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  1. Beiträge anzeigen #361
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    inmitten der Pfälzer Highlands :o
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline
    Zitternd stand Ryu auf dem Dach seiner Hütte. Nicht etwa weil er fröstelte, oder sich fürchtete, nein. Lange und hart hatte er in dieser Nacht trainier. Als das Thing vorrüber und er weitestgehend gegessen hatte, hatte der Templer sich vom Rest der Leute verabschiedet. Seine Gedanken flogen kreuz und quer, als er den Abstieg den Baum hinab marschierte. Viele Dinge, welche ihn innerlich aufwühlten. Da war diese Vision der alten Frau, der Entschluss der Gemeinschaft, Schwarzwasser vorerst hinter sich zu lassen und dann noch die Frage, wo Chala gerade steckte. Irgendwie sorgte er sich um ihren Verbleib, so waren doch die meisten Bewohner zur Baumkrone hinaufgegangen und nur jene, die nicht zum Waldvolk gehörten bekamen den Zutritt verwehrt. Leider konnte auch er dabei keine Ausnahme machen. So war es schließlich Tradition.


    Doch nun stand er hier, verschwitzt und ausgiebig durchatmend. Kein Auge hatte er zugetan, viel zu sehr hatten ihn die jüngsten Vorkommnisse beschäftigt. Wobei er damit wohl nicht alleine war. Immer wieder hatte er einige Wächter bei der Patroulie beobachten und darüber reden können, was denn nun geschehen würde. Wohin es ging und wie sich die Dinge entwickeln würden. Der Templer schaute auf in den Himmel. Die Sonne war bereits aufgegangen und so langsam kam das Leben im Dorf wieder zum Vorschein. Doch war dieser Morgen anders. Leise seufzend senkte der Templer seine Waffe mit der Spitze auf die Holzplanken auf jenen er stand. Die Hände auf dem Knauf des Spalters abgelegt blickte er dabei über die Hüttendächer und Stege, welche alles wie ein Spinnennetz zusammenhielten. Ruhig wanderten die so unnatürlich wirkenden Augen mit ihren Blicken zum großen Baum hin. Von den Wurzeln aus schaute er immer weiter nach oben bis zur Krone. Wie Tooshoo sich majestätisch über der ganzen Siedlung erstreckte, einem stummen Wächter gleich. Schützend wie er seine Äste und Blätter über ihnen ausgebreitet hatte. Es waren Momente wie diese, in denen der Hüter sich darüber bewusst wurde, dass er soviel und doch überhaupt nichts wusste. Dass es noch so viel zu lernen gab über das Waldvolk und dessen Vorfahren. Dass das Dasein als Hüter mehr Fragen aufwarf, als er wohl je an Antworten bekommen würde. Eine seltsame Leere machte sich in seinem Herzen breit. Natürlich, er hatte die Aufgabe und Pflicht das Waldvolk zu schützen, doch seit Myra weg war... Fehlte etwas. Eine Person die am Abend wartete, ihm Vorträge hielt wenn er wieder mal betrunken war oder mit schmutzigen Stiefeln hereingepoltert war. Dennoch war es verständlich... Schließlich war er es, der ständig herumgestreunert war, unruhig und unzufrieden mit sich ohne zu wissen weshalb.

    "Hauptmann? Die ersten Wächter sind bereit für die Räumung!"

    Worte, welche ihn je aus den Gedanken rissen. Thyrvas war es, welcher vor der Schmiede stand und zu Ryu hinaufgerufen hatte. Der Wildfang hatte sich wohl wirklich den Befehl des Templers zu Herzen genommen und die Wächter mit dem Aufgehen der Sonne aus dem Bett getreten. "Sag ihnen, dass sie sich auf dem Platz hinter den Unterkünften sammeln sollen. Ich komme gleich nach und teile euch dann ein..."

  2. Beiträge anzeigen #362
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Da wo der Pfeffer wächst
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    Dennik ist offline
    Sie hatten gut gegessen und zudem auch sehr viel. Ein wenig kam es den tief gedankenverlorenen Meisterdieb so vor, als wäre es ihre Henkersmahlzeit gewesen.

    Sie alle waren da und teilten das Essen, aber auch das Schicksal. Schweigend und kauend ließ Dennik seinen Blick schweifen. Borran und Shakes unterhielten sich raunend, Luke und San suchten den Tisch nach Alkohol ab und auch all die Anderen waren da.

    Ein kleines Seufzen entwich dem angehenden Jäger. Auch er hatte sich erhoben und so für eine Flucht gestimmt. Er hatte sein Schwert gegen die Scheide und den Boden getippt und so eingestimmt, schweren Herzens.
    Er würde alles hinter sich lassen müssen. Es hatte viel Kraft gekostet alles hier aufzubauen und einzurichten. Das Geschäft mit Borran, den Beitritt bei den Wächter, die Bogen Lehre, der Kampf gegen Fredericks Widersacher und so vieles mehr. Es war keine Jahre lang gehütete und geliebte Heimat, es war eine frisch aufgebaute Heimat. Es schmerzte dennoch, oder vielleicht gerade deswegen. Ein klein wenig fühlte er sich gelähmt von der Entscheidung und so schwieg er und dachte nach.

  3. Beiträge anzeigen #363
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    „Ja, das bist du“, stimmte Leyla zufrieden lächelnd zu und dachte an die Ereignisse im Gebirge zurück. Nicht vorzustellen, wie knapp sie offenbar dem Tod entgangen waren, auch wenn sie dort nur ein oder zwei dieser Wesen gesehen hatte. Oder hätte sie mit ihrer Magie etwas gegen sie ausrichten können? Die brutale Kraft, mit der die meisten der Verletzungen zugefügt worden sein mussten, die sie in den letzten Stunden behandelt hatte, war schon erschreckend. Den Versuch, wie viel sie dagegen auszurichten vermochte, wollte sie lieber auf den Tag verschieben, an dem sie keine andere Wahl mehr hatte. Also hoffentlich nie.
    „An einem Gelenk wie hier am Ellenbogen“, schaltete die Ovates sich dann dazwischen, als Rekhyt gerade zu wickeln begann, „ist es besser, nicht einfach alles zu umwickeln. So ein Verband kann die Bewegungsfreiheit ziemlich einschränken und wenn es nicht nötig ist, dann lass die Außenseite eines Gelenkes am besten immer frei. Das gilt auch für Knie. Schau, so hier.“
    Sie nahm ihm das Verbandszeug aus den Händen, wickelte noch mal ein Stück vom Arm des Mannes vor ihnen ab und beugte schließlich den Ellenbogen ein. Anschließend wickelte sie immer abwechselnd einmal um die eine und einmal um die andere Seite des Gelenkes und demonstrierte schlussendlich, wie sich der Arm nach wie vor einknicken ließ.
    „So jetzt dort drüber zu dem mit der Kopfverletzung.“

  4. Beiträge anzeigen #364
    Ritter Avatar von Das Waldvolk
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Das Waldvolk ist offline
    "Ernte dein Sumpfkraut, wir verreisen". Die Miene des Bärtigen blieb unverändert ruhig und zeigte keine Emotionen.

