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    Ritter Avatar von Turang
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    Turang ist offline
    "Eine Seelenfalle, wenn du es wissen möchtest. Bei Berührung wurde die Seele des Betroffenen durch die Runenformel innerhalb dieses Steines gefangen und dort gebunden, solange die Verbindung zwischen der Formel und dem Stein intakt war. Den Stein zu entfernen hat, das hast du richtig erkannt, äußerst gut funktioniert."

    Turang nahm einen Becher vom Regal, fokussierte sich und reichte Kroen den gefüllten Bücher.

    "Aber genug Spielereien und Gedankenexperimente, die Frage ist, woher deine Kopfschmerzen stammen. Mir ist schon untergekommen, dass Novizen mit Schwindel und Übelkeit zu kämpfen hatten, doch eigentlich solltest du über das Stadium anfänglichen Unwohlseins längst hinaus sein."

    Turang stellte sein Buch zurück ins Regal und begann, im Zimmer auf und ab zu gehen. Was war wohl der Grund? Ein lösungsorientierter Ansatz musste her. Der Grund war in dieser Hinsicht schon mal ein besserer Anfang, als die Frage nach dem Sinn.

    "Kannst du einen Grund für deine Kopfschmerzen benennen? Der Fokus auf die Meditation, Sinnesüberreizung, wie bei manchen Novizen, sonstige Gründe? "

  2. Beiträge anzeigen #42
    Veteran Avatar von Kroen
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    Kroen ist offline
    Kroen hatte nicht bemerkt, wann er sich in den Sessel hat sinken lassen. Dankbar nahm er den Becher entgegen, umschlang ihn mit beiden Händen wie ein kleines Kind und führte sie sich an die Lippen, trank die Hälfte aus und schüttete sich die andere Hälfte über den Kopf. Nur eine kleine Linderung, aber dennoch eine Linderung.
    "Von der Magie." meinte der Novize knapp und versuchte aufzustehen. Einen kurzen Moment drehte sich alles, dann beruhigte sich die Welt wieder. "Es ist wie... wie ein Strudel, aus dem ich nicht herauskomm und der sich ständig um mich dreht. Als wär ich durchgehen besoffen." versuchte er zu erklären. "aber irgendwie auch ganz anders. Aber das Wasser hat etwas geholfen, vielleicht sollte ich einfach mehr trinken."

  3. Beiträge anzeigen #43
    Ritter Avatar von Turang
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    Turang ist offline
    Fast hörte Turang sich selbst aus der Vergangenheit sprechen, wie er Kroen beschied, lieber einen der erfahrensten Meister des Ordens aufzusuchen, trotzdem verzichtete er auf den Satz "Ich habe es dir ja gesagt", zum einen, weil er er wusste, dass das kein Stück weiter half, zum anderen klang das so, als hätte er wirklich gewusst, dass das passieren würde.

    "Eigenartig, von solchen Symptomen höre ich gerade das erste Mal. Das beste wäre es vielleicht, sich an jemanden zu wenden, der weit mehr von den arkanen Künsten weiß, als ich. Die Frage ist bis dahin nur, ob wir unsere Treffen aussetzen, bis wir mehr darüber erfahren, oder fortfahren, wie gehabt, in der Hoffnung, dass es isch um nicht mehr als eine harmlos Anomalie handelt."

    Nachdenklich strich sich der Magier durch den Bart.

    "Ich denke, die entscheidende Frage ist, ob du in diesem Zustand theoretisch Magie wirken könntest. Wenn nicht, gehe ich davon aus, dass es etwas in deinem Geist ist, und wir müssen das ins Reine bringen, bevor wir fortfahren können, wenn doch, dann können wir wenigstens versuchen, trotz deiner Beschwerden weiter an der Wassermagie zu arbeiten. Versuch einmal, Magie zu fokussieren."

