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  1. #61
    Deus Avatar von VRanger
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    Glandis | Am Flussbaum • Ein Erbe wird erzählt

    [Bild: VR_Gladis_1.png] Es war wie immer für Glandis: Überraschend. Sie hatte etwas erzählt, was sie lustig fand und Aril empfand etwas ganz anderes dabei. Gut sie hatte auch gelacht, aber nicht über die Ausreißerinnen, sondern, dass sie verstoßen worden wäre. Unter normalen Gegebenheiten wäre die Dalish aufgestanden, ohne ein Wort, hätte nichts mehr beachtet und wäre ohne zurückzuschauen gegangen. Doch es war eben nichts normal hier in dieser Situation. Eigenartigerweise fühlte sie sich zu anderen Umständen wohl. Nein, sie freute sich sogar darauf etwas von dem was jetzt aus ihrer Sicht völlig ‚raen‘, also schief, in der Welt stand gerade zu rücken. Ganz in ihrem Innersten vermutete sie bereits, dass ihr Versuch es ‚toer‘, also gerade, werden zu lassen, zu erneuten Überraschungen führen würde. Doch wie bereits vernommen, die Dalish wollte es für sich tun. Vielleicht auch deshalb der besondere Blick auf diesen Einwand von Aril.

    Dann sagte Aril noch: „ Wenn man alles nur mündlich weitergibt, wie soll man sich das denn merken?“ Weiterhin fügte sie als Zweitens in ihrer Aufzählung an: „Wieso wurdest du verstoßen? Kamst du nicht zum Spähen hierher?“

    Glandis blieb die Ruhe selbst. Sie hörte zu, nickte. Es war ein unmissverständliches Zeichen, dass sie die Fragen vernommen hatte. So setzte sie ihre Geschichte fort:

    »Aril, du bringst es mit deinen Fragen auf den Punkt. Nichts ist einfach und gleich zu verstehen. In früheren Tagen hätte ich dich gefragt, auch wenn ich geahnt hätte, es würde dich ärgern: ‚Hast du all die Bücher gelesen und auch verstanden? Und kann jedermann in der Burg die Bücher lesen?‘ Doch heute mache ich es nicht. Denn mit dem Weitererzählen ist es in einer gewissen Weise schwierig. Stirbt jemand oder ein Teil des Clans geht verloren, was auch schon passiert ist, dann ist auch das Wissen verloren. Die,« dabei vermied Glandis das Wort ‚Stadtelfen‘ bewusst, obwohl es ihr sicher geläufig sein sollte, »die, von den einst unseren, die bei euch Dienst tun, haben alles vergessen. Mit alles meine ich auch alles. Ehre, Tradition, Achtung vor seinem Volk, Respekt vor der Geschichte der Alten, all das aufgegeben für ein paar Münzen in der Hand und einem vermeintlich sicheren Dach über dem Kopf.«

    Sie hatte sich stark erregt, fing sich aber wieder. Zumindest war die Röte den schlanken Hals emporgekrochen. Aber so schnell dieser Anflug gekommen war, so schnell hatte sich die Dalish wieder im Griff und sprach mit aller Besonnenheit weiter. »Du unterschätzt die Funktion der Sprache,« sagte Glandis zu Aril. Um das zu bekräftigen, fügte sie hinzu: »Prüfe dich, wie viel von dem, was du dein Wissen nennst, wurde dir erzählt, hast du von anderen abgeschaut, hast du erfahren aus Tätigkeit und wie viel davon stammt aus deiner Bibliothek? Bei uns im Clan gibt es im eigentlichen Sinne keinen Vater, keine Mutter. Ich konnte schlafen oder essen, bei dem ich gerade war. Es ist wie eine große Familie. Aber ich hatte dann auch das zu tun, was der Tischherr dem an den Tisch sitzenden sagte. Er hat mir auch Dinge erklärt. Warum ist es so. Was ist zu tun. Das war mein Weg zu lernen. Sicher auch in der Gruppe mit einem Mentor, aber vieles, was ich heute weiß, stammt aus dem Wissen der Gruppe. Aus dem Wissen der Dalish. Und wenn ich mal in Lage …« dabei schluckte Glandis. Denn sie hatte an das Wort ‚hên‘, an ein mögliches Kind gedacht. Doch so, wie der Gedanke aufkam, strich sie ihn von der Tagesordnung und kam zu ihrem Vortrag zurück.

    »Für uns Dalish, auf der Suche nach unseren Wurzeln, mit einem Wissen, das nur noch, damit meine ich das Wissen aus früheren Zeiten, aus Bruchteilen besteht, ist die Weitergabe eines der für uns lebensnotwendigen Dinge. Es formt, es bildet, aber es erzieht auch.«

    Dann schaute sie zu Aril und fragte sie: »Aril, habe ich dir die Frage, wie man sich alles merken kann, beantwortet?« Glandis fügte noch an, ohne eine Antwort auf die Frage abzuwarten: »Deine zweite Frage werde ich dir gleich beantworten. Doch, wenn du etwas wissen willst, wäre es mir lieber, du fragst an der Stelle, wo ich die Frage hervorgerufen haben. Denn so oft erzähle ich nicht so lang und manchmal sind die Worte nicht genau gewählt oder du hast ein anderes Verständnis zu der Bedeutung, was sicherlich zu verstehen ist.« Dabei lachte sie so, wie sie bei dem Wort Ausreißerinnen gelacht hatte.

    VRanger ist offline Geändert von VRanger (09.09.2014 um 20:11 Uhr) Grund: verlinkt
  2. #62
    Mahou Shoujo  Avatar von Önee-sama
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen

    [Bild: Arian_klein.jpg]

    [Bild: Abyss_klein.jpg]


    Claudettes Vorschlag klang gut und ihre Sorge um Abyss ehrlich. Arian merkte, dass Claudettes Stimme eine zuvor unbekannte Weiche in sich trug, als sie von ihren Schwestern sprach. Vermutlich war Abyss nun geschützter, als je zuvor. Doch erwähnte sie auch einen gemeinsamen Aufbruch.

    Verstehe ich euch richtig, Lady Vance, ihr wollt uns morgen früh begleiten? Wollt ihr denn nicht wissen, was unser Ziel ist, oder unser Plan?

    Offensichtlich verabscheute Claudette dieses Loch und wollte ihrer jetzigen Situation möglichst verlassen. Arian begrüßte diese Idee, schien Claudette sowohl fähig, als auch ehrlich und hilfsbereit zu sein. Und sollten nochmals Werwölfe oder andere Kreaturen sie angreifen… sollte er fallen…

    Verzeiht mir, ich möchte Abyss von dem hier beschlossenen erzählen. Vielleicht können wir den Karren ebenfalls im Stall unterbringen?, schlug er vor, um Claudette etwas zum nachdenken zu geben, während er zu Abyss ging, die gedankenversunken in die Sterne blickte.

    Abyss, ich…, begann Arian.
    Ich weiß. Ich hab es gehört, die Frau will mit uns kommen, morgen früh. Ich find´s gut, sagte sie zu Arians Erleichterung.
    Aber Arian!, setzte sie mit viel zu ernstem Gesichtsausdruck für ihr Alter an: „Ich möchte nicht, dass du dir Sorgen um mich machst. Und du sollst nicht immer alles für mich gut machen, auch wenn es dir dabei schlecht geht!
    Arian lächelte gerührt und ging in die Hocke.
    Aber das mach ich doch gar nicht. Mir geht es sehr gut. Trotzdem bin ich für dich und deine Sicherheit verantwortlich. Doch ich täte nichts lieber, meine Kleine“.
    In Abyss Augen sammelten sich glänzende Tränen. Plötzlich fiel sie Arian um den Hals und drückte ihn. Dabei sagte sie leise: „Danke!“
    Arian war etwas überrascht. Zwar war Abyss bisher immer dankbar gewesen, doch hatte sie ihn noch nie umarmt. Etwas perplex schloss er seine Arme um die zerbrechliche Elfe und erwiderte die Umarmung.
    Abyss dachte an ihre Eltern, die sie sehr vermisste. Trotzdem war sie sehr froh, Arian bei sich zu haben. Nachdem sie sich heimlich die Tränen aus den Augen gewischt hatte, löste sie sich aus der Umarmung und lächelte Arian an.

    Etwas später hatte Arian den Karren mitsamt Abyss und Zugpferd zum Stall gebracht, wo Claudette ebenfalls wartete. Abyss saß auf dem Karren und war putzmunter, obwohl es mittlerweile späteste Nacht war. Arian trat an die große Frau heran. Er räusperte sich.

    „Lady Vance, Abyss und ich wollen euch das Angebot unterbreiten, ab dem morgigen Tag mit uns gemeinsam zu reisen. Wir wollen nach Denerim. Abyss´ Eltern und sie selbst stammen aus dem dortigen Gesindeviertel, obwohl sie noch sehr, sehr jung war, als sie es verließ. Doch vielleicht hat sie dort noch Familie

    Arians Stimme wurde etwas dünner bei dem Gedanken tatsächlich Onkel oder Tante von Abyss vorzufinden und sie dort zu lassen.

    Ich selbst werde mich, nachdem für Abyss Sicherheit gesorgt ist, erneut der königlichen Armee anschließen, um der Bedrohung durch die dunkle Brut erneut zu begegnen. So der Erbauer will, werden wir sie in einer weiteren Schlacht besiegen. Denn ansonsten sind wir verloren, fürchte ich“.

    Er sah sich um. Abyss saß auf dem Karren und summte eine schöne Melodie, welche den müden Krieger noch schläfriger werden ließ. Doch jetzt sollte sie schlafen und er wachen. Er ging zu Abyss und sagte ihr, sie solle sich hinlegen und schlafen. Beim ersten Strahl der Sonne würden sie aufstehen und das Lager verlassen. Abyss nickte, wickelte sich in eine Decke ein und legte sich in eine für sie bequeme Position, auf die Seite gerollt und mit angezogenen Beinen. Arian deckte sie zusätzlich mit seinem Mantel zu, dann ging er erneut zu Claudette.

    Auch ihr solltet jetzt etwas schlafen, Mylady. Den Stallburschen habe ich übrigens noch nicht gesehen. Hoffentlich ist er nicht zu überrascht, wenn er uns alle hier vorfindet. Ich übernehme die erste Wache!

    Die Nacht war nun beinahe halb rum und Arian beobachtete die wenigen Personen, die sich zu dieser zweifelhaften Zeit noch im Hof herumtrieben. Ein paar wankten sturzbesoffen, einer kroch sogar auf allen Vieren, begleitet von dem klatschenden Geräusch Erbrochenen, das auf dem Boden aufschlug. Der Stall lag in völliger Finsternis. Sein Karren mit den beiden schlafenden Damen stand rechts im Stall, welche eher ein paar in den Boden gestampfte Holzpfähle mit einem Dach, das sich bis zur Palisade zog war. Zum Glück regnete es nicht, doch selbst wenn, wäre Abyss geschützt.

    Arian zog den Ring, den er am rechten Zeigefinger trug ab, begutachtete seine glänzenden Runen und steckte ihn dann auf den Linken. Dort drehte er den Ring im Kreis, was den Finger stark erwärmte und ein wohliges Gefühl ausstrahlte, als würde er die Hände nahe an ein Kaminfeuer halten. Dabei achtete er wachsam auf die Gestalten im Hof. Die betrunkenen Männer, vermutlich allesamt Soldaten, waren verschwunden, doch nun sammelte sich inmitten des Hofes eine kleine Gruppe Männer. Arian konnte erkennen, dass sie bewaffnet waren, denn von ihren plumpen Körper streckten sich lange Lanzen, Knüppel und Äxte in die Dunkelheit. Zu ihnen stieß ein Mann von ähnlicher Größe wie Arian, der die Bewaffneten allesamt überragte. Er war so dürr und schlaksig, dass er sich hinter einem dünnen Baum hätte mühelos verstecken können. Er lief zu der Gruppe und flüsterte ihnen etwas zu. Zu Arians Unmut wandte sich die Gruppe Richtung Stall und kam bedrohlich näher.

    Aus der Ferne wirkte die Gesellschaft wie eine unförmige, waffenstarrende Masse. Beim Näherkommen erkannte Arian jedoch den Kommandanten des Forts, Hauptmann Gravka. Er watschelte mit seltsam weit gespreizten Beinen voran, hinter ihm seine Gruppe. Scheinbar waren nicht alle die ihm folgten auch wirklich Soldaten. Einige von ihnen sahen wie typische Halsabschneider aus, mit zotteligen Umhängen, gammeligen gelben Zähen und in dem Mondschein glänzenden Dolchen. Arian, der vorher gegen einen Balken gelehnt hatte, richtete sich zu voller Größe auf und trat ihnen entgegen.

    Aaah, ihr seid ja noch wach!“, schnurrte Gravka bedrohlich.
    Offensichtlich bin ich das. Was tut ihr hier? Ein Rundgang?
    „Ja, ein Rundgang. Wie ihr wisst, obliegt mir die Sicherheit des Lagers. Wer weiß schon, was für Schurken ich hier in meinem Großmut manchmal hinein lasse. Ist das euer Karren?“

    Arian nickte, stellte sich jedoch breitbeinig vor die Männer, die beiden Hände auf dem Schwertknauf gefaltet.

    Ich dachte, ich mache mal eine Bestandsaufnahme. In diesen Zeiten muss ich an das Wohl aller denken! Und unser Stallbursche hier…“, er deutete auf den hageren, langen Mann: „…berichtete von einem reich gefüllten Karren und dass ihr in Gesellschaft eines kleines Fräuleins und dieser langen Schlampe reist“
    Eine Bestandsaufnahme mitten in der Nacht? Macht euch nicht lächerlich, Hauptmann!
    , entgegnete Arian barsch. Das bösartige Grinsen Gravkas verflog und Wut zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. Eine dicke Ader pochte nun auf seiner Stirn.

    Passt auf, was ihr sagt, Reisender! Sonst lasse ich euch auspeitschen und draußen anketten, sodass die Wölfe euch fressen!“

    Arian sagte nichts, stand nur stumm da und verwehrte den nun sauer dreinblickenden Wachen und Halunken den Weg zum Karren. Plötzlich hörte er ein Geräusch hinter sich.

    Abyss! Geh zurück!, rief er der Elfe zu, die nun plötzlich mitten im Stall stand und die Szenerie beobachtete.

    Abyss? Mir sagtet ihr, sie heißt Keira! Und ihr sagtet, sie sei hässlich und kein so leckeres Früchtchen…“, sagte Gravka und leckte sich die Lippen.
    Komm doch mal her, Kleines!“, sagte er an Abyss gewandt und krümmte anlockend den Zeigefinger.
    Arian zog langsam sein Schwert. Das unverkennbare Geräusch einer Klinge, die aus ihrer Scheide gezogen wird, durchschnitt die Nacht. Arian hielt schützend die linke Hand vor Abyss Anblick, sodass die Augen des Hauptmanns sie nicht auszogen. Dieser war sowieso zu sehr damit beschäftigt, das meisterhaft geschmiedete Schwert anzustarren. Langsam kam ihm der Gedanke, dass Arian ihn nicht nur in Bezug auf seine Begleitung angelogen hatte.

    Ich mache euch einen Vorschlag, Reisender! Ihr habt mir die riesige Braut nicht gebracht und diese hat den Stallburschen für nur eine Nacht bezahlt. Ihr wolltet euch doch wohl ohne meinen Preis davonstehlen, ist es nicht so? Nun, ihr habt die Krone im Hinblick auf dieses Täubchen belogen. Doch ich könnte euch vergeben. Gebt sie mir, für eine Nacht und ihr erhaltet freien Abzug nach einer vollen Woche, mit frisch gefühlten Vorratssäcken und… mal sehen… 50 Silberlingen in eurer Tasche. Wie klingt das?“, feilschte der Hauptmann.

    Ich mache euch einen Gegenvorschlag. Nehmt eure Männer und verzieht euch in das Dirnenhaus, oder legt euch schlafen. Lasst uns morgen früh abziehen und es muss zu keinem Kampf kommen“.

    Der Hauptmann spuckte aus.
    Ihr seid einer, wir sind neun. Wie wollt ihr sterben? Vor oder nach eurer kleinen Huren dort? Vielleicht spieße ich ihren Kopf sogar neben Eurem auf!“

    Abyss! Lauf zurück zum Wagen und wecke Lady Vance!, rief Arian. Sofort wandte sich Abyss um und flitze zu Claudettes Schlafplatz. Arian bereitete sich indes vor. Jedoch anders, als die sich im langsam und mit den Waffen im Anschlag nährenden Männer erwarteten. Mit dem Ring am Zeigefinger berührte er die Klinge seines Schwertes. Mystisch glühten die Runen, von hellem Schein. Dann zog Arian seine Hand über die Oberfläche des Schwertes, als würde er es aus einer imaginären Scheide ziehen. Und dort, wo seine Hand vorbeiwanderte, begannen rote Flammen auf dem Stahl zu schlagen. Das Feuer erleuchtete die Nacht und die erstaunten Gesichter seiner Gegner.

    Hohe Stellung. Beide Hände an den Griff, das Schwert über den Kopf, die Klinge leicht nach Hinten. Rechter Fuß Vorne, Linker etwa weiter hinten. Stand suchen!, dachte er. Der Kampf begann.

    Indes ließ Abyss zu der auf dem Karren liegenden Kriegerin und rüttelte fest an ihr.
    Lady Vance! Lady Vance! Arian braucht Hilfe!, schrie sie aufgelöst.


    [Bild: Queens_Blade___Claudette_2_ava.jpg]

    Claudette erkannte, das Arian zwar erleichtert über ihr Angebot der Hilfe war, etwas verwunderte ihn aber doch der vorgeschlagene gemeinsame Aufbrauch am nächsten Tage.
    Er wird schon noch dahinter kommen, dass niemand von unserem Schlage wirklich hier verweilen möchte...
    Dann sah sie ihm dabei zu, wie er zu der kleinen Abyss ging, um das Mädchen in dem hier beschlossenen Plan einzuweihen. Claudette nutzte die Zeit und wandte sich dem nahen Stall zu. Sie schaute kurz und erblickte den Stallburschen. Also ging sie erhobenen Schrittes auf diesen zu, um mit ihm über den Preis für 3 Personen zu verhandeln. Als sie am Stall ankam, drehte sie sich noch einmal zu Arian und Abyss um, damit sie sicher sein konnte, dass sich den Beiden niemand näherte. Dann schaute sie wieder nach dem Stallburschen und...
    Was? Wo ist er so schnell hin? Und das ohne ein Geräusch...
    Claudette durchsuchte den gesamten Stall, was nicht mehr wie 10 Sekunden beanspruchte, konnte aber niemanden finden.
    Na ja, bis jetzt hat er nur Geld für meine Person... es könnte sogar billiger für uns werden...
    Als sie wieder zum Eingang des Stalls ging, kamen ihr Arian mit Abyss und dem Karren entgegen. Arian erklärte ihr, dass er Abyss zu Verwandten nach Denerim bringen wolle, damit sie in Sicherheit wäre. Er selbst wolle anschließend der Armee wieder beitreten, um erneut gegen die dunkle Brut zu kämpfen. Für Claudette waren dies zwei Dinge, die sie im Moment nicht so recht mit sich vereinbaren konnte. Nach Denerim zu reisen war gefährlich, denn es würde die Wahrscheinlichkeit enorm erhöhen, dass sie auf Rekrutierer stießen, je näher sie Denerim kamen. Und ein erneutes Einreihen in die Armee würde für Claudette bedeuten, unter Loghain zu dienen, den sie für einen der Hauptschuldigen für das Gemetzel bei Ostagar hielt!
    Außerdem... diese Armee, die sich im Norden formiert... es ist ungewiss, ob sie wirklich in nächster Zeit gegen die dunkle Brut eingesetzt wird... Genauso gut könnte ich dann in einer Armee stecken, die in Richtung Bannorn marschiert! Und nein, ich könnte niemals gegen meine eigene Familie kämpfen!
    Unschlüssig, was sie ihm darauf sagen sollte, verhielt sie sich lieber schweigsam. Claudette sah dabei zu, wie Arian die gute Abyss schlafen schickte und ihr anschließend mitteilte, dass er die erste Wache übernehmen werde, was ihr jetzt die Gelegenheit zur Ruhe bescherte. Also wollte sie die Gelegenheit nutzen und schwang sich auf den Karren. Sie zog das Schwert mitsamt der Halterung ab, entledigte sich ihres Mantels und nahm eine der bereit liegenden Decken. Dann nahm sie eine leichte Haltung aus Sitzen und Liegen ein, die ihr bei Gefahr ein schnelles Aufstehen ermöglichen würde. Dazu legte sie ihr Schwert neben sich. Abschließend schloss sie ihre Augen...
    Doch der Schlaf wollte sich nicht so recht einfinden - zu sehr war sie in Gedanken beschäftigt.
    Denerim also... wenn ich es genau betrachte, ist der schnellste Weg von hier wohl wirklich nach Norden Richtung Hauptstadt und dann nach Westen in die Heimat...
    Bei dem Wort Heimat stockte sie kurz - sie verstand sich prima mit ihren Halbschwestern... bei ihrem Verhältnis zu ihrem Vater und ihrer Stiefmutter sah es schon anders aus. Ihr Vater hatte sie als Bastardtochter immer anders als die offiziellen Erbinnen behandelt... und ihre Stiefmutter war ihr gegenüber zwar freundlich und alles andere als abweisend, dennoch war es schwer, zu ihr aufgrund von ihrem Vater eine Beziehung aufzubauen... und trotzdem überwog am Ende die Sorge um ihre Heimat und ihre Familie.
    Ahhh... meiner Heimat steht ein Bürgerkrieg bevor. Selbst wenn Loghain nicht ins Bannorn marschiert. Es kann gut sein, das kleinere Lords dort selbst versuchen, sich andere Ländereien unter ihre Nägel zu reißen! Was es zum Kampf kommen lassen kann, der sich schnell wie ein Lauffeuer ausbreiten wird... und dann wird irgendjemand Loghain um Hilfe bitten! Diese Hilfe bekommt dann die Seite, welche sich ihm anschließt im Kampf gegen... gegen wen eigentlich genau??? Im Norden bei Denerim ist NIEMAND, der Ferelden gefährlich werden kann! Orlais, wenn überhaupt würde aus dem Westen kommen... die Freien Marschen sind... zerstritten... und eine qunarische Invasionsflotte!? Also, warum ist die Armee im Norden...
    Doch egal, wie sehr sie ihren Verstand auch bemühte, es wollte sich keine Antwort einfinden...