    Shakes nickte nur mit zerfurchter Stirn und musterte Borran, der so entschlossen war, dass sie nicht hier bleiben sollten.

    "Gibt es keine Alternative?", Shakes wollte es wenigstens versuchen.

    "Keine lukrative. Wir schlagen uns zur Gespaltenen Jungfrau durch und von da aus nach Stewark. Dort liegt ein Konflikt in der Luft und die Miliz hat ganz andere Probleme", antwortete Borran bestimmt.

    "Und das Waldvolk wird uns den Rücken decken", spannte nun auch Shakes weiter.

    Borran nickte und lehnte sich in seinem Sessel zurück. "Schnapp dir alle Arbeiter und verpackt das Sumpfkraut gut", fügte er noch hinzu und Skakes tat wie ihm geheißen.

    Borran streifte sich grübelnd über seinen Bart. Anton und Dirk, seine beiden Männer fürs Grobe warteten vor der Tür und Borran hatte sie angewiesen sich zu bewaffnen. Sie würden noch heute Abend aufbrechen. Einige Familien hatten ihr Hab und Gut bereits gesammelt und waren Richtung Orkwald aufgebrochen. Borran würde versuchen so viele Bewohner um sich zu scharen, wie nur möglich und dann in der westlichen Baronie, Stewark würden viele Leute ihr Glück selbst in die Hand nehmen müssen.

    Dennik

  5. Beiträge anzeigen #365
    Schwertmeisterin Avatar von Chala Vered
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Chala Vered ist offline
    Emsiges Treiben, angefeuert von der drohenden Gefahr, die seit der Nacht des Angriffs über Schwarzwasser schwebte, brachte die Menschen des Sumpfes dazu, ihren Alltag umzukrempeln. Manch einer rannte gar über die hölzernen Stege, die Arme voll mit allerlei Nahrung, persönlichem Habe oder einem Kind, welches den Anstrengungen nicht gewachsen war.
    Der Hast gegenüber schien lediglich Chala zu stehen, die das Interesse an den Empfindungen der Menschen in ihrer Umgebung verloren hatte. Zu ihrem Glück meinte sie wohl, denn so war es lediglich sie selbst, der sie Rechenschaft zollen oder um die sie sich Sorgen machen musste. Das, was sich auf der Baumkrone Tooshoos zugetragen hatte, schien den Einwohnern des Dorfes eine Entschlossenheit verliehen zu haben, die sich mit der Furcht vor dem Unbekannten gepaart hatte. Die beherrschende Atmosphäre konnte als bedrückend beschrieben werden, als so endgültig, dass sich die Aranisaani dieser Umgebung entziehen musste, um einen kühlen Kopf bewahren zu können. Der Übungsplatz, auf dem sie mit Dennik trainiert hatte, ehe Alarm geschlagen wurde, war nahezu menschenleer, denn die Wächter und Jäger Schwarzwassers wurden anderweitig gebraucht. Lediglich ein einzelner Mann diente wohl als Spähposten. In schweigendem Einvernehmen ignorierten sie sich jedoch gegenseitig und so machte Vered seine Anwesenheit nichts aus, konnte sie ihn doch einfach aus ihrer Wahrnehmung verbannen.

    Zunächst war sie nur auf und ab gelaufen, vertrieb ihre düsteren Gedanken, die sie plagten. Dann jedoch brachten die Schritte ihr nicht mehr genügend Ablenkung, als sie zu etwas Selbstverständlichem wurden, bis selbst jede Berührung mit der weichen Erde Anstoß für einen neuen, demoralisierenden Gedanken war. Andere, fordernde Bewegungsabläufe waren erforderlich, um ihre Konzentration zu fesseln, weshalb sie sich an die Übungen erinnerte, welche Dennik ihr bei ihrem letzten Aufenthalt auf diesem Platz gezeigt hatte. Zeitlupenartig sank sie auf die Knie, störte sich nicht an dem Dreck, der ihre Beine und Kleidung in eine wohlige Umarmung zog. Ohnehin war sie vom Schmutz der letzten Nächte überzogen, war sie doch nicht in der Stimmung gewesen, sich den getrockneten Schlamm abzuwaschen. Sie stützte ihre Hände auf den weichen Erdboden, schon ihre Füße weiter nach hinten, und hob die Körpermitte an, bis lediglich die Fußspitzen Kontakt mit dem Untergrund hatten. Schulterbreit stützten ihre Arme das Gewicht ihres Oberkörpers, als sie sie langsam knickte. Angespanntes Ziehen drang durch ihre Oberarme, während sie versuchte, den Boden von sich wegzudrücken. Es gelang ihr nicht, doch wollte sie nicht gleich aufgeben, weshalb sie einen erneuten Versuch startete. Irgendwann würde sich der Untergrund schon ihrem Willen fügen.

    Doch nicht heute, wie es schien, denn nach etlichen Wiederholungen fehlte ihr die Kraft, um es erneut zu probieren. Der Schweiß tropfte schon seit einer geraumen Weile an ihrer Nase herunter und auch ihr Rücken war mehr nass als feucht von der salzigen Flüssigkeit. Schwer atmend drehte sich Chala auf den Rücken, betrachtete die Wolken über sich. Ein seltsamer Anblick in diesem Gebiet, war der Himmel doch meist von knorrigen Ästen vergittert. Suchend glitt ihre Hand über den weichen Boden, bis sie ihr Schwert fand, welches sie zuvor abgelegt hatte. Es wurde immer dringender den korrekten Umgang mit ihm zu lernen, doch hatte wohl auch Dennik genügend mit irgendwelchen Vorbereitungen zu tun, die mit dem, was in der Baumkrone besprochen worden war, zu tun hatte. Vermutlich wäre Pete Schlangenauge eine gute Anlaufstelle, um in Erfahrung zu bringen, was ihnen bevorstand, doch auf sein schmieriges, selbstgefälliges Lächeln wollte die Dunkelhäutige nur zu gern verzichten.

