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    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline
    Der Templer lauschte ihren Worten, während er auf den Stahl blickte, welcher immer wieder am sich drehenden Wetzstein entlangglitt. Langsam, bestimmt. Bis er die Richtung wechselte. Dann hielt er kurz inne, ließ den Stein ausrollen und hob die Klinge in gerade Linie vor sich. Der Schmiede fühlte behutsam entlang der geschliffenen Kante, kniff ein Auge zu und prüfte die Gleichmäßigkeit der Linie, welche sie bildete. Ganz war er noch nicht zufrieden, also griff er zu einem kleineren Wetzstein, welcher auf der Ablage neben dem großen lag, mit welchem er die kleinen Feinheiten ausbesserte. Und das war auch nur die erste Seite der Klinge... Es musste noch die zweite rein, sowie eine Hohlkehle. Ryu konnte sich kaum vorstellen, wie eine zierliche Person wie Chala ein Schwert schwingen würde, welches mehr Gewicht trug, als für ihre Gelenke gut war. Zuerst geneigt, sich nicht über den Drachen und die Echsen zu äußern, hielt er kurz inne, als er sich ihre Worte durch den Kopf gehen ließ. Die Erinnerung an seine letzte Begegnung mit diesen Wesen war... Nicht gerade das, was man als freundlich bezeichnen konnte. Unweigerlich wanderte sein Blick dabei auf die schuppigen Hautfetzen, welche er an einer der Wänden entlanggespannt hatte.

    Wieder wanderte der Blick auf die Klinge, ehe er noch einmal durchatmete und dann einen Blick zu Chala warf. Wie sie da saß und vor sich hingrinste. Irgendwie fühlte er sich schon wieder angestachelt, sie über seine Schulter zu werfen und nach oben zu marschieren. Doch stattdessen wendete er die Klinge und fing wieder mit dem Schleifen an. Ein kurzer Moment des Schweigens trat ein, indem er sich wieder rhythmisch dem Entlanggleiten von Stahl an Stein einstimmte. "Ich stamme von einer Insel, süd-östlich von Myrtana." begann er langsam, die schon teils verblichenen Erinnerungen an ein Leben, lange vor seiner Zeit beim Waldvolk auffrischend. "Aber das ist schon sehr lange her... Wie es das Schicksal so wollte, durfte ich schon viele Orte mein Heim nennen... Khorinis, die Wälder von Myrtana und noch einige andere..." dass er dabei auch schon Zeit in der Minenkolonie verbracht hatte verschwieg er dabei völlig. Es war eine hässliche, schmutzige Zeit gewesen... Und doch... Wieder schnaufte er leise und schüttelte diese Erinnerungen ab, ehe er ihr einen kurzen Blick zuwarf.

    "Du hältst es also in einem Wald voller Brennholz sicherer vor einem Drachen, als in einer gemauerten Stadt? Finde den Fehler..."

  2. Beiträge anzeigen #162
    Kämpfer Avatar von Raminus
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    Raminus ist offline
    Einfach irgendwo hinlaufen - warum auch nicht? Das klang nach einem ausgezeichneten Plan, vor allem wenn das Erinnern schwer fiel. Gemächlich zuckte der Kahlkopf mit den Schultern und lief schließlich einfach nach links, Andrahir folgte ihm. Mit jedem Schritt ließ der bestialische Gestank nach und machte den muffigen Gerüchen von vermoderten und zugemoosten Steinen platz.

    'Gute Wahl' dachte sich Raminus, wenn einem das Atmen besser fiel, dann konnte dies nur der richtige Weg sein. Oder? Gab es daran irgendwelche Zweifel? Und selbst wenn, irgendwie war es ihm grad egal. Immer weiter folgten sie verschiedenen Gängen, mal links, mal rechts oder einfach geradeaus weiter. Kein Anzeichen einer Spinne, selbst in einigen der Räumen oder Hallen die sie passierten warnen lediglich Reste von Spinnenfäden zu finden. Gemächlich stapften sie schließlich eine Treppe hinunter. Das plötzliche Verschwinden der kleinen Lichtquelle hingegen riss beide für einen kurzen Moment aus ihrer Trägheit. Einige der Stufen waren unter ihnen zusammengebrochen. Zwar schien darunter kein Raum zu liegen, sodass man befürchten musste abzustürzen, aber ruckartig und etwas schmerzhaft war es schon.

    Unsicher blickte sich Raminus im Schein einer neuen Lichtkugel um, während er wieder auf die Treppe zurückkletterte. Hast du eine Ahnung wie wir hier hin gekommen sind? Ich kann mich irgendwie kaum erinnern. Selbst mit Humor wusste der Hüne im Moment mit der Situation nicht richtig um zu gehen. Verdammt, das kann doch nicht sein oder?

    Am Fuße der Treppe erstreckte sich ein weiterer Korridor vor ihnen mit zahlreichen angrenzenden Räumen. Unterkünfte oder Zellen, so richtig war das auch aufgrund der spärlichen und zumeist verrotteten Einrichtung nicht zu bestimmen. Hier waren wir beim letzten mal definitiv nicht, ich fürchte, wir müssen uns einen anderen Weg suchen.

    Da es am Ende des Korridors nicht weiterging, blieb ihnen nur die Wahl umzukehren, die marode Treppe wieder hochzusteigen und an der ersten Kreuzung auf die sie treffen würden, einen anderen Weg einzuschlagen. Glaubst du die Spinnen könnten Interesse an deinem Bogen haben? Überhaupt sind mir hier unten zu wenig Achtbeiner unterwegs, oder die Ruinen sind viel größer als gedacht und wir spazieren im Territorium von irgendwas anderem herum. Und ich bin mir nicht sicher ob ich herausfinden will was hier noch haust.

    Da sie beim letzten Mal hauptsächlich in der Spinnenkolonie herumgestolpert waren, versuchte Raminus sich ein wenig zu konzentrieren und eine Spur ausfindig zu machen, die ihnen wenigstens die grobe Richtung vorgab. Etwas zerrte jedoch an seinem Verstand, ließ ihn wieder träge werden, versuchte seine Suche zu behindern. Benommen schüttelte der Hüne den Kopf. Wohin nur, wohin sollten sie gehen? Die Konzentration wurde immer schwieriger und erneut erlosch das kleine Licht.