  4. Beiträge anzeigen #44
    Veteran Avatar von Kroen
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    Kroen ist offline
    Magie fokussieren. Magie bündeln. Magie sammeln. Magie wirken. All dies waren Ausdrucksweisen, derer sich Magier bedienten, wenn sie von den arkanen Mächten sprachen. Keine davon passte wirklich auf das was passierte, doch Kroen wusste, was Turang meinte. Simpel ausgedrückt konnte man sagen, er solle sich auf die Magie konzentrieren und irgendwas damit anstellen. Das ganze musste nicht unbedingt darauf hinauslaufen, dass ein Spruch gewirkt wurde, es sollte einfach nur ein merkbarer, und sei er ein noch so kleiner, Einfluss ausgeübt werden.
    Kroen nickte und schloss die Augen. Fast wurde ihm die Wogen der Magie sichtbar, wie sie tosten und rauschten und dabei durch jedes Hindernis flossen. Mauern, Möbel, Lebewesen, die Magie durchdrang alles. Wie also sollte er darauf einen Einfluss nehmen. Er versuchte erst garnicht, mit seinen Händen nach der Magie zu greifen - er wusste, es hätte nichts gebracht und hätte nur dumm ausgesehen. Er presste seine Augenlider zu, als wolle er nie wieder das Tageslicht sehen, und konzenentrierte sich.
    Die Magie ist nur ein Werkzeug.
    Diese wilde, stürmische Magie, das merkte Kroen, war niemanden untertan. Sie war eine Urgewalt und damit ebenso wenig kontrollierbar wie eine Lawine oder ein Sturm auf hoher See. Doch beidem konnte man trotzen. Wogen sind da, um geglättet zu werden.
    Tief atmend merkte er, wie sich der Sturm legte, und damit auch der Sturm hinter seinem Kopf. Die Wogen glätteten sich. Nur kurz konnte er diesen Zustand aufrecht erhalten, dann begann der Sturm wieder, als wäre er nur im Auge des Hurrikans gewesen.
    Kroen riss die Augen auf. Nun, zumindest konnte er die Magie 'fokussieren', wie Turang sagte, und sicher hatte auch er es gespürt.

  5. Beiträge anzeigen #45
    Ritter Avatar von Turang
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    Turang ist offline
    Während Kroen sich sammelte, streckte auch Turang seine Fühler aus. Es war ein friedvolles Gefühl, beruhigend und verlässlich, ein steter Begleiter auf seinen Reisen. Er kannte dieses Gefühl so gut, es war ihm vertraut, er empfand keine Furcht davor. Ganz im Gegenteil: er vertraute der Magie, er musste einfach, zu oft hatte er den Teleport benutzt, in der er sein ganzes Sein in den Strom gleiten ließ, um noch Angst davor zu empfinden. Ehrfurcht war das bessere Wort, er wusste, dass er die Magie niemals unterwerfen könnte, sie war unzähmbar, sie ging viel tiefer als Raum Zeit und das Sein in seiner lächerlich banalen Gänze, doch sie war ihm vertraut, da war nichts, das nicht den tiefsten Grund seines Seins in ihr fand.
    Doch in Kroen tobte etwas, die Kraft in ihm war in Aufruhr, da stimmte etwas nicht, nicht im Geringsten. Gespannt verfolgte er Kroens Versuch, die Macht in sich zu bündeln. Es gelang ihm für einen Augenblick, ehe sie ihm wieder entglitt. Was nun?

    "Mit genügend Übung wärst du sicher in der Lage, Zauber zu wirken, aber da ist etwas überhaupt nicht so, wie es sein sollte. Aufgewühlt möchte ich meinen. Die Frage ist nur..."


    Wieder schwieg der Magier und sah aus dem Fenster. In ihm keimte eine Idee, von der er sich absolut nicht sicher war, ob sie eine gute war. Andererseits bot sie auch eine einzigartige Chance.

    "...na ja, genau jetzt wäre der Zeitpunkt, an dem wir im vornherein beschlossen haben, aufzuhören, falls er eintreten sollte. Mit dem konventionellen Ansatz können wir gar nichts bewegen. Ich frage mich nur, ob der Aufruhr deiner Magie überhaupt etwas ist, dass wir bekämpfen müssen. Du könntest versuchen, ihn dir nutzbar zu machen. Einen Versuch wäre es wert."

  6. Beiträge anzeigen #46
    Mamka  Avatar von Aniron
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Aniron ist gerade online

