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  1. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #61

    nomina nuda tenemus
    Avatar von Don-Esteban
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Don-Esteban ist offline
    »Dessen bin ich mir sicher«, bekräftigte Esteban.
    »Deshalb gilt mein Interesse ja auch dem Baum selbst.«
    Mittlerweile hatten sie das Tal -- oder vielmehr die Ebene -- erreicht. Flach wie eine Pfanne war diese Gegend. So flach, daß das Wasser sich hier sammelte und nicht abfloss, sondern stattdessen weitläufige Sumpflandschaften bildete, hin und wieder auch Arme von Wasser, die sich wirr verzweigten und ohne erkennbares Muster hier und dort entlang flossen. Keine klaren Bäche, sondern schwarz und dunkel, wo man die tiefe mit einem Stock ertasten mußte und nie gewiss sein konnte, daß nicht irgendeine giftige Kreatur oder ein feindliches Monster daraus hervorgeschossen käme.
    Zum Glück gab es einen festen Weg, der nach Nordwesten, zur Siedlung Schwarzwasser führte.
    »Wir sollten in der Sumpflilie absteigen. Ich kenne sie als Gasthaus. Ob dort allerdings auch Zimmer vorhanden sind, darüber weiß ich nichts.«
    Nach all der Wanderei hatte er schon fast vergessen, weshalb sie eigentlich hierher gekommen waren. Doch dann erinnerte sich der Magier wieder: Die Magielehre. Irgendein Zauberspruch, der hier besonders gut zu vollbringen war. Er sollte dringend weniger hochkonzentriertes Sumpfkrautextrakt konsumieren! Oder lieber mehr? Er war sich nicht ganz sicher. Magier zu sein hieß, Opfer zu bringen. Krieger mochten den eigenen Körper foltern, um über ihn zu triumphieren. Magier hingegen zückten den Dolch bei ihrem Geist. Und das hatte nichts mit Triumph zu tun. Wachsende Macht kostete geistige Kraft. Vielleicht ein Grund, weshalb es so viele Geschichten über zwar furchtbar mächtige, aber leider verrückte Magier gab.
    »Da vorne sehe ich die ersten Hütten zwischen den Bäumen!« Er zeigte in die Richtung, in die sie gingen.
    Der Weg hatte sich mittlerweile zu einem breiten Steg gewandelt. Ringsum befand sich der Sumpf, der die sumpfigsten Geräusche machte, die man sich denken konnte. Das Quaken von Fröschen, das Unken von Kröten, das Glitschen von Sumpfhaien, das dumpfe Brummen von Sumpffliegen, Moorwespen und anderen großen Insekten, das Zilpen von irgendwelchen moorbewohnenden Vögeln, das Klatschen von Bäuchen, wenn sich irgendein unbekanntes Monster in der Ferne in die Fluten gleiten ließe, sobald es sich genug auf einer kleinen Moorinsel gesonnt hatte, das Zirren von Grillen und Zikaden und die Brunftschreie von seltsamen Tieren.
    Doch vor ihnen kamen die Hütten Schwarzwassers immer näher.
    »Was wißt Ihr über den Sumpf? Kennt Ihr die Sumpflilie und ihre Wirtin? Das wäre sicher von Vorteil«, spekulierte der Schwarzmagier.

  2. Beiträge anzeigen #62
    Krieger Avatar von Chala Vered
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Chala Vered ist offline

    Sumpflilie

    Die Suppe mit dem weniger wohlklingenden Namen, schmeckte wunderbar und mit dem Essen kam auch der Hunger, den Chala den ganzen letzten Tag nicht verspürt hatte. Mit der einen Hand löffelte sie das heiße Mahl in sich hinein und mit der anderen hielt sie ihren Sumpfkrautstängel und den Bierkrug fest.
    Noch während sie derartig beschäftigt war, stieß Dennik zu ihr und setzte sich neben sie an die Theke. Er begrüßte sie auf eine – in ihren Ohren – äußerst befremdliche Art, da sie sich nicht vorstellen konnte, was sie denn bewahren sollte. Ihr Gold? Jugend? Der Bärtige las wohl in ihren verwirrten Zügen und erklärte sich. Dennoch blieb ihr der Sinn dahinter verborgen.
    Er bestellte ebenfalls Speis und Trank und stellte sogleich eine Frage, die sie schon letzte Nacht erwartet hätte.
    „Wenn du meinst, wo ich kürzlich herkomme, dann ist wohl Setarrif die Antwort“, erklärte sie zwischen zwei Löffeln, „Meinst du jedoch meine Herkunft, dann ist die Antwort Aranisa. Es ist eine kleine Insel im Südmeer, noch südlicher als Argaan.“
    Sie beendete ihr Mahl und klopfte sich auf den flachen Bauch.
    „Und wo kommst du her? Von Argaan? Deine Haut ist so hell“, stellte sie fest und griff nach ihrem Bier.
    Ihr Blick fiel auf den Glimmstängel, der noch immer zwischen den Fingern ihrer linken Hand ruhte und darauf wartete, mit einem Zündholz entfacht zu werden. Dummerweise hatte sie jedoch keine Zündhölzer und für Feuer und Zunder war das hier sicherlich nicht der geeignete Ort.
    „Hast du mal Feuer?“, fragte sie deshalb Dennik, ehe er auch nur die erste Frage beantwortet hatte.

  3. Beiträge anzeigen #63
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Eingeschnappt beäugte der ehemalige Straßenjunge seine bleichen Hände, die aus der Lederrüstung ragten und schluckte. Er war tatsächlich hellhäutig, die sonnige Bräune, die er damals in Bakaresh gehabt hatte, schien verflogen und mit ihr wohl auch die letzten eingeprägten Erinnerungen an diese Zeit.

