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#1 Dai Shi - Das Spiel beginnt!

  1. #41 Reply With Quote
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    [Bild: a1.png] [Bild: LzuDgcryejWbV7oagaius_5.png]
    Yuudai stoppte. „Nicht jetzt Rollo.“ Er ging am Kater vorbei, doch der folgte ihm. Dabei miaute er ununterbrochen. Die Stimmung des jungen Mannes sank. Er drehte sich zu Rollo um. „Was willst du mein Dickerchen?“ Natürlich verstand eine Katze nicht, was er sagte, doch das hielt ihn nicht davon ab sich mit ihm zu unterhalten. Rollo warf sich auf den Boden und fing an zu schnurren. Seufzend, sein Verlangen komplett verflogen, hockte Yuudai sich hin und streichelte Rollo. Dieser bedankte sich indem sein Schnurren noch lauter wurde.

    Schwarze Stiefel kamen in sein Blickfeld und er folgte den langen Beinen bis er den Rocksaum erreichte. Yuudai schluckte und sein Verlangen war sofort wieder da. „Akari“, sagte er mit tiefer Stimme. Er schaffte es seinen Blick so weit zu heben um in die amüsierten Augen seiner Schönen zu schauen. „Fushida-sama“, grüßte sie ihn. „Ich möchte über Ihr Angebot sprechen.“ Mit einem Ruck stand er auf und nahm sie, von einem überraschten Aufschrei ihrerseits begleitet, in seine Arme. „Gut. Gehen wir in mein Schlafzimmer.“

    Akari blickte ihn verwirrt an. „Schlafzimmer? Ich wollte mit Ihnen über das Stellenangebot reden.“ Yuudai seufzte enttäuscht. „Oh, das…“ Die junge Frau zog eine Augenbraue nach oben. „Was dachten Sie von was ich rede? Sie haben mir nichts angeboten, was man in Ihrem Schlafzimmer tun kann, Fushida-sama.“ Hatte er nicht? Verdammt, war er so undeutlich. „Ich will dich, meine Schöne, in meinem Haus, in meinem Leben, in meinem Bett und nichts wird sich mir in den Weg stellen.“ Akari blickte ihn geschockt an und erwiderte kalt. „Lassen Sie mich herunter, Fushida-sama.“ Yuudai tat wie ihm geheißen, doch seine Hände ruhten auf ihren Hüften. „Sie wollen eine Beziehung? Das können sie vergessen. Ich will nur Sex, keinen Mann ein zweites Mal in meinem Bett und keine Verpflichtungen.“ „Akari…“, begann er doch mit einer Handbewegung brachte sie ihn zum Schweigen.

    „Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag, Fushida-sama.“ Dann drehte sie sich um und stapfte zu ihrem Zimmer. Was bildete sich dieser Typ ein? Das sie all ihre Prinzipien sausen lassen würde für eine, urgh, Beziehung? Beziehungen waren Mist. Sie hatte es versucht und es… nein, darüber würde sie nicht nachdenken. Alles ist wunderbar wie es jetzt ist. Nur Sex und keine Fragen. Sie wollte nicht einmal die Namen von ihren Partnern wissen. Jetzt kam dieser Bastard, obwohl er ein sehr sexy Bastard war, an und wollte eine, urgh, Beziehung. Warum dachte sie er war sexy? Sie stoppte. Das war es. Es ist zu lange her, dass sie Sex hatte.

    Sie kramte ihre kurze schwarze Lederjacke hervor und zog sie an. Dann nahm sie ihr Tuch und band es um. Sie überlegte ihr Messer und ihre Pistole mitzunehmen. Doch ihr Kleid war zu kurz um diese zu verstecken. Akari improvisierte und befestigte die Waffen im Inneren ihrer Lederjacke. Dann verließ sie die Villa. Überraschenderweise hielt sie niemand auf. Naja, da Yuudai sie beobachtete musste er sie wohl nicht in der Villa einsperren. Es war später Nachmittag und sie ging in ihre Lieblingskneipe. Dort fand sie immer einen willigen Partner. Die Kneipe war rund um die Uhr geöffnet und hatte immer Kundschaft.

    Sie trat ein und blickte sich um. Es gab ein paar Männer, die ihr Interesse weckten. Akari ging zum Tresen. „Heh Hiro, das Übliche bitte.“ Der Barmann blickte auf. „Heh Akari, brauchst du wieder ein neues Opfer?“ Dabei lachte er und fing an ihren Cocktail zu mixen. „Urgh, frage nicht, ich hatte ein paar total beschissene Tage.“ Hiro stellte den Cocktail vor sie hin. „Klingt ernst. Ich habe dich noch nie so gesehen.“ Akari trank etwas durch den Strohhalm bevor sie antwortete. „Ich brauche Sex. Ich möchte vergessen.“ Hiro sah sie bedauernd an. Er kannte die junge Frau schon lange und er war wohl das Nächste, was sie einen Freund nennen konnte.

    Viele würden sie als Nutte oder schlimmeres bezeichnen, wenn sie von ihren Männergeschichten hören würden. Einige haben es auch schon getan. Ihr macht das nichts aus. So sagt sie zumindest. Hiro war sich da nicht sicher. Er selbst hatte kein Problem damit, dass sie viele Männer hatte. Sie waren zwar technisch sehr fortschrittlich, doch menschlich mangelte es immer noch sehr. Für Männer, die viele Frauen hatten, war es in Ordnung und es wurde ihnen auf die Schulter geklopft. Wenn eine Frau viele Männer hatte, dann war sie plötzlich eine Nutte und man rümpfte die Nase über sie.

    Akari aktivierte ihr MNE um den Drink zu bezahlen. Doch es funktioniert nicht. „Mist. Das habe ich glatt vergessen. Dieser Mistkerl.“ Sie blickte Hiro an. „Kannst du den Drink anschreiben? Meine verfluchten Konten gehen im Moment nicht.“ Hiro sah sie besorgt an. „Was ist passiert?“ Akari winkte ab. „Besser du weißt das nicht.“ Er legte seine Hand auf die ihre. „Bist du in Schwierigkeiten? Kann ich dir helfen?“ Akari lächelte unter ihrer Maske. Er war zu nett. Sie hatte ihn nicht als ihren Freund verdient. Sie öffnete ihren Mund doch schloss ihn gleich wieder. „Besser du weißt das nicht“, wiederholte sie. Hiro aktivierte sein MNE und bezahlte ihre Rechnung. „Der Drink geht auf mich.“ Die junge Frau wollte gerade protestieren als er eine Hand hob. „Danke, Hiro.“

    Sie begab sich mit ihrem Drink in der Hand in eine etwas dunklere Ecke und setzte sich. Nachdem sie er Glas abgestellt hatte informierte sie sich mit ihrem MNE über die Hintergründe der Männer, die ihr gefielen. Sie wollte ja nicht mit einer zwielichtigen Gestalt mitgehen. Mit ihren Fähigkeiten war es ein leichtes die gewünschten Infos zu bekommen. Sobald sie den geeigneten Partner gefunden hatte leerte sie ihren Cocktail. Nachdem sie ihr MNE deaktiviert hatte ging sie zu seinem Tisch.

    Der junge Mann blickte auf als er sie erblickte. „Kann ich etwas für dich tun?“ Akari musterte ihn. Ja, er würde es tun. „Ich möchte Sex mit dir.“ Der Mann starrte sie mit weit aufgerissenen Augen an. „Was?“ Sie seufzte. Warum waren die Männer immer so erstaunt? Sie redete halt nicht um den heißen Brei herum. „Willst du Sex mit mir oder nicht?“ Nun musterte der Mann sie. „Klar, warum nicht. Ich bin…“ Akari hob ihre Hand um ihn zu stoppen. „Namen sind unwichtig. Ich will nur Sex.“ Der Mann starrte sie wieder an und zuckte dann mit den Schultern. „Warum nicht. Ich bin mit dem Motorrad hier. Wollen wir zu dir oder zu mir?“ Akari wollte ihn schon mit in die Villa nehmen. Wie würde Yuudai reagieren? Nur um das zu sehen würde sie das Risiko eingehen. Doch sie entschied sich dagegen. „Zu dir.“

    Der Mann bezahlt gemeinsam verließen sie die Kneipe. „Ich hole nur mein Motorrad. Ich bin gleich wieder da.“ Akari nickte nur und blickte ihm nach. Es dauerte auch nicht lange und er fuhr mit seinem Motorrad vor. Bevor er jedoch anhalten konnte geschah etwas Unerwartetes. Die Maschine beschleunigte plötzlich und der junge Mann schien die Kontrolle über sein Gefährt verloren zu haben. Entsetzte Fußgänger sprangen zur Seite und Autos hupten. Mit ungeheurer Wucht knallte das Motorrad in eine Hauswand. Der Fahrer knallte gegen die Wand und wurde durch den Aufprall auf die Straße geschleudert. Ein Auto konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und überfuhr ihn. Akari war sich sicher, dass er tot war.

    So viel also zum Sex. Frustriert wandte Akari sich ab und machte sich auf den Weg in die Villa von Yuudai. Sie hatte keine Lust mehr noch einen Mann anzusprechen. Die junge Frau ignorierte die geschockten Menschen, die den Unfall gesehen hatten.


    Yuudai beseitigte die Spuren, die ihn mit dem Motorradunfall in Verbindung bringen könnten. Als ob er zulassen würde, dass seine Schöne mit einem anderen Mann als ihn ins Bett geht. Er wusste von ihren Eskapaden, doch er hatte es bisher, wenn auch schweren Herzens, ignoriert. Doch jetzt gehörte sie ihm und ihm allein und er würde nicht teilen.

    [Bild: a1.png] [Bild: LzuDgcryejWbV7oagaius_5.png]
    Als sie auf dem Weg zu Yuudais Villa war meldete ihr MNE ein eingehendes Telefonat an. Sie aktivierte es. „Akari? Verdammt, du bist in Ordnung. Hey, hättest du nicht noch mal kurz reinkommen können und Bescheid sagen? Da war der Unfall und ich hatte schon das Schlimmste befürchtet.“ Die junge Frau seufzte schuldbewusst. „Tut mir leid Hiro. Daran habe ich nicht gedacht. Ich war nur so frustriert, da Sex für mich zumindest für heute gestorben ist.“ Der Mann schwieg und Akari wusste, dass er Mühe hatte ihr nicht wieder einen Vortrag über ihr mangelndes Mitgefühl zu geben. „Tut mir leid Hiro.“ Sie hörte ihn seufzen. „Ich weiß wie du bist, doch manchmal wünschte ich, dass du anderen gegenüber nicht so gleichgültig bist.“ Akari zuckte mit den Schultern. „Was haben die Anderen je für mich getan? Die Einzigen, die mir je etwas bedeuteten, sind tot.“

    Er war nicht tot und es tat ihm weh, dass Akari ihn nicht zu diesen Personen zählte. Er mochte sie, doch nicht auf sexuelle Art. Das war nicht verwunderlich, denn sie besaß das falsche Geschlecht für ihn. Was Hiro nicht wusste war, dass sie ihn sehr wohl zu diesen Menschen zählte, die ihr etwas bedeuten. Doch sie würde es nie sagen. Erst recht nicht über das MNE. Es war zu gefährlich und würde ihn nur zu einem Ziel machen. Sie wollte nicht den letzten Menschen verlieren, der ihr etwas bedeutete. Deswegen ließ sie sogar Hiro in dem Glauben, dass er ihr egal ist. „Akari… pass auf dich auf und komm bald wieder vorbei.“ Akari lächelte traurig. Sie hatte einen Freund wie Hiro nicht verdient. „Mache ich Hiro und danke.“ Dann beendete sie das Gespräch.

    Als sie die Villa betrat wartete Yuudai bereits auf sie. „Einen schönen Ausflug gehabt?“ Akari zeigte ihm nur den Mittelfinger und wollte an ihm vorbei in ihr Zimmer. Yuudai schnappte sich ihre Hand und küsste den beleidigenden Finger. „Mir scheint du bist ein wenig frustriert, meine Schöne. Gibt es irgendwas womit ich dir helfen kann?“ Seine Stimme und seine glühenden Augen zeigten ihr ganz genau was er wollte. Verdammt. Wie konnte sie widerstehen? Er trat näher heran und küsste sie sanft auf ihre Lippen. Es war nur ein Hauch, doch Akaris Gehirn entschied sich dafür seine Leistungsfähigkeit herunter zu fahren. Erneut küsste er sie. Es war intensiver und ihre Willenskraft sank. Er war ein verdammt guter Küsser und das waren ihre letzten Gedanken bevor ihr Gehirn komplett außer Betrieb war.

    Yuudai zog sie an sich und küsste sie leidenschaftlicher. Es war besser als er es in Erinnerung hatte. Als sie seinen Kuss erwiderte wähnte er sich am Ziel seiner Träume. Seine Hände wanderten über ihren Körper.

    „Miau!“

    Akari erschrak über die plötzliche Unterbrechung durch Rollo. Ihr Gehirn schaltete sich wieder ein. Was hätte sie beinahe getan? Sie musste wachsamer sein. Die junge Frau schob Yuudai weg. „Ich denke, ich habe genug für heute. Ich gehe auf mein Zimmer. Haben Sie noch einen schönen Abend, Fushida-sama.“ Irritiert und wütend auf sich selbst stapfte Akari in ihr Zimmer.


    Ein nicht weniger frustrierter und wütender junger Mann, wenn auch aus anderen Gründen als Akari, schaute seinen Kater an. „Warum musst du mich immer stören, Rollo?“ Die angesprochene Katze neigte nur den Kopf zur Seite und fing an zu schnurren. Yuudai wandte sich ab und schlug mit der Faust gegen die Wand. „Verdammt.“ Er blickte nach unten als Rollo ihm um die Beine strich. Dann seufzte er leise. Er konnte seinem Dickerchen einfach nicht lange böse sein. „Komm Rollo, gehen wir.“ Der Kater folgte ihm in seine Privaträume.

    [Bild: rollo.png]
    Rollo – Bonus

    Was war nur mit seinem Ersten Diener los? Er war ständig mit seinem Zweitem Diener beschäftigt. Das wäre ganz in seinem Sinn, denn eine gute Ausbildung wäre nur von Vorteil für ihn. Doch sein Erster Diener roch merkwürdigerweise ähnlich wie der schwarze Peter, wenn dieser um eine von seinen Katzendamen schlich. Der schwarze Peter war ein räudiger Straßenkater, Rollo rümpfte sein Näschen bei dem Gedanken an ihn, und es gefiel ihm ganz und gar nicht, wenn dieser in seinem Revier oder besser an den Damen aus seinem Harem rumschnüffelte. Dann roch er nach dem Wunsch seine Damen zu begatten. Es gab nur einen Kater, dem das erlaubt war, nämlich ihm, Rollo dem Ersten.

    Sein Erster Diener roch nun auch als wollte er seinen Zweiten Diener begatten. Nun, das wäre sicherlich eine gute Idee. Resultiert die Begattung doch in Nachwuchs. Rollo konnte ein Lied davon miauen. Hatte er doch selbst jede Menge dieser Früchte seiner Lenden. Nachwuchs bedeutete noch mehr Diener für ihn. Nachwuchs-Diener zwischen seinen beiden obersten Dienern wären sicherlich sehr gute Bedienstete. Das Problem aber war, dass sein begattungsfreudiger Erster Diener ihn vernachlässigte. Das ging gar nicht. Rollo musste einen Weg finden, den gewünschten Dienernachwuchs zu bekommen ohne das seine beiden obersten Diener ihre Pflichten ihm gegenüber vernachlässigten.

    Er braucht einen Plan. Ein lautes Miauen riss ihn aus seinen Gedanken. Sein Fell sträubte sich und sein Schwanz richtete sich auf. Ein Fauchen erklang aus seiner Kehle. Der schwarze Peter räuberte schon wieder in seinem Revier. Nun musste er ihm erst einmal zeigen wer der König dieses Reviers ist. Danach würde er sich um seinen Diener-Nachwuchs kümmern.
    Annalena is offline

  2. #42 Reply With Quote
    Schwertmeister Braoin's Avatar
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    [Bild: Dima.jpg]

    Mit leerem Blick starrte Dima aus dem Fenster, welches tief in die dicke Außenmauer des Gefängnisses eingelassen worden war. Innen und außen sicherten Metallstangen, die so dick wie sein Unterarm waren, den Blick ins Freie. Seine Zelle befand sich an der Seite, die zum Meer hingewandt war und so bestand der Großteil seiner Zeit, die er hinter Gittern verbrachte, daraus, dass er den Wellen dabei zusah, wie sie gegen die Bucht brandeten. Für Zverikow war dies das Sinnbild seiner Gefangenschaft, gab der Ozean seinen Kampf gegen den Fels doch niemals auf, waren seine Bemühungen doch noch so fruchtlos. Ebenso blieb der Inhaftierte standhaft, jedoch gab es einen kleinen Unterschied; sein Kampf würde die Küste zur Aufgabe zwingen und das Land in Kürze fluten.
    Heute war der Tag, an dem Foster sich seine Forderungen würde anhören müssen und wenn er ihnen nicht zustimmte, wäre das scheinbare Weiße-Westen-Image die längste Zeit über das Aushängeschild von Nonomoto Enterprises gewesen.

    Am Himmel stapelten sich unterdessen dunkle Wolken, schufen eine undurchdringliche Decke, die selbst das Sonnenlicht im sonst so freundlichen Kalifornien verschluckte. Das Wetter spiegelte Dimas Stimmung wieder und doch passte ihm nicht, was er sah.
    Hinter sich hörte er mit einem Mal das Klopfen der Schlagstöcke gegen die Gitterstäbe der Zellen und erneut wurde ihm bewusst, dass dieses Gefängnis wohl eines der wenigen war, die tatsächlich noch altmodische Gittertüren verwendete. Die Geräusche waren ein Zeichen dafür, dass die Aufmerksamkeit der Sträflinge gefordert wurde, ein sinnloser Umstand, da sie ohnehin jeder Abwechslung, die sich ihnen bot, entgegengierten. So war es kaum verwunderlich, dass Mace andere Inhaftierte auf der gegenüberliegenden Seite, bereits an den Gitterstäben stehen sah, ehe er sich überhaupt die Mühe machte, zur Tür zu gehen. Seine Zelle befand sich im höchstgelegenen Trakt von San Quentin, ein Umstand, der jedoch weniger interessant für ihn war.
    Der Wärter erreichte schließlich auch seine Zelle und schaute ihn grimmig an.
    „Neuigkeiten“, brummte er und setzte seine Runde fort, als er sah, dass Zverikow längst aufmerksam war.

    Wenige Momente später ertönte ein Quäken, als die völlig veralteten Lautsprecher eingeschaltet wurden. Sie entsprachen der Technik des frühen zwanzigsten Jahrhundert, doch fehlte dem Staat das nötige Geld für eine Modernisierung des Gefängnisses. Ohnehin schien es kaum nötig zu sein, erfüllte die Kommunikationsanlage doch ihren Zweck.
    „Guten Tag Insassen“, ertönte die verzerrte Stimme des Direktors der Anstalt, „Durch eine Wetterwarnung mit der Einstufung eines Hurricanes wurden alle heutigen Besuchstermine gestrichen.“
    Ein Aufschrei der Empörung brandete auf und mehrere Gefangene schlugen wüst auf die massiven Gitter ein, was lautes Scheppern zur Folge hatte. Über all den plötzlichen Lärm erhoben sich erneut die metallischen Worte des Direktors.
    „Das Abendessen wird wie gewohnt um Punkt 6 Uhr abends in Ihre Zellen gebracht. Das war alles.“
    Neuerliches Quäken kündete das Ende der Durchsage an, was die Entrüstung der hier versammelten Straftäter nur steigerte.
    „Heute war der einzige freie Tag meiner Frau!“, beschwerte sich einer, der seine Zelle ganz in der Nähe von Dima haben musste.
    Der Russe selbst war ebenfalls unzufrieden mit dem Ereignis, doch was brachte es, sich darüber aufzuregen? Lediglich Ärger, den er nicht gebrauchen konnte.
    „Hey!“, sprach er den Wärter an, der möglichst unbeteiligt seine Runde auf dem gleichen Weg beendete, den er gekommen war.
    Dem Staatsdiener war bewusst, dass es keinen Sinn hatte, den Sträflingen zu drohen oder sie zur Ordnung zu rufen, würden sie ohnehin nicht nachgeben. Desinteresse war in diesem Fall wohl das Beste, was er vortäuschen konnte. Ein fragender Blick verriet Zverikow, dass er die Aufmerksamkeit des Aufsehers hatte.
    „Den wievielten haben wir heute?“, wollte er wissen, was mit einem Stirnrunzeln kommentiert wurde.
    „Den Zehnten“, gab er die Antwort.
    „Mai?“, vergewisserte sich Mace und wurde durch ein Nicken bestätigt.

    Er wandte sich von dem Aufseher ab und trat zurück ans Fenster, wo er sich das aufbäumende Wetterschauspiel ansehen konnte. Der Abend würde stürmisch werden, wie seine Gedanken, die sich überschlugen.
    Drei Tage noch, dachte Dima, In drei Tagen beginnt Dai Shi und noch immer habe ich keine zufriedenstellende Reaktion auf meine Forderungen erhalten. Ihnen kann der Untergang ihres Konzerns nicht so egal sein. Warum muss dieser verfluchte Hurricane auch meine ganze Planung verzögern?
    Aus Wut schlug der Verurteilte gegen die massive Betonwand seiner Gefängniszelle, ignorierte den Schmerz, der seinen Arm hinaufschoss. Würde das Wetter morgen nicht besser sein, konnte sein ganzer Plan scheitern.
    [Bild: Dima.jpg]
    Unverwandt schaute Dima auf seine rechte Hand. Schorf hatte sich auf aufgeplatzten Stellen gebildet, nachdem er gestern in einem Anflug von Kontrollverlust seine Faust gegen die Betonwand gerammt hatte. Äußerlich wirkte er ruhig, saß er doch regungslos auf seinem harten Bett, dem einzigen Möbelstück in seiner Zelle neben einer Toilette. Kein Schrank stand ihm zur Aufbewahrung seines persönlichen Habes zur Verfügung, kein Drama bedachte man, dass er doch nichts besaß, außer der Haut, die er trug. Selbst der orangene Overall war Eigentum des Staates und eine Art Uniform für die Insassen San Quentins. Durch die für den gebürtigen Russen ungemütlich warmen Temperaturen in Kalifornien krempelte er meist die Ärmel bis über die Ellbogen hoch und ließ den Reißverschluss bis zum Brustbein offen.
    Das Wetter hatte sich wieder normalisiert, nachdem der Hurricane unbarmherzig über das Land gefegt war. Hinter Gittern bekam man zwar lediglich die ungewöhnliche Lautstärke des Windes mit, doch die tatsächlichen Auswirkungen blieben verborgen. So war das bekannte Quäken, welches aus den Lautsprechern drang, ein Segen, wie auch Fluch.
    „Guten Tag Insassen“, schallte die Stimme des Direktors an den Betonwänden wieder und echote unangenehm nach, „Das Unwetter letzte Nacht hat einen Sicherheitszaun auf dem Innenhof beschädigt. Sie werden sich bis auf weiteres nur in den Innenbereichen aufhalten dürfen, bis die Reparaturen abgeschlossen sind.“
    Wie schon am gestrigen Tage brüllten die Sträflinge ihre Wut heraus, beschimpften den Direktor und die Vollzugsanstalt.
    „Heute ist außerdem Waschtag, was bedeutet, dass Sie sich bitte in einer Viertelstunde bereithalten sollen. Sie werden wie immer von einem Sicherheitsbeamten abgeholt. Das war alles.“
    Die Lautsprecheranlage wurde deaktiviert und ließ eine neuerlich empörte Meute aus Häftlingen zurück.

    Dima behielt seinen Ärger für sich, kümmerte ihn der Ausgang doch nur wenig. Viel mehr fieberte er der Besuchszeit entgegen, die etwa zwei Stunden nach dem Waschen begann. Demnach hatten sie nun Viertel vor Drei. Die Wartezeit bis zur Abholung verbrachte er damit, sich auf seinem Bett niederzulassen, war er für die Bekanntgabe doch aufgestanden. Die Gegenüberliegende Wand hätte wohl bereits Löcher, wenn sein starrer Blick irgendeine Auswirkung gehabt hätte. Lediglich ein dunkler Fleck war über die Jahre hinzugekommen, deren Ursprung er sich jedoch nicht erklären konnte. Nie hatte er seine Zelle gewechselt und in seiner Ein-Personen-Zelle war auch niemals ein weiterer Sträfling untergebracht worden. Es erklärte sich ihm nicht, woher also der Fleck stammte. Eine müßige Frage, wollte man meinen, doch was sonst hätte er den Tag über machen sollen? Die Inhaftierten von San Quentin waren nicht wie die in anderen Strafvollzugsanstalten. Sie arbeiteten nicht, sie hatten kaum Gelegenheit ihre Zellen zu verlassen und es gab keine psychiatrische Betreuung. Verlassen durften sie ihre Unterbringungen nur für zwei Stunden Ausgang auf dem Innenhof, eine Stunde für die Besuchszeit – wenn sich denn jemand mit einem verurteilten Straftäter, der auf seine Hinrichtung wartete, treffen wollte - und zwanzig Minuten Stunde für Duschen, Leibesvisitation und Umkleidung, was nur einmal die Woche passierte.

    Der Wärter klopfte mit seinem Schlagstock gegen die Gitterstäbe von Zverikows Zelle und riss ihn damit aus seinen Gedanken.
    „He! Aufstehen!“, wies der Wachmann ihn an und er folgte der Anweisung.
    Mit einem Eisenschlüssel öffnete der Beamte die Gittertür und trat ein.
    „Du stinkst, als hättest du eine Woche lang nicht geduscht!“, spottete er und holte Mace aus der Zelle auf den Gang, wo mit ihm zusammen nun ein halbes Dutzend Sträflinge standen. Es waren insgesamt drei Wärter, die sie während des Duschens beaufsichtigen und später die Leibesvisitation durchführen würden. Vor einigen Jahren hätte Dima sie allein überwältigt, unbewaffnet wie er war. Nun jedoch fügte er sich den Befehlen, ergab sich scheinbar seinem Schicksal. Doch sie alle wussten es besser. Es gab einen Grund dafür, dass er schon so lange Zeit hier war, länger als die meisten anderen, wurden Hinrichtungen doch nur ungern länger als einige Monate hinausgezögert.
    Die Sicherheitsvorschriften des Gefängnisses sahen eine Überprüfung vor und nach dem Waschen vor, weshalb sie sich alle in einem Raum der Overalls und Unterwäsche entledigen mussten. Seinen fünf Mitinsassen schenkte Zverikow keinerlei Aufmerksamkeit, nicht mal ihre Namen kannte er. Anfangs wurde er gemieden, weil er keinen Ton sagte, dann wurde er gemieden, weil sein erster Hinrichtungstermin verschoben worden war – so etwas sprach sich in einem Gefängnis schneller herum, als bei einem Kaffeeklatsch für Rentner. Schlussendlich umgaben ihn Gerüchte, die teils in Legenden auszuarten drohten. Er wäre schon sein halbes Leben lang hier drin, hieß es. Er habe sich freiwillig inhaftiert, indem er in die Anstalt eingebrochen war, munkelte man. Diejenigen, die sich besonders hervorheben wollten, erzählten gar davon, dass man abwarte, bis Dima „Mace“ Zverikow in seiner Zelle verreckte, da er jeglichen Versuch ihn hinzurichten, überlebt hätte.
    Alles an den Haaren herbeigezogen, doch unternahm der Russe nichts gegen das Gerede. Viel mehr ignorierte er es und fristete seine Zeit hier ganz nach dem Motto Leben und leben lassen.

    Nachdem er – völlig nackt – von den Wärtern als erster untersucht wurde, ließ man ihn in die Duschparzelle. Er öffnete einen der Hähne und empfing den harten, eiskalten Wasserstrahl ohne eine Miene zu verziehen. Der Schweiß einer ganzen Woche wurde von seiner Haut gespült und er spürte förmlich, wie der Schmutz von ihm wich. Mit geschlossenen Augen griff er nach dem Stück Seife, welches bei jedem Duschhahn in einer kleinen Mulde aufbewahrt wurde. Just in diesem Moment kamen auch die nächsten Sträflinge herein.
    „Und nicht die Seife fallen lassen, Jungs!“, kam der wohl dämlichste Spruch seit Menschengedenken über die Lippen des Sicherheitsbeamten, gefolgt von einem hämischen Lachen.
    „Bastard“, hörte Mace einen seiner Mitinsassen.
    „Die Schwuchtel fasst mich für meinen Geschmack zu oft an“, betonte ein anderer, recht junger Kerl, der die Statur eines Wrestlers hatte.
    „Hey Mace“, richtete plötzlich einer der anderen das Wort an Zverikow, „Willst du nicht mal erzählen, warum du hier bist?“
    Immer diese Fragen, die in keiner Weise Nutzen für ihn hatten. Warum ließen ihn die anderen nicht einfach in Ruhe? Glücklicherweise wäre er sie in naher Zukunft los.
    „Niät“, antwortete er auf Russisch für nein.
    „Komm schon, Jason hier und ich sind zum Beispiel völlig unschuldig, oder Mann?“, versuchte es die extrovertierte Quasselstrippe erneut.
    „Ja“, stimmte der Typ namens Jason wortkarg zu.
    „Wir wurden wegen einem angeblichen Überfall auf eine Bank mit zwei Toten verknackt“, erzählte der Geltungsbedürftige frei heraus.
    „Lass mich zufrieden“, erwiderte Dima mit starkem Akzent.
    Sein Englisch war fließend, doch hatte sich herausgestellt, dass Amerikaner einen gewissen Respekt behielten, wenn er mit Akzent sprach.
    „Warum bist du denn gleich so angepisst, hm?“, ließ die Nervensäge nicht locker.
    Zverikows Hand ballte sich zur Faust, wodurch die glitschige Seife in hohem Bogen aus der Umklammerung schoss und in der Nähe des neugierigen Wichtigtuers liegen blieb. Von da an ignorierte Dima die anderen völlig, spülte sich den Schaum aus dem Haar und vom Körper und verließ die Duschen.

    Nach einer neuerlichen Visitation bekam er einen frischen Overall und Unterwäsche für eine Woche bereitgestellt. Er kleidete sich an und wartete darauf, dass sie zurück in ihre Zellen gebracht wurden. Nur noch zweieinhalb Stunden bis zur Besuchszeit.
    Braoin is offline Last edited by Braoin; 09.10.2014 at 13:20.

  3. #43 Reply With Quote
    Mahou Shoujo  Önee-sama's Avatar
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    Sinn dahinter

    [Bild: my_girlfriend_is_the_president___Ell_1_ava.png]

    Nana wurde langsam wieder wach. Bedingt wurde das Ganze, da sie eine Flüssigkeit auf ihrer Wange spürte...
    Hmmm... was...
    Sie öffnete ihre Augen und wollte ihren Kopf drehen, jedoch war das nicht so wirklich möglich, denn Makoto's Kopf ruhte mit seinem Gesicht auf ihrer Wange. Dabei entfleuchte ihrer älteren Schwester immer wieder ein wenig Sabber aus ihrem Munde!
    "Nee-san!"
    Erschrocken stieß sich Nana von ihrer Schwester weg und sprang vom Stuhl!
    "Hrmmm... Nana... nicht..."
    Ein kurzes Murmeln, während Makoto's Kopf mit dem Kinn langsam auf deren Oberkörper sank, schlief ihre Schwester weiter. Nana schüttelte sich und wischte den Speichel von ihrer Wange, um wach zu werden und das komische Gefühl in ihrem Gesicht loszuwerden.
    Wo-... Wovon... träumst du bloß, Nee-san!?
    Verwirrt betrachtete sie die festgebundene Person auf dem Stuhl, ehe ihr Blick auf dem Tape zu Ruhen kam.
    Oh! Ich sollte wohl... aber wo ist denn- DA!
    Kurz schweiften ihre Augen umher, dann war das Messer, welches sie schon für das Tape an den Beinen von Makoto benutzt hatte, gefunden.
    Ich sollte sie wohl mal besser los machen...
    Sie schnitt erst das Tape um den Oberkörper los, dann befreite sie nach und nach die beiden Arme.
    "Nee-san!?"
    "Hmmm, Nana, nicht weggehen... jetzt kommt doch erst der richtig schöne Part..."
    Nana hatte eigentlich ihre Schwester aufwecken wollen, doch Makoto lehnte sich, wo sie sich jetzt wieder frei bewegen konnte, zur Seite, zog ihre Beine auf die sitzfläche mit den Knien bis an ihren Körper und schlang ihre Arme um diese herum, als würde sie eine Person umarmen. Dabei lächelte sie mit geschlossenen Augen und halb geöffneten Mund, aus dessem Winkel hin und wieder ein wenig Sabber tropfte und langsam zum Kinn hinunter lief, um von dort auf das Oberteil von Makoto zu tropfen.
    Ich... ich...
    Nana war hilflos überfordert. Sie traute sich nicht ihre Schwester im Schlaf zu stören und wusste auch nicht so recht, was sie von deren Gerde in ihrem Schlaf halten sollte. Also drehte sie sich langsam um und sah als erstes Rainbow, ihre Haus-VI.
    "Rainbow... wie spät ist es eigentlich?"
    Wie lange habe ich wohl geschlafen? Und warum hat Nee-san mich nicht aufgeweckt?