    Im Haus der Magier

    Aniron hob einen Korb hoch und entleerte den grünen Inhalt auf den Tisch vor sich. Ein angenehmer Duft breitete sich schlagartig in der Kammer aus. Aniron strich die Pflanzen breit, so, dass sie alle nebeneinander auf dem Tisch lagen. Sie liebte den Duft von Lavendel. Er beruhigte sie auf eine wunderbare Art und Weise und war eine Wohltat nach einem anstrengendem Tag im Kräutergarten.
    Sie hatte den Garten wirklich sehr vernachlässigt in der letzten Zeit. Es war dringend nötig gewesen, die inzwischen schon mannshohen Pflanzen abzuschneiden. Der Korb mit dem Lavendel war vorerst der letzte. Adanoskraut, Brennnesseln und Kamille hangen bereits in ihren Rücken zum Trocknen in der Kammer. Den Rest würde sie in den kommenden Tagen abernten müssen und vielleicht in den Heilkammern oder bei sich im Haus aufhängen müssen, damit sie trocknen konnten. Nun aber nahm sie ein Messer und etwas Strick, um den Lavendel zu bündeln und schließlich zu den anderen Kräutern zu hängen.
    "Das ergibt sicher einen guten Trank", dachte sie sich, als sie die vier verschiedenen Kräuter betrachtete. Vielleicht sollte sie versuchen, aus dem Lavendel Öl herzustellen. Wenn die Pflanze weiterhin so wuchs, hätte sie vielleicht irgendwann genug für ein paar Tropfen zusammen. Aber als Kraut für Tränke und Wickel oder Bäder und gefüllte Säckchen war es allemal genug.

    Sinan war schon längst im Bett und sie beeilte sich, auch bald nach Hause zu kommen. Maris und Runa waren nach wie vor nicht zurück und bisher hatte Aniron auch keine Nachricht erhalten. Aniron war einerseits genervt, dass sich an ihrer Situation nichts geändert hatte und anderseits sehr besorgt ob der Dinge, die sie immer wieder zu hören bekam. Immer wieder hörte sie die Menschen in der Stadt von den Echsenmenschen reden. Sie selbst fühlte sich hinter den Mauern von Setarrif sicher, aber sie hatte Angst um ihren Mann und ihre Tochter, wenn diese den Rükweg nach Setarrif antreten wollten. Wenn sie nur daran dachte, dass ihnen etwas geschehen sein könnte, bekam sie Schweißausbrüche. Aber sie musste Vertrauen haben. Vertrauen in Maris und seine Fähigkeiten als Krieger und in Adanos, der seine schützende Hand über sie hielt. Das hoffte die Wehmutter zumindest.

    Noch mehr aber schreckte sie das Flüstern der Alten über ein namenloses Grauen im Gebirge. Sie hatte nie viel auf das Gerede in den Gassen gegeben. Viele Menschen hörten viele Dinge und am Ende waren sie ganz anders, als man es sich vorstellte. Aber zu den üblichen Drohungen vom Untergang der Welt und dass ihnen schon morgen der Himmel auf den Kopf fallen würde, kamen zunehmens Berichte von Bäumen, die umknickten wie Streichhölzer und Feuer, das heißer brannte als alle Öfen in der Stadt zusammen. Aniron fragte sich, ob sich einer das nur ausgedachte hatte und alle anderes das aufschnappten oder ob es wirklich von mehreren Leuten stammte.
    Ein ungutes Gefühl beschlich sie, wenn sie daran dachte und sie betete inständig zu Adanos, dass Maris und Runa bald wieder da sein würde.

    Inzwischen hängte sie das letzte Bündel Lavendel an die Leine. Dann räumte sie den Strick und das Messer in ihre Tasche. Den Korb ließ sie in der Kammer stehen. Die Lichtkugel, die den Raum erhellt hatte, verschwand indessen, als Aniron die Tür hinter sich schloss. Als sie aus dem Haus der Magier auf die Straße trat, empfing ein kurzer Windhauch sie, dann wurde es wieder still und die warme Nacht hing über ihr.
    Trotzdem schauderte es ihr und sie beeilte sich, endlich nach Hause zu kommen.

  7. Beiträge anzeigen #47
    Schwertmeister Avatar von HerrBrom
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    HerrBrom ist offline
    Müde schleppte sich Brom die dunkle Treppe hinauf. Den ganzen Tag war er mit einem Tablett durch die Taverne gerannt um die zahlreiche Kundschaft zu bedienen. Eine Gruppe Säufer hatte bis spät in die Nacht im Schankraum verharrt, weshalb ihnen der Junge irgendwann schildern musste dass sie den gesamten Biervorrat zum erliegen gebracht hatten. Dies war zwar eine Lüge, allerdings waren es die ausgiebigsten Gäste die der Nordmarer jemals bedient hatte. Nicht dass er den kleinen Geldbonus nicht gebrauchen könnte; doch pöbelnde Idioten waren das Letzte was er um diese Uhrzeit wollte. Noch während er seine Kammertür hinter sich schloss hörte er das hungrige jaulen seiner zwei tierischen Freunde.