    Mühsam richtete sie sich auf, drückte ihre freie Hand in den Boden und stand einen Augenblick später wieder auf den Beinen, Wildkatze in der Rechten. Wie der Taschendieb es ihr gezeigt hatte, schob sie ihren rechten Fuß gerade nach vorn. Den linken Fuß drehte sie so ein, dass sie wohl ein T ergeben hätten, stände sie nah beinander. Den Oberkörper lehnte die Aranisaani leicht nach vorn, wobei ihr Becken nach links eingedreht war. Es sollte der geringen Angriffsfläche dienen, die sie dem Gegner damit bot. Zudem ging sie leicht in die Knie, wie der Bärtige es ihr eingebläut hatte. Wenn ihre Beine durchgestreckt wären, hatte Dennik ihr erklärt, würde der nächste wuchtige Angriff sie zu Boden schicken, insbesondere da sie als Frau weniger stämmig war, als manch ein Mann. Ein physischer Nachteil, den es auszugleichen galt.
    Die Stellung ihrer Beine war ungewohnt für sie und ihr linkes Bein neigte dazu, die richtige Stellung des Fußes zu stören, indem es sich in die gewohnte Stellung zurückzog. Insbesondere die Muskeln, welche sich im Oberschenkel und dem unteren Rücken befanden, bekundeten ihre Existenz mit Nachdruck.
    Vered hielt das Schwert in der Rechten und versuchte genügend Spannung in ihrem Arm aufzubauen, damit die Klinge ruhig in ihrer Hand lag. Sie hielt die Waffe diagonal, sodass sich der Ort in etwa auf Höhe ihrer Nase befand. Die Anstrengung nahm zu, je länger sie den Stahl hielt und schon nach wenigen Momenten ergriff ein Zittern Besitzt von ihrem Arm. Mit zusammengepressten Zähnen versuchte sie wieder Herr ihrer Muskeln zu werden, doch wollten ihre Gliedmaßen nicht gehorchen. Frustriert ließ sie ihren Arm sinken und fluchte wüst.
    So schwer kann das doch nicht sein!

  6. Beiträge anzeigen #366
    Schwertmeister Avatar von Rekhyt
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    Rekhyt ist offline
    Das machte Sinn, erkannt Rekhyt als Leyla ihm demonstrierte wie er den Verband für den Verletzten bequemer gestalten konnte.
    Dann ging es weiter zu einem mit Kopfverletzung und Rekhyt musste sich eingestehen, dass er im ersten Moment nicht unbedingt sofort gewusst hätte, wie er am besten hätte vorgehen sollen. Dieser Mann war aber ja bereits am Vortag versorgt worden, sodass er bereits einen Verband trug, den es nur zu wechseln galt und sich der Dieb deshalb bemühte beim abnehmen des Alten genau darauf zu achten wie er gelegt worden war und es beim Neuen dann möglichst genauso nachzumachen. Doch noch bevor er soweit war unterbrach er seine Tätigkeit. Auch wenn der Druidenlehrling noch nicht so viel von Wunden verstand, so sah sie selbst für ihn nicht ganz in Ordnung aus. Sie war stark gerötet, schien zu nässen, was ebenfalls an dem alten Verbandsmaterial zu bemerken war, auch wenn es nicht um Blut handelte und kam ihm auch ein wenig geschwollen vor. Einen fragenden Blick warf er zu Leyla und begründete seine Schweigsamkeit für sich damit den Patient weder verunsichern zu wollen, noch ihm zu zeigen wie wenig er eigentlich davon verstand.
    Außerdem legte er ihm die Hand auf die Stirn, da Leyla schon zuvor von Fieber gesprochen hatte und ihm keine andere Methode einfiel, wie man dies hätte beurteilen können. Leider musste er kurz darauf zugeben, dass er kaum einzuschätzen vermochte wie das so erhaltene Temperaturempfinden deuten sollte.
    "Ich hole ein kaltes Tuch", sprach er schließlich, den Satz absichtlich nicht zu einer Frage formuliert, jedoch mit einem unsicheren Unterton und ein kurzes Zögern seinerseits sollte der Heilerin Zeit geben zu widersprechen, falls sie diese Maßnahme für unangebracht hielt. Rekhyt war jedoch zu dem Schluss gekommen, dass sie auch schon nur zur Vorbeugung von Fieber ein solches verwendet hatte und es wohl auch bei diesem Patienten kaum schaden konnte.

  7. Beiträge anzeigen #367
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    "Rob, tu mir den Gefallen und such´ die Anderen", Dennik ergriff den jungen Wächter beim Arm und schaute ihn eindringlich an.
    "Natürlich, Dennik, wen alles?", kam es als Antwort und wurde noch durch ein loyales Nicken unterstrichen.
    "Rekhyt, Luke, San", kam es sofort zurück, ohne dass der Meisterdieb hätte überlegen müssen und fügte dann noch hinzu: "Gath, Traér, falls er aufzufinden ist und wenn du sie siehst, dann auch Chala, diese Dunkelhäutige".
    "Ich weiß wen du meinst", Rob zwinkerte Dennik vielsagend zu, dieser hingegen verdrehte nur die Augen und machte sich auf zum Lager der Jäger. Dort wollte er sie treffen. Seine Freunde. Sie mussten beraten, sich zusammen setzten und nachdenken. Wie ging es nun weiter? Mit dem Waldvolk ins Bluttal? Einen Katzensprung von Thorniara entfernt? War das ihre Bestimmung? Konnten sie dort etwas aufbauen? Die Nähe zu Stewark und Thorniara, ja sogar zur Silberseeburg war Fluch und Segen zu gleich und nun mussten sie darüber abstimmen, diskutieren und eine Lösung, ein Ziel für sich finden.

    Eigentlich wäre ja die Lilie der perfekte Ort für solch eine Unterredung gewesen, jedoch war die Taverne mehr als nur überfüllt. Viele Leute nutzen sie um ihre Habseligkeiten zusammen zu finden und vor der Abreise zu Lagern und hinzu kam noch, dass zurzeit sehr sehr viele Leute etwas zu besprechen hatten und sich berieten und viele verlegten eben diese Tätigkeit in den Schankraum der armen Mama. Aus diesem Grund schickte er Rob um seine Freunde zum Lager der Jäger, zur Übungswiese zu schicken.

    Ob es wohl töricht war so weit draußen zu sein, jetzt da sie unweit davon angegriffen worden waren?
    Diese Befürchtung schien unbegründet, denn gab es Wachposten, Späher und allerlei andere Absicherungen, Jarvo und Andrahir wollten auf Nummer sicher gehen und damit hatten sie natürlich völlig Recht und auch war der Späher nicht alleine. Nein. Eine wilde Kriegerin nutze die Wiese zum Training und schien in Gedanken schon eine ganze Horde Echsenmenschen auf dem Gewissen zu haben, so wie sie dort stand und ihr Schwert wirbelte.