    "Ich komme aus der Hauptstadt. Mh, natürlich könntest du das nun auch behaupten, da du aus Setarrif kommst, aber ich meine Vengard", noch ein Schluck Wacholder und schon lockerte das süßliche Getränk seine Zunge weiter: "War ein Straßenjunge und Taschendieb, ehe sie mich rausgeworfen haben und in Bakaresh, in Varant, eine neue Heimat gefunden habe", erklärte er weiter. Dass er damals unglaubliche Angst gehabt hatte, nur überlebt durch die Hilfe von Rheinold und später Sir Scorpion hatte und dass er mehr Kind als Mann gewesen war, verschwieg er taktvoll.

    Er schüttelte den Kopf. Er hatte kein Feuer.

    "Und preist man auf den Straßen von Setarrif etwa meine Tugend? Meinen inneren Kampf gegen das Bedürfnis aufs Klo gehen zu müssen? Geht's um die Diebstähle? Moment, bist du Schmugglerin? Ein Reisender aus Thorniara? Ach komm, spucks aus! Woher weißt du, wie ich heiße? Warum kommst du wegen mir nach Schwarzwasser? Ich bin ein Tagedieb und habe hier mein Zuhause gefunden... verdammt wer redet denn von meinen Fertigkeiten als Kämpfer?", drang er dann auf die für ihn wichtigste Information.

  4. Beiträge anzeigen #64
    Held Avatar von Nicolei
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    Dieser Sumpf hatte wirklich etwas für sich. Auch wenn das Leben hier wahrscheinlich nichts für ihn wäre. Stege. Sumpf. Rabaukentum. Nicht gerade seine Art und Weise zu leben.
    Dennoch war es ein Volk dass ihn zutiefst faszinierte. Schlicht, einfach. Kein großer Reichtum war hier zu erwarten. Kein Silberbesteck, kein köstlicher Wein.
    Nun gut, Wein vielleicht doch. Schließlich war in seiner Tasche ein ganzer Schlauch des herrlichen Kastellweines verstaut. Ein Lächeln stahl sich über seine Lippen ehe er Esteban antwortete.
    „Ich kenne die Sumpflinie. Weiß, dass man dort besser nicht nach Ärger suchen sollte.
    Aber das hat wohl jede Gaststube an sich, von hier bis Varant. Die Besitzerin habe ich wohl nur einmal gesprochen als ich nach einem Bett fragte. Ihr kennt den Ort, also erwartet nicht zu viel. Ich hatte hauptsächlich mit einer jungen Angestellten zu tun. F... F...“
    Der Magier wedelte erst langsam mit der rechten Hand vor sich her, als würde er in einem Buch blättern, das alle Namen mit dem Anfangsbuchstaben F in sich barg, bevor es schneller und schneller wurde und mit einem Fingerschnippen fiel im der Name ein, „Freiya! Ja, so hieß das junge Fräulein. Auch kann ich mich noch an sehr wilde Gerichte erinnern. Sie haben ihren Reiz, jedoch würde ich von dem Feuertopf abraten.“
    Sie begaben sich nun näher an die Häuser und den Ort Schwarzwasser und natürlich auch Tooshoo (?). Die Häuser wurden zahlreicher und auch waren schon Stimmen, zwischen den anderen Geräuschen zu hören. Noch einmal den tiefen Sog des Sumpfes genießen. Etwas Freude schwang in den Schritten des Magiers mit.

  5. Beiträge anzeigen #65
    Krieger Avatar von Chala Vered
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Chala Vered ist offline

    Sumpflilie

    Da war aber jemand voreilig. Doch ehe Chala ihm seine Neugier befriedigen würde, wollte sie etwas, mit sie ihr Sumpfkraut entzünden konnte. Suchend blickte sie sich um und war versucht, einen der Kerle anzusprechen, die ebenfalls von dem Rauschmittel Gebrauch machten. Doch ihr war nicht danach aufzustehen, was die Sache gleich viel schwieriger machte.
    „Mama Hooqua“, wandte sie sich dann schließlich an die Wirtin, „Hast du vielleicht Zündhölzer oder eine brennende Kerze?“
    Sie nickte und reichte ihr eine Schale mit Zündhölzern, die sie unter der Theke aufbewahrte. Vered nahm sich eins, zog es gekonnt über ihre lederne Weste und entlockte dem kleinen, behandelten Wunderwerk einige Funken, die kurz darauf eine kleine Flamme hervorbrachten. Genüsslich entzündete sie ihr Rauchwerk, schüttelte das Hölzchen, damit es erlosch und dankte der Mama mit einem freundlichen Lächeln, welches sie jedoch nicht erwiderte.
    „Ich habe mal was von Vengard gelesen“, erinnerte sich die Dunkelhäutige und kehrte damit zurück zum Gespräch mit Dennik, der ein wenig unruhig wirkte, „Aber dass du ein Taschendieb bist hätte ich nicht erwartet“, fügte sie hinzu.
    Sie zog lang an dem kleinen Glimmstängel und schielte auf die Spitze, welche sich, je länger sie zog, immer mehr in Asche verwandelte. Umsichtig sog sie Luft ein, um dem wohltuenden Dunst Zugang zu ihrer Lunge zu verschaffen, wo er seine Wirkung vollends entfalten würde. Noch ehe sie ihn wieder dem Innenraum der Sumpflilie überließ, wollte sie die wohl dringlichste Frage ihres Gesprächspartners beantworten, ehe er vor Neugierde noch von seinem Hocker in ihren Schoß fiel.
    „Ich habe nicht in Setarrif von dir erfahren“, nahm sie ihm den Wind aus den Segeln, sondern gleich hier in dieser Taverne“, offenbarte sie ihm die nicht ganz so spektakuläre Wahrheit.
    Ihre Stimme klang ungewöhnlich tief und rau, bis sie schließlich den grünen Qualm durch die Nase in die Freiheit entließ. Das Sumpfkraut wirkte bereits und ein leichtes Gefühl stieg ihr in den Kopf, erleichterte ihr das Denken in der stickigen Taverne,
    „Kurz bevor du deine große Rede geschwungen hast, hat mir ein Bekannter von dir erzählt. Dass du ein passabler Schwertkämpfer seist und so weiter.“

