Portal-Zone Gothic-Zone Gothic II-Zone Gothic 3-Zone Gothic 4-Zone Modifikationen-Zone Download-Zone Foren-Zone RPG-Zone Almanach-Zone Spirit of Gothic

 

Seite 18 von 21 « Erste ... 7111415161718192021 Letzte »
Ergebnis 341 bis 360 von 401
  1. Beiträge anzeigen #341
    Schwertmeister
    Registriert seit
    Mar 2014
    Beiträge
    780
     
    Luke Drake ist offline
    Während Luke auf der Baumkrone stand und zu hörte, was grade erzählt wurde, klopfte ihn jemand auf die Schulter.
    Es war San Daran, der ziemlich mitgenommen aussah, doch glücklicherweise am Leben war.

    "Ja, mir geht's gut. Wirklich mitgekämpft hab ich nicht, da die meisten der Viecher schon tot waren, als ich dazu kam. Na ja, das hier scheint ein Thing zu sein. Wohl eine Art Versammlung oder so was", antwortete der Druidenlehrling auf die Frage seines Freundes und erklärte ihm dann, was bisher klar wurde.
    Das es noch viel mehr Echsenmenschen auf der Insel gab und dass es das beste wäre, wenn sie in das Bluttal gehen würden.

    "Was hältst du davon? Und sag mal, wie geht's dir eigentlich? Siehst nicht grade fit aus", meinte Luke und schaute San an.

  2. Beiträge anzeigen #342
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
    Registriert seit
    May 2010
    Ort
    Da wo der Pfeffer wächst
    Beiträge
    3.074
     
    Dennik ist offline
    "Du bist Boom Shakalak vom Stamm der HaaramPo-Orks und bist hier in Nordmar auf geheimer Orktoberfest Mission um die Welt an dich zu reisen", klärte Dennik Bardasch auf, konnte sich jedoch sein Grinsen nicht lange verkneifen.

    "Okay, tut mir Leid, die Mama hat mir erzählt, dass die Gelehrten mit dir fertig sind und dass du einen ziemlich überforderten Eindruck machst. Ich hoffe, dass es stimmt und dass es dir jetzt wieder besser geht. Am Besten fang ich von vorne an, oder? Du bist Bardasch und du bist auf Argaan, ner Insel der südlichen Inseln, du hast Schiffbruch erlitten zusammen mit dieser Ritterin Elawa. Ich hab euch gefunden und hier her gebracht nach Schwarzwasser. Schwarzwasser so heißt das Dorf hier und es liegt mitten im Sumpf. Wir sind hier sicher. Du warst verwirrt um nicht zu sagen verrückt, als du hier ankamst und du warst der Gefangene dieser Ritterin. Sie wollte dich nach Stewark bringen, aber sie war mittellos und mit der Situation überfordert und hat dich hier gelassen. Ein guter Freund von mir, Rob, hat sie zum Orkwald geschleppt und bestimmt lässt sie es sich mittlerweile schon von ihren Ritterfreunden ordentlich be... na du weißt schon... auf jeden Fall hab ich dich zu zwei nennen wir sie Heiler geschleppt und sie haben dich naja geheilt? So siehts aus. Du bist auf Argaan und verdammt noch mal ich hoffe du verstehst endlich, was ich dir sagen will. Ach und... DU STINKST NACH ALKOHOL! Kein Wunder, dass du so verdreht bist, wenn du so viel säufst. Was du vielleicht noch wissen solltest, gestern wurden wir angegriffen...", da wurde er von einem lauten Ton unterbrochen. Es war ein langgezogenes Geräusch, wie von einem entfernten Horn. Dennik hatte nicht nur den Faden verloren, nein ein Schauer glitt über seinen Rücken. War das ein Warnsignal? Wurden sie erneut angegriffen.

    Die Tür zur Taverne wurden aufgeschlagen und Rob steckte seinen Kopf hinein:"Los Dennik! Thing!"

    "Was für ein Ding?"

    "Nicht Ding, ein Thing... erklären wir dir auf`m Weg!", Rob schien es wirklich eilig zu haben.

    Dennik stand also auf und forderte Bardasch auf mitzukommen. "Du kommst mit mein Freund, du bist mir noch eine Antwort schuldig und ich werde sicher nicht zu lassen, dass du noch mehr trinkst und ich noch länger darauf warten muss, um zu schauen, ob du wirklich wieder normal bist".

    Nicht nur der junge Rob stand dort wartend vor der Taverne, auch Pete war da, welcher eine interessant glänzende Armschiene trug und auch Robs Wächterfreunde Allan, Hubert und Faldor waren mit von der Partie. Faldor hatte eine üble Beule auf der Stirn, schien also auch in die Kämpfe involviert gewesen zu sein und sie alle wirkten aufgeregt und rastlos. "Beeil dich", unterstrich Rob die Situation noch drängend und drehte sich um noch bevor die Tür zugefallen war. Mit Bardasch im Schlepptau eilte die Truppe zum großen Baum. William und Ryan, die beiden Fallensteller, welche gemeinsame Sache mit Pete machten, warteten schon aufgeregt am Eingang ins Innere und begrüßten sie nur mit einem knappen Nicken. Schnell erklommen sie den Baum, eilten die Stufen nach oben, schauten immer tiefer hinunter auf die Plateaus und die Hütten, ehe sie die Baumkrone erreichten. Düster erinnerte sich Dennik an den Abend mit Luke, hierher hatte der Druidenlehrling ihn gebracht und ihn seinen Rausch ausschlafen lassen und bei diesem Gedanken musste er wahrlich lächeln. Doch dieses Mal war er nicht alleine, nein, die Krone schien brechend voll, ein Podest war gezimmert worden und die meisten Leute zwängten sich auf Bänke, oder setzten sich im Halbkreis um den Podest. Andrahirs alter Jägerfreund Fabian winkte Pete und die anderen Jäger heran und lies sie bei den Jägern Platz nehmen. Dennik hingegen wusste nicht so recht was hier los war und setzte sich letzten Endes weit hinten zusammen mit Bardasch zwischen Rob und seine Wächterkumpanen.

    Es war laut, ehe Jadewolf auftrat und sie zur Ruhe brachte. "Beherrsch dich, sonst werfe ich dich eigenhändig da runter!", murmelte Dennik an Bardasch gewandt, ehe er zuerst die Worte von Jadewolf, dann von Waldläuferführer Jarvo aufschnappte und nachdenklich auf den Boden starrte.

    Es ging also zu Ende mit Argaan. Zu Ende mit seinen Plänen. Kein Schmuggel. Kein Leben im Sumpf. In Freiheit.
    Geändert von Dennik (18.09.2014 um 23:41 Uhr)

  3. Beiträge anzeigen #343
    Schwertmeister Avatar von San Daran
    Registriert seit
    Jul 2010
    Beiträge
    915
     
    San Daran ist offline
    "Mir gehts sogar ganz gut!", stellte er selber fest, nachdem die beiden wieder den Worten des Redners gelauscht hatten.
    "Habe gegen eins der Angreifer gekämpft, war ganz schön hartnäckig, habe aber nur einen Kratzer davongetragen. Aber war ein harter Brocken. Wenn alle so drauf sind wie das gestern, und noch mehr kommen sollen, dann ist es vermutlich das Beste, wenn man sich woandershin verzieht, mit Fliehen habe ich Erfahrung..."

    Die Blicke über die Menge schweifend schaute er nach Dennik oder Rekhyt, konnte sie aber nicht ausmachen. Hoffentlich ging es den beiden gut, zum Glück war zumindest Luke hier! Hin und wieder schlug er bestätigend mit dem Säbel gegen Holz, wenn er dem zustimmte was der Redner sagte.

    "Aber schau Mal!"