    "Psssst... Die Gäste schlafen bereits... Fangt!"

    Er warf ihnen ein großes Stück übriggelassenes Rindfleisch zu, dass sie gierig verschlangen.

  8. Beiträge anzeigen #48
    Schwertmeister Avatar von HerrBrom
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    HerrBrom ist offline
    "Wieviel wollt ihr für diese Schmuckstücke?"

    Der Junge deutete auf eine relativ dicke, biegbare Schulterplatte aus schwarzem Leder und ein passendes paar Handschuhe.

    "Zusammen wären das... Jeweils 50 Münzen, abzüglich eines kleinen Mengenrabattes... Sagen wir 95 Goldstücke!"

    "95?!"

    "95."

    "Ich habe es mir anders überlegt. Ich hätte lieber dieses paar Stiefel."


    Gelassen bugsierte er den Blick seines Gegenübers auf den Boden, um sich im darauf folgenden Moment unbemerkt die Schulterplatte und die Handschuhe zu schnappen. Der Händler schreckte auf als der bis eben noch so unscheinbare Kunde mit einem leisen lachen das Weite suchte.

    "35... Was zum..? Hey Du! Bleib sofort stehen du räudiger Bastard! WACHEN! WACHEN! EIN DIEB!"


    Sollen die Wachen nur kommen. Bis diese ihn finden würden hätte er seine Errungenschaften bereits fernab von jeglichen Augen versteckt. So schnell es ging sprintete Brom an den Hafen um einen geeigneten Platz zu finden.
    ... War hier nicht irgendwo diese morsche Hütte von Edon? Sturr hielt er darauf zu und warf seine Beute auf das Dach der kleinen Bretterbude. Als er sich umsah entdeckte er niemanden, was ihm bedeutete dass es der richtige Moment war das Weite zu suchen. Schweigend bog er um eine Ecke als er stolperte....
    Geändert von HerrBrom (06.09.2014 um 22:11 Uhr)

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    Krieger Avatar von Rafik
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    "Genau, diese Stelle in der Mauer. Beeilt Euch bitte, es ist schonmal ein Irrer durch dieses Mauerstück in die Stadt gelangt, das darf sich nicht wiederholen", sprach Rafik zu einem Lehrling eines Baumeisters.
    "Wir werden tun was wir können", antwortete dieser und schüttelte Rafiks Hand zum Abschied.
    Die Klinge konnte sich noch gut daran erinnern, wie Brom ihm diese Stelle gezeigt hatte und endlich hatte Rafik genug Zeit und konnte sich an einen Baumeister wenden. Die letzten Tage waren sehr ruhig gewesen, viel zu ruhig, wenn man an die Gefahr dachte, welche in den Bergspitzen lauerte. Er warf einen Blick nach oben, in den Nachthimmel, und stellte sich vor seinen Augen ein mögliches Szenario vor, den Drachen über Setarrif fliegend. Was wohl passieren würde? Mit einem tiefen Atemzug wandte er sich wieder der Realität zu und zog ein wenig durch die Gassen Setarrifs, ließ sich von den Beinen ziellos tragen. Plötzlich stolperte etwas gegen ihn und während er versuchte der Person Halt zu geben, riss er sich selbst und den anderen auf den Boden.

    "Oh, entschuldige, so war das nicht geplant", meinte er zu Brom, welcher sich als der andere herausstellte, und stemmte sich wieder auf die Beine, klopfte Staub und Dreck von seinen Hosen.
    "Gar nicht in der Taverne, bei der Arbeit?", fragte er und half diesem auf die Beine.

  10. Beiträge anzeigen #50
    Schwertmeister Avatar von HerrBrom
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    HerrBrom ist offline
    "'tschuldige..."

    Der ungeschickte Dieb stand auf und wischte sich den Staub von der Kleidung.

    "Nein... Heute nicht. Hab' bis zum Morgengrauen gearbeitet... Diese verdammten Abenteurer haben gesoffen wie die Säue...", meinte er immer noch total ausser Atem.

    "Und du bist wieder auf Patrouille, wie es scheint? Naja, ich muss jedenfalls weiter... Machs gut!"

    Übermütig wollte Brom loslaufen.