    Panisch schreckte Raminus hoch. Wir sollten schleunigst von hier verschwinden und wenn wir mitten in eine Spinnenversammlung hineinplatzten. Aber hier stimmt was nicht, etwas will uns hier behalten, will dass wir uns verirren. Lieber kuschel ich mit einem Spinnenkokon oder raufe mich mit der größten Spinne in diesen Ruinen. Angetrieben von einem Moment des Elans preschten sie die Gänge entlang, immer weiter in die Richtung in der Raminus zumindest einige Spinnen vermutete. Erst als sie einige Gänge mit Spinnenfäden passierten, hielten sie an. Hier waren wir das letzte Mal, nur hatten die Spinnen diesen Teil noch nicht in Besitz genommen. Genau, diese seltsamen Symbole da an der Wand habe ich schonmal gesehen. Nicht weit von hier dürfte eine Halle sein, mit drei Korridoren die von je einem Symbol gekennzeichnet sind. Einer davon war eingestürzt und einen davon sind wir weitergegangen.

    Zuversichtlich sich nun besser orientieren zu können, schlichen sie von nun an weiter. Vielleicht wussten sie jetzt zwar wo sie waren, aber nun war die Bedrohung durch die Spinnen auch wieder präsenter...

  3. Beiträge anzeigen #163
    Schwertmeisterin Avatar von Chala Vered
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Chala Vered ist offline
    Es klang in Chalas Ohren so, als hätte Ryu bereits einige Male seinen Wohnort wechseln müssen. Die Gründe dafür wollte sie jedoch nicht hinterfragen, da ein unterschwelliger Ton in seiner Stimme vermuten ließ, dass seine Vergangenheit sie nichts anging. Das sollte ihr nur recht sein, war sie doch auch nicht sonderlich detailreich mit ihren Erzählungen umgesprungen.
    Das potentielle Schwert in den Händen des Schmiedes wandelte sich nach und nach immer mehr zu dem, was wohl als Waffe galt. Der einstige Rohstahl war längst nicht mehr zu erkennen und die Aranisaani bewunderte die Fingerfertigkeit mit der er seiner Arbeit nachging. Als er sie jedoch mit einer sarkastischen Bemerkung neckte, verlor sich ihr bis dahin vorhandenes Grinsen und sie setzte eine nachdenkliche Miene auf. Natürlich hatte er recht, was die Wahl des Ortes anging, doch hatten es manche Lügen nun einmal an sich, dass sie nicht gut genug durchdacht waren, ehe man sie entfesselte.
    „Mag sein, dass diese Gegend nicht der ideale Platz ist, um sich in Sicherheit vor einem Drachen zu wiegen. Aber die Chance besteht, dass die Mangroven feucht genug sind, um nicht beim ersten Feuerstoß in einem Flammenmeer aufzugehen. Außerdem kann man sich im Sumpf deutlich besser verstecken, da die Baumkronen die Sicht der Bestie behindern. Ich jedenfalls bin nicht scharf darauf, auf offener Straße gegrillt oder in einem Steinbau langsam gekocht zu werden, bis mir die Haut von den Knochen schmilzt“, erwiderte sie und sprach damit Bedenken aus, die sich tatsächlich tief in ihr verwurzelt hatten.
    Das Thema schien wohl keine gute Wahl gewesen zu sein, doch was hätte sie sonst auf seine Fragen antworten sollen? Ihre Stimmung wurde dadurch getrübt und trotz der heißen Esse stellten sich ihre Härchen auf und ein kalter Schauer lief ihr über den nackten Rücken.

    „Ich hole mal meine Sachen“, meinte sie dann mit tonloser Stimme, erhob sich jedoch nicht.
    Irgendwie hoffte sie, dass Ryu sich noch äußern würde, ehe zu viel Zeit des Schweigens verging, sodass es lächerlich wirken konnte, wie sie verweilte, auf der Suche nach ein wenig Sicherheit. Warum war ihr nicht schon vorher aufgefallen, dass ihr die Angst in den Knochen saß?
    Die Antwort war einfach: Ich habe nicht an einen Drachen geglaubt.
    Doch nun hatte sie so viele Männer, die kampferfahren und klug waren, von einem solchen Biest sprechen hören, dass ein Zweifel an der Wahrheit kaum mehr möglich war. Nervös kaute sie auf ihrer Unterlippe und beobachtete die Wassertropfen, welche noch immer von ihren schweren Zöpfen gen Boden fielen.

  4. Beiträge anzeigen #164
    Veteran Avatar von Lando
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    Lando ist offline
    Der Knöchel war mittlerweile geheilt. Lando konnte seinen Fuß wieder normal belasten und durch die Gegend marschieren. Das hatte er genutzt, um sich in Schwarzwasser ein wenig umzusehen. Er war alle Stege abgegangen und hatte sich alles angesehen, zu dem ihm der Zugang nicht verwehrt worden war. Es war anders als jedes Clansdorf und anders, als Setarrif es gewesen war. Lando wusste noch nicht recht, was er damit anfangen sollte. Aber der Schatten des Bruchwaldes, das Grün, die Bäume, das gefiel ihm schon.

    Er lenkte seine Schritte schließlich zu dem Haus, in dem der Waffenschmied leben sollte. Bereits von Weitem war zu erkennen, dass die Schmiede wohl gerade in Betrieb war. Rauch quoll von der Schmiede empor. Lando holte die Speerspitze aus seiner Tasche, die er in ein festes Tuch gewickelt hatte und marschierte zur Schmiede hinüber.

    Die Schmiede war halb offen und Lando konnte sehen, dass ein kräftiger Mann gerade geschäftig am Arbeiten war. Eine junge Frau saß ebenfalls dort. Lando meinte sich zu erinnern, sie in der Taverne bereits einmal gesehen zu haben. Der Nordmann trat näher heran. Die Dame und der Schmied schienen gerade zu reden.

