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    Knetmaster  Avatar von Wombel
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Wombel ist offline
    Dieser Kroen erinnerte Wombel ein wenig an seinen ehemaligen Kameraden beim Stabkampf. Kialar, der Novize der Feuermagier. Kaum zu glauben, dass die politischen Wirren seither wesentlich größer geworden zu sein schienen.
    Wombel erzählte seinem Gegenüber seine Lebensgeschichte ebenfalls in einer Kurzversion. Angefangen von seiner Flucht vor den Orks nach Silden, anschließend die abenteueriche Reise zunächst nach Al Shedim und schlussendlich die Überfahrt nach Setarrif, seiner neuen Heimat.

    Eine kurzweiliges, angenehmes Gespräch über dies und das hatte sich entwickelt, aber Wombel schielte trotzdem ab und an aus dem gegenüberliegenden Fenster nach dem Sonnenstand. Nicht, dass die Unterhaltung uninteressant gewesen wäre, aber er hatte immerhin noch ein paar Dinge in seiner Zimmerei zu regeln.
    Er hatte sein selbst gestecktes Zeitpensum für den Wirtshaus Aufenthalt eh schon überschritten, Lex würde bestimmt schon händeringend auf den Zimmermann warten. Schlussendlich bezahlte Wombel daher die Zeche und stand auf.
    "Ich denke mal wir sehen uns wieder, Novize Kroen. Im Haus der Magier werden wir uns sicherlich mal wieder über den Weg laufen ... Magie zu Ehren." sagte er grinsend und trat zur Türe.

  2. Beiträge anzeigen #22
    Chosen One Avatar von Tinquilius
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Tinquilius ist offline
    „Oh, ihr meint den blauen Streifen hier, nicht wahr?“
    Er grinste und fuhr langsam mit seinen Fingern über den Streifen magischen Erzes in seiner linken Halshälfte. Lange war es her, dass es sich in seinen Hals teleportiert hatte und lange schon suchte er nach einer Möglichkeit es wieder los zu werden.
    „Das ist magisches Erz. Das ist mir bei einem Teleport auf dem Festland leider in den Hals hinein teleportiert. Ich war in Nordmar, dem nördlichsten Land auf dem Festland, wo es dauerhaft Schnee gibt auf den Gipfeln der Berge, und wollte zurück nach Al Shedim tief im Süden. Da ich ja Magier bin und mich gut mit der Magie auskenne, habe ich mich von dort hinunter in den Süden teleportiert. Dabei ist aber irgendetwas schief gegangen und das Erz, welches ich als Geschenk erhalten hatte, hat sich hier in meinem Hals festgesetzt – zudem habe ich dadurch meinen kleinen Finger verloren.“ Er hielt seine linke Hand hoch, an der der kleine Finger komplett fehlte, fast so, als habe er nie einen dort besessen. „Das war anfänglich nicht schön, aber mittlerweile habe ich mich damit arrangiert. Ich kann trotzdem noch alles machen und habe keine oder nur ganz kleine Einschränkungen im alltäglichen Leben oder in meinem Beruf als Heiler. Das einzige, was mich stört ist, dass ich nicht weiß, wieso es passiert ist. Vielleicht war es das Erz – oder ich bin durch einen magischen Strom teleportiert, was den Zauber beeinflusst hat.
    Denn genau das, was ihr beschreibt, kann man auch als Magie bezeichnen beziehungsweise als Anzeichen für die Magie. Und die gibt es überall. Vielleicht hat mein Zauber etwas hinein gesogen? Wer weiß das schon. Ihr wolltet aber wissen, wie man Magie bewegen kann. Das ist keine einfache Frage, vor allem wenn ihr euch nicht so mit der Magie auskennt. Hmm, wie kann ich es euch am besten erklären?“
    Er fuhr sich nachdenklich durch die Haare und schaute sich um. Vielleicht gab es ja etwas hier, mit dem er arbeiten konnte? Und tatsächlich: Steine.
    „Lasst mich zunächst sagen, dass es unheimliche viele Erklärungen zur Magie gibt und jeder Magier Magie ganz eigen benutzt. Es gibt nicht eine Lösung sondern so viele wie es Magier gibt. Ich möchte es euch aber mal soi erklären. Nehmt diesen Stein hier“, er hielt einen hoch und legte ihn in seine Handfläche. „Stellt euch vor, dass dies Magie ist. Nun nehmt diese Steine hier und stellt euch vor, dass dies eure eigene Magie wäre. Die, die ihr selbst nutzt und die in euch wohnt. Zunächst müsst ihr euch auf eure eigene Magie konzentrieren und diese, sagen wir einmal, konzentrieren. Sprich nicht so wild herumliegen lassen wie auf dem Boden, sondern sie vielleicht in eine Bahn lenken. Wenn ihr das geschafft habt, müsst ihr euch auf die Magie im Stein oder dem Gegenstand, den ihr bewegen wollt, konzentrieren. Ihr tastet diese Magie vorsichtig mit eurer ab und schickt dann eure Magie raus. Und wenn eure Magie die des Gegenstands berührt, bewegt sich die Magie des Gegenstandes genauso, wie ihr es geplant habt – zumindest ist das das Ziel.“
    Er legte die Steine wieder auf den Boden.
    „Das ist eine nicht vollkommen richtige Erklärung, aber ich glaube sie ist gut um es zu erklären?“
    Kurz hielt er inne und überlegt, was Vivi ihn noch gefragt hatte. Ach ja, Al Shedim und Jharkendar.
    „Ich glaube, ihr wolltet auch noch etwas über Al Shedim und Jharkendar wissen, nicht wahr? Nun, fangen wir mit Jharkendar an. Das ist eine Ruinenstadt mit zwei großen Tempeln auf der Insel Khorinis. Die Insel befindet sich nördlich von Argaan hier. Während sich auf dem Festland, zu dem ich gleich komme, früh ein Innosglaube ausbildet, ist Jharkendar eine der ältesten Adanoskulturen. Viele tausend Jahre lebten dort in den Ruinen in der Nähe eines Dschungels Menschen, die Adanos anbeteten und viel Magie besaßen. Irgendwann aber wandten sie sich dem richtigen Weg ab und Chaos brahc aus. So schlimmes Chaos, dass Adanos selbst eingriff und eine große Flutwelle schickte, die alle Jharkendarianer tötete und das Land von ihren grausamen Taten befreite. Ein trauriges Ende einer großen Kultur, die hier sogar mit Setarrif Kontakt hatte.
    Al Shedim hingegen befindet sich auf dem Festland. Das Festland ist riesig und liegt nordwestlich von hier. Ganz im Süden des Festlandes entlang der Küste steht der alte Tempel von Al Shedim, umgeben nur von Wüste, also ganz viel Sand und wenig Pflanzen. In etwas so wie die feurigen Schluchten im Süden hier auf Argaan, nur noch viel sandiger. Dort lebten auch viele Jahre Adanosdiener, vor tausend Jahren oder so aber wurde die Kultur auch da zerstört von der Flut beziehungsweise einer Flut. Auch hier war man vom Weg abgekommen.
    Was beide Orte verbindet ist, dass wir Wassermagier heute zuerst in Jharkendar gelebt haben bis die Orks uns die Tempel wieder nahmen und danach in Al Shedim und dies zusammen mit Nomaden, Menschen die durch die Wüste ziehen. Noch heute wohnen einige Wassermagier dort und forschen an der Magie und Geschichte, die meisten aber kamen mit hierhin nach Setarrif und leben nun hier. Es sind beides aber Orte, die ich als Heimat bezeichnen würde, weil sie so alt und voller Magie sind. Es lohnt sich, sie einmal zu besuchen, so wie auch das restliche Khorinis und das restliche Festland.“
    Er schaute von ihr hinüber zu den Räumlichkeiten.
    „Soll ich euch vielleicht das Gästezimmer zeigen? Dann könnt ihr euch da schon einrichten und dann schauen, was ihr hier in Setarrif macht. Vielleicht wollt ihr ja bleiben und findet hier eine Berufung – zumindest für den Zwischenstopp wird es wohl reichen.“