  6. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #66

    nomina nuda tenemus
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
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    Es waren nur noch wenige Schritte und schon waren sie an der Tür zum Gasthaus angekommen. Esteban stieß sie auf und ein Schwall warmer, verbrauchter Luft, geschwängert vom Rauch des Sumpfkrauts und durchsetzt mit den Ausdünstungen von Menschen, die viel Alkohol genossen hatten, wehte ihm und Nicolei entgegen. Aber da dies hier die einzige Schankstube dieses Ortes war, fasste er seinen Wanderstab fester und betrat frohen Mutes, und gefolgt von Nicolei, vor dem er sich einerseits keine Blöße geben wollte und der andererseits nach ihm in die Gaststube drängte, die Sumpflilie.
    »Was meint Ihr?«, wandte er sich an seinen Begleiter, »sollen wir uns hier einen freien Platz suchen und auf die Bedienung warten? Oder muß man sich selbst um Essen und Trinken kümmern?«
    Er schrie fast, denn der Lärmpegel in dem Raum war enorm. Was kein Wunder war bei den vielen Gästen, die alle ihren eigenen Gesprächen nach gingen.
    Hinter ihnen schloss sich die Tür.

  7. Beiträge anzeigen #67
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    "Ach so", brummte Dennik zur Antwort und wusste nicht so Recht, ob er sich freuen sollte, oder eher enttäuscht sein sollte. Einerseits war es nie seine Absicht aufzufallen. Er war ein Dieb, Gerede schadete dem Geschäft und dass er gestern Zuwider gehandelt hatte, lag einstig daran, dass Elawa die fürchterlichste Frau der Welt war. Andererseits jedoch hätte es ihn schon geschmeichelt, wenn die Leute in Setarrif, oder gar auf den noch südlicheren Inseln, als Argaan von ihm schwärmten und seine Künste in die Phären der Götter loben würden.

    "Also bist du eine Abenteurerin aus Setarrif, die hier in Schwarzwasser ist, weil...? und zufällig von mir erfahren hast? Ne, warum bist du wirklich hier? Was ist dein Auftrag?", der junge Dieb war kritisch genug um dieser hübschen Frau nicht auf Anhieb zu vertrauen und ehe er diese paar Unstimmigkeiten geklärt hatte, würde er keinen Finger rühren und mit dieser Dame nicht wie gewünscht das Kampf-Bein zu schwingen.

    "Sei mal nicht so knapp angebunden, sonst glaube ich noch, dass du mir was verheimlichst", fügte er dann noch hinzu und leerte den Wacholder, "Ach und wenn du dich ranhälst und mich überzeugst, gehen wir auf den Übungsplatz und ich bestelle mir kein weiteres Getränk mehr", hinterließ er noch einen Anreiz für sie.

  8. Beiträge anzeigen #68
    Held Avatar von Nicolei
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    Das Herz Schwarzwassers, pulsierend, laut und ungehobelt. Wie man es kannte. Yunarik deutete auf einen kleinen Tisch an dem er gerade noch eben freie Plätze gesehen hatte. Er wollte seine Stimme so lange schonen wie es ging. Als der Priester und sein Schüler an dem wirklich kleinen Tisch platz genommen hatten blickend sie sich beide schweigend um.
    Schließlich beugte sich der Magier etwas über den Tisch und fragte in angemessener Lautstärke, „ich denke bei diesem Tumult ist es besser...“
    Er stoppte seine Rede und blickte auf, als ein wahrliches Mannsweib vor ihnen stand und mit ungeheurer Manier den beiden Schwarzmagiern ihre Bestellung abnehmen wollte. Er lehnte sich wieder zurück und überlegte was er meist gegessen hatte, was ihm nicht sofort den Magen verdorben hatte.
    „Ich nehme einmal den Blutfliegeneintopf und noch einmal das Bräu – Tav...“
    „Taviks Bräu.“
    „Genau das.“
    Er suchte noch ein wenig in seiner Umhängetasche. Wo war es denn nur, wo war es denn nur?
    Das konnte doch nicht einfach verschwunden sein! Ah! Da war es ja! Ein Glück. Er reichte seinen Tabakbeutel an die Hauswirtin weiter.
    „Traum... Traum...“
    „Traumruf.“
    „Genau das.“
    Sie wandte sich an Esteban um nun auch seine Bestellung aufzunehmen.

  9. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #69

    nomina nuda tenemus
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
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    »Wenn Ihr so freundlich wärt, dann hätte ich gerne etwas Hafer- oder Hirsebrei. Oder Kohlsuppe? Hauptsache, fleischlos«, reif er laut, um den allgemeinen Lärm zu übertönen.
    ›Fleisch bekommt meinem Teint nicht‹, hätte er beinahe gesagt, war sich dann aber doch nicht so recht sicher, ob sich das glaubhaft angehört hätte.
    »Achja, und dann noch einen vollmundigen Roten, einen Krug Setarrifer Eisenblut, Jahrgang 54, wenns beliebt.«
    Offenbar hatte er bislang noch nicht wirklich viel über diese Gegend der Insel gelernt, auch wenn er schon ein oder zweimal in diesem Haus eingekehrt war.