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    Krieger Avatar von Rafik
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    Gerade als Brom einen Schritt machte, packte Rafik ihn an der Schulter und gab ihm ein Zeichen zu warten.
    "Was führst du im Schilde?", fragte die Klinge mit geneigtem Kopf und leicht zusammengekniffenen Augen. Er kannte den Dieb bereits gut genug und merkte, dass irgendetwas nicht stimmte. Es war nicht Broms Art sich so schnell verabschiedent aus dem Staub zu machen, Rafik kannte ihn viel ruhiger und gelassener, die ganze Situation schien ein wenig faul.
    "Oder hast du irgendwelche Probleme mit jemandem? Wenn was ist sag es lieber, Ehrlichkeit währt schließlich am Längsten.. wenn nicht, will ich dich nicht aufgehalten haben", meinte er und hatte nun einen etwas lässigeren Blick. Rafik war sich nicht sicher, ob er zurecht misstrauisch war, aber sein Gegenüber hatte sich oft genug zum Diebestum bekannt und gab ihm Grund genug so zu reagieren.

  12. Beiträge anzeigen #52
    Schwertmeister Avatar von HerrBrom
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    HerrBrom ist offline
    Bevor er sich wieder umdrehte schloss der Dieb seine Augen und fluchte leise. Er konnte Rafik nicht belügen.

    "Na gut... Ich hab mal wieder was mitgehen lassen..."

    Stumm holte Brom seinen Goldbeutel aus der Tasche, sah kurz hinein und reichte ihn dem Varanter.

    "Du kannst nicht zufällig dafür sorgen meine Tat vergessen werden zu lassen? In dem Beutel ist ungefähr das doppelte von dem Wert des Gestohlenen... Dies ist kein Bestechungsversuch, doch wenn ich dem Händler entgegentrete bin ich einen Kopf kürzer. Er steht auf dem Marktplatz, hat einige Wachen auf mich gehetzt, verkauft Lederrüstungen und solchen Kram..."

    Verflucht sei seine Ehrlichkeit. Er war das miserabelste Dieb den diese Stadt jemals gesehen hatte.

  13. Beiträge anzeigen #53
    Krieger Avatar von Rafik
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    "Am Aufrüsten also, ja? An und für sich keine schlechte Idee, sollte ich auch irgendwann mal machen", murmelte die Klinge und nahm den Goldbeutel entgegen. Schnell zählte er nach wieviel der Inhalt war und nahm die Hälfte dann heraus, schnürte den Lederbeutel wieder zu und drückte ihn Brom in die Hand.
    "Ich geh und zahle dem Kerl was ihm zusteht, verhalte dich aber bitte unauffällig. Wenn dich Wachen herumrennen sehen und von der Sache Wind bekommen haben, werden sie dich sicherlich ansprechen. Andernfalls sollte nichts passieren.. falls du Zeit hast treffen wir uns in.. sagen wir einer halben Stunde auf dem Hinterhof der Taverne, da kannst du mir mal die guten Stücke zeigen. Ich sehe dann ob du da bist", fügte Rafik hinzu und machte sich langsam auf den Weg.

    Auf dem Marktplatz angekommen war es nicht schwer den Händler zu finden, denn dieser sprach laut, mit den Händen fuchtelnd, mit zwei Wachen und beschwerte sich.
    "Da- das kann doch nicht sein!! Wieso könnt ihr den Jungen nicht finden, wofür taugt ihr eigentlich??! Ich weiß nicht mehr genau wie er aussah, wie oft denn noch?? Jeden Tag sehe ich dutzende Leute, da kann man sich doch nicht jedes Gesicht merken, vorallem nicht um diese Zeit! Außerdem bin ich müde..", wütete er gerade herum.
    "Guter Mann, wartet einen Augenblick. Mir wurde mitgeteilt was passiert ist, Euch wurde ein Schulterschutz und Handschuhe geklaut, richtig? Wir konnten ihn finden, nun.. die Rüstungsteile waren nicht bei ihm, aber wartet! Er hat den Diebstahl gestanden und dies konnten wir ihm abknüpfen, das reicht, nehme ich an?", schreitete Rafik ruhig ein und drückte dem Händler die Goldmünzen in die Hand.
    "Ha! Anscheinend könnt ihr doch etwas! Elendiges Diebespack, lasst den ehrenlosen Hund im Kerker verroten, hört Ihr? Lasst ihn verroten! Das Gold jedenfalls reicht vollkommen aus.. wie ist Euer Name, Junge?", fragte der Händler an Rafik gewandt.
    "Rafik ibn Said, Klinge der Akademie", antwortete dieser.
    "Gut.. gut, Rafik. Den Namen merke ich mir, danke", sprach der Händler noch mit rotem Kopf, aber ruhigerer Zunge.
    Die zwei Wachen blickten verdutzt Rafik an, dieser nickte ihnen kurz zu und drehte sich um, ließ die Wachen mit Fragezeichen in den Köpfen stehen. Er machte sich auf den Weg Brom hinter der Taverne zu treffen.