    „Tag, Meister Ryu, nehme ich an.“, grüßte Lando freundlich und nickte auch der Dame zu, „Dir auch, guten Tag.“

  5. Beiträge anzeigen #165
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline
    Wieder schaute der Templer auf und musterte sie ruhigen Blickes. Es war schwer zu sagen, was ihm dabei durch den Kopf ging. Zum einen weckte ihre Haltung gerade einen gewissen Beschützerinstinkt in ihm, zum anderen spürte er die Angst, welche sie so unterschwellig in ihrer Stimme mitschwingen ließ. Ob es ihr selbst bewusst war? Der Hüter wägte ab und legte den Rohling kurz beiseite. So schnell wurde die Wildkatze also verängstigt. Durch einen Drachen. Ein Gedanke, welcher nicht einmal abwertend gemeint war. Es war vielmehr die Feststellung, welche sie im nächsten Moment in ein ganz anderes Licht rückte. Ja, auch Ryu hatte schon Gerüchte von der fliegenden Echse gehört, woraufhin er unweigerlich an seinen Kampf gegen den untoten Wyvern dachte. Ein Kampf, welcher ihm noch bis heute nachgegangen war und ihn geformt hatte wie kein anderer zuvor. Ohne diesen wäre er nie den Weg gegangen, der ihn mit dem Geiste Sarkanys vereint hatte. Und dennoch... Gerade, als der Hüter das Wort erheben wollte, kam auch schon ein großer, rothaariger Kerl heriengestiefelt.

    Auf den ersten Blick wirkte er ein wenig schlacksig, doch zeichneten sich bei genauerer Betrachtung dezehnte, drahtige Muskelstränge ab. Vermutlich ein Tagelöhner, welcher hier und da mal bei körperlicher Arbeit mit anpackte, aber kein direktes Handwerk verfolgte. Ein Tagelöhner eben. Vielleicht durch die gräulichen Augen in Verbindung mit dem rötlichen Haar und dem Bart, welcher das Gesicht umrahmte, sowie das freundliche Auftreten ein etwas sympathischerer Tagelöhner, aber sonst... Nun, man würde sehen.

    "Meister? Hmpf, so hat man mich auch schon eine Weile nicht mehr genannt... Bewahre, Fremder." mit diesen Worten richtete der Templer sich auf und marschierte rüber zu einigen Holzkisten, auf denen sich eine kleine, ausgefranste Decke befand, welcher er Chala überlegte. Sollte ja nicht jeder gleich sehen, was er sehen durfte. Da war Mann eben etwas eigen. Er war das Alphamännchen in dieser Hütte, also war Chala auch seine Beute. Kurz fixierte er sie noch einmal, die Hände auf den Schultern, ruhig blickend. Es sollte wohl etwas soviel bedeuten wie "hab keine Angst" bedeuten. Dann wandte er sich an den Fremden.

    "So, was gibts? Falls du mir ein Abonnement der Zeugen Innos andrehen willst, lass dir gleich gesagt sein: Die Esse ist heiß, der Sumpf groß. Und ich gebe nur wenige Augenblicke Vorsprung."

  6. Beiträge anzeigen #166
    Veteran Avatar von Lando
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    Lando ist offline
    „Ich bin es gewohnt Handwerksmeister so anzusprechen. Und du scheinst so einer zu sein...“, erklärte Lando und zuckte mit den Schultern, „...und sehe ich wirklich aus wie einer dieser Rotröcke, die von Innos predigen?“
    Lando schüttelte den Kopf und hob dann den Gegenstand hoch, den er in das Tuch gewickelt hatte. Er schlug ein wenig von dem Tuch zur Seite, darunter blitzte es metallisch. Eine ordentliche, sauber gearbeitete Speerspitze aus gutem Stahl. Sie war etwas schwerer und hatte zwei kleine Flügel unten am hohlen Ende.

    „Ich sehe, du bist gerade beschäftigt. Aber wenn du vielleicht Zeit findest... wie du siehst, mangelt es meinem Speer an wichtigen Einzelteilen. Einem Schaft zum Beispiel.“, meinte Lando, „Der Speer ist zur Jagd. Die Spitze ist etwas zu schwer, als dass man ihn gut werfen könnte, außer vielleicht im Notfall. Du musst also nicht darauf achten, dass das Holz besonders leicht ist. Es wäre mir lieber, wenn er robust wäre und mir der Schaft nicht splittert, wenn ich eine Wildsau erwische... oder eines dieser Echsenviecher. Es sollte nur nicht zu hell sein.“

    Für die Frau, die noch in der Schmiede saß, hatte Lando kaum Augen. Auch, wenn sie wohl sicher nicht hässlich war, aber der Nordmann hatte andere Prioritäten. Außerdem schien sie ja so etwas wie Ryus Frau zu sein, so wie er sich um sie kümmerte mit Decke und allem.
    „Wenn du die Mitte des Schaftes mit Leder umwickeln könntest, damit man einen festen Griff hat, wäre ich ein glücklicher Kunde.“, erklärte Lando noch.

  7. Beiträge anzeigen #167
    Schwertmeisterin Avatar von Chala Vered
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Chala Vered ist offline
    Mit dem Eintritt des rothaarigen Fremden war Chalas Angst wie fortgewischt. Es lag ihr nichts daran, dass andere Schwäche in ihr erkannten, ob derjenige überhaupt Interesse daran hegte oder nicht, spielte für sie dabei keine Rolle.
    Mit einem dankbaren Lächeln hielt sie die Decke fest und mimte das Schauspiel einer Bekannten mit besonderen Vorzügen. Der Bärtige schien wegen eines Speeres gekommen zu sein, dem es an Vollständigkeit mangelte und erbat nun von Ryu Abhilfe. Es war unabdingbar, dass er für den Moment des Gesprächs die Arbeit an ihrer Waffe niederlegen musste, doch störte sie sich ein wenig daran, was sie auch ihrem Blick zu verleihen versuchte. Jedoch war wohl nun der Zeitpunkt gekommen, an dem es nicht lächerlich wirkte, wenn sie sich ihre übrige Kleidung anzog und so stand sie auf, darauf bedacht, dass die Decke sich auf ihren Schultern hielt. Ihr war es zwar egal, ob der Rotschopf sie so leicht bekleidet sah, aber wenn dem Schmied etwas daran lag, dass dies nicht geschah, sollte es ihr recht sein.
    „Ich gehe kurz hoch, Ryu“, gab sie mit einer Stimme Auskunft, die an langjährige Freundschaft erinnerte.