    "Es ist jetzt genau 20:13 Uhr."
    Huh... doch eine ganze Weile... was hat Nee-san nur die ganze Zeit über getrieben...
    "Rainbow, weist du was Makoto in der Zeit gemacht hat, während ich geschlafen habe?"

    "Ja. Ihre Schwester hat sich von mir Listen mit möglichen Avataren anhand von bestimmten Spezifikationen zeigen lassen für das bevorstehende Dai Shi Event."
    "Das hat sie getan..."
    Ihr scheint es richtig ernst zu sein... doch, sie spielt... einfach... nicht... so gut...

    Nana schaute wieder sehr gequält drein und verspürte einen gewissen Drang ins Bett zu gehen.
    Nein! Sie will mir ja helfen! Als große Schwester eben... und ich... muss dann auch auf sie aufpassen!
    Mit einer klaren Entschlossenheit schob sie die Müdigkeit beiseite und erteilte Rainbow weitere Befehle.
    "Rainbow, zeige mir die Liste der möglichen Avatare, mit den favorisierten zuerst!"
    "Natürlich, Nana."
    Eine Liste erschien, die weniger als 50 Möglichkeiten enthielt, wobei nur die 10 am meisten favorisierten Avatare genauer beschrieben waren. Im genausten Detail wurden die Top 3 vor Rainbow in den Raum projeziert.
    Ah, wie immer... Nee-san, Schnelligkeit allein... bedeutet nicht Alles...
    Nana seufzte schwer. Sie fühlte den Druck, der auf ihr lastete. Es galt, ihren Eltern zu helfen... dazu würde sie jetzt gleichzeitig auf ihre große Schwester aufpassen müssen...
    Wie soll ich bloß...
    Gerne hätte sie jetzt ihre Mutter um Rat gefragt. Doch das war unmöglich geworden im Moment. Sich trotzdem innerlich einen Ruck gebend, starrte sie ihre Haus-VI an.
    "Rainbow, analysiere bitte, wie sich alle bisherigen Spiele mit meiner Schwester bei Belendiel abgespielt haben. Dazu erstelle bitte eine Liste an Avataren mit hohen Lebenspunkten! Bitte berücksichtige explizit Avatare, die einstecken können... wenn ich mal den Kopf für Nee-san hinhalten muss..."
    Die letzten Worte flüsterte sie mehr oder weniger.
    "Natürlich, Nana. Die Analyse wird einen Moment dauern."
    Rainbow nahm einen desinteressierten Blick an, während sie die Befehle ausführte. Nana wollte sich wieder zu Makoto umdrehen, als ihr Blick auf...
    Quasi ihrem Spiegelbild zu Ruhen kam!
    G-gespenstisch!
    Nana sah sich die Haus-VI ihrer Schwester genauer an. Sie hockte immer noch auf dem Boden und am Hals war immer noch das große Halsband mit der schweren Kette befestigt. Dafür waren die Bandagen verschwunden und durch ein normaleres Outfit ersetzt.
    D-das soll ich sein... zumindest sieht sie wie ich aus... aber warum... sieht Nee-san mich so oder was?
    Unschlüssig, was sie davon halten sollte, versuchte sie, die VI anzusprechen.
    "N-nana... wie war das noch..."
    Als wenn ich zu einem zweiten Ich von mir sprechen würde... Moment, das war es!
    "Nana 2, hörst du auch auf mich?"

    "Natürlich, Imouto."
    Nana verschluckte sich fast an ihrer eigenen Zunge! Nicht nur, dass die VI ihrer Schwester so aussah wie sie, ihre Stimme war auch mit nahezu größtmöglicher Perfektion wie ihre eigene! Dazu kam dann noch die Anrede mit Imouto...
    "Warum... nennst du mich Imouto!?"
    "Weil die ehrenwerte Onee-sama euer Erscheinungsbild mit diesem Titel hinterlegt hat."
    Nee-san... wieso...
    Nana fühlte sich unbehaglich, dennoch redete sie weiter zu ihrem Spiegelbild.
    "Nana 2, weshalb... siehst du aus wie ich?"
    "Der genaue Grund wurde von ihrer ehrenwerten Onee-sama als privat gekennzeichnet. Deshalb darf ich darauf nicht antworten."
    Nana dachte kurz nach.
    "Was war das heute, als du... in Bandagen davon gesprochen hattest, Nee-san solle dich... vorzeigbar machen?"
    "Nonomoto Enterprises kam zu dem Entschluss, dass ich in dem ursprünglichen Design, welches von der ehrenwerten Onee-sama gestaltet wurde, nicht für die Augen von möglichen Gästen präsentabel wäre. Deshalb die Bandagen und die Bitte, mein Outfit zu ändern."
    "Und die... Kette mit dem Halsband?"
    "Das war gedacht, Onee-sama bildlich zu symbolisieren, dass ich zur Zeit auf das elterliche Haus beschränkt bin ohne Zugriff nach außen."
    "Und... warum trägst du dann jetzt noch die Kette? Ist sie von Nonomoto permanent hinzugefügt worden?"
    "Nein. Onee-sama hätte sie wie ein normales Accessoire wieder entfernen können. Jedoch hat die ehrenwerte Onee-sama darauf bestanden, die Kette als dauerhaftes Accessoire zu speichern und nur mit einem Codewort kann sie jetzt entfernt werden. Ich weise darauf hin, dass das Codewort der Privatsphäre ihrer Onee-sama unterliegt."
    Nana war sprachlos. Makoto's Haus-VI sprach bereitwillig über Dinge... die sie nicht begriff!
    "Ich... äh... warum... sagst du mir das Alles so einfach!?"
    "Die ehrenwerte Onee-sama hatte eine angestrengte Diskussion mit ihrer Vi Rainbow hinter sich, was die Auswahl eines möglichen Avatars angeht, basierend auf den Spielen mit ihnen in Belendiel. Dazu hat sie vehement die Ergebnisse der Analysen von Rainbow bezüglich ihrer spielerischen Qualitäten bemängelt und in Frage gestellt. Dazu kam, das eine angefragte Suche durch mich nichts erbracht hat. Um sich abzulenken, hat sie mein Outfit verändert und die Kette als dauerhaftes Accessoire abgespeichert. Ehe sie jedoch weitere Dinge verändern oder der Privatsphäre hinzufügen konnte, schien die ehrenwerte Onee-sama langsam in einen Zustand des Schlafes abzudriften, dabei mehrmals den Namen von ihnen nennend."
    Nana war erneut sprachlos.
    Oh, ich höre besser auf... Hoffentlich kann mir Nee-san das verständlicher erklären...
    Nana drehte sich von ihrem Spiegelbild weg und betrachtete Makoto...
    Die sich herumgedreht hatte und die Rückenlehne des stuhls im Schlaf versuchte zu umarmen! Dabei schien sie mit ihrer Zunge hin und wieder an einer Stelle über die Lehne zu lecken...
    Hastig drehte Nana sich zurück zu ihrer eigenen VI Rainbow! Sie musste sich dringend ablenken, zu groß war jetzt die Gefahr, dass sie vollends in die Sprachlosigkeit abdriftete!
    "R-rainbow!? Wie weit bist du mit der Analyse und der Liste?"
    "Bis zu einem endgültigem Ergebnis dauert es noch, Nana. Dennoch habe ich schon ein paar Avatare gefunden, die ihren Spezifikationen entsprechen würden."
    "G-gut... Zeigst du sie mir bitte?"
    "Natürlich, Nana."
    Dann erschienen die ersten Avatare und Nana begann diese genauestens zu studieren...
    Önee-sama is offline Last edited by Önee-sama; 10.03.2015 at 19:54.

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    [Bild: dragongodslayer_1_ava_2.jpg]
    Masaru stand energisch auf und ging zu seinem Computer und setzte seine MNE auf, als Chris etwas sagen wollte, deutete er ihm nichts zu sagen. Herr Shihô rief seine Sekretärin an und teilte ihr mit, sie solle all seine Termine für heute streichen, da er etwas wichtiges zu besprächen hätte. Danach setzte er seine MNE wieder ab und saß sich wieder gegenüber seines Sohnes auf den Sessel. „So, jetzt haben wir genug Zeit, dass ich es dir ausreden kann.“ Entgegnete er mit einer wieder etwas ruhigeren Stimme auf Chris fragenden Gesichtsausdruck. Ich frage mich, was er für Grunde nennt, warum er bei Dai Shi unbedingt mitmachen will.

    Chris fing an zu sprechen und wurde dieses mal nicht daran gehindert. „Du weist, dass ich ein sehr guter Belendiel Spieler bin, außerdem wüsste ich sonst nicht, was ich mit meiner freien Zeit anstellen sollte.“ Auf diese Aussage hin antwortete Chris Vater mit lauter und leicht wütender Stimme, „ja, in Belendiel magst du vielleicht ein guter Spieler sein, aber Dai Shi ist ein anderes Kaliber. Du scheinst zu vergessen, das wir also Nonomoto Enterprises nur DIE besten Spieler für Dai Shi aussuchen und du beim Dai Shi nicht einfach nur den Kampf verlieren kannst, sondern auch gleich noch dein Leben dazu. Und dies werde ich als dein Vater nicht zulassen. Punkt!“ Daraufhin wurde auch Chris ausnahmsweise mal etwas lauter. „Ich habe auch nicht vor mein Leben einfach so weg zu werfen, dafür ist es mir viel zu wichtig, du fragst dich bestimmt, warum ich dennoch bei Dai Shi mitmachen will oder? Ich sage es dir, aber zu erst mal möchte ich mich entschuldigen. Ich habe dich vor knapp vier Jahren während des letzten Dai Shi kurz belauscht, während du mit einem deiner Arbeitskollegen telefoniert hast. In dem Gespräch ging es darum, dass einige Angestellte von Nonomote beim Dai Shi mitmachen würden, aber ohne die Schmerzen durch die Neuralverbindung. Also ohne bei einem ingame Tod wirklich zu sterben. Und genau einer von diesen Leuten möchte ich sein, mir auch egal, was ihr mir für Aufgaben im Dai Shi geben mögt.“

    Mit gespielter Überraschung fragte Masaru Chris, ob er jemand anderem schon davon erzählt habe, welches er verneinte. „Gut, das muss auch so bleiben, da selbst ich sonst nicht mehr für deine Sicherheit garantieren kann. Da du dies weist, werde ich schauen, was ich machen kann, damit du einer dieser Personen wird, aber dazu musst du jetzt mein Büro verlassen.“ Nachdem sein Vater ausgesprochen hatte, verneigte und bedankte sich Chris und verließ das Büro und ging in sein Zimmer zu Rex, mit dem er sich unterhielt.

    Nachdem Chris das Zimmer verlassen hatte setzte sich Herr Shihô erneut an seinen Schreibtisch, seinen Computer und setzte seine MNE auf. Danach rief er den Chef der Rekrutierungsabteilung an. „Hey, hier ist Masaru, es geht um das Versprechen, dieses Dai Shi ist es soweit, also treffe die letzten Vorbereitungen.“ „Hallo Masaru, dann hat er dich also endlich gefragt. Wird zwar etwas knapp mit der Zeit, aber es ist ja schon seit seiner Geburt eigentlich alles vorbereitet gewesen. Dann werde ich nur noch schnell die letzten Vorbereitungen treffen und alles wird so laufen wie du es wolltest.“ „Ich danke und überlasse alles weitere dann dir.“ Nach diesem Satz legte Masaru auf und lehnte sich ohne seine MNE im Schreibtischstuhl zurück. Ich habe ja eigentlich schon vor vier Jahren damit gerechnet, aber es ist wohl besser so, denn damals wäre er bestimmt noch zu jung gewesen.

    Eine halbe Stunde später rief Herr Shihô seinen Sohn Chris wieder zu sich, welcher auch danach sofort kam. „Hallo Vater und hast du es hinbekommen?“ Mit ruhiger Stimme entgegnete er Chris. „Setzt dich erst mal, ich möchte dir etwas erzählen.“ „Warum willst du mir jetzt etwas erzählen? Ich will einfach nur wissen ob es klappt.“ Masaru beugte sich auf dem Sessel, gegenüber von dem wo sich Chris hin gesessen hatte nach vorne, mit den Ellenbogen auf den Oberschenkel und den Kopf auf den Armen abgestützt. „Immer mit der ruhe, lass mich erst mal erklären. Ich habe auch schon beim Dai Shi als Arbeiter für Nonomote mitgespielt. Es war beim zweiten Dai Shi, also vor 24 Jahren. Genau wie du habe ich meinen Vater bei einem Gespräch mit einem seiner Kollegen belauscht und beim nächsten Dai Shi darauf bestanden teilnehmen zu dürfen. Wie auch ich heute war er damals nicht erfreut, als ich sagte ich wolle mitmachen, da er ja nicht wusste, dass ich ihn belauscht hatte.“ Chris unter brach seinen Vater. „Und was hat dies mit mir und der jetzigen Situation zu tun?“ Weiterhin ruhig sprach er weiter. „Dazu komme ich noch, also immer mit der Ruhe. Wo war ich nochmal? Ach ja, nachdem ich ihm davon erzählt hatte sagte er mir, er würde schauen was er machen könne und dein Großvater schaffte es mich beim Dai Shi unter zu kriegen. So nun kommen wir zu der heutigen Situation. Zu aller erst, ich habe meine Wut vorhin nur vorgetäuscht, da ich erst mal wissen wollte, ob du alles weist. In Wirklichkeit, habe ich deine Teilnahme beim Dai Shi schon vor deiner Geburt arrangiert. Ich habe es auch beabsichtigt, dass du mich bei diesem Gespräch belauscht, aus diesem Grund habe ich seit deiner Geburt bei jedem Dai Shi mit jemandem darüber geredet und die Tür einen Spalt offen gelassen. Denn ich wollte, sehen ob du von dir aus am Dai Shi teilnehmen willst und auch ob du einfach nur lebensmüde bist oder die Wahrheit kennst. In diesem Moment werden die letzten Vorbereitungen für deine Teilnahme geregelt.“

    Ich frage mich, ob er jetzt genauso reagieren wird wie ich damals.
    „Ich werde dir in den nächsten Tagen noch jemanden von Nonomoto vorbei schicken, der dir alles erklärt und einstellt.“
    Chris erwiderte darauf, „Nein. Das will ich nicht, es liegt nicht daran, dass ich dir nicht vertraue, sondern ich vertraue deinen Vorstandskollegen und deinen Mitarbeitern nicht. Die Erklärungen will ich via Telefonat erhalten und einstellen muss man ja nichts, da es das selbe wie Belendiel ist, brauche ich ja keine besondere Neuraleinheit und kann meine jetzige benutzen.“
    Masaru fing an laut stark zu lachen. „Hahaha, genau so habe ich damals auch reagiert.“



    [Bild: dragongodslayer_1_ava_2.jpg]
    Masaru und Chris führten noch ein Gespräch über das Dai Shi, dabei ging es unter anderem um die Teilnehmerzahl des diesjährigen Dai Shi und das es dort einige Spieler wie Chris geben wird, die für Nonomoto arbeiten und bei einem Ingametod nicht im realen Leben sterben. Dies war nur eines der Themen, ein anderes war die offizielle Geschichte des Dai Shi. Aber das was Chris am meisten interessierte war, wie die Teilnahme für seinen Vater war. Sein Vater erzählte ihm, dass seine Hauptaufgabe es war, in unregelmäßigen Abständen eine Gruppe gründen sollte und ausgewählte Spieler einladen sollte um mit ihnen einen Bosskampf zu bestreiten. Die ausgewählten Spieler waren jene Spieler, welche wenige Aufträge gemacht hatten. Immer als sie bei den Bossen angekommen waren, sollte er sich irgendwie aus dem Staub machen, entweder durch ausloggen oder in dem er einfach aus dem Gebiet geflüchtet war und die anderen so ihrem Schicksal überlassen hatte. Natürlich waren diese Spieler nicht in der Lage ohne einen Starken Spieler diesen Boss zu besiegen, nicht mal als Gruppe.

    Während ihres Gespräches kam eine Junge und hübsche Dame namens Mona Schmider in das Arbeitszimmer, sie gehörte zum Dienstpersonal und war vom Aussehen her in Christians Alter. Als sie reinkam fragte sie: „Kann ich ihnen etwas zu Essen oder zu Trinken bringen?“ Masaru lehnte ab. Christian lächelte, als er Mona sah und antwortete auf ihre Frage, „Ich nehme das selbe wie immer wenn ich hier bin, aber nichts zu Essen.“ „Wie die Herrschaften wünschen“, entgegnetet Mona und verließ das Zimmer nach einer kurzen Verbeugung. Alleine dafür hatte es sich gelohnt heute hier her zu kommen, dachte sich Chris.

    Nachdem Mona das Arbeitszimmer verlassen hatte redete Masaru weiter und erklärte, dass die Spieler mit ihm in eine Gruppe gegangen waren, da sein Charakter in Dai Shi als Söldner aufgetreten ist und gegen eine gewisse Gebühr von Spielern Aufträge angenommen hatte oder mit ihnen eine Mission erledigte, welche der jeweilige Spieler alleine nicht geschafft hatte. Das ein-zigste, was er seinem Sohn nicht erzählt hatte, war was für einen Charakter er sich erstellt hatte. Kurz darauf betrat Mona erneut das Arbeitszimmer und stellte Christian einen speziellen Cocktail auf den Tisch und verließ das Zimmer erneut mit einer Verbeugung.

    Chris trank von seinem Cocktail und beredete noch allgemeines Zeug mit seinem Vater, sei es wie das Studium liefe oder was Chris sonst so in seiner Freizeit machte außer Dai Shi zu spielen. Nachdem er sein Getränk leer getrunken hatte brach er gegen Elfe Uhr in Richtung seines Zimmers auf. Sein Vater verließ auch sein Arbeitszimmer um zu seiner Frau zu gehen und noch mit ihr etwas zu reden, natürlich fragte sie, was er so lange mit ihrem Sohn zu bereden hatte. Auf diese Frage antwortete er mit einer Lüge, da das Geheimnis über die Spieler von Nonomoto weiterhin geheim bleiben sollte und sie sich sonst nur zu viel Sorgen um ihren Sohn machen würde und ihn zur Sau machen würde, da er es zulässt, dass ihr Sohn dem Tode geweiht sei.
    DragonGodSlayer is offline Last edited by DragonGodSlayer; 14.10.2014 at 18:13.

  5. #45 Reply With Quote
    Schwertmeister Braoin's Avatar
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    [Bild: Dima.jpg]
    Unverwandt schaute Dima auf seine rechte Hand. Schorf hatte sich auf aufgeplatzten Stellen gebildet, nachdem er gestern in einem Anflug von Kontrollverlust seine Faust gegen die Betonwand gerammt hatte. Äußerlich wirkte er ruhig, saß er doch regungslos auf seinem harten Bett, dem einzigen Möbelstück in seiner Zelle neben einer Toilette. Kein Schrank stand ihm zur Aufbewahrung seines persönlichen Habes zur Verfügung, kein Drama bedachte man, dass er doch nichts besaß, außer der Haut, die er trug. Selbst der orangene Overall war Eigentum des Staates und eine Art Uniform für die Insassen San Quentins. Durch die für den gebürtigen Russen ungemütlich warmen Temperaturen in Kalifornien krempelte er meist die Ärmel bis über die Ellbogen hoch und ließ den Reißverschluss bis zum Brustbein offen.
    Das Wetter hatte sich wieder normalisiert, nachdem der Hurricane unbarmherzig über das Land gefegt war. Hinter Gittern bekam man zwar lediglich die ungewöhnliche Lautstärke des Windes mit, doch die tatsächlichen Auswirkungen blieben verborgen. So war das bekannte Quäken, welches aus den Lautsprechern drang, ein Segen, wie auch Fluch.
    „Guten Tag Insassen“, schallte die Stimme des Direktors an den Betonwänden wieder und echote unangenehm nach, „Das Unwetter letzte Nacht hat einen Sicherheitszaun auf dem Innenhof beschädigt. Sie werden sich bis auf weiteres nur in den Innenbereichen aufhalten dürfen, bis die Reparaturen abgeschlossen sind.“
    Wie schon am gestrigen Tage brüllten die Sträflinge ihre Wut heraus, beschimpften den Direktor und die Vollzugsanstalt.
    „Heute ist außerdem Waschtag, was bedeutet, dass Sie sich bitte in einer Viertelstunde bereithalten sollen. Sie werden wie immer von einem Sicherheitsbeamten abgeholt. Das war alles.“
    Die Lautsprecheranlage wurde deaktiviert und ließ eine neuerlich empörte Meute aus Häftlingen zurück.

    Dima behielt seinen Ärger für sich, kümmerte ihn der Ausgang doch nur wenig. Viel mehr fieberte er der Besuchszeit entgegen, die etwa drei Stunden nach dem Waschen begann. Demnach hatten sie nun Viertel vor Drei. Die Wartezeit bis zur Abholung verbrachte er damit, sich auf seinem Bett niederzulassen, war er für die Bekanntgabe doch aufgestanden. Die Gegenüberliegende Wand hätte wohl bereits Löcher, wenn sein starrer Blick irgendeine Auswirkung gehabt hätte. Lediglich ein dunkler Fleck war über die Jahre hinzugekommen, deren Ursprung er sich jedoch nicht erklären konnte. Nie hatte er seine Zelle gewechselt und in seiner Ein-Personen-Zelle war auch niemals ein weiterer Sträfling untergebracht worden. Es erklärte sich ihm nicht, woher also der Fleck stammte. Eine müßige Frage, wollte man meinen, doch was sonst hätte er den Tag über machen sollen? Die Inhaftierten von San Quentin waren nicht wie die in anderen Strafvollzugsanstalten. Sie arbeiteten nicht, sie hatten kaum Gelegenheit ihre Zellen zu verlassen und es gab keine psychiatrische Betreuung. Verlassen durften sie ihre Unterbringungen nur für zwei Stunden Ausgang auf dem Innenhof, eine Stunde für die Besuchszeit – wenn sich denn jemand mit einem verurteilten Straftäter, der auf seine Hinrichtung wartete, treffen wollte - und zwanzig Minuten Stunde für Duschen, Leibesvisitation und Umkleidung, was nur einmal die Woche passierte.

    Der Wärter klopfte mit seinem Schlagstock gegen die Gitterstäbe von Zverikows Zelle und riss ihn damit aus seinen Gedanken.
    „He! Aufstehen!“, wies der Wachmann ihn an und er folgte der Anweisung.
    Mit einem Eisenschlüssel öffnete der Beamte die Gittertür und trat ein.
    „Du stinkst, als hättest du eine Woche lang nicht geduscht!“, spottete er und holte Mace aus der Zelle auf den Gang, wo mit ihm zusammen nun ein halbes Dutzend Sträflinge standen. Es waren insgesamt drei Wärter, die sie während des Duschens beaufsichtigen und später die Leibesvisitation durchführen würden. Vor einigen Jahren hätte Dima sie allein überwältigt, unbewaffnet wie er war. Nun jedoch fügte er sich den Befehlen, ergab sich scheinbar seinem Schicksal. Doch sie alle wussten es besser. Es gab einen Grund dafür, dass er schon so lange Zeit hier war, länger als die meisten anderen, wurden Hinrichtungen doch nur ungern länger als einige Monate hinausgezögert.
    Die Sicherheitsvorschriften des Gefängnisses sahen eine Überprüfung vor und nach dem Waschen vor, weshalb sie sich alle in einem Raum der Overalls und Unterwäsche entledigen mussten. Seinen fünf Mitinsassen schenkte Zverikow keinerlei Aufmerksamkeit, nicht mal ihre Namen kannte er. Anfangs wurde er gemieden, weil er keinen Ton sagte, dann wurde er gemieden, weil sein erster Hinrichtungstermin verschoben worden war – so etwas sprach sich in einem Gefängnis schneller herum, als bei einem Kaffeeklatsch für Rentner. Schlussendlich umgaben ihn Gerüchte, die teils in Legenden auszuarten drohten. Er wäre schon sein halbes Leben lang hier drin, hieß es. Er habe sich freiwillig inhaftiert, indem er in die Anstalt eingebrochen war, munkelte man. Diejenigen, die sich besonders hervorheben wollten, erzählten gar davon, dass man abwarte, bis Dima „Mace“ Zverikow in seiner Zelle verreckte, da er jeglichen Versuch ihn hinzurichten, überlebt hätte.
    Alles an den Haaren herbeigezogen, doch unternahm der Russe nichts gegen das Gerede. Viel mehr ignorierte er es und fristete seine Zeit hier ganz nach dem Motto Leben und leben lassen.

    Nachdem er – völlig nackt – von den Wärtern als erster untersucht wurde, ließ man ihn in die Duschparzelle. Er öffnete einen der Hähne und empfing den harten, eiskalten Wasserstrahl ohne eine Miene zu verziehen. Der Schweiß einer ganzen Woche wurde von seiner Haut gespült und er spürte förmlich, wie der Schmutz von ihm wich. Mit geschlossenen Augen griff er nach dem Stück Seife, welches bei jedem Duschhahn in einer kleinen Mulde aufbewahrt wurde. Just in diesem Moment kamen auch die nächsten Sträflinge herein.
    „Und nicht die Seife fallen lassen, Jungs!“, kam der wohl dämlichste Spruch seit Menschengedenken über die Lippen des Sicherheitsbeamten, gefolgt von einem hämischen Lachen.
    „Bastard“, hörte Mace einen seiner Mitinsassen.
    „Die Schwuchtel fasst mich für meinen Geschmack zu oft an“, betonte ein anderer, recht junger Kerl, der die Statur eines Wrestlers hatte.
    „Hey Mace“, richtete plötzlich einer der anderen das Wort an Zverikow, „Willst du nicht mal erzählen, warum du hier bist?“
    Immer diese Fragen, die in keiner Weise Nutzen für ihn hatten. Warum ließen ihn die anderen nicht einfach in Ruhe? Glücklicherweise wäre er sie in naher Zukunft los.
    „Niät“, antwortete er auf Russisch für nein.
    „Komm schon, Jason hier und ich sind zum Beispiel völlig unschuldig, oder Mann?“, versuchte es die extrovertierte Quasselstrippe erneut.
    „Ja“, stimmte der Typ namens Jason wortkarg zu.
    „Wir wurden wegen einem angeblichen Überfall auf eine Bank mit zwei Toten verknackt“, erzählte der Geltungsbedürftige frei heraus.
    „Lass mich zufrieden“, erwiderte Dima mit starkem Akzent.
    Sein Englisch war fließend, doch hatte sich herausgestellt, dass Amerikaner einen gewissen Respekt behielten, wenn er mit Akzent sprach.
    „Warum bist du denn gleich so angepisst, hm?“, ließ die Nervensäge nicht locker.
    Zverikows Hand ballte sich zur Faust, wodurch die glitschige Seife in hohem Bogen aus der Umklammerung schoss und in der Nähe des neugierigen Wichtigtuers liegen blieb. Von da an ignorierte Dima die anderen völlig, spülte sich den Schaum aus dem Haar und vom Körper und verließ die Duschen.

    Nach einer neuerlichen Visitation bekam er einen frischen Overall und Unterwäsche für eine Woche bereitgestellt. Er kleidete sich an und wartete darauf, dass sie zurück in ihre Zellen gebracht wurden. Nur noch zweieinhalb Stunden bis zur Besuchszeit.

    [Bild: Dima.jpg]
    „Du hast Besuch“, erfolgte die erlösende Mitteilung.
    Seit Dima wieder in seine Zelle gebracht worden war, hatte er sich in geduldigem Warten geübt, wie so oft, da es ohnehin der einzige Zeitvertreib war, den man in San Quentin hatte. Mit steifen Gliedern erhob er sich, streckte seine Gliedmaßen und knackte mehrfach mit seinen Nackenwirbeln. Angenehmer Schwindel krabbelte seinen Hinterkopf herauf und ein Funkeln trat in seine Augen, als er seine Hände dem Wärter darbot. Der kühle Stahl der Handschellen drückte gegen seine Handgelenke, was er mit teilnahmslosen Gesichtsausdruck hinnahm. Schweigend wurde er von dem Sicherheitsbeamten zu den Besucherräumen geführt. Der Weg dorthin war ihm natürlich vertraut, wechselten doch nur die Gesichter der Zellenbewohner, an denen er vorüberging. Erst vor einer Woche war Insasse 29853 aus der Zelle am Ende seines Traktes gegen einen neuen Sträfling mit der Nummer 24478 ausgetauscht worden. Die Ziffern schienen wahllos aneinander gereiht zu sein und keinem festen System zu folgen. Auch fand durch sie keine Unterteilung in die verschiedenen Trakte des Gefängnisses statt. Gedanken an derlei Belanglosigkeiten wurden aus der Langeweile geboren, zu der sie hier alle verdammt waren, weshalb sich Zverikow nicht einmal die Mühe machte, sich selbst zu unterbrechen. Dahingehend hatte er sich tatsächlich in seiner Zeit hier verändert, hätte er früher doch niemals zugelassen, den Blick für das Wesentliche auch nur eine Sekunde aus den Augen zu verlieren.

    Ein zweiter Wärter wartete bereits vor dem Besucherraum, in dem Foster und er sich besprachen. Die Tür wurde geöffnet und eben genannter wartete bereits sitzend auf den Häftling. Sein Anzug war vollkommen wie eh und je und passte wie angegossen. Vor ihm auf der Metallplatte, des fest im Boden verankerten Tisches, lag ein schwarzer, unscheinbarer Aktenkoffer, auf dem der Blick des Anwalts ruhte. Schweiß stand dem Mitarbeiter von Nonomoto Enterprises auf der Stirn, ahnte er doch, dass dieses Mal Verhandlungen bevorstanden, die er nicht würde umgehen können.
    „Neunundfünfzig Minuten“, brummte der Wachmann, ehe er wieder die Tür schloss und Mace mit seinem Besuch alleinließ.
    Durch die Jahre, die er sich fügsam den Wärtern unterworfen hatte, hatten sie ihm gewissen Freiheiten eingeräumt, die beispielsweise solche privaten Unterredungen möglich machten. Viele andere Insassen konnten ihre Familien nur unter strenger Aufsicht sehen und wurden beim kleinsten Anzeichen einer aggressiven Handlung gewaltsam von den Besuchern ferngehalten. Es gab mehr als nur eine Geschichte, wo ein Ehemann die neue Beziehung der Ehefrau nicht hatte akzeptieren können, was ohne das Eingreifen der Sicherheitsbeamten ohne Zweifel zu einer weiteren Straftat geführt hätte.

    „Hallo Foster“, begrüßte der Russe den Rechtsanwalt, der noch immer nicht den Blick von seinem Koffer gelöst hatte, „Wie war Ihre Anreise?“
    Höflich wie immer begann Dima zunächst mit Floskeln, wie sie es gewohnt waren. So hielten sie es immer, ließen Zeit verstreichen bis das Gespräch schließlich auf den immer gleichen Kernpunkt zusteuerte. Über die ganze Zeit hinweg, die der Sträfling nun schon mit dem Vermittler in Kontakt stand, hatte er nichts weiter herausfinden können, als dass er offenbar einen Haufen maßgeschneiderter Anzüge besaß und einen Hang zu Sportschuhen pflegte, eine Kombination, die jedem Modekenner einen kalten Schauer über den Rücken gejagt hätte.
    Da noch immer keine Reaktion seitens Steves erfolgt war, ließ sich Zverikow auf den freien Stuhl auf der anderen Seite des kleinen Tisches fallen. Sein Mund war zu einem siegessicheren Lächeln geformt und auch, wenn ihn die Ungeduld plagte, wollte er diese eine Stunde voll auskosten – Neunundfünfzig Minuten, korrigierte er sich in Gedanken selbst.