  14. Beiträge anzeigen #54
    Schwertmeister Avatar von HerrBrom
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    HerrBrom ist offline
    Schweigsam und rauchend schlenderte Brom mit seiner Beute über die Straße welche zur Sturmkampfmöve führte. Wo wäre er nur ohne all die Personen die ihm geholfen hatten?
    Ohne Sarpedon würde er in der Gosse leben, Ohne Rafik, Turang, Nigel, Drakk und Sergio wäre seine Leiche bereits verrottet. Er war ein Nichtsnutz- ein Taugenichts. Was hatte er bisher geleistet? Die Leben vieler Personen hatte er auf's Spiel gesetzt, nur um das eigene zu bewahren. Er war keine Hilfe als seine Heimat zerstört wurde. Hatte fast dafür gesorgt dass eine Expedition von einem Drachen gefressen wurde.
    Und dennoch...
    Dennoch wirkte er nach außen hin meist glücklich. Ein gespieltes Grinsen auf den Lippen, ein Tablett mit Bier auf dem Arm und eine freundliche Stimme. Er war nur ein einzelner Mensch... Ein einzelner Heuchler von Tausenden.

    Irgendwann saß er in dem spärlich beleuchteten Hinterhof der Spelunke und betrachtete die Lederstücke aus robustem Wargfell. Sie fühlten sich an wie sein alter Mantel den er der Wache im Weißaugengebirge gegeben hatte.

  15. Beiträge anzeigen #55
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    Rafik ist offline
    Als Rafik am schwach beleuchteten Hinterhof ankam sah er Brom bereits dort sitzen und gesellte sich zu ihm. Immer wenn er diesen Ort betrat schwelgte er ein wenig in nostalgischer Stimmung und erinnerte sich an seine Waffenlehre, die bereits ein wenig her war.
    "Das mit dem Händler auf dem Markt ist geklärt, der denkt, dass du im Kerker verrottest.. aber konnte sich nicht an dein Gesicht erinnern. Am besten meidest du den Ort einige Tage, dannach sollte er dein Aussehen komplett vergessen haben", sagte Rafik und setzte sich neben Brom hin.
    Dieser nickte und hielt ihm die ledernen Rüstungsteile hin, schien auch ein wenig niedergeschlagen zu sein. Rafik nahm die Schulterplatten in die Hand und guckte sie sich genau an.

    "Leicht, scheinen robust.. nicht schlecht. Ich kenne mich mit Rüstungen aber nicht so gut aus.. du hast mich noch nie in Rüstung gesehen, nicht wahr? Kein leichtes Leder, keine Ketten geschweige schwere Plattenrüstungen, gar nichts. Aus dem Grund erkennt man auch nicht, dass ich eine Klinge der Akademie bin, ich laufe immer in normaler, leichter Kleidung herum", murmelte er vor sich hin und schaute sich an, wie dick die Teile waren. Er selbst wäre sehr zufrieden mit diesen Stücken gewesen, denn sie schienen sehr gut verarbeitet und sahen auch gut aus.
    "Der Grund ist, wenn ich Rüstung auf der Haut habe.. dann fühle ich mich so eingeengt und schwer, habe das Gefühl ich könne mich nicht mehr so gut bewegen - und darin gibt es noch viel, was ich zu verbessern habe. Und.. irgendwie ist der Kampf so ungeschützt spannender, ein Kampf auf Leben oder Tod.. klingt irre, nicht wahr? Ich kann es mir auch nicht erklären.. ein Echsenmensch geht auch unbewaffnet, aber ich sollte mir ein Beispiel an dir nehmen und mir etwas anfertigen lassen. Maßgeschneidert, das wärs.. vielleicht fühlt es sich dann besser an, denn wenn hier eine ganze Horde Echsenmenschen und ein Drache auftaucht, spätestens dann will ich etwas auf der Haut haben", murmelte er weiter und schaute sich auch die Handschuhe an. Beide Teile ließen sich auch gut biegen, das würde wahrscheinlich sogar besser werden, wenn Brom sie eine Weile trug.