  3. Beiträge anzeigen #23
    Veteran Avatar von Kroen
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    Kroen ist offline
    Erleichert blickte Kroen Wombel hinterher. Trotz allem war der Novize nunmal misstrauisch und erwartete jeden Moment, dass der Mann ihn doch noch an den Kragen sprang. Nichts dergleichen passierte jedoch, Wombel blieb nett und höflich. Rasch trank auch der Bärtige aus, wischte sich mit einem Ärmel über den Mund und verließ eilig die Taverne. Nicht, dass jemand auf die Idee kam, ihm doch noch etwas in Rechnung zu stellen. Immerhin hatte er ohne Geld eine Taverne betreten und dort mehr als einen Humpen Bier getrunken. Normalerweise bekam man dafür eine Abreibung, wurde aus dem Wirtshaus geschmissen und durfte es eine Weile nicht verlassen. Normalerweise. Sich ein letztes Mal misstrauisch umblickend trat er durch die Tür ins Freie und floh eiligen Schrittes zum Haus der Magier.

    "Tagchen!"
    grüßte der dort angekommene Novize schließlich Turang, den er erst nach einer Weile des Suchens fand. "Also." begann er sogleich zu erklären. "ums kurz zu machen, ich hab meditiert und glaube ich auch die Magie gefunden. Oder einen Schlaganfall bekommen, eins von beidem. Wenns die Magie war, werd ich wohl erstmal üben müssen, damit umzugehen." Er seufzte. "Sie war ganz anders, als ich sie bisher kannte. Viel... einnehmender und kräftiger."

  4. Beiträge anzeigen #24
    Ritter Avatar von Turang
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    Turang ist offline
    Glasapparaturen, sie waren nicht allzu leicht zu bekommen - was wohl die leicht gesagte Ausdrucksweise von unmöglich war, wenn man nicht entweder genügend Geld besaß, oder die richtigen Leute kannte. Turang war kein reicher Mann und die Leute, die solches verschenkten, kannte er auch nicht. Doch wenigstens Alchimisten waren innerhalb des Ordens zu finden - also diejenigen, die sicher nicht Destiliervorrichtungen verteilend durch die Straßen zogen, aber zumindest eine solche für ein paar Tage verleihen wollten, wenn sie ein anderer Magier des Ordens darum bat. Ein Kessel jedoch ließ sich bei jedem Kesselflicker und Trödelhändler auf dem Markt günstig ersteigern.
    Mit seiner Beute beladen wanderte er durch die Gänge des Hauses der Magier, als ihn sein Schüler fand, der Kunde brachte, die wenigstens ihm im Moment wichtiger als anderes sein mochte und auch dem Magier ein freudiges Lächeln aufs Gesicht zu zaubern vermochte. Er dirigierte Kroen zurück zu seinen Räumlichkeiten.

    "Gut, gut. Wenigstens dann, wenn es kein Schlaganfall war. Das werden wir wohl nur allzu bald herausfinden."


    Turang drückte dem Novizen den Kessel in die Hand, um das Siegel zu brechen, das auf der dicken Eichentür seines Wohnraumes lag, und die Tür aufzustoßen. Er stellte den kleinen Kessel und die Glasapparatur auf seinen Arbeitstisch und sammelte durch fließende Bewegungen Wasser aus der Raumluft und ließ es in den Kessel gleiten, hängte diesen über Kamin auf und entfachte mit Feuerstein und Zunder ein kleines Feuer. Das würde ein wenig dauern, bis das Wasser kochte. Sie hatten Zeit, sich zu unterhalten, bis er endlich mit seinem kleinen Experiment anfangen konnte.

    "Dann ist es nun wohl an der Zeit eine Entscheidung zu treffen: Die Wassermagie umfasst fünf der grundlegensten Zauber unter denen du drei wählen musst: Wasser erschaffen, Kälte, Licht, Magische Flamme und Telekinese. Du musst nun wählen."

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    Veteran Avatar von Kroen
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    Kroen ist offline
    Interessiert betrachtete Kroen den Kessel, in dem nun das Wasser langsam über einem Feuer zum Sieden gebracht wurde. Entweder war es irgendein hochmagisch-achlimistischer Firlefanz, oder Turang wollte sich einen Tee machen. Dunkel erinnerte sich der Novize daran, einmal in Faring mit einem teetrinkenden Wassermagier gesprochen zu haben, doch an seinen Namen, so er ihn überhaupt genannt hatte, erinnerte er sich nicht mehr. Damals, als er noch Feuermagier war und sich, unkonventionell, wie er nunmal schon immer war, in der Hauptstadt der Orks mit einem ihrer Schamanen getroffen hatte.