    Er zeigte Luke seinen rechten Arm, öffnete und schloss die Hand langsam, was fast ohne Schmerzen klappte. "Bald sollte ich ihn wieder bewegen können. Bis dahin geht Kämpfen mit Links!
    Aber zu dem Bluttal-Dings, da müssten wir am Besten einmal mit Dennik und Rekhyt darüber reden! Und mit Gath und Hyperius auch, was wird aus dem Bau, was mit meiner Schmiede, werden wir sie als Wächter begleiten? Das sind alles Fragen, die zusammen besprechen sollten. Und was Borran vorhat, schließlich ist er noch unser Auftraggeber, ob der Bau pausiert wird oder ob selbst er mit ins Bluttal gehen würde. Es ist wieder einmal Zeit, dass wir uns in der Taverne treffen, finde ich!"

  4. Beiträge anzeigen #344
    Ehrengarde Avatar von Berash
    Registriert seit
    Dec 2006
    Beiträge
    2.981
     
    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Berash ist offline
    In einen dunklen Umhang gehüllt, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, betrat die Gestalt mit müden Schritten den Ort, von welchem er nie gedacht hätte ihn einmal wiederzusehen. Lustig, wie das Schicksal manchmal seinen Schabernack trieb.

    Wer der Gestalt nicht mehr als einen flüchtigen Blick schenkte, der sah nur jemanden, der sich alle Mühe gab, sein Aussehen zu verbergen. Wer es jedoch wagte, den Blick etwas länger ruhen zu lassen, der konnte einige gröbere Merkmale mehr ausmachen. Zum einen war da der Zustand des langen Umhangs und der Kapuze. Er war mehr als zerschlissen. Lange Risse klafften an mehreren Stellen auf. Durch diese Risse konnte man einen Blick auf abgetragene und ziemlich verdreckte Kleidung werfen. Ab und zu blitzte es metallisch auf, wenn der schwache Fackelschein auf die Klinge der an der Hüfte gegürteten Waffe traf.

    Schaute man der Person noch länger zu, konnte man ein gewisses Maß an Erschöpfung in seinem Gang erkennen. Die Schritte waren schleppend, die Füße schlurften fast auf dem Boden. Unweigerlich kam einem die Frage auf, was eine solch zerlumpte Gestalt hier zu suchen hatte, gerade jetzt?

    Verwundert über die diversen Gerüche, welche zu der späten Stunde hier noch herrschten, hob die Gestalt den Kopf etwas an, worauf das Licht auf ein ausgezehrtes und bleiches Gesicht fiel. Langes, sträniges weißes Haar schien sich schüchtern unter der Kapuze vorzuwagen. die trüben blauen Augen lagen tief in ihren Höhlen und musterten den Ort. Vorsicht schlich sich ein, eine Hand wurde an den Griff der Waffe gelegt. Es war leer hier und ruhig. Und es roch nach Tod...

    An einem anderen Ort, an dem der Mann gewesen war, hatte es genauso gerochen. Es schien schon so lange her gewesen zu sein, als er sich dort in diesen Landen umher trieb, dort wo Feuer und Tod herrschten. Und hier roch es nun ähnlich. Was mochte bloß der Grund dafür gewesen sein? Ein Kampf? Doch mit wem? Wer war so auf Ruhm aus, dass er einen Ort angriff, der so wie dieser war? Er schüttelte den Kopf und zog sich lieber wieder zurück. All dies hier zehrte an seiner Substanz, weckte etwas in ihm, was er eigentlich im toten Land hatte lassen wollen.

    Nach ein paar Schritten war die Gestalt wieder mit der Dunkelheit verschmolzen, so als hätte es sie nie gegeben. Nichts schien auf die Anwesenheit hinzudeuten, dass er hier gewesen war. Er, den man einst als Emir von Bakaresh gekannt hatte. Er, welcher früher dutzende von großen Kriegern angeführt hatte. Er, der durch seinen Verrat all ihr Leben verwirkt hatte... Er, der den Tod gebracht hatte aber nie von ihm gefunden worden war. Vielleicht war dies nun seine Bestimmung...? Berash hatte vielen den Tod gebracht. Er war dort gewesen, wo das Leben sich nur mit höchster Verzweiflung festklammern konnte. Konnte dies das Ziel einer langen Reise sein...? Er wusste es nicht. Er wollte es nicht wissen. Er wollte nur noch eines... Schlafen...

  5. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #345
    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
    Registriert seit
    May 2005
    Beiträge
    34.632
     
    Thorwyn ist gerade online
    Verdammte Tränke. Oder war es seine Armwunde? Eine Entzündung? Aber der Arm fühlte sich in Ordnung an. Der übrige Körper war es, der rebellierte. Bis zum Ende der Kämpfe hatte er noch durchgehalten, aber seitdem ging es Thorwyn zunehmend schlechter. Er war zu Leyla gegangen, damit sie sich keine Sorgen mehr machte, und hatte sich dann zu dem eilig einberufenen Thing geschleppt. Was dort diskutiert und beschlossen wurde, bekam er jedoch schon nur noch am Rande mit. Sein Kopf schwamm und schmerzte, sein Magen rumorte und fühlte sich an, als würde er sich jeden Moment entleeren.
    Als der Jäger sich nach dem Thing erhob und beinahe gleich wieder umfiel, kalten Schweiß auf der Haut, beschloss er endlich, kurzerhand in die Heilkammer zu gehen. Mit Mühe kam er die Treppe hinunter, ohne abzustürzen, musste dann überlegen, welche Richtung überhaupt die richtige war, und stolperte schließlich in Leylas Reich.
    Obwohl dort keine Kämpfe stattgefunden hatten, sah es doch schlimmer aus als draußen, denn hier waren all die Verwundeten versammelt, womöglich inzwischen auch der eine oder andere Tote. Alle Betten waren belegt, viele der Verletzten mussten sich mit dem Boden begnügen.
    „He“, sagte Thorwyn leise und mit einem schwachen Lächeln, als er die Heilerin ausfindig gemacht und sich an sie herangearbeitet hatte. Sie war natürlich schwer beschäftigt und sah ebenfalls ziemlich mitgenommen aus. „Mir … geht’s nicht so gut.“ Er schielte hinunter an seinen Gürtel. „Vielleicht wegen den Tränken … Ich denke … ich setze mich irgendwo hin …“

  6. Beiträge anzeigen #346
    Ritter Avatar von Das Waldvolk
    Registriert seit
    Dec 2006
    Ort
    In den Wäldern
    Beiträge
    1.222
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Das Waldvolk ist offline
    Faldor gefiel diese Sache ganz und gar nicht und er konnte nicht anders als sich zu erheben und zum Podium zu schreiten. Er ließ seine Freunde hinter sich und spürte förmlich, wie ihre erstaunten Blicke ihm folgten. Rob war ein junger Wächter, war noch nicht ein Jahr hier, ein Junge aus Thorniara, der in Schwarzwasser eine zweite bessere Familie gefunden hatte. Allan und Hubert hatten wenig in der Birne und waren eben hier weil es einfach war, doch er war so lange er denken konnte hier. Noch vor dem Waldvolk hatte er für Borran gearbeitet, als Wache und hatte sich verliebt und hier in Schwarzwasser eine Familie gegründet. Das Waldvolk hatte ihre Gemeinschaft lebendig gemacht und Schwarzwasser belebt. Nun war Schwarzwasser mehr Waldvolk als nicht Waldvolk. Es gehörte nun mal hier her und er sah sich als ein Teil davon an. Er war alt und vielleicht war er deshalb etwas stur geworden, aber er würde sich sein Zuhause nicht so einfach nehmen lassen.

    "Hört mich an!", überall wurde gemurmelte und geschimpft, die Leute wollten es ebenso wenig wahr haben, wie er selbst.

    "Hört mich an, Bewohner von Schwarzwasser!", erhob er seine Stimme erneut und versuchte sein Bestes seine Heimat, sein Leben, ja seine Identität zu retten und er spürte bereits, wie ihm die Tränen kamen.