    „Hören Sie Zverikow“, rang sich der Rechtsvertreter unter scheinbar größter Mühe die ersten Worte seit ihrer Zusammenkunft ab, „Nonomoto Enterprises kann ihren Forderungen einfach nicht nachgeben. Das Risiko ist zu groß.“
    Das Lächeln aus Dimas Gesicht schwand und Zornesfalten bildeten sich auf seiner Stirn. Oh nein, er hatte nicht vier Jahre auf diesen Moment hingearbeitet, nur um gesagt zu bekommen, dass einem Weltkonzern wie Nonomoto Enterprises nichts an seiner Vormachtstellung lag. Er wusste genau, war sich sogar hundert Prozent sicher, dass Foster versuchte ihn durch geschickte Wortwahl von seinem Vorhaben abzubringen.
    „Das Risiko?“, fragte der Russe angespannt, mit Mühe seine Wut beherrschend, „Foster, ich glaube Sie haben mich beim letzten Mal nicht richtig verstanden.“
    „Ich habe Sie sehr wohl verstanden, doch meine Vorgesetzten sind der Meinung, dass wir dieses Risiko nicht eingehen können. Die Gefahr, dass sie trotz Absolution die Daten veröffentlichen und damit das System, wie es jetzt besteht, stürzen, ist zu groß.“
    Bitter lachte Mace auf. Zum Teufel mit diesen Feiglingen!
    „Allerdings wurde ich mit einem Gegenangebot hergeschickt“, lenkte Foster ein, woraufhin er die Schnallen des Aktenkoffers klappernd öffnete.
    Er drehte den schwarzen Behälter und offenbarte Dima den Inhalt. Eine Art Headset lag darin, sowie eine Brille, die darin integriert war.
    „Eine mobile Neuraleinheit?“, fragte der Häftling verwundert, „Was soll ich damit?“
    „Nun“, erwiderte der Anwalt, breitete die Hände aus und lächelte nun seinerseits, „Es ist das Angebot, dass Sie sich freispielen können.“

    Zverikow glaubte sich verhört zu haben. Was hatte dieser Anzugträger da eben von sich gegeben? Er könnte sich freispielen?
    „Was soll das heißen?“, fragte er argwöhnisch.
    „Nun, wie Sie sicher wissen, wird Dai Shi in weniger als drei Tagen beginnen. Diese MNE ist so programmiert, dass Sie mit ihr über den Rechner, der sich im Übrigen ebenfalls in dem Koffer befindet, in Dai Shi einloggen können. Sie werden einen Avatar steuern und unter tosendem Applaus auf der ganzen Welt zu sehen sein.“
    „Lassen sie den Scheiß“, fuhr Mace den Vermittler an, „Ihre Werbekampagne können Sie sich sparen!“
    „Wenn sie gewinnen“, fuhr Steve unbeeindruckt fort, „sind Sie ein freier Mann.“
    Erstaunt hob der Inhaftierte eine Augenbraue an.
    „Ich muss nur ein dämliches Computerspiel gewinnen und Sie sorgen dafür, dass Haftbefehl und Todesurteil gegen mich aufgehoben werden?“, wollte sich der Russe vergewissern.
    „Exakt“, bestätigte der Anwalt.
    „Das ist doch ein schlechter Scherz.“
    „Mitnichten, denn sollten Sie verlieren…“
    „Werde ich nicht!“
    „Müssen Sie die Nanoeinheiten in ihrem Blut stoppen und somit die Verbreitung der Daten verhindern.“
    „Und wenn ich ablehne?“
    „Es gibt Dinge auf dieser Welt, die Sie besser nicht wissen, Zverikow. Seien Sie sicher, dass Nonomoto Enterprises zu weit mehr in der Lage ist, als sie es sich vorzustellen vermögen.“
    „Bisher habe ich noch nicht viel davon gesehen, dass Sie sich die gestohlenen Daten aneignen können.“
    „Die Technik hat sich in den letzten Jahren weiterentwickelt, Zverikow.“
    Der Exsoldat wirkte nachdenklich. Sollte er annehmen? Warum nicht, schließlich bedeutete dies nur, dass er ein Computerspiel gewinnen musste.

    Foster lehnte sich in seinem Stuhl zurück, was ein quietschendes Geräusch hervorrief. Dima hingegen ließ einige Zeit verstreichen, ehe er sich zu einer Antwort durchrang.
    "Also gut, ich mache mit", nahm er den Handel an und der Rechtsanwalt klatschte bereits freudig in die Hände, doch der Russe war noch nicht fertig, "Aber nicht mit diesem Ding hier", fuhr er fort und stieß den Koffer mitsamt Inhalt von sich.
    "Aber...aber", wollte Foster protestieren, doch Mace fuhr dazwischen.
    "Ich nehme teil, aber nur, wenn ich mit den gleichen Voraussetzungen starte, wie jeder andere", forderte er mit einem tollkühnen Grinsen im Gesicht.
    "Soll das heißen...Sie wollen...?", suchte der Mitarbeiter von Nonomoto Enterprises nach den richtigen Worten.
    "Genau, ich will genauso sterben, wie jeder andere, dessen Avatar das Zeitliche segnet."
    "Sind sie verrückt?!", schrie Steve plötzlich auf, erhob sich und schlug die flachen Hände scheppernd auf die Blechplatte des Tisches.
    Vom Lärm alarmiert öffnete sich die Tür und der Wärter stürmte mit erhobenem Schlagstock herein, bereit, den Häftling niederzuschlagen und ruhig zu stellen. Völlig verwundert musste er jedoch miterleben, wie der Besuch die Fassung verloren hatte, während der Insasse die Ruhe selbst zu sein schien.
    "Wollen Sie unbedingt sterben, Zverikow?"
    "Ich weiß, dass Sie und ihre Vorgesetzten NICHT wollen. Das ist meine Bedingung für die Teilnahme. Sollten sie sie nicht akzeptieren können...nun, es gibt viele Wege sich ohne Hilfsmittel umzubringen, Foster", drohte er mit seinem eigenen Tod, ein Umstand, den er niemals für möglich gehalten hätte.

    Der Sicherheitsbeamte stand unschlüssig in derselben Position, wie zuvor, ehe ihn eine wüste Handbewegung des Anwalts hinausschickte. Er selbst blieb jedoch stehen, die Hände weiterhin auf den Tisch gestützt. Ein resignierter Seufzer entwich ihm, ehe er wieder die Stimme hob:
    "Also gut, wie Sie wollen. Morgen werde ich mit einem Techniker vorbeikommen, der Ihnen das entsprechende Equipment installiert. Unsere Zeit für heute ist ohnehin um."
    Tatsächlich zeigte die schäbige Uhr hinter Steve eine Minute vor sechs an.
    "Schön, dass wir uns einig werden konnten, Foster", meinte Dima glücklich und erhob sich schwungvoll mit rasselnden Handschellen.
    Erneut öffnete sich die Tür und der Wärter schaute ein wenig nervös herein.
    "Die Zeit ist um", meinte er und trat an Mace heran, der sich bereitwillig abführen ließ.
    Beim herausgehen drehte er sich jedoch noch einmal um und schaute dem zerknirschten Steve in die Augen.
    "Eins noch", meinte er, "Sorgen Sie und ihr toller Konzern dafür, dass ich nicht mehr mit den anderen Insassen Duschen muss. Das kotzt mich an."
    Ohne eine Reaktion abzuwarten machte er sich auf den Rückweg in seine Zelle.
    Das lief ja besser, als ich es mir vorgestellt habe, dachte er und konnte sich ein siegreiches Feixen nicht verkneifen.
    Braoin is offline Last edited by Braoin; 30.09.2014 at 19:52.

  6. #46 Reply With Quote
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    [Bild: Valerya.jpg]
    Fassungslos sprang Aljona auf. „Bist du verrückt geworden? Weißt du nicht, dass Dai Shi tödlich ist? Was wird aus Katya, wenn du stirbst?“ Valeryas Augen füllten sich mit Tränen. „Glaubst du ich weiß das nicht? Ich weiß es… Doch was wird aus Katlya, wenn ich nichts tue? Sie wird… sie wird…“ Aljona setzte sich wieder und nahm die junge Frau in ihre Arme. „Aber Dai Shi, Valerya, verdammt…“ Die junge Frau löste sich aus der Umarmung, stand auf und lief im Wohnzimmer auf und ab. „Wie oft war ich auf der Bank und habe um einen Kredit gebeten um die Heilung meiner Tochter zu bezahlen. Wie oft habe ich gefleht und gebettelt, doch sie haben mich jedes Mal abgewiesen. Wie oft haben mich die Banken ihre Arroganz und Überlegenheit spüren lassen.“

    Aljona sah die junge Frau mitfühlend an. Sie war bei diesen Gesprächen dabei und nicht selten wollte sie diesen feinen Pinkeln eigenhändig deren Hals umdrehen. Es war nicht deswegen, weil sie die Kredite ablehnten. Sie konnte verstehen, dass ihnen mit Valeryas Lebenslauf die Hände gebunden waren. Doch sie verstand nicht, mit welcher Selbstgefälligkeit die Bankmitarbeiter das Leben eines Kindes einfach so abwerteten. Als wäre es weniger als der Dreck unter ihren Schuhen wert. „Wenn du verlierst, dann verlierst du nicht nur dein Leben sondern Katya verliert auch ihre Mutter. Wenn du nicht mehr für sie sorgst, dann stirbt sie auf jeden Fall. Kein Waisenhaus wird die Behandlungskosten übernehmen und ich bezweifle sehr stark, dass ein Ehepaar ein schwer krankes Kind adoptiert.“

    Valerya presste ihre Lippen zusammen. „Bis zu meiner Schwangerschaft habe ich regelmäßig Belendiel gespielt. Ich war sehr gut darin. Ich kann es immer noch, auch wenn ich etwas aus der Übung bin. Ich bin sicher, ich kann es schaffen.“ Nervös wickelte sie eine Haarsträhne um ihren Finger. „Sollte ich es nicht schaffen… nach dem Tod eines Spielers wird der Name veröffentlicht. Wenn sie meine Geschichte hören… die Menschen werden sicherlich spenden. Und mit dem Geld kann die Behandlung bezahlt werden. Ich werde auch mit Nonomoto Enterprises reden. So eine traurige Geschichte lässt sich sicherlich gut vermarkten. Wenn sie die Behandlungskosten übernehmen, dann wäre das sicherlich sehr gut für ihren Ruf.“

    Aljona stand auf und fasste mit beiden Händen die Oberarme der jungen Frau. Sie blickte ihr in die Augen. „Du bist dann aber tot, Valerya.“ Valerya schluckte. „Katya wird auf jeden Fall gesund, egal wie Dai Shi ausgeht. Das ist das Wichtigste.“ Die ältere Frau gab nicht auf. „Wie soll Katlya weiterleben, wenn du nicht mehr lebst?“ Valerya kämpfte stur mit den Tränen. „Wie soll ich weiterleben, wenn sie tot ist? Katya ist jung. Sie wird meinen Tod überwinden. Und hey, vielleicht gewinne ich ja auch. Dann leben wir Beide.“ Doch tief im Inneren war Valerya nicht so überzeugt Dai Shi zu überleben. Doch das war ihr egal. Ihre Tochter war das Wichtigste für sie in ihrem Leben. Wenn sie ihr Leben geben muss um das von Katya zu retten, dann soll es so sein.

    [Bild: Valerya.jpg]
    Valerya stand von ihrer Schlafcouch, die im Wohnzimmer stand, auf. Die Wohnung war sehr klein und hatte kein extra Schlafzimmer für sie. Das zweite Zimmer der Wohnung war für Katya. Die junge Frau hatte die ganze Nacht kein Auge zugemacht. Immer wieder ging sie ihre Pläne im Kopf durch. Hatte sie an alles gedacht? Würde Nonomoto wirklich helfen? Nachdenklich packte sie ihr Bettzeug in den Bettkasten der Schlafcouch. Bevor sie ins Bad ging schaute sie im Zimmer ihrer Tochter vorbei. Das Mädchen schlief, doch sie atmete etwas schwer. Besorgt legte sie die Hand auf ihre Stirn. Sie war heiß.

    Die junge Frau eilte zur kleinen Kommode und holte das Fieberthermometer. Es war nur kurz am Ohr als es leise piepte. Valerya schaute darauf. 40,2 zeigte das Thermometer an. Sie eilte ins Wohnzimmer um mit ihrem MNE den Notarzt zu rufen. Das Notrufzentrum hatte ihre Daten schon als A+ Notfall gespeichert und das Notfallteam kam sofort. Schwer kranke Personen konnten ihre Daten speichern lassen und bekamen einen Notfallgrad zugeordnet. Je höher der Grad umso schneller war jemand da. Außerdem hatte der Notarzt gleich die passenden Medikamente dabei, wenn er vorher schon die Vorerkrankungen kannte. Natürlich kostete die Aufnahme in dieses Programm zusätzlich Geld. Doch die junge Frau gab es gern aus, da es schon oft ihrer Tochter das Leben gerettet hatte. A+ war der höchste Grad den es gab.

    Es dauerte nur ein paar Minuten bis der Notarzt kam. „Frau Ivancyk“, grüßte der Arzt sie freundlich. Sie lächelte ihn an. „Sie hat über 40 Grad Fieber, Dr. Romanow.“ Der Arzt nickte und begab sich sofort ins Kinderzimmer. Katya war inzwischen wach geworden. Sie atmete schwer. Schüchtern lächelte sie den netten Arzt an. „Hallo Prinzessin“, sagte er leise zu ihr. „Hallo Dr. Nazar.“ Sie konnte seinen Nachnamen nicht richtig aussprechen. Also benutze sie seinen Vornamen. Vorsichtig half Valerya ihrer Tochter aus ihrem Schlafanzug. Katya kannte das alles schon und weinte nicht. Während Dr. Romanow sie untersuchte redete er mit ihr. „Wie geht es dir Prinzessin? Wo hast du Schmerzen?“ Katya hustete. „Mir ist kalt. Mein Bauch tut weh und mein Hals.“ Der Arzt versuchte seine Sorge zu unterdrücken. „Tut es auch hier weh?“ Vorsichtig drückte er auf die Brust. Katya nickte.

    Dann überkam sie ein schlimmer Hustenanfall. Valerya überreichte ihr ein sauberes Taschentuch. Das Mädchen hustete hinein. Die junge Frau unterdrückte nur mühsam ein Schluchzen als sie das Blut im Taschentuch sah. „Nein.“ Dr. Romanow beachtete sie nicht. „Ich gebe dir jetzt eine Spritze Prinzessin. Danach wirst du schlafen. In Ordnung?“ Katya nickte. „Ich bin tapfer.“ Der Arzt bereitete den Arm vor. „Du bist sehr tapfer, meine Kleine.“ „Prinzessin“, korrigierte sie. „Natürlich, verzeiht meine Unachtsamkeit Hoheit“, erwiderte er freundlich und Katya kicherte. Er legte eine Kanüle. Nachdem er sie fixiert hatte injizierte er dem Mädchen mehrere Ampullen verschiedener Medikamente. Katya gähnte. „Nacht Mama.“ Valerya beugte sich mit Tränen in den Augen hinab und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Gute Nacht mein Schatz.“

    Nachdem der Arzt seine Sachen zusammen gepackt hatte gingen sie ins Wohnzimmer. Valerya sank aufs Sofa. Ihr Gesicht vergrub sie in ihren Händen und fing an zu weinen. Dr. Romanow setzte sich neben sie. „Es tut mir leid, Frau Ivancyk. Es scheint, dass nun auch die Lungen befallen sind. Sie muss in ein Krankenhaus.“ Die junge Frau wischte sich die Tränen weg. Wie sollte sie sich das nur leisten? Ein Krankenhaus war teuer. Sie wusste noch nicht einmal wie sie die Behandlung gerade bezahlen konnte. Der Arzt sah sie voller Sympathie an. Er wusste, dass sie nicht viel Geld hatte und ein Krankenhausaufenthalt war sicherlich unbezahlbar für sie. Doch er wusste auch nicht, wie er ihr helfen konnte. Es gab Vorschriften und er konnte sie nicht umgehen ohne mit heftigen Konsequenzen rechnen zu müssen. Auch wenn er es gerne tun würde.

    „Wie lang?“ Die Frage war kurz doch auf den Punkt. „Ohne eine Krankenhausbehandlung? Wenn sie regelmäßig die Medizin bekommt, die ich ihr heute gegeben habe…“ Er zögerte und sie blickte ihn mit von Tränen überströmtem Gesicht an. „Wie lang?“ Fragte sie noch einmal. Der Arzt seufzte laut. „Einen Monat. Vielleicht etwas mehr oder weniger… so genau kann man es nicht sagen.“ Hysterische Weinkrämpfe durchschüttelten ihren Körper. Das konnte nicht sein. Nicht so kurz vor der Lösung ihrer Probleme. Dr. Romanow legte einen Arm um sie. Dann aktivierte er sein MNE und rief die einzige Person an, die als Kontakt von Valerya angegeben wurde. Sie durfte jetzt nicht allein sein. Er wartete noch bis ihre Freundin, Aljona, erschien bevor er seinen Dienst fortsetzte.
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    [Bild: dragongodslayer_1_ava_2.jpg]
    Masaru und Chris führten noch ein Gespräch über das Dai Shi, dabei ging es unter anderem um die Teilnehmerzahl des diesjährigen Dai Shi und das es dort einige Spieler wie Chris geben wird, die für Nonomoto arbeiten und bei einem Ingametod nicht im realen Leben sterben. Dies war nur eines der Themen, ein anderes war die offizielle Geschichte des Dai Shi. Aber das was Chris am meisten interessierte war, wie die Teilnahme für seinen Vater war. Sein Vater erzählte ihm, dass seine Hauptaufgabe es war, in unregelmäßigen Abständen eine Gruppe gründen sollte und ausgewählte Spieler einladen sollte um mit ihnen einen Bosskampf zu bestreiten. Die ausgewählten Spieler waren jene Spieler, welche wenige Aufträge gemacht hatten. Immer als sie bei den Bossen angekommen waren, sollte er sich irgendwie aus dem Staub machen, entweder durch ausloggen oder in dem er einfach aus dem Gebiet geflüchtet war und die anderen so ihrem Schicksal überlassen hatte. Natürlich waren diese Spieler nicht in der Lage ohne einen Starken Spieler diesen Boss zu besiegen, nicht mal als Gruppe.

    Während ihres Gespräches kam eine Junge und hübsche Dame namens Mona Schmider in das Arbeitszimmer, sie gehörte zum Dienstpersonal und war vom Aussehen her in Christians Alter. Als sie reinkam fragte sie: „Kann ich ihnen etwas zu Essen oder zu Trinken bringen?“ Masaru lehnte ab. Christian lächelte, als er Mona sah und antwortete auf ihre Frage, „Ich nehme das selbe wie immer wenn ich hier aber, ab nichts zu Essen.“ „Wie die Herrschaften wünschen“, entgegnetet Mona und verließ das Zimmer nach einer kurzen Verbeugung. Alleine dafür hatte es sich gelohnt heute hier her zu kommen, dachte sich Chris.

    Nachdem Mona das Arbeitszimmer verlassen hatte redete Masaru weiter und erklärte, dass die Spieler mit ihm in eine Gruppe gegangen waren, da sein Charakter in Dai Shi als Söldner aufgetreten ist und gegen eine gewisse Gebühr von Spielern Aufträge angenommen hatte oder mit ihnen eine Mission erledigte, welche der jeweilige Spieler alleine nicht geschafft hatte. Das ein-zigste, was er seinem Sohn nicht erzählt hatte, war was für einen Charakter er sich erstellt hatte. Kurz darauf betrat Mona erneut das Arbeitszimmer und stellte Christian einen speziellen Cocktail auf den Tisch und verließ das Zimmer erneut mit einer Verbeugung.

    Chris trank von seinem Cocktail und beredete noch allgemeines Zeug mit seinem Vater, sei es wie das Studium liefe oder was Chris sonst so in seiner Freizeit machte außer Dai Shi zu spielen. Nachdem er sein Getränk leer getrunken hatte brach er gegen Elfe Uhr in Richtung seines Zimmers auf. Sein Vater verließ auch sein Arbeitszimmer um zu seiner Frau zu gehen und noch mit ihr etwas zu reden, natürlich fragte sie, was er so lange mit ihrem Sohn zu bereden hatte. Auf diese Frage antwortete er mit einer Lüge, da das Geheimnis über die Spieler von Nonomoto weiterhin geheim bleiben sollte und sie sich sonst nur zu viel Sorgen um ihren Sohn machen würde und ihn zur Sau machen würde, da er es zulässt, dass ihr Sohn dem Tode geweiht sei.



    [Bild: dragongodslayer_1_ava_2.jpg]

    Chris ging den großen breiten Flur entlang und kam dabei an vielen anderen Räumen vorbei, er wusste genau was für ein Zimmer hinter jeder dieser Türen befand. Auch wenn er genau wusste wohin er musste, so dauerte es trotzdem sieben Minuten, bis es sein Zimmer erreicht hatte. Er öffnete die massive Holztür und betrat sein Zimmer. Dieses war mit seinen dreißig Quadratmetern relativ groß, für ein einfaches Schlafzimmer. Als er die Tür, welche mittig ist geöffnet hatte sah er auf die Grünfläche des Grundstückes, da die von der Tür gegenüberliegende Seite fast komplett aus einer Glasfront bestand, damit das Zimmer zumindest Tagsüber mit natürlichem Licht beleuchtet war. Direkt gegenüber der Tür und vor der Glasfront stand ein Schreibtisch aus Eichenholz der zwei Meter lang und ein Meter breit war, davor stand ein Schreibtischstuhl, welcher speziell auf Chris angepasst wurde. An der linken Wand und etwa zwei Meter von der Wand entfernt befand sich sein Bett, welches 2,2 Meter lang und 1,4 Meter breit war. Die Matratze ist das neueste Modell, diese ist in gewissem Maße intelligent, sie erkennt wie viele Personen auf ihr liegen, in welcher Position sie dies tun und wie schwer die jeweilige Person ist und passt ihre Härte der jeweiligen Situation an. Fast direkt gegenüberliegend befand sich ein Tisch, sowie eine Couch und zwei Sessel, welche als Sitzgruppe angeordnet waren. Ansonsten waren in seinem Zimmer noch Regale, Schränke und andere Möbelstücke, sowie Pflanzen dahinein gestellt worden.

    Nachdem Chris sein Zimmer betreten hatte, setzte er sich auf einen der beiden Sessel, die zu der Sitzgruppe gehörten. Es ist schon eine Weile her, dass ich hier war. Das Problem heute ist nur, dass ich morgen früher raus muss, damit ich nicht zu spät zur Uni komme. Es wurde aber auch langsam mal wieder Zeit, hier her zu kommen. Ich hoffe nur ich muss heute nicht all zu lange warten. Er schaute danach auf die Uhr und dachte sich, dass es wohl nicht mehr all zu lange dauern wird. Nachdem etwas Zeit vergangen war, öffnete sich die Tür und eine Person mit langen schwarzen Haaren, sie trug auch eine weiße Dienstmädchenhaube. Dazu trug die Person ein weiß schwarzes Halsband, sowie eine schwarze Bluse und Minirock. Dazu eine weiße Schürze, welche bis zum ende des Rockes reichte, durch diese wurde der Ausschnitt, der ohnehin schon schön und auffällig war noch mehr betont. Um das Outfit abzurunden trug sie auch noch ein Korsett, welches wie das restliche Outfit weiß und schwarz war,dieses war bei ihrer Figur eigentlich unnötig, gehörte allerdings zur Dienstuniform und damit sah es auch besser aus.

    Nachdem die junge Frau eingetreten war, verbeugte sie sich vor Christian und sagte: „Wie sie wollten, bin ich gekommen“, sagte sie und wurde ganz rot im Gesicht. „Mona, wie oft soll ich dir noch sagen, dass du du mich nicht Siezen sollst. Schließlich kenne wir uns eigentlich schon unser ganzes Leben lang.“ Er stand auf, ging auf Mona zu, umarmte sie und sagte weiter, „Ich konnte mich vorhin fast nicht zurückhalten, so sehr habe ich dich vermisst.“ „Ich habe dich doch auch vermisst mein Chrisi.“ Nachdem sie dies gesagt hatte, küsste sie ihn auf den Mund, dieser wurde von ihm erwiderte. Nachdem sie sich zu genüge begrüßt hatten, setzte sich Chris auf die Couch und Mona legte sich so auf diese, dass sie ihren Kopf auf seinen Schoß. „Ich würde gerne öfters bei dir sein Chrisi, könntest du deinen Vater nicht fragen, ob ich zu deiner privaten Haushälterin werden könnte?“ Das wäre mir auch lieber, aber unsere Beziehung darf nicht bekannt werden und wenn sie jetzt bei mir einzieht, wird sie mitbekommen, dass ich bei Dai Shi mitmache. Ich dürfte ihr aber nicht sagen, dass ich nicht sterben werde und dies würde sie nur traurig machen und dies will ich nicht. „Du weist doch, dass mein Vater unsere Beziehung nicht gut heißen würde und wir uns deshalb ja als heimlich treffen. Wenn ich ihn fragen würde, könnte er uns auf die Schliche kommen und außerdem ist er zurzeit wegen dem Dai Shi sehr beschäftigt, aber ich verspreche dir, dass ich ihn nach dem Dai Shi darum bitten werde. Also habe noch solange Geduld.“ Dies sagte er mit einer einfühlsamen Stimme. „Würdest du mich dann wen schon öfters Besuchen kommen?“ Fragte sie ihn mit einer traurigen Stimmlage. „Ich werde sehen, was sich machen lässt. Aber lass uns aufhören über dieses Thema zu reden und lass uns lieber unsere gemeinsame Zeit genießen, die wir schon so lange nicht mehr hatten.“ Mona stimmte ihm zu und die beiden genossen ihre Zweisamkeit.

    Mona stand nach einiger Zeit auf und fing an sich auszuziehen, sie fing mit ihrem Korsett an. Sie lies sich Zeit damit, um es für ihren liebsten so antörnend wie möglich zu machen. Nach dem Korsett entledigte sie sich ihrer Schürze, Schuhe und Halter lose Strümpfe. Als sie sich von diesen Kleidungsstücken getrennt hatte fragte sie ihren Schatz: „Willst du auch beim Sportprogramm das übliche oder sollen wir mal was neues ausprobieren?“ Chris war verwundert über ihre frage, er fragte sich, was sie ausprobieren wolle und stimmte aus Neugier zu. Mona fing an zu grinsen und machte damit weiter sich auszuziehen. Bei ihrer Bluse lies sie sich besonders viel Zeit, um es für ihn noch schöner zu machen. Chris gefiel, was er bisher geboten bekam, es war bisher aber noch nichts neues. Anschließend setzte sie sich auf die Tischkante, zog davor aber ihren String etwas nach unten. Nun spreizte sie ihre Beine und zog sich den String vollständig aus und warf ihn auf Chris. Sie saß so, dass er ihr Land des senkrechten Lächelns sehen konnte. Während sie noch saß, legte ihren BH ab und setzte sich vom Tisch auf seinen Schoß. „Und gefällt dir die Show bisher mein Liebling?“ Chris, welcher inzwischen schon völlig spitz war sagte: „Ohhhh ja, dass müsstest du aber selber merken und danke, dass du die Dienstmädchenhaube und das Halsband angelassen hast“, sagte er mit einem breiten grinsen in seinem Gesicht. Mona stand auf und ging auf Chris Bett zu und holte die Seile, welche sie dort versteckt hatte. „Ich weiß doch was meinem Schatz gefällt, ich hoffe, dass dir das, was ich in den Büchern Shades of Grey gelesen habe gefallen wird.“ Danach fing sie an Chris aus zu ziehen, als sie ihn entblößt hatte vergnügten die beide sich eine lange Zeit lang sowohl auf der Couch als auch in seinem Bett. Nachdem sie mit dem vergnügen fertig waren schliefen beide in Chris seinem Bett ein, genauso wie Gott sie erschaffen hatte.
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  8. #48 Reply With Quote
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    [Bild: a1.png] [Bild: LzuDgcryejWbV7oagaius_5.png]
    Als sie auf dem Weg zu Yuudais Villa war meldete ihr MNE ein eingehendes Telefonat an. Sie aktivierte es. „Akari? Verdammt, du bist in Ordnung. Hey, hättest du nicht noch mal kurz reinkommen können und Bescheid sagen? Da war der Unfall und ich hatte schon das Schlimmste befürchtet.“ Die junge Frau seufzte schuldbewusst. „Tut mir leid Hiro. Daran habe ich nicht gedacht. Ich war nur so frustriert, da Sex für mich zumindest für heute gestorben ist.“ Der Mann schwieg und Akari wusste, dass er Mühe hatte ihr nicht wieder einen Vortrag über ihr mangelndes Mitgefühl zu geben. „Tut mir leid Hiro.“ Sie hörte ihn seufzen. „Ich weiß wie du bist, doch manchmal wünschte ich, dass du anderen gegenüber nicht so gleichgültig bist.“ Akari zuckte mit den Schultern. „Was haben die Anderen je für mich getan? Die Einzigen, die mir je etwas bedeuteten, sind tot.“

    Er war nicht tot und es tat ihm weh, dass Akari ihn nicht zu diesen Personen zählte. Er mochte sie, doch nicht auf sexuelle Art. Das war nicht verwunderlich, denn sie besaß das falsche Geschlecht für ihn. Was Hiro nicht wusste war, dass sie ihn sehr wohl zu diesen Menschen zählte, die ihr etwas bedeuten. Doch sie würde es nie sagen. Erst recht nicht über das MNE. Es war zu gefährlich und würde ihn nur zu einem Ziel machen. Sie wollte nicht den letzten Menschen verlieren, der ihr etwas bedeutete. Deswegen ließ sie sogar Hiro in dem Glauben, dass er ihr egal ist. „Akari… pass auf dich auf und komm bald wieder vorbei.“ Akari lächelte traurig. Sie hatte einen Freund wie Hiro nicht verdient. „Mache ich Hiro und danke.“ Dann beendete sie das Gespräch.

    Als sie die Villa betrat wartete Yuudai bereits auf sie. „Einen schönen Ausflug gehabt?“ Akari zeigte ihm nur den Mittelfinger und wollte an ihm vorbei in ihr Zimmer. Yuudai schnappte sich ihre Hand und küsste den beleidigenden Finger. „Mir scheint du bist ein wenig frustriert, meine Schöne. Gibt es irgendwas womit ich dir helfen kann?“ Seine Stimme und seine glühenden Augen zeigten ihr ganz genau was er wollte. Verdammt. Wie konnte sie widerstehen? Er trat näher heran und küsste sie sanft auf ihre Lippen. Es war nur ein Hauch, doch Akaris Gehirn entschied sich dafür seine Leistungsfähigkeit herunter zu fahren. Erneut küsste er sie. Es war intensiver und ihre Willenskraft sank. Er war ein verdammt guter Küsser und das waren ihre letzten Gedanken bevor ihr Gehirn komplett außer Betrieb war.

    Yuudai zog sie an sich und küsste sie leidenschaftlicher. Es war besser als er es in Erinnerung hatte. Als sie seinen Kuss erwiderte wähnte er sich am Ziel seiner Träume. Seine Hände wanderten über ihren Körper.

    „Miau!“

    Akari erschrak über die plötzliche Unterbrechung durch Rollo. Ihr Gehirn schaltete sich wieder ein. Was hätte sie beinahe getan? Sie musste wachsamer sein. Die junge Frau schob Yuudai weg. „Ich denke, ich habe genug für heute. Ich gehe auf mein Zimmer. Haben Sie noch einen schönen Abend, Fushida-sama.“ Irritiert und wütend auf sich selbst stapfte Akari in ihr Zimmer.


    Ein nicht weniger frustrierter und wütender junger Mann, wenn auch aus anderen Gründen als Akari, schaute seinen Kater an. „Warum musst du mich immer stören, Rollo?“ Die angesprochene Katze neigte nur den Kopf zur Seite und fing an zu schnurren. Yuudai wandte sich ab und schlug mit der Faust gegen die Wand. „Verdammt.“ Er blickte nach unten als Rollo ihm um die Beine strich. Dann seufzte er leise. Er konnte seinem Dickerchen einfach nicht lange böse sein. „Komm Rollo, gehen wir.“ Der Kater folgte ihm in seine Privaträume.

    [Bild: rollo.png]
    Rollo – Bonus

    Was war nur mit seinem Ersten Diener los? Er war ständig mit seinem Zweitem Diener beschäftigt. Das wäre ganz in seinem Sinn, denn eine gute Ausbildung wäre nur von Vorteil für ihn. Doch sein Erster Diener roch merkwürdigerweise ähnlich wie der schwarze Peter, wenn dieser um eine von seinen Katzendamen schlich. Der schwarze Peter war ein räudiger Straßenkater, Rollo rümpfte sein Näschen bei dem Gedanken an ihn, und es gefiel ihm ganz und gar nicht, wenn dieser in seinem Revier oder besser an den Damen aus seinem Harem rumschnüffelte. Dann roch er nach dem Wunsch seine Damen zu begatten. Es gab nur einen Kater, dem das erlaubt war, nämlich ihm, Rollo dem Ersten.

    Sein Erster Diener roch nun auch als wollte er seinen Zweiten Diener begatten. Nun, das wäre sicherlich eine gute Idee. Resultiert die Begattung doch in Nachwuchs. Rollo konnte ein Lied davon miauen. Hatte er doch selbst jede Menge dieser Früchte seiner Lenden. Nachwuchs bedeutete noch mehr Diener für ihn. Nachwuchs-Diener zwischen seinen beiden obersten Dienern wären sicherlich sehr gute Bedienstete. Das Problem aber war, dass sein begattungsfreudiger Erster Diener ihn vernachlässigte. Das ging gar nicht. Rollo musste einen Weg finden, den gewünschten Dienernachwuchs zu bekommen ohne das seine beiden obersten Diener ihre Pflichten ihm gegenüber vernachlässigten.

    Er braucht einen Plan. Ein lautes Miauen riss ihn aus seinen Gedanken. Sein Fell sträubte sich und sein Schwanz richtete sich auf. Ein Fauchen erklang aus seiner Kehle. Der schwarze Peter räuberte schon wieder in seinem Revier. Nun musste er ihm erst einmal zeigen wer der König dieses Reviers ist. Danach würde er sich um seinen Diener-Nachwuchs kümmern.

    [Bild: a1.png] [Bild: LzuDgcryejWbV7oagaius_5.png]
    Akari streckte sich als sie munter wurde. Sie war nicht sehr gut gelaunt. Ihr Spielzeug hatte sie zwar etwas befriedigt, doch es war nichts im Vergleich zum Sex mit einem Mann. Hoffentlich hatte Yuudai die Show genossen und war ebenso frustriert wie sie. Der Gedanke zauberte dann doch zumindest ein kleines Lächeln in ihr Gesicht. Ihr Magen knurrte und erinnerte sie daran, dass sie seit gestern Abend nichts gegessen hatte. Mit einem Seufzer machte sie sich fertig und ging ins Esszimmer um zu frühstücken.


    Yuudai war in der Tat ziemlich frustriert. Er war nun doch nicht bei seiner Schönen gelandet. Außerdem ärgerte sie ihn mit ihrem Verhalten. Die erotische Show, die sie gestern Abend ablieferte, erforderte eine kalte Dusche oder zwei. Wenn er es nicht besser wüsste, dann konnte man fast glauben, dass sie es mit Absicht machte. Nach einer erneuten, kalten, Dusche begab er sich ins Esszimmer und fand Akari schon vor. Sofort waren die Bilder von letzter Nacht wieder da. Mist, wie sollte er das nur überstehen?