    Nachdenklich kratzte sich der Novize am Kinn. Damals, als er noch nicht bei den Wassermagiern, sondern ihren roten Vettern Novize war, wurde er nicht vor die Qual der Wahl gestellt. Vermutlich war der Orden des Ausgleichs hier etwas strenger. Nicht zu viel Macht in die Hände eines Einzelnen, oder so.
    Sie hatten alle ihre Vorteile, doch einen konnte der Bärtige mit Sicherheit ausschließen. "Mit Flammen bin ich fertig." meinte er "und Kälte war noch nie meins. Bleiben also die anderen, hm? Welche waren es noch? Licht, Telekinese und... Wasser schaffen, ja?"
    Zumindest mit den beiden erstgenannten hatte er ja schon Erfahrung. Das Licht war ein nützlicher Zauber, der ihn schon oft in der Dunkelheit geholfen hatte und auch die Telekinese waren für einen Faulpelz wie ihn überaus hilfreich. Auf magische Weise Wasser zu erschaffen war für ihn jedoch völlig neu.

  6. Beiträge anzeigen #26
    Ritter Avatar von Turang
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    Eine ähnliche Wahl, wie die, die Turang einst selbst getroffen hatte- doch nicht ganz die Selbe. Dann sollte er sich wohl auf die Suche nach jemandem machen, der Kroen den letzten Zauber lehren konnte, beizeiten.

    "Verstehe. Dann werden wir uns direkt an den ersten Zauber machen: den Wasser-Zauber, schlage ich vor. Er wird sicher der schwierigste der drei für euch sein und genau deswegen auch der erste: ihr braucht für diesen Zauber ein größeres Verständnis der Wassermagie als für die anderen. Und dieses Verständnis kann euch helfen."

    Das Feuer in seinem Kamin gewann langsam an Kraft, mit einem Schürhaken schob turang das Brennholz zu einem Haufen zusammen, an dem die Flammen zu lecken begannen, während das Kaminholz leise knisterte.

    "Dann frage ich dich: wie glaubst du, kann man Wasser magisch bewegen? Vorerst geht es nur um die Bewegung, nicht um den Prozess des Erschaffens."

  7. Beiträge anzeigen #27
    Veteran Avatar von Kroen
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    Kroen ist offline
    Wasser magisch bewegen? Der Bärtige überlegte kurz. Als Feuermagier beispielsweise, hätte er es indirekt bewegen können. Durch eine beschworene Windböe zum Beispiel, oder er hätte durch eine Hitzequelle eine Strömung hervorrufen können. Doch das meinte Turang wohl nicht. Kroen vermutete, dass er das Wasser außerhalb seiner natürlichen Grenzen bewegen wollte. Eine schwebende Wasserkugel, beispielsweise.
    "Telekinese." antwortete der Novize schließlich. "aber das wäre nur ein Mittel zum Zweck, ein äußerer Einfluss."
    Auch ein Feuermagier würde eine beschworene Flamme nicht mithilfe der Telekinese an Ort und Stelle halten. "vielmehr muss das Wasser durch die Magie selber bewegt werden. Da Wasser und Magie verwoben sind, müsste dies machbar sein. Man muss..." wie so oft in magischen Belangen haperte der Novize, wenn er etwas mit Worten erklären sollte. "Das Wasser selber mit der Magie greifen. Jeder einzelne Wassertropfen, der das Wasser ausmacht muss mit der Magie ergriffen und damit die Gesamtstruktur bewegt werden."

  8. Beiträge anzeigen #28
    Ritter Avatar von Turang
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    Turang ist offline
    Turang schüttelte den Kopf. Kroen lag so falsch, wie er nur liegen konnte. Nicht nur, dass ein solcher Versuch weit über die menschliche Fähigkeit zur Fokussierung hinausreichte - Turang hätte ein ordentlicher Sadist sein müssen, um von seinem Schüler zu verlangen, den Telekinese-Zauber zu verwenden, ehe er ihn überhaupt wieder zu beherrschen gelernt hatte.

    "Nein. Bereits der Ansatz deiner Antwort ist falsch. Würdest du Wasser durch einen Telekinese-Zauber heben wollen, wäre das in etwa so erfolgreich, als wolltest du es mit einem einzelnen Finger anheben. Wasser ist seinem Wesen nach flüchtig. Wenn du einen Zauber wirkst, um Wasser zu bewegen und zu formen, dann musst es als Verlängerung deines eigenen Armes verstehen, nicht als etwas, dass du in der Hand hältst."


    Das Wasser in Turang Kessel bildete langsam Dampf. Noch ein paar Augenblicke, dann würde es kochen und er könnte mit seinem ersten Versuch beginnen.

    "Wie in vielen Dingen liegt
    der Schlüssel zum Erfolg in Gelassenheit und Verständnis. Verbissenheit, Aggression, Hast, all das können und werden dich scheitern lassen, wenn du sie zulässt. Versuch deine eigene Magie mit der in Einklang zu bringen, die vom Wasser selbst ausgeht und das erfordert - du kannst es dir sicher bereits denken - Meditation und Übung."

  9. Beiträge anzeigen #29
    Veteran Avatar von Kroen
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    Kroen ist offline
    Verwirrt runzelte Kroen die Stirn. Hatte er nicht selbst gleich gesagt, dass Telekinese der falsche Ansatz war und bereits einen anderen Vorschlag gemacht? Über diesen hatte sich Turang nicht geäußert. Innerlich zeigte der Novize ihm den Vogel, zuckte jedoch äußerlich nur leicht mit den Schultern. Vermutlich lag es mal wieder an der Erklärung. Ihre Sprache hatte einfach nicht die passenden Worte für Magie.
    Nun gut. Also ein weiteres Mal meditieren. Er hatte es sowieso nötig, ein besseres Verständnis für die Magie Adanos' zu bekommen, nachdem sein erstes Herantasten ein eher unschönes Gefühl bei ihn auslösten.
    "Meditieren also." wiederholte der Novize und nickte. Natürlich, was sonst? "Dann werd ich am besten einen stillen Ort aufsuchen, was?"

  10. Beiträge anzeigen #30
    Ritter Avatar von Turang
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    Turang ist offline
    Turangs Antwort schien den Novizen nicht zufrieden zu stellen. Vermutlich, weil er nur auf die erste Variante von dessen Antwort eingegangen war. Zumindest war für den Magier der Unterschied rein nominal gewesen: ob er ihn nun ausdrücklich so nannte oder ihn nur über seine Wirkungsweise mit einbezog, änderte im Grunde gar nichts an der Antwort.