    Dennik grinste und meinte selbstgefällig: "Präg dir ja nichts falsch ein! Geh noch tiefer in die Hocke, es muss weh tun, bewahrt dich aber beim Parieren vor viel schlimmeren Schmerzen! Denk dran! Es gibt zwei Welten beim Schwertkampf, die Beinarbeit und die Arbeit mit den Händen. Dein Körper schafft die Verbindung und du musst beide Welten parallel führen um leistungsfähiger zu sein. Es steigert deine Kraft, deinen Schwung, deine Schnelligkeit!", hielt er ihr erst einmal einen Vortrag.

    "Schön, dass du hier bist und gut, dass du übst. Es gibt nichts besseres als zu Üben, macht ja bekanntlich Meister und so weiter. Ich wollte sowieso mit dir sprechen, aber warten wir doch, bis die Anderen auch hier sind und nutzen wir doch die Zeit um ein bisschen zu üben. Wenn du schon dabei bist dir alles selbst beizubringen, dann fang doch am Besten mit der Grundstellung an. Vielleicht hast du beim Krafttraining schon ein wenig davon gesehen, als ich dir die Übung vorgemacht habe. Es ist die Stellung in die du immer wieder zurückkehrst und die du vor jedem Kampf einnimmst, ohne wenn und aber. Sie wird dich begleiten", zeitgleich zückte Dennik seine Klinge, führte sie nahe an den Körper heran und zeigte mit der Spitze gen Boden. So dass sie in seiner rechten Hand lag und seitlich an seinem Körper keine Kraft kostete, aber jeder Zeit zum Hieb nach oben gejagt werden konnte. "Wenn du deine Waffe so hälst, läufst du nicht Gefahr dich beim Laufen, oder beim Drehen selbst zu verletzten und doch ist sie jeder Zeit einsatzbereit. Gehe dabei in die Hocke, federnd und locker, breitbeinig, genau das hast du ja schon ganz gut hinbekommen, aber auch nicht zu breitbeinig, du musst Stundenlang so dastehen können und doch musst du aus dieser Stellung nach vorne und hinten, nach links und rechts Springen und Schreiten können, versuchs mal, erstmal ohne die Waffe zu benutzen und dann auch mit einem lockeren Schlag von rechts unten nach links oben, mit Schwung nach oben und dann wieder den identischen Schritt zurück und die Waffe wieder zurückführen. Hin und her, auch mal nach hinten und dabei schlagen, in alle Richtungen musst du dich bewegen können. Hüpf mal! Komm keine Scheu, einfach ausprobieren".
    Geändert von Dennik (20.09.2014 um 17:53 Uhr)

  8. Beiträge anzeigen #368
    Schwertmeisterin Avatar von Chala Vered
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Chala Vered ist offline
    Abschätzig schaute Chala Dennik an, den sie erst bemerkte, als sie innehielt. Zorn hatte sie gepackt, als selbst ihr Körper sich dagegen zu sträuben schien, ihrer Hilflosigkeit entgegenzuwirken. In ihrer Wut hatte sie sich gehen lassen, war mit dem Schwert in ihrer Hand umgegangen, wie mit einem Knüppel, mal beidhändig, mal mit der Linken, mal mit der Rechten. In diesem Moment gab sie nichts auf irgendwelche Übungen, einzig ihr Körper war es, den sie strafen wollte, strafen mit endloser Erschöpfung bis er zusammenbrach. Sie wollte dem Gefühl, eine Gefangene in der eigenen feischlichen Hülle zu sein, einen tatsächlichen Existenzgrund verschaffen und verausgabte sich bis aufs Äußerste. Gerade jetzt, wo sie ihrem Ziel so nahe war, stieß der Taschendieb zu ihr, auf eine Art und Weise motiviert wie es der Aranisaani in diesem Moment zuwider war. Am liebsten hätte sie ihm genau zwischen seine Welten getreten, um an einem Testobjekt mit anzusehen, wie ihr selbst zumute war.
    Unter all dem Schweiß und Dreck, der ihr Gesicht zierte, fand sich noch das Echo des Zorns, der sie noch immer nicht verlassen hatte. Lediglich die Erschöpfung, das schwere Atmen, welches ihr in der Brust schmerzte, die schlaffen Arme, welche sich kaum mehr heben ließen und der letzte Funke Vernunft hindert sie wohl daran, zu schreien, bis auch ihre Stimme erstarb.

    Von all dem schien Dennik jedoch keine Notiz zu nehmen, setzte er doch da an, wo sie beim letzten Mal aufgehört hatten. Kein Wort verlor er über den Angriff, keine Nachfrage, was passiert war, nachdem sie sich aus den Augen verloren hatte. Er erkundigte sich nicht einmal danach, wie es ihr ging.
    Das dumpfe Pochen ihrer Muskeln schwand allmählich, machte einer Taubheit Platz, die den Inhalt ihrer Gedanken repräsentierte. Ihr Lehrmeister hingegen sprach unbeirrt weiter, machte sie auf verschiedene Aspekte der Grundhaltung aufmerksam, die sie früher am Tage bereits wiederholt hatte. Zwar hatte sie das Schwert anders gehalten, doch sollte sie nun ohnehin unbewaffnet üben. Erwartungsvoll schaute er sie an, ein munteres Lächeln auf den Lippen und mit einer Unbeschwertheit, die in Chalas Augen an krankhaften Optimismus grenzte.

    Sie hob ihren Arm. Schmerz durchfuhr sie, anhaltend und dominant, sodass sie Mühe hatte nicht gleich wieder aufzugeben. Krampfhaft biss sie die Zähne aufeinander und presste die Augen zusammen, wurde ihre Sicht doch schwammig. Ein Schwindelgefühl ergriff sie und doch ließ sie nicht von ihrem Vorhaben ab. Erst, als sie ihren Arm auf der richtigen Höhe hatte, öffnete sie wieder die Augen, erblickte das verwunderte, aber immer noch durchweg positive Gesicht Denniks. Sie schlug zu.

  9. Beiträge anzeigen #369
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Fasziniert beobachtete der Jäger, wie seine Schülerin mit sich kämpfte und versuchte weiter zu machen, obwohl sie offensichtlich bereits am Ende ihrer Kräfte war. Selbst das Heben ihres Armes schien für sie, wie ein Kampf um Leben und Tod zu sein.

    Gerade wollte er genau dies kommentieren, meinen, dass sie wesentlich mehr Übung bräuchte, dass man so gar nicht erst beginnen müsste sich um das wirkliche Training Gedanken zu machen, denn zuerst müsse sie an ihrer Kraft und Ausdauer arbeiten und dass er es völlig unterschätzt hatte, dass er jetzt eine Frau zur Schülerin hatte, da kam sie. Klatschend traf ihn die Ohrfeige, noch ehe er den Mund hatte öffnen können. Sie warf ihn aus allen Wolken und noch immer in der Grundstellung verharrend, starrte er Chala an, öffnete den Mund zum Protest, schloss ihn wieder, nur um ihn wieder zu öffnen und das Einzige, was er heraus bekam war ein: "Aber".