    Ihre Lederweste fand sie bereits am Fuße der Treppe. Mitgenommen sah sie aus, waren doch zwei der Schnüre gerissen, mit der sie sich vorn zubinden ließ. Sie zuckte nur mit den Schultern und machte sich an den Aufstieg ins obere Stockwerk. Ihre Unterleibsschmerzen hatten nachgelassen und so fiel es ihr nicht weiter schwer, sich nach ihren Stiefeln, die in einigem Abstand voneinander lagen, und ihrer Hose zu bücken. Da sie ein guter Gast sein wollte, pflückte sie auch die Kleidung ihres Spielgefährten auf, um wenigstens den Anschein von Ordnung zu wahren. Oben angekommen ließ sie die Decke von ihrem Körper gleiten und marschierte geradewegs ins Schlafzimmer, wo sie begann sich umzusehen. Die Verwüstung war nach wie vor gegeben, doch suchte Vered vergebens nach ihrem Beutel. Wo hatte sie ihn nur liegenlassen? Vermutlich war er unten beim Schrank, in den sie zu Anfang gestolpert war.
    „Verflucht“, stieß sie sauer eine Verwünschung aus.
    Sie sah sich genauer in dem Zimmer um, öffnete Schranktüren, schaute in Schubkästen und unter dem Kopfkissen, doch es fand sich nichts von Wert, welches sie unbeobachtet aus der Schmiede schaffen konnte. Es blieb ihr wohl nichts anderes übrig, als auch die anderen Räume im oberen Stockwerk zu durchsuchen. Ihre Kleidung lag bereits vergessen auf dem Bett.

  8. Beiträge anzeigen #168
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline
    Der Templer nickte Chala zu, als sie den Raum verließ, ehe er sich die Speerspitze von dem Fremden in die Hand geben ließ und diese näher betrachtete. Sie war in der Tat recht schwer und würde bei einem Wurf den vorderen Teil des Speeres zu schnell nach vorne wegziehen, als dass er eine gerade Bahn einschlagen würde. Vorausgesetzt, man war nicht gerade ein einziger Muskel von einem Menschen. Ein wenig wog er die Spitze ab, schürzte die Lippen und nickte dann langsam. Ja, das war machbar. Wieder schaute er zu dem Fremden.

    "Also, ich behalte die Spitze hier, der Schaft muss ja angepasst werden. Bis wann soll das Ding fertig sein? Für den Schaft schätze ich, werd' ich Akazienholz verwenden, die Wickelung wird wohl aus Sumpfhaihaut und die Spitze... Naja, die hab ich ja schon... Könnte aber etwas Schärfung vertragen..."

    Mit diesen Worten ging er herüber zur Werkbank, auf der einige Papierfetzen herumlagen, nahm Feder und Tinte zur Hand und begann, sich eine Erinnerung zu schreiben an wen der Auftrag ging und was überhaupt zu tun war. Obendrauf legte er dann die Speerspitze. "Also, einen Namen brauche ich noch..."

    Er fühlte sich ein wenig unruhig. Zum einen hatte er seine Arbeit unterbrochen, zum anderen fühlte es sich merkwürdig an, möglicherweise hochzukommen und Chala nicht mehr vorzufinden. Im Endeffekt nichts schlimmes, doch wäre ihm eine normale Verabschiedung deutlich lieber, sollte sie das denn im Sinn haben...

  9. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #169

    nomina nuda tenemus
    Avatar von Don-Esteban
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Don-Esteban ist offline
    Der Schwarzmagier nickte, während er Nicoleis Worten lauschte.
    »Gut, gut. Doch dies war erst der erste Teil. Jetzt müßt Ihr noch den zweiten versuchen.«
    Leise sprach er weiter, denn eine Gruppe Leute schlenderte gerade in wenigen Schritten Entfernung vorüber.
    »Es gilt nicht nur, die angstauslösenden Dinge zu erfahren, sondern auch, danach die Illusion dieser Dinge im Kopf des Opfers zu plazieren. diese beiden Schritte können nur gelingen, wenn genug Zeit bleibt, um sie durchzuführen. Es kann durchaus zu Situationen kommen, in denen man nicht erst herausfinden kann, welcher Ekel am wirksamsten ist. Dann bleibt dem Magier nicht anderes übrig, als auf gut Glück zu versuchen, die richtigen Abneigungen zu treffen. Zum Glück ist das hier nicht der Fall. Was immer Ihr herausgefunden habt, setzt es nun um, indem Ihr den Händler sehen laßt, was Ihr für passend haltet. Dazu muß eine Illusion erzeugt werden, die Magie muß den echten blick ersetzen. Natürlich sind wir Menschen nicht in der Lage, Dinge so umzuwandeln, daß sie etwas anderes sind. Ein Apfel wird immer ein Apfel bleiben und nichts anderes als ein Apfel. Er wird sich nicht in ein Stück Seife verwandeln, soviel wir auch darauf einwirken. Die Kunst ist, einen Betrachter glauben zu lassen, es sei ein Stück Seife, obwohl alle, die nicht von Magie beeinflu0t sind, ohne Zweifel erkennen werden, daß es sich um einen Apfel handelt. Es ist also eine reine Manipulation des Geistes. Ich kann Euch nur warnen, dies ist seine äußerst schwierige Aufgabe.«
    Er strich sich nachdenklich übers Kinn, wie so oft, wenn er über irgendetwas gestolpert war.
    »Weshalb sich, wenn wir schon den Geist anderer Verwirren können, nur Illusionen von Angst oder Ekel erzeugen lassen und nicht etwa andere Gefühle wie Schuld, Wut, Trauer, Verachtung, Hass oder gar Liebe -- das ist mir, wie ich zugebe, ein äußerst unlösbar erscheinendes Rätsel. Irgendwelche Götter müssen dies so bestimmt haben oder meine menschliche (und damit begrenzte) Logik reicht nicht aus, um die Zusammenhänge dessen erkennen zu können.
    Doch sei es, wie es sei«, wischte er diesen kontraproduktiven Gedanken von sich fort, »versucht es einfach. Laßt uns hier im Schatten dieser Hütte bleiben, so daß uns unser Versuchsobjekt nicht so leicht entdecken kann, sollte etwas schief gehen«, schlug er vor.
    »Denn es scheint mir nicht ganz einfach, diesen Zauber richtig zu wirken. Er unterscheidet sich allzu stark von den meisten anderen unserer Domäne.«
    Wieder kratzte er sich am Kinn.
    »Was auch immer das bedeuten mag, daß uns Beliar vor dieses Rätsel stellt«, murmelte er dabei leise zu sich selbst und achtete nun gar nicht mehr auf seinen wißbegierigen Studenten. »Soll es unsere Nichtigkeit aufzeigen, weil wir nicht den Grund und die Wirkung von Magie durchschauen? Soll es uns verwirren? Soll es uns dankbar gegenüber unserem Gott machen, weil er uns mit solcher Magie zu versehen scheint? Vieles ist rätselhaft auf dieser Welt. Magie gehört zweifelsohne zu den seltsamsten Dingen zwischen Himmel und Erde. Wann werde ich sie begreifen?«
    Am Ende war es so: Bei jedem Magiestudium, das er einem seiner Studenten angedeien ließ, lernte er ebenso viel, wie diejenigen Magier, denen er Wissen und Einblicke in die Magie eines Kreises vermittelte.