    Akaris Laune besserte sich schlagartig als sie Yuudai erblickte. Jemand schien mit dem falschen Fuß aufgestanden zu sein. „Guten Morgen Fushida-sama“ sagte sie fröhlich, „ich hoffe, ihr hattet eine angenehme Nacht.“ Der junge Mann schaute sie eindringlich an. Warum war sie so gut gelaunt? Egal, er sollte seine Chance nutzen. „Guten Morgen. Die Nacht war in der Tat sehr angenehm, meine Schöne. Ich war Zeuge eines außerordentlichen Ereignisses. Hoffentlich werde ich so etwas noch einmal erleben.“ Akari schaute ihn mit zusammengepressten Lippen an. Perversling! Doch der Gedanke, dass Yuudai sie bei ihren Spielchen beobachtete, gefiel ihr und erregte sie. Nun brauchte sie eine kalte Dusche. Verdammt.

    Sie schüttelte innerlich den Kopf. Es gab wichtige Dinge zu besprechen und es waren nur noch zwei Tage bis zum Beginn des Dai Shi. Doch Akari schwor, dass sie ihren Sex bekommen würde. Koste es was es wolle. Sobald sie das aus ihrem System hatte, würde Yuudai auch nicht mehr so anziehend wirken. Davon war sie fest überzeugt.

    Das Frühstück verlief schweigend und die Beiden warfen sich nur hin und wieder Blicke zu, wenn der Andere gerade nicht hinsah. Yuudai brach die Stille nachdem sie fertig waren. „Ich habe nun Zeit um dich in deine Aufgaben einzuweisen, meine Schöne. Doch zunächst sollten wir die Verträge unterschreiben.“ Akari nickte und folgte Yuudai in sein Arbeitszimmer.

    Es sah anders aus und es dauerte einen Augenblick bis ihr klar wurde, was der Unterschied war. Es stand nun ein zweiter Schreibtisch im Raum. Auf diesem befanden sich ein Rechner und andere Schreibutensilien. „Ich arbeite hier?“ Yuudai nickte. „Den größten Teil meiner Arbeit verrichte ich von hier aus. Du wirst meine Assistentin sein und deshalb müssen wir eng zusammenarbeiten.“ Akari sah ihn geschockt an. „Assistentin?“ Der junge Mann grinste. „Ich habe schon lange nach einem Assistenten gesucht und nun habe ich endlich jemanden mit den richtigen Fähigkeiten gefunden.“

    Er setzte sich hinter seinen Schreibtisch und aktivierte sein MNE. Akari tat es ihm gleich. „Das ist der offizielle Vertrag. Natürlich wirst du auch inoffizielle Aufgaben übernehmen müssen. Eine genaue Einarbeitung erfolgt sobald Dai Shi vorbei ist. Doch der Wettkampf ist im Moment deine wichtigste Aufgabe.“ Die junge Frau las sich den Vertrag durch. Sie konnte nicht fassen was da stand. Die Summe, die sie verdienen würde, war unglaublich. Noch nie in ihrem Leben hatte sie so viel Geld besessen wie sie in einem Monat verdienen würde.

    „Wo ist der Haken? Das kann nicht stimmen. Niemand gibt einer unausgebildeten Arbeitskraft so viel Geld.“ Yuudai lächelte. „Der Lohn ist nicht nur für die offiziellen Aufgaben. Glaube mir, für das was du tun wirst, ist das noch zu wenig Geld. Nonomoto Enterprises schätzt gute Mitarbeiter und gibt ihnen den Lohn, den sie verdienen.“ Akari wurde etwas unbehaglich. Was würde sie erwarten? Yuudai sah sie an und wurde ungewöhnlich ernst. „Die wichtigste Lektion ist, tue alles was man dir sagt und stelle keine Fragen. Dann kannst du ein sicheres und langes Leben führen.“ Der jungen Frau entging die versteckte Warnung nicht. Sie schluckte. Doch was für eine Wahl hatte sie? Noch einmal seufzte sie und benutzte ihre elektronische Signatur um den Vertrag zu unterschreiben.
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  9. #49 Reply With Quote
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    [Bild: seikoku_no_dragonar___Eco_2_ava_2.png]

    Makoto war wie so oft in ihrer eigenen Fantasiewelt gefangen. Dort drehte es sich natürlich um sie - und um ihre kleine Schwester Nana! Ihre Imouto war die Person, die neben ihr selbst IMMER in diesen Fantasien vor kam! Ansonsten behandelte Makoto hier ihre geheimsten Wünsche...
    Diesmal kam jedoch häufiger ein Stuhl in ihrer Traumwelt vor und Nana schmeckte abwechselnd nach Holz und Polster... Das auch Klebeband involviert war, nun, DAS wiederum beflügelte Makoto's Gedanken zu neuen Höchstleistungen! Bis...
    "Autsch!"
    Makoto war rücklings vom Stuhl gefallen! Die Landung auf ihrem Hintern war alles andere als sanft und so wurde sie aus ihrem Traum gerissen... mitten in der besten Stelle!
    Was zum... warum jetzt!? Es war gerade SO gut!!!
    Immer noch ihren Fantasien nachhängend, brauchte sie eine kleine Weile, um sich zu orientieren. Dann erkannte sie den Stuhl und dass sie nicht mehr daran festgebunden war!
    "Endlich!"
    Sie erhob sich vom Boden, streckte sich und sah sich um.
    "Wo... ah, da bist du ja, Nana! Weist du-"
    Dann sah sie die Kette am Ebenbild ihrer Schwester und Makoto bemerkte ihren Fehler.
    "Oh, meine Haus-VI... Nana 2, wo befindet sich meine Schwester?"
    "Ehrenwerte Onee-sama, ihre Imouto befindet sich zur Zeit in der Küche und bereitet ein leichtes abendessen zu."
    Ein prüfender Atemzug durch die Nase erbrachte tatsächlich den entfernten Duft von Essen zu Tage.
    "Das ist gut... ach ja, Nana 2, wie spät ist es?"
    "Es ist jetzt genau 22:33 Uhr, ehrenwerte Onee-sama."
    "So spät... verdammt, dann habe ich ja 3 Stunden oder mehr mit Nana in meiner Fantasie... habe ich geschlafen!"
    Makoto war ein wenig rot im Gesicht geworden, als einzelne Bilder, Fetzen von ihrem Traum mit Nana, ihr in Gedanken hoch kamen. Dann schüttelte sie ihren Kopf, um die Bilder wieder zu vertreiben und machte sich auf Richtung Küche...

    Als sie die Küche betrat, legte Nana gerade einen Korb mit Brot auf den Tisch. Ein schneller blick zeigte, dass neben dem Brot auch ein paar Aufstriche, ein kleines Sortiment an feiner Wurst und eine kleine Anzahl verschiedener Belege schon auf separaten Tellern bereit stand - Nana hatte wohl ein westliches Abendbrot zubereitet. Denn passend dazu standen auf dem Tisch auch zwei Teller, die westliches Besteck enthielten: Messer und Gabel.
    Aw! Nana ist so fürsorglich... wenn sie jetzt noch ein Maidkostüm an hätte...
    Unwillkürlich formte sich ein Bild in ihren Gedanken: Sie selbst festgebunden auf einem Stuhl und Nana fütterte sie in einem Maidkostüm! Bei diesem Tagtraum nahmen ihre Augen dieses eindeutige Funkeln an, wenn Makoto an etwas dachte, das mit Nana zu tun hatte! Derweil bemerkte ihre Ioumto sie.
    "Nee-san! Du bist wach!?"
    Nana kam sofort zu ihr geeilt.
    "Ja, dass bin ich..."
    Unbewusst rieb sie sich das Steißbein, während sie zu ihrer Schwester sprach.
    "Hm, das sieht gut aus Nana! Danke, dass du Abendessen zubereitet hast. Du weist ja, ich bin nicht... ganz so gut wie du darin..."
    Makoto schaute etwas verlegen drein. Denn die Wahrheit war eigentlich, dass Makoto eine ziemliche Niete darin war, etwas zu Essen zuzubereiten! Nana dagegen half gerne ihrer Mutter dabei Essen vorzubereiten. Was dazu führte, dass Nana für ihr Alter schon fast eine echte Köchin war, während Makoto ohne die Hilfe ihrer Haus-VI daran scheiterte, auch nur eine Fertigmahlzeit zu erhitzen!
    "Du bist doch auch ganz gut darin, Essen zu machen..."
    Nana schien das Ganze nichts auszumachen.
    "Ich hab nur ein leichtes Mahl zubereitet, weil es schon so spät ist und normalerweise Mutter mir geholfen... hätte... und... und..."
    Als die Rede von ihrer Mutter war, stockte Nana und sah so aus, als würde sie gleich losheulen. Makoto vergaß sofort alle Fantasien, die sie gerade hatte und nahm Nana sofort in ihre Arme.
    "Ssscccchhhhhhhh! Alles wird gut! Wir werden Mutter und Vater wiedersehen, versprochen!"
    Eine Weile hielt sie ihre Schwester umschlossen, bis diese nicht mehr zitterte.
    "Komm, lass uns Essen."
    "Ja... Nee-san."
    Beide setzten sich und nahmen sich etwas Brot, belegten dies und bissen zu.
    Komm, rede mit ihr! Lenk sie ein wenig ab!
    "Sag mal, Nana, was hast du denn so gemacht, als ich... geschlafen habe?"

    Nana sah zu Makoto.
    "Ich... habe mir ein paar mögliche Avatare angesehen. Du weist ja, für... Dai Shi..."
    Mist, falsche Frage!
    "Das ist gut! Ich habe mir nämlich auch welche angeschaut, als du ein wenig geruht hattest... Um mich darauf vorzubereiten, dir zu helfen!"

    Nana blickte ein wenig abwesend auf ihr Brot.
    "Ja... Rainbow hat mir davon erzählt, weist du..."
    "Dann wird sie dir bestimmt meine Ideen zu einem Avatar gezeigt haben! Und, was meinst du, gute Ideen, um dich zu unterstützen, oder!?"
    Nana sah immer noch nicht zu Makoto.
    "J-ja... nur... Schnelligkeit ist nicht... nein, schon in Ordnung... du wirst mir... eine Hilfe sein..."
    "Siehst du! Ich sagte doch, ich helfe dir! Oder, hast du eine andere Idee... du wirkst so abwesend..."
    Was hat sie denn? Beschäftigt sie es noch so sehr, das Mutter und Vater nicht hier sind...

    "Ich bin... nur in Gedanken dabei, einen passenden Avatar zu finden... passend auch zu deinem Avatar... und um Mutter und Vater zu helfen..."
    Ach, deshalb ist sie so abwesend!
    Makoto nahm eine Hand von Nana in die Ihre.
    "Schon okay, wir schaffen das! Ich lasse dich damit nicht allein!"
    Ein wenig schien das Nana aufzubauen, denn sie lächelte daraufhin etwas - auch wenn es gequält wirkte...
    "Was hast du denn sonst noch so getan, Nana?"
    Makoto hoffte, dass Nana noch etwas anderes gemacht hatte, außer an Dai Shi zu denken, um das Gespräch auf etwas Neutrales zu bringen.
    "Ich habe dann Essen vorbereitet... ach ja, ich außerdem heißes Wasser bereit machen lassen! Wir können nach dem Essen zusammen noch Baden gehen."
    Makoto's Herz machte einen Sprung vor Freude!
    Ach Nana, du bist einfach die Beste!
    Gleichzeitig hielt sie an sich, ihrer Imouto nix von den beiden Bikinis zu erzählen, die sie erstanden hatte!
    Auch wenn ein gemeinsames Bad perfekt zum Testen wäre - nicht heute, Makoto! Warte lieber, bis sie in besserer Verfassung ist!
    "Dann lass uns mit dem Essen schnell machen! Es ist sowieso schon spät! Und morgen ist ja dieser... Termin..."
    Um 10 Uhr kommen die von Nonomoto... Nicht, wenn ich es verhindern kann! Ich habe da auch einen Plan! aber den kann ich Nana auch später erzählen...

    "Okay, Nee-san..."
    Schnell aßen sie noch ein paar Happen, dann räumten sie den Tisch ab. Es war doch ziemlich viel abzuräumen. Makoto fragte sich, ob sie gar nicht so viel Hunger gehabt hatten... bis sie zufällig zwei weitere Teller sah, die immerhin aus dem Schrank genommen, jedoch nicht mehr auf den Tisch geräumt worden waren. Da erkannte sie, dass Nana gewohnheitsmäßig wohl für 4 Personen hatte decken wollen und unbewusst immerhin Essen für 4 auf den Tisch gestellt hatte! Das sorgte dafür, dass sich Makoto jetzt ziemlich selbst an die Leine nahm und sich zurück hielt...

    Denn kaum waren sie im Bad angekommen, ließ Nana auch schon das Wasser in die Wanne. Es handelte sich um eine große Wanne, in der locker 10 von der Statur der beiden Schwestern Platz gefunden hätten! Zudem hatte sie eine integrierte Whirlpool Funktion! Die Yamato's besaßen zwar auch einen echten Whirlpool im Keller, doch zum Baden war diese Wanne der bessere Ort. Drei Hochdruckhähne ließen sich die Wanne schnell füllen. Die Beiden zogen sich schon mal aus und Makoto musste bewusst wegschauen, um nicht in ihr normales muster zu verfallen und Nana auf Grund deren Körper ununterbrochen Komplimente zu machen und ihrer Schwester eine Massage anzubieten! Als die Wanne voll war, schlüpften sie hinein...
    Makoto war froh, sich ein wenig nach dem heutigen Tag entspannen zu können und gleichzeitig verfluchte sie innerlich die GESAMTE MENSCHHEIT dafür, nichts mit ihrer Schwester tun zu dürfen und sich zurückhalten zu müssen! Nana schien es jedoch besser zu gehen, denn auch sie saß entspannt in der Wanne. Doch plötzlich schien ihr etwas einzufallen, denn sie kam etwas näher zu Makoto und stellte eine Frage.
    "Sag mal, Nee-san, warum trägt deine Haus-VI eigentlich eine Kette um den Hals? Und... und warum sieht sie... aus wie ich?"
    Makoto erschreckte sich total! Ihr Gesicht lief komplett rot an und am liebsten würde sie aus der Wanne flüchten!
    Oh, Nana, warum fragst du ausgerechnet nach sowas...
    Önee-sama is offline Last edited by Önee-sama; 10.03.2015 at 19:55.

  10. #50 Reply With Quote
    Provinzheld DragonGodSlayer's Avatar
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    [Bild: dragongodslayer_1_ava_2.jpg]

    Chris ging den großen breiten Flur entlang und kam dabei an vielen anderen Räumen vorbei, er wusste genau was für ein Zimmer hinter jeder dieser Türen befand. Auch wenn er genau wusste wohin er musste, so dauerte es trotzdem sieben Minuten, bis es sein Zimmer erreicht hatte. Er öffnete die massive Holztür und betrat sein Zimmer. Dieses war mit seinen dreißig Quadratmetern relativ groß, für ein einfaches Schlafzimmer. Als er die Tür, welche mittig ist geöffnet hatte sah er auf die Grünfläche des Grundstückes, da die von der Tür gegenüberliegende Seite fast komplett aus einer Glasfront bestand, damit das Zimmer zumindest Tagsüber mit natürlichem Licht beleuchtet war. Direkt gegenüber der Tür und vor der Glasfront stand ein Schreibtisch aus Eichenholz der zwei Meter lang und ein Meter breit war, davor stand ein Schreibtischstuhl, welcher speziell auf Chris angepasst wurde. An der linken Wand und etwa zwei Meter von der Wand entfernt befand sich sein Bett, welches 2,2 Meter lang und 1,4 Meter breit war. Die Matratze ist das neueste Modell, diese ist in gewissem Maße intelligent, sie erkennt wie viele Personen auf ihr liegen, in welcher Position sie dies tun und wie schwer die jeweilige Person ist und passt ihre Härte der jeweiligen Situation an. Fast direkt gegenüberliegend befand sich ein Tisch, sowie eine Couch und zwei Sessel, welche als Sitzgruppe angeordnet waren. Ansonsten waren in seinem Zimmer noch Regale, Schränke und andere Möbelstücke, sowie Pflanzen dahinein gestellt worden.

    Nachdem Chris sein Zimmer betreten hatte, setzte er sich auf einen der beiden Sessel, die zu der Sitzgruppe gehörten. Es ist schon eine Weile her, dass ich hier war. Das Problem heute ist nur, dass ich morgen früher raus muss, damit ich nicht zu spät zur Uni komme. Es wurde aber auch langsam mal wieder Zeit, hier her zu kommen. Ich hoffe nur ich muss heute nicht all zu lange warten. Er schaute danach auf die Uhr und dachte sich, dass es wohl nicht mehr all zu lange dauern wird. Nachdem etwas Zeit vergangen war, öffnete sich die Tür und eine Person mit langen schwarzen Haaren, sie trug auch eine weiße Dienstmädchenhaube. Dazu trug die Person ein weiß schwarzes Halsband, sowie eine schwarze Bluse und Minirock. Dazu eine weiße Schürze, welche bis zum ende des Rockes reichte, durch diese wurde der Ausschnitt, der ohnehin schon schön und auffällig war noch mehr betont. Um das Outfit abzurunden trug sie auch noch ein Korsett, welches wie das restliche Outfit weiß und schwarz war,dieses war bei ihrer Figur eigentlich unnötig, gehörte allerdings zur Dienstuniform und damit sah es auch besser aus.

    Nachdem die junge Frau eingetreten war, verbeugte sie sich vor Christian und sagte: „Wie sie wollten, bin ich gekommen“, sagte sie und wurde ganz rot im Gesicht. „Mona, wie oft soll ich dir noch sagen, dass du du mich nicht Siezen sollst. Schließlich kenne wir uns eigentlich schon unser ganzes Leben lang.“ Er stand auf, ging auf Mona zu, umarmte sie und sagte weiter, „Ich konnte mich vorhin fast nicht zurückhalten, so sehr habe ich dich vermisst.“ „Ich habe dich doch auch vermisst mein Chrisi.“ Nachdem sie dies gesagt hatte, küsste sie ihn auf den Mund, dieser wurde von ihm erwiderte. Nachdem sie sich zu genüge begrüßt hatten, setzte sich Chris auf die Couch und Mona legte sich so auf diese, dass sie ihren Kopf auf seinen Schoß. „Ich würde gerne öfters bei dir sein Chrisi, könntest du deinen Vater nicht fragen, ob ich zu deiner privaten Haushälterin werden könnte?“ Das wäre mir auch lieber, aber unsere Beziehung darf nicht bekannt werden und wenn sie jetzt bei mir einzieht, wird sie mitbekommen, dass ich bei Dai Shi mitmache. Ich dürfte ihr aber nicht sagen, dass ich nicht sterben werde und dies würde sie nur traurig machen und dies will ich nicht. „Du weist doch, dass mein Vater unsere Beziehung nicht gut heißen würde und wir uns deshalb ja als heimlich treffen. Wenn ich ihn fragen würde, könnte er uns auf die Schliche kommen und außerdem ist er zurzeit wegen dem Dai Shi sehr beschäftigt, aber ich verspreche dir, dass ich ihn nach dem Dai Shi darum bitten werde. Also habe noch solange Geduld.“ Dies sagte er mit einer einfühlsamen Stimme. „Würdest du mich dann wen schon öfters Besuchen kommen?“ Fragte sie ihn mit einer traurigen Stimmlage. „Ich werde sehen, was sich machen lässt. Aber lass uns aufhören über dieses Thema zu reden und lass uns lieber unsere gemeinsame Zeit genießen, die wir schon so lange nicht mehr hatten.“ Mona stimmte ihm zu und die beiden genossen ihre Zweisamkeit.

    Mona stand nach einiger Zeit auf und fing an sich auszuziehen, sie fing mit ihrem Korsett an. Sie lies sich Zeit damit, um es für ihren liebsten so antörnend wie möglich zu machen. Nach dem Korsett entledigte sie sich ihrer Schürze, Schuhe und Halter lose Strümpfe. Als sie sich von diesen Kleidungsstücken getrennt hatte fragte sie ihren Schatz: „Willst du auch beim Sportprogramm das übliche oder sollen wir mal was neues ausprobieren?“ Chris war verwundert über ihre frage, er fragte sich, was sie ausprobieren wolle und stimmte aus Neugier zu. Mona fing an zu grinsen und machte damit weiter sich auszuziehen. Bei ihrer Bluse lies sie sich besonders viel Zeit, um es für ihn noch schöner zu machen. Chris gefiel, was er bisher geboten bekam, es war bisher aber noch nichts neues. Anschließend setzte sie sich auf die Tischkante, zog davor aber ihren String etwas nach unten. Nun spreizte sie ihre Beine und zog sich den String vollständig aus und warf ihn auf Chris. Sie saß so, dass er ihr Land des senkrechten Lächelns sehen konnte. Während sie noch saß, legte ihren BH ab und setzte sich vom Tisch auf seinen Schoß. „Und gefällt dir die Show bisher mein Liebling?“ Chris, welcher inzwischen schon völlig spitz war sagte: „Ohhhh ja, dass müsstest du aber selber merken und danke, dass du die Dienstmädchenhaube und das Halsband angelassen hast“, sagte er mit einem breiten grinsen in seinem Gesicht. Mona stand auf und ging auf Chris Bett zu und holte die Seile, welche sie dort versteckt hatte. „Ich weiß doch was meinem Schatz gefällt, ich hoffe, dass dir das, was ich in den Büchern Shades of Grey gelesen habe gefallen wird.“ Danach fing sie an Chris aus zu ziehen, als sie ihn entblößt hatte vergnügten die beide sich eine lange Zeit lang sowohl auf der Couch als auch in seinem Bett. Nachdem sie mit dem vergnügen fertig waren schliefen beide in Chris seinem Bett ein, genauso wie Gott sie erschaffen hatte.



    [Bild: dragongodslayer_1_ava_2.jpg]

    Am nächsten morgen wachte Mona wie jeden Tag, schon aus Gewohnheit um 6:30 Uhr auf. Sie kuschelte sich an ihren liebsten. Ich wünschte ich könnte jeden morgen neben ihm aufwachen. Hoffentlich ist das Dai Shi schnell vorbei, dann wird er seinen Vater fragen und ich kann vielleicht jeden morgen neben ihm aufwachen. Ihr Gesichtsausdruck sah sehr traurig aus und ihr liefen ein paar Tränen über ihr Gesicht. Als sie merkte, dass Chris langsam am aufwachen ist, wischte sie sich schnell die Tränen aus ihrem sonst so wunder schönem Gesicht und küsste ihn wach. „Guten morgen, hast du gut geschlafen?“ „Morgen, wenn ich neben dir liege schlafe ich immer ausgezeichnet meine Hime.“ Die beiden blieben noch kurz zusammen im Bett liegen und küssten sich, bis Mona auf die Uhr sah und merkte, dass sie gleich anfangen müsse zu arbeiten. Sie stieg aus dem Bett, ging in Richtung ihrer Klamotten. Doch bevor sie anfing sich wieder anzuziehen, drehte sie sich nochmal zu Chris um und sagte: „Präge dir diesen Anblick gut ein, nicht das du ihn vergisst, wenn du ihn längere Zeit nicht siehst.“ Nachdem sie dies ausgesprochen hatte, grinste sie und begann sich anzuziehen. Kurz nachdem sich Mona fertig angezogen hatte öffnete sich die Zimmertür und jemand eine Person vom Dienstpersonal trat ein. „Guten Morgen Herr Shihô, ich bin hier um Sie zu wecken, da sie bald los müssen“, als er Mona bemerkte fügte er noch folgendes hinzu, „Mona, was machst du hier?“ Sowohl Chris als auch Mona zuckten zusammen und hofften nur, dass ihre Beziehung nicht aufgeflogen sei. Mona reagierte schnell und beantwortete die Frage. „Ich kam ebenfalls her um den jungen Meister zu wecken, da ich dachte er wolle noch etwas essen, bevor er zurück fahren müsse. Also junger Herr, wenn Sie noch etwas frühstücken wollen sollten Sie sich beeilen, da Sie in zwanzig Minuten zu Ihrer Wohnung gefahren werden.“ Sie wendete sich wieder ihrem Arbeitskollegen zu, „Ich denke wir sollten uns wieder an unsere Arbeit machen.“ Beide Angestellten der Familie Shihô verließen das Zimmer von Chris.

    Puh, nur ein wenig früher und alles wäre ans Licht gekommen, wir müssen das nächste mal vorsichtiger sein. Er stand auf, zog sich seine Klamotten an und ging danach ins Esszimmer um zu frühstücken. Seine Eltern schliefen noch, da sie es nicht gewohnt waren so früh aufzustehen und nicht geweckt wurden. Um 7:20 wurde Chris vom Chauffeur seines Vaters zu seiner Wohnung gefahren,der Verkehr war besser als am Tag zuvor, und so ging die Fahrt nur zwanzig Minuten, seinen Rex hatte er natürlich mitgenommen. Als er daheim ankam, lies er seinen geliebten Rex aus seinem Käfig und lies ihn wie immer frei in seiner Wohnung rumlaufen. Nachdem er ihn danach auch geführter hatte, machte er sich auf den Weg zur Uni, an der er um 7:50 Uhr ankam. Chris war von der Nacht noch so erschöpft, dass er gerade so zum Vorlesungsbeginn im Vorlesungssaal ankam. Normalerweise waren sie zu hundert im Saal, an diesem Tag waren es nur fünfzig, also die Hälfte und Pat war unter denen, die fehlten.

    Nach der ersten Vorlesung, rief er Pal mit Hilfe seiner MSE an, dieser nahm nicht ab. Nach der zweiten Vorlesung rief Pal Chris zurück.
    „Hey Chris, tut mir leid, habe noch geschlafen, was wolltest du von mir?“
    „Ich wollte dich eigentlich nur fragen, warum du bisher nicht zur Uni gekommen bist?“
    „Ach so dass, ich habe keine Lust, da ab nächster Woche eh keine Vorlesung mehr statt findet, wegen dem Dai Shi, da kann ich meine Zeit auch so sinnvoll nutzen, ich bin ja bestimmt nicht der Einzige der so denkt, es fehlen bestimmt noch einige mehr oder?“
    „Natürlich fehlen noch mehr, aber von dir hätte ich etwas anderes erwartet, also warum bist du nicht da?“
    „Weil es keinen Sinn macht jetzt noch zur Vorlesung zu gehen, da ich das, was wir jetzt lernen bis zum Ende von Dai Shi und dem fortsetzen der Vorlesungen eh vergessen habe, und ich keine Lust habe meine Zeit zu verschwenden.“
    Chris legte einfach auf, da er alles hatte, was er wissen wollte und es sich nicht rentieren würde noch mehr Zeit in dieses Gespräch zu investieren.

    Der Rest des Vorlesung Betriebes verlief ohne nennenswerte Ereignisse. Im Gegensatz zu den sonstigen Tagen, lies er sich mehr Zeit als sonst um die Universität zu verlassen und nach Hause zu gehen. Er machte sich Gedanken darüber, was er für eine Aufgabe während des Dai Shi zu übernehmen solle. Des weiteren dachte er über einen möglichen Charakter nach, er kam aber bei keinem der beiden Themen voran, da seine Gedanken immer wieder zu seiner Mona wanderten, wie jedes mal, wenn er nach längerer Zeit mal wieder bei ihr war. Daheim angekommen kümmerte er sich erst mal etwas um den Haushalt und um Rex. Er versuchte damit seine Gedanken von Mona fern zu halten, da es zurzeit wichtigere Dinge gibt, über die er nachdenken musste.
    DragonGodSlayer is offline Last edited by DragonGodSlayer; 14.10.2014 at 18:15.

  11. #51 Reply With Quote
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    [Bild: AvatarHazel1.png]„Tschraaaaaaarzsch!“
    Mit einem Geräusch, einer grotesken Mischung aus grunzen und krächzen gleich, riss Hazel ihre Augen auf. Verwirrt versuchte sie herauszufinden, wo genau sie sich befand und wer dafür verantwortlich war, dass sie für einen Moment an Atemnot litt. Einer hastigen Bewegung ihres Kopfes folgte der Griff nach der Decke, um sich gänzlich von deren festen Griff zu befreien. Doch neben diesem flauschigen Übeltäter war niemand anderes zu entdecken, der sie so im Schlaf hätte bedrängen können. Die Einzelgängerin musterte ihre Decke mit ernster Miene, folgte dem Saum mit ihren gelbgrünen Augen, bis sie das eindeutige Indiz fand. Aha!
    Schmatzend schob sie das große Stück Stoff von sich und rieb sich die Überreste ihres Sabbers aus dem Mundwinkel. Die Tatsache, dass sie im Schlaf an der Ecke der Decke genuckelt hatte, war so schnell vergessen wie die Überraschung, mit der sie aus dem Schlaf gerissen wurde.
    Noch während sie sich auf dem Po rutschend zu der Kante der Couch bewegte, sah sich die Oberschülerin in dem Zimmer prüfend um, versuchte sich ein Bild von der Situation zu machen und … auszumachen wo sich ihr ungebetener Gast befand. Kein Anzeichen von der Schwarzhaarigen Plage, was durchaus Grund zu Freude war. Doch noch lag Hazel auf der Lauer, wusste sie doch nur zu gut, dass man sich niemals zu sicher fühlen sollte.
    Langsam setzte sie einen Fuß vor den anderen, schob sich sachte an der Couch vorbei und ging auf die Tür zu, die zu ihrem Schlafzimmer führte. Sie durfte ja keinen Laut von sich geben, immerhin bestand noch immer die Möglichkeit, dass dieses gierige Biest irgendwo dort auf lauerte. Bereit zuzuschlagen, sobald seine Beute nahe genug war.
    Ob sie damit übertrieb? Nein, keinesfalls. Die Welt war ein gefährlicher Ort, nicht zuletzt wegen solcher Personen. Die Szenen, welche sie in all den Tierdokumentationen gesehen hatte, waren dagegen noch harmlos …
    Das die Fahlbraunhaarige dabei einen wichtigen Punkt vergas war irrelevant. Ihre Meinung war unveränderlich.
    Der Moment der Wahrheit war gekommen. Vorsichtig lehnte sie sich gegen den Türrahmen, verlagerte etwas ihr Gewicht und lugte durch die leicht geöffnete Tür.
    Und dann atmete sie voller Erleichterung aus.
    Das Bett war gemacht, alles fein säuberlich zusammengelegt und an seinem dafür vorgesehenen Platz. Viel ordentlicher als wie sie es immer zurückließ.
    Erst in diesem Moment bemerkte Hazel den Duft, der noch immer in der Luft lag und sich durch ihr ganzes Apartment zu ziehen schien. Dieser übertrieben süßliche Geruch, der ihr in der Nase krabbelte und eindeutig aus einer gänzlich überteuerten, quietschebunten Parfümflasche stammte. Schon den Abend zuvor hatte sie diesen Duft bemerkt, der die schwarzhaarige Nervensäge umgab, wie ein dichter, undurchdringlicher Nebel aus rosa Wattebällchen, hatte diesem aber keine wirkliche Beachtung geschenkt.
    „Widerlich …“
    Mit tief heruntergezogenem Mundwinkel betrat die Dunkelhäutige letztendlich ihr Schlafzimmer und ging geradewegs auf den hellen Kleiderschrank zu, der das Bild einer außerordentlich gut gewählten Einrichtung abrundete.
    Vielleicht hätte sie nachschauen sollen, wie viel Uhr es war? Immerhin hatten sich ja die Knechte dieser Firme – der unnötig viel Aufmerksamkeit entgegengebracht wurde – für diesen Tag eingeladen. Aber geändert hätte das Wissen über die Uhrzeit an ihrem Vorhaben wohl trotzdem nichts, weshalb Hazel kopfschüttelnd nach frischer Unterwäsche griff und sich schlurfend ins anliegende Badezimmer bewegte.
    „Gnaargh …“
    Frustriert murrend griff die Oberschülerin nach einem der kleinen Handtücher, die genau neben dem Waschbecken hingen und warf es in das Gebilde aus Porzellan. Mit einem Ruck am Wasserhahn ließ sie einen Strahl auf das Stoffstück niederprasseln, bis sich der Stoff vollends mit Flüssigkeit vollgesogen hatte. Sie machte sich nicht einmal die Mühe zu lesen, was dieser rehäugige Unruhestifter da mit knalligem Lippenstift an ihrem Spiegel hinterlassen hatte, sondern wischte umgehend mit dem nassen Handtuch drüber und entfernte die pseudoliebevoll geschmierte Nachricht.
    Mal im Ernst, hatte dieses Biest etwa einen Jahresvorrat an billigem Lippenstift bestellt, nur um überall damit herumzusauen?
    Kaum das dieses unsinnige Spiegelgemälde entfernt war, ließ die Einzelgängerin das Handtuch ins Waschbecken fallen und begann damit, weswegen sie überhaupt ins Badezimmer gegangen war. Bevor sie hatte putzen müssen … zum frühen Morgen.
    Schnell waren die wenigen Kleidungsstücke an ihr herabgesunken, aufgesammelt und im Wäschekorb verschwunden, bevor sie zufrieden die Tür zu ihrer Dusche öffnete und darin verschwand.
    „Verdammt! Das kann doch nicht wahr sein!“
    Jegliche Ruhe, die sonst immer in ihr herrschte und ihr die Gabe verlieh, über alles hinwegzusehen, war gänzlich verschwunden. Mit aufgerissenen Augen presste sich die zitternde Oberschülerin an die kalten Fliesen, die am Ende sogar noch immer wärmer waren als das Wasser, welches einen Moment zuvor noch ihren Körper benetzt hatte.
    „Verflucht nochmal, seh' ich etwa aus wie ein dauerspitzer Kerl mit Blutstau?“
    Den Kopf mit der Stirn voran gegen die Fliesen gepresst, biss Hazel die Zähne zusammen und sagte den Kampf gegen das eiskalte Wasser an. Mal wieder schien jeglicher Bewohner in diesem Haus die Zeit abgepasst zu haben, wenn sie in aller Ruhe eine Dusche nehmen will. Toll.
    Dieser Tag fing echt gut an …

    [Bild: Blutlinks.png] Not even a sick game like the [Bild: MU4xeQxjjBlutDaiShi.png] can wreck my smile. [Bild: blutrechts.png]
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  12. #52 Reply With Quote
    Mahou Shoujo  Önee-sama's Avatar
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    [Bild: seikoku_no_dragonar___Eco_2_ava_2.png]

    Nana schaute Makoto mit fragendem Blick an.
    Was... mach ich jetzt bloß!?
    Immer noch knallrot, wand sie sich unter dem Blick ihrer Imouto, der ihr irgendwie stechend vorkam.
    "Nee-san..."
    "J-ja, weist du Nana, i-ich... ich lie-... ich mag dich doch! Als meine kleine Schwester natürlich!"
    Makoto war etwas tiefer ins Wasser gesunken und suchte nach den richtigen Worten.
    Oh mein Gott! Nana, warum fragst du das ausgerechnet jetzt...
    "U-und deswegen habe ich meiner Haus-VI dein Aussehen gegeben... um dich damit zu... ehren! Genau, um meine Dankbarkeit auszudrücken, eine so tolle Schwester zu haben!"
    Hoffentlich überzeugt sie das!