    Immer noch ganz perplex versuchte er die Situation zu begreifen und auf das Aber folgte ein: "Warum, verdammte Scheisse?", während er seine Wange sanft streichelte.

    "Hab ich gesagt greif mich an?", gab Dennik sich dann noch lässig, obwohl seine Hände vor Anspannung bebten.

    "Kritik verarbeiten ist anscheinend so ne Sache, die du noch üben musst", fügte er dann noch hinzu und wusste nicht, ob er Chalas Blick erwidern sollte, oder wegschauen sollte. Aus Angst vor einer weiteren Ohrfeige entschied Dennik sich dafür Chala im Auge zu behalten.
    Geändert von Dennik (21.09.2014 um 11:39 Uhr)

  10. Beiträge anzeigen #370
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    „Es kann auch warm sein“, meinte sie, „Hauptsache sauber und feucht.“ Während er sich auf den Weg machte, holte Leyla ein Schälchen mit Salbe herbei, von denen inzwischen vermutlich mehrere in der Heilkammer verteilt waren. Oftmals war es einfach schneller gegangen, neue Wundsalbe aus dem Vorrat zu holen anstatt nach der alten zu suchen.
    „Tupfe die Wunde vorsichtig ab“, leitete sie Rekhyt an, als er zurückkehrte, dessen Gesicht darauf hindeutete, dass er wohl etwas anderes im Sinn gehabt hatte. Sie lächelte herunterspielend und rührte derweil in der Salbe herum. „Die Wirkung der Kräuter wird die Schwellung mildern und die Wunde schneller verschließen.“
    Die Ovates trug sie selbst auf, weil sie selbst Rekhyt noch nicht gezeigt hatte, was er dabei beachten musste, kommentierte es der Einfachheit halber aber nicht weiter. „Hast du schon mal einen Kopfverband angelegt?, fragte sie währenddessen, bekam daraufhin jedoch nur ein Kopfschütteln. Seine Schweigsamkeit kannte offenbar auch kaum Grenzen, das war ihr, wie sie sich eingestehen musste, wenig geheuer. „Gut, dann pass auf, ist nicht so schwer.“
    Die Verletzung war seitlich am Kopf, weshalb sie auch genau dort Stellung bezog. „Immer von oben arbeiten, damit du Kontrolle hast.“ Sie wickelte den Verband zuerst diagonal über den Kopf, sodass die Wunde mitsamt der Salbe darunter verschwand. Die gegenüberliegende Seite konnte sie mehr oder minder am Ohr fixieren. „Das ist reine Übungssache. Wenn du mal Zeit hast, such dir einen runden Stein oder etwas ähnlich und übe daran. Wichtig ist, dass das Gesicht nach Möglichkeit frei bleibt. Wenn die Verletzung direkt oben auf dem Kopf oder von hinten ist, nimm das Kinn als Stütze, seitlich geht es meist über die Ohren. Zum Fixieren die Lagen etwas fester spannen, ansonsten aber eher lockerer. Wenn es zu fest wird, bekommt man Kopfschmerzen davon, das wollen wir ja auch nicht.“
    Als sie fertig war, blickte sie sich in er Kammer um. Irgendwo war noch jemand mit Kopfverletzung gewesen, an dem konnte Rekhyt es am besten als nächstes selbst versuchen. Als sie denjenigen entdeckte, wies sie wortlos in seine Richtung.

  11. Beiträge anzeigen #371
    General Avatar von Bardasch
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Bardasch ist offline
    Heimat. Die Heimat verlassen... Dies war nicht seine Heimat. Dies war ein Ort, an dem seine Erinnerungen schwammig ansetzten. Ein Ort, an dem er neu beginnen konnte, sollte, befähigt durch den Einsatz eines Mannes, den Bardasch kaum kannte. Ein Mann, der sich wie ein Freund gab und doch kaum Freund sein konnte. Dazu war er viel zu nett und Bardasch ein zu großes Arschloch.
    Also was sollte diesen Dennik dazu veranlasst haben, sich seiner anzunehmen?

    Bardasch brummte aufgrund der Unruhe im Schankraum, in dem man wie überall Vorkehrungen für den Aufbruch traf. Ja... hätte er doch irgend Etwas, das sich zusammen tragen lies!
    Stattdessen beschäftigte ihn immer noch die Frage, was nach seiner Ankunft in Bakaresh geschah und was ihn in die Hände dieser Ritter in trieb. Er konnte sich nicht daran erinnern, es sich erneut mit dem Orden verscherzt zu haben und dennoch war der Vorfall Grund genug, sich trotz der Gefahr von dem Orden fern zu halten. Ja... Der Orden war wirklich der letzte Ort, den man als Hilfesuchender aufsuchen konnte.

    "Was ist mit Dir? Hast Du nichts zutun?", holte jemand Bardasch aus seinen Gedanken. "Aufbruch und so... Schon gepackt?".
    "Ich habe nichts. Was also sollte ich packen?"
    "Was ist mit Deinem Pferd?".
    "Pferd?", oh... Bardaschs Schädel brummte gewaltig, seit der Begegnung mit den Gelehrten, aber... Ja klar... Pferd. Pferd?... Ja klar. Ja, ja natürlich. Da war Simun und es war im Moment ja vollkommen gleich, wieso das Tier in den Stallungen Schwarzwassers stand. Das tat es doch, oder?
    Bardasch war verwirrt. So viele Fragen.
    "Komm erst mal mit", sprach der Kerl, der ihm den Weg zu Dennik zeigen wollte.
    Und Bardasch folgte, wenn auch verhalten und brummig wie immer.

  12. Beiträge anzeigen #372
    Schwertmeister Avatar von Rekhyt
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    Rekhyt ist offline
    Hatte Rekhyts Schweigsamkeit auf Leyla abgefärbt? Zumindest schien es so, als sie nur wortlos auf den nächsten Patient deutete und es klar war, dass es darum ging, dass er an ihm das Verbinden des Kopfes lernen sollte. Wie ihm geheißen tat er das auch. Genauso wie zuvor wickelte er den Verband ab, achtete erneut darauf, wie er gemacht gewesen war, denn die Wunde befand sich etwas weiter vorne am Kopf und dann versuchte er es nach zu machen.
    Dies gestaltete sich schwieriger als gedacht, denn der Schweigsame musste leider feststellen, dass sein erster Versuch zu locker war und nicht fest genug hielt. Daraufhin führte also nichts darum herum alles noch einmal zu machen und es diesmal hoffentlich besser hin zu bekommen. Wie ihm geraten wurde, versuchte er die Ohren als Stütze zu verwenden und war tatsächlich erfolgreicher. Die endgültige Beurteilung würde er der erfahrenen Heilerin überlassen.
    "Woraus besteht diese Salbe? Und wie macht man sie?", brach der Lehrling schließlich das Schweigen. Nicht immer konnte man überall eine Salbe griffbereit haben und bestimmt musste man nur wissen welche Pflanzen man verwenden musste und wie man sie zu verarbeiten hatte um Effekte erzielen zu können. Außerdem war es gerade für jemanden der die Fähigkeit besaß Pflanzen wachen zu lassen wahrscheinlich keine blöde Idee auch ein paar davon genauer zu kennen.