    "Wir sind Schwarzwasser. Wir sind Tooshoo. Wenn wir gehen, stirbt nicht nur der Baum, nicht nur das Dorf, dann sterben wir auch, denn wir haben unser Leben verwirkt! Sind wir so feige? Sind wir so naiv? Stellen wir uns nicht lieber unseren Feinden? Kämpfen wir nicht lieber für unsere Heimat? Für die Mutter? Für den Sumpf und die Freiheit? Was wollen wir denn in der Baronie? Egal ob Silbersee, oder Stewark? Nach Thorniara gehe ich nicht, auch nicht nach Setarrif, mein Platz ist hier und ich werde ihn verteidigen! Denkt an meine Worte, Brüder! Schwestern!", seine Stimme begann zu zittern und so schwieg er und versuchte die Leute nun Kraft seines wilden verzweifelten Blickes zu beschwören, ehe er die Schultern sinken ließ und zurück zu seinem Platz ging.

    Die Prophezeiung der Seherin wog schwer für die meisten Bewohner des Dorfes und so würde es wohl nicht zu einem Kampf um die Freiheit kommen, doch er hatte es einfach versuchen müssen...

    Dennik

  7. Beiträge anzeigen #347
    General Avatar von Bardasch
    Registriert seit
    Jan 2006
    Ort
    Überall
    Beiträge
    3.256
     
    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Bardasch ist offline
    "Ganz schön hoch hier", stellte der Nomade fest. "Uli würde das gefallen. Meiner Tochter auch. Und Estefania erst. Von hier scheint man weiter zu sehen, als von ihrem Leuchtturm aus". Ob dem so war, blieb mal dahin gestellt, aber in jedem Fall war dies ein sehr beeindruckender Ort, an dem die beiden Gelehrten sich sicherlich auch gerne aufgehalten hätten. Aber die hatten den Schauplatz verlassen.
    Nicht das irgendwer dies sicher wußte, aber die Begegnung war schon von einer merkwürdigen Art. Als wären diese beiden mystische Wesen, deren Dasein nur in einer Aufgabe bestand. Und war Diese erledigt, lösten sie sich Magie gleich in der Luft auf.

    Bardasch blickte sich weiter um, doch die meisten Gesichter waren ihm fremd. Anders als in Al Shedim, wo er einst jedes Gesicht kannte.
    Nun, abgesehen von dem vergangenem Wahn war Bardasch nicht lange genug an diesem Ort, um irgend etwas als heimelig empfinden zu können und es war auch noch nicht klar, in wie fern sein Gehirn noch geschädigt war.
    Jedoch sagte ihm sein Gefühl, ein brummiges Arschloch zu sein, dessen Gesellschaft ein feiner Kerl wie Dennik doch kaum haben wollen konnte.

    Sekunden starrte der Nomade seinen scheinbaren Freund an, aber das war jetzt kaum der rechte Zeitpunkt für Fragen.
    Also hielt er einfach die Klappe.

  8. Beiträge anzeigen #348
    Schwertmeisterin Avatar von Chala Vered
    Registriert seit
    Jul 2014
    Beiträge
    744
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Chala Vered ist offline
    Allein hatte sich Chala auf eine leere Bank gesetzt, zum Fuße des großen Baumes, den Blick auf die Wurzeln gerichtet. Schwarzwasser war wie ausgestorben, kein Mensch überquerte die sonst gefüllten Stege und selbst die Geräusche des Sumpfes schienen zu schweigen. Es war wie die Stille vor dem Sturm, doch lag der Sturm hinter ihnen. Die Aranisaani hatte viele gesehen, die zwischen den Wurzeln verschwunden waren, hinein ins Innere Tooshoos, der alles in seiner Umgebung überragte. Ryu hatte von einem Thing gesprochen, doch wusste selbst die belesene Vered nichts mit diesem Wort anzufangen. Vielleicht kannte sie seine Bedeutung auch einfach nur in der gemeinen Zunge nicht. Doch es schien sich um eine Art Treffen zu handeln, ein Zusammenkommen, zu dem nicht jeder eingeladen wurde, wo nicht alle willkommen waren. Sie hatte versucht sich den einzelnen Gruppen anzuschließen, doch war sie am Eingang abgewiesen worden. Harsche Worte waren es, die sie dazu getrieben hatten, auf Hartnäckigkeit zu verzichten. Seit diesem Zeitpunkt saß sie da, regungslos und einsam.

    Ihre Lider waren schwer und doch wollten sie sich nicht schließen lassen. Ihre Arme und Beine schmerzten von den Anstrengungen der letzten Nacht und ihre Kleidung war von einer Schlammkruste bedeckt, die bereits zu bröckeln begann. Es war wieder so, wie es schon in ihrer Heimat geschehen war. Wenn sie ehrlich mit sich war, hatte sich nicht viel verändert, denn noch immer war sie nicht erwünscht. Auf Aranisa nicht und auch hier nicht. Selbst Ryu war nicht auf den Gedanken gekommen, sie mitzunehmen. Er war doch wichtig für diese Gemeinschaft, oder nicht? Hätte er da nicht etwas machen können, damit sie nicht als einziger Mensch, der nicht verletzt oder tot war, im Dorf zurückbleiben musste?
    Im nächsten Moment schon empfand sie diese Gedanken als albern und wieder einmal erkannte sie sich selbst kaum wieder. Etwas an diesem Ort schien ihr nicht gut zu tun und es wurde Zeit, dass sie wieder zurück nach Setarrif kam, zurück zu Joe und ihrer Bestimmung.

    Ihre Bestimmung. Wie ein Traum kam ihr die Erinnerung vor, in der sie von Leopold mit dem Wissen um die Zukunft beschwert worden war. Wissen war Macht und doch konnte es auch eine Last sein. Unter dem immensen Druck, den die Vision des Berührten auf sie ausübte, bangte sie zu zerbersten. Sie fürchtete sich vor dem Versagen und den Konsequenzen daraus, etwas, was sie nie zuvor gekümmert hatte. Immer war sie es gewesen, die erst handelte und im Anschluss über die Konsequenzen nachdachte, nur um sie mit einem lässigen Schulterzucken abzuschütteln. Doch seit ihr die Hilflosigkeit vor Augen geführt wurde, büßte sie ihre Gelassenheit ein. Ein gefährlicher Prozess, den sie unbedingt unterbinden musste.
    Doch nicht heute, denn die Nacht hielt Einzug und einzig die Einsamkeit schien ihr vorbehalten.
    Wenn dem so ist, werde ich sie lachend in die Arme schließen, befand sie für sich und legte eine entschlossene Miene auf, die niemand sah.
    Geändert von Chala Vered (19.09.2014 um 21:09 Uhr)

  9. Beiträge anzeigen #349
    General Avatar von Ryu Hayabusa
    Registriert seit
    May 2005
    Ort
    inmitten der Pfälzer Highlands :o
    Beiträge
    3.448
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline
    Der Hüter schloss einen Moment lang die Augen und legte den Kopf in den Nacken, während Jarvo seinen "Vortrag" beendete. Dann würde es also bald bedeuten, Schwarzwasser zu verlassen... Wieder eine Heimat, die einer Bedrohung anheim fallen würde, welcher man nicht gewachsen war. Wieder eine so massive Veränderung... Doch das war nunmal der Weg des Waldvolkes: Stets im Wandel, stets darauf aus sich der Welt um sie herum anzupassen. Langsam ging der Templer nach vorne und tief durch. Sein Blick wanderte über die Gesichter der Menge. Viele schienen überrascht, den Hauptmann überhaupt zu sehen, andere wirkten etwas angewidert von seinem momentanen, äußerlichen Zustand und wieder andere nickten ihm respektvoll zu. Die meisten davon Wächter, welche Seite an Seite mit ihm gestritten hatten. Doch statt groß um den heißen Brei herumzureden, nickte er nur langsam und erhob dann das Wort. Seine Stimme klang fest und bestimmend. Stark, wie man es von einem Templer gewohnt war.

    "Bewahret, Menschen des Waldvolkes." einige Gegengrüße ertönten, ein wenig Waffengeklopfe, doch bei weitem nicht soviel wie es sonst der Fall war. Die meisten waren wohl einfach noch am Grübeln über die Worte des Waldläuferführers, andere wollten wohl schlichtweg erfahren, was der Templer von sich zu geben hatte. Auch wenn es dieses mal keine Motivationsreden, sondern einfache Beobachtungen und Feststellungen sein würden, die er gemacht hatte. Einschätzungen über den Feind.