    Nana's Miene veränderte sich aber keinen deut. Stattdessen planschte sie mit einer Hand Wasser ins Gesicht ihrer älteren Schwester!
    "Iiieeeeekkks!"
    Makoto war davon total überrascht und konnte sich nicht wahren. Derweil sprach Nana weiter.
    "Okay, Nee-san... aber, wofür ist die... Kette?"
    "D-die hat Nonomoto hinzugefügt... und ich bekomme sie nicht mehr weg? Ja, sie lässt sich nicht mehr entfernen!"
    "Deine Haus-VI meinte aber, dass man die... Kette sehr wohl hätte entfernen können! Nur du hättest sie als permanentes Accessoire gespeichert..."
    Makoto erstarrte in blankem Entsetzen!
    Das ist... habe ich das nicht unter Privatsphäre gespeichert!?
    "N-Nana 2... hat dir das erzählt!? Nun, dass... es... ich..."
    Makoto fiel einfach nichts ein, wie sie ihre Schwester davon überzeugen sollte, dass sie nicht die Kette gespeichert hatte. Für sie war es der blanke Horror und sie wand sich unter dem blick von Nana, der ihr mehr und mehr unheimlich erschien.
    "Neeeee-ssaaaaaaaannn...."
    Nana dehnte die Anrede an ihre Schwester und Makoto schluckte einmal schwer.
    "J-ja... i-ich, nun, die Erklärung ist... ist... Nonomoto ist an allem Schuld! Die haben Nana 2 verändert und lassen sie jetzt die Unwahrheit sagen! Du musst mir glauben, Nana!"
    Makoto klammerte sich jetzt an die Devise 'Beschuldige einfach die Anderen' und hoffte, Nana würde ihr glauben...
    Doch Nana war noch nicht fertig! Sie stand auf und schaute auf Makoto herab!
    "Nee-san! Wirklich? Aber warum hat dann deine Haus-VI mir außerdem erzählt, dass Nonomoto ihr äußeres Erscheinungsbild nicht für präsentabel hielt..."
    "D-d-d-das ist so, weil... ich..."
    "Nee-san?... Nee-san!"
    Es war ein wenig zu viel für Makoto: Ihre Imouto, die sich nackt aus der Wanne erhoben hatte, dazu das heiße Wasser und die Anspannung, sich raus winden zu müssen... Makoto sank mit ihrem Kopf ziemlich weit ins Wasser und nach hinten... dazu hatte sie Nasenbluten! Nana registrierte das und kam sofort bestürzt ihrer großen Schwester zu Hilfe: Fürsorglich ließ sie sich zu Makoto herab und nahm diese in ihre Arme...
    "Nee-san, alles in Ordnung mit dir!?"
    "E-es geht schon... nur das... heiße Wasser..."
    Nana, wenn du so nah bist... das ist zu viel für mich...

    Makoto brauchte tatsächlich ganze 5 Minuten, um wieder einigermaßen stabil zu werden... was daran lag, dass Nana sie die ganze Zeit über in ihren Armen hielt!
    "Wollen wir lieber raus, Nee-san?"
    "Nein, e-es geht schon wieder, danke dir, Nana... außerdem fehlt noch das Shampoo..."
    "Ok... warte, ich helfe dir, Nee-san!"
    Nana half Makoto auf die Beine, schnappte sich die Shampooflasche und fing an, ihre große Schwester einzuseifen.
    D-das ist einfach zu viel! Wir baden zusammen und... ich... kann es nicht genießen! Ich brauche... Luft...
    Makoto atmete tief ein und aus. Sie ließ Nana gewähren und war einfach nur froh, dass ihre Imouto nicht mehr von ihrer Haus-VI sprach. Nana ging sehr gründlich zu Werke, weshalb Makoto sich echt zusammenreißen musste, nicht in ihre typischen Verhaltensmuster gegenüber ihrer kleinen Schwester zu verfallen. Als Nana sie abgespült hatte und sich jetzt selbst einseifte, dachte Makoto ein wenig nach.
    Schöne Schwester bin ich! Unsere Eltern sind in den Fängen von Nonomoto und ich kann mich noch nicht mal selbst baden! Nana dagegen... sie ist so fürsorglich! Trotz der Umstände... ich mache mir ja auch Sorgen um Mutter und Vater... nur für Nana muss das noch viel schwerer sein! Aber, ich werde mein Bestes geben, dass Nana nicht Alles alleine machen muss! Und vielleicht... wenn das morgen klappt... ist der ganze Spuk auch wieder vorbei!
    Makoto hatte ihre alte Entschlossenheit wieder gefunden und man sah ihr an, dass sie vor Tatendrang strotzte. Nana war derweil auch mit sich selbst fertig.
    "Komm, Nee-san, ich bin fertig. Lass uns raussteigen und uns abtrocknen... warte, ich helfe dir!"
    "Ja, lass uns raussteigen..."
    Makoto wollte eigentlich selbst aussteigen, konnte aber die Fürsorglichkeit ihrer Schwester einfach nicht ablehnen. Also ließ sie sich von Nana aus der Wanne helfen und legte auch keinen Protest ein, als diese begann, Makoto mit einem Handtuch abzutrocknen. Als Nana fertig mit ihr war, nahm sie ein zweites Handtuch und begann damit, sich selbst zu trocknen. Makoto stand, in dem riesigen Handtuch eingehüllt, da und betrachtete ihre kleine Schwester eindringlich. Nana brauchte nicht lange und war auch schnell fertig.
    "Komm, Nee-san, machen wir uns fertig, es war ein langer Tag und... und..."
    Makoto ging rasch zu Nana und hüllte sie Beide in ihr großes Handtuch.
    "Schon okay. Danke für Alles, was du heute getan hast!"
    "Ja, Nee-san... es ist nur, ich vermisse Mutter und Vater..."
    "Ich auch, Nana, ich auch! Doch sei unbesorgt, wir schaffen das schon!"
    Sie strich Nana durch deren Haare.
    "Lass uns schlafen gehen. Morgen, wenn die von Nonomoto kommen, sehen wir weiter, okay?"
    Nana sah sie an und schien sich ein wenig besser zu fühlen.
    "Okay... Ach, Nee-san, ich hab uns auch Nachthemden hingelegt."
    Nana löste sich aus der Umarmung und ging zu einem Kleiderhalter. Von dort nahm sie zwei Nachthemden...
    Awww... Nana, dass du DIE Zwei genommen hast!
    Makoto wäre vor Freude am liebsten durchs Haus gehüpft, hatte Nana doch zwei Nachthemden genommen, die Makoto aus einem ihrer Otaku-Shops erstanden hatte! Die Nachthemden waren knallrosa, mit vielen Rüschen und Schleifchen und auf der Vorderseite prangten jeweils ein Anime-Charakter. Es waren zwei Mädchen, die Titelheldinnen einer bekannten Serie an 'Magical Girls' - was den restlichen Schnitt der Nachthemden erklärte! Gemeinsam zogen sie sich an und Makoto brachte Nana auf deren Zimmer...

    Nana's Zimmer war ein normales Mädchenzimmer, mit allerlei Holopostern und Stofftieren und so Zeugs... Die ganzen dinge, die an Animeserien erinnerten, waren alle von Makoto gekauft worden und Nana's Zimmer auf Makoto's ausdrücklichen Wunsch hinzugefügt worden. Dennoch schien es Nana nicht zu stören, hatte sie doch jedes einzelne Geschenk ihrer großen Schwester aufbewahrt. Makoto half Nana in ihr Bett, deckte sie zu und setzte sich neben sie auf die Bettkante.
    "Hör mir zu, Nana. Schlaf dich ruhig mal richtig aus, ja? Es war ein anstrengender Tag und wir müssen morgen fit für den Termin um 10 Uhr sein. Deshalb schickt es, wenn du um 8 Uhr aufstehst. Dann hast du noch genug Zeit, dich fertig zu machen und zu Essen."
    "Okay... und danke, Nee-san!"
    "Nicht doch, dafür bin ich doch da!"
    Makoto gab Nana einen Kuss auf die Stirn, dann stand sie auf.
    "Schlaf jetzt, ja?"
    "Ja, Nee-san."
    Makoto löschte das Licht und begab sich in ihr Zimmer...

    Makoto's Zimmer war ein Hort der Otakukultur! Die Wände waren eine einzige Aneinanderreihung von Holopostern, überall gab es Vitrinen mit Figuren zu Animeserien und die Schränke waren begehbar und beherbergten zu 75% Kostüme zu Animeserein und -filmen! Ihr Bett war riesig und ein Nachbau aus einer bekannten Serie, dazu tummelten sich alle möglichen Kissen mit entsprechenden Bezügen! Makoto ging zu ihrem Bett, schmiss sich darauf und aktivierte ihre Haus-VI
    "Nana 2. Stelle einen Weckruf um Punkt 7 Uhr für morgen früh!"
    "Natürlich, ehrenwerte Onee-sama!"
    "Dann merke dir, wenn meine Schwester aufwacht und nach mir fragt, sagst du ihr Folgendes: 'Nana, wenn du diese Nachricht erhältst, bin ich los, das Problem mit Nonomoto lösen! Ich habe einen Plan und bin auch bald wieder zurück! Bitte mache dir keine Sorgen und schließe dich im Haus ein, bis du von mir hörst! Deine Nee-san, Makoto!'"
    "Aufgezeichnet und gespeichert, ehrenwerte Onee-sama!"
    "Gut!"
    Makoto schaute die VI kurz an, dann kam ihr ein weiterer Gedanke.
    "Ach ja, Nana 2! Wenn meine Imouto nochmals Fragen nach deinem Design und deinem Aussehen stellt, dann sagst du ihr Folgendes: 'Nonomoto Enterprises hat dich manipuliert und man kann dein Aussehen zur Zeit nicht ändern!' Ansonsten verschließe bitte jegliche Infos zu deinem Aussehen vorher und Allem, was damit zusammenhängt als Privatsache!"
    "Natürlich, Onee-sama!"
    Gut, das sollte dafür sorgen, dass Nana nicht weiter nachfragt, was es mit meiner Haus-VI auf sich hat...
    Zufrieden, alles getan zu haben, legte sich Makoto hin und sann noch etwas über ihren Plan nach. Sie ging ihn mehrmals im Kopf durch, überlegte, ob Nonomoto ihn verhindern könnte und schaute, ob ihr vielleicht irgendwo ein Fehler passiert war...

    Makoto war schon leicht eingedöst, als es an ihrer Tür pochte...
    "Nee-san? Bist du noch wach?"
    Die leise Stimme ihrer Schwester vernehmend, setzte sich Makoto auf, rieb sich die Augen und antwortete.
    "J-ja... ich bin noch wach... komm rein, Nana."
    Was sie wohl möchte?

    Nana öffnete die Tür, schloss sie hinter sich wieder und kam im Dunkeln zu Makoto ans Bett.
    "Nee-san... ich... kann nicht schlafen... und deshalb... kann ich... heute Nacht... bei dir bleiben!?"
    Makoto's Herz setzte bei der schüchtern vorgetragenen Bitte einen Schlag lang aus und sie war hellwach!
    "J-ja... natürlich! Komm rein, ehe dir kalt wird!"
    Das ist... zu schön, um wahr zu sein! Schlafen mit Nana und...

    Makoto hatte die Decke aufgeschlagen und Nana kroch jetzt zu ihr ins Bett.
    "Danke, Nee-san!"
    "Nicht doch! Deine große Schwester passt heute Nacht auf dich auf!"
    "Ja... okay..."
    Nana klang etwas müde und Makoto nahm eine Hand von Nana und hielt diese. Nicht lange und Nana war friedlich eingeschlafen...
    Awww... sie ist so süß, wenn sie hier so liegt... und ich würde ja gerne so viel mit ihr anstellen!
    Makoto seufzte einmal, dann sah sie zu Nana.
    Aber ich muss mich zurückhalten, bis das alles geklärt ist! Und meinen Plan... kann ich immer noch morgen früh durchführen! Solange ich beim Aufstehen Nana nicht wecke!
    Makoto gab auf einer kleinen Tastatur auf ihrem Nachttisch ein paar Befehle ein - es war eine Tastatur, um manuell Befehle an ihre Haus-VI geben zu können, wenn die Stimmkommunikation einmal nicht möglich war... so wie jetzt, wo sie durch Sprechen doch nur ihre Schwester aufwecken würde! Zufrieden, alles erledigt zu haben, legte sie sich zu Nana, nahm diese im Schlaf in ihren Arm und schloss selbst ihre Augen...
    Önee-sama is offline Last edited by Önee-sama; 10.03.2015 at 19:56.

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    [Bild: AvatarIchika.png]Schnellen Schrittes und zugleich mit einem überaus zufriedenen Lächeln auf den Lippen bewegte sich die Schwarzhaarige flink die Stufen hinab, wollte sie es immerhin vermeiden von Personen gesehen zu werden, die sie nicht hätten sehen sollen. Gleichzeitig war sie natürlich in Eile, immerhin hatte jemand wie sie immer einen vollen Terminkalender. So auch an diesem Tag. Und alle danach folgenden.
    Bevor Ichika, kaum das sie im Innenhof angekommen war, ihren Weg über das gerade gefegte Pflaster fortsetzen konnte, bemerkte sie einen Wagen in der Einfahrt. Natürlich war es nicht nur irgendein Wagen - der sonst wohl kaum ihre Aufmerksamkeit erregt hätte - sondern der einer gewissen Person, die sie eigentlich nicht erwartet hatte. Sei es drum. Mit erhobenem Kopf und zurechtgerückter Handtasche bewegte sie sich auf den Wagen zu, fixierte dabei die Beifahrerseite und stellte sich demonstrativ neben die Tür. Synchron mit der Bewegung ihrer vollen Lippen fuhr das Fenster des Wagens herunter und ermöglichte es genauer zu erkennen wer am Steuer saß. Nicht, dass Ichika dies nötig gehabt hätte in den Wagen zu blicken, wusste sie doch bereits vom ersten Moment an wer dort auf sie wartete.
    „Nun stellt sich mir die Frage: Wer ist heute dsa Objekt ihrer Aufmerksamkeit, Yasui-kun oder meine Wenigkeit? Vielleicht auch jemand ganz anderes?“
    Mit ihrem typischen Lächeln auf den Lippen beugte sich das Model leicht herab, legte ihre Rechte auf den Rahmen des Wagens und brachte sich auf eine Augenhöhe mit der Person im Wagen.
    „Ich hätte nicht erwartet, dass es sich auf diese Art und Weise auf ihren Verstand auswirkt, aber falls sie es vergessen haben: Wir haben eine Abmachung, an die ich gewillt bin mich zu halten.“
    Ein leichtes Zucken des linken Auges der Schwarzhaarigen zeigte, dass sie es ganz sicher nicht vergessen hatte. Ihr Lächeln jedoch blieb bestehen. Sie wollte nicht daran erinnert werden, war es doch ohnehin ein Teil ihres Lebens, den man kaum hatte vergessen können. Es jedes einzelne Mal anzusprechen - so perfide man es auch mit Worten verhüllte - war nicht nötig.
    „Oh?“
    Gespielt überrascht lehnte sich das Mädchen etwas weiter in den Wagen, wollte sie immerhin verhinden das Ausenstehende dieses Gespräch mitbekamen und mehr erfuhren, als sie hätten wissen müssen.
    „Glauben sie, jemand wie ich könnte vergessen was ihre Firma gewillt ist mir anzutun? Halten sie mich nicht für dumm, ich weiß wo ihre Prioritäten liegen. Und das gewiss nicht bei der Erfüllung irgendwelcher Abmachungen.“
    Die Hand der älteren Frau glitt leicht am Lenkrad herab, nur um sie schlussendlich wieder in der gleichen Position wie zuvor abzulegen. Nicht auch nur einen Augenblick lang hatte sie sich die Mühe gemacht, sich zu ihrer jüngeren Gesprächspartnerin herumzudrehen, stattdessen blickte sie die gnaze Zeit über auf die leuchtende Zeitanzeige im Amaturenbrett.
    „Nonomoto Enterprises hält seine Versprechen.“
    Das taten sie wohl. Bevorzugt natürlich die, die mit Drohungen einhergingen.
    „Ich habe noch einen wichtigen Termin. Steigen sie ein und vergeuden sie nicht meine wertvolle Zeit.“
    „Schon so früh am Morgen damit beschäftigt die Opfergaben für den Pöbel herzurichten? Ich bin überrascht.“
    Das war sie natürlich nicht. Immerhin hatte Nonomoto nicht all sein Geld mit Nachlässigkeit verdient.
    Mit einem teilnahmslosen Kopfschütteln leistete die Schwarzhaarige Folge, öffnete die Tür zum wagen und ließ sich in den gepolsterten Sitz sinken. Die Inneneinrichtung war schlicht, aber überaus modern und sicher auch auf dem neusten Stand der Technik. Es hätte sie nicht gewundert, wenn der Wagen von allein gefahren wär, kaum das man das Ziel eingegeben hätte.
    Achja, das Ziel. Wenn sie schon die Möglichkeit hatte, von dieser Person gefahren zu werden, dann könnte sie ja auch versuchen es vollends auszunutzen. Also drehte sie ihren Kopf leicht zu der Rotharigen herum, die in genau diesem Moment den Wagen startete.
    „Machen sie ich keine Mühe, ich weiß wohin sie müssen.“
    Was natürlich nicht bedeutete, dass sie auch dorhin gefahren wurde, oder? Aber es war einfacher mit einer Wand zu reden, als mit dieser Frau. Selbst bei Yasui-kun - aus deren Apartmant sie gerde erst kam - war einfacher zu handhaben, wenn man erst einmal wusste wie.
    „Im Handschuhfach finden sie das Päckchen.“
    Oh. Der eigentliche Grund, weshalb sie Frau den Weg überhapt auf sich genommen hatte. Der Grund, weshalb Ichika überhaupt in den Wagen gestiegen war. Fast schon euphorisch glitten die schmalen Finger der Oberschülerin zu dem Fach, öffneten es mit einem leisen Klicken und nahmen das versprochene Objekt der Begierde entgegen. Es war kaum großer als ihre Hand selbst und raschelte bei jeder Bewegung, mit der sie das kleine Päckchen in ihrer Handtasche verstaute.
    „Verbindlichsten Dank.“
    Sie war nicht wirklich dankbar. Nicht dafür. Nicht, wenn man bedachte, was alles damit einhergin.
    Aber auf eine gewisse Art und Weise hatte sie das wohl sagen müssen, immerhin war diese kleine Schachtel alles, was ihr in diesem Leben noch wirklich etwas bedeutete - etwas an dem sie wirklich hatte festhalten können.
    „Sie haben ihr bereits eine Einladung gesendet, nicht wahr?“
    Schulterzuckend versuchte Ichika das Thema zu wechseln und drehte sich wieder leicht zu der Fahrerin herum. Der Wagen war angenehm leise, es lief auch keine Musik, die eine Unterhaltung hätte stören können, womit gewährleitet war, dass sie durchaus eine Antwort bekommen könnte.
    „Exakt. Eine Zusage folgte kurz darauf.“
    Mit leicht offen stehendem Mund lehnte sich die Schwarzhaarige in dem weichen Sitz zurück. Wie konnte eine einzelne Person nur so naiv und dumm sein? Wie konnte man sein Leben nur so leichtsinnig aufs Spiel setzen?
    „Schien ja ziemlich einfach gewesen zu sein. Bestimmt eine angenehme Abwechslung, den Leuten mal nicht mit dem Tod ihrer Liebsten drohen zu müssen, um sie zu diesem Spiel zu bewegen.“
    Amüsiert presste sie ihren Zeigefinger gegen ihre vom Lipgloss glänzenden Lippen, als sie den Blick abwandte und aus dem Fenster sah. Die Leute gingen betriebsam ihrer Arbeit nach, wollten anscheinend alles vorbreiten für das große Event und die damit verbundene Ruhezeit.
    „Der Tod ist eine überraschend erfolgsversprechende Methode, nicht wahr?“
    Wieder das Zucken im linken Auge, welches das Mädchen dazu brachte weihterhin starr aus dem Fenster zu blicken. Sie biss sich auf die Unterlippe und krallte leicht mit ihren lackierten Fingernägeln in das Polster des Sitzes.
    „Vergessen sie nicht, dass sie heute noch ein Treffen haben. Wir wollen ja nicht, dass sie am Ende keine Erfolge liefern können. In ihrem Fall wär dies wohl ziemlich riskant.“
    Die magentafarbenen Augen der Schwarzhaarigen wurden zu Schlitzen und das perfekt einstudierte Lächeln auf ihren Lippen war gänzlich verschwunden.
    „Keine Sorge, ich weiß was ich zu tun habe. Es wird alles bereit sein, wenn das Dai Shi beginnt ...“
    Der erlösende Moment war gekommen, als die Rothaarige den Wagen zum Stehen brachte und sich zu Ichika herumdrehte. Das erste Mal seit dem Beginn der Unterhaltung sah sie die Oberschülerin mit ihren eisblauen Augen an. Gefühllos.
    „Ich muss zugeben: Ich bin überrascht, dass sie so bereitwillig Folge leisten.“
    Das Lächeln, welches dieses Mal auf den rosaroten Lippen des Mädchens erschien, war reiner und ehrlicher als jedes, das an diesem Tag ihr Antlitz geziert hatte.
    „Man muss bereit sein sich selbst aufzugeben, wenn man etwas erreichen will, dass einem wichtig ist.“
    Mit diesen Worten öffnete sie die Autotür und stieg mit vollendeter Bewegung aus.

    [Bild: Blutlinks.png] Not even a sick game like the [Bild: MU4xeQxjjBlutDaiShi.png] can wreck my smile. [Bild: blutrechts.png]
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    Provinzheld DragonGodSlayer's Avatar
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    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Quote Originally Posted by DragonGodSlayer View Post

    [Bild: pal110x110jz4uqgn9fk.jpg]

    Nach dem der Arbeiter von Nonomoto gegangen war saß sich Pal besorgt auf seine Couch. Was soll ich nur machen? Ich will doch nicht mein Leben in einem Spiel riskieren, aber ich kann doch nicht zulasse, das sie das Unternehmen, welches mein Vater so mühsam aufgebaut hat aufkaufen. „Verdammt, verdammt, verdammt was soll ich nur machen?" Schrie er laut stark hinaus.

    Als er sich wieder etwas gefasst hatte bemerkte er die Visitenkarte auf dem Tisch lag, er schaute sie sich an, während er weiterhin überlegte, was er machen solle. Nachdem er sich die Karte eine Weile angeschaut hatte bemerkte er, dass auf der Rückseite etwas stand. „Wenn Sie uns nicht glauben können Sie ruhig Nachforschungen anstellen, sofern sie unser Gespräch nicht erwähnen.“ „Verdammt, als ob sie meine Gedanken und Handlungen vorhergesehen hätten, na dann werde ich mal machen was sie wollen.“

    Pal setzte sich an seinen Computer und setzte sein MNE auf, danach rief er seinen Vater an, um sich über die Finanzielle Situation seiner Eltern und des Unternehmens zu informieren. Nachdem er seinem Vater einige Halbwahrheiten erzählt hatte, konnte er seinen Vater überreden ihm einige Unterlagen zu schicken, unter anderem die Bilanzen der letzten drei Jahren, sowohl in elektronischer Form als auch in Papierform, welche sein Vater noch aus Gewohnheit anfertigte. Die Papierform wurde natürlich eingescannt. Als Pal die Dokumente erhalten hatte bedankte er sich, druckte sie aus und überprüfte sie dahingehend, ob die Aussagen des Nonomoto Mitarbeiters stimmten. Nach dem er sich drei Stunden lang durch die Bilanzen und den anderen Dokumenten gelesen hatte erkannte er, dass das Unternehmen seines Vaters in keinster Weise überschuldet war.

    „Pah solche Lügner, aber sie hätten locker die Mittel um sein Unternehmen entweder in den Ruin zu treiben oder aufzukaufen. Somit ist mein Problem also immer noch nicht gelöst, auch wenn ich jetzt weiß, dass mein Vater nicht überschuldet ist.“ Sagte er sowohl wütend als auch besorgt. Da es schon spät war beschloss er sich hinzulegen und erst am nächsten Tag sich weitere Gedanken darüber zu machen. Es verging jedoch eine weitere Stunde, bis er endlich ruhig war und eingeschlafen war.


    [Bild: pal110x110jz4uqgn9fk.jpg]

    Um 7:30 Uhr klingelte ein Wecker, in der Mitte des Raumes erschienen die „Tokio Hotel“ welche eines ihrer Lieder sangen. Die Person, welche im Bett lag fing an sich zu räkeln. Unter der Bettdecke erschien eine Hand, welche versuchte den Wecker auszuschalten. Doch sie verfehlte den Knopf, welche den Wecker ausschaltete. Nach einigen erfolglosen Versuchen, kam auch der Kopf unter der Decke hervor und mit einer gezielten Handbewegung schaltete er den Wecker ab. Immer noch müde und mit fast geschlossenen Augen ging er ins Badezimmer. „Zum Glück hatte mein Vater damals die Idee, dass ich diese Vollspacken als Wecker nehme solle, da man bei deren ihr Gejaule einfach nicht weiter schlafen kann.“

    Im Badezimmer zog er seine Boxershorts aus, in der er geschlafen hatte und stieg in die Dusche. Die Dusche wäre groß genug für drei Personen und war mit der neuesten Technik ausgestattet,so wird der Wasserdruck genau angepasst und und die Wärme auch. Er duschte eine ganze Weile, da er sich wieder Gedanken über seine Teilnahme bei Dai Shi machte. Währenddessen lehnte er sich gegen eine der Wände der Duschkabine und ließ den Wasserstrahl auf seinen Kopf treffen.
    Was soll ich nur machen, nehme ich daran teil, werde ich bestimmt sterben und sie werden das Unternehmen meines Vaters aufkaufen und nehme ich nicht teil, werden sie das Unternehmen meines Vaters aufkaufen, welches er so mühsam aufgebaut hatte. Also in beiden Fällen, übernehmen sie sein Unternehmen, aber nur in einem werde ich sterben. Ich darf aber nicht zulassen, dass Nonomoto den Traum meines Vaters aufkauft.
    Er haute mit der Faust gegen die Wand.
    "Verdammt, ich darf doch nicht zulassen, dass der Traum meines Vaters einfach so zerstört wird, aber meine Chancen zu gewinnen liegt nur bei ca. 0,00001%. Ich bin nun mal kein guter Spieler."
    Es rollten einige Tränen über sein Gesicht.
    "Ich kann meine Eltern doch nicht gleich zweimal kurz hintereinander eine Tragödie erleiden lassen. Die ein zigste Möglichkeit, bei der sie maximal eine erleiden wäre …"
    Er richtete seinen Oberkörper wieder auf und schien sehr entschlossen. Er beendete seine Dusche, die eh schon lange genug gegangen war.

    Pal ging in die Küche und bereitete sich sein Frühstück zu, er machte sich das klassische Rührei mit Speck. Immer noch seinen Plan durchgehend aß er sein Frühstück und spülte danach ab. Um sich auf das Dai Shi vorzubereiten ging er um 8:15 Uhr los und kaufte die wichtigsten Dinge die er brauchte ein. Er ging in Lebensmittel-, Bekleidungs- und Elektrogeschäfte. Als er mit den Einkäufen fertig war, kam er um 11:10 Uhr wieder daheim an.

    Er warf einen Blick auf seine MNE und bemerkte, dass er einen Anruf von Chris verpasst hatte. „Shit, was will er von mir? Ich muss mir irgend etwas einfallen lassen, warum ich nicht abgenommen habe.“ Während er darauf wartete, dass die Vorlesung vorbei war setzte er sich auf sein Sofa. Zwölf Minuten später rief er Chris mit seiner MNE zurück. Chris nahm ab.
    „Hey Chris, tut mir leid, habe noch geschlafen, was wolltest du von mir?“
    „Ich wollte dich eigentlich nur fragen, warum du bisher nicht zur Uni gekommen bist?“
    „Ach so dass, ich habe keine Lust, da ab nächster Woche eh keine Vorlesung mehr statt findet, wegen dem Dai Shi, da kann ich meine Zeit auch so sinnvoll nutzen, ich bin ja bestimmt nicht der Einzige der so denkt, es fehlen bestimmt noch einige mehr oder?“
    Wenn ich einen Sinn sehen würde noch hin zu gehen würde ich dies machen, aber da es eh bald vorbei ist, wäre es unnötig.
    „Natürlich fehlen noch mehr, aber von dir hätte ich etwas anderes erwartet, also warum bist du nicht da?“
    „Weil es keinen Sinn macht jetzt noch zur Vorlesung zu gehen, da ich das, was wir jetzt lernen bis zum Ende von Dai Shi und dem fortsetzen der Vorlesungen eh vergessen habe, und ich keine Lust habe meine Zeit zu verschwenden.“
    Chris lege auf.
    „Typisch Chris dieser Idiot, einfach so aufzulegen, aber er hat es auch gut. Er muss sich nicht über sein überleben sorgen so wie ich.“

    Am Abend klingelte es an der Haustür von Pal, dieser öffnete dies Haustür und wie erwartet stand wieder der Arbeite von Nonomoto vor der Tür. Diesen bat er freundlichst hinein und der Arbeiter nahm dieses Angebot freundlichst entgegen, er setzte sich wie am Tag zuvor auf die Couch. Gegenüber von ihm nahm Pal platz und hoffte nur, sein Plan aufgehen wird.
    „Ich komme dann mal gleich zur Sache, also wofür haben sie sich entschieden?“
    „Ich weiß, das sie mich angelogen haben, was die Verschuldung meines Vaters angeht, aber ich werde trotzdem unter einer Bedingung mitmachen.“
    Der Arbeiter von Nonomoto lachte und wurde danach wieder erst. Er stellte seine Ellenbogen auf seine Oberschenkel, faltete seine Fäuste zusammen und legte dort seinen ab.
    „Was glauben Sie eigentlich wer Sie sind? Wir sind hier die ein zigsten, die hier Forderungen stellen. Aber ich will mal nicht so sein, was für eine Bedingung stellen Sie?“
    „Ich habe jedes Recht Bedingungen zu stellen, da Ihr ja was von mir wollt und nicht umgekehrt. Aber gut, da Ihr Angebot war, dass Ihr das Unternehmen meines Vaters nur nicht aufkauft wenn ich gewinne möchte ich dies ein ganz klein wenig umändern.“
    Hoffentlich klappt es, ansonsten wir Dai Shi ohne mich laufen müssen.
    „Also, ich werde am Dai Shi teilnehmen, wenn Nonomoto Enterprises mir schriftlich versichert, das Unternehmen meines Vaters nicht aufzukaufen, egal ob ich gewinne oder nicht. Entweder es wird so gemacht oder Dai Shi wird ohne mich stattfinden.“
    „Ich hätte mir eigentlich mehr erwartet, aber ich kann dies nicht einfach so entscheiden, ich muss dies erst mit meinen Vorgesetzten abklären müssen. Kann ich hier in einem Raum ungestört telefonieren?“
    „Ja natürlich, hier drüben können Sie telefonieren, ich werde hier warten.“

    Pal sah, wie sein mehr oder weniger freiwillige Gast in seinem Schlafzimmer verschwand. Nach einer halben Stunde kam er wieder herein und saß sich wieder auf die selbe Stelle.
    „Ich weis zwar nicht, was es Ihnen bringt aber ich kann ihnen mitteilen, dass wir Ihren Forderungen nachgeben. Das Schriftstück welches Sie verlangen wird ihnen in den ein oder zwei Tagen zukommen. Genauso wie einen Termin, welchen Sie einhalten müssen."
    Erleichterung erkannte man in seinem Gesicht. Nachdem noch einige Kleinigkeiten geklärt wurden führte Pat seinen Gast hinaus.
    Vor Freude, dass seine Forderungen zugestimmt wurden könnte er fast Luftsprünge machen.
    DragonGodSlayer is offline Last edited by DragonGodSlayer; 14.10.2014 at 18:18.