  13. Beiträge anzeigen #373
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    Recht zufrieden über den Versuch nickte sie anerkennend und bedankte sich bei dem Patienten für seine Geduld. Davon hatten sie alle hier zuletzt sehr viel beweisen müssen, aber die meisten waren auch auf dem besten Wege, nach der nächsten Nacht wieder nach Hause gehen zu können und allenfalls wegen eines Verbandswechsels noch einmal vorbeikommen zu müssen. „Übe trotzdem noch ein wenig, wenn du Zeit findest.“
    Als sie dann erstmal Pause machen wollte, stellte Rekhyt noch eine Frage zur Salbe. Sie wies ihn in den abgetrennten Bereich der Heilkammer, wo die Vorräte und Gerätschaften gelagert wurden, und folgte ihm auch dorthin. Nach einem großen Schluck Kräuteraufguss setzte sie sich auf einen Hocker und überlegte kurz, ehe sie antwortete, was ihr dazu einfiel.
    „Draußen im Kräutergarten werden spezielle Heilpflanzen gezüchtet, die man auf der Insel nur selten findet. Einige davon wurden, so weit ich weiß, sogar vom Festland mitgebracht. Man findet aber auch hier eine ganze Menge an Pflanzen und Kräutern, die sich prinzipiell für solche Zwecke eignen. Am Silbersee habe ich zum Beispiel einige hochgewachsene Stängel mit vielen kleinen weißen Blüten gesehen. Und im Dschungel im Osten gibt es so ein rötliches Kraut, das meist die Baumstämme hochklettert. Die Blüten und Stängel enthalten oft klebrige, zähe Flüssigkeiten, die du herauskratzen oder -drücken kannst. Zur Not kannst du auch die ganze Pflanze zerkleinern und zerstampfen, die Blütenblätter und Stängel selbst schaden selten. Nur bei Nesseln musst du aufpassen.“ Kurz überlegte sie noch einmal. „Kannst du lesen? Wir haben ein Kräuterbuch hier, in dem auch einige Rezepte stehen. Für die Heilkammer vermischen wir die Pflanzenstoffe mit einem Tierfett zu einer Paste, das ist leichter zu handhaben und sieht dann eher nach Salbe aus. An sich wirken aber die Kräuter auch ohne das Fett. Einfach zu einer breiigen Masse verarbeiten. Die trägst du dann am besten auf den Verband auf und nicht auf die Wunde. Das macht sich besser.“

  14. Beiträge anzeigen #374
    Schwertmeister Avatar von Rekhyt
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    Rekhyt ist offline
    Interessiert lauschte er ihrer Erklärung und bemühte sich einzuprägen wie sie die Pflanzen beschrieben hatte um sie in der Wildnis auch wieder zu erkennen. Das Buch würde er sich früher oder später auch noch zu Gemüte führen und war überrascht, dass es doch auch hier in Schwarzwasser geschriebene Werke gab, aber offenbar waren nicht alle Druiden gleich. In dem Zusammenhang fragte sich der Schweigsame auch wann das Thema der Magie zum ersten Mal zur Sprache kommen würde, schließlich wurde im Waldvolk sehr restriktiv mit Informationen darüber umgegangen und ihm war bewusst, dass er keine Person war, der andere all zu schnell Vertrauen schenkte und vermutlich tat Leyla das auch nicht. Wer konnte es ihr auch verübeln, sie wusste immerhin kaum etwas über ihn.
    "Danke!", sagte er schließlich und nickte um zu zeigen, dass er das Gesagte verstanden hatte.
    "Ich werde mal gehen und schauen was wir hier drinnen so verpasst haben. Aber ich komme wieder!", kündigte er sich an und wusste gar nicht so recht, ob sie dies ohnehin erwartet und vorausgesetzt hätte, ob sie sich darüber freute oder ob sie ihn am liebsten losgeworden wäre. Rekhyt hatte aber ohnehin nicht vor ihr letzteres so einfach zu machen, außerdem schien sie bisher ziemlich bereitwillig ihr Wissen mit ihm zu teilen.
    "Bewahre!", verabschiedete er sich dann, da er sich ja bereits für alles bedankt hatte und verließ dann sowohl den abgegrenzten Bereich als auch den Rest der Heilkammer und überlegte sich als er die Stufen des Baumes hinab schritt wo er Dennik am besten finden konnte.
    Das war aber gar nicht notwendig, denn stattdessen wurde er von Rob gefunden, der ihn offenbar schon überall gesucht hatte und darüber fluchte ihn nirgends gefunden zu haben. Rekhyt erwiderte darauf aber nichts, schließlich war er jetzt ja da und folgte ihm einfach nur zu dem Platz an dem Dennik sie alle versammeln wollte.
    Dieser war auch bereits gemeinsam mit seiner neuen Schülerin anwesend und schien mit ihr zu üben und auch schon in einen hitzigen Kampf verwickelt gewesen zu sein. Erstaunlich schnell schien es dem Schweigsamen, doch es war nicht an ihm zu bestimmen wann eine Schwertkampfschülerin bereit war für echte Übungskämpfe.
    "Bewahret!", grüßte er die beiden, richtete sich dann aber hauptsächlich nur noch an seinen Freund.
    "Wie war der Kampf? Gut überstanden?"