  10. Beiträge anzeigen #170
    Veteran Avatar von Lando
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    Lando ist offline
    „Lass dir Zeit. Wenn du es in den nächsten Tagen irgendwann fertig hast, reicht das. Ich werde wohl noch eine Weile hier bleiben.“, sagte Lando und lauschte dann den Ausführungen Ryus.

    „Akazie klingt gut. Das Holz hält ewig. Beim Leder würde es auch ein gewöhnliches Wildleder tun... Sumpfhai hatte ich noch nie. Aber wenn du das für gut hältst, warum nicht?“, sprach Lando weiter und beobachtete Ryu, wie er sich etwas auf einem Zettel notierte, „Mein Name ist Lando. Und ich habe nichts dagegen, wenn du der Spitze einen neuen Schliff gibst. Kann ja nicht schaden. Man sollte vorbereitet sein, bei dem, was zur Zeit auf der Insel so unterwegs ist... mit und ohne Schuppen.“

    Prüfend tastete Lando nach seinem Geldbeutel. Es war noch ein wenig drin, die Reste seines letzten Soldes und ein wenig, dass er aus einem kleinen Versteck in Nordmar geholt hatte. Damit sollte er noch eine Weile über die Runden kommen und Ryu bezahlen können.

    „Tut mir übrigens Leid, wenn ich dich und deine... also dich und die Dame da eben irgendwie gestört habe.“, murmelte er noch, „Ich verzieh mich dann auch gleich wieder.“

  11. Beiträge anzeigen #171
    Held Avatar von Nicolei
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    Nicolei ist offline
    Er hörte den kleinen Monolog seines Meisters nicht mehr, er war schließlich auch nicht für ihn bestimmt. Yunarik war selbst dabei gewesen in Gedanken zu versinken. War es also schon das Richtige, dass er gesehen, beziehungsweise, gespürt hatte? Gab es überhaupt ein Richtig, oder ein Falsch? Jene Dinge die so pragmatisch angeprangert wurden? Der Schwarzmagier vertrat vielmehr die Ansicht, dass das Falsch, nur der richtige Weg war, um auf dem Weg zu bleiben. Selbst eine falsche Antwort, war eine Antwort. Man lernte wie es nicht ging, wie es „falsch“ war. Irgendwann fand man den Weg, wie es richtig war und man hatte die falschen Antworten, aus denen man lernte. Was war die größte Macht, ohne den Lernprozess? Könnte man diesen denn noch wirklich würdigen?

    Zurück zu unserem Händler. War es wirklich dieser Abgrund gewesen, den der Obsthändler in sich hegte? Er klopfte seine Pfeife an dem rauen Leder seines Herrenrockes aus, und verstaute sie sorgfältig in seiner Tasche. Es galt den Weg zu gehen, zu lernen.
    Er fixierte erneut sein Forschungsobjekt und versuchte sich zu entspannen, ehe er nach seiner Magie griff, sie erneut formte und sie ausstreckte.
    Wieder waren die Ängste das erste was er wahrnahm, jedoch schenkte er ihnen diesmal nicht so viel Beachtung. Er forschte weiter und weiter, bis er jenen Abgrund von seinem ersten „Besuch“ fand.

    Er rief sich die Worte Estebans wieder ins Gedächtnis, eine Illusion zu schaffen. Er setzte bei dem verfaulten Obst an und ein kleines Lächeln stahl sich auf seine Lippen, als er sich für den Apfel entschied. Nun stellte er zunächst nur sich selbst einen wundervoll verfaulten, weichen, braunen Apfel vor.
    Jetzt stand er vor dem großen Problem. Jene Vorstellung, in den Geist des Händlers zu übertragen. Er fokussierte zunächst seine Vorstellung und konzentrierte sich danach jene genau Vorstellung auf den Händler zu übertragen. Es ging eher schleppend und wenn man den Ostverkäufer beobachtete, so merkte er dass irgendetwas nicht stimmte, konnte es jedoch noch nicht zuordnen.

    Yunarik setzte alles auf eine Karte, wie man so schön sagte, und brach mit seinem Konstrukt in den Verstand des Händlers ein, jedoch etwas zu überstürzt, fast ein Anflug von Leichtsinn hatte ihn übermannt, aber nicht ohne Erfolg, auch wenn sich „der Erfolg“ anders widerspiegelte als es vielleicht gedacht war.
    Der Händler drehte sich auf den Schlag um und übergab sich lautstark. Der Schwarzmagier öffnete die Augen und hielt sich die Hand an die Stirn. »Das war nicht so geplant. Effektiv, aber nicht ausgereift.« Er strich sich über die in Falten gelegte Stirn. »Ich denke ich kenne den Fehler, zu vorschnell.« Ein leises Seufzen war zu hören.

  12. Beiträge anzeigen #172
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline
    Der Templer winkte ab und grinste leicht. "Schon in Ordnung. Ich hatte heute nur keinen Besuch mehr erwartet." antwortete er ruhig und streckte sich dann kurz. "Also, Lando." begann er dann und geleitete ihn noch zur Tür. "Du siehst zu, dass du mir ein saftiges Moleratsteak und ein Fass Reiswein besorgst und ich mache dir deinen Speer fertig...

    Und zwar soweit, dass du auch durch sowas hier kommst."
    erklärte er und deutete noch einmal auf die schuppige Haut, welche dort an der Wand ausgespannt hing und offensichtlich zu einem dieser Echsenmenschen gehörte. Mit diesen Worten und einem letzten "Erwache!" verabschiedet er sich dann von seinem Kunden, ehe er wieder zum Schleifstein ging und sich den Rohling betrachtete, dann jedoch beschloss nach Cala zu sehen.

    Und so stapfte er wieder die Stufen hinauf. "Cala? Noch da?"