    Nicht weit von den beiden entfernt unterhielt sich ein junger Mann mit einer dunkelhäutigen Frau. Weiter entfernt saßen einige finster dreinblickende Krieger, woanders wurden Karten auf den Tisch geknallt und zwei Tische weiter versuchte jemand, seiner leidenschaftlichen Argumentation zu irgendeinem ihm unbekanntes Frauenzimmer den richtigen Nachdruck zu verleihen, indem er nach jedem Wort mit der flachen Hand auf die Tischplatte schlug.

    »An Blutfliegen gibt es essbare Teile?«, wunderte er sich dann, als er Nicoleis Bestellung gehört und verarbeitet hatte. Als an ihrer Anatomie interessierter hatte er bislang vor allem den dicken Chitinpanzer, die glitschigen und etwas ekligen Innereien und die interessanten, durchsichtigen Flügel wahrgenommen. Welches Teil war wohl das essbare? Vielleicht das Muskelfleisch im Bereich des Stachels?

  10. Beiträge anzeigen #70
    Krieger Avatar von Chala Vered
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Sumpflilie

    Chala seufzte resigniert. Es schien sich wohl nicht ohne viele Worte ein Arrangement abschließen, bei dem es lediglich um einfaches Geben und Nehmen ging. Er gab ihr sein Wissen um den Kampf mit dem Schwert weiter und sie nahm es und verschwand ungesehen wieder aus diesem Ort, der von einer übelriechenden, dickflüssigen Masse umgeben war.
    Sie nahm einen letzten Zug von ihrem Sumpfkrautstängel und drückte ihn schließlich in ihrer Suppenschale aus, wo er sich mit der Brühe vollsog und eine ungesunde, gelbliche Farbe annahm – ungewöhnlich. Um sich Zeit zu verschaffen und die richtigen Worte zu finden, ohne zu viel preiszugeben – war Geheimhaltung überhaupt nötig? Schaden konnte es jedenfalls nicht. - ließ sie den Blick durch den Raum schweifen. Das allgemeine Bild der Trunkenheit hatte sich im Verlauf ihres Gesprächs nicht geändert, lediglich der Lärmpegel war angestiegen. Doch ganz entsprach dies nicht der Wahrheit, denn etwas störte das Bild einer typischen hinterwäldlerischen Kneipe im Sumpf: Zwei durchaus vornehm aussehende Herren, die sich in schwarze Roben gezwängt hatten, saßen inmitten dieser Horde aus Halunken und Gaunern, als wäre es das normalste von der Welt. Einen Moment fixierten Vereds Augen die seltsamen Gestalten, wusste sie doch nicht recht, was sie von ihrer Erscheinung halten sollte, ehe sie sich jedoch dafür entschied, dass es sie nicht zu interessieren hatte, bis sie vom Gegenteil überzeugt worden war.

    „Also gut, wenn du unbedingt mehr wissen musst“, wandte sich die Aranisaani wieder an Dennik, der drauf und dran war sich einen weiteren Wacholderschnaps zu bestellen, „Ich bin hier, weil mich interessiert, wie ihr hier zu dem Drachen steht, der die Insel bedroht. Ich habe in Setarrif von ihm erfahren und mir wurde eindringlich empfohlen, es nicht als Märchen abzutun. Doch die meisten Menschen dort scheinen der Gefahr nicht gewahr zu sein oder sie nicht wahr haben zu wollen. Jedenfalls ist die Stimmung gedrückt, aber bis sich etwas tut, scheint noch eine Weile zu vergehen“, sie unterbrach sich, um einen Schluck ihres Bieres zu nehmen, doch musste sie feststellen, dass es bereits leer war.
    Ein wenig verstimmt schob sie es von sich und nahm dann wieder den Faden auf.
    „Ich hatte gehofft, hier mehr vorzufinden, was nach Vorbereitungen aussieht. Dabei habe ich von dir gehört und mich kurzerhand dazu entschieden, dass du mein Lehrer sein sollst. Ich will nämlich nicht noch einmal mit so einem Echsenvieh zusammenstoßen, ohne dass ich mich wehren kann!“