  15. Beiträge anzeigen #375
    Schwertmeisterin Avatar von Chala Vered
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Chala Vered ist offline
    Chala war außer sich vor Wut, auch wenn die saftige Ohrfeige, die sie Dennik verpasst hatte, Balsam für ihre Seele gewesen war. Der Taschendieb brachte es doch tatsächlich fertig sie wieder in Rage zu versetzen.
    "Kritik?", schrie sie nahezu heraus, "Ich sag dir jetzt mal was!", sie drückte ihm den Finger in die Brust, ungeachtet der Anstrengung, die sie dies kostete, "Ich bin froh, dass ich überhaupt noch lebe, denn diese Echsenviecher hätten mich beinahe erwischt, geschlafen habe ich seit dem Angriff auch nicht mehr und dass ich nicht hier und jetzt zusammenbreche, ist nur der angestaunten Wut auf jeden in diesem versifften Kaff zu verdanken!"
    In ihrer Rage in einen Redefluss geraten, war ihr gar nicht aufgefallen, dass sich jemand zu ihnen gesellt hatte. Das Gesicht kam ihr flüchtig bekannt vor, so, als hätte sie ihn schon einmal mit Dennik zusammen gesehen, doch verbesserte das nicht gerade ihre Laune. Mit einem wütenden Schnauben verlieh sie ihrer Unmut Luft und entfernte sich einige Schritte, um ihr Schwert aufzulesen, das unnütz am Boden lag. Feuchte Erde klebte an dem Stahl und Vered würde es säubern müssen, doch nicht jetzt.

    Sie stapfte zurück zu ihrem ursprünglichen Standpunkt und machte sich noch einmal dem Zorn bewusst, der in ihr brodelte wie Wasser in einem Kessel, der auf einem Feuer stand. Wie zuvor glitt sie in die Grundhaltung; ein Bein vorn, eins hinter ihrem Oberkörper, der seine Balance dazwischen zu finden versuchte. Der linke Fuß stand so, dass beide Füße senkrecht zueinander waren und sorgte somit dafür, dass auch ihr Oberkörper leicht nach links gedreht war. Leicht ließ sie sich absinken, sodass ihre Knie sich knickten und ein Schmerz durch ihre Oberschenkel peitschte, als wäre ein Feuer in ihren Venen entfacht worden. Einzig die Konzentration auf ihre schwelende Wut verhinderte, dass sie aufgab. Inständig hoffte sie, dass sie in wenigen Momenten Ohnmächtig wurde, um sich damit zur Ruhe zu zwingen. Anders als beim letzten Mal hielt sie das Schwert nun nicht diagonal nach vorn und mit dem Ort auf Höhe ihrer Nase, sondern so, wie Dennik es kurz zuvor vorgemacht hatte, entlang ihres rechten Beines mit der Spitze zum Boden deutend.
    Dunkle Flecken tanzten vor ihren Augen, ein Zeichen, dass sie sich bald der Untätigkeit würde hingeben können. Doch noch war es zu früh, denn es galt ihr Gesicht zu wahren.

  16. Beiträge anzeigen #376
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    Die Nacht war ruhig gewesen, zumindest, soweit das möglich war, solange sie noch auf ein Zeichen des Erwachens von Thorwyn wartete. Sein Zustand schien sich zwar nicht verschlechtert zu haben, dennoch hatte er den ganzen Tag und nun auch die Nacht über regungslos dagelegen. Irgendwann musste sie zwar über ihm eingeschlafen sein, doch jede Regung hätte sie vermutlich geweckt, schloss sie aus der Haltung, in der sie halb sitzend, halb liegend an seiner Seite erwacht war.
    Nach der morgendlichen Runde kehrten dann auch endlich wieder geordnete Verhältnisse in die Heilkammer ein. Den Großteil der Verletzten und Verwundeten hatte sie nach Hause schicken können, nur eine handvoll der schwereren Fälle lagen nun noch hier, waren jedoch allesamt außer Lebensgefahr, hatte Osmo versichert, der zudem noch am Abend einige Männer organisiert hatte, um die Toten aus der Heilkammer zu bringen und zu begraben.
    „Weggehen“, kam er irgendwann zeternd vorbei, „verlassen, zurücklassen! Packt eure Sachen, pah!“
    Verwirrt blickte Leyla ihm nach, doch er hielt nicht inne, um ihr eine Erklärung zu geben, weshalb sie nicht weiter darüber nachdachte. Osmo gab so oft so viele verwirrende Dinge von sich, dass sie gar keine Zeit für anderes hätte, wenn sie alles hinterfragen würde.
    Plötzlich vernahm sie ein Gähnen. Ein lautes, beinahe tierisches Gähnen, das sie jedoch so wenig beunruhigte wie an nahezu jedem Morgen.
    „Du bist wach“, flüsterte sie und konnte ihre tiefe Erleichterung nicht im Ansatz verbergen. Freudestrahlend nahm sie Thorwyn in den Arm, ertastete dabei gekonnt seinen Puls, der praktisch keinerlei Unregelmäßigkeit mehr zeigte. „Bleib sitzen. Ich hol dir was zu essen und dann reden wir über alles, was passiert ist.“

  17. Beiträge anzeigen #377
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Dennik hörte sich schweigend an, was Chala zu sagen, oder besser zu keifen hatte und schwieg. Sie war sauer auf Schwarzwasser, sauer wegen des Angriffes und übermüdet, schloss Dennik letzten Endes.

    Rekhyt war der Erste seiner Freunde, der sich nährte, gefolgt von Gath, San Daran und Luke.

    Chala beschäftigte sich währenddessen bereits wieder mit der Grundstellung und übte weiter. Irgendwie war dem Dieb jedoch die Lust vergangen ihr weitere Tips zu geben und so schwieg er, bis alle seine Kumpanen anwesend waren. Rob war das Schlusslicht und Dennik bedankte sich für die Hilfe des Wächters.

    "Das Waldvolk hat beim Thing entschieden, dass wir Schwarzwasser verlassen und Tooshoo aufgeben. Die Seherin hat das Ende des Sumpfes und Horden an Feinden gesehen. Luke und San, ihr habt es ja selbst gehört, du auch Rob, heute noch zieht das Waldvolk gen Orkwald. Der Rest von Schwarzwasser ist zum Großteil schon verschwunden. Alles was wir aufgebaut haben, ist nutzlos und nichts als Schutt im verlassenen Sumpf. Die Frage ist, gehen wir mit? Borran und Shakes sind bereits aufgebrochen mit nem Haufen Arbeiter und deren Familien. Auch Richtung Orkwald. Anton meinte, dass Borran fürs erste in die Gespaltene Jungfrau und dann eventuell weiter nach Stewark Reisen wird. Er wird seine Optionen abwägen und das sollten wir jetzt auch... Das Waldvolk zieht ins Bluttal und das liegt bekanntlich zwischen den Baronien. Wir wären umgeben von Städten, hätten das Waldvolk und vielleicht können wir einen neuen Deal mit Borran machen. Was meint ihr?", seine Freunde standen im Kreis und grübelten. Im Hintergrund keuchte Chala und begann zu Wanken.

    Während Rekhyt und die Anderen noch nachdachten und über ihre Zukunft berieten, meinte Dennik nun doch an seine Schülerin gewandt: "Komm mach ne kleine Pause, trink was aus meinem Wasserschlauch und atme erstmal durch. Du musst wissen wo deine Grenzen liegen, sonst gehst du noch drauf", überging er ihre Wuttirade und wand sich wieder seinen Kameraden zu.