    Lady Vance! Lady Vance! Arian braucht Hilfe!
    Claudette war plötzlich hellwach! Auch wenn sie wenig Schlaf bekommen hatte durch ihre Gedankenspielereien, war sie zu sehr Soldatin, als das ein 'Alarmweckruf' nicht sein Übriges bei ihr tun würde! Sofort griff sie nach ihrem Schwert, sprang vom Karren, während sie sich gleichzeitig umsah. Dabei zog sie sofort Thunderclap aus seiner Scheide, ließ die mächtige Waffe jedoch in ihrer linken Hand nach unten gerichtet und nahm mit ihrer Rechten die völlig hektische Abyss bei der Schulter.
    "Wo meine Gute?"
    "Dort!"
    Abyss zeigte aufgeregt mit einer Hand in die Richtung von Arian.
    "Beeilt euch bitte!"
    "Das tue ich... und du verstecke dich solange! Hörst du?"
    Claudette wartet nicht erst, ob Abyss ihrer Bitte nach kam, denn sie sah auch aus dieser Entfernung, dass Arian gegen eine Übermacht stand. Sofort nahmen ihre Beine ihre Arbeit auf.
    Verdammt! Auch wenn es Halsabschneider sind... neun oder zehn gegen Einen... das ist für jeden schwer!
    Dabei fiel ihr Blick auf etwas, was sie kurz innehalten ließ.
    Das... könnte funktionieren...
    Ihr Schwert in der Linken halten, nahm sie mit ihrer Rechten die 'Waffe' aus dem Stroh am Ausgang des Stalles. Dann legte sie sie sich so zurecht, dass sie die Waffe weit würde schleudern können und begann zu zielen.
    Sie beginnen, ihn zu umkreisen... Der! Der wird mir am nähsten stehen und mir den Rücken zukehren!
    Schon nahm sie Anlauf und stieß nach einigen Metern die Waffe durch die Lüfte...
    Diese Waffe war eine Heugabel für das Stroh im Stall gewesen. Nicht so aerodynamisch, wie man das bei einem echten Speer erwarten konnte, so verfügte Claudette doch über ausreichend Kraft, auch eine Heugabel über eine beeindruckende Weite zu werfen. Die Heugabel machte also einen Bogen durch die Lüfte und traf dann ihr Ziel!
    Der Kerl wusste nicht, wie ihm geschah, als sich drei der Zacken aus der Heugabel durch seinen Hals bohrten und er anschließend von der Wucht des aufprallenden Wurfgeschosses von den Beinen geholt wurde.
    Claudette hatte da schon längst wieder begonnen zu laufen und machte jetzt einen Sturmangriff auf den nächsten der Halunken, der sich noch ein wenig zu wundern schien, was seinen Kameraden da gefällt hatte. Dennoch ließ ihn Claudette's Kriegsschrei herumdrehen und...
    Erstarren! Claudette hatte bei ihrem Sturmlauf die Blitzrunen in ihrem großen Schwert aktiviert. Jetzt wanden sich immer wieder unzählige kleine Blitze über die Oberfläche ihres Zweihänders und gleichzeitig stießen einige davon immer wieder in die Luft um sie herum. Dieses Bild einer riesigen Amazone, die mit der Kraft von Blitzen selbst auf den armen Kerl zustürmte und dabei ein Geheul los ließ, sollte das Letzte sein, was er in seinem Leben sehen würde! Denn schon einen Moment später war Claudette heran und bohrte ihre Waffe schnurstracks durch die rechte Brust des Mannes. Selbst wenn er irgendeine Hoffnung haben würde, eine solche Wunde zu überleben - die Elektrizität, die von ihrem Schwert ausging, hinterließ genug verbranntes Fleisch in der Wunde, dass es keine Hoffnung mehr gab... gleichzeitig setzten die Blitze den Körper des Gauners so unter Strom, dass die Leiche regelrecht zu qualmen begann! Dann begann der leblose Körper nach hinten zu fallen und Claudette zog ihr Schwert wieder heraus...
    Anschließend nahm sie eine herausfordernde Haltung ein, bei der die zuckenden Blitze ein gespenstisches Lichterspiel über ihren Körper ergehen ließen.
    Thunderclap! Welch treffender Name... Wenigstens hatte mein Vater nicht gespart, als es darum ging, mich ordentlich zu bewaffnen...
    Dann machte sie sich bereit, auf den Nächsten loszugehen, wohl wissend, dass ihre jetzige Erscheinung so gut wie jeden Gegner mehr verängstigen würde, als Worte es je könnten!
    Önee-sama ist offline Geändert von Önee-sama (02.09.2014 um 09:57 Uhr)
  3. #63
    Auserwählter Avatar von Shepard Commander
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    Claudette erkannte, das Arian zwar erleichtert über ihr Angebot der Hilfe war, etwas verwunderte ihn aber doch der vorgeschlagene gemeinsame Aufbrauch am nächsten Tage.
    Er wird schon noch dahinter kommen, dass niemand von unserem Schlage wirklich hier verweilen möchte...
    Dann sah sie ihm dabei zu, wie er zu der kleinen Abyss ging, um das Mädchen in dem hier beschlossenen Plan einzuweihen. Claudette nutzte die Zeit und wandte sich dem nahen Stall zu. Sie schaute kurz und erblickte den Stallburschen. Also ging sie erhobenen Schrittes auf diesen zu, um mit ihm über den Preis für 3 Personen zu verhandeln. Als sie am Stall ankam, drehte sie sich noch einmal zu Arian und Abyss um, damit sie sicher sein konnte, dass sich den Beiden niemand näherte. Dann schaute sie wieder nach dem Stallburschen und...
    Was? Wo ist er so schnell hin? Und das ohne ein Geräusch...
    Claudette durchsuchte den gesamten Stall, was nicht mehr wie 10 Sekunden beanspruchte, konnte aber niemanden finden.
    Na ja, bis jetzt hat er nur Geld für meine Person... es könnte sogar billiger für uns werden...
    Als sie wieder zum Eingang des Stalls ging, kamen ihr Arian mit Abyss und dem Karren entgegen. Arian erklärte ihr, dass er Abyss zu Verwandten nach Denerim bringen wolle, damit sie in Sicherheit wäre. Er selbst wolle anschließend der Armee wieder beitreten, um erneut gegen die dunkle Brut zu kämpfen. Für Claudette waren dies zwei Dinge, die sie im Moment nicht so recht mit sich vereinbaren konnte. Nach Denerim zu reisen war gefährlich, denn es würde die Wahrscheinlichkeit enorm erhöhen, dass sie auf Rekrutierer stießen, je näher sie Denerim kamen. Und ein erneutes Einreihen in die Armee würde für Claudette bedeuten, unter Loghain zu dienen, den sie für einen der Hauptschuldigen für das Gemetzel bei Ostagar hielt!
    Außerdem... diese Armee, die sich im Norden formiert... es ist ungewiss, ob sie wirklich in nächster Zeit gegen die dunkle Brut eingesetzt wird... Genauso gut könnte ich dann in einer Armee stecken, die in Richtung Bannorn marschiert! Und nein, ich könnte niemals gegen meine eigene Familie kämpfen!
    Unschlüssig, was sie ihm darauf sagen sollte, verhielt sie sich lieber schweigsam. Claudette sah dabei zu, wie Arian die gute Abyss schlafen schickte und ihr anschließend mitteilte, dass er die erste Wache übernehmen werde, was ihr jetzt die Gelegenheit zur Ruhe bescherte. Also wollte sie die Gelegenheit nutzen und schwang sich auf den Karren. Sie zog das Schwert mitsamt der Halterung ab, entledigte sich ihres Mantels und nahm eine der bereit liegenden Decken. Dann nahm sie eine leichte Haltung aus Sitzen und Liegen ein, die ihr bei Gefahr ein schnelles Aufstehen ermöglichen würde. Dazu legte sie ihr Schwert neben sich. Abschließend schloss sie ihre Augen...
    Doch der Schlaf wollte sich nicht so recht einfinden - zu sehr war sie in Gedanken beschäftigt.
    Denerim also... wenn ich es genau betrachte, ist der schnellste Weg von hier wohl wirklich nach Norden Richtung Hauptstadt und dann nach Westen in die Heimat...
    Bei dem Wort Heimat stockte sie kurz - sie verstand sich prima mit ihren Halbschwestern... bei ihrem Verhältnis zu ihrem Vater und ihrer Stiefmutter sah es schon anders aus. Ihr Vater hatte sie als Bastardtochter immer anders als die offiziellen Erbinnen behandelt... und ihre Stiefmutter war ihr gegenüber zwar freundlich und alles andere als abweisend, dennoch war es schwer, zu ihr aufgrund von ihrem Vater eine Beziehung aufzubauen... und trotzdem überwog am Ende die Sorge um ihre Heimat und ihre Familie.
    Ahhh... meiner Heimat steht ein Bürgerkrieg bevor. Selbst wenn Loghain nicht ins Bannorn marschiert. Es kann gut sein, das kleinere Lords dort selbst versuchen, sich andere Ländereien unter ihre Nägel zu reißen! Was es zum Kampf kommen lassen kann, der sich schnell wie ein Lauffeuer ausbreiten wird... und dann wird irgendjemand Loghain um Hilfe bitten! Diese Hilfe bekommt dann die Seite, welche sich ihm anschließt im Kampf gegen... gegen wen eigentlich genau??? Im Norden bei Denerim ist NIEMAND, der Ferelden gefährlich werden kann! Orlais, wenn überhaupt würde aus dem Westen kommen... die Freien Marschen sind... zerstritten... und eine qunarische Invasionsflotte!? Also, warum ist die Armee im Norden...
    Doch egal, wie sehr sie ihren Verstand auch bemühte, es wollte sich keine Antwort einfinden...

    „Lady Vance! Lady Vance! Arian braucht Hilfe!“
    Claudette war plötzlich hellwach! Auch wenn sie wenig Schlaf bekommen hatte durch ihre Gedankenspielereien, war sie zu sehr Soldatin, als das ein 'Alarmweckruf' nicht sein Übriges bei ihr tun würde! Sofort griff sie nach ihrem Schwert, sprang vom Karren, während sie sich gleichzeitig umsah. Dabei zog sie sofort Thunderclap aus seiner Scheide, ließ die mächtige Waffe jedoch in ihrer linken Hand nach unten gerichtet und nahm mit ihrer Rechten die völlig hektische Abyss bei der Schulter.
    "Wo meine Gute?"
    "Dort!"
    Abyss zeigte aufgeregt mit einer Hand in die Richtung von Arian.
    "Beeilt euch bitte!"
    "Das tue ich... und du verstecke dich solange! Hörst du?"
    Claudette wartet nicht erst, ob Abyss ihrer Bitte nach kam, denn sie sah auch aus dieser Entfernung, dass Arian gegen eine Übermacht stand. Sofort nahmen ihre Beine ihre Arbeit auf.
    Verdammt! Auch wenn es Halsabschneider sind... neun oder zehn gegen Einen... das ist für jeden schwer!
    Dabei fiel ihr Blick auf etwas, was sie kurz innehalten ließ.
    Das... könnte funktionieren...
    Ihr Schwert in der Linken halten, nahm sie mit ihrer Rechten die 'Waffe' aus dem Stroh am Ausgang des Stalles. Dann legte sie sie sich so zurecht, dass sie die Waffe weit würde schleudern können und begann zu zielen.
    Sie beginnen, ihn zu umkreisen... Der! Der wird mir am nähsten stehen und mir den Rücken zukehren!
    Schon nahm sie Anlauf und stieß nach einigen Metern die Waffe durch die Lüfte...
    Diese Waffe war eine Heugabel für das Stroh im Stall gewesen. Nicht so aerodynamisch, wie man das bei einem echten Speer erwarten konnte, so verfügte Claudette doch über ausreichend Kraft, auch eine Heugabel über eine beeindruckende Weite zu werfen. Die Heugabel machte also einen Bogen durch die Lüfte und traf dann ihr Ziel!
    Der Kerl wusste nicht, wie ihm geschah, als sich drei der Zacken aus der Heugabel durch seinen Hals bohrten und er anschließend von der Wucht des aufprallenden Wurfgeschosses von den Beinen geholt wurde.
    Claudette hatte da schon längst wieder begonnen zu laufen und machte jetzt einen Sturmangriff auf den nächsten der Halunken, der sich noch ein wenig zu wundern schien, was seinen Kameraden da gefällt hatte. Dennoch ließ ihn Claudette's Kriegsschrei herumdrehen und...
    Erstarren! Claudette hatte bei ihrem Sturmlauf die Blitzrunen in ihrem großen Schwert aktiviert. Jetzt wanden sich immer wieder unzählige kleine Blitze über die Oberfläche ihres Zweihänders und gleichzeitig stießen einige davon immer wieder in die Luft um sie herum. Dieses Bild einer riesigen Amazone, die mit der Kraft von Blitzen selbst auf den armen Kerl zustürmte und dabei ein Geheul los ließ, sollte das Letzte sein, was er in seinem Leben sehen würde! Denn schon einen Moment später war Claudette heran und bohrte ihre Waffe schnurstracks durch die rechte Brust des Mannes. Selbst wenn er irgendeine Hoffnung haben würde, eine solche Wunde zu überleben - die Elektrizität, die von ihrem Schwert ausging, hinterließ genug verbranntes Fleisch in der Wunde, dass es keine Hoffnung mehr gab... gleichzeitig setzten die Blitze den Körper des Gauners so unter Strom, dass die Leiche regelrecht zu qualmen begann! Dann begann der leblose Körper nach hinten zu fallen und Claudette zog ihr Schwert wieder heraus...
    Anschließend nahm sie eine herausfordernde Haltung ein, bei der die zuckenden Blitze ein gespenstisches Lichterspiel über ihren Körper ergehen ließen.
    Thunderclap! Welch treffender Name... Wenigstens hatte mein Vater nicht gespart, als es darum ging, mich ordentlich zu bewaffnen...
    Dann machte sie sich bereit, auf den Nächsten loszugehen, wohl wissend, dass ihre jetzige Erscheinung so gut wie jeden Gegner mehr verängstigen würde, als Worte es je könnten!


    [Bild: Arian_klein.jpg]

    [Bild: Abyss_klein.jpg]

    Neun Männer, die ihn zu umkreisen begannen. Neun verlauste Schurken, manche davon in eine militärischen Uniform. Neun Gegner und doch machte sich Arian wenig Sorgen. Er dachte einen Moment an die Zeiten, in denen er alleine gegen selbige Zahl gut ausgerüsteter und ausgebildeter Chevalier und Tross kämpfte. Damals war er allerdings auch noch viel jünger gewesen und sein Haar voll, lang und dunkel.

    Langsam schlossen die Angreifer ihren Kreis um den Ritter, der noch immer das brennende Schwert über dem Kopf hielt und auf einen Angriff wartete. Arian wusste, dass der Kampf unausweichlich war, doch hätte er ihn lieber verhindert. Trotz zahlloser Schlachten, die Arian in seinem Leben schlagen musste, ging er lieber den Weg des Friedens und hasste es, Leben zu nehmen. Die Notwendigkeit diesen Übels wurde ihm jedoch schlagartig bewusste, als ein schwarzgekleideter, mit zwei krummen Dolchen bewaffneter Schurke auf ihn zustürzte. Doch bevor Arian sich zur Wehr setzte, erschrak der Schuft, als er sah wie mit grausigem Knallen eine Mistforke den Hals eines Mitstreiters durchschlug und diesen auf dem Boden vor Arians Füßen festnagelte. Diesen Moment nutzte Arian, um ein Zeichen zu setzte. Mit dem linken Fuß tat er einen Schritt Richtung Dolchträger und ließ die brennende Klinge von Oben herab sausen. Die Luft knisterte, als die Klinge sie durchschnitt und dann fleischfressend und knochenbrechend zwischen Hals und Schulter einschlug und tief in den Oberkörper des ungepanzerten Feindes eindrang. Sofort fing seine faserige Kleidung Feuer und während Arian das Schwert ohne Widerstand aus dem Körper zog, kippte dieser in Flammen stehend um. Im selben Moment hörte Arian einen lauten, aggressiven Kriegsschrei. Zu seiner Rechten sah er Claudette. Geschmeidig wie eine angreifende Katze sprang sie aus dem Schatten des Stalls und stürzte sich auf einen angewurzelten Soldaten. In ihren Händen hielt sie ihren Zweihänder, der von magischen Blitzen umhüllt war und dessen Spitze auf ihr Gegenüber gerichtet war. Ein mächtiger Stoß durchbohrte Claudettes Gegner, dessen Körper augenblicklich zu rauchen begann, während dutzende kleiner Blitze ihn durchzuckten.

    Der Tote glitt wie von selbst von Claudettes Waffe herunter. Schockiert starrten die Männer des Hauptmanns auf die verkohlte Leiche. Claudette nahm eine herausfordernde Haltung an, ihr Gesicht war angespannt und brutal. Ihr Mund war leicht geöffnet, sodass man ihre aufeinandergepressten Zähne sehen konnte, die im Licht der Blitze seltsam bläulich funkelten.

    Das Blatt hatte sich gewendet. Nun stand es Sechs gegen Zwei, und die Moral der Sechs war sehr angeschlagen, bei dem Anblick und dem beißenden Geruch der toten Kameraden. Arian hob wieder sein Schwert, bereit weiter auf einen Angriff zu warten. Hauptmann Gravka fluchte und zog jetzt selbst seine Klinge. Aufgrund seiner geringen Größe glich seine Waffe einem Kurzschwert.

    Auf sie, ihr faulen Hunde! Macht die Bastarde fertig!“ befahl er. Arian befürchtete, dass der Hauptmann schlau genug wäre, auch seine restlichen Wachen zu mobilisieren. Gegen ein ganzes Lager könnten es Claudette und er nur sehr schwer aufnehmen.

    Wer mir den Kopf des Alten bringt, der darf als erstes die lange Schlampe schänden!“, motivierte Gravka. Dies bewegte einen überaus grobschlächtigen Kerl in der Uniform der Truppen dazu, auf Arian zuzustürzen und seine mit Eisennieten besetzte Holzkeule, die wohl einen Streitkolben ersetzten sollte, nach ihm zu schwingen. Mit Leichtigkeit parierte Arian die zwei gekreuzt geführten Hiebe. Bei der letzten Parade versetzte er dem plumpen Soldaten einen Knaufstoß auf den Hinterkopf, was diesen etwas benommen an Arian vorbeitaumeln ließ. Dies nutze Claudette und führte ihr Schwert kreisend gegen den Angreifer. Mit einem kräftigen, waagerecht geführten Hieb enthauptete Claudette den Unglücklichen, der noch zwei Schritte an ihr vorbei stolperte und dann dumpf auf dem Boden aufschlug.

    Gravka!, schrie Arian die Gestalten vor sich an.
    Gravka, so muss das nicht enden! Lasst und in Ruhe und wir verlassen morgen das Lager! Gravka!
    Doch keiner antwortete. Nur die übrigen Feinde drucksten im Dunkeln. Arian nahm eine entspannte Haltung an, das Schwert locker in der rechten Hand. Hin und wieder drehte er es, sodass es einen Feuerring schlug.
    Gebt auf!“, krächzte ein Hellebardenträger. Arian konnte sich ein amüsiertes Lächeln nicht verkneifen. Dieser Soldat war entweder strohdumm oder verzweifelt.
    Gebt ihr auf! Wo ist euer Hauptmann? Er hat euch verlassen, wieso solltet ihr euer Leben für ihn wegwerfen?
    Er hat uns nicht verlassen!“, entgegnete er unterschwellig drohend.

    Ariaaaaaaaaaaaaan!
    Das Blut des Ritters gefror zu Eis, als er Abyss panischen Schrei vernahm. Blitzschnell wandte er sich um und beinahe wäre sein Herz stehengeblieben. Gravka hatte sich um ihn und Claudette gestohlen und sich Abyss gepackt. Nun hielt er sie vor sich, seine glitzernde Klinge an ihren dünnen Hals gelegt. Er lächelte bösartig, während er sich rückwärts bewegte. Abyss wimmerte vor Angst.

    Was macht ihr nun, Pilger?“, rief Gravka provozierend herüber.
    Lasst sie gegen, Gravka! Dann verschone ich euer Leben!, versprach Arian, obwohl er nicht wusste, ob er das Versprechen einlösen würde. Gravka lachte. Langsam bewegte er sich zu einer ansteigenden Rampe, die auf die Palisaden führte, Abyss immer wie einen Schild vor sich haltend.

    Kümmert euch um den restlichen Abschaum, Mylady!“, zischte Arian, während er langsamen Schrittes auf den Hauptmann und seine Geisel zuging, die sich nun beinahe bis auf die Palisade vorgetastet hatten. Vorsichtig setzte Arian einen Fuß vor den nächsten, um Gravka nicht zu verunsichern. Dieser hatte nun die Palisade erreicht und überblickte von dort das sich ihm bietende Schauspiel. Hinter sich hörte Arian das knisternd der Blitze, dann ein Aufschrei und das Klirren von Metall auf Metall, welches sich einen Augenblick später zu einem knirschenden, schmatzenden Geräusch und einem schmerzhaften Stöhnen verwandelte. Gravka schaute wie gebannt auf die Kriegerin, die in den Reihen seiner Verbliebenen aufzuräumen begann. Das verschaffte Arian die Chance, ebenfalls die Palisaden zu erklimmen, sodass er Gravka nun in seine bösartig funkelnden Augen blickte. Der Vollmond, der nun hinter schweren, stofflichen Wolken auftauchte beschien das bizarre Bild, das sich ihnen nun darstellte. Im Hof lagen schwarze, leblose Gestalten, während Claudette noch immer todbringend wirbelte. Die roten Blutlachen schimmerten im Mondlicht. Gravkas Schwert reflektierte regelrecht und Abyss helle Haut schien im kalten Schein des Himmelskörpers beinahe schneeweiß.

    Keinen Schritt weiter!“, keifte Gravka Arian an und drückte Abyss die Klinge an die Kehle. Sie schluchzte, als ein feines Rinnsal kostbar glänzenden Blutes aus dem kleinen Schnitt lief. Die abstrakte Szene des mit dem brennenden Langschwert auf des Hauptmanns Gesicht zielenden Ritters, des kleinen Schurken, der sich mit einem ebenso kleinen Mädchen schütze und dem Tod, der unter ihnen wütete wurde durch das garstige Heulen wilder Bestien, die nun da der Mond sich in voller Pracht offenbarte zu Rasen begannen, komplettiert.

    Bei Andraste, beim Erbauer! Ich schwöre euch Gravka, lasst sie gehen oder ihr werdet heute Nacht sterben!, drohte Arian so ruhig wie möglich. Der Hauptmann lachte gehässig.
    Oooh. Beim Erbauer? Hier draußen gibt es keinen Gott außer mir, Pilger!“, spuckte Gravka.
    Werft euer Schwert weg, oder ich schwöre euch das war der letzte Moment ihres kleinen, erbärmlichen Lebens!“, fuhr er fort und drückte die Schneide noch etwas stärker, was weiter Blutstropfen aus der offenen Stelle treten ließ. Arian sah in Abyss Gesicht. Vielleicht wollte sie stark bleiben, doch es gelang ihr nicht. Stille Tränen liefen ihr über die Wangen und die Bahnen, welche sie hinterließen spiegelten sich im Mondschein. Um nicht zu laut zu wimmern, biss sie sich auf die Lippen, doch Arian konnte ihre Angst klar erkennen. Es brach ihm sein Herz und so warf er sein Schwert von der Palisade in den Innenhof, wo es scheppernd aufschlug. Arian hob ergebend die Hände und beschwor resignierend:
    Lasst sie gehen, Hauptmann. Sie hat euch nichts getan!

    Gravka lachte.
    Ihr seid alle schuldig! Und für den Tod meiner Männer wird mir eure Kleine hier Dienste leisten müssen“.
    Als Arian klar wurde, dass der Hauptmann Abyss nicht gehen lassen würde, wurde er wütend. Er deutete mit dem Finger auf Gravka und schrie ihn an.

    Ihr! Ihr seid weder ein Gott, noch seid ihr ein Hauptmann! Ihr seid ein gewöhnlicher Hurensohn, Gravka! Ein Bastard, der sich nicht mehr traut, als kleine Mädchen als Schild zu verwenden!
    Gravkas Gesicht wurde zu einer wutverzerrten Grimasse. Er packte Abyss an ihrem Haarschopf und zog sie zu gewaltig, dass sie auf hinter ihm auf den Palisadenboden aufschlug. Abyss schrie auf und blieb auf dem hölzernen Gang liegen. Gravka stürzte sich auf Arian und stieß mit seinem Kurzschwert Richtung Bauch zu. Arian wich aus, sodass der Stoß links an seinem Körper vorbeiglitt. Dort hielt er den Arm fest und schlug dem Hauptmann die Faust ins Gesicht. Der wütende Hieb knockte diesen beinahe aus und er ließ seine Waffe fallen. Ein weiterer Schlag zertrümmerte seine Nase.