    "Stille ist in diesem Falle nicht ganz so wichtig, wie die Nähe zum Wasser. Ob nun das Meer oder auch der Bergsee, den ich dir gezeigt habe. wichtig ist, dass du die magische Aura des Wasser wahrnehmen kannst."

    Während Kroen ging, blieb turang dieses Mal in seinen Räumlichkeiten und nahm den Kessel mit dem siedenden Wasser vom Kamin, stellte ihn auf eine feuerfeste Unterlage auf seinen Arbeitstisch, während er fest verkorkte Phiolen und das Buch von Tinquilius aus einem Regal zusammen sammelte. Wegsteinstrauch, Frostwurzel, Goblinbeeren und Seraphim. Danach wieder zum Trankrezept. Zuerst die Frostwurzel zerstoßen, in kochendes Wasser geben und von den Pflanzenrückständen filtrieren.

    Eifrig ging der Magier ans Werk. Wollten sie doch mal sehen, wie er sich als Trankmischer machte...

  11. Beiträge anzeigen #31
    Ritter Avatar von Candaal
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    Candaal ist offline
    Ein unauffälliger Mann schob sich durch die Gassen Setarrifs. Unauffällig war das einzig richtige Wort, um diesen Mann zu beschreiben. Hätte nicht seine Körpergrösse und die Silhouette einen Aufschluss darüber gegeben, dass es sich um einen Mann handeln musste, hätte die Gestalt auch gerade so gut als Frau durchgehen können. Sein Gesicht wies nichts Markantes auf. Man erinnerte sich vielleicht an seine Augenfarbe – die waren doch Blau. Oder waren sie Grau? Eigentlich hätten sie auch geradesogut Grün sein können. Er trug eine Kapuze – wie jeder Dritte, der um diese Zeit durch die Gassen schlenderte. Es schien als hätte er ein Ziel – sonst wäre er wohl langsamer gegangen. Ein weiterer Passant glaubte, sich daran zu erinnern, dass der Kerl geputzte Stiefel getragen hätte. Er schaue halt auf so etwas, hatte er später erklärt: Er sei Schuhmacher.

    Ob er Waffen getragen hatte, wurde der Schuhmacher – der Einzige, der sich an die Gestalt, welche das Haus um die neunte Abendstunde herum betreten hatte, erinnern wollte – gefragt. „Nein, er trug keine Waffen“ – „Ein Messer vielleicht?“ – „Vielleicht – woher soll ich das wissen? Ich betatsche keine Fremden Leute auf der Strasse“. Candaal hatte das lautstark geführte Gespräch mitgehört und stellte sich zum Wachmann, der den Schuster befragte. „Entschuldigt, dass ich einfach so hereinplatze. Ihr sucht einen Mann, der dieses Haus betreten hat?“, fragte Candaal und deutete auf ein opulentes Bauwerk, das zwischen den eher bescheidenen Hütten herausstach. „Ich habe ihn auch gesehen“, erklärte er. „Er trug eine Schnapsflasche in der Hand, richtig?“

    Der Schuster schlug sich die Hand gegen die Stirn. „Richtig. Das habe ich ganz vergessen. Wie gesagt: Er war höchst unauffällig“ – „So unauffällig, dass dir die Schnapsflasche nicht aufgefallen ist?“, raunte die Wache. Candaal deutete auf die Passanten, die allesamt mit neugierigen Blicken an ihnen vorbeimarschierten. Gut jeder Fünfte trug eine Flasche in der Hand – um diese Uhrzeit war das kein allzu auffälliger Gegenstand.

    „Hast du ihn auch gesehen?“, wollte der Wachmann wissen. „Natürlich – sonst hätte ich mich wohl kaum an die Schnapsflasche erinnert. Er hat mich angerempelt und ist dann im Haus verschwunden. Ich warte hier seit einiger Zeit auf eine Verabredung“, erklärte Candaal. „Er ist nicht wieder durch diese Türe herausgekommen – oder zumindest ist er mir nicht aufgefallen“ – „Wie? Ich meine, wie soll er denn sonst rausgekommen sein?“ – „Wie gesagt – ich habe auch anderes zu tun, als diese Tür zu betrachten. Ahhh – da ist sie ja. Ihr entschuldigt mich?“ Candaal liess vom Wachmann ab und ging auf eine braunhaarige Frau mittleren Alters zu. Sie grüssten sich als hätten sie schon seit einer Weile Kontakt und gingen zusammen in Richtung Hafen.

    „Alles zu seiner Zufriedenheit erledigt?“, fragte sie nach einigem belanglosen Hin-und-Her. „Wie der Kunde es gewünscht hat“, antwortete Candaal. „Will man wissen, warum der Kerl seine Trophäe schon nach einem Jahr abstechen lässt und es wie einen Raubmord aussehen lässt?“ – „Nein“, antwortete sie knapp. „Obwohl – so wie ich sie mir angeschaut habe – ich weiss nicht ob sie wirklich nur seinen Schwertknauf poliert hat.“

  12. Beiträge anzeigen #32
    Veteran Avatar von Kroen
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    Kroen ist offline
    Ein weiteres, drittes Mal machte sich der Novize auf zum Kanal. Missmutig schlurfend ging er, hier und dort ein paar Blicke verteilen. Im Grunde hatte er keine große Lust, ein weiteres mal wie eine Statue am Kanal zu hocken und 'In sich hinein zu hören'. Wenn er in sich hinein hörte, hörte er meistens Schimpfwörter, die einem Ork die Schamesröte ins Gesicht rufen würden. Dennoch musste es sein, wenn er weiterhin von Turang unterwiesen werden wollte. Zwar wusste er, was er machen sollte, doch nicht so ganz, welches Ziel er erreichen sollte. Vermutlich würde er es schon merken, wenn etwas anders war als sonst.