  13. Beiträge anzeigen #173
    Baumkuschler Avatar von Andrahir
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    Andrahir ist offline
    Der Bogner fühlte sich pudelwohl in seiner Rolle, während er Raminus hinterher trottete. Erst ging es recht gemächlich durch diesen oder jenen Gang, doch dann bekam der Hüne auf einmal einen Anfall von... ja wovon eigentlich? Andrahir hatte nicht wirklich zugehört und war einfach weiter hinterher getrottet, wenn nur diesmal ziemlich viel schneller, was ihm ein Grinsen auf das Gesicht zauberte. Vielleicht ging es jetzt endlich zu dem Schatz tief in der Höhle. Als sein Begleiter wieder einmal stehen blieb und irgendwas redete und nachdenklich durch die Gegend schaute setzte sich der schwarzhaarige auf den Boden. Er fasste mit den Händen nach einem Nebelschleier, der mal wieder vorbei zog um kichernd festzustellen, dass er ihn nicht festhalten konnte. Dann nahm er sich zwei Steine, die von der Wand abgebröckelt waren und begann mit dem einen auf den anderen zu schlagen. Vielleicht war ja unten in der Höhle die Großmutter und dann wollte er doch noch einen Kuchen mitbringen. Als erstes musste er dafür Mehl malen und dann benötigte er noch...

    "Raminus... meinst du hier unten gibt's Mehl?"
    Ehe der Holzfäller antworten konnte tappte Andrahir im Halbdunkel ein Stück vorwärts und zog an einer Spinnwebe, die sich quer durch den ganzen Gang zog. Sie war ziemlich fest und so riss und riss er dran, so dass sich das ganze Gebilde bewegte, bis er endlich ein Stück abgerissen hatte.
    Von dem merkwürdigen Geräusch, das dabei in einem der entfernten Höhlen entstanden war, nahm er dabei gar keine Notiz.
    "Sieh mal, das macht sich doch bestimmt prima, als Schlagsahneersatz."

  14. Beiträge anzeigen #174
    Schwertmeisterin Avatar von Chala Vered
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Chala Vered ist offline
    Als sie Ryus Stimme auf der Treppe hörte, wühlte Chala gerade im letzten Zimmer des Obergeschosses nach Wertgegenständen. Leider schien es so, als hätte der Schmied nichts von Wert in seinen privaten Räumen versteckt. Der Ruf jedoch war alarmierend nah gewesen und so schnell es der Diebin möglich war, schloss sie lautlos die Tür des Schränkchens, in dem sie gerade gesucht hatte und stand aus der Hocke auf. Einen Augenblick später spähte der Handwerksmeister durch die offene Tür herein, einen fragenden Ausdruck im Gesicht.
    „Ich wollte dich und deinen Kunden nicht stören, darum habe ich mich hier oben ein wenig umgesehen. Du hast ein schönes Haus und es scheint, dass zumindest die Nebenräume von uns verschont geblieben sind“, grinste sie frech.
    Ihr wurde bewusst, dass sie noch immer kein weiteres Kleidungsstück am Leib trug, als Brusttuch und Lendenschurz, der ohnehin nur das nötigste verdeckte. Anmutig lief sie auf ihren Gastgeber zu, der noch immer nicht ganz zufriedengestellt schien.
    „Ist er wieder weg? Natürlich, sonst wärst du wohl kaum hier, oder?“, versuchte sie weiter zu reden, um dem Braunhaarigen nicht allzu viel Zeit zum Nachdenken zu lassen.
    Womöglich würde er sonst noch erkennen, was sie eigentlich hier gemacht hatte und das wollte sie ganz und gar nicht, befand sie sich doch im Haus eines Mannes, der Unmengen an Waffen lagerte und darüber hinaus so wirkte, als wusste er mit jeder von ihnen umzugehen.
    „Es ist schon wieder sehr spät und ich glaube, dass du noch ein wenig Zeit brauchst, bis mein Schwert fertig ist, oder?“, fragte sie nach und schloss auch die letzte Distanz zwischen ihnen mit einem kurzen Schritt.

    Ihre Arme legten sich um seine Hüften und von unten schaute sie verführerisch in seine erneut glühenden Augen. Es war bereits wieder dunkel geworden und mittlerweile fragte sie sich, ob Dennik überhaupt noch auf sie wartete oder ob er vermutete, dass sie längst wieder Schwarzwasser verlassen hatte. So oder so spielte es in diesem Moment keine Rolle, sog sie doch den Geruch des Schmiedes ein, dem sie sich an den Leib presste. Sie roch den Ruß des Feuers, die Hitze der Esse und frischen Schweiß auf seiner Haut. Aus irgendeinem Grund schien sich seine Präsenz in solchen Moment immer in den Fokus ihres Daseins zu drängen, wie eine Gewalt, der sie nicht gewachsen war.

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    nomina nuda tenemus
    Avatar von Don-Esteban
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Don-Esteban ist offline
    Die Augenbrauen Estebans wanderten in Richtung Nasenwurzel und bildeten eine Art buschiges Gesamtkunstwerk.
    »Ich bin mir nicht sicher, ob wir diesen armen Menschen noch weiter malträtieren sollten«, meinte er, das unschuldige Opfer des Experiments aus dem Schatten der Hauswand heraus betrachtend.
    »Vielleicht sollten wir uns einfach wieder in das Gasthaus des Ortes zurück ziehen und eine gute Mahlzeit genießen«, schlug er vor.
    »Ich würde ja gerne vorschlagen, den Zauber zuerst an irgendeinem harmlosen Tier, wie einer Ratte, auszuprobieren, aber ich bin mir fast sicher, daß Tiere Dinge wie Ekel nicht kennen. Und Ratten insbesondere.«
    Er seufzte. »Ja, die Magie wird, je weiter man im Grad ihrer Beherrschung fortschreitet, nicht einfacher. Das ist auch eine Art Gesetzmäßigkeit, wenn auch nur empirischer Natur. Ihr müßt wissen, ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, Dinge, die bei bestimmten Umständen immer wieder auftreten, also mithin reproduzierbar sind, als universelles Gesetz anzusehen. Vielleicht nenne ich es ›Naturgesetz‹ oder ›Gesetz unter dem Diktat der Wirklichkeit‹. Wobei ... wer weiß schon, was wirklich ist. Aber die präzisere Bezeichnung ›Gesetz unter dem Diktat der Wirklichkeit, wie wir sie verstehen‹ war dann selbst mir zu lang als Bezeichnung.«
    Er winkte ab.
    »Genug davon. Ich finde, nach diesem erhellenden Erlebnis und der vielen harten Arbeit haben wir uns eine ausführliche Pause redlich verdient. Ach und hattet Ihr nicht einen Schlauch Wein mit nach Tooshoo gebracht?«
    Warum fiel ihm das nicht früher ein?
    »Warum ist mir das nicht früher eingefallen?«, fragte er mehr sich selbst als seinen Begleiter.
    »Noch ist es nicht zu spät für ein gutes Nachtmahl. Und da ich mich nicht daran erinnern kann, daß Ihr mir erzählt habt, woher Ihr stammt und was euch einst in das Kastell und zu Beliar geführt habt, könnt Ihr das gleich tun. so beginnen gute Tavernengespräche«, meinte er und zog den vermutlich recht verwunderten Nicolei sanft mit sich fort.
    »Wußtet Ihr, daß das Wort Taverne aus der alten Sprache stammt und eine taberna ein Ladenlokal oder einen öffentlichen Ausschank bezeichnete?«