  11. Beiträge anzeigen #71
    Ritter Avatar von Das Waldvolk
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Das Waldvolk ist offline
    „Du weisst wie unsere Befehle lauten… nicht zu weit von Schwarzwasser entfernen.“ Lordan blickte seinen Begleiter Kyno nur schräg von der Seite an und schüttelte den Kopf.
    Die beiden Waldläufer hatten ihre Tagesschicht der Patrouille längst hinter sich gebracht und streunerten im Halbdunkel des späten Nachmittages quer durch den Morast Richtung Wald, wo der Boden trocken und die Luft besser war.
    „Ach ach, stell dich nicht an. Was soll passieren?“ Kyno, etwas aufbrausender und unkontrollierbarer von Natur, las einen kurzen Stock vom Boden auf und ließ ihn zwischen seinen Fingern tanzen. Seine Art war der Hauptgrund, weswegen Lordan von den beiden das größere Vertrauen des Waldläuferführers inne hatte. Dies war bei der Schlacht der Häscher um Silden so gewesen und hatte sich seit ihrer Umsiedlung um keinen Deut geändert.
    „Du meinst du kannst alles und jeden platt machen“, witzelte Lordan und wischte sich die langen Haare aus dem Gesicht.
    „Nicht alles… aber schon vieles. Und was im Moment in Schwarzwasser passiert… nun es ist mal etwas Abwechslung. Pallisaden errichten, Wachen verstärken, Waffen lagern und mehr Kampftraining… das kommt mal etwas Leben in die Bude. Schwarzwasser ging mir schon früh auf den Keks. Guck dir doch mal alleine an, wie weit wir laufen müssen, bis wir zu einem gescheiten Wald kommen. Wir sind [/I]Waldvölkler[/I] keine Sumpfratten.“
    „Musst ja nicht da bleiben, wenns dir nicht gefällt.“ Der neckische Kommentar von der Seite wurde mit einem kräftigen Schlag auf die Schulter vergolten.
    „Red keinen Stuss. Wo soll ich denn hin? Gibt ja keine ernst zu nehmenden Alternativen. Außerdem sind grade alle im Eimer mit der jetzigen Situation.“
    Ruckartig blieb Lordan stehen, riss die rechte Faust hoch und bedeutete dem anderen Waldläufer zu stoppen. Sie gingen in die Knie und lauschten.
    Wortfetzen – Gejammere.
    Ein Fingerzeig und die beiden schlichen in Deckung voran. Das Lächeln war von ihren Gesichtern gewichen und sie handelten nun instinktiv als Waldläufer in ihrem Element. Lautlos bewegten sie sich und näherten sich ungesehen ihrem Ziel. Ihre Waffen ruhten noch, waren aber bereit zum Einsatz.
    Kyno lag auf einem kleinen Vorsprung und schaute zwischen Zweigen hindurch auf die Szenerie. Eine Frau und ein Mann saßen dort, der Mann sichtbar verletzt und die Frau darum bemüht ihm zu helfen.
    Doch irgendetwas stimmte nicht. Die Frau fummelte immer wieder an dem Bein herum und der Verletzte schien sich ungerne helfen zu lassen. Mal schrie er auf, die andere Male blökte er sie an, dass er sie nicht verstand.
    Und er behielt Recht, die Worte der Helferin waren in der Tat unverständlich.
    „Keine Gefahr für uns“, flüsterte Lordan.
    „Nein, sieht eher so aus, als könnten wir helfen.“
    Ein paar Meter bewegten sie sich rückwärts, um sich den beiden dann seitlich zu nähern. Ein “Bei den Göttern sei Dank, endlich normale Leute“ war das Erste, was sie hörten.


    Jarvo

  12. Beiträge anzeigen #72
    Provinzheldin Avatar von Ojami
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    Ojami ist offline
    Erschrocken ob der Tatsache nicht alleine zu sein, verkrampften sich die Muskeln der Wilden, die ruckartig vom Baumstamm in die Kampf-Kauer-Stellung rutschte und ihre Hände kampfbereit vor sich hielt.
    Menschen waren eh ein Greuel und unerwartete umso mehr. So fletschte Ojami ihre Zähne und gab einen zischenden Laut von sich.

    Der Lord wiederum irritiert von der Reaktion der Frau erschrack ebenso und blickte verunsichert auf die Szenerie.
    "Nicht doch...", versuchte er zu besänftigen, beide Hände nun langsam in die Höhe gehoben. "Keine Gefahr", sprach er und wartete. Doch die Frau blieb stock steif.
    "Entschuldigt. Sie ist etwas seltsam. Wohl zu lang im Wald gelebt. Vielleicht ein Wolfskind", mutmaßte der Mann, der seine Hände langsam etwas sinken ließ. "Wir sind auf dem Weg nach Schwarzwasser. Und hier scheitert unser Vorhaben, wenn Ihr nicht helfen könnt. Mein Fuß schmerzt fürchterlich und ich komme nicht mehr weiter".

    Die Gestalten da rochen sicher fürchterlich, aber sie schienen genug Kraft in den Knochen zu haben, den Lord zu tragen.

  13. Beiträge anzeigen #73
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    "Wir sind keine Burgenbauer, oder "Zwangsrekruteure", wir haben keine Berufsarmee und auch keine Garnisonsflotte", scherzte Dennik, "Also was genau meinst du denn, sollten wir tun? Wie sollten wir uns deiner Meinung nach vorbereiten?".

    Der braunhaarige Söldner stand auf und rückte seinen Gürtel zurecht, an welchem sein edles Kurzschwert in der Scheide ruhte. Seinen Übungsbogen samt Pfeile hatte er unter seinem Bett verstaut, es wurde allerdings Zeit, dass er sich nun seinen eigenen Bogen kaufte, einen richtigen Bogen, samt Köcher, den er richtig am Rucksack anbringen konnte, anstatt die Pfeile als Bündel unbeholfen mit sich zu führen. Es schien als müsste er Andrahir demnächst wieder einen Besuch abstatten und nach dem Preis fragen.

    "Wir halten die Augen und Ohren offen. Wir bereiten uns im Stillen auf das vor, was da kommt und eines wissen wir hier im Sumpf. Es kommt", mit diesen Worten winkte er die junge Frau zu sich und drehte sich noch in der Wink Bewegung um und marschierte zur Tür. Gezahlt hatten sie und so schuldete Dennik der Wiritin nur noch ein halbes Vermögen für die Behausung von Bardasch und zuvor auch Elawa. Es schien als müsste Dennik nicht nur mit Andrahir, dem Jagdmeister, sondern auch mit Borran, seinem insgeheimen zweiten Arbeitgeber reden, wenn er nicht bald eine Lösung für seine chronischen Geldnöte fand.

    Ohne sich zu vergewissern, dass seine Verabredung ihn folgte, schlenderte er die Stege entlang, kletterte einige Leitern hoch und wieder herunter, umrundete eine letzte Hütte und folgte einem matschigen Pfad, der zu einer kleinen Insel im Sumpf führte. Diesen Platz hatte Dennik für sich und Luke zum Trainieren gefunden und seit dem nutzen die Söldner die kleine Lichtung umrundet von Büschen und Bäumen, nahe von Schwarzwasser, als Kampfplatz und Übungswiese.

    "Willkommen im Dreck", hieß der Dieb seine neue Bekanntschaft mit den interessanten Haaren und der interessanten Stimme willkommen und hob einladend die Hände.