    "Ich muss hier nicht erwähnen, dass wir gestern Nacht angegriffen wurden. Das haben hier wohl, wie Jarvo schon erwähnte, alle mitbekommen. Echsenmenschen waren es, die uns überrascht und einige gute Männer gekostet haben. Männer, derer wir gedenken sollten, denn sie haben ihr Leben für unsere Gemeinschaft aufs Spiel gesetzt. Doch eine Trauerfeier müssen wir auf später verschieben. Zuerst sollt ihr erfahren, womit wir es hier zu tun haben!"


    Eine merkwürdige Stille senkte sich über die Menge. Einige senkten ihre Häupter, einige Frauen begannen zu schluchzen oder ihre Gesichter mit den Händen zu bedecken. Ja, manch einer hatte Freund, Familie oder Ehemann verloren, doch das war der Preis... Manche mussten eben kämpfen, damit andere frei sein konnten. Er ließ ihnen diesen Augenblick und setzte dann erneut an.

    "Echsenmenschen!" begann betonte der Hüter wieder, woraufhin einige Fragen kamen im Sinne von "Wie? Halb Mensch, halb Echse?" was ein Abwinken des Templers nach sich zog. "Nein, vierbeinige, schuppige Biester, welche in der Lage sind aufrecht zu gehen und Waffen zu schwingen!" in diesem Moment schafften einige Wächter die Leiche einer der Echsen nach vorne, damit die Leute sich ein Bild machen konnten. Dabei ging ein teils erstauntes, teils verächtliches Raunen durch die Menge, Gemurmel und Geflüster machte sich breit. Doch deutete der Templer erneut zur Ruhe. "Ich traf bereits vor einigen Wochen am Silbersee auf diese Biester und ich sage euch: Gefährlich ist ein nur zu passendes Wort! In nur einer Nacht kamen sie und löschten eine gesamte Fischersiedlung aus. Doch sie sind nicht unsterblich, wie wir in der gestrigen Nacht mehr als nur beweisen konnten!" einige Jubelrufe erklangen, ebenso wie Gemurmel und weiteres Geflüster.

    "Schon eine allein kann für einen unerfahrenen Kämpfer zur Bedrohung werden, im Rudel jedoch, kann ihnen selbst ein Jagdtrupp unterliegen. Sie greifen wild und unbändig an, ohne vorsehbare Muster wie bei einem Menschen oder einem Ork. Die größte Schwierigkeit ist die, ihnen eine die nicht vorhandene Denkweise zuordnen zu können. Ja, richtig: Sie haben keine, sie handeln einfach! Ein eigener Wille scheint ihnen fremd. Erbärmlich? Durchaus. Doch nimmt dieser fehlende Wille ihnen genauso die Furcht vor dem Feind! Warum sie so handeln weiß ich nicht, doch scheint der einzige Sinn ihrer Existenz der zu sein, zu töten... Und das zu verhindern macht es durch ihren Maul-, Klauen- und Schwanzeinsatz nicht einfacher! All diese Dinge nutzen sie zusätzlich zu ihren Waffen. Die Aufmerksamkeit soweit zu konzentrieren, dass man ihnen nicht ausgeliefert ist kann daher durchaus zum Problem werden."

    Eine Weile schwieg er dann wieder, ließ den Eindruck auf die Menschen wirken, während er selbst sich darauf besann, wie er gegen diese Bestien vorgegangen war. Natürlich, er hatte rohe Gewalt mit seiner Fähigkeit kombiniert, das Schwert zu führen wie kaum ein anderer, doch war es schwer zu resümieren, wenn alles mehr instinktiv als bewusst geschehen war. Dann ergriff der Hüter wieder das Wort.

    "Dennoch kann man diese Biester erschlagen, wenn man weiß wie." mit diesen Worten zog er den Kopf des Echsenmenschen am Unterkiefer nach oben, wodurch der Halsbereich freikam, welcher farblich etwas heller im Schuppenmuster und auch weicher war. Und so deutete der versierte Schwertkämpfer auch entlang vom Bauchbereich bis unter das Brustbein und oberhalb der Brust dann weiter den Hals hinauf. "Das sind die Stellen, die ihr angreifen müsst. Insbesondere vom Hals hinauf zum Unterkiefer sind die Schuppen am besten zu durchdringen. Weiter Möglichkeiten wären das Abtrennen des Schwanzes, was wohl den Gleichgewichtssinn dieser Viecher stark trübt."

    Mit einem dumpfen Geräusch ließ er den Kadaver wieder zu Boden plumsen, wischte sich kurz ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht und blickte dann wieder durch die Menge. Aufmerksame Blicke wanderten zwischen dem Hüter und der Echse hin und her, sich einprägend was der Hauptmann berichtete, ehe er dann wieder nickte.

    "Wir haben gut gekämpft, Freunde. Und wir werden es wieder tun. Wir haben viel erlitten und diese Herausforderung ist lachhaft im Vergleich zu den Dingen, die unser Volk schon ertragen musste und gemeistert hat! Denkt immer daran und erinnert euch. Erwachet und bewahret, Freunde." schloss er dann seinen Vortrag ab und trat wieder in die Reihe zu den anderen. Wer auch immer als nächstes das Wort ergreifen würde... Es würde nichts an der momentanen Situation ändern... Müde war er und lehnte sich schließlich gegen einen der Äste, die Arme verschränkt, die Menge aus halbgeschlossenen Augen beobachtend. Sein Körper schmerzte und irgendwie fühlte er sich gerädert. Unweigerlich dachte er dabei an Chala. Zu gerne hätte er sie mit hier hinauf genommen, doch war sie keine vom Waldvolk, leider. Aber vielleicht konnte sich das noch einmal ändern... Irgendwann...

  10. Beiträge anzeigen #350
    Der Herr ist gereist  Avatar von Maris
    Registriert seit
    Feb 2007
    Ort
    Dresden
    Beiträge
    4.127
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Maris ist offline

    Baumkrone - Thing

    Die Dinge in Schwarzwasser gestalteten sich anders, als der Nomade es erwartet hätte. Kaum eine Menschenseele trieb sich auf den Stegen herum, selbst die Sumpflilie schien wie ausgestorben. Selbst für diese frühe Tageszeit war hier doch verdächtig wenig los. Aber Maris wollte ohnehin nicht in das zweifelhafte Etablissement einkehren oder den ebenfalls still daliegenden Schwarzmarkt besuchen, sein Ziel lag in der Baumkrone, denn er hoffte, jemanden finden zu können, dem er von der seltsamen Vision Suzurans berichten konnte. Vielleicht diesem seltsamen Ornlu, dem komischen Kauz, den Maris als nervenden Lüstling kennengelernt, sich aber später bei seiner Aufnahme in den äußeren Kreis ein anderes Bild von ihm gemacht hatte? Nicht weniger sympathisch zwar, aber zumindest hatte er beim zweiten Aufeinandertreffen der beiden wie ein fähiger und wissender Anführer gewirkt.
    Schnellen Schrittes erklomm der Löwenkrieger die Stufen hinauf in die Spitze des Baumes und war auch hier überrascht, wie ausgestorben alles um ihn herum zu sein schien. Doch als er die Baumkrone erreichte, wurde ihm nicht nur gewahr, worin der Grund für den seltsamen Zustand war, in dem sich das hässliche Sumpfloch um den gewaltigen Baum befand, sondern er hatte auch mit einem Schlag eine große Abnehmerschaft für seinen Bericht gefunden. Es war eine große Versammlung einberufen worden, bei der beinahe jeder Einwohner von Schwarzwasser anwesend zu sein schien, und unruhiges Raunen ging durch die Menge, während einer nach dem anderen vor der Versammlung zu sprechen begann.