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    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline
    Da waren sie also wieder... Eng beieinanderstehend, die Blicke sich kreuzend und so viel sagend. Der Templer musterte ihre dunklen Augen, welche im Schein des mittlerweile am Himmelszelt stehenden Mondes, welcher schwach durch ein kleines Fenster schien ihren ganz eigenen Glanz annahmen. Da war es wieder... Das Gefühl des Jägers, welcher seine Beute vor sich hatte. Und so wie sie sich an ihn schmiegte, wurde auch sein Atem wieder schwerer. Doch eine Kleinigkeit störte ihn... Diese Haltung, welche sie angenommen hatte, als er ins Zimmer geschaut hatte... Etwas war seltsam, störte ihn sogar fast ein wenig. Eine Kleinigkeit, welche den Augenblick trübte. Leider kannte er sie nicht ansatzweise gut genug um zu deuten, was nicht stimmte. Doch seine Menschenkenntnis ließ eine dezente, unterschwellige Vermutung wach werden. Für den Bruchteil einer Sekunde zuckten die Augenlider des Templers, während er sie fixierte und sie dann kurzerhand mit kurzen Schritten an die nächste Wand schob und ihr noch näher kam. Dieser Geruch... Noch immer haftete dieser Anflug von Schlafzimmer, aber auch ein wenig des Schmiedegeruchs an ihr. Dieser erwartungsvolle Blick... Der Hüter fühlte, wie sein Verstand langsam mit den Instinkten zu ringen begann.

    "Abgesehen von Griff und Parier wäre die Klinge heute fertig geworden... Nur..." er wollte gar nicht großartig weiter reden, begann stattdessen, sie an den Handgelenken zu packen und diese gegen die Wand zu drücken. "... So eilig ist's wohl nicht!" Worte, von denen gefolgt er sich langsam ihrem Hals näherte und langsam die Nase in kleinem Abstand daran entlangführte. Dieser Duft...

  17. Beiträge anzeigen #177
    Kämpfer Avatar von Raminus
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    Raminus ist offline
    Fassungslos starrte der Holzfäller seinen Gefährten an. Bevor er auch nur reagieren konnte, hatte Andrahir das Unheil schon in Gang gesetzt. Sach mal gehts dir zu gut oder was? Die ganze Spinnenkolonie weiß jetzt wo wir sind und du willst hier anfangen mit Dreck zu backen? Wenn wir Pech haben enden wir gleich als Delikatesse im Spinnenschlafrock. Also los weg hier!

    Der Hüne musste den Bogner ehr hinter sich her schleifen, als dass dieser ihm folgte. Freudig giggelnd kommentierte dieser nur einen hinterher flatternden Spinnen faden, der sich irgendwo am Gepäck festgekrallt hatte. Nach einigen Metern hielt Raminus wieder an, das hatte so wenig Sinn. So jetzt reichts mir! Schallend landete die flache Hand des Hünen im Gesicht des Bogners und pfefferte diesem ordentliche eine. Gehts wieder oder muss ich dich tragen?

    Der Kahlkopf war ehrlich gesagt auf beides gefasst und überlegte auch bereits ob nicht Magie ihm weiterhelfen könnte...

  18. Beiträge anzeigen #178
    Schwertmeisterin Avatar von Chala Vered
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Chala Vered ist offline
    Diese Stellung kam ihr flüchtig bekannt vor, unfähig sich zu bewegen oder sich aus seinem Griff zu befreien. So nah wie er ihr nun war, trieb sein Geruch sie in den Wahnsinn, wie ein Tier, welches der Lockduft eines potentiellen Partners erwischte. Ein kurzer Gedanke schoss ihr durch die vernebelten Stränge ihres belagerten Bewusstseins: Lässt er sich mit dem Schwert absichtlich Zeit? Doch so flüchtig, wie er aufgekommen war, hielt auch die Erinnerung daran nur einen kurzen Moment, ehe die animalischen Instinkte die Oberhand ergriffen.
    Sie spannte ihre Muskeln im ganzen Körper an, bot dem viel stärkeren Schmied Parole, in dem sie sich unter seinem Griff wand. Gier loderte in ihren Augen und durch die Bewegungen löste sich das Stoffband, welches sie am Rücken befestigt hatte. Allmählich rutschte es zu Boden und offenbarte, was Ryu wohl sehnlichst erwartet hatte. Einen Augenblick später kitzelten seine Haare ihr Kinn und wohliges Pulsieren schwappte auf ihren ganzen Körper über. Seine Hände hefteten sie noch immer an die Wand und so hob sie ihre Beine mit einem Satz und klammerte sie um die Hüften ihres Spielgefährten.
    Sie überließ sich ganz seinen rauen Händen, die schwielig von der täglichen Arbeit dazu beitrugen, dass sie sich immer mehr nach ihm verzehrte. Chala musste vorsichtig sein, denn allmählich entwickelte sich diese Verbundenheit zu einer Sucht und dabei gab es doch schon jemanden, der ohnehin ihre ganze Ausdauer für sich beanspruchte. Aber er war nicht hier, also...
    Ihre Fingernägel zerrten am Hemd des Schmiedes, welches einen Augenblick später riss, als sie versucht eine besonders intensive Berührung zu ertragen. Die Stofffetzen fielen zu Boden und lediglich die Hose war ihr noch im weg.