    Arian sah zu Abyss, die ihr Gesicht in den Händen vergraben hatte und sich zu einer kleinen Gestalt zusammenkauerte.
    Ihr werdet nie wieder ein Mädchen berühren, Gravka!, brüllte Arian mit dröhnender Stimme, packte den Hauptmann am Hals und hob die erbärmliche Kreatur weit in die Luft.
    Wartet! Wartet!“, röchelte dieser, doch Arian wartete nicht. Er schleuderte den Körper mit aller Kraft über die Palisade und in die unheimliche Dunkelheit, die sich hinter ihr erstreckte. Ein paar Sekunden lag herrschte Stille, dann hörte Arian den dumpfen Aufschlag und das knackende Brechen von Knochen.
    Das letzte, was Arian sah waren zahlreiche Paare gelben Augen, die in der Dunkelheit aufflammten. Er hörte ein Rascheln und Huschen in der Finsternis und das erstickende Gurgeln Gravkas, das einem panischen Schrei entsprang.

    Arian eilte zu Abyss und sammelte sie vom Boden auf. Er klopfte den Dreck von ihrem Kleid und schloss sie in die Arme.
    Abyss, ist alles in Ordnung?
    Ich… ich.. ich hatte solche Angst, dass er dir was tut!
    , schluchzte sie.
    Ich hatte auch Angst, dass er dir etwas tut, meine Kleine, sagte Arian und strich ihr übers Haar. Abyss Atmung wurde ruhig und noch ehe Arian weiter mit ihr reden konnte, was sie eingeschlafen. Die Anstrengungen des Tages und die Aufregung der Nacht hatten die kleine Elfe vollkommen erschöpft. Arian hob sie auf und trug sie die Palisaden herunter. Unten traf er auf Claudette. Außer ihr stand sonst niemand mehr.

    Vielen Dank! Ich fürchte jedoch, wir müssen uns nun etwas ausdenken, Lady Vance. Gravka ist tot, wir könnten vermutlich bis zum Morgen hier verweilen, doch weiß ich nicht, wie man das alles“, er nickte zu den Gefällten, „erklären kann. Außerhalb treiben aber die Werwölfe ihr Unwesen. Was meint ihr?
    Shepard Commander ist offline
  4. #64
    Mythos Avatar von Neclord
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    Zitat Zitat von Önee-sama Beitrag anzeigen
    [Bild: Emanuelle___ava.jpg]

    Emanuelle merkte es Ivy an, wie sie darum rang, um auf seine Entschuldigung eingehen zu können. Dann schüttelte die Schönheit ihren Kopf und sagte etwas.
    "Grämt euch nicht kleine Prinzessin. Euch trifft keine Schuld."
    So... sie sieht schon eine Prinzessin in mir? Vielleicht sollte ich eine Situation herbei führen, in der sie mich retten kann? Denn viele träumen doch insgeheim davon, eine Prinzessin aus der Not retten zu können... selbst Frauen!
    Dann bemerkte er, wie Ivy seinen Arm streichelte.
    Na, möchte da doch noch jemand mit der Prinzessin im Bette landen...
    Doch Ivy's nächster Satz zerstörten alle Hoffnungen auf eine leidenschaftliche Nacht mit ihr.
    "Ich mag euch. Wirklich. Doch ich gehe davon aus dass dies eine neuartige Erfahrung für euch zu sein scheint und genau deshalb wollte ich euch nicht mit der Situation überfordern."
    Emanuelle musste wirklich an sich halten, nicht laut zu lachen und seine Fassade damit zu zerstören.
    Kindchen... mit der Situation überfordert? Ich!? Ohh, wenn du wüsstest, dass die Nacht deines Lebens genau neben dir sitzt... du hättest dir schon längst alle Kleider vom Leibe gerissen und wir wären dabei, das gesamte Dorf zu wecken! Aber gräme dich nicht... du hast definitiv Emanuelle's Interesse geweckt! Was nur die schönsten Frauen in Ferelden von sich behaupten können...
    Gebannt sah er zu, wie Ivy einen kurzen Blick auf den Wassereimer warf, um dann wieder mit ihren blauen Augen in die von Emanuelle zu blicken.
    Was hast du vor, meine Schönheit...
    Plötzlich legte sich Ivy aufs Bett, dann nahm sie Emanuelle und zog ihn zu ihr runter. Sein Kopf wurde dabei auf den Rundungen der exotischen Schönheit platziert und er genoss es in Gedanken ihre wohligen Kurven zu spüren. Gleichzeitig streichelte eine Hand von ihr über seine Wange und...
    "Es ist alles gut meine Kleine. Es ist alles gut..."
    Verdammt! So nah und doch so fern...
    Kurz hatte er gehofft, dass die junge Frau doch noch einen Versuch in Richtung leidenschaftlicher Nacht unternehmen würde. Doch wusste er nur zu gut, was jetzt gerade ablief.
    Sie denkt, sie müsse mich trösten... Haahhhhhh... Von hier an ist es für heute unmöglich, nochmals eine Attacke auf sie zu wagen... Mir bleibt wohl nichts anderes übrig, als für heute mitzuspielen und morgen dann... ja, morgen dann auf eine weitere Gelegenheit zu warten! Aber erstmal...
    Eine kleine Weile blieb er so liegen, genoss einerseits die Liebkosung seiner Wange und auf der anderen Seite nahm er jede erdenkliche Faser von Ivy's Körper mit seinem Kopf auf... was vornehmlich den Bereich betraf, wo sein Kopf zur Zeit ruhte.
    Schließlich beschied er, dass es Zeit zum Schlafen wäre. Doch vorher galt es, der guten Ivy eine Gegenleistung abzuknöpfen für das Abblitzen lassen! Als erhob er seinen Kopf, drehte sich zu Ivy's Gesicht, stützte einen seiner beiden Arme aufs Bett und legte den anderen wie rein zufällig leicht auf Ivy's Oberkörper. Dann begann er wie eine Frau zu sprechen, der gerade eine schwere Last von den Schultern genommen wurde.
    "Ich danke euch sehr, meine Teuerste... ich werde mich nun waschen und dann würde ich mich schlafen legen wollen."
    Als er geendet hatte, stand er würdevoll auf, fischte aus seinem Rucksack ein feines Tuch zum Waschen und machte sich auf den Weg zum Eimer. Auf halber Strecke blieb er aber stehen, so, als wäre ihm gerade erst etwas eingefallen.
    "Verzeiht, wenn ich euch noch etwas fragen... oder eher um etwas bitten möchte. Könntet ihr vielleicht... Würdet ihr so nett sein... heute Nacht... meine Hand zu halten? Natürlich nur, bis wir eingeschlafen sind! Aber nach den ganzen Geschehnissen... nun, ich fühle immer noch eine gewisse Schwäche... aber wenn ohr meine Hand halten würdet.... und mir dadurch Trost und Kraft spenden könntet... Es würde mir sehr helfen, heute Nacht Ruhe zu finden!"
    Sprach seine Bitte aus, ging dann zum Wascheimer und begann damit, eine kleine Waschroutine auszuführen.
    "Würdet ihr meine Bitte in Betracht ziehen?"
    Während er also auf eine Antwort von Ivy wartete, haderte er in Gedanken wieder mit den Umständen, die er hier vor fand.
    Haahhhh... Wer bei allen Geistern kann denn mit diesem einfachen Wasser schon etwas für seinen Körper tun!? Das sind doch Verhältnisse wie bei den Barbaren in der Wildnis...


    [Bild: ivy_2.png]

    Eine ganze Weile blieben sie so liegen, friedlich und frei. Ganz ohne Sorgen. Bis Emanuelle schließlich, ihren Kopf anhob und ihr Verlangen bekundete, sich nun waschen zu wollen und anschließend wieder etwas Energie durch einen erholsamen Schlaf zu tanken. Ivy nickte ihr zu, als die Prinzessin sich langsam von ihr entfernte, um ein Tuch aus ihren Sachen zu holen. Dann begab sie sich zum Holzeimer. Die Gegebenheiten um die körperliche Hygiene zu bewerkstelligen wirkten äußerst primitiv in diesem Haus, aber es war besser als nichts.

    Doch dann kam der blondhaarigen Frau ein weiterer Gedanke in den Sinn, den sie wohl unbedingt mitteilen wollte. Ihr Anliegen schien eine hohe Bedeutung für sie zu haben, denn noch immer wirkte sie so... zerbrechlich. Mehr denn je noch, als sie Ivy darum bat, ihre Hand beim Einschlafen zu halten. Sie war immer noch sehr zerstreut und schwach nach den jüngsten Ereignissen. Die Magierin wusste nicht, dass sie ein derart dünnes Nervenkostüm hatte. Doch das kleine Mädchen hatte es tatsächlich geschafft, so etwas wie einen Beschützerinstinkt in der pinkhaarigen Frau zu wecken. Aus irgendeinem Grund fühlte sich Ivy nun verantwortlich für die Sicherheit ihrer Zimmergenossin. Schließlich stand auch sie auf und begab sich auf den nackten Sohlen zum Eimer, der reichlich mit Wasser befüllt war.

    Sie tat es Emanuelle gleich und nahm ihr eigenes Tuch für eine provisorische Reinigung gezielter Körperstellen. Dann schließlich formten ihre Lippen die wohl langersehnte Antwort. Dabei lächelte sie die Prinzessin so gutmütig an wie noch nie. "Natürlich." Nach der Wäsche entledigte sich Ivy ihrer Hose und ließ kein Kleidungsstück außer ihrem Piratenhemd am Leib. Sie schlenderte wieder zurück zum Bett und legte sich auf den Rücken. Dann schob sie ihre Hand auf die Seite von Emanuelle, sodass diese danach greifen kann sobald sie auch wieder ins Bett geht. Verdammt, wie gerne würde ich jetzt diese Augenklappe abnehmen. Das drückt schon etwas. Ich habe die noch nie im Schlaf getragen. Naja, wie auch immer.
    Neclord ist offline
  5. #65
    Mahou Shoujo  Avatar von Önee-sama
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    [Bild: ivy_2.png]

    Eine ganze Weile blieben sie so liegen, friedlich und frei. Ganz ohne Sorgen. Bis Emanuelle schließlich, ihren Kopf anhob und ihr Verlangen bekundete, sich nun waschen zu wollen und anschließend wieder etwas Energie durch einen erholsamen Schlaf zu tanken. Ivy nickte ihr zu, als die Prinzessin sich langsam von ihr entfernte, um ein Tuch aus ihren Sachen zu holen. Dann begab sie sich zum Holzeimer. Die Gegebenheiten um die körperliche Hygiene zu bewerkstelligen wirkten äußerst primitiv in diesem Haus, aber es war besser als nichts.

    Doch dann kam der blondhaarigen Frau ein weiterer Gedanke in den Sinn, den sie wohl unbedingt mitteilen wollte. Ihr Anliegen schien eine hohe Bedeutung für sie zu haben, denn noch immer wirkte sie so... zerbrechlich. Mehr denn je noch, als sie Ivy darum bat, ihre Hand beim Einschlafen zu halten. Sie war immer noch sehr zerstreut und schwach nach den jüngsten Ereignissen. Die Magierin wusste nicht, dass sie ein derart dünnes Nervenkostüm hatte. Doch das kleine Mädchen hatte es tatsächlich geschafft, so etwas wie einen Beschützerinstinkt in der pinkhaarigen Frau zu wecken. Aus irgendeinem Grund fühlte sich Ivy nun verantwortlich für die Sicherheit ihrer Zimmergenossin. Schließlich stand auch sie auf und begab sich auf den nackten Sohlen zum Eimer, der reichlich mit Wasser befüllt war.

    Sie tat es Emanuelle gleich und nahm ihr eigenes Tuch für eine provisorische Reinigung gezielter Körperstellen. Dann schließlich formten ihre Lippen die wohl langersehnte Antwort. Dabei lächelte sie die Prinzessin so gutmütig an wie noch nie. "Natürlich." Nach der Wäsche entledigte sich Ivy ihrer Hose und ließ kein Kleidungsstück außer ihrem Piratenhemd am Leib. Sie schlenderte wieder zurück zum Bett und legte sich auf den Rücken. Dann schob sie ihre Hand auf die Seite von Emanuelle, sodass diese danach greifen kann sobald sie auch wieder ins Bett geht. Verdammt, wie gerne würde ich jetzt diese Augenklappe abnehmen. Das drückt schon etwas. Ich habe die noch nie im Schlaf getragen. Naja, wie auch immer.


    [Bild: Emanuelle___ava.jpg]

    Während Emanuelle leicht hadernd, aber diszipliniert mit seiner Waschroutine begann, beobachtete er Ivy immer wieder aus dem Augenwinkel.
    Wird sie mein Angebot annehmen...
    Über diese Frage sinnierend, widmete er sich gewissenhaft der Pflege seines Körpers.
    Das Tuch nur fein benetzen... dann ganz vorsichtig das Gesicht damit abreiben... ein Glück, dass ich zuletzt nur leicht natürliche Salben aufgetragen hatte, die meinen eigenen Teint minimal unterstützen sollten! Bei den Lichtverhältnissen kann ich mir nämlich meinen Handspiegel auch gleich schenken...
    So feuchtete er das Tuch immer wieder an und fuhr dann sorgfältig über jede Kontur in seinem Gesicht.
    Routinearbeit und, trotz der barbarischen Verhältnisse hier, immer noch ein Klacks für mich!
    Als er geendet hatte und sich bewusst wurde, dass er für sein Gesicht kein besseres Ergebnis erzielen würde, machte er sich daran, Arme und Beine zu säubern. Normalerweise würde er niemals nie ein und dasselbe Tuch für verschiedene Körperregionen nehmen. Doch plante er das Tuch nach heute Abend eh nicht weiter zu verwenden und es schweren Herzens zu entsorgen!
    Es ist nur eins meiner Tücher! Sieh es mal so - nach dieser Anwendung in diesen Verhältnissen, möchtest du es doch nie wieder auf deinem Körper spüren! Und außerdem bleibt es weiterhin ein Tuch aus feinstem Stoff! Wenn es nur einen Händler in dieser Stadt gibt, dann kannst du es wenigstens verkaufen...
    Als er bei seinen Beinen angekommen war, kam Ivy herbei und tat es ihm gleich, wenn auch viel rudimentärer.
    Ah, mein Kind... wenn du jetzt dich entkleiden würdest... ich würde dich auf der Stelle zu meiner 'Ragazza' machen!
    Schließlich lächelte ihn die Piratin an und bejahte seine Frage bezüglich des Händchens halten.
    Perfetto! Das, meine Teuerste, war der erste Schritt, um mich an dich heran zu lassen...
    Dann legte die Schönheit all ihre Kleidung bis auf ihr Hemd ab und begab sich zurück aufs Bett und legte sich dort schonmal Schlaf fertig hin. Dabei hielt sie eine Hand für ihn bereit, so das er sie ergreifen konnte, sobald er sich auch zur Ruhe bettete. Darum musste man ihn nicht zweimal bitten, aber vorher galt es die Körperreinigung zu beenden. Nachdem das beendet war, ging er Richtung Bett zurück, legte nebenbei das Tuch neben seinen Rucksack (als wenn er DAS nochmals zu seinen anderen Sachen in den Rucksack stecken würde), schlüpfte ins Bett unter die Decke und ergriff Ivy's ausgestreckte Hand. Dann rückte er so nah an Ivy, wie seine Tarnung es zu ließ und lächelte sie sanft an.
    "Ich danke euch! Ihr könnt euch richtig rührend um eine Dame kümmern... wie eine Freundin.... wie eine... migliore Amica!"
    Dann schloss er seine Augen. Schlafend stellte er sich aber nur. Viel zu sehr kamen ihm neue Pläne in den Sinn
    Oh, wartet nur! Ich habe auch schon eine Idee, wie ihr eure Principessa in Not retten könnt...
    Önee-sama ist offline
  6. #66
    Legende Avatar von Annalena
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    Zitat Zitat von Neclord Beitrag anzeigen

    [Bild: ivy_2.png]

    Eine ganze Weile blieben sie so liegen, friedlich und frei. Ganz ohne Sorgen. Bis Emanuelle schließlich, ihren Kopf anhob und ihr Verlangen bekundete, sich nun waschen zu wollen und anschließend wieder etwas Energie durch einen erholsamen Schlaf zu tanken. Ivy nickte ihr zu, als die Prinzessin sich langsam von ihr entfernte, um ein Tuch aus ihren Sachen zu holen. Dann begab sie sich zum Holzeimer. Die Gegebenheiten um die körperliche Hygiene zu bewerkstelligen wirkten äußerst primitiv in diesem Haus, aber es war besser als nichts.

    Doch dann kam der blondhaarigen Frau ein weiterer Gedanke in den Sinn, den sie wohl unbedingt mitteilen wollte. Ihr Anliegen schien eine hohe Bedeutung für sie zu haben, denn noch immer wirkte sie so... zerbrechlich. Mehr denn je noch, als sie Ivy darum bat, ihre Hand beim Einschlafen zu halten. Sie war immer noch sehr zerstreut und schwach nach den jüngsten Ereignissen. Die Magierin wusste nicht, dass sie ein derart dünnes Nervenkostüm hatte. Doch das kleine Mädchen hatte es tatsächlich geschafft, so etwas wie einen Beschützerinstinkt in der pinkhaarigen Frau zu wecken. Aus irgendeinem Grund fühlte sich Ivy nun verantwortlich für die Sicherheit ihrer Zimmergenossin. Schließlich stand auch sie auf und begab sich auf den nackten Sohlen zum Eimer, der reichlich mit Wasser befüllt war.

    Sie tat es Emanuelle gleich und nahm ihr eigenes Tuch für eine provisorische Reinigung gezielter Körperstellen. Dann schließlich formten ihre Lippen die wohl langersehnte Antwort. Dabei lächelte sie die Prinzessin so gutmütig an wie noch nie. "Natürlich." Nach der Wäsche entledigte sich Ivy ihrer Hose und ließ kein Kleidungsstück außer ihrem Piratenhemd am Leib. Sie schlenderte wieder zurück zum Bett und legte sich auf den Rücken. Dann schob sie ihre Hand auf die Seite von Emanuelle, sodass diese danach greifen kann sobald sie auch wieder ins Bett geht. Verdammt, wie gerne würde ich jetzt diese Augenklappe abnehmen. Das drückt schon etwas. Ich habe die noch nie im Schlaf getragen. Naja, wie auch immer.

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    [Bild: Emanuelle___ava.jpg]

    Während Emanuelle leicht hadernd, aber diszipliniert mit seiner Waschroutine begann, beobachtete er Ivy immer wieder aus dem Augenwinkel.
    Wird sie mein Angebot annehmen...
    Über diese Frage sinnierend, widmete er sich gewissenhaft der Pflege seines Körpers.
    Das Tuch nur fein benetzen... dann ganz vorsichtig das Gesicht damit abreiben... ein Glück, dass ich zuletzt nur leicht natürliche Salben aufgetragen hatte, die meinen eigenen Teint minimal unterstützen sollten! Bei den Lichtverhältnissen kann ich mir nämlich meinen Handspiegel auch gleich schenken...
    So feuchtete er das Tuch immer wieder an und fuhr dann sorgfältig über jede Kontur in seinem Gesicht.
    Routinearbeit und, trotz der barbarischen Verhältnisse hier, immer noch ein Klacks für mich!
    Als er geendet hatte und sich bewusst wurde, dass er für sein Gesicht kein besseres Ergebnis erzielen würde, machte er sich daran, Arme und Beine zu säubern. Normalerweise würde er niemals nie ein und dasselbe Tuch für verschiedene Körperregionen nehmen. Doch plante er das Tuch nach heute Abend eh nicht weiter zu verwenden und es schweren Herzens zu entsorgen!
    Es ist nur eins meiner Tücher! Sieh es mal so - nach dieser Anwendung in diesen Verhältnissen, möchtest du es doch nie wieder auf deinem Körper spüren! Und außerdem bleibt es weiterhin ein Tuch aus feinstem Stoff! Wenn es nur einen Händler in dieser Stadt gibt, dann kannst du es wenigstens verkaufen...
    Als er bei seinen Beinen angekommen war, kam Ivy herbei und tat es ihm gleich, wenn auch viel rudimentärer.
    Ah, mein Kind... wenn du jetzt dich entkleiden würdest... ich würde dich auf der Stelle zu meiner 'Ragazza' machen!
    Schließlich lächelte ihn die Piratin an und bejahte seine Frage bezüglich des Händchens halten.
    Perfetto! Das, meine Teuerste, war der erste Schritt, um mich an dich heran zu lassen...
    Dann legte die Schönheit all ihre Kleidung bis auf ihr Hemd ab und begab sich zurück aufs Bett und legte sich dort schonmal Schlaf fertig hin. Dabei hielt sie eine Hand für ihn bereit, so das er sie ergreifen konnte, sobald er sich auch zur Ruhe bettete. Darum musste man ihn nicht zweimal bitten, aber vorher galt es die Körperreinigung zu beenden. Nachdem das beendet war, ging er Richtung Bett zurück, legte nebenbei das Tuch neben seinen Rucksack (als wenn er DAS nochmals zu seinen anderen Sachen in den Rucksack stecken würde), schlüpfte ins Bett unter die Decke und ergriff Ivy's ausgestreckte Hand. Dann rückte er so nah an Ivy, wie seine Tarnung es zu ließ und lächelte sie sanft an.
    "Ich danke euch! Ihr könnt euch richtig rührend um eine Dame kümmern... wie eine Freundin.... wie eine... migliore Amica!"
    Dann schloss er seine Augen. Schlafend stellte er sich aber nur. Viel zu sehr kamen ihm neue Pläne in den Sinn
    Oh, wartet nur! Ich habe auch schon eine Idee, wie ihr eure Principessa in Not retten könnt...

    Kleine Pfoten huschten über die Straße. Sie hielten inne und ein kleines Näschen schnupperte die kühle Nachtluft. Wo war nur sein Futterweibchen? Wieso hatte Futtermännchen es soweit nach draußen gebracht? Er hatte ewig gebraucht um in das Dorf zurückzukehren. Beinahe hätte er den Weg nicht gefunden. Noch einmal schnupperte das kleine Näschen die Luft. Dann setzten sich die Pfötchen wieder in Bewegung.

    Er war müde und hungrig. Tabsy war der Name mit dem Futterweibchen ihn immer rief. Plötzlich blieb Tabsy stehen. Er roch Blut und folgte dem Geruch. Bald kam er an einen großen Haufen Fleisch welches in diesem harten Metall eingepackt war. Er ging dorthin wo der Geruch am stärksten war und genehmigte sich ein paar Bissen. Plötzlich hielt er inne und schnupperte intensiv. Das war der Geruch von Futterweibchen. Er war schwach, doch er war da.

    Mit neuer Hoffnung machte sich Tabsy wieder auf den Weg. Schon bald kam er an dem großen Gebäude an, in dem sein Futterweibchen wohnte. Durch enge Gänge, die er selbst erstellt hatte, lief er schnell in ihren Raum. Er stellte sich auf die Hinterpfoten und schnupperte. Der Geruch von seinem Futterweibchen war sehr schwach, doch sie war nicht da. Doch jemand war in dem Zimmer und das gefiel ihm nicht.

    Ein Zipfel der Bettdecke streifte auf dem Boden. Tabsy erklomm darüber das Bett. In dem großen Bett, in dem eigentlich sein Futterweibchen schlief, lagen zwei fremde Menschen. Doch keiner der Beiden war sein Futterweibchen. Er lief zu dem einen Menschen und setzte sich auf seine Brust. Dieser Mensch fühlte sich weich an wie sein Futterweibchen. Doch er roch ähnlich wie sein Futtermännchen. Verwirrt neigte Tabsy den Kopf zur Seite.