    "Worüber reden die?", fragte Maris im Stillen einen der Männer in den hinteren Reihen.
    "Hat dir jemand eins übergezogen, oder was? Diese komischen Echsenviecher haben Schwarzwasser angegriffen und die olle Gilana hat irgendeinen Hokuspokus von wegen Zerstörung Schwarzwassers gesehen, weshalb jetzt alle lieber gestern als heute von hier abhauen wollen. Feige Schweine!"
    Ein Angriff? Maris runzelte die Stirn.
    "Was für Echsen meinst du?"
    "Da vorn, schau's dir doch selbst an, du Horst!"
    Der Kerl deutete auf einen leblosen Körper, der neben dem Redeplatz auf dem Boden lag. Größer als ein ausgewachsener Mann, ein mit roten Schuppen bewehrter, kampfgestählter Körper, die übergroße Fratze einer gewaltigen Echse... was waren das nur für Dämonen, die da über sie herfielen?
    Der Krieger, der den Kadaver dort abgelegt hatte, brachte seine Ausführungen über die Schwachpunkte der Echsenmenschen gerade zum Ende, während Maris sich darüber erkundigte, was genau beratschlagt wurde und wie die Lage war. Eine ganze Armee dieser Biester sollte Schwarzwasser niederrennen und würde sie alle töten, wenn sie sich ihnen in den Weg stellten? Vielleicht waren das die merkwürdigen Schatten, die Suzuran in ihrer Vision gesehen hatte und die selbst die Tierwelt bis ins Mark erschütterten. Wenn dem so war, konnte eine rechtzeitige Flucht nur der richtige Weg sein, doch sie durfte nicht überlegt und ziellos sein. Stewark, das Bluttal... die Umstehenden trugen ihm in kurzen Worten zusammen, welche Standpunkte bereits vertreten worden waren. Das Podium blieb leer, nachdem der Krieger es verlassen hatte - irgendwo hatte Maris seine Fratze schon einmal gesehen, doch allein durch die Turniere in Al Shedim war er bereits vielen Kämpfern begegnet, dass er den Mann beileibe nicht zuordnen konnte.
    Als niemand sich anschickte, als Nächster vorzutreten und zu sprechen, nahm Maris sich ein Herz und tat es seinerseits.

    "Salām, Söhne und Töchter des Waldvolkes", richtete er das Wort an die Menge.
    "Mein Name ist Maris, ich bin ein Schüler von Cécilia und Suzuran. Eine lange Reise durch die Wüste Varants auf dem fernen Festland liegt hinter mir, und während Cécilia bald ebenfalls hier eintreffen dürfte, wird Suzuran an anderer Stelle gebraucht. Ich trete jedoch vor euch, weil ich von einer Vision berichten will, die sie vor meiner Abreise ereilt hat. Dunkle Kreaturen - und ich zweifle nicht daran, dass es sich hierbei um die Echsenmenschen handelt, die auch Schwarzwasser angegriffen haben - bedrohen die Katzen dieser Insel. Eine Nachricht, die vielleicht im Moment nicht wichtig erscheinen mag, geht es hier doch vorrangig um den Schutz der Bewohner von Schwarzwasser, doch ich kann zwei Dinge daraus folgern: auf dieser Insel müssen Unmengen dieser Biester sein, nicht nur hier in den Sümpfen, sondern überall, wenn sie es fertig bringen, trotz ihres plötzlichen Auftauchens ganze Tierarten in Bedrängnis zu bringen. Und außerdem hat die Erschütterung im Gefüge der Magie sogar ausgereicht, um bis zum Festland seine Wellen zu schlagen - was auch immer hinter dem Erscheinen der Echsen steckt, ist also durchaus machtvoll.
    Ich stamme aus dem Volk der Nomaden von Varant, einem Volk, das Erfahrungen darin gesammelt hat, einen festen Ort zum Leben der Sicherheit seiner Bewohner zuliebe aufgeben zu müssen, und ich empfehle euch: wählt den Weg der Sicherheit. Schwarzwasser lässt sich vielleicht mit viel Einsatz und kriegerischem Können verteidigen, doch es ist alles andere als eine Festung und so lange wir hier sind, bestimmen die Echsenmenschen, wann die Schlacht an euch heran getragen wird. Weicht ihr aber und schlagt zu einem von euch gewählten Zeitpunkt mit gesammelter Kraft zurück, stehen die Chancen besser.
    Ein Problem gibt es aber bei dieser Flucht: ihr dürft sie nicht ziellos angehen. Ihr müsst wissen, wo geeignete Zufluchtsorte liegen, und angesichts der Tatsache, dass man sich auf Argaan nirgendwo völlig sicher vor den Echsenkriegern wähnen kann, muss diese Zuflucht ein Ort sein, an dem man sich effektiv verschanzen kann. Wenn ihr wisst, wohin genau die Reise gehen soll, dann können wir einen Plan ausarbeiten, wie wir dorthin gelangen können. Gibt es eine Siedlung, die sich leicht einnehmen lässt und zu einem Fort aufgerüstet werden kann? Gibt es andere Gruppen, mit denen man ein Zweckbündnis schließen kann, so lange dieser Zustand anhält? Oder soll es lieber ein Versteck sein, in dem man ungesehen verweilen kann? In dem Falle ist jedoch die Frage, wie sicher man sich sein kann, unbehelligt zu bleiben, wenn wir nicht wissen, aus welchen Ecken die Echsen alles gekrochen kommen."

  11. Beiträge anzeigen #351
    Ritter Avatar von Leyla
    Registriert seit
    May 2007
    Beiträge
    1.994
     
    Leyla ist offline
    Ihre anfängliche Freude darüber, dass der Geliebte in einem Stück zurückgekehrt war, verflog schnell. Kraftlos kippte Thorwyn regelrecht auf den Hocker und hatte Glück, dass die nächste Wand nicht weit war, die seinen Fall rechtzeitig bremste.
    Erschrocken stürzte Leyla zu ihm hin, packte seinen Kopf mit beiden Händen und rief mehrmals laut seinen Namen. Keine Reaktion. Mit zittrigen Fingern ertastete sie die Halsschlagader, fand zu ihrer Erleichterung einen konstanten Puls, wenn auch sehr schwach. Verdammt, was hatte er zuletzt gesagt? Tränke, irgendwas mit Tränken! Während eine Hand weiterhin den Kopf oben hielt, tastete sie mit den anderen zu seinem Gürtel. Sie löste das erste Fläschchen, leer! Welcher Trank war das gewesen? Verdammt, sie hätte aufpassen sollen, als er die farbigen Bänder angebracht hatte. Das zweite Fläschchen, auch leer, Und so ging es weiter, jede einzelne Substanz, die er bei sich gehabt hatte, war aufgebraucht. So war das nicht gedacht gewesen, wie die Tränke im Zusammenspiel wirkten, hatte sie nie überprüft. Aber was konnte sie jetzt tun?
    Ihr erster Blick ging hinüber zu Osmo, der jedoch alle Hände voll mit einem Verletzten hatte. Und wo war …? Verdammt, sie kannte noch nicht mal seinen Namen!
    „He!“, rief sie und hoffte damit seine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. „Hilf mir mal! Wir müssen ihn hinlegen. Und ich brauche frisches Wasser. Warmes und kaltes.“

  12. Beiträge anzeigen #352
    Schwertmeister Avatar von Rekhyt
    Registriert seit
    Jul 2010
    Beiträge
    816
     
    Rekhyt ist offline
    Wortlos hatte sich Rekhyt daran gemacht Leylas Anweisungen zu befolgen. Um Angst brauchte sich die Heilerin keine Sorgen zu machen, denn für die Angst etwas falsch zu machen fehlte dem Druidenlehrling das nötige Einfühlungsvermögen und schlechte Gewissen für den Fall, dass es tatsächlich eintreten würde.
    Für den Anfang war der Schweigsame bei der einfachsten Aufgabe geblieben, dem Sortieren der Eintreffenden, doch schon sehr bald war er dazu übergegangen seine Tätigkeit der aktuellen Lage anzupassen, denn trotz des großes Ansturmes hatte es immer wieder Phasen gegeben, wo gerade kein neuer Verletzter eintraf, dann hatte er sich daran gemacht die Wunden zu säubern. Mit der Übung waren auch sehr schnell erste Erkenntnisse gekommen. Wo er bei den ersten Patienten noch eher unsicher gewesen war, hatte er bald gemerkt, dass es auf der einen Seite unausweichlich war dem Verletzten Schmerzen zuzufügen, weil Wasser auf offenen Wunden brannte, aber er die Säuberung deshalb auch so schnell und kurz wie möglich halten sollte.
    Routine mochte sich dennoch noch nicht einstellen, denn viel zu oft hatte es Unterbrechungen gegeben, Patienten die um Aufmerksamkeit riefen oder neue Verletze die untergebracht werden musste. Bei Fällen die besonders schlimm aussahen, hatte Rekhyt keinen anderen Weg gesehen als Leyla oder Osmo direkt herbei zurufen, die anderen hatte er auf den nächstbesten Platz gelegt oder gesetzt.