    Tief durchatmend kniete er sich vor den Wasserlauf und versuchte, seinen Blutdruck etwas zu senken, was ihm eher schlecht als recht gelang. Trotzdem schloss er die Augen und versuchte das Gefühl zurückzurufen, dass ihm das letzte Mal befallen hatte. Gefühl war vielleicht nicht das richtige Wort. Ein Gefühl ging vom Körper selbst aus, manche sagten vom Kopf, andere vom Herz. Dieses 'Gefühl' jedoch kam von außen. Wie eine Windböe keine Gefühlsregung war, und auch Wärme und Kälte nicht, war auch die Magie eher eine Sinneswahrnehmung von Außen, die jedoch weit tiefer reichte. Wäre Magie eine Windböe, würde sie Berge forttragen, wäre sie Kälte, würde sie ganz Varant unter einer dicken Schneeschicht begraben. Doch es war Magie, die Kroen nun ergriff und wieder fortzureißen drohte. Schon im Vorfeld hatte er sich gezwungen, ruhig zu bleiben, es einfach geschehen zu lassen, doch nun, als es soweit war, kostete es ihn seine gesammte Willenskraft. Es schien seinen Lungen zu füllen, doch der Novize zwang sich, weiterzuatmen, und so sehr es an ihm riss, musste er ein Fels in der Brandung sein.
    Dennoch ging sein Atem schwer, während die Magie um ihn toste wie die stürmischste See. Er wusste nicht, ob er schwankte - sicherlich war er für außenstehende ein belustigender Anblick. Kroen riss die Augen auf. Um ihn herum war alles ruhig, das Wasser plätscherte, die Vögel zwitscherten. Dennoch schien die Gewalt der Magie nicht abzureißen, ihn immer weiter erdrücken zu wollen. Er schnappte nach Luft, beugte sich vor und tauchte seinen Kopf in das Wasser. Kälte umgab ihn, das Wasser stammte direkt aus dem Bergsee und war trotz des warmen Klimas Argaans noch immer angenehm kühl. Klitschchnass klebte sein dunkles Haar an ihm, doch die Magie kümmerte es nicht. Und auch wenn er nichts sehen, nichts spüren und nichts hören konnte, wusste er, dass ein Teil dieses tosenden Sturms vom Wasser kam.

    Der Novize zwang sich auf die Beine und setzte vorsichtig einen Fuß vor den anderen. Ein Schritt. Und ein weiterer. Er musste wie jemand wirken, der soeben erst gelernt hatte zu laufen. Langsam entfernte er sich vom Wasser, doch wieder erwarten wurde die Magie nicht schwächer. Vielmehr schien sie einen gewissen Aspekt zu verlieren - als ob man einem Wald die Farbe Rot nehmen würde. Es würde nicht direkt auffallen, die Blätter wären weiterhin grün, die Stämme weiterhin braun. Doch wenn man genau hinsah merkte man, dass etwas nicht stimmte, das Blüten die falsche Farbe hatten und die Eichhörnchen seltsam erschienen.

    "Hört das garnicht mehr auf?"
    stöhnte Kroen und fasste sich an den Kopf, während er sich weiter vorwärts schleppte. Das letzte Mal war er wenigstens nur kurz in den Strudel geraten, doch nun schien er ihn garnicht mehr loslassen zu wollen.

  13. Beiträge anzeigen #33
    Abenteurerin Avatar von Geneviève
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    Geneviève ist offline

    Haus der Magier

    Fröhlich sprang sie auf.
    "Oh ja, das Zimmer würde ich mir gern anschauen!"
    Tinquilius hatte wahrlich schon viel von der Welt gesehen. Gegenden, in denen keine Pflanzen wuchsen und stattdessen zahllos viel Sand zu finden war? Die riesigen Weiten dieses scheinbar endlosen Festlandes? Andere Inseln, die seltsame Geheimnisse bargen? Ein wenig beneidete sie ihn ja schon für die Vielfalt all seiner Erlebnisse und für sein tiefgründiges Wissen über Dinge, von denen sie noch nie etwas gehört hatte. Dennoch wäre das wohl niemals ein Leben für sie gewesen, ganz ohne richtige Heimat und stets an solchen traurigen Orten, an denen einst tausende Leben ausgelöscht wurden.
    "Warum greift Adanos denn zu so drastischen Maßnahmen wie den Flutwellen? Wenn er der Hüter des Lebens ist, sollte er das Leben dann nicht über die Wahl des Gottes stellen, den die Leute anbeten? Was würde es denn für einen Unterschied für ihn machen, wenn die Menschen nicht so handeln, wie er es will? Sollte er sie nicht stattdessen unter allen Umständen schützen?"

    Während sie den Innenhof verließen und die Gänge entlang schritten, musste Geneviève immer wieder auf den Erzstreifen im Hals des Priesters blicken. In Verbindung mit dem fehlenden Finger und der merkwürdigen Schwäche kam sie zu einer Schlussfolgerung, die ihr bisher noch gar nicht in den Sinn gekommen ist.
    "Magie kann also auch sehr gefährlich sein, oder? Gibt es irgendjemanden, der sie denn wirklich gut versteht und der selbst dir bei deinen Problemen helfen könnte?"
    Vielleicht wusste dieser Jemand ja auch, was dafür gesorgt hatte, dass sie dieses seltsame Gefühl beschlich, und wie diese seltsame Veränderung in der Luft Argaans wieder rückgängig gemacht werden konnte.
    "Das mit der Magie habe ich so weit verstanden, aber wie kann man denn seine eigene Magie ansammeln und bewegen? Können das nur bestimmte Leute, oder kann das jeder lernen? Und sind nur Menschen dazu in der Lage?"
    Seltsame Gedanken, die sie hatte. Aber die Idee, den Dachsen beim Bauen ihrer Unterkünfte zu helfen, existierte irgendwie immer noch in ihrem Kopf.