    Dann ging er zu dem anderen Menschen und setzte sich auf ihn. Auch dieser Mensch fühlte sich so weich wie sein Futterweibchen an, es roch ähnlich wie sein Futterweibchen, doch es war nicht sein Futterweibchen.

    Tabsy setzte sich zwischen die beiden Menschen und blickte hin und her. Ihm fehlte sein Futterweibchen. Er fing an laut zu quieken um seinen Unmut über das Fehlen seines Futterweibchens kundzutun.

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    Annalena ist offline
  7. #67
    Mahou Shoujo  Avatar von Önee-sama
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    Zitat Zitat von Annalena Beitrag anzeigen
    Kleine Pfoten huschten über die Straße. Sie hielten inne und ein kleines Näschen schnupperte die kühle Nachtluft. Wo war nur sein Futterweibchen? Wieso hatte Futtermännchen es soweit nach draußen gebracht? Er hatte ewig gebraucht um in das Dorf zurückzukehren. Beinahe hätte er den Weg nicht gefunden. Noch einmal schnupperte das kleine Näschen die Luft. Dann setzten sich die Pfötchen wieder in Bewegung.

    Er war müde und hungrig. Tabsy war der Name mit dem Futterweibchen ihn immer rief. Plötzlich blieb Tabsy stehen. Er roch Blut und folgte dem Geruch. Bald kam er an einen großen Haufen Fleisch welches in diesem harten Metall eingepackt war. Er ging dorthin wo der Geruch am stärksten war und genehmigte sich ein paar Bissen. Plötzlich hielt er inne und schnupperte intensiv. Das war der Geruch von Futterweibchen. Er war schwach, doch er war da.

    Mit neuer Hoffnung machte sich Tabsy wieder auf den Weg. Schon bald kam er an dem großen Gebäude an, in dem sein Futterweibchen wohnte. Durch enge Gänge, die er selbst erstellt hatte, lief er schnell in ihren Raum. Er stellte sich auf die Hinterpfoten und schnupperte. Der Geruch von seinem Futterweibchen war sehr schwach, doch sie war nicht da. Doch jemand war in dem Zimmer und das gefiel ihm nicht.

    Ein Zipfel der Bettdecke streifte auf dem Boden. Tabsy erklomm darüber das Bett. In dem großen Bett, in dem eigentlich sein Futterweibchen schlief, lagen zwei fremde Menschen. Doch keiner der Beiden war sein Futterweibchen. Er lief zu dem einen Menschen und setzte sich auf seine Brust. Dieser Mensch fühlte sich weich an wie sein Futterweibchen. Doch er roch ähnlich wie sein Futtermännchen. Verwirrt neigte Tabsy den Kopf zur Seite.

    Dann ging er zu dem anderen Menschen und setzte sich auf ihn. Auch dieser Mensch fühlte sich so weich wie sein Futterweibchen an, es roch ähnlich wie sein Futterweibchen, doch es war nicht sein Futterweibchen.

    Tabsy setzte sich zwischen die beiden Menschen und blickte hin und her. Ihm fehlte sein Futterweibchen. Er fing an laut zu quieken um seinen Unmut über das Fehlen seines Futterweibchens kundzutun.

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    [Bild: Emanuelle___ava.jpg]

    Emanuelle frönte im vorgetäuschten Schlaf seinen Plänen, wie er Ivy noch mehr von sich als 'zerbrechliche Principessa' überzeugen konnte.
    Morgen früh... ich könnte mir bei der Morgenhygiene helfen lassen... aber ich darf auch nicht zu schwach erscheinen... sonst empfindet sie nur Mitleid... hmm, vielleicht lasse ich mich auch vor etwas erretten? Einer Spinne zum Beispiel... JA! Das wäre eine gute Idee! Perfetto! Sie hat bestimmt keine Angst vor so etwas und wenn ich es geschickt anstelle und mich anschließend freudestrahlend bedanke... dann hat sie ihrer Pricipessa zum ersten Mal das Leben gerettet! Anschließend wäre es nicht verkehrt, dass ich mich dringend nach Geld umschaue! Ohne Geld kann ich hier nichts machen und bin immer noch auf andere angewiesen...
    Bei diesem Gedanken seufzte er innerlich.
    Haahhh... es wird wohl darauf hinauslaufen, dass ich ein paar der Bauern hier umgarnen muss, um ein wenig 'Kleingeld' zu bekommen... Na ja, ich könnte auch erstmal einen Händler hier aufsuchen... falls es auch nur annähernd sowas hier gibt! Zumindest das frevlerische Tuch loswerden, dann versuchen dem Händler etwas abzuschwatzen mit meinen Verführungskünsten und schließlich schauen, dass ich eventuell etwas für Ivy auftreibe, was ihr gefallen könnte! Oh, was würde ich dafür tun, dass ein erlesener fahrender Händler hier durchkommt! Dennoch, ich-
    Plötzlich hielt er inne. Er spürte ein leichtes kribbeln auf sich, als ob kleine Finger über der Bettdecke bis auf seine Brust krabbeln würden.
    OH!? Wagt die Schönheit doch noch ihr Glück!?
    Aber kurz danach krabbelten die Finger wieder von ihm runter. Er überlegte noch, ob er vielleicht seine eigenen Finger zu Ivy's Körper wandern lassen sollte, als er plötzlich ein Quieken vernahm und seine Augen öffnete.
    Was... ah, nur eine Ratte... Ratte... Rat... R...
    Endlich setzte das Erkennen in seinem Verstand ein! Sein Gesicht wurde kreidebleich ob diesen völlig unerwarteten Besuchers im Bette! Dann riss er die Decke zur Seite, sprang auf, lief zu einem Stuhl, stellte sich darauf und...
    "IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEHHHHHHH HHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
    Aiuto! Aiuto! Un Mostro!!!"

    Gab einen so markerschütternden Schrei von sich, den man wahrscheinlich noch in der schwarzen Stadt im Nichts hören konnte! Dabei rief er um Hilfe vor dem Monster. Dass sich eigentlich eine Gelegenheit ergeben hatte, sich von Ivy 'retten' zu lassen... Nun, DAS war im Moment völlig egal, solange er von diesem 'barbarischen Monstrum aus der Hölle' bedroht wurde!
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen

    [Bild: Arian_klein.jpg]

    [Bild: Abyss_klein.jpg]

    Neun Männer, die ihn zu umkreisen begannen. Neun verlauste Schurken, manche davon in eine militärischen Uniform. Neun Gegner und doch machte sich Arian wenig Sorgen. Er dachte einen Moment an die Zeiten, in denen er alleine gegen selbige Zahl gut ausgerüsteter und ausgebildeter Chevalier und Tross kämpfte. Damals war er allerdings auch noch viel jünger gewesen und sein Haar voll, lang und dunkel.

    Langsam schlossen die Angreifer ihren Kreis um den Ritter, der noch immer das brennende Schwert über dem Kopf hielt und auf einen Angriff wartete. Arian wusste, dass der Kampf unausweichlich war, doch hätte er ihn lieber verhindert. Trotz zahlloser Schlachten, die Arian in seinem Leben schlagen musste, ging er lieber den Weg des Friedens und hasste es, Leben zu nehmen. Die Notwendigkeit diesen Übels wurde ihm jedoch schlagartig bewusste, als ein schwarzgekleideter, mit zwei krummen Dolchen bewaffneter Schurke auf ihn zustürzte. Doch bevor Arian sich zur Wehr setzte, erschrak der Schuft, als er sah wie mit grausigem Knallen eine Mistforke den Hals eines Mitstreiters durchschlug und diesen auf dem Boden vor Arians Füßen festnagelte. Diesen Moment nutzte Arian, um ein Zeichen zu setzte. Mit dem linken Fuß tat er einen Schritt Richtung Dolchträger und ließ die brennende Klinge von Oben herab sausen. Die Luft knisterte, als die Klinge sie durchschnitt und dann fleischfressend und knochenbrechend zwischen Hals und Schulter einschlug und tief in den Oberkörper des ungepanzerten Feindes eindrang. Sofort fing seine faserige Kleidung Feuer und während Arian das Schwert ohne Widerstand aus dem Körper zog, kippte dieser in Flammen stehend um. Im selben Moment hörte Arian einen lauten, aggressiven Kriegsschrei. Zu seiner Rechten sah er Claudette. Geschmeidig wie eine angreifende Katze sprang sie aus dem Schatten des Stalls und stürzte sich auf einen angewurzelten Soldaten. In ihren Händen hielt sie ihren Zweihänder, der von magischen Blitzen umhüllt war und dessen Spitze auf ihr Gegenüber gerichtet war. Ein mächtiger Stoß durchbohrte Claudettes Gegner, dessen Körper augenblicklich zu rauchen begann, während dutzende kleiner Blitze ihn durchzuckten.

    Der Tote glitt wie von selbst von Claudettes Waffe herunter. Schockiert starrten die Männer des Hauptmanns auf die verkohlte Leiche. Claudette nahm eine herausfordernde Haltung an, ihr Gesicht war angespannt und brutal. Ihr Mund war leicht geöffnet, sodass man ihre aufeinandergepressten Zähne sehen konnte, die im Licht der Blitze seltsam bläulich funkelten.

    Das Blatt hatte sich gewendet. Nun stand es Sechs gegen Zwei, und die Moral der Sechs war sehr angeschlagen, bei dem Anblick und dem beißenden Geruch der toten Kameraden. Arian hob wieder sein Schwert, bereit weiter auf einen Angriff zu warten. Hauptmann Gravka fluchte und zog jetzt selbst seine Klinge. Aufgrund seiner geringen Größe glich seine Waffe einem Kurzschwert.

    Auf sie, ihr faulen Hunde! Macht die Bastarde fertig!“ befahl er. Arian befürchtete, dass der Hauptmann schlau genug wäre, auch seine restlichen Wachen zu mobilisieren. Gegen ein ganzes Lager könnten es Claudette und er nur sehr schwer aufnehmen.

    Wer mir den Kopf des Alten bringt, der darf als erstes die lange Schlampe schänden!“, motivierte Gravka. Dies bewegte einen überaus grobschlächtigen Kerl in der Uniform der Truppen dazu, auf Arian zuzustürzen und seine mit Eisennieten besetzte Holzkeule, die wohl einen Streitkolben ersetzten sollte, nach ihm zu schwingen. Mit Leichtigkeit parierte Arian die zwei gekreuzt geführten Hiebe. Bei der letzten Parade versetzte er dem plumpen Soldaten einen Knaufstoß auf den Hinterkopf, was diesen etwas benommen an Arian vorbeitaumeln ließ. Dies nutze Claudette und führte ihr Schwert kreisend gegen den Angreifer. Mit einem kräftigen, waagerecht geführten Hieb enthauptete Claudette den Unglücklichen, der noch zwei Schritte an ihr vorbei stolperte und dann dumpf auf dem Boden aufschlug.

    Gravka!, schrie Arian die Gestalten vor sich an.
    Gravka, so muss das nicht enden! Lasst und in Ruhe und wir verlassen morgen das Lager! Gravka!
    Doch keiner antwortete. Nur die übrigen Feinde drucksten im Dunkeln. Arian nahm eine entspannte Haltung an, das Schwert locker in der rechten Hand. Hin und wieder drehte er es, sodass es einen Feuerring schlug.
    Gebt auf!“, krächzte ein Hellebardenträger. Arian konnte sich ein amüsiertes Lächeln nicht verkneifen. Dieser Soldat war entweder strohdumm oder verzweifelt.
    Gebt ihr auf! Wo ist euer Hauptmann? Er hat euch verlassen, wieso solltet ihr euer Leben für ihn wegwerfen?
    Er hat uns nicht verlassen!“, entgegnete er unterschwellig drohend.

    Ariaaaaaaaaaaaaan!
    Das Blut des Ritters gefror zu Eis, als er Abyss panischen Schrei vernahm. Blitzschnell wandte er sich um und beinahe wäre sein Herz stehengeblieben. Gravka hatte sich um ihn und Claudette gestohlen und sich Abyss gepackt. Nun hielt er sie vor sich, seine glitzernde Klinge an ihren dünnen Hals gelegt. Er lächelte bösartig, während er sich rückwärts bewegte. Abyss wimmerte vor Angst.

    Was macht ihr nun, Pilger?“, rief Gravka provozierend herüber.
    Lasst sie gegen, Gravka! Dann verschone ich euer Leben!, versprach Arian, obwohl er nicht wusste, ob er das Versprechen einlösen würde. Gravka lachte. Langsam bewegte er sich zu einer ansteigenden Rampe, die auf die Palisaden führte, Abyss immer wie einen Schild vor sich haltend.

    Kümmert euch um den restlichen Abschaum, Mylady!“, zischte Arian, während er langsamen Schrittes auf den Hauptmann und seine Geisel zuging, die sich nun beinahe bis auf die Palisade vorgetastet hatten. Vorsichtig setzte Arian einen Fuß vor den nächsten, um Gravka nicht zu verunsichern. Dieser hatte nun die Palisade erreicht und überblickte von dort das sich ihm bietende Schauspiel. Hinter sich hörte Arian das knisternd der Blitze, dann ein Aufschrei und das Klirren von Metall auf Metall, welches sich einen Augenblick später zu einem knirschenden, schmatzenden Geräusch und einem schmerzhaften Stöhnen verwandelte. Gravka schaute wie gebannt auf die Kriegerin, die in den Reihen seiner Verbliebenen aufzuräumen begann. Das verschaffte Arian die Chance, ebenfalls die Palisaden zu erklimmen, sodass er Gravka nun in seine bösartig funkelnden Augen blickte. Der Vollmond, der nun hinter schweren, stofflichen Wolken auftauchte beschien das bizarre Bild, das sich ihnen nun darstellte. Im Hof lagen schwarze, leblose Gestalten, während Claudette noch immer todbringend wirbelte. Die roten Blutlachen schimmerten im Mondlicht. Gravkas Schwert reflektierte regelrecht und Abyss helle Haut schien im kalten Schein des Himmelskörpers beinahe schneeweiß.

    Keinen Schritt weiter!“, keifte Gravka Arian an und drückte Abyss die Klinge an die Kehle. Sie schluchzte, als ein feines Rinnsal kostbar glänzenden Blutes aus dem kleinen Schnitt lief. Die abstrakte Szene des mit dem brennenden Langschwert auf des Hauptmanns Gesicht zielenden Ritters, des kleinen Schurken, der sich mit einem ebenso kleinen Mädchen schütze und dem Tod, der unter ihnen wütete wurde durch das garstige Heulen wilder Bestien, die nun da der Mond sich in voller Pracht offenbarte zu Rasen begannen, komplettiert.

    Bei Andraste, beim Erbauer! Ich schwöre euch Gravka, lasst sie gehen oder ihr werdet heute Nacht sterben!, drohte Arian so ruhig wie möglich. Der Hauptmann lachte gehässig.
    Oooh. Beim Erbauer? Hier draußen gibt es keinen Gott außer mir, Pilger!“, spuckte Gravka.
    Werft euer Schwert weg, oder ich schwöre euch das war der letzte Moment ihres kleinen, erbärmlichen Lebens!“, fuhr er fort und drückte die Schneide noch etwas stärker, was weiter Blutstropfen aus der offenen Stelle treten ließ. Arian sah in Abyss Gesicht. Vielleicht wollte sie stark bleiben, doch es gelang ihr nicht. Stille Tränen liefen ihr über die Wangen und die Bahnen, welche sie hinterließen spiegelten sich im Mondschein. Um nicht zu laut zu wimmern, biss sie sich auf die Lippen, doch Arian konnte ihre Angst klar erkennen. Es brach ihm sein Herz und so warf er sein Schwert von der Palisade in den Innenhof, wo es scheppernd aufschlug. Arian hob ergebend die Hände und beschwor resignierend:
    Lasst sie gehen, Hauptmann. Sie hat euch nichts getan!

    Gravka lachte.
    Ihr seid alle schuldig! Und für den Tod meiner Männer wird mir eure Kleine hier Dienste leisten müssen“.
    Als Arian klar wurde, dass der Hauptmann Abyss nicht gehen lassen würde, wurde er wütend. Er deutete mit dem Finger auf Gravka und schrie ihn an.

    Ihr! Ihr seid weder ein Gott, noch seid ihr ein Hauptmann! Ihr seid ein gewöhnlicher Hurensohn, Gravka! Ein Bastard, der sich nicht mehr traut, als kleine Mädchen als Schild zu verwenden!
    Gravkas Gesicht wurde zu einer wutverzerrten Grimasse. Er packte Abyss an ihrem Haarschopf und zog sie zu gewaltig, dass sie auf hinter ihm auf den Palisadenboden aufschlug. Abyss schrie auf und blieb auf dem hölzernen Gang liegen. Gravka stürzte sich auf Arian und stieß mit seinem Kurzschwert Richtung Bauch zu. Arian wich aus, sodass der Stoß links an seinem Körper vorbeiglitt. Dort hielt er den Arm fest und schlug dem Hauptmann die Faust ins Gesicht. Der wütende Hieb knockte diesen beinahe aus und er ließ seine Waffe fallen. Ein weiterer Schlag zertrümmerte seine Nase.

    Arian sah zu Abyss, die ihr Gesicht in den Händen vergraben hatte und sich zu einer kleinen Gestalt zusammenkauerte.
    Ihr werdet nie wieder ein Mädchen berühren, Gravka!, brüllte Arian mit dröhnender Stimme, packte den Hauptmann am Hals und hob die erbärmliche Kreatur weit in die Luft.
    Wartet! Wartet!“, röchelte dieser, doch Arian wartete nicht. Er schleuderte den Körper mit aller Kraft über die Palisade und in die unheimliche Dunkelheit, die sich hinter ihr erstreckte. Ein paar Sekunden lag herrschte Stille, dann hörte Arian den dumpfen Aufschlag und das knackende Brechen von Knochen.
    Das letzte, was Arian sah waren zahlreiche Paare gelben Augen, die in der Dunkelheit aufflammten. Er hörte ein Rascheln und Huschen in der Finsternis und das erstickende Gurgeln Gravkas, das einem panischen Schrei entsprang.

    Arian eilte zu Abyss und sammelte sie vom Boden auf. Er klopfte den Dreck von ihrem Kleid und schloss sie in die Arme.
    Abyss, ist alles in Ordnung?
    Ich… ich.. ich hatte solche Angst, dass er dir was tut!
    , schluchzte sie.
    Ich hatte auch Angst, dass er dir etwas tut, meine Kleine, sagte Arian und strich ihr übers Haar. Abyss Atmung wurde ruhig und noch ehe Arian weiter mit ihr reden konnte, was sie eingeschlafen. Die Anstrengungen des Tages und die Aufregung der Nacht hatten die kleine Elfe vollkommen erschöpft. Arian hob sie auf und trug sie die Palisaden herunter. Unten traf er auf Claudette. Außer ihr stand sonst niemand mehr.

    Vielen Dank! Ich fürchte jedoch, wir müssen uns nun etwas ausdenken, Lady Vance. Gravka ist tot, wir könnten vermutlich bis zum Morgen hier verweilen, doch weiß ich nicht, wie man das alles“, er nickte zu den Gefällten, „erklären kann. Außerhalb treiben aber die Werwölfe ihr Unwesen. Was meint ihr?


    [Bild: Queens_Blade___Claudette_2_ava.jpg]