    "Hast dir jedenfalls was gutes geschnappt, Schutz sollten diese Teile bieten, das ist sicher. Liegt dir etwas auf dem Herzen?", fragte er ruhig und schob die Rüstungsstücke wieder Brom zu.

  16. Beiträge anzeigen #56
    Schwertmeister Avatar von HerrBrom
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    HerrBrom ist offline
    Er würde die Klinge nicht schon wieder belasten.

    "Nein... Nichts. Ich hab nur nachgedacht. Die Echsen sind nicht sehr schlau... Also werden sie so schlagen wie es gerade passt- also von Oben. Ich kenne mich war nicht wirklich damit aus, aber eigentlich bräuchtest du nur einen Helm, Schulterplatten und vielleicht noch einen leichten Harnisch... So verlierst du nur wenig deiner Beweglichkeit, bleibst relativ leicht und bist dennoch ein wenig geschützter. Der Helm könnte dein Sichtfeld behindern... Vielleicht wäre auch eine Art Maske das Richtige..."

    Seine eigene Maske hatte er eingenäht in seine Kapuze. Wenn er sie nicht vor dem Gesicht hatte wurde sie verdeckt vom Stoff. Schon seit einigen Tagen überlegte er wie er seinen Kopf schützen könnte. Metall in das Innenfutter der Kapuze? Oder Leder? Eine Kettenhaube? Nein dies würde seinen Kopf zu sehr versteifen.

    "Sollten die Viecher angreifen bin ich eh verloren. Ich kann mich nicht verteidigen... Mein Faustdolch ist nutzlos gegen ihre Panzer."

  17. Beiträge anzeigen #57
    Krieger Avatar von Rafik
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    Rafik ist offline
    "Die Echsen mögen nicht so schlau sein wie Menschen, das könnte wahr sein, aber sie sind auch nicht ganz dumm. Die Viecher schlagen auch nicht nur von oben herab, ich habe bereits zwei mal gegen sie gekämpft und die einzigen Vorteile die ich hatte waren, dass ich mit Edon zusammen beim ersten Kampf gekämpft habe und beim zweiten mal konnte ich das Vieh geschickt aggressiv machen und war mittlerweile gut genug. Erinnerst du dich noch gut an sie? Die Kreaturen sind größer als wir beide und haben eine immense Kraft, wenn diese dich treffen können sie ganz leicht etwas zertrümmern.. am besten ausweichen, ich glaube Rüstung bringt nur gegen Streifschläge etwas.
    Was den Panzer betrifft, da sticht mein Schwert auch nicht durch. Aber die Kreaturen haben eben auch Schwachstellen die man ausnutzen kann, man kommt leicht an die Sehnen hinter dem Knie oder an der Elle - falls man weiß wie man mit den Viechern umzugehen hat, das spricht für eine Ausbildung an der Waffe.
    Wie es um Magie steht weiß ich nicht, wielange man dafür braucht.. aber im Endeffekt gewinnst du eigentlich nur, wenn du deinen Verstand benutzt, egal ob Stahl oder Magie", meinte Rafik bezüglich der Echsenwesen.
    Er selbst hatte noch nie in Anbetracht gezogen sich eine Rüstung zu kaufen, es fühlte sich einfach falsch an. Vielleicht würde er bald zu einem fähigen Schmied gehen und gucken was sich machen lässt, aber vorerst war seine Waffe dran. Er braucht eine, welche eine stärkere Rüstungsdurchdringung hatte und eine solche war bei den einfachen Händlern nicht aufzufinden - ein Schmied musste her, ein Meister seines Faches.

  18. Beiträge anzeigen #58
    Veteran Avatar von Kroen
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    Kroen ist offline
    Gekonnt ignorierte Kroen die Blicke der anderen Novizen und Adepten, als er schlaftrunken aus den Kammern kam. Er war einige Stunden nach den anderen aus den Federn gekommen, doch plagte ihn die Magie noch immer. Versagte ihm das Schlafen, ließ seine Gedanken um Mist kreisen wie die Fliegen, verklärte sein Sichtfeld. Vermutlich hatte er sich auch hier schon einen gewissen Ruf erarbeitet.
    Mit einer Hand fuhr er sich durchs struppelige Haar, dann griff er nach einer Karaffe Wasser, schenkte sich einen Schluck in einen Becher und schüttete sich den Rest über den Kopf. Nass klebten seine dunklen Haare an seinem Haupt, Wasser tropfte von ihm auf den Boden und hinterließ kleine Pfützen, wo er stand. Manche hätten es wohl Wasserverschwendung genannt, doch Kroen zuckte nur mit den Schultern. Wenn es hier an etwas nicht mangelte, dann war es Wasser. Und wenn das der Preis war, dass seine Kopfschmerzen wenigstens für einige Zeit gemildert wurden, war es ihm allemal wert.