    "Sag mir, was zahlst du mir, damit ich dich Tag für Tag in die Pfützen und den Matsch werfen darf?", wollte er nun wissen und zog in einer fließenden Bewegung seine Klinge, ließ sie spielerisch kreisen und lächelte. "Wo ist eigentlich deine Waffe, oder soll ich San bescheid sagen, dass du noch eine brauchst?", hakte er dann noch nach und verengte die Augen. Suchend nach einer Waffe, oder etwas Ähnlichem.

  14. Beiträge anzeigen #74
    Ritter Avatar von Das Waldvolk
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Das Waldvolk ist offline
    Der erste Versuch, den verletzten Mann links und rechts zu stützen und mit ihm durch die Wildnis zu humpeln, scheiterte kläglich. Doch schnell war eine Bahre zusammengezimmert, bestehend aus zwei stabilen Junghölzern, Rinde und Farnen, die den eher stattlichen Herrn sicher transportieren konnte.
    So gerne die Waldläufer auch halfen, so sehr verfluchten sie die Situation, als ihre Unterarme und Schultern zu Brennen anfingen und beide im dem Wissen waren, dass Schwarzwasser noch zwei bis drei Stunden normalen Fußmarsches vor ihnen lag.
    „Pause!“, sprach Lordan und ließ die Trage langsam sacken.
    „Ist es noch weit?“, fragte der Mann. Sie hatten noch nicht viel gesprochen. Kurz hatten sich Lordan und Kyno vorgestellt, den beiden Gefundenen eine Predigt gehalten, dass sie ungemeines Glück hatten von ihnen und nicht von Banditen oder anderen Geschöpfen gefunden zu werden. Ihre Zugehörigkeit zu Schwarzwasser ließ den Mann deutlich aufatmen, die Frau blieb reserviert, kritisch und hielt sich selbst beim Marsch immer ein paar Meter hinter ihnen auf.

    „Wenn wir da sind, lasst das Bein von einem Barbier versorgen. Ich werde schauen, dass sich direkt jemand um Euch kümmert“, sagte Lordan schwitzend. Er biss die Zähne zusammen und hielt sich davon ab, die nächste Pause auszurufen, lag die vorige keine fünfzehn Minuten zurück. Sie waren im Sumpf. Die Luft war dicker und die Wege etwas schwerer auszumachen in der Dunkelheit. Die Sonne würde bald aufgehen und ihnen leuchten, zudem war es nicht mehr weit. Der große Baum kam immer näher – ein guter Zielmarker.
    „Kacke, meine Schicht beginnt ja schon bald. Kaum zuhause und gleich wieder ran!“, sagte Kyno und spuckte aus. Der Verletzte guckte ihn zweifelnd an, sprach jedoch kein Wort.


    Jarvo

  15. Beiträge anzeigen #75
    Provinzheldin Avatar von Ojami
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    Ojami ist offline
    Ein wahrlich wundersamer Ort. Die Luft war erfüllt von Feuchtigkeit und intensiven Gerüchen. Die Vegetation war artenreich und lebendig. Das fliegende Getier tanzte einer Melodie gleich, die von diesem Ort auszugehen schien. Was hier wuchs und lebte, schien seine Energie aus der Umgebung zu ziehen und in ihr mehr zu gedeihen, als an jedem anderen Ort.
    Allerdings beunruhigte die Wilde das blubbernde, schwarze Gewässer, die dunkle Pampe, aus der die Brühe sabbte, das Ojami sich einmal mehr auf den Weg konzentrierte, nur um erneut hier und dort von den Geräuschen auftauchender Tiere abgelenkt zu werden.
    Was hierhier wuchs, war entweder heilig, oder teuflisch.
    Wer vor her ging, war hilfreich. Die Gestalten, die vor ihr auftauchten, zu zahlreich, das die Wilde den Entschluss fasste, auf dem befestigten Boden unter ihren Füßen auszuharren. Bis hier hin und nicht weiter.
    Das Dorf war kein Ort für sie und die angestrebte Taverne schon mal gar nicht.
    So überließ sie den Lord seinem Schicksal.

    Im Inneren der Sumpflilie besänftigte der Lord die Wirtin mit ein paar Goldmünzen, die ihm Nahrung und Unterschlupf gewährten. Und doch musste er sich darüber gewahr werden, das die Ritterin ihnen das Leben in Schwarzwasser erschwerte. Er musste sich um die Gesundheit Elawas sorgen, ihren Verbleib heraus finden und er musste der Wilden für ihre Tat danken.
    Doch diese war bereits aus dem näheren Umfeld verschwunden.

  16. Beiträge anzeigen #76
    General Avatar von Bardasch
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    "Wo bin ich?". Die Frage war weniger, wo er sich befand, sondern mehr, warum er im Streu der Tiere schlief. Die Frage war, wieso der Sattel auf seinem Körper ruhte und warum dieser Maartin ihn so ansah. Die Frage war vielmehr, warum sein Kopf auf den Beinen einer Frau lag und warum diese Frau ihm ein feuchtes Tuch auf die Stirn hielt.
    "Ihr ward nicht wach zu kriegen", sprach die Frau, die darauf verzichtete, weitere Details zu äußern. Vielleicht weil sie weder sich noch Anderen eingestehen wollte, das sie manches bereute.

    Da wälzte der Ergraute, sich vom Schoß der Frau und ließ sich von ihr auf die Beine helfen, doch der Schwindel zwang ihn in die Knie und der Kopfschmerz zwang seine Augen sich krampfhaft zu schließen.

    Elawa hielt ein Stück Pergament in ihrer Hand, auf dem sich eine Botschaft befand. Die Waldler mochten in ihren Augen Idioten sein, doch sie wußten genau, wer sich wo in ihrem Terrain aufhielt. Etwas, was Elawa in diesem Moment wohl sehr schätzte.