  19. Beiträge anzeigen #179
    Baumkuschler Avatar von Andrahir
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    Andrahir ist offline
    Er taumelte und konnte sich gerade noch an einer Wand festhalten. Das hatte gesessen. In seinem Schädel läuteten mindestens fünf verschieden gestimmte Bronzeglocken Alarm.
    "Autsch... boar, was sollte das denn?" fluchend schüttelte sich Andrahir und sah Raminus, sah den Tunnel, sah das schwirrende Spinnennetz und hörte ein fernes Geräusch das unangenehm nach Beinen klang. Vielen Beinen.

    "Ähm... war ich das? Dann vielen Dank und nichts wie weg."

    Nun eilten sie wirklich ohne, dass einer den anderen abschleppen musste. Das magische Licht schwebte schnell voran und leuchtete ihnen den Weg. Erst jetzt realisierte Andrahir, dass sie ja gar nicht mehr weit weg von dem Ort waren, an dem er die Treppe hinab gestürzt war, doch irgendwie vermutete der Bogner, dass es in derzeitiger Situation schwierig werden würde die Waffe in Ruhe zu bergen.

    Schon erreichten sie den Flur mit den drei Gängen wovon einer offen war und eine leere Truhe beherbergte, einer eingestürzt und der dritte...
    "Der Mechanismus... das könnte unsere Rettung sein."
    Auch der dritte Gang war noch offen. Die beiden liefen schnell hindurch und bevor Andrahir durch die Tür schlüpfte, betätigte er erneut den Schalter, mit dem er diese vor ein paar Monaten geöffnet hatte. Erst geschah gar nichts und das Spinnenbeintippeln lies Andrahir nervös werden. Dann begann es zu rattern und langsam schloss sich die Tür, als auch schon der erste Achtbeiner zu sehen war und... mit einem Bein in der Tür stecken blieb, die sich schloss und das Bein zerquetschte.
    "Hui... das war knapp." meinte Raminus mit einem Stoßsäufer.
    "Dos wor net knapp. Dos wor Taiming." rezitierte der Bogner einen Satz, den er mal irgendwo aufgeschnappt hatte ohne zu wissen, was dieses "Taiming" eigentlich war.

    Beide drehten sich wieder in Richtung Treppe, die auf der einen Hälfte abgebröckelt war und während das Licht etwas heller wurde schauten die beiden in die Dunkelheit hinunter in der man erstmal nicht viel sah außer Spinnweben.

    "Ne Idee, wie wir es angehen wollen? Bin auf dem Weg nach unten zunächst ohnmächtig geworden. Wie's also genau aussieht, kann ich dir nicht sagen, aber von unten war zu erkennen, dass da viele Schichtn Spinnweben hängen und in einer davon muss der Bogen gehangen haben.
    Von den Weben weiß ich nur, dass sie staubig und klebrig sind und leicht schmoren, weshalb ich sie als Fackelumwicklung benutzt habe. Macht sich ganz gut."

  20. Beiträge anzeigen #180
    Held Avatar von Nicolei
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    Nicolei ist offline
    Der Schwarzmagier ging neben Esteban den Steg in Richtung Taverne her. Er begnügte sich mit der Einsicht, dass noch kein Meister vom Himmel gefallen ist, geschweige den über Nacht zu einem »Meister« wurde.
    Es bedarf viel Übung, das war nun nichts neues, jedoch war es ein äußert interessantes Erlebnis gewesen. Er würde es mit Sicherheit in seinen Aufzeichnungen noch einmal durchgehen, er hoffte dabei nicht zu zynisch zu werden. Nach kurzem Suchen in der zweiten Tasche reichte er den Schlauch, angefüllt mit dem herrlichen Kastellwein an Esteban weiter.

    »Taberna. Taberne. Taverne. Ja, ich sehe den Zusammenhang. Das war mir neu.« entgegnete er noch, bevor er die Türe zum Schankraum aufstieß und Esteban den Vortritt lies. Es war eine Freude zu sehen, dass ihr Platz noch frei war, den sie, selbstverständlich, auch gleich wieder in Beschlag nahmen.
    Kurz verzog sich schmerzhaft das Gesicht des Schwarzmagiers. Es war kein physischer Schmerz. Er hatte lange nicht mehr daran gedacht. Es war fast verblasst gewesen. Er hielt sich knapp und entgegnete nur, »Ich komme eigentlich aus Vengard.« Er ging lieber auf die Frage zum Kastell und seiner eignen Wenigkeit ein, »wie ich in das Kastell kam. Eine langwierige Antwort könnte das werden, doch ich denke wir haben genug Zeit dafür. Mein ersten Besuch hatte ich damals auf Khorinis. Da lag es noch an einem wunderschönen Bergsee, mit einer fabelhaften Aussicht. Allerdings weiß ich nicht mehr, was mich in diese Hallen geführt hatte. Seit dem war ich stets ein Gast in diesen Hallen, jedoch kein Bewohner, das kam erst später.«

    Er dachte eben nach, bevor er weiter fuhr, »Erneut betrat ich die Hallen erst wieder auf dem Festland, ich war etwas verwundert, als mich Vastator, eine mehr als dubiose Gestallt, mich nach Varant schickte.« Ein lächeln umspielte seine Lippen als er an Irock dachten musste. Was wohl aus ihm geworden sein könnte? »Jedenfalls kam ich nach einer langen Reise nach Bakaresh, wo ich das Kastell vorfand. Wie es da wohl hingekommen war?
    Nun, ich lebte einige Zeit bei den Assassinen, Jahre kamen, Jahre gingen, ich bin, sagen wir so, durch die Welt gereist, habe viele verschiedene Völker kennengelernt. Mich verschlug es dann nach Argaan, wieder in das Kastell. Es ist wirklich erstaunlich diese Feste. Vor drei Jahren, glaube ich, wurde das Kastell wahrhaft mein Zuhause. Drei Jahre ist das nun wieder her, die Zeit vergeht und wir werden nicht jünger. So viele Jahre hat mich das Kastell stets begleitet, immer dort wo ich es nie erwartete und dennoch fühlte ich mich am wohlsten in diesen Hallen, auch schon als ich kein Mitglied des Zirkels war, es zog mich an, es lies mich nicht los.«
    Er lächelte kurz auf und blickte sich in der Schenke um - wo blieb wohl die ruppige Dame?

    »Wie war es bei Euch? Wie kamt ihr in den Zirkel?«

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