  15. #55 Reply With Quote
    Mahou Shoujo  Önee-sama's Avatar
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    [Bild: seikoku_no_dragonar___Eco_2_ava_2.png]

    "Aufwachen, ehrenwerte Onee-sama!"
    Makoto vernahm ein leises Flüstern in ihren Ohren. Immer noch zu 3/4 im Schlafzustand, antwortete sie nur träge und ohne die Augen zu öffnen.
    "Nicht jetzt, Nana... wir können noch schlafen..."
    Doch anstatt direkt wieder einzuschlafen, nahm sie jetzt einen in regelmäßigen Abständen einen wiederkehrenden Lufthauch auf ihrem Gesicht war, der sie zur Hälfte wach machte.
    "Aber die ehrenwerte Onee-sama hat mich gebeten, sie unter allen Umständen um Punkt 7 Uhr zu wecken! Desweiteren möchte ich sie darauf hinweisen, dass ihre Imouto genau neben ihnen am Schlafen ist, jedoch die Chance besteht, dass sie durch ihr Gerede aufgeweckt wird!"
    Wie, als wenn Makoto mit eiskaltem Wasser beschüttet worden wäre, öffnete sie daraufhin ihre Augen! Denn mit einem Male fiel ihr Alles wieder ein, was sie sich heute vorgenommen hatte!
    "Ja! Na-"
    Schon wollte sie ihrer Haus-VI befehlen, den Rand zu halten, um ihre kleine Schwester nicht zu wecken, als ihr etwas Gewahr wurde: Sie lag mit Nana Gesicht an Gesicht! Der gleichmäßige Atem ihrer Schwester war es, der sie im Gesicht kitzelte, so dicht lagen sie beieinander... oder besser gesagt, ineinander! Makoto stellte fest, dass sie Beide den jeweils Anderen umarmt hielten und auf einem Arm der jeweils Anderen lagen! Zudem spürte sie, dass sie ihre Beine miteinander verschlungen hatten!
    Oh nein! Das ist... so unglaublich süß von Nana! Wie soll ich bloß...
    Makoto drehte ihren Kopf ein wenig, dabei darauf achtend, so wenig Bewegung wie möglich nutzend, um ja keine ungewollten Erschütterungen zu verursachen und dadurch noch aus Versehen Nana zu wecken!
    "Ich bin wach, Nana 2! Und jetzt hast du Sendepause, bis Nana nach mir fragen wird!"
    "Verstanden, Onee-sama!"
    Obwohl der Wortwechsel flüsternd stattgefunden hatte, schien er die echte Nana aber zumindest unruhig gemacht zu haben.
    "hmmm..."
    Nana brummte kurz vor sich hin, dann nahm sie Makoto mit ihren Armen und Beinen noch fester in ihren Griff, ehe sie wieder friedlich vor sich hin schlief.
    Puh, das war knapp! Fast hätte ich Nana geweckt!
    Ganz langsam und sachte drehte Makoto ihren Kopf zurück.
    Das ist ein Problem! Wie soll ich nur hier weg kommen, ohne Nana zu wecken!Oh, ich fasse es nicht: Eine tolle Situation nach der Anderen und eine schöner als die Andere... und ich kann GAR NICHTS damit anfangen! Ich verfluche Nonomoto dafür! Verdammte Mistkerle, Aasgeier...
    Makoto wetterte noch 5 weitere Minuten in typischer Manier mal wieder gegen Alles und Jeden in Gedanken, ehe sie sich wieder fing!
    Reiß dich jetzt gefälligst zusammen, Makoto! Nana brauch dich! Und unsere Eltern sowieso! Sei einmal eine große Schwester und tu was für deine Familie!
    Nach und nach zog sie eins ihrer Beine aus der Umklammerung von Nana hervor. Dabei ging sie äußerst angespannt zu Werke: Jeder unregelmäßige Atemzug von ihrer kleinen Schwester ließ sie innehalten und sogar ihren Atem hielt sie dabei an! Doch nach etwa 10 Minuten war es geschafft und beide Beine waren frei!
    Geschafft... jetzt die Arme...
    Ihren rechten Arm brauchte sie ja nur anzuheben. Schwieriger gestaltete es sich, Nana's linken Arm von ihr herunter zu heben!
    Ganz vorsichtig jetzt...
    Doch Makoto schaffte es, Nana's Arm von sich zu heben und auf die Decke zu platzieren, ohne Nana dabei zu wecken. Als sie gerade darüber nachdachte, wie sie ihren linken Arm unter Nana hervor bekam, schlug Nana zurück: Ein Bein fuhr unter Decke plötzlich herum und klammerte sich erneut an Makoto! Diese hielt ihren Atem an.. doch nichts passierte! Nach ein paar unruhigen Bewegungen, verfiel ihre Schwester wieder in ihren normalen Schlafrhythmus.
    Oh Nana... also wieder von vorne...
    Erneut machte sich Makoto daran, ihre Beine von Nana zu befreien. Nachdem das geschafft war, begann sie vorsichtig ihren linken Arm unter Nana hervor zu ziehen. Millimeter um Millimeter bewegte sich ihr Arm - dabei achtete Makoto auf jedes Anzeichen, ob Nana aufwachen würde! Doch nach unendlich langen und quälenden Minuten war auch dieser Akt geschafft!
    Endlich!
    Doch gerade, als sie sich langsam wegdrehte, um aus dem Bett zu schlüpfen, schlug Nana ihren Arm ins Gesicht von Makoto!
    Au! Nana, was zum...
    "Hrmmm..."
    Makoto verhielt sich mucksmäuschenstill und wartete, dass Nana wieder zur Ruhe kam... dann hob sie deren Arm erneut weg! Schlussendlich gelang es Makoto, aus dem Bett zu schlüpfen! Als sie auf ihren Beinen stand, widerstand sie dem Drang, Nana übers Gesicht zu streicheln...
    Bis später, Nana! Deine Schwester geht jetzt Hilfe holen!
    Mit einem letzten Blick auf ihre Imouto entschwand sie aus dem dunklen Zimmer...

    Im Rest des Hauses war es schon längst hell, hatten sich die Fenster doch beim ersten Sonnenschein wieder durchlässig gefärbt. Nur in Schlafräumen und den Kinderzimmern war die Einstellung nicht auf Automatik für die Fenster, so dass man den manuellen Befehl hätte geben müssen, dass die Fenster Licht von draußen durchließen...
    Makoto rannte ins Badezimmer und sah dort auf eine Uhr.
    "Verdammt! Das hat mich viel zu viel Zeit gekostet!"
    Ihr blieb nicht mal mehr eine viertel Stunde, um sich schnell fertig zu machen, bevor Nana geweckt werden würde! Deshalb war nur eine schnelle Katzenwäsche drin und an Kleidung nahm sie den Stapel von gestern, der noch im Bad lag. Dann eilte sie nach draußen...

    "Raaaaaaaa!!!"
    Kaum war Makoto aus dem Haus, musste sie sich erstmal den Stress von der Seele brüllen!
    "Bakas! Wartet nur, bis Makoto euch in den Arsch getreten hat! Dann werdet ihr vor mir knien und uns unsere Eltern zurück geben! Und dann kann ich mich auch wieder ganz Nana widmen..."
    Am liebsten hätte sie sich jetzt einer ganzstündigen Hasstirade an die Welt hingegeben! Doch schließlich gab sie das als Einzigstes von sich, wusste sie doch, dass die Zeit drängte! Also begann sie sich zu bewegen.
    Sie verließ das Grundstück und ihre MNE wies ihr den Weg...

    Kaum war sie ein Stück gegangen, sah sie sich immer mal wieder um, ob ihr jemand folgte. Doch niemand Verdächtiges war zu sehen.
    War ja auch klar - als ob Nonomoto uns Rund um die Uhr überwachen könnte!
    Makoto hatte sich überlegt, als am Vortag ihre und Nana's Haus-VI nicht um Hilfe rufen konnten, dass Nonomoto wahrscheinlich die Elektronik überwachte. Doch anscheinend überwachte man die beiden Schwestern nicht mit physischer Präsenz.
    Diese Idioten! Als wenn die mich aufhalten könnten!
    Es war ein Samstag Morgen, um etwas nach 8 Uhr. Es herrschte schönes Wetter und die gestrige Ankündigung des Dai Shi Events sorgten für eine regsame Betriebsamkeit auf den Gehwegen. Eigentlich hasste Makoto sowas, doch war die Menge an Personen für ihr Anliegen wie geschaffen: Man konnte sie schnell in der Masse verlieren!
    Gott sei Dank zeigt meine MNE mir den Weg! Ohne sie wäre ich hier verloren!
    Makoto hatte erst gar nicht versucht, sich ein Taxi zu rufen - zu groß war ihre Angst gewesen, dass dies Nonomoto auf den Plan gerufen hätte! Und auch ging sie mit ihrer MNE nicht online! Was jedoch nicht nötig war, denn ihre MNE verfügte über ein Programm mit der Karte von der Stadt. So hatte sie nur ihr Zuhause als Ausgangspunkt markiert und ihren Zielort eingegeben, ansonsten musste sie jetzt nur noch dem vorgegebenen Weg verfolgen.
    Der Fußmarsch würde länger dauern und Makoto wollte sich ein wenig ablenken, also sah sie sich immer wieder um: Überall sprangen einem förmlich die Werbungen zu Dai Shi ins Gesicht!
    Die Nachrichten waren voll davon: Eine Holotafel zeigte eine Aufzeichnung von einem offiziellen Statement des Kaiserpaares, welches den Event pries und gleichzeitig den Spielern viel Glück wünschte und das der Beste gewinnen möge! Dabei hoben sie besonders mögliche Spieler aus Japan hervor!
    Wenn die wüssten! Bakas!
    Makoto marschierte weiter ihrem Ziel entgegen. Andere Holotafeln zeigten schon die ersten Quoten zu Wetten: Alle möglichen Wetten waren dabei! Wie lange das Dai Shi gehen würde! Wann der erste Spieler sterben würde! Ob ein Prominenter oder gar ein Politiker mitspielen würde!
    Eine weitere Holotafel zeigte sogar schon erste Bilder und Namen von Personen, die sich direkt geoutet hatten, dass sie mitspielen würden! Verschiedene Pressekonferenzen wurden gehalten und immer wieder waren lächelnde Mitarbeiter von Nonomoto zu sehen, welche dem jeweiligen Spieler alles nur erdenkliche wünschten!
    Dann gab eine Holotafel schon erste Eindrücke davon, dass die Merchandising Industrie ihre Produktion angeworfen hatte: Verschiedene Artikel rund um Dai Shi und Belendiel im Allgemeinen wurden angepriesen und die Preise waren nicht zu knapp! Wenn man der Werbung jedoch glauben mochte, waren erste Artikel sogar vergriffen und die Wartezeiten davon waren teilweise mit Monaten angegeben!
    Makoto ignorierte das jedoch so gut sie konnte. Einmal gab sie sich jedoch einem 'Artikel' zu Dai Shi geschlagen: Sie hatte keine Zeit gehabt, noch schnell etwas zu Essen, also blieb sie bei einem Verkaufsstand mit Backwaren stehen.
    "Ich hätte gerne was Schnelles zum Naschen! Aber Dalli!"
    Im gewohnten Befehlston herrschte sie den armen Verkäufer an.
    "Nun, Miss, dann sollten sie die 'Dai Shi Brownies' probieren! Frisch für den bevorstehenden Event zu-"
    "Dai Shi Brownies!? Baka! Sehe ich so aus, als wolle ich DAS Essen!!!"
    "N-nun Miss... alle Backwaren sind auf Dai Shi ausgelegt worden... wir haben leider nichts an-"
    Obwohl der Verkäufer einen ganzen Kopf größer war, war er von Makoto's aggressiver Haltung direkt eingeschüchtert! Diese konnte seine Worte jedoch nicht so recht fassen.
    "Was!? Alles ist für Dai Shi... wie soll ich sagen... gebacken worden!?"
    "Äh, j-ja, Miss..."
    "Baka! Ach, was solls... geben sie mir das da!"
    "N-natürlich... sofort!"
    Durch ihren Hunger war es Makoto dann egal: Der Verkäufer gab ihr ein Stückchen zu Essen und solange sie es zum größten Teil in der Tüte hielt, brauchte sie das große Dai Shi Logo nicht zu sehen, während sie in ihr Stückchen biss! Doch machte sie durch den Kauf eine interessante Feststellung!
    Ich kann immer noch Geld überweisen, um zu bezahlen!? Also hat Nonomoto gar nicht so eine große Macht!
    Zufrieden mit sich, setzte sie ihren Weg fort...

    Etwas nach 9 Uhr erreichte sie ihr Ziel: Eine Polizeistation!
    Geschafft! Und niemand hat mich aufgehalten!
    Zufrieden und triumphierend lächelte sie.
    Wenn ich denen hier erstmal Feuer unterm Hintern mache, habe ich unsere Eltern da raus geholt, Nana! Und dann können wir uns wieder anderen Dingen zu wenden: Noch mal das Bad wiederholen, du kannst nochmal so bei mir im Bett schlafe, die beiden neuen Bikinis muss ich dir noch zeigen...
    Während sie das übliche Spielchen in Gedanken trieb, betrat sie die Polizeistation...

    Einige Minuten später, in denen sie Hinweisschildern gefolgt war, stand sie vor einem Schalter. Sie hätte auch ihre Anfrage nach Hilfe elektronisch eingeben können, nur irgendwas sagte Makoto, sie müsse mit einem echten Menschen sprechen. Da kam ein Officer zum Schalter und sprach sie an.
    "Wie kann ich ihnen hel-"
    "Ich und meine Schwester werden erpresst! Und man hat unsere Eltern entführt! Das Ganze ist ein mieses Spiel von Nonomoto Enterprises!!!"
    Makoto ließ den Officer gar nicht erst ausreden! Stattdessen bombardierte sie ihn mit Informationen!
    "Woha, ganz ruhig Miss! Wer-"
    "Was heißt hier, ganz ruhig Miss! Ich sprach von Entführung und Erpressung!!! Wie kann ich da ruhig bleiben! Baka!"
    Makoto ließ ihn auch diesmal nicht ausreden und shcrie ihn schon fast an, zudem haute sie mit der Faust auf seinen Schreibtisch! Der Officer war doch dann auch tatsächlich beeindruckt und hatte Mühe, seine Nervosität zu verbergen...
    "Hören sie, Miss, es kommen jedesmal bei Dai Shi auf dem gesamten Planeten Leute zur Polizei, die behaupten, Nonomoto Enterprises würde sie bedrohen oder erpressen! Deswegen würden wir das sehr begrüßen, wenn diese Scherze-"
    Abermals kam er nicht weit: Makoto sprang förmlich auf seinen Schreibtisch und nahm ihn am Kragen!
    "Nein, sie hören mir zu: Entweder sie lassen mich mein Anliegen einem ihrer Vorgesetzten vortragen oder... sie erleben mich gereizt!"
    Der Officer wusste nicht so recht was er tun sollte und Kollegen, die den Streit mitbekamen, sahen ihn an, ob er Hilfe benötigte. Doch just in diesem Moment empfing er Befehle, die die kleine Frau betrafen, die ihm so Ärger bereitete.
    "M-miss... ich kann ihnen sagen, dass man sich ihre Probleme anhören wird! Ich soll sie zu einem Raum für ein vertrauliches Gespräch geleiten und-"
    Wieder unterbrach ihn Makoto!
    "Natürlich sollen sie das! Schließlich sind sie nur das arme Würstchen, das hier Befehle empfängt! Und jetzt hopp, hopp! Bringen sie mich schon zu diesem Raum!!!"
    "N-natürlich..."
    Makoto ließ keinen Zweifel aufkommen, wer hier das Sagen hatte und der Officer tat, wie geheißen, einfach nur froh, dass er die kleine Göre gleich los sein würde!
    Mutter, Vater, Nana! Gleich habe ich unser Problem gelöst! Dann sind wir wieder Alle vereint und können unser Leben fortführen!
    Sie folgte dem Officer, der voran ging und sah dabei jeden Anderen im Raum angriffslustig an! Niemand kam ihnen aber in die Quere und nach ein paar Schritten durch zwei kleine Gänge, hielt der Officer vor einer Tür. Diese öffnete er und bat Makoto herein.
    "H-hier können sie Alles, was sie möchten vor-"
    "Ja ja, schon gut! Und jetzt Platz da, ich habe nicht den ganzen Tag Zeit!!!"
    Makoto drängelte sich an dem verdutzten Beamten vorbei in den Raum hinein...

    Als sie drinnen war, schlug plötzlich die Tür hinter ihr zu und sie hörte das Geräusch, wenn eine Tür verriegelt wurde!
    "Was zum..."
    Abgelenkt und verwirrt nahm sie nicht sofort Alles war. Doch plötzlich erklang eine seltsam bekannte Stimme.
    "Ah, wenn dass nicht die gute Miss Yamato ist!?"
    Langsam drehte sich Makoto zu dem Sprecher um...
    Und erstarrte! Denn unter anderem sah sie dort Smith-kun!
    Önee-sama is offline Last edited by Önee-sama; 10.03.2015 at 19:57.

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    [Bild: a1.png] [Bild: LzuDgcryejWbV7oagaius_5.png]
    Akari streckte sich als sie munter wurde. Sie war nicht sehr gut gelaunt. Ihr Spielzeug hatte sie zwar etwas befriedigt, doch es war nichts im Vergleich zum Sex mit einem Mann. Hoffentlich hatte Yuudai die Show genossen und war ebenso frustriert wie sie. Der Gedanke zauberte dann doch zumindest ein kleines Lächeln in ihr Gesicht. Ihr Magen knurrte und erinnerte sie daran, dass sie seit gestern Abend nichts gegessen hatte. Mit einem Seufzer machte sie sich fertig und ging ins Esszimmer um zu frühstücken.


    Yuudai war in der Tat ziemlich frustriert. Er war nun doch nicht bei seiner Schönen gelandet. Außerdem ärgerte sie ihn mit ihrem Verhalten. Die erotische Show, die sie gestern Abend ablieferte, erforderte eine kalte Dusche oder zwei. Wenn er es nicht besser wüsste, dann konnte man fast glauben, dass sie es mit Absicht machte. Nach einer erneuten, kalten, Dusche begab er sich ins Esszimmer und fand Akari schon vor. Sofort waren die Bilder von letzter Nacht wieder da. Mist, wie sollte er das nur überstehen?


    Akaris Laune besserte sich schlagartig als sie Yuudai erblickte. Jemand schien mit dem falschen Fuß aufgestanden zu sein. „Guten Morgen Fushida-sama“ sagte sie fröhlich, „ich hoffe, ihr hattet eine angenehme Nacht.“ Der junge Mann schaute sie eindringlich an. Warum war sie so gut gelaunt? Egal, er sollte seine Chance nutzen. „Guten Morgen. Die Nacht war in der Tat sehr angenehm, meine Schöne. Ich war Zeuge eines außerordentlichen Ereignisses. Hoffentlich werde ich so etwas noch einmal erleben.“ Akari schaute ihn mit zusammengepressten Lippen an. Perversling! Doch der Gedanke, dass Yuudai sie bei ihren Spielchen beobachtete, gefiel ihr und erregte sie. Nun brauchte sie eine kalte Dusche. Verdammt.

    Sie schüttelte innerlich den Kopf. Es gab wichtige Dinge zu besprechen und es waren nur noch zwei Tage bis zum Beginn des Dai Shi. Doch Akari schwor, dass sie ihren Sex bekommen würde. Koste es was es wolle. Sobald sie das aus ihrem System hatte, würde Yuudai auch nicht mehr so anziehend wirken. Davon war sie fest überzeugt.

    Das Frühstück verlief schweigend und die Beiden warfen sich nur hin und wieder Blicke zu, wenn der Andere gerade nicht hinsah. Yuudai brach die Stille nachdem sie fertig waren. „Ich habe nun Zeit um dich in deine Aufgaben einzuweisen, meine Schöne. Doch zunächst sollten wir die Verträge unterschreiben.“ Akari nickte und folgte Yuudai in sein Arbeitszimmer.

    Es sah anders aus und es dauerte einen Augenblick bis ihr klar wurde, was der Unterschied war. Es stand nun ein zweiter Schreibtisch im Raum. Auf diesem befanden sich ein Rechner und andere Schreibutensilien. „Ich arbeite hier?“ Yuudai nickte. „Den größten Teil meiner Arbeit verrichte ich von hier aus. Du wirst meine Assistentin sein und deshalb müssen wir eng zusammenarbeiten.“ Akari sah ihn geschockt an. „Assistentin?“ Der junge Mann grinste. „Ich habe schon lange nach einem Assistenten gesucht und nun habe ich endlich jemanden mit den richtigen Fähigkeiten gefunden.“

    Er setzte sich hinter seinen Schreibtisch und aktivierte sein MNE. Akari tat es ihm gleich. „Das ist der offizielle Vertrag. Natürlich wirst du auch inoffizielle Aufgaben übernehmen müssen. Eine genaue Einarbeitung erfolgt sobald Dai Shi vorbei ist. Doch der Wettkampf ist im Moment deine wichtigste Aufgabe.“ Die junge Frau las sich den Vertrag durch. Sie konnte nicht fassen was da stand. Die Summe, die sie verdienen würde, war unglaublich. Noch nie in ihrem Leben hatte sie so viel Geld besessen wie sie in einem Monat verdienen würde.

    „Wo ist der Haken? Das kann nicht stimmen. Niemand gibt einer unausgebildeten Arbeitskraft so viel Geld.“ Yuudai lächelte. „Der Lohn ist nicht nur für die offiziellen Aufgaben. Glaube mir, für das was du tun wirst, ist das noch zu wenig Geld. Nonomoto Enterprises schätzt gute Mitarbeiter und gibt ihnen den Lohn, den sie verdienen.“ Akari wurde etwas unbehaglich. Was würde sie erwarten? Yuudai sah sie an und wurde ungewöhnlich ernst. „Die wichtigste Lektion ist, tue alles was man dir sagt und stelle keine Fragen. Dann kannst du ein sicheres und langes Leben führen.“ Der jungen Frau entging die versteckte Warnung nicht. Sie schluckte. Doch was für eine Wahl hatte sie? Noch einmal seufzte sie und benutzte ihre elektronische Signatur um den Vertrag zu unterschreiben.

    [Bild: a1.png] [Bild: LzuDgcryejWbV7oagaius_5.png]
    Yuudai strahlte sie triumphierend an. Nun hatte er sie zumindest beruflich an sich gebunden. Das private würde bald folgen. Er begleitete sie an ihren Schreibtisch und die junge Frau setzte sich hin. Yuudai stellte sich hinter sie und beugte sich hinab. Akari spürte die Wärme seines Körpers und seinen Atem auf ihrer Haut. Sie unterdrückte ein wohliges Schaudern. „Da du nur gelegentlich Belendiel gespielt hast, solltest du etwas üben.“ Junge Frau nickte und startete das Spiel. Yuudai gab ihr die Daten, mit denen sie sich einloggen sollte. Das tat sie und schon bald kam sie zum Erstellungsbildschirm des Charakters.

    Merkwürdigerweise war schon einen Charakter abgespeichert. Sie runzelte die Stirn. „Was ist das? Wieso ist ein Charakter schon gespeichert?“ Der junge Mann beugte sich noch näher zu ihr. Hatte er ihr gerade den Hals geküsst? Oder bildete sie sich das nur ein. Anscheinend hatte sie sich das eingebildet, denn er fuhr einfach fort. „Ich habe mir erlaubt dir schon einen Charakter zu erstellen. Der gefallene Engel passt sehr gut zu dir, meine Schöne.“ Geschockt holte sie tief Luft als sie den Charakters sah. Er ähnelte ihr stark als sie noch jung war. „Woher…“ Akari stoppte den Satz selbst. Natürlich wusste er wie sie als Mädchen ausgesehen hatte.

    Yuudai sprach ein paar Kommandos und der Computer startete Belendiel. „Was machen Sie da, Fushida-sama?“ Akari war erstaunt. War es denn erlaubt mit dem Charakter von Dai Shi schon vorher zu spielen? Der junge Mann grinste. „Ein Vorteil für dich meine Schöne. Du kannst dich schon einmal mit dem Charakter vertraut machen. Keine Sorge, sobald du dich ausloggst werden alle Skills und Werte zurückgestellt. Niemand wird es bemerken, dafür habe ich gesorgt.“ War das nicht Betrug? Doch dann seufzte sie leise. Was erwartete sie denn von Nonomoto Enterprises? Das sie fair sind?

    Der junge Mann ging an seinen eigenen Schreibtisch und überließ Akari sich selbst. Diese verbrachte den ganzen Tag damit sich mit ihrem Charakter vertraut zu machen und ihre Kenntnisse über Belendiel aufzufrischen. Nach anfänglichen Mühen gelang es ihr dann doch recht schnell wieder zurück in das Spiel zu finden. Akari musste auch zugeben, dass es viel Spaß machte. Ehe sie sich versah war es Abend. Die junge Frau schaltete den Rechner ab, stand auf und streckte sich. Ihr Magen erinnerte sie daran, dass sie etwas zu Essen zu sich nehmen sollte. Yuudai war nicht im Zimmer. Sie hatte gar nicht gemerkt, dass er es verlassen hatte.

    Sie verließ das Arbeitszimmer um in die privaten Räume der Villa zu gehen. Mit raschen Schritten bog sie um die Ecke und wäre fast mit einem jungen Mann zusammengestoßen. Der junge Mann konnte gerade noch ihre Oberarme greifen und ersparte ihr die unerfreuliche Bekanntschaft mit dem harten Boden. „Dankeschön und Verzeihung, dass ich sie angerempelt habe.“ Der junge Mann lächelte sie freundlich an. „Es ist ja nicht passiert. Alles in Ordnung? Haben Sie sich wehgetan?“ Akari blickte den jungen Mann nun genauer an. Er war sehr attraktiv. „Es ist alles in Ordnung mit mir.“ Sie lehnte sich näher zu ihm so dass sie in fast berührte. „So“, begann sie, „interessiert an Sex?“

    Der junge Mann starrte sie an als hätte er einen Geist gesehen. Warum reagierten die Männer immer so geschockt, wenn sie nach Sex fragte? „Ähm… also…“ Akari seufzte. „Ja oder nein. Eine einfache Antwort auf eine einfache Frage. Warum ist das so schwer?“ Der junge Mann schüttelte den Kopf und zuckte dann mit den Schultern. „Warum nicht? Gehen wir auf mein Zimmer?“ Die junge Frau nickte und stellte sich auf die Zehenspitzen um ihn einen Kuss zu geben. Bevor sich ihre Lippen jedoch berührten schrie der Mann auf. „Was ist los?“ Der Mann blickte plötzlich nach unten. „Verdammtes Mistvieh! Warum hast du mich gekratzt?“

    „Miau?“

    Nun blickte auch Akari nach unten. Neben dem Bein des Mannes saß Rollo. Eine Pfote, mit ausgezogenen Krallen, hatte er noch erhoben. Der Mann hob gerade sein Bein um nach der Katze zu treten als eine kühle Stimme ihn unterbrach. „Was geht hier vor?“ Beide drehten sich um und der junge Mann wurde bleich. Er senkte sein Bein sprach zittrigen Stimme. „Fushida-sama. Ich…“ Akari warf die Arme in die Luft. „Ich bin raus hier. Das ist mir zu viel Drama.“ Dann drehte sie sich um und ließ die beiden Männer allein. Yuudai blickte ihr nach bevor er sich wieder dem jungen Mann zuwandte. „Wie waren meine Regeln bezüglich Akari Ito?“ Der Mann wurde noch bleicher. “Ich wusste nicht, dass sie Ito-sama ist. Das schwöre ich.“ Yuudai blickte ihn nur kalt an. „Eine bessere Ausrede fällt Ihnen nicht ein? Ihr und jeder andere meiner Angestellten wissen, wer Ito-sama ist und wie sie sich ihr gegenüber verhalten sollen.“ Nervös senkte der junge Mann den Kopf. „Verzeiht, Fushida-sama.“ „Genug! Sie sind gefeuert. Packen Sie Ihre Sachen und verschwinden Sie.“

    Geschockt schnellte der Kopf des Mannes nach oben. „Das können Sie nicht tun? Ich habe einen Vertrag…“ Yuudai blickte ihn nur kalt an. Er aktivierte sein MSE und gab ein paar Befehle. „Jetzt nicht mehr.“ Laut fluchend drehte sich der junge Mann um und ließ Yuudai allein. Yuudai blickte ihm nach und grinste. Das war gerade noch einmal gut gegangen. Als er Akari zusammen mit seinem ehemaligen Angestellten sah, eilte er sofort zu ihnen. Ein lautes Schnurren ließ ihn nach unten blicken. Er hockte sich hin und streichelte Rollo, dessen Schnurren lauter wurde. „Gut gemacht mein Dickerchen.“

    „Miau!“


    [Bild: rollo.png]

    Rollo-Bonus

    Rollo absolvierte gerade seine abendliche Runde durch seine Villa. Auf einem der Gänge traf er seine Zweite Dienerin. Freudig näherte er sich ihr. Doch seine Freude war sofort getrübt als er den untrüglichen Geruch der Begattungsbereitschaft schnupperte. Was war das? Wie konnte ein niederer Diener es wagen seine Zweite Dienerin zu begatten? Schon der Gedanke des niederen Dieners daran war, in den Augen von Rollo, eine unglaubliche Respektlosigkeit ihm gegenüber. Zielsicher lief er auf den niederen Diener zu, hob seine Pfote mit ausgefahrenen Krallen und ließ ihn spüren was er von seinem Fehlverhalten hielt. Zum Glück für den niederen Diener kam sein Erster Diener. Gut. Sollte dieser die Bestrafung übernehmen. Der niedere Diener entfernte sich und Rollo erlaubte seinem Ersten Diener ihn zu streicheln.

    Bald folgte der Erste Diener der Zweiten Dienerin. Zufrieden miaute Rollo kurz und setzte seinen Rundgang draußen fort. Er besuchte seinen Harem und überlegte, welche seiner Katzendamen er beglücken konnte. Doch dann sah er sie. Kurzes silbernes Haar glänzte in der Sonne. Pfoten, die scheinbar endlos waren. Goldgelbe Augen, die wie Goldfische glänzten. Ein langer seidiger Schwanz schwang grazil über den Boden. Rollo war verzaubert. Er musste sie haben.

    Rollo setzte sich und machte eine schnelle Katzenwäsche. Wenn er gewusst hätte, welcher Grazie er begegnen würde, dann hätte er sich intensiver gepflegt. Mit festem Schritt schlich er auf sie zu. Dann setzte er sich in angemessenen Abstand wieder hin. Die Schöne blickte ihn an und Rollo schnurrte. Langsam erhob sich die Katzendame und ging auf ihn zu. Sie schnupperte und miaute leise. Ihre Stimme war wie Katzenmusik in seinen Ohren. Er hob seine Vorderpfoten um ihr zu zeigen, was er ihr anzubieten hatte. Seine Schöne kam näher und rieb ihren Kopf an seiner Brust. Dann drehte sie sich um blickte verführerisch zurück. Sie miaute ihr Einverständnis und Rollo reagierte sofort. Er nahm sie in Rollo-Manier in seinen Harem auf.

    Miau!
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    [Bild: Valerya.jpg]
    Valerya stand von ihrer Schlafcouch, die im Wohnzimmer stand, auf. Die Wohnung war sehr klein und hatte kein extra Schlafzimmer für sie. Das zweite Zimmer der Wohnung war für Katya. Die junge Frau hatte die ganze Nacht kein Auge zugemacht. Immer wieder ging sie ihre Pläne im Kopf durch. Hatte sie an alles gedacht? Würde Nonomoto wirklich helfen? Nachdenklich packte sie ihr Bettzeug in den Bettkasten der Schlafcouch. Bevor sie ins Bad ging schaute sie im Zimmer ihrer Tochter vorbei. Das Mädchen schlief, doch sie atmete etwas schwer. Besorgt legte sie die Hand auf ihre Stirn. Sie war heiß.

    Die junge Frau eilte zur kleinen Kommode und holte das Fieberthermometer. Es war nur kurz am Ohr als es leise piepte. Valerya schaute darauf. 40,2 zeigte das Thermometer an. Sie eilte ins Wohnzimmer um mit ihrem MNE den Notarzt zu rufen. Das Notrufzentrum hatte ihre Daten schon als A+ Notfall gespeichert und das Notfallteam kam sofort. Schwer kranke Personen konnten ihre Daten speichern lassen und bekamen einen Notfallgrad zugeordnet. Je höher der Grad umso schneller war jemand da. Außerdem hatte der Notarzt gleich die passenden Medikamente dabei, wenn er vorher schon die Vorerkrankungen kannte. Natürlich kostete die Aufnahme in dieses Programm zusätzlich Geld. Doch die junge Frau gab es gern aus, da es schon oft ihrer Tochter das Leben gerettet hatte. A+ war der höchste Grad den es gab.