  14. Beiträge anzeigen #34
    Chosen One Avatar von Tinquilius
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    Tinquilius ist offline
    „Dann kommt mal mit, es ist nicht weit.“
    Sie schritten über den Innenhof des Hauses der Magier hinüber zu den Gästezimmern. Auf beiden Seiten gab es Unterkünfte, auf beiden Seiten dazu Gästezimmer. Keine Unmengen, dafür war das Haus der Magier nicht ausgelegt, aber man brauchte hier auch nicht viel. Argaan, obwohl von großer Bedeutung für den Adanosglauben, war bei Weitem nicht so stark besiedelt wie das Festland. Je weniger Bewohner desto weniger Gäste. Ganz simple Rechnung.
    „Nun“, begann er während sie liefen, „es ging Adanos weniger darum, dass sie nun einen anderen Gott anbeteten, denn das Leben schätzt er wahrlich höher als die Anbetung. Soweit wir wissen, verfielen viele Menschen in Wahnsinn und Verwirrung, wurden aggressiv und unberechenbar. Und mit ihrem Verhalten bedrohten sie nicht nur sich selbst, da würde Adanos natürlich nichts tun, sondern auch die anderen Menschen um sie herum. Sie mordeten, raubten und misshandelten jeden, der nicht so dachte wie sie und verunglimpften ihr vorheriges Leben. Manche experimentierten gar mit der Magie herum und wurden noch gefährlicher. Aus der Wüste Varants, dort wo Al Shedim liegt, wissen wir, dass sie sich mit dem Erwecken der Toten beschäftigten und damit Gräuel anrichteten. Das konnte Adanos nicht zulassen und so ließ er die große Flut kommen. Nur sehr wenige entkamen ihr und dies waren diejenigen, die er auch zu retten vorhatte. Die, die nicht dem Wahnsinn anheim gefallen waren. Es ist wahrlich traurig, dass so viele sterben mussten – doch ich glaube manchmal hat man keine andere Wahl. Manchmal kann man Leben nur durch Leben nehmen schützen, zumindest wenn man das Große betrachtet.“
    Sie verließen den bewachsenen Teil und schritten in den Arkadengang. Vorbei an ein paar Novizenkammern – in einer dieser wohnte nun Kroen, ihr neuestes Mitglied im Orden – kamen sie kurz darauf bei einer kleinen Kammer an. Tinquilius öffnete die Tür langsam und offenbarte den Raum dahinter: Ein kleiner Tisch, zwei Stühle und ein Regalbrett, dazu ein komfortabel aussehendes Bett und eine kleine Truhe vor diesem. An den Wänden waren Halterungen für Fackeln angebracht und auf der gegenüberliegenden Seite von ihnen spendete ein Fenster Licht.
    „So, das wäre euer Zimmer. Nichts Großartiges aber ich denke doch, dass es euch ausreichen wird. Vor allem könnt ihr direkt rausgehen zum Innenhof und so etwas Natur haben.“
    Er bedeutete ihr einzutreten. Wenn er an seine erste Kammer im Kloster der Heiligen Allianz zurückdachte, so war dies hier Luxus.
    „Magie, das wolltet ihr ja noch wissen, ist tatsächlich immer gefährlich. Ein erfahrener Magier mag Magie locker aussehen lassen, ungefährlich und einfach. Dem ist aber gar nicht so. Selbst der erfahrenste Magier hat nur eine gewisse Kontrolle über die Magie und es kann jederzeit etwas schiefgehen. Manchmal nur für einen selbst, so wie in meinem Fall – was man natürlich begrüßen muss. Oder aber es betrifft auch andere, weshalb wir Magier unsere Magie, zumindest wenn sie mehr als solch kleine Spielereien ist, eher selten einsetzen. So beispielsweise auch als Heiler. Man kann vieles mit Magie direkt heilen, aber man vieles auch so wieder in Ordnung bringen, es dauert nur länger. Deshalb setzen wir Magier lieber auf solche unmagischen Heilmittel, weil man damit weniger falsch machen kann.
    Es gibt sicherlich jemanden, der mir helfen kann, aber die Person habe ich noch nicht gefunden. Vielleicht muss ich einmal in das Kastell im Süden reisen. Dort habe ich auch meine Heilmagie gelernt und es soll dort wohl einige der besten Heiler geben. Aber derzeit ist alles noch in Ordnung.“
    Er hielt kurz inne und dachte über ihre letzte Frage nach.
    „Hmm, jeder kann tatsächlich Magie lernen, davon bin ich überzeugt, denn in jedem von uns befindet sich Magie. Mal mehr, mal weniger. Je mehr man selbst hat, desto einfacher ist es. Genauso haben manche von Geburt an ein besseres Gespür für Magie und damit können sie auch einfacher Kontrolle über Magie erlangen. Ob man es aber wirklich zu einem Magier schafft, wenn die eigenen Fähigkeiten und Reserven sehr gering sind, wage ich zu bezweifeln. Aber einfache Tricks und Kunstgriffe wird wohl jeder lernen können. Denn ihr müsst euch, so tue ich dies wenigstens, die Magie wie Blut vorstellen. Blut fließt überall durch euern Körper und hält euch am Leben. Ähnlich die Magie.“
    Er hielt seine rechte Hand nach vorne, die Handfläche nach oben. Einen Moment blieb die Hand wie sie war, dann schimmerte sie hellblau. Zur besseren Veranschaulichung ließ er seine Haut durchsichtiger erscheinen. Nun sah man bläuliche Linien unter dieser, die pulsierten.
    „Ein gewisser Teil befindet sich bei euern Organen und hält diese in Gang, mehr Magie jedoch fließt durch den Körper. Der Unterschied zum Blut liegt nun darin, dass ihr euern Blutfluss nicht steuern könnt, Magie hingegen reagiert auf euern Willen. Unbewusst steuert ihr sie immer, weshalb ihr vielleicht auch diese Ahnung habt beziehungsweise ein solches Gefühl. Ihr scheint einfach so fähig, eine Veränderung in der Magie zu spüren. Ihr habt vermutlich auch ein erhöhtes Potential, könnte ich mir vorstellen. Aber noch einmal zum Steuern: Es gibt nicht nur einen Weg. Manche benötigen viel Ruhe und meditieren, andere können dies nur mit geschlossenen Augen, wiederum andere auch mit geöffneten. Manche sprechen auch ihre Zauber, manche nicht - jeder Magier aber benutzt Gesten. Allen gemein ist auch, dass sie das um sie herum ignorieren, sich also innerlich abschotten. Je mehr Übung man hat, desto einfacher ist dies und desto einfacher kann man aber auch die eigene Magie spüren. Als Anfänger hingegen fällt einem dies noch sehr schwer und man braucht erst einmal viel Ruhe.“
    Er schaute zu Vivi.
    „Hat euch das etwas geholfen? Es ist nicht so leicht die Magie zu erklären. Nicht umsonst fürchtet man Magier manchmal: Das Wissen um die Magie scheint so mysteriös, dass nur bösartige Menschen davon wissen können.“