    Endlos hätte er sich damit beschäftigen können Wunden zu reinigen und Leute zu beruhigen -wobei er dabei zugegeben kaum Erfolge verzeichnen konnte- doch war er dafür nicht hier. Deshalb hatte er an einer Stelle seine Arbeit unterbrochen und stattdessen lieber Leyla beim Verbinden zugesehen, sodass er ihr die Handgriffe auch selbst nachmachen konnte.
    Mit alle dem war die Nacht sehr kurz gewesen und der Druidenlehrling hatte sich die Chance noch mehr zu lernen nicht entgehen lassen und war auch am folgenden Tag wieder Leyla zu Hilfe gekommen und war auch dort geblieben, als der Ton von Hörnern zu einem Thing in der Baumkrone über ihnen rief. Dennik und die anderen würden ihm schon berichten, was er dort versäumte und da die Heilerin blieb, blieb er auch. So sehr es ihm missfiel, vielleicht wäre da einmal die Zeit für ein paar Worte, denn der Schweigsame wusste nicht einmal ob Leyla überhaupt seinen Namen kannte.

    Kaum hatte er diese Gedanken fertig gedacht, war auch schon ein neuer Patient zur Tür herein gekommen, der offensichtlich Leylas ganz besondere Aufmerksamkeit bekam, die jedoch schon bald darauf nach Hilfe rief. Diese bekam sie auch sogleich und auch wenn es Rekhyt nicht sonderlich gefiel den artigen Gehilfen zu spielen, so war es dennoch die einzige Möglichkeit an mehr Wissen zu gelangen. Schnell war er also an ihrer Seite und half ihr den Mann, der zum Glück nicht sonderlich viel wog auf eine Liege zu heben. Anschließend eilte er die beiden Sachen zu holen. Es hatte ihm zwar nie jemand gezeigt wo sie zu finden waren, doch nach dem gestrigen Tag an dem er sich größtenteils ohne zu fragen selbst einfach umgesehen hatte, war es kein Schweres mehr Wasser aufzutreiben und flink zum Bett zu tragen.
    Still wartete er auf weitere Anweisungen und beobachtete Leylas nächste Schritte, immerhin schien dieser Mann im Gegensatz zu allen anderen die er gestern gesehen hatte keine äußerliche Verletzung davon getragen zu haben.
    Geändert von Rekhyt (19.09.2014 um 12:55 Uhr)

  13. Beiträge anzeigen #353
    Ritter Avatar von Leyla
    Registriert seit
    May 2007
    Beiträge
    1.994
     
    Leyla ist offline
    „Danke“, murmelte die Ovates, als sie Thorwyn auf einer der letzten freien Liegen abgelegt hatten. Reagierte sie über? Egal, das war jetzt unwichtig und im Moment gab es sowieso keinen dringlicheren Fall.
    Mit dem kalten Wasser tränkte sie eines der Tücher, faltete es schmal zusammen und legte es Thorwyn dann auf die Stirn. Zwar schien er im Moment nicht zu fiebern, dennoch erschien ihr diese Vorbeugung sinnvoll.
    „Kannst du dich um seine Armverletzung kümmern? Scheint ja nichts großes zu sein, aber zumindest reinigen und verbinden sollten wir sie.“
    Unsicher fühlte sie daraufhin nochmals den Puls, der jedoch weiterhin langsam, aber anhaltend zu spüren war. Nochmals prüfte Leyla dann die Fläschchen an seinem Gürtel, schnupperte daran, um Aufschluss über die Inhalte zu bekommen und wog schließlich bedächtig den Kopf hin und her.
    „Könnte das Beruhigungsmittel gewesen sein“, sprach sie halblaut vor sich hin und bemerkte kurz darauf den fragenden Blick ihres Gehilfen. „Oh“, meinte sie mit entschuldigendem Lächeln, „tut mir leid. Ich rede manchmal vor mich hin … Ich … äh … hab ihm vor einiger Zeit mal Tränke mitgegeben. Für die Jagd, den Kampf, für die Wildnis eben. Darunter auch ein Beruhigungsmittel, um ruhigere Finger beim Bogenschießen zu haben. Scheint so, als hätte ihm die Kombination der ganzen Tränke nicht so gut getan. Hat ja auch nicht gerade einen Körper, der solch eine Belastung mal eben wegsteckt. Auch ein Heiltrank oder ein Aufputschmittel ist letztlich nur eine spezielle Art von Gift und zu viel davon schadet genauso wie ein echtes Gift. Da ich nicht weiß, was ihm nun genau so zu schaffen macht, hoffe ich erstmal darauf, dass es sich in den nächsten Stunden von selbst bessert. Andernfalls … nun, es gibt für alles ein Gegenmittel.“
    Das war an sich nicht gelogen, doch das die Suche nach der richtigen Gegensubstanz nicht so einfach war, verschwieg sie fürs Erste. Sie durfte ihre inneren Gefühle hier jetzt nicht überwiegen lassen, es gab einfach noch zu viel zu tun.
    „Wie heißt du eigentlich?“, fragte Leyla schließlich, um sich abzulenken. „Und was machst du sonst so hier in Schwarzwasser?“

  14. Beiträge anzeigen #354
    Schwertmeister Avatar von Rekhyt
    Registriert seit
    Jul 2010
    Beiträge
    816
     
    Rekhyt ist offline
    In der Tat wurde es mit jedem Augenblick interessanter! Offensichtlich war der Mann vergiftet. Vergiftet mit Tränken, die die Heilerin selbst hergestellt hatte, was dafür zeugen dürfte, dass sie sich gut damit auskannte und Rekhyts Interesse an Gifte war seit seinem Tod durch Coraxs Gift sehr ausgeprägt. Für den Moment behielt er es aber dabei zuzuhören und auf die gestellten Fragen zu antworten.
    "Ich heiße Rekhyt", begann er und machte sich währenddessen daran die Wunde zu versorgen.
    "Ich habe bei Cécilia und Corax gelernt, ist allerdings schon länger her. Jetzt arbeite ich mit Dennik im Auftrag für Borran", fuhr er fort und beließ es Leyla zu mutmaßen was er gelernt haben könnte. Die Tatsache, dass er die Namen zweier Druiden genannt hatte, würden ihr vermutlich ausreichend Hinweise geben.
    Als er aber mit einem nassen Tuch die Wunde vom gröbsten gereinigt hatte, fiel ihm noch etwas ein.
    "Gestern hast du das verwendet", sagte er und deutete auf die gemeinte Flüssigkeit, "Es scheint zu brennen. Was und wofür ist das?"
    Rekhyt hatte es ihr gestern schon nachgetan ohne die Antworten gekannt zu haben. Auch wenn es bei den meisten offensichtlich eine schmerzende Wirkung gehabt hatte, so hatte es doch keinem geschadet, doch einmal nachzufragen konnte ja auch nicht schaden.
    Außerhalb einer Heilkammer hätte der Druidenlehrling irgendetwas Alkoholisches zur Wundversorgung herangezogen, doch nahm er an, dass es hier bessere Mittel geben würde, die ausschließlich diesem Zweck gewidmet waren. Würde er Rum oder Schnaps mit sich führen, würde er außerdem Gefahr laufen, dass San es schneller ausgetrunken hätte als er schauen konnte.