    "Ich hab nachgedacht." sagte Kroen etwas später anstatt einer Begrüßung, nachdem sich Turangs Gemächer nach dem obligatorischen, energischen Klopfen für ihn geöffnet hatten. "Ich will auf jeden Fall weitermachen."
    Noch immer tropfte das Wasser von ihm. Der Novize spürte, wie sich ein Tropfen an seiner Nase bildete und sich schließlich löste. "Nützt ja nichts. Du hast letztes Mal von einem Versuch geredet, der es wert wäre. was hast du da gemeint?"

  19. Beiträge anzeigen #59
    Ritter Avatar von Turang
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    Turang ist offline
    Der Sommer neigte sich dem Ende entgegen. Turang war sicher noch viel zu jung, um das bereits in den Knochen spüren zu können, aber dennoch erwartete er jeden Tag, dass die Jahreszeit des Nebels und der Stürme anbrechen würde. Vielleicht war das bloßes Wunschdenken, vielleicht lag es daran, dass Nebel und Stürme am besten zu der Zeit passen würden, die er für Argaan dämmern sah. Noch war alles so ruhig, wie es nur sein konnte: ein leichter Wind strich über die Wellen, die das klare Sonnenlicht reflektierten, kaum eine Wolke war am Himmel zu sehen, doch der Magier misstraute der Ruhe, der Sturm kam. Er wand sich von seinem Fenster ab, aus dem er hinaus auf das Meer gesehen hatte, schürte ein kleines Feuer unter seinem Kamin und hängte einen kleinen Wasserkessel im Kamin auf. Ein heißer Tee kam ihm jetzt gerade recht. Es pochte an der Tür - wieder einmal. Es war Kroen - wieder einmal. Er vergeudete keine Zeit, ehe er sagte, was er wollte- wieder einmal.

    "Offen gesagt, weiß ich es selber nicht genau. Ich habe darüber nachgedacht, was wohl passieren würde, wenn du, anstatt die Magie zu bändigen, dich darauf verlegst, ihre Strömungen zu lenken. Ich vermute, deine Zauber würden niemals so verlässlich sein, wie die der meisten anderen, aber darin könnte auch eine völlig neue Qualität stecken, die bisher kaum erschlossen wurde. Es ist ein Experiment, bei dem ich nicht vorhersehen kann, was passieren könnte und ob wir überhaupt einen Erfolg verbuchen werden, aber wir können es versuchen."


    Eigentlich hatte Turang nicht einmal das Quäntchen Zuversicht, das er zu sein vorgab. Die Reihe kannte eine ganz erstaunliche Fülle von Unfällen, bei der Menschen im magischen Gefüge herumgepfuscht hatten, doch nicht einmal annähernd so viele Glücksfälle, in denen sie etwas Neues damit erreicht hatten.

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    Kroen ist offline
    Der Novize schüttelte sich den letzten Rest Nässe aus seinen Haaren, ehe er eintrat. Nicht viel veränderte sich in Turangs Gemächern, selbst der Kessel über dem Feuer hing wieder, das Wasser darin erhitzte sich. Dampf stieg davon auf, unvorhersehbar tanzend, und verlor sich in der Luft.
    "Wie?" fragte Kroen verwirrt und wandte sich vom Kessel ab. "Oh, ja. Einen Versuch ist es wert, oder? Allerdings werde ich die Magie so oder so 'bändigen' müssen, um ihre 'Strömungen zu lenken'. Ich glaub kaum, dass dieser... dieser Sturm sich lenken lassen wird."
    Eine Weile blickte er wieder ins Feuer, und in den Dampf, den er aufsteigen ließ, ehe ihm etwas ins Gedächtnis huschte.
    "Nicht so zuverlässig?" hakte er nach. "Was meinst du damit? Doch nicht, dass ich außerversehen meine Kleidung wegzauber oder so?"
    Darauf hätte er wenig Lust. Darauf hätte niemand Lust.

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