    "Ich wäre bereit für den Handel", sprach die Ritterin zu Maartin, während sie sich das Streu aus der Kleidung klopfte. "Trefft mich in der Sumpflilie", fuhr sie fort, bereit für beide Pferde zu zahlen.
    "Und Ihr kommt besser mit mir. Ihr braucht Hilfe". Ja, die brauchte der Nomade. Er brauchte einen ordentlichen Schnaps und ein gepflegtes Bier, um den Schädel frei zu spülen, doch Elawas Arm nahm Bardasch dennoch mit reichlich Argwohn.

  17. Beiträge anzeigen #77
    Krieger Avatar von Chala Vered
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Chala folgte Dennik, der wohl sein Versprechen erfüllte und sie zum Übungsplatz führte. Unterwegs führten sie ihr Gespräch weiter.
    „Ich fürchte, du hast mich falsch verstanden“, bemerkte die junge Frau, nachdem der bärtige Mann sie ein wenig ironisch um Rat bezüglich der Vorbereitungen gebeten hatte, „Ich kritisiere nicht die Art und Weise, wie ihr euch vorbereitet. Ich will sie in Erfahrung bringen. Aber du hast mir ja nun gesagt, was ihr für den Ernstfall tut.“
    Es war eine seltsame Route, die der Schwertkämpfer ihr vorgab, denn nach nur wenigen Metern auf den wackeligen Stegen erklommen sie eine Leiter, die sie eine Ebene aufwärts brachte. Von hier konnte man über die Dächer der Hütten schauen und nur Tooshoo und einige andere Mangrovenbäume verwehrten einem den Blick in die Ferne. Doch wider Erwarten blieben sie nicht lange auf den Plattformen, sondern verließen auch sie alsbald wieder über eine Leiter.
    Nachdem sie ein weiteres Mal diese merkwürdige Prozedur – Leiter hoch, einige Schritte gelaufen, Leiter wieder herunter – abgehandelt hatten, verließen sie jedoch das trockene Holz, um in knöcheltiefem Sumpfwasser zu Marschieren. Der Taschendieb führte die Aranisaani auf eine kleine Insel, die geschützt von Wurzelwerk und Büschen ein wenig abgeschieden von Schwarzwasser lag. Sie sah sich um und spürte die Ruhe, die dieser Ort ausstrahlte. Ein Blick auf den Boden verriet ihr, dass es hier nicht ganz so matschig war, doch konnte man das von ihren Stiefeln nicht behaupten. Sie waren nass und von Schlamm überzogen.
    „Schöne Scheiße, grummelte sie, nahm es jedoch hin, da sie eh nichts am Zustand ihres Schuhwerks ändern konnte.

    Dennik kam gleich zur Sache, nachdem sie ihr Ziel erreicht hatten – der Bezahlung.
    „Nun“, begann Vered, „Ich kann dir Gold geben, wenn du willst“, schlug sie vor, „Oder ich zeige mich auf…andere Weise erkenntlich.“
    Sie schaute dem jungen Kerl prüfend in die Augen, doch sein Interesse an ihr war schon vergangene Nacht nur gering ausgefallen. Auch gut.
    „Wenn dir was anderes vorschwebt, können wir ja darüber sprechen“, fügte sie noch hinzu.
    Die Frage nach einer Waffe stellte sich jedoch als ein wenig unangenehm heraus. Natürlich hatte sie noch kein Schwert, wusste sie doch bis gestern gar nicht, wie sie sich vorbereiten sollte auf das, was kam. Alles danach war so schnell gegangen und hatte ihr keine Möglichkeit gelassen, Gedanken an ein Trainingsgerät zu verschwenden.
    „Ich habe noch kein Schwert“, antwortete sie gerade heraus und ließ sich nicht anmerken, ob es ihr unangenehm oder einerlei war.

  18. Beiträge anzeigen #78
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    "Keine Waffe also", grübelte Dennik und musterte die Frau erneut. Ja, sie war weiblich und wie es ihr Geschlecht an sich hatte, war sie schmal gebaut, filigran würde man meinen und hatte eine recht zarte Figur.

    "Soll es denn ein Schwert sein? Am Anfang beginnst du am Besten mit einer Waffe um dich mit ihr vertraut zu machen. Dann hast du es leichter. Das kann ein Schwert sein, ich würde dir zu einem Kurzschwert raten, wie ich es habe, oder aber du hast einiges an Krafttraining vor dir... Natürlich kannst du auch die einhändige Axt, ein Beil, als Waffe wählen. Hier in Tooshoo nutzen viele Leute Äxte, da sie auch zum Werfen zu gebrauchen sind. San, unser Schmied nutzt sogar einen Kriegshammer, auch beliebt sind Keulen, oder Schläger, kommt drauf an was du vor hast. Wenn du dich wirklich gegen den Drachen wappnen willst, würde ich dir zu einer Armbrust raten, oder nem' Bogen... willst du eine handliche Allzweckwaffe, dann nimm das Schwert, möchtest du Leute verprügeln, nimm die Keule... Es liegt an dir, zeigen kann ich dir alles", antwortete der Söldner und fügte noch hinzu: "Für das nötige Kleingeld bekommst du bei San, oder auch Ryu eine Waffe deiner Wahl und was unsere Bezahlung angeht", er stockte und überlegte.

    Die junge Frau schien ein Händchen dafür zu haben Männer um den Finger zu wickeln, jedenfalls versuchte sie es auch bei Dennik. Der junge Dieb merkte auch, dass es ihn nicht vollkommen kalt ließ und heute Nacht im Bett würde er sich sicher wieder an die verführerisch klingenden Worte erinnern, doch war er sonst eher der gedankenverlorenere Typ und zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt um das Angebot im richtigen Moment zu Ende zu denken.