    Noch sechs!
    Claudette hatte es zumindest registriert, das auch Arian einen der Feinde niedergestreckt hatte. Dabei bemerkte sie die Flammen an Arian's Schwert.
    Auch eine magisch verstärkte Waffe! Die bekommt man nicht überall! Also weis auch er gute Ausrüstung zu schätzen.
    Dann blickte sie wieder auf die verbliebenen 6 Gestalten. Diese wurden gerade von dem schleimigen Bastard an Hauptmann, Gravka erneut angestachelt.
    Wer mir den Kopf des Alten bringt, der darf als erstes die lange Schlampe schänden!“
    Doch auch diese Beleidigung ließ Claudette kalt. Zusammen mit Arian wartete sie, was passieren würde. Lange musste sie nicht warten, denn schon gleich darauf trat ein besonders grobschlächtiger Kerl auf Arian zu, dabei sowas wie eine Keule schwingend. Arian hatte aber keine Mühe, dessen Schläge zu parieren und den Kerl durch einen geschickten Schlag zum Taumeln zu bringen...
    Was diesen in die Reichweite von Thunderclap brachte! Claudette wollte sich nicht zweimal bitten lassen und vollführte eine gekonnte Kreisbewegung mit ihrem Schwert durch - was den Kerl direkt enthauptete! Alles ging so schnell, dass sein kopfloser Körper noch zwei Schritte machte, ehe er leblos zusammensackte.
    Noch fünf!
    Arian nutzte die Gelegenheit, um dem Haufen eine Kapitulation anzubieten. Jedoch schienen die verbliebenen Kerle noch immer nicht ganz endgültig so beeindruckt zu sein, dass sie das Weite suchten...
    Warum versuchen sie es weiter? Sind sie so auf diesen Gravka hörig?
    Doch ein schriller Schrei eines Mädchens führte Claudette einen Fehler vor Augen: Gravka hatte sich Abyss in der kurzen Zeit geschnappt, die die Enthauptung des einen Kerls gedauert hatte!
    Verdammt! Warum ist mir das nicht aufgefallen, dass sie nur noch zu viert waren!
    Sie gab sich sofort eine Teilschuld daran, das das unschuldige Mädchen jetzt in den Fängen des schmierigen Hauptmanns war. Doch bevor sie etwas machen konnte, hörte sie, wie Arian ihr etwas zu zischte.
    Kümmert euch um den restlichen Abschaum, Mylady!
    Sie nickte ihm zur Bestätigung beiläufig zu, ehe sie sich den vier Verbliebenen zu wandte, während Arian los zog, sich um den Hauptmann zu kümmern.
    Einer hat nur zwei Dolche, einer ein Langschwert, einer eine Lanze und einer hat zwei Langschwerter. Keiner hat eine schwere Rüstung an, also sind alle von ihnen so ungenügend geschützt, dass ich sie jeweils mit einem Streich niederstrecken kann.
    Claudette nahm sich nicht die Zeit für weitere Feinheiten. Alle Vier standen nicht zu dicht, aber auch nicht zu weit auseinander. Deswegen ging sie sofort auf die Kerle los. Kein Kriegsschrei diesmal, keine sorgfältig vorbereitete Attacke - einfach ein simpler Vorstoß, um die Zahl der Gegner zu dezimieren. Der Mann mit den zwei Dolchen war ihr erstes Ziel, da er ihr in Reichweite der Waffen hoffnungslos unterlegen war und sie ihn somit gleich als Ersten aus dem Rennen nehmen wollte. Sie hatte Thunderclap niedrig, mit der Doppelklinge nach vorne gerichtet geführt und schwang ihr Schwert noch weit außerhalb der Reichweite der Dolche in einem Streich nach oben...
    Ein keuchender Schrei war das Letzte, was der Halunke noch hervor brachte, denn Claudette hatte ihn von seinem besten Stück an aufwärts bis zum Brustkreuz mit ihrer Waffe aufgeschnitten! Gleichzeitig drangen die Blitze tief in die fürchterliche Wunde ein und der Geruch von versengtem Fleisch und stinkenden Gedärmen lag in der Luft.
    Während der Leichnam noch auf dem Weg zum Boden war, setzte Claudette dem Nächsten der Drei Halsabschneider nach - dem mit nur einem Langschwert. Alle Drei standen etwas schockiert ob des grässlichen Todes ihres Kameraden noch an ihren Plätzen, an denen sie auch bei der Attacke von ihr noch wenige Momente zuvor gestanden hatten. Claudette setzte jetzt auf pure Kraft und hob ihren großen Zweihänder immer wieder über ihren Kopf, um ihn gnadenlos nach unten sausen zu lassen. Der Kerl konnte kaum etwas dagegen tun, außer sein eines Langschwert immer wieder nach oben zu bringen und ihre wilden Hiebe einigermaßen zu parieren. Viermal ging es gut, ehe Claudette ihren fünften Hieb leicht nach Links versetzte...
    Ein Reißen und Klirren war die Antwort: Thunderclap hatte den Unterarm und die Hand des armen Kerls der Länge nach gespalten und auf seinem Weg auch noch den Schhwertgriff seiner Waffe zerschlagen! Die Blitze taten wieder ihr Übriges und versengten das vorhandene Fleisch - was den Körper des Mannes in einen totalen Schockzustand versetzte, woraufhin er auf seine Knie sank und dann nach vorne umkippte.
    Gleichzeitig ließ ihr Instinkt Claudette sich leicht drehen, was die Lanze von Einem der restlichen Zwei Halsabschneider ins Leere stießen ließ. Dann tänzelte sie schnell drei Schritte zurück, da der mit den zwei Langschwertern schon heran war!
    Verdammt! Entweder haben die Beiden Mut... oder sie sind zu blöd die Flucht zu ergreifen, solange dies noch möglich ist...
    Ihr Schwert und ihren linken Rüstungsarm nutzend, parierte sie einige Stoßversuche der Lanze, gleichzeitig führte sie schon einen komplizierten Tanz mit dem, der die zwei Langschwerter hatte, aus. Ob gewollt oder nicht, die wiederkehrenden Stöße durch die Lanze und der immer wieder vor und zurück tänzelnde Mann mit seinen zwei Schwertern machten es Claudette erstmal unmöglich, mehr wie zu parieren...
    Hab ich dich!
    Sie hatte ihr Schwert gerade nur mit ihrem rechten Arm geführt, um einen weiten Ausholschlag zu machen, der eine dafür sorgte, das der Halunke seine tänzelnde Attacke auf sie einstellen musste und wieder auf Distanz ging. Derweil ihr Gegner mit der Lanze nur einen schwachen Vorstoß mit der Lanze zustande brachte. Den schaffte sie es, mit ihren gerüsteten linken Arm dazu zu verwenden, die Lanze nach unten weg zuschlagen und mit einem Ausfallschritt bei ihrem Gegner zu sein! Sie brachte Thunderclap horizontal mit Schwung von rechts in die Flanke des Lanzenträgers und auch ein Kettenhemd hätte ihm jetzt nicht geholfen. So ging ihr Schwert tief ins Fleisch und Knochen - die Blitze taten ihr Übriges...
    Schnell zog sie ihre Waffe aus dem Leichnam, führte sie weiterhin nur mit dem rechten Arm und nahm in ihren Linken die Lanze. So ging sie auf den Verbliebenen los, der sie mit weit aufgerissenen Augen ansah...
    Plötzlich ließ er beide Schwerter fallen, sank auf seine Knie und begann sie anzuflehen.
    "Bitte, ich ergebe m-mich! Verschont mein Leben! E-es war... wegen dem Hauptmann! Ihr wisst nicht wie er zu uns w-"
    Weiter kam er nicht: Durch die Lanze eine noch größere Reichweite habend, ignorierte Claudette seine Kapitulation! Sie stieß die Lanze durch seinen Schädel, ohne Reue zu empfinden!
    "Gemäß des Kriegsrechts verurteile ich euch zum Tode wegen versuchter Schänderei eines minderjährigen Mädchens! Das Urteil wurde bereits vollstreckt..."
    Dann zog sie die Lanze aus dem Kopf, auf das die Leiche umfallen konnte.
    Claudette sah sich um: Niemand war in der Nähe und es drohte keine Gefahr. Ein Blick auf die Palisade zeigte ihr, dass Arian mit Abyss zusammenstand. Da Gravka nirgends zu sehen war, hoffte sie, er hatte bekommen, was er verdiente. Dann deaktivierte sie die Bitzrunen und machte sich auf den Weg zum Eingang des Stalls. Die Lanze nahm sie dabei mit sich.
    Beide Waffen mit der Spitze im Boden, wartete sie auf Arian. Als dieser heran war, erkannte sie, dass Abyys eingeschlafen war und unwillkürlich musste sie darufhin lächeln.
    Wenigstens eine von uns hat im Moment ihren Frieden...
    Dann wandte Arian sich an sie.
    Vielen Dank! Ich fürchte jedoch, wir müssen uns nun etwas ausdenken, Lady Vance. Gravka ist tot, wir könnten vermutlich bis zum Morgen hier verweilen, doch weiß ich nicht, wie man das alles erklären kann. Außerhalb treiben aber die Werwölfe ihr Unwesen. Was meint ihr?
    Claudette sann eine Weile über die Frage nach, ehe sie antwortete.
    "Ihr sprecht da etwas an, Arian. Hier drinnen erwarten uns zu viele Unbekannten: Wann wird Gravka vermisst? Wie gut sind seine Leute ohne ihn? Wie viele Männer hatte er überhaupt? Bis Sonnenaufgang ist es nicht mehr lange hin, dennoch könnte bis dahin das gesamte Lager uns töten wollen... Draußen lauern diese Kreaturen... Sie scheinen aber nur des Nachts aktiv zu sein."
    Dann lachte sie kurz trocken.
    "Außerdem wissen wir, woran wir bei diesen Monstern sind - sie wollen uns töten! Ganz offen und ehrlich... In diesem Lager erwarten uns einfach zu viele Dolche! Darum meine ich: Wir sollten jetzt aufbrechen!"
    Sie sah Arian eindringlich an.
    "Hier drinnen wird man es vornehmlich auf Abyss abgesehen haben... Das werden wir Beide nicht zulassen! Aber ein paar Dolche heimlich in unseren Rücken... und Abyss muss hier bis an ihr Lebensende schaffen!
    Deswegen habe ich folgende Alternative: Sofern euer Pferd mitsamt Karren einen schnellen Trab schafft, brechen wir jetzt auf. Ihr positioniert euren Karren näher am Tor und wartet dort auf mich. Gleichzeitig nehmt ihr hinten das Pferd aus dem stall mit. Es scheint nicht unbedingt ein Schlachtross zu sein, dennoch zu gut, um eine einfaches Pferd, welches für die Landwirtschaft gebraucht wird, zu sein. Während ihr auf mich wartet, sorge ich für eine kleine Ablenkung. Danach stoße ich beim Tor auf euch. Hoffentlich sind dann nur noch wenige Wachen anwesend. Draußen angekommen, trabt ihr weiter... Ich nutze das andere Pferd dazu, alle Werwölfe abzufangen. Was mir durch die Finger dabei rutscht, müsst ihr übernehmen..."
    Es war kein perfekter Plan... dennoch war da die richtige Überzeugung, es wirklich draußen zu versuchen, bis die Sonne aufging. Claudette war es ernst, mit ihrer Aussage, dass sie hier drinnen zu vielen Unbekannten entgegen sahen - Menschen wie Ereignissen.
    Önee-sama ist offline Geändert von Önee-sama (04.09.2014 um 08:36 Uhr)
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    Noch sechs!
    Claudette hatte es zumindest registriert, das auch Arian einen der Feinde niedergestreckt hatte. Dabei bemerkte sie die Flammen an Arian's Schwert.
    Auch eine magisch verstärkte Waffe! Die bekommt man nicht überall! Also weis auch er gute Ausrüstung zu schätzen.
    Dann blickte sie wieder auf die verbliebenen 6 Gestalten. Diese wurden gerade von dem schleimigen Bastard an Hauptmann, Gravka erneut angestachelt.
    „Wer mir den Kopf des Alten bringt, der darf als erstes die lange Schlampe schänden!“
    Doch auch diese Beleidigung ließ Claudette kalt. Zusammen mit Arian wartete sie, was passieren würde. Lange musste sie nicht warten, denn schon gleich darauf trat ein besonders grobschlächtiger Kerl auf Arian zu, dabei sowas wie eine Keule schwingend. Arian hatte aber keine Mühe, dessen Schläge zu parieren und den Kerl durch einen geschickten Schlag zum Taumeln zu bringen...
    Was diesen in die Reichweite von Thunderclap brachte! Claudette wollte sich nicht zweimal bitten lassen und vollführte eine gekonnte Kreisbewegung mit ihrem Schwert durch - was den Kerl direkt enthauptete! Alles ging so schnell, dass sein kopfloser Körper noch zwei Schritte machte, ehe er leblos zusammensackte.
    Noch fünf!
    Arian nutzte die Gelegenheit, um dem Haufen eine Kapitulation anzubieten. Jedoch schienen die verbliebenen Kerle noch immer nicht ganz endgültig so beeindruckt zu sein, dass sie das Weite suchten...
    Warum versuchen sie es weiter? Sind sie so auf diesen Gravka hörig?
    Doch ein schriller Schrei eines Mädchens führte Claudette einen Fehler vor Augen: Gravka hatte sich Abyss in der kurzen Zeit geschnappt, die die Enthauptung des einen Kerls gedauert hatte!
    Verdammt! Warum ist mir das nicht aufgefallen, dass sie nur noch zu viert waren!
    Sie gab sich sofort eine Teilschuld daran, das das unschuldige Mädchen jetzt in den Fängen des schmierigen Hauptmanns war. Doch bevor sie etwas machen konnte, hörte sie, wie Arian ihr etwas zu zischte.
    „Kümmert euch um den restlichen Abschaum, Mylady!“
    Sie nickte ihm zur Bestätigung beiläufig zu, ehe sie sich den vier Verbliebenen zu wandte, während Arian los zog, sich um den Hauptmann zu kümmern.
    Einer hat nur zwei Dolche, einer ein Langschwert, einer eine Lanze und einer hat zwei Langschwerter. Keiner hat eine schwere Rüstung an, also sind alle von ihnen so ungenügend geschützt, dass ich sie jeweils mit einem Streich niederstrecken kann.
    Claudette nahm sich nicht die Zeit für weitere Feinheiten. Alle Vier standen nicht zu dicht, aber auch nicht zu weit auseinander. Deswegen ging sie sofort auf die Kerle los. Kein Kriegsschrei diesmal, keine sorgfältig vorbereitete Attacke - einfach ein simpler Vorstoß, um die Zahl der Gegner zu dezimieren. Der Mann mit den zwei Dolchen war ihr erstes Ziel, da er ihr in Reichweite der Waffen hoffnungslos unterlegen war und sie ihn somit gleich als Ersten aus dem Rennen nehmen wollte. Sie hatte Thunderclap niedrig, mit der Doppelklinge nach vorne gerichtet geführt und schwang ihr Schwert noch weit außerhalb der Reichweite der Dolche in einem Streich nach oben...
    Ein keuchender Schrei war das Letzte, was der Halunke noch hervor brachte, denn Claudette hatte ihn von seinem besten Stück an aufwärts bis zum Brustkreuz mit ihrer Waffe aufgeschnitten! Gleichzeitig drangen die Blitze tief in die fürchterliche Wunde ein und der Geruch von versengtem Fleisch und stinkenden Gedärmen lag in der Luft.
    Während der Leichnam noch auf dem Weg zum Boden war, setzte Claudette dem Nächsten der Drei Halsabschneider nach - dem mit nur einem Langschwert. Alle Drei standen etwas schockiert ob des grässlichen Todes ihres Kameraden noch an ihren Plätzen, an denen sie auch bei der Attacke von ihr noch wenige Momente zuvor gestanden hatten. Claudette setzte jetzt auf pure Kraft und hob ihren großen Zweihänder immer wieder über ihren Kopf, um ihn gnadenlos nach unten sausen zu lassen. Der Kerl konnte kaum etwas dagegen tun, außer sein eines Langschwert immer wieder nach oben zu bringen und ihre wilden Hiebe einigermaßen zu parieren. Viermal ging es gut, ehe Claudette ihren fünften Hieb leicht nach Links versetzte...
    Ein Reißen und Klirren war die Antwort: Thunderclap hatte den Unterarm und die Hand des armen Kerls der Länge nach gespalten und auf seinem Weg auch noch den Schhwertgriff seiner Waffe zerschlagen! Die Blitze taten wieder ihr Übriges und versengten das vorhandene Fleisch - was den Körper des Mannes in einen totalen Schockzustand versetzte, woraufhin er auf seine Knie sank und dann nach vorne umkippte.
    Gleichzeitig ließ ihr Instinkt Claudette sich leicht drehen, was die Lanze von Einem der restlichen Zwei Halsabschneider ins Leere stießen ließ. Dann tänzelte sie schnell drei Schritte zurück, da der mit den zwei Langschwertern schon heran war!
    Verdammt! Entweder haben die Beiden Mut... oder sie sind zu blöd die Flucht zu ergreifen, solange dies noch möglich ist...
    Ihr Schwert und ihren linken Rüstungsarm nutzend, parierte sie einige Stoßversuche der Lanze, gleichzeitig führte sie schon einen komplizierten Tanz mit dem, der die zwei Langschwerter hatte, aus. Ob gewollt oder nicht, die wiederkehrenden Stöße durch die Lanze und der immer wieder vor und zurück tänzelnde Mann mit seinen zwei Schwertern machten es Claudette erstmal unmöglich, mehr wie zu parieren...
    Hab ich dich!
    Sie hatte ihr Schwert gerade nur mit ihrem rechten Arm geführt, um einen weiten Ausholschlag zu machen, der eine dafür sorgte, das der Halunke seine tänzelnde Attacke auf sie einstellen musste und wieder auf Distanz ging. Derweil ihr Gegner mit der Lanze nur einen schwachen Vorstoß mit der Lanze zustande brachte. Den schaffte sie es, mit ihren gerüsteten linken Arm dazu zu verwenden, die Lanze nach unten weg zuschlagen und mit einem Ausfallschritt bei ihrem Gegner zu sein! Sie brachte Thunderclap horizontal mit Schwung von rechts in die Flanke des Lanzenträgers und auch ein Kettenhemd hätte ihm jetzt nicht geholfen. So ging ihr Schwert tief ins Fleisch und Knochen - die Blitze taten ihr Übriges...
    Schnell zog sie ihre Waffe aus dem Leichnam, führte sie weiterhin nur mit dem rechten Arm und nahm in ihren Linken die Lanze. So ging sie auf den Verbliebenen los, der sie mit weit aufgerissenen Augen ansah...
    Plötzlich ließ er beide Schwerter fallen, sank auf seine Knie und begann sie anzuflehen.
    "Bitte, ich ergebe m-mich! Verschont mein Leben! E-es war... wegen dem Hauptmann! Ihr wisst nicht wie er zu uns w-"
    Weiter kam er nicht: Durch die Lanze eine noch größere Reichweite habend, ignorierte Claudette seine Kapitulation! Sie stieß die Lanze durch seinen Schädel, ohne Reue zu empfinden!
    "Gemäß des Kriegsrechts verurteile ich euch zum Tode wegen versuchter Schänderei eines minderjährigen Mädchens! Das Urteil wurde bereits vollstreckt..."
    Dann zog sie die Lanze aus dem Kopf, auf das die Leiche umfallen konnte.
    Claudette sah sich um: Niemand war in der Nähe und es drohte keine Gefahr. Ein Blick auf die Palisade zeigte ihr, dass Arian mit Abyss zusammenstand. Da Gravka nirgends zu sehen war, hoffte sie, er hatte bekommen, was er verdiente. Dann deaktivierte sie die Bitzrunen und machte sich auf den Weg zum Eingang des Stalls. Die Lanze nahm sie dabei mit sich.
    Beide Waffen mit der Spitze im Boden, wartete sie auf Arian. Als dieser heran war, erkannte sie, dass Abyys eingeschlafen war und unwillkürlich musste sie darufhin lächeln.
    Wenigstens eine von uns hat im Moment ihren Frieden...
    Dann wandte Arian sich an sie.
    „Vielen Dank! Ich fürchte jedoch, wir müssen uns nun etwas ausdenken, Lady Vance. Gravka ist tot, wir könnten vermutlich bis zum Morgen hier verweilen, doch weiß ich nicht, wie man das alles erklären kann. Außerhalb treiben aber die Werwölfe ihr Unwesen. Was meint ihr?“
    Claudette sann eine Weile über die Frage nach, ehe sie antwortete.
    "Ihr sprecht da etwas an, Arian. Hier drinnen erwarten uns zu viele Unbekannten: Wann wird Gravka vermisst? Wie gut sind seine Leute ohne ihn? Wie viele Männer hatte er überhaupt? Bis Sonnenaufgang ist es nicht mehr lange hin, dennoch könnte bis dahin das gesamte Lager uns töten wollen... Draußen lauern diese Kreaturen... Sie scheinen aber nur des Nachts aktiv zu sein."
    Dann lachte sie kurz trocken.
    "Außerdem wissen wir, woran wir bei diesen Monstern sind - sie wollen uns töten! Ganz offen und ehrlich... In diesem Lager erwarten uns einfach zu viele Dolche! Darum meine ich: Wir sollten jetzt aufbrechen!"
    Sie sah Arian eindringlich an.
    "Hier drinnen wird man es vornehmlich auf Abyss abgesehen haben... Das werden wir Beide nicht zulassen! Aber ein paar Dolche heimlich in unseren Rücken... und Abyss muss hier bis an ihr Lebensende schaffen!
    Deswegen habe ich folgende Alternative: Sofern euer Pferd mitsamt Karren einen schnellen Trab schafft, brechen wir jetzt auf. Ihr positioniert euren Karren näher am Tor und wartet dort auf mich. Gleichzeitig nehmt ihr hinten das Pferd aus dem stall mit. Es scheint nicht unbedingt ein Schlachtross zu sein, dennoch zu gut, um eine einfaches Pferd, welches für die Landwirtschaft gebraucht wird, zu sein. Während ihr auf mich wartet, sorge ich für eine kleine Ablenkung. Danach stoße ich beim Tor auf euch. Hoffentlich sind dann nur noch wenige Wachen anwesend. Draußen angekommen, trabt ihr weiter... Ich nutze das andere Pferd dazu, alle Werwölfe abzufangen. Was mir durch die Finger dabei rutscht, müsst ihr übernehmen..."
    Es war kein perfekter Plan... dennoch war da die richtige Überzeugung, es wirklich draußen zu versuchen, bis die Sonne aufging. Claudette war es ernst, mit ihrer Aussage, dass sie hier drinnen zu vielen Unbekannten entgegen sahen - Menschen wie Ereignissen.


    [Bild: Arian_klein.jpg]

    Bevor Arian ernsthaft über Claudettes Vorschlag nachdachte und antwortete, trug er die schlafende Abyss zurück zum Karren, wo er sie behutsam auf ihre gepolsterte Schlafstelle legte und zudeckte. Abyss wirkte seltsam friedlich, als wäre die Unwill des Tages urplötzlich von ihr abgefallen. Sie schien sogar leicht zu lächeln. Ganz vorsichtig berührte Arian ihren Hals an der Stelle, wo Gravkas Klinge die Haut verletzt hatte. Das Blut war geronnen und die Wunde begann zu heilen, kein Grund zur Beunruhigung. Trotzdem würde er sie im Auge behalten.

    Als nächstes schritt Arian zur Palisade, an deren Fuß sein Feuerschwert lag. Er sammelte die Klinge, welche das wenige Gras das zwischen dem Schlag hervorgekrochen war, versengt hatte auf und fuhr mit der linken Hand vom Heft beginnend aufwärts über den Stahl. Ebenso wie die Flammen begonnen hatten zu schlagen, so verloschen sie nun bei der Annährung des Ringes, dessen Runen am Ende der Prozedur hell schimmerten. Er steckte das Schwert zurück in seine Halterung und wandte sich nun zum Gang zu Claudette.

    Diese wartete geduldig, beobachtete Arians Handeln und sah ihn mit ihrem durchdringenden Blick an. Von dem langen, geraden Speer in ihrer Hand tropfte noch immer das Blut und zog sich in dickflüssigen Fäden von der Spitze zum Boden. Ihre Klinge jedoch war sauber. Einer der vielen Vorteile magischer Waffen.
    Ihr habt euch tapfer geschlagen. Zudem seid ihr eine sehr fähige Kriegern, Mylady. Mein Dank gebührt euch, ohne euch wäre Abyss vermutlich in den Händen dieser Männer geblieben, sagte er und nickte ihr bedeutungsschwer zu.

    Dennoch bezweifle ich, dass selbst eure Fähigkeiten uns außerhalb dieser Mauern ausreichend schützen würden. Ich habe Gravka dort oben von der Palisade gestoßen. Nur wenige Augenblicke später stürzte sich ein Rudel blutrünstiger, rasender Wesen auf ihn und riss ihn auseinander. Nicht, dass es schade um dieses Schwein wäre, doch weder wünsche ich euch solch einen Tod, noch werde ich verlangen, dass ihr euer Leben für mich oder Abyss aufs Spiel setzt. Zudem sehe ich unsere Chancen eher hier im Lager, doch müssen wir mit List und Täuschung überleben. Ich bezweifle nicht, dass wir, wenn er Überraschungsmoment auf unserer Seite und der Großteil der Wachen betrunken oder schläfrig ist, mit der gesamten Garnison aufnehmen könnten, nicht nachdem Gravka tot ist und seine sicherlich besten Männer mit ihm, dennoch…

    Arian überlegte, während er auf und ab zu schreiten begann.

    Wir verstecken die Leichen. Wir schmeißen sie über die Palisade oder verdecken sie mit Stroh. Dann durchsuchen wir das Haus des Hauptmanns nach Plänen, Dokumenten, allem was und weiterhelfen könnte. Danach verriegeln wir sein Quartiert, sodass die Männer denken, er würde schlafen oder ungestört sein wollen. Dann stellen wir den Karren weiter in den Schatten und halten Wache bis morgen früh. Beim ersten Sonnenstrahl, im Zwielicht zwischen Nacht und Tag, brechen wir auf. Noch vor der Wachablösung werden die Soldaten so müde sein, dass sie uns vermutlich ohne viel Aufhebens passieren lassen. Was sagt ihr?

    Arian sah Claudette erwartungsvoll an. Möglicherweise war sie um einiges risikofreudiger, als Arian selbst.
    Seht, die Nacht ist fast herum. Es sind nur noch wenige Stunden bis zum ersten Licht des Tages. Dann verwandeln sich die Kreaturen zurück, soweit ich weiß“.

    Arian stockte.

    Da wäre nur noch eine Sache… der Stallbursche. Er weiß von all dem hier. Er könnte uns verraten und unseren Plan zunichte machen. Wir müssen ihn suchen und gefangen nehmen“.
    Es behagte Arian nicht, einen wehrlosen zu jagen und zu fesseln, doch ging es hier um die Sicherheit ihrer kleinen Gruppe. Und der Stallbursche hatte sich schon einmal als Verräter entpuppt.