    Es dauerte nur ein paar Minuten bis der Notarzt kam. „Frau Ivancyk“, grüßte der Arzt sie freundlich. Sie lächelte ihn an. „Sie hat über 40 Grad Fieber, Dr. Romanow.“ Der Arzt nickte und begab sich sofort ins Kinderzimmer. Katya war inzwischen wach geworden. Sie atmete schwer. Schüchtern lächelte sie den netten Arzt an. „Hallo Prinzessin“, sagte er leise zu ihr. „Hallo Dr. Nazar.“ Sie konnte seinen Nachnamen nicht richtig aussprechen. Also benutze sie seinen Vornamen. Vorsichtig half Valerya ihrer Tochter aus ihrem Schlafanzug. Katya kannte das alles schon und weinte nicht. Während Dr. Romanow sie untersuchte redete er mit ihr. „Wie geht es dir Prinzessin? Wo hast du Schmerzen?“ Katya hustete. „Mir ist kalt. Mein Bauch tut weh und mein Hals.“ Der Arzt versuchte seine Sorge zu unterdrücken. „Tut es auch hier weh?“ Vorsichtig drückte er auf die Brust. Katya nickte.

    Dann überkam sie ein schlimmer Hustenanfall. Valerya überreichte ihr ein sauberes Taschentuch. Das Mädchen hustete hinein. Die junge Frau unterdrückte nur mühsam ein Schluchzen als sie das Blut im Taschentuch sah. „Nein.“ Dr. Romanow beachtete sie nicht. „Ich gebe dir jetzt eine Spritze Prinzessin. Danach wirst du schlafen. In Ordnung?“ Katya nickte. „Ich bin tapfer.“ Der Arzt bereitete den Arm vor. „Du bist sehr tapfer, meine Kleine.“ „Prinzessin“, korrigierte sie. „Natürlich, verzeiht meine Unachtsamkeit Hoheit“, erwiderte er freundlich und Katya kicherte. Er legte eine Kanüle. Nachdem er sie fixiert hatte injizierte er dem Mädchen mehrere Ampullen verschiedener Medikamente. Katya gähnte. „Nacht Mama.“ Valerya beugte sich mit Tränen in den Augen hinab und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Gute Nacht mein Schatz.“

    Nachdem der Arzt seine Sachen zusammen gepackt hatte gingen sie ins Wohnzimmer. Valerya sank aufs Sofa. Ihr Gesicht vergrub sie in ihren Händen und fing an zu weinen. Dr. Romanow setzte sich neben sie. „Es tut mir leid, Frau Ivancyk. Es scheint, dass nun auch die Lungen befallen sind. Sie muss in ein Krankenhaus.“ Die junge Frau wischte sich die Tränen weg. Wie sollte sie sich das nur leisten? Ein Krankenhaus war teuer. Sie wusste noch nicht einmal wie sie die Behandlung gerade bezahlen konnte. Der Arzt sah sie voller Sympathie an. Er wusste, dass sie nicht viel Geld hatte und ein Krankenhausaufenthalt war sicherlich unbezahlbar für sie. Doch er wusste auch nicht, wie er ihr helfen konnte. Es gab Vorschriften und er konnte sie nicht umgehen ohne mit heftigen Konsequenzen rechnen zu müssen. Auch wenn er es gerne tun würde.

    „Wie lang?“ Die Frage war kurz doch auf den Punkt. „Ohne eine Krankenhausbehandlung? Wenn sie regelmäßig die Medizin bekommt, die ich ihr heute gegeben habe…“ Er zögerte und sie blickte ihn mit von Tränen überströmtem Gesicht an. „Wie lang?“ Fragte sie noch einmal. Der Arzt seufzte laut. „Einen Monat. Vielleicht etwas mehr oder weniger… so genau kann man es nicht sagen.“ Hysterische Weinkrämpfe durchschüttelten ihren Körper. Das konnte nicht sein. Nicht so kurz vor der Lösung ihrer Probleme. Dr. Romanow legte einen Arm um sie. Dann aktivierte er sein MNE und rief die einzige Person an, die als Kontakt von Valerya angegeben wurde. Sie durfte jetzt nicht allein sein. Er wartete noch bis ihre Freundin, Aljona, erschien bevor er seinen Dienst fortsetzte.

    [Bild: Valerya.jpg]
    Valerya saß am Bett ihrer Tochter. Katya schlief, doch sie atmete schwer. Die junge Frau nahm den warmen Lappen von ihrer Stirn und strich mit zittrigen Händen von Schweiß durchtränkte Haarsträhnen aus dem Gesicht ihrer Tochter. Das Fieber wollte einfach nicht herunter gehen. Durch ein Beatmungsgerät wurde das Mädchen mit Sauerstoff versorgt. An ihrem Arm hing ein Tropf, der sie mit Antibiotika versorgte. Dreimal am Tag kam Dr. Romanow um sie zu untersuchen und Schlaf- und Schmerzmittel zu spritzen. Vorsichtig tauchte sie den Lappen in kaltes Wasser. Sie wand ihn aus und legte ihn wieder auf die Stirn ihrer Tochter.

    Die letzten Tage hatte sie es noch geschafft ihrer Arbeit nachzugehen. Doch die Situation zerrte an ihren Kräften und sie wusste nicht, wie lange sie noch durchhalten würde. Sie hatte schon mit Boris geredet, aber er wollte sie nicht freistellen. Sollte sie einen Abend nicht erscheinen, dann würde er sie feuern. Ein Hustenanfall ihrer Tochter riss sie aus ihren Gedanken. Schnell entfernte sie das Atemgerät, so wie es ihr gezeigt wurde. Mit einem Arm stützen sie Katya und mit der anderen Hand hielt sie ein Papiertuch vor ihren Mund. Wieder hustete sie Blut und Valeryas Augen füllten sich mit Tränen. Warum musste ihre Tochter nur so leiden?

    Mit fiebrigen Augen sah Katya sie an. „Mama?“ Die junge Frau lächelte gequält. „Ich bin hier mein Schatz.“ Dann küsste sie ihre Tochter auf die Wange. Das Mädchen versuchte zu lächeln, doch ein erneuter Hustenanfall erschütterte sie. Valerya gab ihr die Tropfen, die gegen den Husten helfen sollen. „‘dich lieb Mama.“ Katyas Stimme war leise als sie langsam wieder einschlief. Junge Frau küsste sie noch einmal auf die Wange. „Ich hab dich auch lieb mein Schatz.“

    Sie wusste nicht wie lange sie am Bett ihrer Tochter saß als es an der Tür klingelte. Valerya erschrak und schaute auf die Uhr. Es war noch zu früh für den Doktor. Mit einem prüfenden Blick auf ihre Tochter erhob sie sich und ging zur Tür. Vor der Tür stand ein Mann. „Frau Valerya Ivancyk?“ Die junge Frau nickte leicht. „Was wollen sie von mir?“ Der Mann musterte sie bevor er antwortete. „Ich bin Dr. Baranyk, Nonomoto Enterprises.“ Er streckte seine Hand aus und Valerya gab ihm gedankenverloren ihre. „Oh, ich hatte ganz vergessen, dass sie kommen.“ Sie öffnete die Tür und ließ ihn herein. Sie führte ihn ins Wohnzimmer. „Bitte nehmen sie Platz. Ich bin gleich wieder da.“ Valerya eilte ins Zimmer ihrer Tochter. Es schien soweit alles in Ordnung zu sein. Dann nahm sie das Babyphon, schaltete es ein und ging zurück ins Wohnzimmer.

    Dr. Baranyks Augen folgten der jungen Frau mit Interesse. Er hatte zwar ein Bild von ihr gesehen, aber in der Realität sah sie um Längen besser aus. An Dai Shi teilzunehmen war in seinen Augen reine Verschwendung einer wahren Schönheit. Vielleicht sollte er die Zeit, die ihr noch bleibt, nutzen um sie näher kennen zu lernen. Als sie zurückkam hatte sie ein Babyphon in der Hand. Ach ja, sie hatte ja eine kranke fünfjährige Tochter. Gedankenverloren setzte sie sich neben ihn und stellte das Babyphon auf den Tisch.

    „Was genau wollen Sie von mir Dr. Baranyk?“ Sie blickte ihn an und er setzte sein charmantestes Lächeln auf. „Für die Teilnahme an Dai Shi müssen einige Vorbereitungen getroffen werden. Die Verträge haben Sie ja schon unterschrieben.“ Valerya nickte nur. „Verzeihen Sie, wenn ich das frage, aber warum wollen Sie an so einem gefährlichen Spiel teilnehmen? Sie haben doch eine Tochter.“ Die junge Frau blickte ihn traurig an. „Meine Tochter ist schwer krank. Mit dem Gewinn will ich ihre Behandlung bezahlen.“ Dr. Baranyk seufzte leise. „Die Chancen zu gewinnen sind aber nicht sehr hoch. Das müssten Sie doch wissen.“ „Ich weiß. Doch was soll ich sonst tun? Meine Tochter stirbt und ich habe nicht das nötige Geld für eine Behandlung.“

    Dr. Baranyk sah junge Frau bedauernd an. Über die Ernsthaftigkeit der Erkrankung der Tochter war er nicht informiert. Valerya blickte ihn nun etwas nervös an. „Ich weiß, dass ich wahrscheinlich sterben werde. Doch ich werde alles tun um meine Tochter zu retten.“ Der Mann fragte sich, wie sie das meinte. „Ich habe mir die Regeln durchgelesen. Man kann sich als Dai Shi Spieler outen. Wenn die Leute meine Geschichte hören, spenden sie vielleicht für meine Tochter.“ Sie lächelte zaghaft. „Würde… würde Nonomoto Enterprises eine Spende in Betracht ziehen? Es wäre sicher eine gute Werbung für ihre Firma und Dai Shi.“ Plötzlich hoffnungslos sank sie in sich zusammen. Das war sicherlich eine blöde Idee.

    Sie spürte eine warme Hand auf ihrer Schulter und blickte ihn an. „Ich bin nur ein Arzt, der für die Firma arbeitet. Mit diesen Sachen beschäftige ich mich nicht und ich habe auch keinen Einfluss darauf.“ Valerya seufzte laut. „Oh, natürlich. Warum sollte sich ein so großer Weltkonzern um das Schicksal einer Frau wie mir scheren? Bringen wir es hinter uns.“ Dr. Baranyk gefiel die plötzliche Kälte der jungen Frau nicht. Doch was sollte er tun? „Ich könnte mit einigen Leuten reden. Vielleicht gefällt ihnen ja die Idee.“ Junge Frau blickte ihn misstrauisch an. „Das würden Sie tun?“ Er nickte und hob seine Hand um eine Haarsträhne hinter ihr Ohr zu stecken. „Natürlich hat das seinen Preis.“ Valerya drehte ihren Kopf weg. „Was wäre dieser Preis?“ Das war wahrscheinlich eine unnötige Frage, da sie sich denken konnte, was er von ihr will. Schon kurz darauf spürte sie seine Lippen auf ihren Hals.

    Bevor er jedoch weitergehen oder etwas sagen konnte, meldete sich das Babyphon. Valerya sprang sofort auf und rannte in das Zimmer ihrer Tochter. Das Mädchen lag auf der Seite und hustete sehr stark. Auf dem Kopfkissen war Blut zu sehen. Sofort war sie bei ihr. Katya starrte sie mit weit aufgerissenen Augen an. „Ma…“ Weiter kam sie nicht als ein weiterer Hustenanfall ihren kleinen Körper schüttelte. Das Mädchen bäumte sich kurz auf und wurde dann ganz still. „Katya?“ Mit zittrigen Händen berührte sie ihre Tochter und schüttelte sie leicht. Katya reagierte nicht. Noch einmal schüttelte sie das Mädchen etwas kräftiger. Doch sie rührte sich immer noch nicht. „Nein, nein, nein, nein… KATYA!“
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    Mahou Shoujo  Önee-sama's Avatar
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    Heldentaten

    [Bild: seikoku_no_dragonar___Eco_2_ava_2.png]

    Makoto stand wie angewurzelt, ihr Gehirn verarbeitete zwar noch einzelne Eindrücke, doch ihr Verstand war fast abgeschaltet.
    Das... das...
    Es war zu viel: Ihr schöner Plan, ihre Eltern zu retten und sich als die große Schwester zu präsentieren, die die Heldin spielt, war zu einem jähen Ende gekommen. Fassungslos starrte sie zu Smith-kun, der auf einem Stuhl saß, sie lässig angrinste und von seinen beiden Gorillas flankiert wurde. Da sie keinen Ton heraus brachte, ergriff Smith-kun erneut das Wort.
    "Na, nicht so schüchtern, Miss Yamato. Ich zolle ihnen teils sogar Anerkennung, dass sie es versucht haben."
    Sein Grinsen beibehaltend, klatschte er zweimal kurz seine Hände zusammen in der sarkastischen Nachahmung eines Applauses. Für Makoto war es aber eher wie eine Grabesrede auf ihren Plan. Dann jedoch verschwand das Grinsen aus Smith-kuns Gesicht und er sprach in ernstem Tonfall weiter.
    "Jedoch stellen sie mich vor gewisse Probleme, Miss Yamato. Zum einen bringen sie unsere Termine durcheinander mit ihren Spielereien - etwas, das Nonomoto Enterprises überhaupt nicht mag. Und ich ebenso wenig!"
    Makoto schaute ihn weiterhin mit leerem Gesichtsausdruck an.
    "Sie sollten sich die Worte 'Nonomoto Enterprises weis Alles!' zu Herzen nehmen, Miss Yamato. Wir wussten von Anfang an, wo sie hin wollten. Das wir nicht früher eingeschritten sind, ist nur ihrem Status als Spielerin geschuldet. Und diesen Status haben sie nur, weil Nonomoto Enterprises sie aufgenommen hat, in dem Tausch, dass sie jederzeit für eine unserer Mitarbeiterinnen zur Verfügung stehen. Das und nur das hat ihnen die Chance ermöglicht, zusammen mit ihrer Schwester um die Freigabe ihrer Eltern zu spielen!"
    Die Erwähnung von Nana löste die Schockstarre bei Makoto... zumindest etwas.
    "Wie... wie-"
    Smith-kun ließ sie gar nicht erst ausreden.
    "Ich meine es genauso, wie ich es gesagt habe. Nur durch ihre Zustimmung zu den Bedingungen, die wir mit ihnen speziell getroffen haben, dürfen sie überhaupt mitspielen. Sie sind ansonsten nicht weiter interessant für Nonomoto Enterprises. Mit ihrer Schwester, der guten Miss Nana Yamato, haben wir dagegen einen echten Vertrag direkt geschlossen, der Alles weitere regelt. Und, um ihnen die Unterschiede in der Wichtigkeit zu demonstrieren: Ihre Schwester ist bei Dai Shi die Spielerin Nr. 15 von 10.000 - sie dagegen nur die Spielerin Nr. 9.989 von 10.000..."
    Smith-kun machte eine kurze Pause, bevor er dann wieder sein Grinsen aufsetzte.
    "Mit ihrer kleinen Aktion heute, Miss Yamato, haben sie ihre Teilnahme bei Dai Shi gefährdet... und damit die Möglichkeit, ihrer Schwester zu helfen. Sofern sie eine Hilfe sind?"
    Dieses überhebliche Grinsen, aber vor Allem die Tatsache, dass Smith-kun daran zweifelte, dass Makoto Nana würde helfen können, ließ bei ihr die Gedanken wieder geordnetere Bahnen annehmen und weckte ihren Kampfeswillen.
    Er will dich daran hindern, Nana zu helfen! Tu was dagegen!
    Makoto schüttelte ihren Kopf, um die Starre zu lösen, fokusierte dann den Mann auf dem Stuhl und fand endlich den Willen, ihm zu Widersprechen!
    "Das... das werde ich niemals akzeptieren! Ich werde Nana helfen und sie werden mich nicht davon abhalten! Und wenn ich Nonomoto persönlich zerschlagen muss!"
    Wie immer drohte sie dabei mit ihrer Faust und fletschte ihre Zähne. Bei Smith-kun hingegen bewirkte es nur, dass sein Grinsen noch breiter wurde.
    "Ah, die gute Miss Yamato hat also ihren Kampfgeist wieder gefunden... Doch gestatten sie die Frage: Wie wollen sie Nonomoto zerschlagen? Immerhin sind sie hier bei uns in diesen Raum gesperrt..."
    "Ach ja, das wage ich zu bezweifeln! Und ich glaube nicht, dass sie die gesamte Polizei unter ihrer Fuchtel haben!"
    Makoto trug das mit Inbrunst vor, doch gleichzeitig nagten Zweifel an ihr, denn immerhin schien Nonomoto Enterprises wirklich Alles und Jeden zu kontrollieren. Doch sie hörte niocht auf diese Zweifel und schritt direkt zur Tat...
    Sie drehte sich blitzschnell um und sprang förmlich die Tür an! Sie drückte, zog, zerrte und rüttelte an dem Türgriff - doch nichts tat sich.
    "Hiiiiiilllllffffeeeeeeeeee!!!!"
    Makoto schrie sich ihre Seele aus dem Leib, trommelte dabei mit ihren Fäusten auf die Tür und hoffte, dass das jemand mitbekam und deshalb Nachschaute.
    "Das ist zwecklos, Miss Yamato. Dieser Raum ist schalldicht..."
    Smith-kun schienen die Bemühungen von Makoto zu amüsieren.
    Nein, dass kann nicht sein... das glaube ich nicht...
    Sie wollte Smith-kun einfach nicht glauben. Schließlich hatte sie sich solche Mühe gegeben. Und in ihrer Verzweiflung, nachdem sich ihr Plan als undurchführbar erwiesen hatte, stemmte sie sich gegen diese Erkenntnis.
    "Hiiiiillllllfffffffeeeeeeeeeee! So kommt doch jemand und hilft mir endlich..."
    In ihrer Verzweiflung stemmte sie sich regelrecht auf den Türgriff und stützte sich mit den Füßen schon an der Wand ab, um die Tür auf zu bekommen. Smith-kun schüttelte nur kurz seinen Kopf.
    "Genug jetzt. Wir sind eh schon in der Zeit zurück. Jungs?"
    Ein Fingerschnippen folgte auf seinen Satz und die beiden Helfer setzten sich in Bewegung. Als Makoto das sah, ließ sie von der Tür ab. Sie drehte sich zu den Beiden hin und nahm eine abwehrende Haltung ein. Das war das offensichtlichste Anzeichen, dass ihr Kampfeswille nur kurz angedauert hatte - zu tief saß noch der Schock über die Vereitelung ihres Planes.
    "Ich... ich... ich bin-"
    "Kooperativ!"
    Das war keine Frage, sondern eine Feststellung des Mannes auf dem Stuhl.
    "Natürlich sind sie das, schließlich wollen sie mit ihrer Schwester zusammen Dai Shi spielen, oder!?"
    "Ich... ich... ja, das will ich... und ja... ich ko-ko-kooperiere..."
    Makoto ließ resigniert ihre Schultern hängen.
    Es tut mir leid, Nana... ich... ich konnte uns nicht aus den Klauen von Nonomoto retten... und auch nicht unsere Eltern...
    Diese Erkenntnis, dass sie vor Allem ihre Schwester enttäuscht hatte, lastete schwer auf ihr. Sie ließ sich widerstandslos von den beiden Kerlen an ihren Armen packen. Dann registrierte sie zumindest, dass ihre Hände hinter ihren Rücken geführt wurden und sie nahm Metall an ihrer Haut wahr. Eine Sekunde später folgte ein metallisches Klicken.
    Was... Handschellen!?
    Ungläubig schaute sie zu Smith-kun.
    "Warum? Ich sagte doch, ich kooperiere..."
    "Miss Yamato. Dies ist nur zu ihrer eigenen Sicherheit... wie schon zuletzt, sollten sie mir hier doch Glauben schenken... oder wollen sie sich wieder zur Wehr setzen!?"
    Dabei zeigte er einen roten Plastikball, der mittig in einem Lederband steckte. Makoto riss entsetzt ihre Augen auf.
    "Ich, nein, ich... nein... ich-"
    "Dann kooperieren sie bedingungslos diesmal?"
    Smith-kun grinste sie an.
    "Ich... ich, ja ich kooperiere... bedingungslos... ohne Widerstand..."
    Makoto stand einfach nur da, hängenden Kopfes ergab sie sich diesmal in ihr Schicksal.
    "Gut!"
    Smith-kun nickte einmal, dann fuhr er fort.
    "Wir liegen in der Zeit zurück, deswegen muss ich kurz etwas abklären..."
    Er nahm sein Kommunikationsarmband und wählte eine Nummer. Die sofort etablierte Verbindung besaß kein Bild und war rein Audio.
    "Miss Sato? Smith-kun hier. Es geht um den 10 Uhr Termin mit den Yamato-Schwestern... den Spielerinnen Nr. 15 und Nr. 9.989. Die Spielerin 9.989 hat sich leider etwas entfernt und wir müssen leider deswegen eine kleine Verzögerung unsererseits mitteilen... Jedoch können sie schonmal unbesorgt mit Spielerin 15 anfangen. Wir werden kurz nach ihnen dort eintreffen... Spielerin 9.989 kooperiert jetzt, da sie ihre Schwester nicht gefährden möchte..."
    Ein kurzer Blick zu Makoto, die dem Gespräch nur halb lauschte und abwesend Smith-kun zunickte.
    Es tut mir leid, Nana... ich konnte sie nicht stoppen...
    "Jedenfalls gibt es noch eine Kleinigkeit zu klären: Spielerin Nr. 9.989 ist ja jetzt ihr Eigentum, über das sie verfügen dürfen. Da wir auch noch den zuständigen Techniker mitbringen werden, wird das Platzangebot im Wagen doch etwas eng. Deswegen möchte ihc ihre Erlaubnis einholen, ihr Eigentum, also Spielerin 9.989 im Kofferraum transportieren zu dürfen..."
    Bei dem letzten Satz schreckte Makoto entsetzt auf. Gleichzeitig sah sie, wie einer der anderen beiden Kerle einen großen Leinensack hervor zog...
    Önee-sama is offline Last edited by Önee-sama; 10.03.2015 at 19:58.

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    Schwertmeister Braoin's Avatar
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    [Bild: Dima.jpg]
    „Du hast Besuch“, erfolgte die erlösende Mitteilung.
    Seit Dima wieder in seine Zelle gebracht worden war, hatte er sich in geduldigem Warten geübt, wie so oft, da es ohnehin der einzige Zeitvertreib war, den man in San Quentin hatte. Mit steifen Gliedern erhob er sich, streckte seine Gliedmaßen und knackte mehrfach mit seinen Nackenwirbeln. Angenehmer Schwindel krabbelte seinen Hinterkopf herauf und ein Funkeln trat in seine Augen, als er seine Hände dem Wärter darbot. Der kühle Stahl der Handschellen drückte gegen seine Handgelenke, was er mit teilnahmslosen Gesichtsausdruck hinnahm. Schweigend wurde er von dem Sicherheitsbeamten zu den Besucherräumen geführt. Der Weg dorthin war ihm natürlich vertraut, wechselten doch nur die Gesichter der Zellenbewohner, an denen er vorüberging. Erst vor einer Woche war Insasse 29853 aus der Zelle am Ende seines Traktes gegen einen neuen Sträfling mit der Nummer 24478 ausgetauscht worden. Die Ziffern schienen wahllos aneinander gereiht zu sein und keinem festen System zu folgen. Auch fand durch sie keine Unterteilung in die verschiedenen Trakte des Gefängnisses statt. Gedanken an derlei Belanglosigkeiten wurden aus der Langeweile geboren, zu der sie hier alle verdammt waren, weshalb sich Zverikow nicht einmal die Mühe machte, sich selbst zu unterbrechen. Dahingehend hatte er sich tatsächlich in seiner Zeit hier verändert, hätte er früher doch niemals zugelassen, den Blick für das Wesentliche auch nur eine Sekunde aus den Augen zu verlieren.

    Ein zweiter Wärter wartete bereits vor dem Besucherraum, in dem Foster und er sich besprachen. Die Tür wurde geöffnet und eben genannter wartete bereits sitzend auf den Häftling. Sein Anzug war vollkommen wie eh und je und passte wie angegossen. Vor ihm auf der Metallplatte, des fest im Boden verankerten Tisches, lag ein schwarzer, unscheinbarer Aktenkoffer, auf dem der Blick des Anwalts ruhte. Schweiß stand dem Mitarbeiter von Nonomoto Enterprises auf der Stirn, ahnte er doch, dass dieses Mal Verhandlungen bevorstanden, die er nicht würde umgehen können.
    „Neunundfünfzig Minuten“, brummte der Wachmann, ehe er wieder die Tür schloss und Mace mit seinem Besuch alleinließ.
    Durch die Jahre, die er sich fügsam den Wärtern unterworfen hatte, hatten sie ihm gewissen Freiheiten eingeräumt, die beispielsweise solche privaten Unterredungen möglich machten. Viele andere Insassen konnten ihre Familien nur unter strenger Aufsicht sehen und wurden beim kleinsten Anzeichen einer aggressiven Handlung gewaltsam von den Besuchern ferngehalten. Es gab mehr als nur eine Geschichte, wo ein Ehemann die neue Beziehung der Ehefrau nicht hatte akzeptieren können, was ohne das Eingreifen der Sicherheitsbeamten ohne Zweifel zu einer weiteren Straftat geführt hätte.

    „Hallo Foster“, begrüßte der Russe den Rechtsanwalt, der noch immer nicht den Blick von seinem Koffer gelöst hatte, „Wie war Ihre Anreise?“
    Höflich wie immer begann Dima zunächst mit Floskeln, wie sie es gewohnt waren. So hielten sie es immer, ließen Zeit verstreichen bis das Gespräch schließlich auf den immer gleichen Kernpunkt zusteuerte. Über die ganze Zeit hinweg, die der Sträfling nun schon mit dem Vermittler in Kontakt stand, hatte er nichts weiter herausfinden können, als dass er offenbar einen Haufen maßgeschneiderter Anzüge besaß und einen Hang zu Sportschuhen pflegte, eine Kombination, die jedem Modekenner einen kalten Schauer über den Rücken gejagt hätte.
    Da noch immer keine Reaktion seitens Steves erfolgt war, ließ sich Zverikow auf den freien Stuhl auf der anderen Seite des kleinen Tisches fallen. Sein Mund war zu einem siegessicheren Lächeln geformt und auch, wenn ihn die Ungeduld plagte, wollte er diese eine Stunde voll auskosten – Neunundfünfzig Minuten, korrigierte er sich in Gedanken selbst.

    „Hören Sie Zverikow“, rang sich der Rechtsvertreter unter scheinbar größter Mühe die ersten Worte seit ihrer Zusammenkunft ab, „Nonomoto Enterprises kann ihren Forderungen einfach nicht nachgeben. Das Risiko ist zu groß.“
    Das Lächeln aus Dimas Gesicht schwand und Zornesfalten bildeten sich auf seiner Stirn. Oh nein, er hatte nicht vier Jahre auf diesen Moment hingearbeitet, nur um gesagt zu bekommen, dass einem Weltkonzern wie Nonomoto Enterprises nichts an seiner Vormachtstellung lag. Er wusste genau, war sich sogar hundert Prozent sicher, dass Foster versuchte ihn durch geschickte Wortwahl von seinem Vorhaben abzubringen.
    „Das Risiko?“, fragte der Russe angespannt, mit Mühe seine Wut beherrschend, „Foster, ich glaube Sie haben mich beim letzten Mal nicht richtig verstanden.“
    „Ich habe Sie sehr wohl verstanden, doch meine Vorgesetzten sind der Meinung, dass wir dieses Risiko nicht eingehen können. Die Gefahr, dass sie trotz Absolution die Daten veröffentlichen und damit das System, wie es jetzt besteht, stürzen, ist zu groß.“
    Bitter lachte Mace auf. Zum Teufel mit diesen Feiglingen!
    „Allerdings wurde ich mit einem Gegenangebot hergeschickt“, lenkte Foster ein, woraufhin er die Schnallen des Aktenkoffers klappernd öffnete.
    Er drehte den schwarzen Behälter und offenbarte Dima den Inhalt. Eine Art Headset lag darin, sowie eine Brille, die darin integriert war.
    „Eine mobile Neuraleinheit?“, fragte der Häftling verwundert, „Was soll ich damit?“
    „Nun“, erwiderte der Anwalt, breitete die Hände aus und lächelte nun seinerseits, „Es ist das Angebot, dass Sie sich freispielen können.“

    Zverikow glaubte sich verhört zu haben. Was hatte dieser Anzugträger da eben von sich gegeben? Er könnte sich freispielen?
    „Was soll das heißen?“, fragte er argwöhnisch.
    „Nun, wie Sie sicher wissen, wird Dai Shi in weniger als drei Tagen beginnen. Diese MNE ist so programmiert, dass Sie mit ihr über den Rechner, der sich im Übrigen ebenfalls in dem Koffer befindet, in Dai Shi einloggen können. Sie werden einen Avatar steuern und unter tosendem Applaus auf der ganzen Welt zu sehen sein.“
    „Lassen sie den Scheiß“, fuhr Mace den Vermittler an, „Ihre Werbekampagne können Sie sich sparen!“
    „Wenn sie gewinnen“, fuhr Steve unbeeindruckt fort, „sind Sie ein freier Mann.“
    Erstaunt hob der Inhaftierte eine Augenbraue an.
    „Ich muss nur ein dämliches Computerspiel gewinnen und Sie sorgen dafür, dass Haftbefehl und Todesurteil gegen mich aufgehoben werden?“, wollte sich der Russe vergewissern.
    „Exakt“, bestätigte der Anwalt.
    „Das ist doch ein schlechter Scherz.“
    „Mitnichten, denn sollten Sie verlieren…“
    „Werde ich nicht!“
    „Müssen Sie die Nanoeinheiten in ihrem Blut stoppen und somit die Verbreitung der Daten verhindern.“
    „Und wenn ich ablehne?“
    „Es gibt Dinge auf dieser Welt, die Sie besser nicht wissen, Zverikow. Seien Sie sicher, dass Nonomoto Enterprises zu weit mehr in der Lage ist, als sie es sich vorzustellen vermögen.“
    „Bisher habe ich noch nicht viel davon gesehen, dass Sie sich die gestohlenen Daten aneignen können.“
    „Die Technik hat sich in den letzten Jahren weiterentwickelt, Zverikow.“
    Der Exsoldat wirkte nachdenklich. Sollte er annehmen? Warum nicht, schließlich bedeutete dies nur, dass er ein Computerspiel gewinnen musste.

    Foster lehnte sich in seinem Stuhl zurück, was ein quietschendes Geräusch hervorrief. Dima hingegen ließ einige Zeit verstreichen, ehe er sich zu einer Antwort durchrang.
    "Also gut, ich mache mit", nahm er den Handel an und der Rechtsanwalt klatschte bereits freudig in die Hände, doch der Russe war noch nicht fertig, "Aber nicht mit diesem Ding hier", fuhr er fort und stieß den Koffer mitsamt Inhalt von sich.
    "Aber...aber", wollte Foster protestieren, doch Mace fuhr dazwischen.
    "Ich nehme teil, aber nur, wenn ich mit den gleichen Voraussetzungen starte, wie jeder andere", forderte er mit einem tollkühnen Grinsen im Gesicht.
    "Soll das heißen...Sie wollen...?", suchte der Mitarbeiter von Nonomoto Enterprises nach den richtigen Worten.
    "Genau, ich will genauso sterben, wie jeder andere, dessen Avatar das Zeitliche segnet."
    "Sind sie verrückt?!", schrie Steve plötzlich auf, erhob sich und schlug die flachen Hände scheppernd auf die Blechplatte des Tisches.
    Vom Lärm alarmiert öffnete sich die Tür und der Wärter stürmte mit erhobenem Schlagstock herein, bereit, den Häftling niederzuschlagen und ruhig zu stellen. Völlig verwundert musste er jedoch miterleben, wie der Besuch die Fassung verloren hatte, während der Insasse die Ruhe selbst zu sein schien.
    "Wollen Sie unbedingt sterben, Zverikow?"
    "Ich weiß, dass Sie und ihre Vorgesetzten NICHT wollen. Das ist meine Bedingung für die Teilnahme. Sollten sie sie nicht akzeptieren können...nun, es gibt viele Wege sich ohne Hilfsmittel umzubringen, Foster", drohte er mit seinem eigenen Tod, ein Umstand, den er niemals für möglich gehalten hätte.

    Der Sicherheitsbeamte stand unschlüssig in derselben Position, wie zuvor, ehe ihn eine wüste Handbewegung des Anwalts hinausschickte. Er selbst blieb jedoch stehen, die Hände weiterhin auf den Tisch gestützt. Ein resignierter Seufzer entwich ihm, ehe er wieder die Stimme hob:
    "Also gut, wie Sie wollen. Morgen werde ich mit einem Techniker vorbeikommen, der Ihnen das entsprechende Equipment installiert. Unsere Zeit für heute ist ohnehin um."
    Tatsächlich zeigte die schäbige Uhr hinter Steve eine Minute vor sechs an.
    "Schön, dass wir uns einig werden konnten, Foster", meinte Dima glücklich und erhob sich schwungvoll mit rasselnden Handschellen.
    Erneut öffnete sich die Tür und der Wärter schaute ein wenig nervös herein.
    "Die Zeit ist um", meinte er und trat an Mace heran, der sich bereitwillig abführen ließ.
    Beim herausgehen drehte er sich jedoch noch einmal um und schaute dem zerknirschten Steve in die Augen.
    "Eins noch", meinte er, "Sorgen Sie und ihr toller Konzern dafür, dass ich nicht mehr mit den anderen Insassen Duschen muss. Das kotzt mich an."
    Ohne eine Reaktion abzuwarten machte er sich auf den Rückweg in seine Zelle.
    Das lief ja besser, als ich es mir vorgestellt habe, dachte er und konnte sich ein siegreiches Feixen nicht verkneifen.