  15. Beiträge anzeigen #35
    Waldläufer Avatar von Naberius
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    Naberius ist offline
    Es war bereits dunkel, als eine einsame Gestalt durch die Straßen Setarrif wandelte. Eine Robe mit Kapuze verdeckte das Gesicht und ließ nur den Zipfel eines Bartes erscheinen. Eine Eule auf der rechten Schulter rundete das Bild einer zwielichtigen Person ab und ließ die meisten Leute, die zu dieser Stunde noch durch die Gassen der Stadt schlichen, der Gestalt ausweichen. Doch hätten sie gewusst, wer die Person unter dem blauen Stoffe war und wie er tickte, dann hätten sie niemals auch nur einen Hauch von Misstrauen dem Mann entgegen geschleudert. Doch niemand erkannte den Bäcker auf seinem Weg in die heiligen Hallen der Bibliothek.
    Naberius hatte immernoch den leuchtend blauen Bergkristall, welcher er nutzen wollte um einen Stab zu erschaffen. Doch was würde der Stab nutzen, wenn er ersteinmal fertig gestellt wäre. Das konnte man immernoch dann klären, wenn es soweit war.
    Vielleicht würde der Alte, der langsam ein wenig an Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit zurück gewonnen hatte, sich für den Stabkampf interessieren. So war er zumindest nicht Schutzlos, wenn etwas seinen Weg kreuzen würde. Außerdem hätte er dann auch die Möglichkeit, die Schäfchen Adanos zu beschützen. Weiterhin, war der Stab ansich keine tödliche Waffe. Immerhin fehlten die scharfen Kanten oder Spitzen um einen Mensch ernsthaft zu verletzten. Doch auch ein gut und kräftig geführter Hieb eines Stabes konnte einen Menschen oder ein Wesen in die Besinnungslosigkeit oder gar in den Tod führen und ihn vor seinen Schöpfer stellen. Doch das war nicht Naberius primäres Ziel ein Leben zu nehmen. Doch er würde sich und andere zumindest gerne verteidigen können.
    Die Bibliothek suchte er wieder auf, um seine Studien bezüglich der magischen Stäbe weiter zu führen und zu vertiefen. Es gab noch vieles, was er wissen musste, damit er, wenn er sich das nächste Mal nach Tooshoo zu den Druiden aufmachte, das Holz und den Bergkristall in keinem sinnlosen Experiment zerstören würde. Doch um völlig sicher zugehen, war ein Besuch der Bibliothek garantiert nicht das falscheste.
    In der Bibliothelk angekommen ließ sich der Alte zu den Büchern seiner Begierde hingeleiten und setzte sich an einen kleinen Tisch um mit seinen Studien zu beginnen. Ein kleines Notizbüchlein in seiner Tasche sollte von nun an der Hort seines Wissens und seiner Forschung werden.

  16. Beiträge anzeigen #36
    Veteran Avatar von Kroen
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    Kroen ist offline
    Magie toste um ihn herum. Ständig und unaufhörlich, wie ein Wirbelsturm, der von immer neuer Kraft gespeist wird und für alle Ewigkeiten über die Erde brauste. Schlimmer noch: Über jene Erde, auf der Kroens Füße standen. Wie konnte es sein, dass er sie bisher noch nicht wahrgenommen hatte, diese kräftigste aller Urgewalten?

    Unsicher wuchtete sich der Novize von seinem Bett auf, setzte die Füße auf den Boden, wie um sich zu vergewissern, dass er noch immer dort war. Kurz drehte sich alles, dann beruhigte es sich. Kroen stand auf, fasste mit unsicherer Hand zu einer Wand um sich abzustützen. Normalerweise waren dies das sichere Zeichen, dass das letzte Bier am vorigen Abend zu viel war, doch er hatte seit Tagen kein Bier mehr getrunken.
    "Scheiß Meditation." brummte Kroen, als er langsamen Schrittes zu Turangs Gemächern ging.

    "Keine Meditation mehr!"
    maulte er dort, nachdem ihm der Magier geöffnet hatte. "Das verträgt sich nicht mit mir. Lass es uns lieber anders probieren. Einfach mal versuchen."
    Es konnte ja nicht so schwer sein. Immerhin waren nicht nur ausgeglichene Personen in der Lage, Magie zu wirken - er selbst war das beste Beispiel gewesen.

  17. Beiträge anzeigen #37
    Ritter Avatar von Turang
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    Turang ist offline
    Fasziniert betrachtete Turang die kleine Phiole, gefüllt mit einer blass violetten Flüssigkeit. Nach dem Trankrezept sollte der Trank diese Farbe annehmen, wenn man die Ingredienzien zum richtigen Zeitpunkt vermengt hatte und anschließend einige Zeit lang unberührt ziehen ließ. Offenbar hatte der Magier Erfolg gehabt, zumindest vom Augenschein her war der Trank das gewünschte Resultat, doch galt es nun, ihn noch im Feldversuch zu erproben. Turang hatte so eine Ahnung, an wem Tinquilius den Trank testen wollte und das behagte ihm überhaupt nicht.
    Das ungeduldige Pochen an der Tür kam ihm mittlerweile vertraut, nicht viele prügelten so unverdrossen auf das Holz, als fürchteten sie, der Bewohner hätte eine neue magische Dimension erschaffen, die das Zimmer auf das zwanzigfache seiner ursprünglichen Größe ausgeweitet hätte, sodass man das holz schon mit Gewalt bearbeiten musste, wollte man nicht Gefahr laufen, völlig ignoriert zu werden. Auch das gab an und für sich, auch hätte er es nicht ohnehin schon erraten, genug Aufschluss über den Einlass Begehrenden, es musste jemand sein, der ihn noch nicht allzu lange kannte, denn solche, die es taten, waren im Allgemeinen darüber informiert, dass der Magier weder das magische Know-How noch die Absicht besaß, an der Raumzeit herumzufummeln, er hatte dafür zu schlechte Erfahrungen mit den Resultaten der Experementierfreudigen gemacht, denen solche Sorgen abgingen.

    "Kroen"murmelte er sich in den Bart und öffnete die Tür, um den Novizen einzulassen, der ihn sogleich mit Beschwerden überschüttete. Turang widerstand dem Drang, die Tür sofort wieder zuzuschlagen, und hörte sich die Vorwürfe an.

    "Aha." kommentierte er die Ausführungen seines Schülers "Dir wäre es also lieber, einfach aufs Geratewohl loszuzaubern und zu gucken, was wohl passieren könnte, habe ich das richtig verstanden?"