    "Du hast auch hier die Wahl, Kleine. Du bezahlst mich schlicht und ergreifend, Tagespreis und das so lange, bis wir fertig sind, oder du schließt dich mir an. Meine Freunde und ich, wir sind Söldner auf Auftragsbasis. Versteh mich nicht falsch. Ich wohne seit nem halben Jahr hier in Schwarzwasser und habe als Wächter, also als Dorfmilize gearbeitet und eben erst wurde ich zum Jäger, also Patrouillendienste außen im Wald und so weiter, befördert, aber als Söldner, als Mietschwert kann man sich immer was dazuverdienen. Du greifst mir ein bisschen unter die Arme und dafür bilde ich dich aus. Luke hat sein Training auch umsonst bekommen, weil wir zusammen gearbeitet haben, also was sagst du?", schlug der braunhaarige Myrtaner vor und lächelte.

    Es war Absicht, dass er nicht weiter über die Verteidigungsmaßnahmen sprach, da er einerseits selbst wenig wusste und zweitens zwar langsam ein Bild von der Frau aus Setarrif bekam, aber immer noch im Dunklen tappte und ihr nicht zu viel verraten wollte.
    Geändert von Dennik (04.09.2014 um 23:01 Uhr)

  19. Beiträge anzeigen #79
    Schwertmeister
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    Luke Drake ist offline
    Heute hatte Luke wieder mal mit den anderen auf der Baustelle gearbeitet, bei der es nicht wirklich voranging. Zwar bekamen sie das Holz welches sie benötigten, aber trotzdem machten sie keine großartigen Fortschritte.
    Nachdem der Dieb mit seiner Schicht fertig war, genehmigte er sich eine Mahlzeit in der "Lilie", und ging danach wieder auf die Baumkrone um weiter zu üben.

    Dort übte er mit den Druidenlehrlingen um Osmo den Licht und Schatten Zauber und versuchte auch, ihn abzuwehren. Allerdings war das recht schwierig und Luke schaffte es nicht einmal. Aber er übte auch mit den anderen Zaubern weiter und es gelang dem Druidenlehrling langsam, die Größe der Krautwolke selber zu bestimmen.
    Doch meistens saß Luke dort oben nur auf dem Boden und versuchte, eine mentale Welt zu erschaffen. Gestern hatte er bereits geschafft, einen dunklen Raum zu erschaffen, auch wenn dieser nicht lange anhielt. Auch Heute schaffte er dies wieder und einmal konnte er die mentale Welt auch etwas länger aufrecht erhalten, war danach aber ziemlich erschöpft.
    Nachdem sich der Söldner wieder erholt hatte, machte er mit seinem Training weiter...

  20. Beiträge anzeigen #80
    Krieger Avatar von Chala Vered
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Chala Vered ist offline

    Kleine Insel im Sumpf - Übungsplatz

    Eine große Palette an Möglichkeiten, die Dennik ihr da bot. Sie hatte noch keinen Gedanken daran verloren, was für eine Waffe sie wählen wollte, doch war ihr meist das Schwert vor Augen, wenn sie an etwas dachte, womit man im Nahkampf Erfolg haben wollte. Bisher hatte sie sich immer auf ihre drei Wurfdolche verlassen. Drei Würfe und das Ziel musste zumindest kampfunfähig sein, sonst würde sie gewiss den kürzeren ziehen. Der Chitinpanzer dieser Echsenwesen war zu hart für die kleinen Geschosse, doch erinnerte sie sich daran, wie Joes schwarze Klinge in den Leib des Animalen gedrungen war.
    Der Rat hinsichtlich Fernkampfwaffen schien ein gut gemeinter zu sein, doch wäre sie nicht zu ihm gekommen, hätte man ihr gesagt, dass er ein formidabler Schütze war. Ihr ging es darum, abseits ihrer Dolche, eine Möglichkeit zur Verteidigung zu haben.
    „Dann werde ich wohl einen der beiden aufsuchen müssen, damit du mir was zeigen kannst, was?“, fragte Chala und überlegte kurz ehe sie weitersprach, „Ich werde wohl das Schwert wählen.“

    Über die Sache mit der Gegenleistung musste die Aranisaani noch einmal gründlich nachdenken. Dass sie ihn täglich bezahlen sollte, machte es nahezu unmöglich, am Ende der Lehrzeit zu verschwinden, ohne auch nur ein Kupferling zurückzulassen. Doch wenn sie nun auch noch ein Schwert kaufen musste, war sie nicht sicher, ob der Inhalt ihres Lederbeutels ausreichte, um die Schuld zu begleichen. Entweder versuchte sie ihn davon zu überzeugen, dass er sein Geld erst nach getaner Arbeit erhielt, oder sie hörte sich zunächst einmal an, was er von ihr erwartete, wenn sie nicht mit barer Münze zahlen wollte.
    „Wie soll ich dir denn unter die Arme greifen?“, wollte Vered wissen, konnte sie sich doch nichts darunter vorstellen, als Söldner in diesem abgelegenen Örtchen über die Runden zu kommen. Es schien, als könnten die meisten Leute hier ihre Probleme allein lösen und für alles, was eine Schlägerei übertraf, schien es diese Wächter zu geben. Sie war sich normalerweise zu schade dafür, die Drecksarbeit für andere zu erledigen, wenn es doch viel leichter war, sie einfach unbemerkt um das zu bringen, was sie als Entlohnung für harte Arbeit anboten. Dieses Mal war es jedoch ein wenig anders und da sie einem erfahrenen Dieb wie Dennik sicherlich nicht einfach die Geldbörse stibitzen konnte, würde sie wohl in den sauren Apfel beißen müssen.

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