  15. Beiträge anzeigen #355
    Ritter Avatar von Leyla
    Registriert seit
    May 2007
    Beiträge
    1.994
     
    Leyla ist offline
    Während Rekhyt sprach, beobachtete sie akribisch seine Arbeit. Nach der Tauglichkeit seines eigenen Verbandes hatte sie sich darauf verlassen, dass er es auch bei anderen gut genug machte, und ihn daher nicht weiter angeleitet. Es war einfach zu viel gleichzeitig zu tun gewesen, sodass einfach keine Zeit für lange Erklärungen gewesen war. Jetzt aber kehrte endlich ein wenig Ruhe ein, die Flut der Verwundeten war nahezu abgerissen und die Fälle, die sie jetzt noch hier hatten, waren entweder bereits erstversorgt oder harmlos genug, dass sie noch ein wenig warten konnten.
    „Es reinigt die Wunder besser“, beantwortete sie seine abschließende Frage. „Man nennt es auch Desinfektion. Heißes Wasser ist zwar in vielen Fällen ausreichend, aber manchmal ist eine Verletzung so alt oder so stark verschmutzt, dass Wasser nicht reichen könnte. Die Reinigung hat ja den Hintergrund, dass sich nichts entzündet. Durch Schmutz oder Infektionen von außen. Das tut zwar höllisch weh, ist aber nichts im Vergleich zu den Schmerzen, wenn man ein Körperteil durch Wundbrand verliert. Im Grunde ist es nicht viel mehr, als starker Alkohol. Nur dass man es besser nicht trinken sollte, egal wie viel man zu vertragen glaubt.“
    Das sagte Leyla nicht mit einer gewissen Strenge. Einerseits war die Herstellung solch starken Alkohols durch Destillation aufwendig und zeitraubend, sodass sie nichts davon vergeuden mussten. Andererseits sagte man diesen Mitteln nach, dass ein Mensch davon erblinden könnte, wenn er zu viel davon trank.
    „Eins noch: Wenn du einen Verband abschließt, dann steck ihn nicht einfach nur irgendwo drunter. Solange man sich nicht bewegen muss, hält das, aber besser ist ein Knoten. Schneide das Ende ein Stück ein, dann kannst du es verknoten. Oder du fixierst das Ende mit einer Nadel, aber das mache ich nur an schwierigen Stellen. Nadeln sind teuer.“

  16. Beiträge anzeigen #356
    Schwertmeister Avatar von Rekhyt
    Registriert seit
    Jul 2010
    Beiträge
    816
     
    Rekhyt ist offline
    Stumm nickte Rekhyt. Die forsche Art der Heilerin schien sich mit dem Stress des gestrigen Tages gelegt zu haben und war nun einem nicht enden wollenden Wortfluss gewichen. Der Dieb war aber keineswegs desinteressiert, im Gegenteil hatte er die Sätze in sich aufgesogen.
    Es war also doch Alkohol und offenbar noch ungenießbarer, als er ohnehin schon war. Falls er so etwas aber wirklich einmal bei sich tragen sollte, war die Vorsicht San gegenüber aber vermutlich dennoch -oder vielleicht auch gerade deswegen- notwendig.
    Als Leyla ihm schließlich den besseren Verschluss des Verbandes erklärte, machte er sich sogleich daran die Anleitung in die Tat umzusetzen und schaute sie anschließend mit einem fragenden Blick an. Offenbar hatte er es zu ihrer Zufriedenheit gemacht, sodass die Wunde erst einmal fertig versorgt war.
    "Gegen die Vergiftung macht man nichts?", wollte er schließlich noch vergewissern.
    Zwar hatte sie behauptet, dass es gegen alle Gifte ein Gegengift gab, doch schien sie ein solches entweder nicht zu besitzen oder nicht verwenden zu wollen, denn zu sehen war davon nichts.
    Ganz verstand der Schweigsame dieses Verhalten nicht, denn woher wollte man wissen, dass das Gift nicht zu stark war? Auch wenn sie selbst die Tränke hergestellt hatte, so hatte sie dennoch behauptet nicht zu wissen, was sie in Kombination tun würden.

  17. Beiträge anzeigen #357
    Ritter Avatar von Leyla
    Registriert seit
    May 2007
    Beiträge
    1.994
     
    Leyla ist offline
    Seufzend schloss sie die Augen und atmete ein wenig genervt aus. Er hatte ja Recht. Aber wie sollte sie ihm das erklären, ohne ihre persönlichen Gefühle für Thorwyn ausbreiten zu müssen?
    „Ich bin mir nicht sicher genug, woran es liegt. Gifte sind ein schweres Thema und es gibt leider kein pauschales Gegengift, das einfach so alles wieder gut macht. Außerdem besteht die Gefahr, dass jede weitere Substanz seinem Körper noch mehr schadet. Ich denke, dass er einfach nur mit der Menge der Fremdstoffe überfordert ist. Dazu die Aufregung und Angst während des Kampfes, jetzt ist alles von ihm abgefallen und sein Körper hat Zeit zur Regeneration. Solange er kein Fieber bekommt, möchte ich nichts riskieren, was es verschlimmern könnte. Lassen wir ihn schlafen.“
    Schweigen blickte Leyla noch eine Weile in das regungslose Gesicht des Geliebten. Es wirkte friedlich und gar nicht gestresst oder durch eine Krankheit oder ein Gift angegriffen. Sie hoffte, dass ihre Worte wahr bleiben würden. Wenn nicht … nein, daran wollte sie besser noch nicht denken. Noch war alles möglich, das allein zählte.
    „Komm“, meinte sie schließlich zu Rekhyt, „wechseln wir ein paar Verbände, dann kannst du üben. Was macht eigentlich dein Bein?“

  18. Beiträge anzeigen #358
    Abenteurer Avatar von Urgo
    Registriert seit
    May 2014
    Beiträge
    73
     
    Urgo ist offline

    Irgendwo ausserhalb im tiefen und gefährlichen Sumpf

    Kleine nebelige Schleier waberten dicht und geheimnisvoll wirkend über den feuchtmodrigen Boden des Sumpfes. Hier und da blubberte es aus Wasserlöchern, Blutfliegen zogen laut brummend ihre Kreise und in den Baumkronen der uralten, episch hohen und knorrigen Bäume krächzten allerlei Vögel ihren unmelodischen Gesang hinaus.
    Das geschulte Auge erkannte Schlangen, die sich zwischen den langgewachsenen Gräsern und Büschen schlängelten und nach einfacher Beute suchten. Doch auch Wölfe, wild und ungestüm, warfen sich im Rudel wild knurrend und Zähne fletschend auf allerlei ihnen unterlegenes Getier.
    Gegenden wie diese waren nichts für Morras mit schwachen Nerven oder unachtsamen Augen. Hier starben Morras wenn sie zum pinkeln vor die Türe gingen.

    Dies musste nicht einmal geschehen weil der Sumpf tückisch und voller wilder Tiere war, nein nein!
    Geister tollten sich hier herum. Vernebelten den Verstand der Morras und lockten sie hinaus in den Morast, dort wo der dickflüssige Schlamm sie in die Tiefe zog und verdaute.

    Urgo klammerte sich voller Anstrengung an einen Ast. Jeder Muskel seines Körpers war bis zum Zerbersten angespannt während seine Venen unaufhörlich Blut hindurchgepumpt bekamen und daher besonders heraustraten.

    Schweiss tröpfelte über seine runzelige grüne und ledrige dicke Haut, während seine goldbraunen Augen, das Grauen das ihn übermannte spiegelnd, aus ihren Höhlen traten!
    Bibbernd kräuselten sich seine spröden Lippen an denen noch trockenes Blut des halb verwesten Rest eines Kadavers klebte, den er heute Morgen als Snack verspiesen hatte.

    „Kesh, Kesh Urgo!“ knurrte er, mit weinerlichen Unterton.