  18. Beiträge anzeigen #38
    Veteran Avatar von Kroen
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    Kroen ist offline
    Selbst in seinem derzeitigen Zustand fiel es Kroen nicht schwer, die Skepsis aus Turangs Worten herauszuhören. Die beiden Männer waren einfach zu verschieden, als dass dies über kurz oder lang nicht passierte. War Turang ein ruhiger, besonnener Mann, war Kroen impulsiv und - nunja, nennen wir es temperamentvoll. Und so waren auch die Ansprüche der beiden verschieden, und was bei Turang funktionierte, kratzte bei Kroen auf lästige Art und Weise an den Nerven.
    "Ja." antwortete er also trotzig. "Warum nicht? Ich war selber mal Magier, wie du dich erinnerst, und ich weiß, dass es funktioniert." Er seufzte und merkte, dass er hier wohl etwas Diplomatie brauchte. Eine Weile kratzte er die letzten Reste davon aus dem hintersten Eckchen seines Bewusstseins, dann befeuchtete er sich die Lippen.
    "Hör mal, ich bin kein Idiot. Ich kenn mich mit Magie immernoch aus, und ich weiß, dass ich weder aus Versehen einen Dämon beschwören noch Setarrif mit einer Flut ins Meer stürzen kann. Für dich mag dieser ganze... ruhige Meditationskram vielleicht funktionieren, aber ich bin nicht du, und ich würde es gerne anders probieren, weil es für mich nunmal nicht funktioniert." Kurz versuchte er erfolglos, eine Reaktion in Turangs Gesicht auszumachen. "Okay?"

  19. Beiträge anzeigen #39
    Ritter Avatar von Turang
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    Turang ist offline
    Gemächlich schlenderte Turang zu seinem Bücherregal und zog eines der dickeren Bücher heraus, auf dessen Einband einzig das Wort Arcaney geschrieben stand. Obwohl das Buch ein ordentlicher Wälzer war, waren nur die ersten paar Seiten wirklich beschrieben, wie der Magier nur allzu gut wusste. Er schlug eine der allerersten Seiten auf, auf der mehrere Skizzen eines Runenringes mit einem gefassten Edelstein gezeichnet waren und in der Runenschrift Jharkendars Beschreibung und Funktionsweise genau vermerkt waren. Turang hatte sich diese Seite schon sehr lange nicht mehr durchgelesen.

    "Von mir aus. Wir machen es auf deine Weise..."

    Er blickte verschmitzt lächelnd zu seinem Schüler, auf dessen Gesicht sich ein wenig Verwirrung, aber vor allen Dingen Misstrauen sich abzeichnete - völlig berechtigtes Misstrauen, wie Turang ihm insgeheim einräumen musste.

    "...wenn du mir mit einem klitzekleinen Test beweisen kannst, dass du mit deinen Worten recht hast. Vor einigen Jahren bin ich mit einer kleinen Reisegruppe in die Berge gezogen, um, ja ich weiß, das klingt naiv, einen Schatz zu bergen. Wir wussten von einem Versteck, in dem Schmuggler Ware für Schwarzhandel horteten. Was wir dort unter anderem fanden, war ein Ring, der einen von uns fast vernichtet hätte. Sieh dir diese Zeichnungen an und sage mir: was hatte es mit diesem Ring auf sich und warum ist dieser Jemand jetzt noch am Leben, wenigstens so weit ich weiß? Wenn du mir das beantworten kannst, lasse ich dir freie Hand. Wenn nicht, machen wir es weiter so, wie bisher oder du suchst dir einen anderen Lehrer, das ist dann deine Entscheidung."

  20. Beiträge anzeigen #40
    Veteran Avatar von Kroen
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    Kroen ist offline
    Genervt strich sich Kroen durchs Haar. Ein Rätsel, natürlich. Und das in seiner Verfassung! "Lass mal sehen." brummte der Schwarzhaarige und beugte sich über das Buch, den ominösen Ring zu besehen. Es war ein mit Runen verzierter Ring, der die Fassung für einen Stein hielt. Natürlich konnte er auf der Zeichnung nicht erkennen, was für ein Stein es gewesen sein mag, zumal Geologie nichts war, für das sich der Bärtige sonderlich interessierte. Dennoch hatte er ein Ass im Ärmel, war er doch einst in der Kunst der Verzauberung bewandt - die alten Bücher des Ordens der Feuermagier sprachen in diesem Zusammenhang von 'Magischen Schmieden', obgleich Kroen dafür nicht einmal einen Hammer in die Hand nehmen musste. Er bedauerte es, dass der verzauberte Kiesel irgendwo in Thorniara lag und von den nichtsnutzigen Feuermagier für irgendeine dumme Spielerei gehalten wurden, wenn er nicht schon zerstört worden war.
    "Ein verzauberter Ring." murmelte der Novize. "Ich kann die Runen nicht lesen, sonst könnte ich vielleicht sagen, was für ein Zauber. Ich tippe auf etwas schwarzmagisches, oder einen Fluch."
    Die Runen sahen seltsam aus, anders als alle, die er bisher gesehen hatte. Zwar konnte er weder die Nordmarer Runen lesen, auch die Varanter Glyphen nicht und auch nicht die altmyrtanischen Schriftzeichen, doch er konnte sie erkennen, wenn er sie sah.
    "Ich vermute, der Ring kommt nicht vom Festland. Vielleicht also auch eine vollkommen fremde Magieschule."

    Ein weiteres Mal besah er sich den Ring. Es wäre so viel einfacher, würde er wirklich vor ihm liegen, und nicht nur die Abbildung.
    "Fast vernichtet. Mhm. Entweder ist es ein Zauber, der eine Person nur zur Schwelle des Todes bringt, aber nicht darüber, oder der Zauber wurde vorher unterbrochen. Ich tippe auf zweiteres, ein 'Ich bringe dich nur halb um'-Zauber wäre zumindest ungewöhnlich. Also entweder wurde der Ring vorher abgenommen, oder er wurde zerstört."

    Er legte die Stirn in Falten. "Den Ring abzunehmen würde jeden anderen in Lebensgefahr bringen. Also wohl eher zerstört. Ich schätze, der Stein wurde herausgebrochen, irgendwie. Alles andere wäre zu aufwändig, wenn auch nicht unmöglich."
    Es war alles nur wirres Raten, was Kroen veranstaltete, doch durch seine Erfahrung konnte er einige Dinge zumindest ausschließen.
    "Fassen wir zusammen: Ring, verzaubert, böse Magie. Vorher abgenommen oder zerstört, vielleicht auch beides, Proband gerettet. Hast du ein Becher Wasser?"

    Mit Finger massierte sich der Schwarzhaarige die Stirn um die Schmerzen dahinter zu vertreiben. Die Konzentration tat ihr übriges, die Magie, der er um ihn spürte tat den Rest.
    Geändert von Kroen (05.09.2014 um 14:46 Uhr)

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