    [Bild: Dima.jpg]
    Das warme Wasser, welches sich über seinen Körper ergoss, genießend, stand Dima in den Duschen San Quentins, die Augen geschlossen, seine Gedanken befreit. Kein Erstaunen war es, das er empfunden hatte, als er heute vor der üblichen Zeit und außerhalb der gewöhnlichen Waschtage von einem Wärter gefragt worden war – etwas, was er in seinem fast vierjährigen Aufenthalt in diesem Gefängnis noch nie hatte erleben dürfen – ob er eine Dusche nehmen wollte. Ihm war bewusst, wie mächtig Nonomoto Enterprises war und dass seine aggressive Vorgehensweise irgendwann nicht mehr geduldet werden würde. Nicht nur sein Leben war es, das er bereitwillig aufs Spiel setzte für die Rache, die er dem Weltkonzern geschworen hatte, auch seine Hintermänner, Ärzte, Techniker und Freunde, schwebten in Gefahr, sobald sein Druckmittel die nötige Relevanz verlor. Dennoch würde er nicht aufgeben, nach neuen Optionen zu suchen, wie er die Mitarbeiter von Nonomoto auf Trab halten konnte. Wenn er dabei auch noch Privilegien beanspruchen konnte, wie das private Duschen, war er mit dem Aufenthalt in diesem Gefängnis zufrieden.

    Nach und nach versiegte das Wasser, bis sich nur noch ein Rinnsal aus dem Duschkopf ergoss. Die üblichen fünf Minuten waren abgelaufen und auch, wenn er sich von nun an allein Waschen durfte, wollte er sein Glück nicht mit einer weiteren Zeiteinheit überstrapazieren. Seufzend öffnete er die Augen, spürte, wie sich die Tropfen in seinen Augenbrauen fingen, an seiner Nase sammelten und regelmäßig auf die nassen Fliesen der Parzelle stürzten. Sein Blick fiel auf seine Hände, groß und von Schwielen übersät. Ohne Probleme konnte er einen Basketball mit einer Hand halten, ohne ihn bei irgendeiner Bewegung zu verlieren. Seine Unterarme waren breit und er erinnerte sich daran, dass die wenigstens Armbänder ihm je gepasst hatten. Eine hellrote Narbe, Echo eines Einsatzes nahe der ukrainischen Grenze, wo er mit seinem Trupp von Feuer eingeschlossen gewesen war, zierte sein Handgelenk. Die aufkommenden Bilder und damit einhergehende Übelkeit niederringend, zwang er seine Augen weiter zu seiner Brust. Die Zeit in der Zelle hatten ihn viel Muskelmasse einbüßen lassen und doch zeichneten sich nach wie vor die kräftigen Stränge unter seiner Haut ab, ließen keinen Zweifel an seine Stärke zu. Selbst sein Becken hob sich optisch deutlich von seinen Beinen ab. Eine längliche, weiß Narbe, die für gewöhnlich nur zur Hälfte zu sehen war, verbarg sich der untere Teil doch unter dem Hosenbund, verband er mit einer eher lustigen Geschichte, deren Ende jedoch mit einer Kastration hätte abschließen können. Glücklicherweise hatte er sich vor Schlimmerem bewahren können.

    Widerwillig verließ er den Waschraum, unterzog sich der vorschriftsmäßigen Leibesvisitation, wobei er wie gewohnt keine Miene verzog. Nachdem er als „sauber“ deklariert worden war, begab er sich in den Umkleideraum, griff nach einem Handtuch und begann, sich trocken zu reiben. Während er seinen Rücken von der Nässe befreite, dachte er an die Worte, die er sich dort hatte einstechen lassen. Das Tattoo, welches biblische Psalmen darstellte, trug er bereits sein halbes Leben mit sich und gaben ihm Kraft, wann immer er sie brauchte.
    Der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht. Und was er macht, das gerate wohl, zitierte er seinen Lieblingsvers in Gedanken, während er sich ankleidete. Sinnbildlich bedeutete dies für ihn, dass er Geduld haben musste, wie er es seit Vier langen Jahren schon hielt. Wenn der rechte Zeitpunkt gekommen ist, würde er sein Ziel erreichen und auf dem Wege dorthin jede schwere Zeit durchstehen, gespeist aus dem Fluss, der symbolisch für Leben, aber auch seine Rache stand.

    Kaum war er wieder an seiner Zelle angelangt, geführt von einem Wachmann, kam ein weiterer Sicherheitsbeamter hinzu. Er wechselte einige Worte mit seinem Kollegen, der daraufhin wortlos verschwand.
    „Zverikow, folgen Sie mir“, wies der neue Wärter ihn an und lief los, nachdem er sich vergewissert hatte, dass Mace ihm folgte.
    „Wohin gehen wir?“, wollte der Inhaftierte wissen.
    „Sie werden in eine andere Zelle verlegt, Isolationshaft“, wurde er aufgeklärt.
    „Isolationshaft? Wieso das?“, wollte der Russe wissen, ließ sich jedoch nicht den Unmut anmerken, den er dabei verspürte.
    „Ihnen wird alles erklärt werden, sobald wir da sind.“
    Gehorsam fügte sich Dima den Anweisungen und schaute zu den anderen Sträflingen, die ihn stumm angafften.

    „Willkommen in Ihrem neuen Zuhause, Zverikow!“, begrüßte Steve Foster den Insassen mit überschwänglich freundlicher Stimme.
    „Foster? Was treiben Sie hier? Und wer ist das?“, wollte Zverikow überrascht wissen und deutete auf eine südamerikanisch anmutende Frau mittleren Alters, die geschäftig an einem Computer arbeitete.
    „Ja, Sie können gehen. Er wird keine Probleme machen“, versicherte der vermeintliche Anwalt dem Wachmann, der sich daraufhin zurückzog.
    Seit wann lässt sich das Gefängnispersonal von Foster herumkommandieren?
    „Nun Zverikow, darf ich Ihnen Miss Castillo vorstellen? Sie ist ausgewählte Technikerin von Nonomoto Enterprises und kümmert sich um die Einrichtung Ihrer Neuraleinheit und der entsprechenden Verbindung, nach der sie verlangt haben“, stellte Steve die Dame vor und versteckte gleichwohl einen weiteren Vorwurf in seinen Ausführungen.
    Die Technikerin wandte sich für einen kurzen Blick um und lächelte ihn freundlich an.
    Lindgrüne, mandelförmige Augen, eine schmale, scharfkantige Brille und feine Gesichtszüge, analysierte er in gewohnter Soldatenmanier und musste sich eingestehen, der Ausstrahlung dieser Frau nicht gänzlich abgeneigt zu sein.
    „Wieso werde ich in Isolationshaft verlegt?“, wollte Dima wissen.
    Seine Augenbrauen waren wieder steil nach oben gebogen und sprachen für die Dringlichkeit einer Antwort, bevor er Fosters Versprechen an den Wärter vorzeitig Lügen strafen musste.
    „Setzten Sie sich doch erstmal, Zverikow“, bot der Rechtsvertreter an und deutete auf einen Tisch mit zwei Stühlen.

    Mit einem Schulterzucken war Mace der Einladung gefolgt und saß nun, wie üblich, dem Mitarbeiter des Konzerns gegenüber. Der Insasse wusste zwar, dass er heute mit einem Techniker, respektive einer Technikerin vorbeischauen wollte, doch war er nicht auf eine Verlagerung seines Aufenthalts in eine andere Zelle vorbereitet gewesen. Nicht, dass es irgendetwas für ihn änderte.
    „Lassen Sie mich kurz erklären, warum Sie nun nicht weiter in ihrer Suit im obersten Trakt dieser Anstalt wohnen können“, begann Foster seine Erklärung gewohnt hochgestochen, „Mehrere Gründe führten dazu, denn zum einen wollen wir nicht, dass Sie von den anderen Häftlingen während des Spielens abgelenkt werden. Derartiges könnte schnell ihre Konzentration stören, meinen Sie nicht auch?“, kurz wartete er eine Antwort ab, doch als keine erfolgte fuhr er unbeirrt fort, „Außerdem wäre der Aufwand, eine Anbindung an das Stromnetzwerk und das Internet in ihrer alten Zelle zu schaffen, unzumutbar für das Gefängnis gewesen. Es ist ein alter Bau und eine solche Modifikation hätte die Verlegung mehrerer Insassen erfordert. Doch das ist nicht weiter relevant. Wichtig für Sie ist nur, dass Ihr Tagesablauf gewohnt eintönig bleiben wird, bis auf den Unterschied, dass Sie sich jederzeit bei Dai Shi einloggen können. Hier haben Sie die entsprechenden Anschlüsse und einige wenige Möbelstücke mehr zur Verfügung.“
    Also diente seine Verlegung nur dem Zweck, dass er ungehindert dem Computerspiel nachgehen konnte? Wenn es weiter nichts war…
    „Gut, also ändert sich für mich nichts?“, wollte er sich vergewissern.
    „Nein. Sie müssen wissen, dass es Ihnen nun auch möglich ist, per Ingamechat mit Menschen aus der ganzen Welt zu kommunizieren. Bilden Sie sich aber nicht ein, dass Sie sich dadurch irgendeinen Vorteil verschaffen können. Nonomoto Enterprises kontrolliert den gesamten Chat und durch eine Verzögerung der Übertragung wird jeder Versuch unterbunden, dem Konzern Schaden zuzufügen. Haben Sie das verstanden?“
    „Habe nichts anderes erwartet“, konterte Dima gelassen und lehnte sich entspannt zurück, was Steve offenbar missfiel.
    „Hören Sie Zverikow“, verlangte er erneut mit gewichtiger Stimme, „Sie müssen die Sache ernster nehmen, wenn Sie gewinnen wollen. Uns liegen keinerlei Daten aus Belendiel zu Ihnen vor, was nur bedeuten kann, dass…“
    „Ich noch nie in meinem gottverdammten Leben dieses alberne Spiel gespielt habe“, beendete der Russe den Satz des Amerikaners.
    „Wieso um alles in der Welt wollen Sie dann unter diesen…Bedingungen mitspielen?“
    Foster schien verzweifelt, hing seine Karriere wohl mit dem Überleben des Sträflings zusammen. Mace lehnte sich nach vorn, lächelte selbstsicher und kostete den Moment aus, ehe er zu einer Antwort ansetzte.
    „Es wäre doch eine Schande für einen Soldaten, wenn er kämpfte, ohne sein Leben dabei aufs Spiel setzen zu können, nicht wahr?“
    „Sie sind krank!“, spie der Anwalt entgeistert aus und war drauf und dran aufzuspringen, „Ihr Leben kann Ihnen nicht so wenig wert sein!“
    „Foster Foster, wenn Sie nur wüssten“, meinte der Insasse mit gespielt tadelnder Stimme, „Ihnen ist mein Überleben im Moment vermutlich wichtiger, als mir selbst, weshalb ich mir überhaupt keine Sorgen zu machen brauche.“
    „Ich warne Sie ein letztes Mal, Zverikow! Nehmen Sie das nicht auf die leichte Schulter!“

    „Ich bin soweit!“, unterbrach eine melodische Stimme ihre amüsante Unterhaltung, als sich die hübsche Señora zu ihnen umdrehte.
    „Nun gut! Zverikow, folgen Sie bitte den Anweisungen von Miss Castillo. Ich werde warten bis alle Einstellungen vorgenommen worden sind.“
    „Qué tal un poco de ternura?“, fragte der sprachbegabte Exsoldat die Dunkelhaarige und erntete ein überraschtes Lächeln.
    „Bitte setzen Sie sich auf den Stuhl“, wies Miss Castillo ihn an und erhob sich.
    Ihre Figur wirkte auf Dima nahezu perfekt und so gefiel es dem Russen umso mehr, als er sich setzte und die Technikerin weiterhin auf der Tastatur Werte eingab, wobei sie sich vorbeugte und dabei seine Schulter berührte.
    „Setzen Sie bitte die NE auf“, wollte sie nun und deutete auf das Headset, welches mit einem Kabel an den PC gebunden war.
    Er setzte es auf, und wartete, ob etwas passierte.
    Einige Codes flogen über den Bildschirm, entsprangen den flinken Fingerbewegungen der Südamerikanerin.
    Was sie wohl sonst noch alles mit diesen Händen anstellen kann?, fragte sich Dima, unterdrückte jedoch ein schelmisches Grinsen.
    „Das ist erstaunlich“, murmelte Miss Castillo, während sie immer mehr Werte in das System speiste.
    „Was ist erstaunlich?“, fragte Foster interessiert.
    „Seine Hirnströmungen entsprechen beinahe den Standardwerten, auf denen das System basiert. Ich muss kaum Anpassungen vornehmen und vermutlich würde er auch ohne mein Zutun über die Neuralverbindung Schmerzen empfinden“, erläuterte die hübsche Brillenträgerin.
    „Ist das so unüblich?“, hakte der Rechtsvertreter nach.
    „Auf jeden Fall. Es gibt kaum Übereinstimmungen von Mensch zu Mensch, was die Hirnströmungen angeht, da jeder Bereich unterschiedlich stark ausgeprägt ist. Haben Sie eine Erklärung dafür?“, wandte sie sich nun an Dima.

    Dieser schwieg zunächst, hätte er doch nicht damit gerechnet, dass nach mehr als dreißig Jahren noch immer diese Grundwerte genutzt wurden. Er wog ab, ob es sich lohnen würde zu lügen, doch etwas in ihm schien zu glauben, dass er gar Vorteile daraus ziehen könnte, wenn er Nonomoto Enterprises‘ Gedächtnis ein wenig auf die Sprünge half.
    „Wissen Sie, woher die Idee für Dai Shi überhaupt kommt?“, leitete er seine Antwort mit einer Gegenfrage ein.
    „Wie meinen Sie das?“, wollte Foster verwirrt wissen.
    „Nun, die Technik, welche genutzt wird, um die Schmerzen und sogar den Tod vom Avatar auf den Spieler zu übertragen, hat ihren Ursprung beim Militär. Ausgewählte Elitesoldaten wurden zu sogenannten Testläufen beordert, bei denen sie Helme aufsetzen mussten, die an einen großen Rechner angeschlossen waren. Die Ingenieure versprachen sich davon gewaltfreie Austragungen von Kriegen, indem die Soldaten auf einem virtuellen Schlachtfeld antraten. Die Schmerzübertragung sollte dafür sorgen, dass niemand gegen ein Sieg sprechen würde, oder konnte. Doch ist bei den Berechnungen ein Fehler aufgetreten und die ersten Testsubjekte wurden verrückt, als der Schmerz nicht mehr zu ertragen war. Sie schrien und wollten sich das Hirn aus dem Kopf reißen, damit der Schmerz endlich aufhörte."
    "Das ist ja furchtbar!", wisperte Miss Castillo, die eine Hand auf dem Mund presste.
    "Blödsinn!", behauptete Steve schneidend.
    "Was wissen Sie schon, Foster? Ich war da und ich habe es gesehen!"
    "Sie waren da? Für wie blöd halten Sie mich, Zverikow? Diese Tests von denen sie da sprechen müssen vor über 30 Jahren stattgefunden haben. Sie waren nie und nimmer zu dieser Zeit schon Elitesoldat!"
    "Ich war da", wiederholte Dima schlicht, "Der Einfluss der Strahlungen, die die Prototypen dieser Technologie abgaben, haben meinen Hypothalamus mutieren lassen. Dieser Bereich des Gehirns ist unteranderem dafür verantwortlich die Alterungsfunktionen des Körpers zu aktivieren. Bei mir ist seit dem jedoch ein wichtiger Signalweg blockiert. Meine Lebenserwartungen sind um zwanzig Prozent höher als bei gewöhnlichen Menschen. Wenn man davon ausgeht, dass ich aufgrund von natürlichen Umständen ums Leben komme, jedenfalls."
    "Wie alt sind Sie?", fragte die Technikerin ungläubig.
    "Nicht so alt, wie Sie vielleicht denken", lenkte der Russe ab, "Jedenfalls konnten die Ingenieure die Probleme nicht beheben und so wurde entschieden, dass der Tod ein besseres Ende war, als das, was die Versuchssubjekte teilen mussten. Als dann die Beliebtheit Belendiels anstieg, aber nach etwa elf Jahren nachzulassen schien, dachte man sich etwas Neues aus und Dai Shi wurde ins Leben gerufen. Wie es aber dazu kam, dass man die gescheiterte Militärtechnologie dafür einsetzte, bleibt mir bis heute ein Rätsel."

    Schweigen legte sich wie ein Tuch über die Isolierungszelle.
    "Also sind Ihre Strömungswerte...", brach Miss Castillo die Stille.
    "Deshalb sehr nahe an den Standardwerten, weil es jene von damals sind", bestätigte Dima ihren Gedanken.
    "Das ist faszinierend", gab sie zu und beendete im nächsten Moment die Einstellungen, "So das war's. Sie können sich morgen früh ab 5:13 Uhr einloggen und ihren Avatar erstellen."
    "Dann sind wir hier fertig", merkte der noch immer ungläubig dreinblickende Foster und wandte sich zum gehen.
    Einem guten Gastgeber gleich geleitete Mace seine Gäste zur Tür. Die attraktive Südamerikanerin packte ihr Equipment zusammen, verstaute es in einer vornehmen Handtasche - erstaunlich wie klein die Geräte heutzutage waren - und schloss sich dem Anwalt an.
    "Ich werde Sie weiterhin besuchen kommen, Zverikow, um zu sehen, wie es ihnen geht. Sollten Sie sich irgendwann dafür entschließen, auf die schmerzfreie Variante umzusteigen, lassen Sie es mich wissen. Uns beiden liegt wohl nur wenig daran, dass Sie sterben", führte Steve aus und trat aus der Zelle.
    "Dann freue ich mich auf unser nächstes Wiedersehen", meinte Zverikow und rang sich ein Lächeln ab, "Wollen Sie nicht vielleicht noch ein wenig länger bleiben, Miss Castillo? Wir könnten uns weiter über das Experiment unterhalten", bot er der hübschen Frau charmant an.
    "Ich gebe mich nicht mit Straftätern ab", erwiderte sie mit wenig Ernsthaftigkeit in der Stimme und trat ebenfalls aus der Zelle heraus.
    Foster schloss die Gittertür und nickte ein weiteres Mal zum Abschied, ehe er zusammen mit der Dunkelhaarigen verschwand. Lächelnd folgten Dimas Augen den schwungvollen Hüften der Technikerin bis diese aus seiner Sichtweite gerieten.

    Er trat zurück in seine Zelle und sein freundliches Gesicht war verschwunden. Er nahm einen der Stühle und schmiss ihn mit Wucht gegen das Gitter seiner neuen Behausung. Lautes Scheppern hallte an den Wänden wieder.
    "Was war das denn eben, Dima?", fragte er sich laut selbst, "Bist wohl zu lange keiner Frau begegnet!"
    Braoin is offline Last edited by Braoin; 11.10.2014 at 14:07.

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    Legende Annalena's Avatar
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    Quote Originally Posted by Annalena View Post
    [Bild: Valerya.jpg]
    Valerya saß am Bett ihrer Tochter. Katya schlief, doch sie atmete schwer. Die junge Frau nahm den warmen Lappen von ihrer Stirn und strich mit zittrigen Händen von Schweiß durchtränkte Haarsträhnen aus dem Gesicht ihrer Tochter. Das Fieber wollte einfach nicht herunter gehen. Durch ein Beatmungsgerät wurde das Mädchen mit Sauerstoff versorgt. An ihrem Arm hing ein Tropf, der sie mit Antibiotika versorgte. Dreimal am Tag kam Dr. Romanow um sie zu untersuchen und Schlaf- und Schmerzmittel zu spritzen. Vorsichtig tauchte sie den Lappen in kaltes Wasser. Sie wand ihn aus und legte ihn wieder auf die Stirn ihrer Tochter.

    Die letzten Tage hatte sie es noch geschafft ihrer Arbeit nachzugehen. Doch die Situation zerrte an ihren Kräften und sie wusste nicht, wie lange sie noch durchhalten würde. Sie hatte schon mit Boris geredet, aber er wollte sie nicht freistellen. Sollte sie einen Abend nicht erscheinen, dann würde er sie feuern. Ein Hustenanfall ihrer Tochter riss sie aus ihren Gedanken. Schnell entfernte sie das Atemgerät, so wie es ihr gezeigt wurde. Mit einem Arm stützen sie Katya und mit der anderen Hand hielt sie ein Papiertuch vor ihren Mund. Wieder hustete sie Blut und Valeryas Augen füllten sich mit Tränen. Warum musste ihre Tochter nur so leiden?

    Mit fiebrigen Augen sah Katya sie an. „Mama?“ Die junge Frau lächelte gequält. „Ich bin hier mein Schatz.“ Dann küsste sie ihre Tochter auf die Wange. Das Mädchen versuchte zu lächeln, doch ein erneuter Hustenanfall erschütterte sie. Valerya gab ihr die Tropfen, die gegen den Husten helfen sollen. „‘dich lieb Mama.“ Katyas Stimme war leise als sie langsam wieder einschlief. Junge Frau küsste sie noch einmal auf die Wange. „Ich hab dich auch lieb mein Schatz.“

    Sie wusste nicht wie lange sie am Bett ihrer Tochter saß als es an der Tür klingelte. Valerya erschrak und schaute auf die Uhr. Es war noch zu früh für den Doktor. Mit einem prüfenden Blick auf ihre Tochter erhob sie sich und ging zur Tür. Vor der Tür stand ein Mann. „Frau Valerya Ivancyk?“ Die junge Frau nickte leicht. „Was wollen sie von mir?“ Der Mann musterte sie bevor er antwortete. „Ich bin Dr. Baranyk, Nonomoto Enterprises.“ Er streckte seine Hand aus und Valerya gab ihm gedankenverloren ihre. „Oh, ich hatte ganz vergessen, dass sie kommen.“ Sie öffnete die Tür und ließ ihn herein. Sie führte ihn ins Wohnzimmer. „Bitte nehmen sie Platz. Ich bin gleich wieder da.“ Valerya eilte ins Zimmer ihrer Tochter. Es schien soweit alles in Ordnung zu sein. Dann nahm sie das Babyphon, schaltete es ein und ging zurück ins Wohnzimmer.

    Dr. Baranyks Augen folgten der jungen Frau mit Interesse. Er hatte zwar ein Bild von ihr gesehen, aber in der Realität sah sie um Längen besser aus. An Dai Shi teilzunehmen war in seinen Augen reine Verschwendung einer wahren Schönheit. Vielleicht sollte er die Zeit, die ihr noch bleibt, nutzen um sie näher kennen zu lernen. Als sie zurückkam hatte sie ein Babyphon in der Hand. Ach ja, sie hatte ja eine kranke fünfjährige Tochter. Gedankenverloren setzte sie sich neben ihn und stellte das Babyphon auf den Tisch.

    „Was genau wollen Sie von mir Dr. Baranyk?“ Sie blickte ihn an und er setzte sein charmantestes Lächeln auf. „Für die Teilnahme an Dai Shi müssen einige Vorbereitungen getroffen werden. Die Verträge haben Sie ja schon unterschrieben.“ Valerya nickte nur. „Verzeihen Sie, wenn ich das frage, aber warum wollen Sie an so einem gefährlichen Spiel teilnehmen? Sie haben doch eine Tochter.“ Die junge Frau blickte ihn traurig an. „Meine Tochter ist schwer krank. Mit dem Gewinn will ich ihre Behandlung bezahlen.“ Dr. Baranyk seufzte leise. „Die Chancen zu gewinnen sind aber nicht sehr hoch. Das müssten Sie doch wissen.“ „Ich weiß. Doch was soll ich sonst tun? Meine Tochter stirbt und ich habe nicht das nötige Geld für eine Behandlung.“

    Dr. Baranyk sah junge Frau bedauernd an. Über die Ernsthaftigkeit der Erkrankung der Tochter war er nicht informiert. Valerya blickte ihn nun etwas nervös an. „Ich weiß, dass ich wahrscheinlich sterben werde. Doch ich werde alles tun um meine Tochter zu retten.“ Der Mann fragte sich, wie sie das meinte. „Ich habe mir die Regeln durchgelesen. Man kann sich als Dai Shi Spieler outen. Wenn die Leute meine Geschichte hören, spenden sie vielleicht für meine Tochter.“ Sie lächelte zaghaft. „Würde… würde Nonomoto Enterprises eine Spende in Betracht ziehen? Es wäre sicher eine gute Werbung für ihre Firma und Dai Shi.“ Plötzlich hoffnungslos sank sie in sich zusammen. Das war sicherlich eine blöde Idee.

    Sie spürte eine warme Hand auf ihrer Schulter und blickte ihn an. „Ich bin nur ein Arzt, der für die Firma arbeitet. Mit diesen Sachen beschäftige ich mich nicht und ich habe auch keinen Einfluss darauf.“ Valerya seufzte laut. „Oh, natürlich. Warum sollte sich ein so großer Weltkonzern um das Schicksal einer Frau wie mir scheren? Bringen wir es hinter uns.“ Dr. Baranyk gefiel die plötzliche Kälte der jungen Frau nicht. Doch was sollte er tun? „Ich könnte mit einigen Leuten reden. Vielleicht gefällt ihnen ja die Idee.“ Junge Frau blickte ihn misstrauisch an. „Das würden Sie tun?“ Er nickte und hob seine Hand um eine Haarsträhne hinter ihr Ohr zu stecken. „Natürlich hat das seinen Preis.“ Valerya drehte ihren Kopf weg. „Was wäre dieser Preis?“ Das war wahrscheinlich eine unnötige Frage, da sie sich denken konnte, was er von ihr will. Schon kurz darauf spürte sie seine Lippen auf ihren Hals.

    Bevor er jedoch weitergehen oder etwas sagen konnte, meldete sich das Babyphon. Valerya sprang sofort auf und rannte in das Zimmer ihrer Tochter. Das Mädchen lag auf der Seite und hustete sehr stark. Auf dem Kopfkissen war Blut zu sehen. Sofort war sie bei ihr. Katya starrte sie mit weit aufgerissenen Augen an. „Ma…“ Weiter kam sie nicht als ein weiterer Hustenanfall ihren kleinen Körper schüttelte. Das Mädchen bäumte sich kurz auf und wurde dann ganz still. „Katya?“ Mit zittrigen Händen berührte sie ihre Tochter und schüttelte sie leicht. Katya reagierte nicht. Noch einmal schüttelte sie das Mädchen etwas kräftiger. Doch sie rührte sich immer noch nicht. „Nein, nein, nein, nein… KATYA!“

    [Bild: Valerya.jpg]
    Valerya saß regungslos auf einem der harten Stühle im Wartezimmer des Krankenhauses. Die weißen sterilen Wände schienen sie zu erdrücken. Katya war gestorben. Noch immer konnte sie das Unfassbare nicht fassen. Ihr kleines Mädchen war gestorben. Ja, Dr. Baranyk konnte sie wiederbeleben, doch das rüttelte nichts an der Tatsache, dass ihr Sonnenschein gestorben war. Patienten und Besucher gingen im Wartezimmer ein und aus. Valerya bekam von all dem nichts mit. Neue Tränen rannen ihre Wangen hinunter als sie wieder das Bild des leblosen Körpers ihrer Tochter vor sich sah. Dieses Bild, dass sich in ihr Gehirn eingebrannt hatte, und das sie nie wieder vergessen würde. Die Zeit schien sich endlos hinzuziehen und Minuten kamen ihr wie Stunden vor.

    „Frau Ivancyk?“ Die junge Frau schreckte auf als sie ihren Namen hörte. „Ja“, sagte sie mit belegter Stimme. Die Krankenschwester sah sie an. „Folgen Sie mir bitte.“ Valerya nickte und stand auf. Sie folgte der Schwester, die mit raschem Schritt durch die Gänge des Krankenhauses lief. In einem kleinen Raum machten sie Halt. „Setzen Sie sich.“ Die Schwester deutete auf einen Stuhl. Valerya entging nicht wie unfreundlich die Krankenschwester war. Die Schwester setzte sich an den Schreibtisch. Sie begann etwas am Computer aufzurufen bevor sie sich wieder an Valerya wandte. „Bevor wir anfangen muss eine Sache geklärt werden. Die Informationen über Sie zeigen mir, dass Sie unmöglich den Krankenhausaufenthalt Ihrer Tochter bezahlen können. Haben Sie Geldreserven, von denen wir nichts wissen?“

    Geschockt blickte Valerya die Frau an. Wie konnte sie in dieser Situation so etwas sagen? „Ich… nein. Nein, das habe ich nicht. Könnte ich in Raten zahlen?“ Die Schwester sah sie an und antwortete schnippisch. „Natürlich nicht. Wir sind hier doch nicht bei der Wohlfahrt. Wenn Sie die Kosten nicht bezahlen können, dann kann Ihre Tochter hier nicht behandelt werden.“ Valeryas Augen weiteten sich. „Aber… aber meine Tochter wird sterben… sie war doch schon…“ Valerya schniefte leise und putzte sich die Nase. Die Schwester zuckte nur mit den Schultern. „Es ist ganz sicher nicht mein Problem, dass Sie nicht das nötige Geld haben.“ Hoffnungslos sank Valerya in sich zusammen.

    Plötzlich öffnete sich die Tür und Dr. Baranyk trat ein. „Hier sind Sie Frau Ivancyk. Ich habe Sie schon gesucht.“ Die Schwester änderte ihre Mine sofort und sah den Arzt freundlich an. „Verzeihen Sie Dr. Baranyk, aber ich muss noch die formellen Dinge mit Frau Ivancyk klären.“ Dr. Baranyk musterte die Schwester. „Gibt es ein Problem?“ Die Schwester bedachte Valerya mit einem finsteren Blick. „Es sieht so aus, dass Frau Ivancyk die Krankenhauskosten nicht bezahlen kann. Ich war gerade dabei sie zu informieren, dass wir ihre Tochter deswegen nach Hause schicken müssen.“ Valerya wischte sich die Tränen weg. Wieder einmal spürte sie die Kaltherzigkeit der Gesellschaft. „Dann sollten Sie Ihre Daten aktualisieren, Schwester Olga, Katya Ivancyk ist meine Privatpatientin. Die Kosten für sie gehen das Krankenhaus nichts an.“ Geschockt blickte Olga den Arzt an. Dann tat sie wie geheißen. Es stimmte, was Dr. Baranyk sagte. Mit einem freundlichen, falschen, Lächeln wandte sie sich an Valerya. „Verzeihen Sie meine Voreiligkeit Frau Ivancyk. Ich überlasse Sie nun Dr. Baranyk. Er wird alles Weitere mit Ihnen besprechen.“

    Dr. Baranyk sah die Schwester kalt an bevor er sich an Valerya wandte. „Kommen Sie bitte mit. Wir gehen in mein Büro und besprechen alles dort.“ Valerya folgte dem Arzt verwirrt. Was war gerade passiert? Das Büro von Dr. Baranyk war sehr luxuriös eingerichtet. Doch das war für einen Arzt von Nonomoto Enterprises sicherlich nicht ungewöhnlich. „Wie geht es Katya?“ Die junge Frau platzte mit der Frage heraus bevor sie sich gesetzt hatte. Dr. Baranyk nahm in Ruhe hinter seinem Schreibtisch Platz bevor er antwortete. „Ihr Zustand ist stabil. Im Moment haben wir sie in ein künstliches Koma gesetzt. Das macht es ihrem Körper leichter sich zu erholen. Doch sie sollte bis zu ihrer Genesung im Krankenhaus verweilen.“ Valerya atmete erleichtert auf. „Kann ich sie sehen?“ Der Arzt nickte. „Ich werde Sie später zu ihr begleiten. Doch zuerst sollten wir noch einiges besprechen.“

    Valerya nickte. „Warum haben Sie meine Tochter als Privatpatientin aufgenommen? Sie wissen, dass ich das niemals bezahlen kann. Wieso also?“ Dr. Baranyk sah die junge Frau nachdenklich an. „Ich finde Sie anziehend“, sagte er unverblümt, „wenn ich durch die Heilung Ihrer Tochter Ihnen näher kommen kann, dann war das eine gute Investition.“ Die junge Frau war geschockt über die direkte Aussage des Arztes. Sie war nicht überrascht, dass sie für etwas mit Sex bezahlen sollte, doch keiner war bisher so direkt wie er. „Es ist nicht das erste Mal, dass mich jemand um Sex für eine Leistung bittet.“ Valerya hatte keine Probleme damit, auch wenn sie sich total schlecht fühlte ihren Körper so zu benutzen. Doch es geht um ihre Tochter und für sie würde sie jeden Preis bezahlen.

    Dr. Baranyk schüttelte den Kopf. „Ich werde Sie nicht zum Sex zwingen. Das ist unter meiner Würde. Gehen Sie mit mir aus, lernen Sie mich kennen und wenn ich Ihnen gefalle, dann können wir über eine Beziehung sprechen.“ „Beziehung?“ Dr. Baranyk überraschte sie schon wieder. Warum wollte er eine Beziehung haben? Warum ausgerechnet mit ihr? „Ich… ich weiß nicht was ich sagen soll.“ Der Arzt lächelte sie freundlich an. „Denken Sie darüber nach. Doch nun sollten wir erst einmal zu Ihrer Tochter gehen.“ Valerya nickte nur und folgte ihm schweigend. Ihre Gedanken überschlugen sich. Was sollte sie tun?
    Annalena is offline

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