    Doch sein Körper konnte nicht mehr! Die Anstrengung schien ihn beinahe zu übermannen. Doch es gab kein zurück! Nicht hier und nicht jetzt!
    Mit purer Willenskraft, geschenkt von Krushak selbst, zwang er seinen Leib durchzuhalten.
    Durch das Beben seines Körpers klimperten die kleinen Amulette und Knochen mit denen er sich behangen hatte.
    Dann ertönte ein rascheln von rechts. Oder kam es von links?
    Er konnte sich nicht darauf konzentrieren, zu sehr lenkte es ihn von seinem aktuellen Dilemma ab, wo er doch jegliche Konzentration bereits aufzubieten hatte!

    „Satqua Gnaka! Kesh Kesh!“

    Die Worte presste er gerade noch so zwischen seinen aufeinander rotierenden Zähnen heraus.
    Erneut raschelte es, dieses Mal sicher von links.
    Wer oder was auch immer es war, Urgo konnte nur hoffen, dass Tscherpak ins einer misslichen Lage über ihn wachte.
    Dann rührte sich etwas! Freude leuchtete in den mittlerweile blutunterlaufenen Augen Urgos auf!
    Es wurde stärker und stärker, rumorte und knurrte beinahe boshaft und unheil verkündend.
    Er kniff die Augen zusammen und erwartete das Unausweichliche!

    Brrrrrruuuuuuuuuuuuwäääääääärkkkkkkkkkhhhhhhhhhhhs!!!!!!
    Ratter Ratter Ratter!
    Knatter Knatter, Wäääääääärghs!

    Arrrrrrghhhhhhhhh!

    Wie eine Ladung flüssig heissen Pechs entlud sich sein Mageninhalt endlich über dem dicht bewachsenen Fleckchen Erde den er sich für diese Sitzung ausgesucht hatte und erlöste ihn von den schrecklichen Magenschmerzen die ihn plagten.
    Das Gesicht des Kleinwüchsigen spiegelte pure Freude! Entspannt liess er den Ast los, wischte sich den Schweiss von der Stirn und griff nach seinem Wanderstab der an den Baum gelehnt war.
    Ein kurzer prüfender Blick nach hinten unten, ein zufriedenes Nicken, ein anerkennendes Schnuppern und schon war Urgo wieder auf dem Weg!

  19. Beiträge anzeigen #359
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
    Registriert seit
    Mar 2007
    Beiträge
    14.291
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline

    Baumkrone

    Schon den Tag über deutete sich an, was heute entschieden werden würde. Es waren zwar nicht Waldvölkler die da mit Sack und Pack ihre Hütten verließen, aber eben auch Bewohner Schwarzwassers. Jeder konnte verstehen wenn Männer ihre Familien in eine der Städte vorerst bringen wollten. Was Ornlus Vorahnung bestätigte, waren manch Gespräche und wie hier und da manche von ihnen auch schon das Wichtigste zusammen suchten.

    Nun hier oben in der Baumkrone waren sie versammelt. Erzfackeln leuchteten rund herum und die Sonne verabschiedete sich mit letzten Strahlen. Gestern hatten viele noch geredet. Es war gut, dass man es auch durfte - denn die Heimat vorerst verlieren war ein herber Schlag für jeden von hier. Manche sprachen ihre Angst aus, manche ihren Mut, manche ihren Zorn und wieder andere blieben sachlich, griffen nach Strohhalmen der Hoffnung. Es gab nicht wie sonst ein paar Spinner mit wirren Ideen. Selbst diese wurden sich der Lage bewusst.

    Still war es schon, als Ornlu dann hervortrat und wartete, bis er die volle Aufmerksamkeit bekam. Nach kurzer Begrüßung fasste er manch Vorschläge und Ideen zusammen und gab den grob gefassten Plan bekannt, über Westargaan in das Bluttal vorzustoßen, wo dichter Wald und mit der Zeit viele Waldläuferverstecke fern der Augen der anderen existierten. Das alles in gut organisierten Jagdkommandos und einer Hauptgruppe. Mehr beschließen ging noch nicht. Da war man sich einig, da man nicht wusste wie und ob die Setarrifer oder Königstreuen betroffen waren. Das bekam dieser Maris auch als Antwort. Man musste improvisieren, sobald Fakten herrschten, denn Zeit sie zu prüfen gab es nicht.

    "...und nun wollen wir als Volk der Wälder abstimmen. Wer ist dafür unsere Heimat VORERST zu evakuieren?", fragte der Druide in die große Menge. Stille war nur kurz da, denn es erhoben sich manch angesehen Waldläufer und schlugen mit der eigenen Waffe gegen den Schild oder auf den Untergrund. Ihnen folgten jene um sie und auch Ornlu schlug mit seinem Druidenstab auf den Untergrund. Die Entscheidung fiel so langsam, denn es wurde oben in der Baumkrone lauter und lauter. Entschlossener - denn wollten sie das überstehen, mussten auch alle zusammen halten. So erhoben sich auch viele die lieber hier geblieben und gekämpft hätten.

    "Ich danke euch für eure Wahl! Unser Zusammenhalt wird uns stark machen! - Wenn der Morgen anbricht, beginnen die Vorbereitungen. Jarvo und Andrahir weisen die Jagdkommandos ein. Ryu organisiert mit den Wächtern alles in Schwarzwasser. Nimmt das mit, was euch wichtig ist. Andere wertvolle Dinge, die ihr nicht mit euch nehemn könnt. Werden die Wächter in den Baum soweit schaffen. So sollen Plünderer nicht dran kommen. Der Baum wird danach versiegelt, bis wir alle wieder hier sind. - Und nun lasst uns gemeinsam speisen. Heute gibt es mehr als sonst, deswegen haut euch den Magen voll. Bewahret, Freunde!"

  20. Beiträge anzeigen #360
    Schwertmeister Avatar von Rekhyt
    Registriert seit
    Jul 2010
    Beiträge
    816
     
    Rekhyt ist offline
    Nickend hatte Rekhyt bestätigt, dass er ihrer Erklärung über Vergiftungen zugehört hatte und diese verstand. Dann hatte er sich dem nächst gelegenen Verletzten zugewandt, denn ein Gespräch mit der Heilerin konnte er auch fortsetzen, während er nebenbei arbeitete.
    "Welche Verbände müssen gewechselt werden, alle?", stellte er gerade eine Frage, als sein Blick auf den Mann vor ihm fiel, dessen Wunde offenbar noch so stark geblutet hatte, dass sich das Verbandsmaterial schon rot gefärbt hatte.
    "Der ist offensichtlich", kommentierte er deshalb nur und begann ihn wieder abzuwickeln.
    Leyla hatte gerade einen Blick über seine Schulter geworfen und so ersparte er sich die Frage ob man der Wunde noch irgendeine spezielle Behandlung zukommen lassen sollte, oder ob sie nur noch einmal neu verbunden werden musste. Wäre dies der Fall, würde sie wohl auch von sich aus etwas sagen. Stattdessen beantwortete er ihre andere Frage.
    "Das ist ganz gut."
    Nach einem kurzen Schweigen beschloss er dann aber schließlich, dass er ihr einer etwas genaueren Erklärung schuldig war.
    "Ich habe nicht den Umgang mit einer Waffe gelernt. Ich kann meinen Körper einzusetzen, er ist die Waffe. Aber nicht gegen die." -Abschätzig betonte er das Wort und meinte die Echsenmenschen- "Selbst ohne Verletzung hätte ich wenig ausrichten können. Hier war ich dann wohl nützlicher."
    Zumindest hatte es sich rückblickend so entwickelt, dass er hier tatsächlich geholfen hatte und zumindest hoffte er, dass sie ihn auch wirklich als nützlich empfunden hatte.

Seite 18 von 21 « Erste ... 7111415161718192021 Letzte »

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
Impressum | Link Us | intern
World of Gothic © by World of Gothic Team
Gothic, Gothic 2 & Gothic 3 are © by Piranha Bytes & Egmont Interactive & JoWooD Productions AG, all rights reserved worldwide