    Also, was sagt ihr?, wiederholte Arian.
    Shepard Commander ist offline
  10. #70
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    Zitat Zitat von Önee-sama Beitrag anzeigen
    [Bild: Emanuelle___ava.jpg]

    Emanuelle frönte im vorgetäuschten Schlaf seinen Plänen, wie er Ivy noch mehr von sich als 'zerbrechliche Principessa' überzeugen konnte.
    Morgen früh... ich könnte mir bei der Morgenhygiene helfen lassen... aber ich darf auch nicht zu schwach erscheinen... sonst empfindet sie nur Mitleid... hmm, vielleicht lasse ich mich auch vor etwas erretten? Einer Spinne zum Beispiel... JA! Das wäre eine gute Idee! Perfetto! Sie hat bestimmt keine Angst vor so etwas und wenn ich es geschickt anstelle und mich anschließend freudestrahlend bedanke... dann hat sie ihrer Pricipessa zum ersten Mal das Leben gerettet! Anschließend wäre es nicht verkehrt, dass ich mich dringend nach Geld umschaue! Ohne Geld kann ich hier nichts machen und bin immer noch auf andere angewiesen...
    Bei diesem Gedanken seufzte er innerlich.
    Haahhh... es wird wohl darauf hinauslaufen, dass ich ein paar der Bauern hier umgarnen muss, um ein wenig 'Kleingeld' zu bekommen... Na ja, ich könnte auch erstmal einen Händler hier aufsuchen... falls es auch nur annähernd sowas hier gibt! Zumindest das frevlerische Tuch loswerden, dann versuchen dem Händler etwas abzuschwatzen mit meinen Verführungskünsten und schließlich schauen, dass ich eventuell etwas für Ivy auftreibe, was ihr gefallen könnte! Oh, was würde ich dafür tun, dass ein erlesener fahrender Händler hier durchkommt! Dennoch, ich-
    Plötzlich hielt er inne. Er spürte ein leichtes kribbeln auf sich, als ob kleine Finger über der Bettdecke bis auf seine Brust krabbeln würden.
    OH!? Wagt die Schönheit doch noch ihr Glück!?
    Aber kurz danach krabbelten die Finger wieder von ihm runter. Er überlegte noch, ob er vielleicht seine eigenen Finger zu Ivy's Körper wandern lassen sollte, als er plötzlich ein Quieken vernahm und seine Augen öffnete.
    Was... ah, nur eine Ratte... Ratte... Rat... R...
    Endlich setzte das Erkennen in seinem Verstand ein! Sein Gesicht wurde kreidebleich ob diesen völlig unerwarteten Besuchers im Bette! Dann riss er die Decke zur Seite, sprang auf, lief zu einem Stuhl, stellte sich darauf und...
    "IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEHHHHHHH HHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
    Aiuto! Aiuto! Un Mostro!!!"

    Gab einen so markerschütternden Schrei von sich, den man wahrscheinlich noch in der schwarzen Stadt im Nichts hören konnte! Dabei rief er um Hilfe vor dem Monster. Dass sich eigentlich eine Gelegenheit ergeben hatte, sich von Ivy 'retten' zu lassen... Nun, DAS war im Moment völlig egal, solange er von diesem 'barbarischen Monstrum aus der Hölle' bedroht wurde!



    [Bild: ivy_2.png]

    So sanft versank ihr Körper auf diesem Federbett in eine wohltuende Ruhephase. In ihrer Hand spürte sie die wärmenden, zierlichen Finger der Prinzessin. Halb zugedeckt war sie gerade dabei genüsslich in die Traumwelt zu versinken. Und das tat sie.
    Doch mit einem Mal wurde dieser wohl friedlichste Platz auf Erden ins Chaos gestürzt. Ein Schrei, so laut dass Ivy plötzlich die Augen aufriss und vor Schreck fast aus dem Bett fiel. Wie von einem Dämon besessen richtete sie sich auf und saß nun aufrecht im Bett. Ihr Blick wanderte zu Emanuelle, welche auf einem Stuhl stand und mit Worten in fremder Sprache wild durch den Raum rief. Ivy dachte für einen Moment, die Kleine wäre vom Dämon besessen, als ihr im Augenwinkel plötzlich eine kleine Bewegung aufgefallen war. Es huschte, es fiepte, es war ein Nagetier. Genauer gesagt, eine Ratte! Oh nicht schon wieder, ihr wird aber auch keine Ruhe gelassen.

    Um die Nerven der blondhaarigen Schönheit nicht weiter zu strapazieren, ergriff Ivy die Initiative und zog sich ihre Handschuhe an. Man konnte nie sicher genug gehen, immerhin waren Ratten bekannt dafür, allerlei Krankheiten zu übertragen. Schließlich streckte sie ihre Hand aus um den Nager zu packen, dieser war allerdings sehr flink und huschte geschwind unter die Bettdecke. Die Magierin krabbelte schnell zur anderen Seite des Bettes rüber und versuchte erneut ihr Glück. Jetzt aber! Doch wieder kein Glück, stattdessen, hatte sie nun das Kissen der Prinzessin in der Hand. "Oh, Mist!" Dann flitzte die Ratte weiter über das Bett und war kurz davor, auf der Seite von Emanuelle über den Rand nach unten zu springen. Ivy setzte für die nächste Attacke an. Ihr Körper flog quer über das Bett. Doch ihre Hände hatten diesmal Erfolg. Sie hielt das flauschige Etwas in ihren Händen. "Hab ich dich!"

    Doch ebenso schnell richtete sie sich wieder auf und ging mit dem Wesen weg von der Prinzessin, in die Ecke des Raumes, auf dass sie nicht erneut losschreien muss. Ivy wirkte auf einmal ganz verspielt und blickte zu ihrer Zimmergenossin mit freudigem Blick. "Schaut mal, ist doch süß! Was machen wir jetzt mit dem Kleinen?"
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  11. #71
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    Zitat Zitat von Annalena Beitrag anzeigen
    [Bild: 5Py1YpLlAnyla.png]
    Als Anlya das Frauenbad betrat blieb sie ruckartig stehen. Valgarius war nicht allein. Einer der Chasind stand hinter ihm und schien nichts Gutes im Sinn zu haben. Sie bekam die letzten Worte mit, welche dieser Mann zu dem Magier sprach. Das war nicht gut. Sie musste ihm helfen. Doch was sollte sie tun? Sie griff nach Ihrem Dolch, doch da war nichts. Als sie ihre Rüstung auszog hatte sie auch ihre Waffe abgelegt. Anlya hatte vergessen die Waffe wieder mitzunehmen. Natürlich hätte ihr das nicht viel geholfen, denn sie war sich sicher, dass sie gegen den Hünen keine Chance hatte.

    Valgarius schien sich nicht wehren, denn er setzte keine Magie ein. Anlya war etwas verwundert darüber. „Entschuldigt Schwester Anlya.“ Ihre Worte ließen den Chasind sich umdrehen. „Was wollt Ihr hier? Ich bin beschäftigt. Kommt später wieder.“ Anlya hatte alle Mühe ihr Zittern zu unterdrücken. „Verzeiht. Ich kam nicht umhin Eure Worte zu hören. Ihr könnt Schwester Anlya auf diese Weise nicht entweihen. Sie hat einen Eid der Enthaltsamkeit gegenüber dem Erbauer und Andraste geleistet. Es wäre ein Sakrileg gegen unseren Gott, dem Erbauer, diesen Eid zu brechen.“

    Der Chasind musterte sie kritisch. „Die Kleine trägt keine Robe Eurer Kirche. Also verzieht Euch Junge.“ Anlya atmete tief durch. Dieser Mann war wirklich stur. Was tun? Hastig überlegte sie. „Wir wurden von Ungläubigen, dieser dunklen Brut, überfallen. Sie zerstörten die Roben von Schwester Anlya und töteten alle Templer, die uns begleiteten. Diese hässliche alte Robe, die Schwester Anlya trägt, war das einzige Kleidungsstück was wir retten konnten. Sie hatte keine Wahl als diese vorübergehend anzuziehen. Auf unserer Flucht vor diesen dunklen Monstern haben wir uns in diesem Wald verirrt und nun sind wir hier.“

    Anlya schickte ein Gebet zum Erbauer und zur Sicherheit noch an die Schöpfer. Würde er ihr glauben? Oder durchblickte er ihre Lügen.


    [Bild: 4azi8U8EDKfDd7K1VladimirSquare.png]

    Valgarius drehte sich vorsichtig um, sein halbes Gesicht blieb allerdings durch das Haar verhüllt. Angespannt blickte er dem Hünen entgegen, während er plötzlich Anlya sah. Noch nie zuvor war der Blutmagier so glücklich sie zu sehen. Verzweifelt suchte sie nach einer Ausrede und setzte all ihr schauspielerisches Geschick ein, um den Tollpatsch aus dieser Situation zu befreien. Valgarius hoffte, dass ihre Ausführungen genügten. Ansonsten könnte es ziemlich hässlich werden. Wenn der Blutmagier hier Magie anwendet, wären die anderen Chasind sofort zur Stelle und dann könnten sie die Audienz und jeglichen Anspruch auf Gnade vergessen.

    Der langhaarige Robenträger ging unterdessen rüber zu Anlya, stellte sich daneben und nickte dem Hünen freundlich zu, um ihre Argumentation zu untermauern. "Hmpf! Na schön!"
    Wunderbar! Es hatte funktioniert. Der hartnäckige Kerl gab nach und stapfte mit grimmigem Gesichtsausdruck nach draußen. Valgarius blickte zu seiner Heldin und schenkte ihr seine dankbarste Umarmung, wie er sie noch nie einem anderen Wesen geschenkt hatte. "Meinen unendlichen Dank!" Dann blickte er sie gefühlvoll an und hielt ihre Arme fest. "Sagt, ist alles in Ordnung? Hat der Unhold der euch entführt hat euch etwas angetan?"
    Neclord ist offline Geändert von Neclord (04.09.2014 um 10:58 Uhr)
  12. #72
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    Zitat Zitat von Önee-sama Beitrag anzeigen
    [Bild: Emanuelle___ava.jpg]

    Emanuelle frönte im vorgetäuschten Schlaf seinen Plänen, wie er Ivy noch mehr von sich als 'zerbrechliche Principessa' überzeugen konnte.
    Morgen früh... ich könnte mir bei der Morgenhygiene helfen lassen... aber ich darf auch nicht zu schwach erscheinen... sonst empfindet sie nur Mitleid... hmm, vielleicht lasse ich mich auch vor etwas erretten? Einer Spinne zum Beispiel... JA! Das wäre eine gute Idee! Perfetto! Sie hat bestimmt keine Angst vor so etwas und wenn ich es geschickt anstelle und mich anschließend freudestrahlend bedanke... dann hat sie ihrer Pricipessa zum ersten Mal das Leben gerettet! Anschließend wäre es nicht verkehrt, dass ich mich dringend nach Geld umschaue! Ohne Geld kann ich hier nichts machen und bin immer noch auf andere angewiesen...
    Bei diesem Gedanken seufzte er innerlich.
    Haahhh... es wird wohl darauf hinauslaufen, dass ich ein paar der Bauern hier umgarnen muss, um ein wenig 'Kleingeld' zu bekommen... Na ja, ich könnte auch erstmal einen Händler hier aufsuchen... falls es auch nur annähernd sowas hier gibt! Zumindest das frevlerische Tuch loswerden, dann versuchen dem Händler etwas abzuschwatzen mit meinen Verführungskünsten und schließlich schauen, dass ich eventuell etwas für Ivy auftreibe, was ihr gefallen könnte! Oh, was würde ich dafür tun, dass ein erlesener fahrender Händler hier durchkommt! Dennoch, ich-
    Plötzlich hielt er inne. Er spürte ein leichtes kribbeln auf sich, als ob kleine Finger über der Bettdecke bis auf seine Brust krabbeln würden.
    OH!? Wagt die Schönheit doch noch ihr Glück!?
    Aber kurz danach krabbelten die Finger wieder von ihm runter. Er überlegte noch, ob er vielleicht seine eigenen Finger zu Ivy's Körper wandern lassen sollte, als er plötzlich ein Quieken vernahm und seine Augen öffnete.
    Was... ah, nur eine Ratte... Ratte... Rat... R...
    Endlich setzte das Erkennen in seinem Verstand ein! Sein Gesicht wurde kreidebleich ob diesen völlig unerwarteten Besuchers im Bette! Dann riss er die Decke zur Seite, sprang auf, lief zu einem Stuhl, stellte sich darauf und...
    "IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEHHHHHHH HHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
    Aiuto! Aiuto! Un Mostro!!!"

    Gab einen so markerschütternden Schrei von sich, den man wahrscheinlich noch in der schwarzen Stadt im Nichts hören konnte! Dabei rief er um Hilfe vor dem Monster. Dass sich eigentlich eine Gelegenheit ergeben hatte, sich von Ivy 'retten' zu lassen... Nun, DAS war im Moment völlig egal, solange er von diesem 'barbarischen Monstrum aus der Hölle' bedroht wurde!


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    [Bild: ivy_2.png]

    So sanft versank ihr Körper auf diesem Federbett in eine wohltuende Ruhephase. In ihrer Hand spürte sie die wärmenden, zierlichen Finger der Prinzessin. Halb zugedeckt war sie gerade dabei genüsslich in die Traumwelt zu versinken. Und das tat sie.
    Doch mit einem Mal wurde dieser wohl friedlichste Platz auf Erden ins Chaos gestürzt. Ein Schrei, so laut dass Ivy plötzlich die Augen aufriss und vor Schreck fast aus dem Bett fiel. Wie von einem Dämon besessen richtete sie sich auf und saß nun aufrecht im Bett. Ihr Blick wanderte zu Emanuelle, welche auf einem Stuhl stand und mit Worten in fremder Sprache wild durch den Raum rief. Ivy dachte für einen Moment, die Kleine wäre vom Dämon besessen, als ihr im Augenwinkel plötzlich eine kleine Bewegung aufgefallen war. Es huschte, es fiepte, es war ein Nagetier. Genauer gesagt, eine Ratte! Oh nicht schon wieder, ihr wird aber auch keine Ruhe gelassen.

    Um die Nerven der blondhaarigen Schönheit nicht weiter zu strapazieren, ergriff Ivy die Initiative und zog sich ihre Handschuhe an. Man konnte nie sicher genug gehen, immerhin waren Ratten bekannt dafür, allerlei Krankheiten zu übertragen. Schließlich streckte sie ihre Hand aus um den Nager zu packen, dieser war allerdings sehr flink und huschte geschwind unter die Bettdecke. Die Magierin krabbelte schnell zur anderen Seite des Bettes rüber und versuchte erneut ihr Glück. Jetzt aber! Doch wieder kein Glück, stattdessen, hatte sie nun das Kissen der Prinzessin in der Hand. "Oh, Mist!" Dann flitzte die Ratte weiter über das Bett und war kurz davor, auf der Seite von Emanuelle über den Rand nach unten zu springen. Ivy setzte für die nächste Attacke an. Ihr Körper flog quer über das Bett. Doch ihre Hände hatten diesmal Erfolg. Sie hielt das flauschige Etwas in ihren Händen. "Hab ich dich!"

    Doch ebenso schnell richtete sie sich wieder auf und ging mit dem Wesen weg von der Prinzessin, in die Ecke des Raumes, auf dass sie nicht erneut losschreien muss. Ivy wirkte auf einmal ganz verspielt und blickte zu ihrer Zimmergenossin mit freudigem Blick. "Schaut mal, ist doch süß! Was machen wir jetzt mit dem Kleinen?"

    [Bild: Angeline_klein.jpg]
    Ein lauter Schrei weckte Angeline aus ihrem Schlaf. Sie wachte in den Armen eines Mannes auf und dachte im ersten Moment, dass es sich um Cedric handelte. Doch nur kurze Zeit später war ihr klar, dass es nur Bernhard war. Sie griff unter ihr Kissen um sich ihren Dolch zu nehmen. Doch da war nichts. Bernhard nickte ihr nur kurz zu und drückte ihr ihren Dolch in die Hand. Seinen eigenen hatte er in der anderen Hand. Die beiden standen auf und begaben sich ins Gästezimmer, aus dem der Schrei gekommen war.

    Vorsichtig öffnete Angeline die Tür und schlüpfte hinein. Bernhard folgte ihr genauso unauffällig. Das blonde Püppchen stand auf einem Stuhl und sah sehr verschreckt aus. Ivy stand in ihrer Nähe. Weder Angeline noch Bernhard konnten erkennen was die Beiden machten. Sie bemerkten keine Gefahr als sie sich umsahen. Bevor Angeline jedoch in einer Tirade den beiden Frauen ganz genau sagte, was sie davon hielt mitten in der Nacht geweckt zu werden, hörte sie ein leises Quieken.

    „Was bei Andrastes brennendem Arsch ist hier los?“ Tabsy hörte auf zu zappeln als er die Stimme seines Futterweibchens vernahm. Erst wurde er von dem lauten Kreischen des komischen falschen Futterweibchens erschreckt. Diese lauten Geräusche taten seinen Ohren weh. Als ob das noch nicht genug war, versuchte das andere falsche Futterweibchen ihn zu fangen. Anfangs war er ihr entwischt. Doch dann hatte sie ihn doch gefangen. Und nun hielt sie ihn in ihren Händen. Das gefiel ihm ganz und gar nicht. Doch jetzt war sein Futterweibchen da. Sie würde ihn retten. Er fing jetzt wieder stärker an zu zappeln und sich zu winden bis ihn das falsche Futterweibchen fallen ließ. Geschickt landete er auf seinen Pfoten und lief unter lautem Quieken zu seinem Futterweibchen.

    Angeline sah, dass sich in Ivys Händen etwas bewegte. Als dieses Etwas zu Boden fiel lief es auf sie zu. „Tabsy?“ Sie kniete sich hin und hatte gerade ihren Dolch auf den Boden gelegt als ihre kleine Ratte schon bei ihr war. Vorsichtig hob sie ihn hoch und drückte ihn an ihre Brust. „Wo warst du denn? Du warst so lange weg.“

    Bernhard blickte finster auf den Flohpelz. Wieso hatte er zurück gefunden? Er dachte, dass er ihn weit genug ausgesetzt hatte und er nie wieder zurückfinden würde. Als ob Tabsy den finsteren Blick bemerkte drückte er sich noch enger an Angelines Busen. Eifersüchtig beobachtete der junge Mann wie sich die dreckige Ratte an den Platz drückte, der rechtmäßig ihm gehörte. Er hätte diesem Mistviech doch den Hals umdrehen und ihn nicht nur aussetzen sollen.

    Angeline bemerkte davon nichts. Sie war nur überglücklich dass ihr kleiner Tabsy wieder da war. Mit ihrem kleinen Schatz an die Brust gedrückt ging sie zu den beiden Frauen. „Wieso hat das blonde Püppchen so laut geschrien?“ Sie war sich sicher, dass sie es war, die geschrien hatte. Ivy war ganz sicher nicht der Typ so laut zu schreien.
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  13. #73
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    Zitat Zitat von Neclord Beitrag anzeigen

    [Bild: 4azi8U8EDKfDd7K1VladimirSquare.png]

    Valgarius drehte sich vorsichtig um, sein halbes Gesicht blieb allerdings durch das Haar verhüllt. Angespannt blickte er dem Hünen entgegen, während er plötzlich Anlya sah. Noch nie zuvor war der Blutmagier so glücklich sie zu sehen. Verzweifelt suchte sie nach einer Ausrede und setzte all ihr schauspielerisches Geschick ein, um den Tollpatsch aus dieser Situation zu befreien. Valgarius hoffte, dass ihre Ausführungen genügten. Ansonsten könnte es ziemlich hässlich werden. Wenn der Blutmagier hier Magie anwendet, wären die anderen Chasind sofort zur Stelle und dann könnten sie die Audienz und jeglichen Anspruch auf Gnade vergessen.

    Der langhaarige Robenträger ging unterdessen rüber zu Anlya, stellte sich daneben und nickte dem Hünen freundlich zu, um ihre Argumentation zu untermauern. "Hmpf! Na schön!"
    Wunderbar! Es hatte funktioniert. Der hartnäckige Kerl gab nach und stapfte mit grimmigem Gesichtsausdruck nach draußen. Valgarius blickte zu seiner Heldin und schenkte ihr seine dankbarste Umarmung, wie er sie noch nie einem anderen Wesen geschenkt hatte. "Meinen unendlichen Dank!" Dann blickte er sie gefühlvoll an und hielt ihre Arme fest. "Sagt, ist alles in Ordnung? Hat der Unhold der euch entführt hat euch etwas angetan?"

    [Bild: 5Py1YpLlAnyla.png]
    Anlya atmete erleichtert auf als der Chasind ihrer Lüge Glauben schenkte und wütend den Raum verließ. Sie war völlig überrascht als Valgarius sie plötzlich umarmte. Ihre Wangen glühten als sie seine Umarmung erwiderte. Sie kannte so etwas nicht. Der Erste, der sie je umarmt hatte, war ER. Damals wusste sie nicht was sie tun sollte, denn in dem Waisenhaus gab es solche Zuwendungen nicht. Anlya blickte in das besorgte Gesicht des Magiers als sie seine Frage beantwortete.

    „Es geht mir gut. Er hat mir nichts getan. Nur die trockenen Sachen zum Anziehen hat er mir gegeben. Bevor ich mich umgezogen habe hat er sogar den Raum verlassen.“ Sie erwähnte lieber nicht, dass er noch einmal zurückgekommen war. Anlya lächelte leicht bevor die beiden unterbrochen wurden. „Ich hoffe ich störe nicht“, sagte eine kalte Stimme. Es war der Chasind, der die Elfe aus dem Raum geführt hatte. Er warf Valgarius einen eiskalten Blick zu bevor er sich warm lächelnd an Anlya wandte. „Die Schamanin ist bereit euch zu sehen. Ich werde euch hinführen.“

    „Ich muss noch meine Waffe holen“, sagte Anlya vorsichtig. Doch der Chasind schüttelte nur den Kopf. „Das ist nicht nötig. Keiner hier wird es wagen euch anzugreifen.“ Leise seufzend folgte sie dem Mann nach draußen. Er führte sie in die große Hütte, die in der Mitte des Dorfes stand. Das Innere war nicht so ein riesiger Saal, wie sie es vermutet hatte. Mehrere Wände waren gezogen und teilten die große Hütte in mehr Räume auf. Der Chasind führte sie einen Gang entlang. Am Ende des Ganges war ein großer Raum in dem sich ein flacher Tisch befand. Um den Tisch herum befanden sich mehrere große Kissen. Die Elfe wunderte sich, wo die Stühle waren und wie man an so einem flachen Tisch sitzen konnte.

    Merkwürdigerweise war der Raum leer und Anlya sah sich um, doch sie konnte die Schamanin nicht entdecken. Sie erstarrte und wurde kreidebleich als sie plötzlich das tödliche Quieken hörte. Auf dem Kissen, das sich an der Stirnseite des flachen Tisches befand, saß eine Ratte. Die Elfe dachte ihr Herz hörte auf zu schlagen. Doch wirklich geschockt war sie, als die Ratte plötzlich Magie umgab und sie sich in eine Frau verwandelte. Die Frau war schon etwas älter. Sie hatte zwar Falten, doch sie fand, dass ihr das stand und sie nicht alt aussehen ließ. Die Frau lächelte die Beiden an.

    „Ich bin Aldis, Schamanin dieses Stammes.“ Sie deutete mit dem Finger auf den Chasind, der sie her gebracht hatte „Das ist mein Sohn Wulfgar.“ Mit gekreuzten Beinen setzte sich auf das Kissen. Wulfgar stand in der Nähe des Eingangs und hatte seine Arme vor der Brust verschränkt. Auch er hatte einen amüsierten Ausdruck in den Augen. Die Schamanin ergriff wieder das Wort. „Als erstes möchte ich wissen, warum Ihr“ sie blickte Anlya an „Euch als Mann ausgebt. Und warum Ihr“ ihr Blick landete nun auf Valgarius „Euch als Frau ausgebt.“

    Anlya war zu sehr geschockt um auf diese Frage zu antworten. In ihrem Kopf kreisten nur die Gedanken, dass die Ratte eine Frau war. Oder war die Frau eine Ratte?
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    Zitat Zitat von Neclord Beitrag anzeigen


    [Bild: ivy_2.png]

    So sanft versank ihr Körper auf diesem Federbett in eine wohltuende Ruhephase. In ihrer Hand spürte sie die wärmenden, zierlichen Finger der Prinzessin. Halb zugedeckt war sie gerade dabei genüsslich in die Traumwelt zu versinken. Und das tat sie.
    Doch mit einem Mal wurde dieser wohl friedlichste Platz auf Erden ins Chaos gestürzt. Ein Schrei, so laut dass Ivy plötzlich die Augen aufriss und vor Schreck fast aus dem Bett fiel. Wie von einem Dämon besessen richtete sie sich auf und saß nun aufrecht im Bett. Ihr Blick wanderte zu Emanuelle, welche auf einem Stuhl stand und mit Worten in fremder Sprache wild durch den Raum rief. Ivy dachte für einen Moment, die Kleine wäre vom Dämon besessen, als ihr im Augenwinkel plötzlich eine kleine Bewegung aufgefallen war. Es huschte, es fiepte, es war ein Nagetier. Genauer gesagt, eine Ratte! Oh nicht schon wieder, ihr wird aber auch keine Ruhe gelassen.