  18. Beiträge anzeigen #378
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    Luke Drake ist offline
    Nach dem Thing gab es ein großes Essen und Luke ließ es sich noch einmal richtig gut gehen.
    Den Abend über verbrachte er mit seinen Freunden und dachte nicht über die nächsten Tage nach, doch das änderte sich, als Rob ihn aufsuchte und dem Dieb sagte, dass Dennik ihn treffen wollte.

    Zusammen ging Luke mit Rob und San zum Lager der Jäger. Dort angekommen warteten Dennik und Rekhyt bereits auf sie und auch Chala, Denniks Schülerin war da.
    "Bewahre!", begrüßte der Druidenlehrling kurz und hörte sich dann an, was sein Freund zu erzählen hatte.

    "Ich finde, wir sollten mit gehen. Was bringt es uns, wenn wir hier bleiben und von Echsenmenschen nieder gemacht werden?! Wenn wir dann im Bluttal sind, mit den anderen, werden wir sicher sein, zumindest vorerst. Die nähe zu den Städten hat auch seinen Vorteil, da wir mal wieder ein wenig Geld...'verdienen' können. Vielleicht kannst du, Dennik, mir sogar einpaar neue Tricks beibringen. Borran wird für uns bestimmt auch einpaar Aufgaben haben und nur weil wir nicht mehr in Schwarzwasser leben, heißt das ja nicht gleich, dass wir nicht mehr für Borran arbeiten. Also, ich bin dafür, dass wir mit den anderen aus Schwarzwasser abhauen. Aber was ist mit dir Chala? Kommst du mit uns oder hast du andere Pläne?", sagte Luke und blickte dann in die Runde.

  19. Beiträge anzeigen #379
    Schwertmeister Avatar von Rekhyt
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    Rekhyt ist offline
    Rekhyt hatte offensichtlich tatsächlich einiges verpasst und wie es aussah auch wirklich sehr wichtige Dinge. Schwarzwasser zu verlassen war eine sehr extreme Maßnahme wie er fand, leider hatte er die Gespräche bei dieser Versammlung selbst nicht gehört und konnte die Lage deshalb weniger gut einschätzen.
    "Was machen wir in einem Dorf ohne Bewohner? Oder auf einer Baustelle ohne Arbeiter?", warf er Fragen auf und suggerierte damit, dass sie natürlich auch gehen mussten. Die einzige Frage über die man tatsächlich nachdenken konnte war wohin, doch auch hier fand der Druidenlehrling, dass sie sich nicht vom Waldvolk abspalten sollten. Warum denn auch? Hier hatten sie Kontakte und im Zweifelsfall konnten sie immer noch in eine der Städte, die rannten schließlich nicht weg. Ein Lager des Waldvolks wiederzufinden könnte sich da eventuell schon schwieriger gestalten.
    "Ich würde sagen wir gehen mit und schauen wie sich die Dinge entwickeln!"
    Keiner hätte dagegen vermutlich etwas einzuwenden. Außer vielleicht diese Chala die für Rekhyts Verständnis ungewöhnlich viel Beachtung von Luke geschenkt bekam. Sie gehörte ja wohl nicht auch neuerdings zu ihrer Gruppe!?
    "Borran bleibt bestimmt in Kontakt und wenn wir hierher zurück kehren wird die Baustelle auch nicht weggelaufen sein."
    Höchstens zugeschüttet konnte sie werden, doch selbst würde Hyperius Grundstein immer noch im Sand liegen und einen Wiederaufbau erleichtern. Außerdem zweifelte der Dieb nicht an einer Rückkehr zu Tooshoo. Zwar kannte er sich kaum mit den Belangen der Druiden aus, doch ein solcher Baum wie Tooshoo es war, würde sicher nicht einfach von ihnen vergessen und für immer und ewig verlassen werden.

  20. Beiträge anzeigen #380
    Schwertmeisterin Avatar von Chala Vered
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Chala Vered ist offline
    Als das Zittern ihrer Muskeln nicht mehr zu unterbinden war, erwartete Chala fast, dass sie endlich das Bewusstsein verlor. Doch als wollte ihr Körper ihr einen Streich spielen, erschlaffte er lediglich und sie sank benommen zu Boden, unfähig sich wieder zu erheben. Die Anstrengung während des Angriffs, die heutigen Übungen, denen sie lange vor Denniks Erscheinen nachgegangen war und ihr Wutausbruch waren scheinbar noch immer nicht genug, um ihr wohlverdienten Schlaf zu bringen.
    Lediglich ein halbes Ohr erübrigte die Aranisaani für die Gespräche der Gruppe, die sich mittlerweile hinter ihr gesammelt hatte. Von den Anwesenden hatte sie wohl bis auf einen bereits alle einmal getroffen, doch nur mit Zweien hatte sie Worte ausgetauscht. Das Thema der Unterredung war das gleiche, wie es wohl ganz Schwarzwasser derzeit beschäftigte; die Überlegung Tooshoo sich selbst zu überlassen, um die bevorstehende Gefahr zu überstehen. Nun jedoch, als der schmächtige junge Mann, den sie als Luke in Erinnerung hatte, tatsächlich sie fragte, was ihre Pläne waren, wäre sie beinahe aus allen Wolken gefallen. Warum musste es ein Fremder sein, der Interesse, war es auch noch so marginal, erübrigte?

    Sie wandte sich mit harter Miene um, einfach, weil sie nicht mehr die Kraft hatte, ihren Gesichtsausdruck zu beeinflussen. Zumindest einige von ihnen schauten zu ihr, darunter Gath und Luke, weshalb sie sich zu einer Antwort durchrang.
    "Ich werde kaum hier bleiben und auf meinen Tod warten, auch wenn ich dann ein wenig Ruhe finden würde."
    Es war keine Freundlichkeit in ihrer Stimme, aber auch nichts Feindseliges. Tonlos kamen ihr die Worte über die Lippen, schicksalsergeben, war ihre Auswahl an Optionen ohnehin auf diese eine Entscheidung eingeschränkt, wollte sie nicht sterben. Außerdem gefiel ihr das Leben die meiste Zeit zu sehr, als dass sie einen Todeswunsch verspürt hätte.
    "Außerdem", ließ sie sich zu einem Argument hinreißen, "Wäre es völlig rücksichtslos hier in Schwarzwasser zu bleiben. Diese Echsenmissgeburten würden nicht nur die Menschen, sondern auch Tooshoo schaden."
    Es war ein Punkt, den die Mitglieder dieses Volkes wohl durchaus akzeptieren konnten, war es doch der Baum, um den sie ihr Dorf errichtet hatten.

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