Lächeln im Gesicht erhöhte sie ihre Geschwindigkeit und trat auf die sich öffnende Glastür zu.
    „Kosuke-kun!“
    Der Kerl mit den dunkelbraunen Haaren, der gerade noch auf sein Kommunikationsarmband geschaut hatte - wahrscheinlich um sich zu vergewissern, dass er auch pünktlich war - drehte sich sofort zu ihr herum, als er ihren Ruf vernahm. Auch auf seinem Gesicht zeichnete sich ein Lächeln ab, als er bemerkte wer sich ihm da näherte.
    „Ich hoffe du musstest nicht zu lange warten, tut mir leid.“
    Entschuldigend nickend presste die Schwarzhaarige ihren Öberkörper an seinen Arm, umschlang ihn mit den Ihren und streichelte einmal mit den Fingern über dessen Jacke.
    „Kein Problem! Bin gerade erst gekommen.“
    Natürlich nicht, immerhin war es ja auch die verabredete Zeit. Sie war außerdem immer pünktlich. Wenn er also hatte waren müssen, wär es ohnehin nicht ihre Schuld gewesen. Da das männliche Geschlecht aber grundsätzlich nie viel von Pünktlichkeit zu halten schien, war es einfach nur eine reine Höflichkeitsfloskel.
    „Was machst du eigentlich hier?“
    Neugierig nickte ihre männliche Begleitung in Richtung der Klink, vor der sie noch immer standen.
    „Oh, ich habe nur meine Großmutter besucht. Mach dir deswegen keine Gedanken.“
    Freudig grinsend presste sie sich noch stärker an ihn und deutete damit an, dass sie sich endlich in Bewegung setzen wollte.
    Die einzige Reaktion, die sie auf diese Aussage geerntet hatte war ein verständnisvolles Nicken. Schwach. Die meisten Kerle machten sich zumindest die Mühe nachzufragen, was es mit dem Krankenhausaufenthalt auf sich hatte. Er dagegen schien es als selbstverständlich hinzunehmen, dass er mit jemanden wie ihr den Tag verbringen durfte.
    „Hast du auch solchen Hunger wie ich, Kosuke-kun? Möchtest du mich vielleicht einladen?
    Für gewöhnlich hätte sie es nicht so offensichtlich gemacht, doch schien man bei diesem Kerl gewiss die Holzhammermethode benutzen zu müssen, damit er überhaupt etwas verstand. So genau konnte sie das natürlich noch nicht sagen, aber sie wollte lieber auf Nummer sicher gehen, statt ihre Zeit damit zu vergeuden ihm begreiflich zu machen, dass er sie für sein geringes Interesse an ihrem Leben wenigsten finanziell auszuhalten hatte.
    „Na klar! Hier in der Nähe hat ein neuer Burger Baron aufgemacht, willst du hin?“
    Pah, leicht zu minipulierender Idiot.
    „Aber natürlich! Hauptsache du bist bei mir.“

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    BlackShial ist offline Geändert von BlackShial (28.10.2014 um 20:54 Uhr)

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