    Um die Nerven der blondhaarigen Schönheit nicht weiter zu strapazieren, ergriff Ivy die Initiative und zog sich ihre Handschuhe an. Man konnte nie sicher genug gehen, immerhin waren Ratten bekannt dafür, allerlei Krankheiten zu übertragen. Schließlich streckte sie ihre Hand aus um den Nager zu packen, dieser war allerdings sehr flink und huschte geschwind unter die Bettdecke. Die Magierin krabbelte schnell zur anderen Seite des Bettes rüber und versuchte erneut ihr Glück. Jetzt aber! Doch wieder kein Glück, stattdessen, hatte sie nun das Kissen der Prinzessin in der Hand. "Oh, Mist!" Dann flitzte die Ratte weiter über das Bett und war kurz davor, auf der Seite von Emanuelle über den Rand nach unten zu springen. Ivy setzte für die nächste Attacke an. Ihr Körper flog quer über das Bett. Doch ihre Hände hatten diesmal Erfolg. Sie hielt das flauschige Etwas in ihren Händen. "Hab ich dich!"

    Doch ebenso schnell richtete sie sich wieder auf und ging mit dem Wesen weg von der Prinzessin, in die Ecke des Raumes, auf dass sie nicht erneut losschreien muss. Ivy wirkte auf einmal ganz verspielt und blickte zu ihrer Zimmergenossin mit freudigem Blick. "Schaut mal, ist doch süß! Was machen wir jetzt mit dem Kleinen?"


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    Zitat Zitat von Annalena Beitrag anzeigen

    [Bild: Angeline_klein.jpg]
    Ein lauter Schrei weckte Angeline aus ihrem Schlaf. Sie wachte in den Armen eines Mannes auf und dachte im ersten Moment, dass es sich um Cedric handelte. Doch nur kurze Zeit später war ihr klar, dass es nur Bernhard war. Sie griff unter ihr Kissen um sich ihren Dolch zu nehmen. Doch da war nichts. Bernhard nickte ihr nur kurz zu und drückte ihr ihren Dolch in die Hand. Seinen eigenen hatte er in der anderen Hand. Die beiden standen auf und begaben sich ins Gästezimmer, aus dem der Schrei gekommen war.

    Vorsichtig öffnete Angeline die Tür und schlüpfte hinein. Bernhard folgte ihr genauso unauffällig. Das blonde Püppchen stand auf einem Stuhl und sah sehr verschreckt aus. Ivy stand in ihrer Nähe. Weder Angeline noch Bernhard konnten erkennen was die Beiden machten. Sie bemerkten keine Gefahr als sie sich umsahen. Bevor Angeline jedoch in einer Tirade den beiden Frauen ganz genau sagte, was sie davon hielt mitten in der Nacht geweckt zu werden, hörte sie ein leises Quieken.

    „Was bei Andrastes brennendem Arsch ist hier los?“ Tabsy hörte auf zu zappeln als er die Stimme seines Futterweibchens vernahm. Erst wurde er von dem lauten Kreischen des komischen falschen Futterweibchens erschreckt. Diese lauten Geräusche taten seinen Ohren weh. Als ob das noch nicht genug war, versuchte das andere falsche Futterweibchen ihn zu fangen. Anfangs war er ihr entwischt. Doch dann hatte sie ihn doch gefangen. Und nun hielt sie ihn in ihren Händen. Das gefiel ihm ganz und gar nicht. Doch jetzt war sein Futterweibchen da. Sie würde ihn retten. Er fing jetzt wieder stärker an zu zappeln und sich zu winden bis ihn das falsche Futterweibchen fallen ließ. Geschickt landete er auf seinen Pfoten und lief unter lautem Quieken zu seinem Futterweibchen.

    Angeline sah, dass sich in Ivys Händen etwas bewegte. Als dieses Etwas zu Boden fiel lief es auf sie zu. „Tabsy?“ Sie kniete sich hin und hatte gerade ihren Dolch auf den Boden gelegt als ihre kleine Ratte schon bei ihr war. Vorsichtig hob sie ihn hoch und drückte ihn an ihre Brust. „Wo warst du denn? Du warst so lange weg.“

    Bernhard blickte finster auf den Flohpelz. Wieso hatte er zurück gefunden? Er dachte, dass er ihn weit genug ausgesetzt hatte und er nie wieder zurückfinden würde. Als ob Tabsy den finsteren Blick bemerkte drückte er sich noch enger an Angelines Busen. Eifersüchtig beobachtete der junge Mann wie sich die dreckige Ratte an den Platz drückte, der rechtmäßig ihm gehörte. Er hätte diesem Mistviech doch den Hals umdrehen und ihn nicht nur aussetzen sollen.

    Angeline bemerkte davon nichts. Sie war nur überglücklich dass ihr kleiner Tabsy wieder da war. Mit ihrem kleinen Schatz an die Brust gedrückt ging sie zu den beiden Frauen. „Wieso hat das blonde Püppchen so laut geschrien?“ Sie war sich sicher, dass sie es war, die geschrien hatte. Ivy war ganz sicher nicht der Typ so laut zu schreien.


    [Bild: Emanuelle___ava.jpg]

    Oh oh oh... warum nur ich...
    Nach seinem lautstarken Schrei und seinen Hilferufen, war Ivy wach geworden. In seinem total verängstigten Zustand nahm er nur am Rande war, wie die andere Frau im Bett langsam die Situation begriff. Doch sofort kam Bewegung in Ivy.
    Was hat sie vor? Sie wird noch sterben! Ich müsste ihr eigentlich helfen... aber... aber...
    Er konnte sich einfach nicht dazu überwinden, auch nur den Stuhl zu verlassen, geschweige denn den Kampf mit dieser Bestie auf zu nehmen! Dafür ekelte und fürchtete er sich einfach viel zu viel! Doch seiner Zimmergenossin schien es nichts auszumachen, mit dieser Bestie konfrontiert zu werden. Vielmehr nahm sie jetzt ihre Handschuhe und versuchte die Ratte einzufangen.
    Das ist... Follia! Sie wird einen langsamen und grauenvollen Tod sterben!
    Dennoch schritt er nicht ein: Nichts hätte im Moment dazu geführt, dass er seinen Stuhl verlassen würde! So blieb ihm nichts anderes übrig, als dabei zuzusehen, wie Ivy mehrmals nach dem Biest griff... und es dann tatsächlich in ihren Händen hielt!
    "Schaut mal, ist doch süß! Was machen wir jetzt mit dem Kleinen?"
    Auf Ivy's Frage hin, wusste er nicht, ob er direkt sterben würde oder ob er noch etwas zu leiden hatte! Denn eins war klar - sie Beide hatten nicht mehr lange zu Leben! Doch die Qual, sich dutzende Tode durch dieses Tier ausmalen zu müssen, wurde jäh unterbrochen. Plötzlich standen die wilde Katze und der Wirt im Raum!
    Finalmente! Die Katze wird das Biest zur Strecke bringen! Ich sollte mir schon einmal ein Danke schön überlegen...
    Aber dann stellte Emanuelle entsetzt fest, dass dieser ekelhafte Nager wohl tatsächlich sowas wie ein Haustier der Katze zu sein schien... Jedenfalls ließ es keine andere Erklärung zu, dass die Ratte sanft aufgehoben wurde und an den weiblichen Rundungen der wilden Frau liebkost wurde...
    Das war schon fast zu viel für Emanuelle, als die Besitzerin des Tieres auch noch eine Frage stellte.
    „Wieso hat das blonde Püppchen so laut geschrien?“
    Katze und Nager haben sich verschworen! Der Erbauer stehe uns bei!
    Seine Furcht wurde nun so groß, dass er sich wieder bewegen konnte - nämlich, um sich an den sichersten Ort im Raum zu begeben: Hinter den Rücken von der exotischen Schönheit! Also sprang er vom Stuhl, huschte schnell hinter Ivy und duckte sich so, dass er nur noch mit dem Kopf von Angeline aus zu sehen war, den er ein wenig versetzt neben Ivy's Kopf zeigte. Dann begann er, von Furcht und Ekel durchsetzt, zu sprechen.
    "Bitte verzeiht mein Geschrei... aber... diese Creatura di Inferno! Ich bin entsetzt! Sie tauchte aus dem Nichts in unserem Bette auf! Und dann..."
    Ein wenig begann er zu schluchzen... was noch nicht mal alles gespielt war!
    "Fürchtete ich um mein Leben... *schnief*"
    Dann schlang er seine arme von hinten um Ivy und drückte sich leicht zitternd an sie.
    "Doch mein tapferer Principe hier... warf sich todesmutig in den Kampf mit dieser ... Bestia! Während ich... wie... es... tut mir so leid! Während ich nur wie erstarrt auf dem Stuhl stehen konnte!"
    Er vergub sein Gesicht in der Schulter von Ivy und verdrückte doch sogar ein paar Tränen.
    Oh, bitte glaubt meine Geschichte... ich weis gerade nicht, was echt und was gespielt ist!
    Weiterhin ein nervliches Wrack spielend, wollte er tatsächlich nur noch Ruhe haben.
    "Wenn ihr es gestatten würdet... ich wäre euch sehr verbunden, wenn ihr dieses eure Tier... entfernen würdet... damit wir zu unserem verdienten Schlafe kommen würden..."
    Dabei drückte er sich noch fester an Ivy, sofern das noch möglich war und hoffte, sie würde ihn beschützen - beschützen vor der ekelhaften Ratte, dem -blick der wilden Katzenfrau und einfach vor Allem, was sonst noch die Nacht stören könnte!
    Önee-sama ist offline
  15. #75
    Mahou Shoujo  Avatar von Önee-sama
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen

    [Bild: Arian_klein.jpg]

    Bevor Arian ernsthaft über Claudettes Vorschlag nachdachte und antwortete, trug er die schlafende Abyss zurück zum Karren, wo er sie behutsam auf ihre gepolsterte Schlafstelle legte und zudeckte. Abyss wirkte seltsam friedlich, als wäre die Unwill des Tages urplötzlich von ihr abgefallen. Sie schien sogar leicht zu lächeln. Ganz vorsichtig berührte Arian ihren Hals an der Stelle, wo Gravkas Klinge die Haut verletzt hatte. Das Blut war geronnen und die Wunde begann zu heilen, kein Grund zur Beunruhigung. Trotzdem würde er sie im Auge behalten.

    Als nächstes schritt Arian zur Palisade, an deren Fuß sein Feuerschwert lag. Er sammelte die Klinge, welche das wenige Gras das zwischen dem Schlag hervorgekrochen war, versengt hatte auf und fuhr mit der linken Hand vom Heft beginnend aufwärts über den Stahl. Ebenso wie die Flammen begonnen hatten zu schlagen, so verloschen sie nun bei der Annährung des Ringes, dessen Runen am Ende der Prozedur hell schimmerten. Er steckte das Schwert zurück in seine Halterung und wandte sich nun zum Gang zu Claudette.

    Diese wartete geduldig, beobachtete Arians Handeln und sah ihn mit ihrem durchdringenden Blick an. Von dem langen, geraden Speer in ihrer Hand tropfte noch immer das Blut und zog sich in dickflüssigen Fäden von der Spitze zum Boden. Ihre Klinge jedoch war sauber. Einer der vielen Vorteile magischer Waffen.
    Ihr habt euch tapfer geschlagen. Zudem seid ihr eine sehr fähige Kriegern, Mylady. Mein Dank gebührt euch, ohne euch wäre Abyss vermutlich in den Händen dieser Männer geblieben, sagte er und nickte ihr bedeutungsschwer zu.

    Dennoch bezweifle ich, dass selbst eure Fähigkeiten uns außerhalb dieser Mauern ausreichend schützen würden. Ich habe Gravka dort oben von der Palisade gestoßen. Nur wenige Augenblicke später stürzte sich ein Rudel blutrünstiger, rasender Wesen auf ihn und riss ihn auseinander. Nicht, dass es schade um dieses Schwein wäre, doch weder wünsche ich euch solch einen Tod, noch werde ich verlangen, dass ihr euer Leben für mich oder Abyss aufs Spiel setzt. Zudem sehe ich unsere Chancen eher hier im Lager, doch müssen wir mit List und Täuschung überleben. Ich bezweifle nicht, dass wir, wenn er Überraschungsmoment auf unserer Seite und der Großteil der Wachen betrunken oder schläfrig ist, mit der gesamten Garnison aufnehmen könnten, nicht nachdem Gravka tot ist und seine sicherlich besten Männer mit ihm, dennoch…

    Arian überlegte, während er auf und ab zu schreiten begann.

    Wir verstecken die Leichen. Wir schmeißen sie über die Palisade oder verdecken sie mit Stroh. Dann durchsuchen wir das Haus des Hauptmanns nach Plänen, Dokumenten, allem was und weiterhelfen könnte. Danach verriegeln wir sein Quartiert, sodass die Männer denken, er würde schlafen oder ungestört sein wollen. Dann stellen wir den Karren weiter in den Schatten und halten Wache bis morgen früh. Beim ersten Sonnenstrahl, im Zwielicht zwischen Nacht und Tag, brechen wir auf. Noch vor der Wachablösung werden die Soldaten so müde sein, dass sie uns vermutlich ohne viel Aufhebens passieren lassen. Was sagt ihr?

    Arian sah Claudette erwartungsvoll an. Möglicherweise war sie um einiges risikofreudiger, als Arian selbst.
    Seht, die Nacht ist fast herum. Es sind nur noch wenige Stunden bis zum ersten Licht des Tages. Dann verwandeln sich die Kreaturen zurück, soweit ich weiß“.

    Arian stockte.

    Da wäre nur noch eine Sache… der Stallbursche. Er weiß von all dem hier. Er könnte uns verraten und unseren Plan zunichte machen. Wir müssen ihn suchen und gefangen nehmen“.
    Es behagte Arian nicht, einen wehrlosen zu jagen und zu fesseln, doch ging es hier um die Sicherheit ihrer kleinen Gruppe. Und der Stallbursche hatte sich schon einmal als Verräter entpuppt.

    Also, was sagt ihr?, wiederholte Arian.


    [Bild: Queens_Blade___Claudette_2_ava.jpg]

    Claudette nickte Arian in Gedanken zu, als sich dieser bei ihr für die Hilfe wegen Abyss bedankte.
    Kein Mädchen sollte in den Fängen solcher Schufte bleiben müssen!
    Das Ende von Gravka rang ihr ein zufriedenes Brummen ab.
    Dann hat er bekommen, was er verdient!
    Das Arian ihren Plan ablehnte, machte ihr nichts aus. Immerhin kam er mit einem Alternativplan an, zudem hatte er Erfahrung mit den Werwölfen gemacht.
    Seinen Schilderungen entnehme ich, dass es draußen dann Nachts wirklich schlimmer steht, als hier drin... was ich nicht für möglich gehalten hätte...
    Dennoch machte sie sich gedanklich Notizen, wo sie auch bei Arian's Plan 'unbekannte Variablen' sah. Geduldig folgte sie seinen Ausführungen. Als er geendet hatte, dachte sie kurz nach, dann ergriff sie das Wort.
    "Zuerst: Ich vertraue da euren Schilderungen. Ich selbst hatte nicht das zweifelhafte Vergnügen, mich mit den Bestien dort draußen messen zu müssen. Aber so, wie ihr den Abgang unseres Herrn Gravka..."
    Den Titel Hauptmann verwehrte sie ihm mittlerweile schon.
    "... beschreibt, scheinen wir dann nicht so viele Chancen auf Überleben außerhalb dieses Zauns zu haben!"
    Kurz wanderte ihr Blick zum Karren, wo Abyss schlief.
    "Und eure Begleiterin... so müssen wir sie nicht wecken..."
    Ein schnelles Blinzeln und ein warmes Lächeln dazu, dann wurde ihr blick wieder ernst.
    "Aber wegen den Leichen: Wir sollten uns wirklich beeilen! Am schnellsten wäre es wohl, sie unter dem Stroh beim Karren zu verstecken! Sie einzeln zur Palisade hinauftragen würde zu viel Zeit vergeuden... auch wenn ich euren Ausführungen entnehme, dass die Leichen dann wirklich spurlos verschwinden würden... Wenn wir die Leichen versteckt haben, ist das Vordergründige, den Stallburschen zu finden! Da stimme ich euch zu! Eigentlich sollte mit Gravkas Tod niemand mehr da sein, an den er uns verraten könnte, dennoch ist er eine potenzielle Gefahr für uns! Aber es sollte nur einer gehen... der Andere sollte den Karren und vor Allem Abyss bewachen, sonst setzen wir sie einer unnötigen Gefahr aus!"
    Dann ging ihr Blick kurz in die Ferne, während sie sich einiges ins Gedächtnis rief.
    "Was den Rest angeht: Wenn das wirklich Gravkas beste Männer waren, dann haben wir hier in offenem Kampf nichts zu befürchten... Außer, irgendwo verstecken sich noch gestandene Krieger, was ich aber stark bezweifle! Zudem hoffe ich, ihr habt Recht, dass sich die Kreaturen des Tags zurückverwandeln. Zumindest scheint man Tagsüber reisen zu können, was eurer Vermutung Nachdruck verleiht. Aber das sind wohl alles Dinge, mit denen wir uns im Ernstfall beschäftigen müssen - wenn ihr mir dann mit den Leichen helfen wollt."
    Claudette drückte ihr Schwert und die Lanze etwas in den Boden, auf dass sie griffbereit hier für sie jederzeit erreichbar waren. Dann zeigte sie Richtung der Reste von Gravka's Männern und wandte sich gerade um...

    "Waaaahhhhhhhhhhhhhhhh..."
    Als ein Schrei die Nachtstille zerriss! Sogleich folgte ein Hämmern auf Metall und dazu ein Warnruf.
    "Werwölfe auf der Palisade!"

    Claudette drehte sich sofort wieder um, nahm Thunderclap in ihre Rechte, die Lanze in ihre Linke und blickte dann in die Dunkelheit. Nebenbei sprach sie zu Arian.
    "Der Plan ist hinfällig... jetzt heißt es wie in Ostagar: Überleben! Denn wie es aussieht, scheint der Erbauer persönlich dieses Rattenloch vom Antlitz der Erde tilgen zu lassen zu wollen..."
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  16. #76
    Grisha Avatar von Emerahl
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    [Bild: dBastien_Avatar.jpg]

    5 Jahre später

    „Tilly, wie geht es dir ma chère?“ Bastien schaute seine Freundin liebevoll an.

    „Ach, frag doch nicht so dumm! Du siehst doch, wie es mir geht! Du hast doch schließlich Augen im Kopf!“ Tilly grinste Bastien verschmitzt an. „Jetzt komm her und lass dich drücken. Schließlich warst du schon seit Monaten nicht mehr hier.“

    Bastien folgte der Aufforderung von Tilly sofort. Es tat gut, seine alte Freundin wieder zu sehen. Anschließend nahm er an auf der Küchenbank platz und Tilly begann sofort, den Tisch mit allerlei Speisen einzudecken. Sie setzte sich Bastien gegenüber und beide begannen zu essen. Als der erste Hunger gestillt war, forderte Tilly Bastien auf, von seinen letzten Abenteuer zu erzählen, was dieser auch tat.

    „Und nun bin ich wieder zu dir zurück gekehrt. Wie ich es versprochen habe. Und jetzt erzähl du, was gibt es Neues aus der Heimat?“ Mit diesen Worten endete Bastien seine Erzählung und blickte Tilly aufmerksam an. Einige Zeit lang hatte er sich geweigert, seinen Eltern zu schreiben. Bis das Heimweh zu groß geworden war. Jetzt bekam er regelmäßig Post von seiner Mutter und auch von seiner Schwester, auch wenn es manchmal Wochen oder gar Monate dauerte, bis ihn die Briefe erreichten. Wortlos reichte Tilly ihm die letzten Briefe, denn ihr kleines Häuschen westlich von Highever hatte er als Adresse angegeben. Während Bastien die Briefe las, goss Tilly ihnen beiden Würzwein in einen Becher.

    „Was schreiben sie, wann kannst du wieder nach Hause mein Junge?“

    „Nein.“An seinem Tonfall erkannte Tilly, dass es besser wäre, sie ließe es auf sich beruhen.

    „Hier gibt es allerdings keine guten Neuigkeiten mein Junge. Der Arl von Redcliffe soll sehr krank sein und es gehen die Gerüchte um, dass sich eine neue Verderbnis anbahnt.“

    „Ich habe davon gehört, ma chère. Deswegen bin ich auch hier. Ich möchte mich dem Kampf anschließen“, erwiderte Bastien.

    Tilly riet ihm, sich nach Denerim zu begeben. Dort würde Teyrn of Gwaren herrschen, nachdem der geliebte König Cailan in der Schlacht um Ostagar gefallen war, verraten durch die Grauen Wächter. Aber Bastien wusste, dass er auf keinen Fall zugeben durfte, dass er aus Orlais stammte. Denn es war weit bekannt, dass der Teyrn nur eines mehr hasste als die Grauen Wächter und das waren Orlesianer.

    Nachdem Bastien sich ausgeruht hatte und seinen Beutel neu gepackt hatte, machte er sich auf den Weg nach Denerim. Der Handelsweg führte an Highever vorbei, wo Bastien eine Nacht in einem Stall verbrachte. Er war schon eine Woche unterwegs, als er endlich Amaranthine erreichte. Dort blieb er zwei Tage, damit er seine Rüstung ausbessern und seine Vorräte auffüllen konnte. Aufträge nahm er allerdings keine an. Noch reichte sein Geld eine Weile, so dass Bastien beschloss, in ein Gasthaus einzukehren, das auf seinem Weg lag.

    Als er die Tür öffnete, stellte er fest, dass dort ein Fest im Gange war. Eine Hochzeit, wie ihm schien. Bevor Bastien eintrat, klopfte er sich noch den Staub von seinen Kleidern so gut es ging und begab sich an die Theke. Gerade als er einen freien Stuhl in Beschlag genommen hatte, betrat ein junges Mädchen eine kleine Bühne. Sie war wunderschön mit ihren langen, blonden Locken. Sie war nicht besonders groß, doch hatte sie Kurven an den richtigen Stellen. Als sie ihr Lied begann, starrte Bastien sie gebannt an. Das war eine Frau wie sie ihm gefiel.
    Emerahl ist offline Geändert von Emerahl (06.09.2014 um 16:03 Uhr)
  17. #77
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    Zitat Zitat von Emerahl Beitrag anzeigen
    [Bild: dBastien_Avatar.jpg]

    5 Jahre später

    „Tilly, wie geht es dir ma chère?“ Bastien schaute seine Freundin liebevoll an.

    „Ach, frag doch nicht so dumm! Du siehst doch, wie es mir geht! Du hast doch schließlich Augen im Kopf!“ Tilly grinste Bastien verschmitzt an. „Jetzt komm her und lass dich drücken. Schließlich warst du schon seit Monaten nicht mehr hier.“

    Bastien folgte der Aufforderung von Tilly sofort. Es tat gut, seine alte Freundin wieder zu sehen. Anschließend nahm er an auf der Küchenbank platz und Tilly begann sofort, den Tisch mit allerlei Speisen einzudecken. Sie setzte sich Bastien gegenüber und beide begannen zu essen. Als der erste Hunger gestillt war, forderte Tilly Bastien auf, von seinen letzten Abenteuer zu erzählen, was dieser auch tat.

    „Und nun bin ich wieder zu dir zurück gekehrt. Wie ich es versprochen habe. Und jetzt erzähl du, was gibt es Neues aus der Heimat?“ Mit diesen Worten endete Bastien seine Erzählung und blickte Tilly aufmerksam an. Einige Zeit lang hatte er sich geweigert, seinen Eltern zu schreiben. Bis das Heimweh zu groß geworden war. Jetzt bekam er regelmäßig Post von seiner Mutter und auch von seiner Schwester, auch wenn es manchmal Wochen oder gar Monate dauerte, bis ihn die Briefe erreichten. Wortlos reichte Tilly ihm die letzten Briefe, denn ihr kleines Häuschen westlich von Highever hatte er als Adresse angegeben. Während Bastien die Briefe las, goss Tilly ihnen beiden Würzwein in einen Becher.

    „Was schreiben sie, wann kannst du wieder nach Hause mein Junge?“

    „Nein.“An seinem Tonfall erkannte Tilly, dass es besser wäre, sie ließe es auf sich beruhen.

    „Hier gibt es allerdings keine guten Neuigkeiten mein Junge. Der Arl von Redcliffe soll sehr krank sein und es gehen die Gerüchte um, dass sich eine neue Verderbnis anbahnt.“

    „Ich habe davon gehört, ma chère. Deswegen bin ich auch hier. Ich möchte mich dem Kampf anschließen“, erwiderte Bastien.

    Tilly riet ihm, sich nach Denerim zu begeben. Dort würde Teyrn of Gwaren herrschen, nachdem der geliebte König Cailan in der Schlacht um Ostagar gefallen war, verraten durch die Grauen Wächter. Aber Bastien wusste, dass er auf keinen Fall zugeben durfte, dass er aus Orlais stammte. Denn es war weit bekannt, dass der Teyrn nur eines mehr hasste als die Grauen Wächter und das waren Orlesianer.

    Nachdem Bastien sich ausgeruht hatte und seinen Beutel neu gepackt hatte, machte er sich auf den Weg nach Denerim. Der Handelsweg führte an Highever vorbei, wo Bastien eine Nacht in einem Stall verbrachte. Er war schon eine Woche unterwegs, als er endlich Amaranthine erreichte. Dort blieb er zwei Tage, damit er seine Rüstung ausbessern und seine Vorräte auffüllen konnte. Aufträge nahm er allerdings keine an. Noch reichte sein Geld eine Weile, so dass Bastien beschloss, in ein Gasthaus einzukehren, das auf seinem Weg lag.

    Als er die Tür öffnete, stellte er fest, dass dort ein Fest im Gange war. Eine Hochzeit, wie ihm schien. Bevor Bastien eintrat, klopfte er sich noch den Staub von seinen Kleidern so gut es ging und begab sich an die Theke. Gerade als er einen freien Stuhl in Beschlag genommen hatte, betrat ein junges Mädchen eine kleine Bühne. Sie war wunderschön mit ihren langen, blonden Locken. Sie war nicht besonders groß, doch hatte sie Kurven an den richtigen Stellen. Als sie ihr Lied begann, starrte Bastien sie gebannt an. Das war eine Frau wie sie ihm gefiel.

    [Bild: Samira_klein.jpg]
    Heute war ein aufregender Tag obwohl es sich nicht um Samiras eigene Hochzeit handelte. Sie stand schon sehr früh auf und zog sich schnell an um ihren Eltern im Gasthaus zu helfen. Ihre Mutter stand schon in der Küche und bereitete die Speisen vor. „Guten Morgen Mutter. Bei was kann ich dir helfen?“ Elena drehte sich zu ihrer Tochter um und lächelte. Sie war wirklich ein gutes Kind. Wenn ihr Vater und ihre Brüder nur nicht solche Sturköpfe wären. Vielleicht würden sie dann auch Samiras Hochzeit feiern können. Elena seufzte leise. Irgendwie musste sie Elias davon überzeugen, dass Samira alt genug für die Ehe war.

    „Guten Morgen mein Schatz. Könntest du für mich bei Derlin Äpfel abholen? Sie sind schon bestellt und bezahlt.“ Samira nickte leicht. „Ich mache mich sofort auf den Weg Mutter.“ Die junge Frau nahm den großen Weidenkorb und ging in die Gaststube. Dort waren schon ihr Vater und ihre beiden jüngeren Brüder, Samuel und Robin. Ihre beiden ältesten Brüder waren nicht zu sehen. Doch das war nicht verwunderlich, denn sie lebten nicht mehr hier.

    Ihr ältester Bruder, Liam, war mit Britty verheiratet. Brittys Vater besaß die Schmiede im Dorf und Liam arbeitete dort. Eines Tages würde er die Schmiede von seinem Schwiegervater übernehmen. Die beiden lebten im Haus von Brittys Vater, das groß genug war, da Brittys Mutter nicht mehr lebte und sie keine Geschwister hatte.

    Ihr zweitältester Bruder, Julian, war mit Greta verheiratet. Er lebte mit ihr in ihrem kleinen Bauernhaus, welches sie von ihren Eltern geerbt hatte, welche vor zwei Jahren gestorben waren. Die beiden bestellten zusammen die dazugehörigen Felder. Samira verstand sich mit ihren beiden Schwägerinnen sehr gut. Sie konnte mit ihnen Dinge besprechen, die sie sonst mit niemanden teilen konnte.

    Samira begrüßte ihre Brüder und ihrem Vater. „Guten Morgen.“ Die Drei blickten auf und lächelten sie an als sie ihren Gruß erwiderten. Ihr Vater erblickte den Korb in ihrer Hand. „Wohin gehst du?“ Samira lächelte. „Ich gehe nur die Äpfel abholen, die Mutter bei Derlin bestellt hatte. Ich bin gleich wieder zurück.“ Der Vater blickte ihren drittältesten Bruder Samuel an. „Gehe mit ihr mein Sohn.“ „Vater, ich kann alleine gehen. Es ist wirklich nicht weit.“ Ihr Vater blickte sie streng an und Samira senkte den Kopf. „Nichts da. Es ist viel zu gefährlich für so ein hübsches Mädchen allein da draußen.“ Ihre beiden Brüder nickten zustimmend.

    Samuel kam zu ihr. „Komm schon Schwester. Je eher wir gehen umso eher sind wir zurück.“ Samira blickte ihren jüngsten Bruder, Robin, an. Doch sie bekam keine Hilfe von ihm sondern er grinste sie nur an. Die junge Frau ergab sich ihrem Schicksal machte sich in Begleitung ihres Bruders auf den Weg. Sie verstand nicht warum sie nicht mal einen Schritt vor die Tür setzen konnte ohne dass einer ihrer Brüder sie begleitete. Derlin war doch nur ein alter und sehr netter Mann. Er würde ihr ganz bestimmt nicht zu nahe treten.

    Auch die jüngeren Männer im Dorf würden es nicht wagen sich ihr unsittlich zu nähern. Ihr Vater war nicht nur als Besitzer des Gasthofes sehr bekannt. Alle wussten auch, dass er früher einmal Söldner war. Er wusste durchaus mit einer Waffe umzugehen. Elias war fast zwei Meter groß und sehr kräftig gebaut. Er konnte einen Zweihänder schwingen als wäre es nichts. Ihre Brüder waren zwar nicht so kräftig wie er, aber auch sie waren nicht zu unterschätzen. Alle vier wurden von ihrem Vater an den Waffen ausgebildet. Sie hatte es sich auch gewünscht, aber ihr Vater war strikt dagegen.

    Ihr Botengang verlief reibungslos. Sie brachte die Äpfel zu ihrer Mutter und half ihr dann in der Küche. Die Männer bereiteten den Gastraum für die Hochzeitsgesellschaft vor. Nach dem Mittagessen kamen auch ihre beiden ältesten Brüder mit ihren Ehefrauen. Auch sie halfen mit. Die Familie war nicht bei der Trauung dabei, da sie dafür keine Zeit hatten. Am späten Nachmittag kamen das Brautpaar und die Hochzeitsgäste. Samiras Vater und ihre Brüder waren beschäftigt die Gäste im Gastraum zu bedienen. Sie selbst, ihre Mutter und ihre Schwägerinnen sorgten in der Küche für das leibliche Wohl.

    Gegen Abend war es nun Zeit für Samiras Auftritt. Britty und Greta begleiteten sie nach oben in ihr Zimmer. „So Samira“, begann Greta, „morgen ist dein 18. Geburtstag. Bist du schon aufgeregt?“ Samira hatte schon ihr Kleid abgelegt und stand nur in ihrer Unterwäsche bekleidet im Zimmer. Sie wusch sich so gut sie konnte, denn für ein ausgiebiges Bad hatte sie keine Zeit. „Nicht wirklich. Es wird ein Tag wie jeder andere sein.“ Samira blickte ihre beiden Schwägerinnen, die auch zu ihren Freundinnen geworden waren, traurig an. „Außerdem ändert sich doch sowieso nichts. Mein Vater und meine Brüder lassen mich doch nicht einmal mit einem Mann reden, der nicht zur Familie gehört. Ganz zu schweigen das sie mir die Möglichkeit geben einen Ehemann zu finden.“

    Die beiden Frauen blickten das junge Mädchen mitfühlend an. Sie hatten nie geglaubt wie übervorsorglich die Männer in diesem Haushalt sind. Doch nachdem sie es selbst erlebt hatten galt der beiden Mitgefühl dem jungen Mädchen. „Ich habe schon so oft versucht mit Liam zu reden. Doch sobald es um dich geht stellt er sich total stur.“ Greta nickte Britty zustimmend zu. „Ich habe auch keinen Erfolg bei Julian.“ Samira lächelte. Doch das Lächeln erreichte nicht ihre Augen. Sie drehte sich weg damit die beiden älteren Frauen nicht ihre Tränen sahen. Diese bemerkten es trotzdem doch sie sagten nichts.

    Samira nahm ein Taschentuch und wischte verstohlen die Tränen weg. Sie hatte bald ihren Auftritt und sie wollte nicht verweint vor ihr Publikum treten. Schweigend halfen ihre Schwägerinnen ihr in das schöne Kleid. Sie setzte sich und die beiden älteren Frauen kämmten ihre Haare und befestigten ihren Blumenschmuck. Beide gaben Samira noch einen Kuss auf die Wange bevor sie das Zimmer verließen. Samira stand auf und blickte in den Nachthimmel. Die funkelnden Sterne inspirierten sie zu einem Lied. Sie setzte sich hin und schrieb ihre Gedanken nieder. Später würde sie eine Ballade daraus dichten und komponieren. Doch nun wurde es Zeit für ihren Auftritt.

    Sie nahm ihre Harfe und überprüfte deren Klang. Zufrieden ging sie nach unten. Sobald sie die kleine Bühne betrat war es still. Sie machte es sich auf dem großen Kissen bequem und stellte ihre Harfe in die richtige Position. Samira schloss die Augen als ihre Finger über die Saiten glitten. Sie öffnete ihren Mund und sang eine Ballade über zwei Verliebte, die sich nach langem Suchen endlich gefunden haben und den Rest ihres Lebens glücklich verbracht haben. Samira konnte die Sehnsucht in ihrer Stimme nicht verbergen. Wie sehr wünschte sie sich auch so eine Liebe zu finden.

    Samira errötete leicht als sie den stürmischen Applaus hörte als sie geendet hatte. Ihre Auftritte wurden immer mit lautem Beifall bedacht, doch sie war jedes Mal aufs Neue überrascht. Ihr Auftritt war nach der einen Ballade natürlich noch nicht vorbei und sie spielte weitere Lieder aus Ihrem großen Repertoire.

    Elias blickte seine Tochter stolz an. Doch er vergaß nicht jedem Mann, der seine Tochter unangemessen betrachtete, finstere Blicke zu zuwerfen. Zufrieden sah er, dass seine Söhne es ihm gleich taten. Gut. Sollten diese Narren gleich sehen, dass sein kleines Mädchen tabu war. Aus den Augenwinkeln heraus bemerkte er, dass jemand an der Theke saß. Es war ein junger Mann, der ihm nicht bekannt vorkam. Die Hochzeitsgesellschaft nahm zwar den größten Teil der Gaststube ein, doch es war kein exklusives Ereignis. Er bediente natürlich auch noch Gäste, die nicht zur Hochzeitsgesellschaft gehörten. Schließlich war es ein Gasthaus und einige Zimmer waren belegt.

    Es war ihm etwas unangenehm, dass er den Eintritt des Fremden nicht bemerkt hatte. Sofort eilte er zu ihm und sprach ihn an. „Willkommen in meinem Gasthaus, werter Herr. Was kann ich Euch bringen? Wir haben eine gute Auswahl an Essen, Wein und Bier. Einige unserer Zimmer sind auch noch frei, falls Ihr eins benötigt.“
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  18. #78
    Grisha Avatar von Emerahl
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    [Bild: Samira_klein.jpg]
    Heute war ein aufregender Tag obwohl es sich nicht um Samiras eigene Hochzeit handelte. Sie stand schon sehr früh auf und zog sich schnell an um ihren Eltern im Gasthaus zu helfen. Ihre Mutter stand schon in der Küche und bereitete die Speisen vor. „Guten Morgen Mutter. Bei was kann ich dir helfen?“ Elena drehte sich zu ihrer Tochter um und lächelte. Sie war wirklich ein gutes Kind. Wenn ihr Vater und ihre Brüder nur nicht solche Sturköpfe wären. Vielleicht würden sie dann auch Samiras Hochzeit feiern können. Elena seufzte leise. Irgendwie musste sie Elias davon überzeugen, dass Samira alt genug für die Ehe war.

    „Guten Morgen mein Schatz. Könntest du für mich bei Derlin Äpfel abholen? Sie sind schon bestellt und bezahlt.“ Samira nickte leicht. „Ich mache mich sofort auf den Weg Mutter.“ Die junge Frau nahm den großen Weidenkorb und ging in die Gaststube. Dort waren schon ihr Vater und ihre beiden jüngeren Brüder, Samuel und Robin. Ihre beiden ältesten Brüder waren nicht zu sehen. Doch das war nicht verwunderlich, denn sie lebten nicht mehr hier.

    Ihr ältester Bruder, Liam, war mit Britty verheiratet. Brittys Vater besaß die Schmiede im Dorf und Liam arbeitete dort. Eines Tages würde er die Schmiede von seinem Schwiegervater übernehmen. Die beiden lebten im Haus von Brittys Vater, das groß genug war, da Brittys Mutter nicht mehr lebte und sie keine Geschwister hatte.

    Ihr zweitältester Bruder, Julian, war mit Greta verheiratet. Er lebte mit ihr in ihrem kleinen Bauernhaus, welches sie von ihren Eltern geerbt hatte, welche vor zwei Jahren gestorben waren. Die beiden bestellten zusammen die dazugehörigen Felder. Samira verstand sich mit ihren beiden Schwägerinnen sehr gut. Sie konnte mit ihnen Dinge besprechen, die sie sonst mit niemanden teilen konnte.

    Samira begrüßte ihre Brüder und ihrem Vater. „Guten Morgen.“ Die Drei blickten auf und lächelten sie an als sie ihren Gruß erwiderten. Ihr Vater erblickte den Korb in ihrer Hand. „Wohin gehst du?“ Samira lächelte. „Ich gehe nur die Äpfel abholen, die Mutter bei Derlin bestellt hatte. Ich bin gleich wieder zurück.“ Der Vater blickte ihren drittältesten Bruder Samuel an. „Gehe mit ihr mein Sohn.“ „Vater, ich kann alleine gehen. Es ist wirklich nicht weit.“ Ihr Vater blickte sie streng an und Samira senkte den Kopf. „Nichts da. Es ist viel zu gefährlich für so ein hübsches Mädchen allein da draußen.“ Ihre beiden Brüder nickten zustimmend.

    Samuel kam zu ihr. „Komm schon Schwester. Je eher wir gehen umso eher sind wir zurück.“ Samira blickte ihren jüngsten Bruder, Robin, an. Doch sie bekam keine Hilfe von ihm sondern er grinste sie nur an. Die junge Frau ergab sich ihrem Schicksal machte sich in Begleitung ihres Bruders auf den Weg. Sie verstand nicht warum sie nicht mal einen Schritt vor die Tür setzen konnte ohne dass einer ihrer Brüder sie begleitete. Derlin war doch nur ein alter und sehr netter Mann. Er würde ihr ganz bestimmt nicht zu nahe treten.

    Auch die jüngeren Männer im Dorf würden es nicht wagen sich ihr unsittlich zu nähern. Ihr Vater war nicht nur als Besitzer des Gasthofes sehr bekannt. Alle wussten auch, dass er früher einmal Söldner war. Er wusste durchaus mit einer Waffe umzugehen. Elias war fast zwei Meter groß und sehr kräftig gebaut. Er konnte einen Zweihänder schwingen als wäre es nichts. Ihre Brüder waren zwar nicht so kräftig wie er, aber auch sie waren nicht zu unterschätzen. Alle vier wurden von ihrem Vater an den Waffen ausgebildet. Sie hatte es sich auch gewünscht, aber ihr Vater war strikt dagegen.

    Ihr Botengang verlief reibungslos. Sie brachte die Äpfel zu ihrer Mutter und half ihr dann in der Küche. Die Männer bereiteten den Gastraum für die Hochzeitsgesellschaft vor. Nach dem Mittagessen kamen auch ihre beiden ältesten Brüder mit ihren Ehefrauen. Auch sie halfen mit. Die Familie war nicht bei der Trauung dabei, da sie dafür keine Zeit hatten. Am späten Nachmittag kamen das Brautpaar und die Hochzeitsgäste. Samiras Vater und ihre Brüder waren beschäftigt die Gäste im Gastraum zu bedienen. Sie selbst, ihre Mutter und ihre Schwägerinnen sorgten in der Küche für das leibliche Wohl.

    Gegen Abend war es nun Zeit für Samiras Auftritt. Britty und Greta begleiteten sie nach oben in ihr Zimmer. „So Samira“, begann Greta, „morgen ist dein 18. Geburtstag. Bist du schon aufgeregt?“ Samira hatte schon ihr Kleid abgelegt und stand nur in ihrer Unterwäsche bekleidet im Zimmer. Sie wusch sich so gut sie konnte, denn für ein ausgiebiges Bad hatte sie keine Zeit. „Nicht wirklich. Es wird ein Tag wie jeder andere sein.“ Samira blickte ihre beiden Schwägerinnen, die auch zu ihren Freundinnen geworden waren, traurig an. „Außerdem ändert sich doch sowieso nichts. Mein Vater und meine Brüder lassen mich doch nicht einmal mit einem Mann reden, der nicht zur Familie gehört. Ganz zu schweigen das sie mir die Möglichkeit geben einen Ehemann zu finden.“

    Die beiden Frauen blickten das junge Mädchen mitfühlend an. Sie hatten nie geglaubt wie übervorsorglich die Männer in diesem Haushalt sind. Doch nachdem sie es selbst erlebt hatten galt der beiden Mitgefühl dem jungen Mädchen. „Ich habe schon so oft versucht mit Liam zu reden. Doch sobald es um dich geht stellt er sich total stur.“ Greta nickte Britty zustimmend zu. „Ich habe auch keinen Erfolg bei Julian.“ Samira lächelte. Doch das Lächeln erreichte nicht ihre Augen. Sie drehte sich weg damit die beiden älteren Frauen nicht ihre Tränen sahen. Diese bemerkten es trotzdem doch sie sagten nichts.

    Samira nahm ein Taschentuch und wischte verstohlen die Tränen weg. Sie hatte bald ihren Auftritt und sie wollte nicht verweint vor ihr Publikum treten. Schweigend halfen ihre Schwägerinnen ihr in das schöne Kleid. Sie setzte sich und die beiden älteren Frauen kämmten ihre Haare und befestigten ihren Blumenschmuck. Beide gaben Samira noch einen Kuss auf die Wange bevor sie das Zimmer verließen. Samira stand auf und blickte in den Nachthimmel. Die funkelnden Sterne inspirierten sie zu einem Lied. Sie setzte sich hin und schrieb ihre Gedanken nieder. Später würde sie eine Ballade daraus dichten und komponieren. Doch nun wurde es Zeit für ihren Auftritt.

    Sie nahm ihre Harfe und überprüfte deren Klang. Zufrieden ging sie nach unten. Sobald sie die kleine Bühne betrat war es still. Sie machte es sich auf dem großen Kissen bequem und stellte ihre Harfe in die richtige Position. Samira schloss die Augen als ihre Finger über die Saiten glitten. Sie öffnete ihren Mund und sang eine Ballade über zwei Verliebte, die sich nach langem Suchen endlich gefunden haben und den Rest ihres Lebens glücklich verbracht haben. Samira konnte die Sehnsucht in ihrer Stimme nicht verbergen. Wie sehr wünschte sie sich auch so eine Liebe zu finden.

    Samira errötete leicht als sie den stürmischen Applaus hörte als sie geendet hatte. Ihre Auftritte wurden immer mit lautem Beifall bedacht, doch sie war jedes Mal aufs Neue überrascht. Ihr Auftritt war nach der einen Ballade natürlich noch nicht vorbei und sie spielte weitere Lieder aus Ihrem großen Repertoire.

    Elias blickte seine Tochter stolz an. Doch er vergaß nicht jedem Mann, der seine Tochter unangemessen betrachtete, finstere Blicke zu zuwerfen. Zufrieden sah er, dass seine Söhne es ihm gleich taten. Gut. Sollten diese Narren gleich sehen, dass sein kleines Mädchen tabu war. Aus den Augenwinkeln heraus bemerkte er, dass jemand an der Theke saß. Es war ein junger Mann, der ihm nicht bekannt vorkam. Die Hochzeitsgesellschaft nahm zwar den größten Teil der Gaststube ein, doch es war kein exklusives Ereignis. Er bediente natürlich auch noch Gäste, die nicht zur Hochzeitsgesellschaft gehörten. Schließlich war es ein Gasthaus und einige Zimmer waren belegt.

    Es war ihm etwas unangenehm, dass er den Eintritt des Fremden nicht bemerkt hatte. Sofort eilte er zu ihm und sprach ihn an. „Willkommen in meinem Gasthaus, werter Herr. Was kann ich Euch bringen? Wir haben eine gute Auswahl an Essen, Wein und Bier. Einige unserer Zimmer sind auch noch frei, falls Ihr eins benötigt.“


    Es dauerte eine Weile, bis der Wirt auf Bastien aufmerksam wurde, doch das störte ihn nicht. So konnte er den Anblick ohne Störung der jungen Sängerin genießen. Als dann der Wirt ihn ansprach, brauchte er noch einen Moment, bevor er sich los reißen konnte, doch dann schenkte er seine ganze Aufmerksamkeit dem Wirt. Bastien wusste schon, dass er mit seinem Aussehen nicht als Ferledener durchgehen konnte und da er sich nicht als Orlesianer ausgeben wollte, sprach er mit leicht antivanischem Akzent:

    "Buonasera Herr Wirt. Tatsächlich plagt mich ein großer Hunger, da ich nun schon seit längerer Zeit unterwegs bin. Seid so gut und bringt mir eine gute Portion Eures Bohneneintopfes. Dazu bitte etwas Graubrot und einen Humpen Bier."

    Der Wirt ging eiligst seiner Bestellung nach und als das Essen auf seinem Tisch stand und er ein paar Bissen gegessen hatte, fragte er den Wirt:

    Euer Gasthaus scheint ja sehr beliebt hier in diesem Dorf zu sein, dass es so gut gefüllt ist. Doch seid so gut und verratet mir, wer diese wunderschöne Sängerin mit der Stimme, die sogar unseren Erbauer verzücken würde, ist."

    Dabei blickte er erneut voll Verlangen zu der jungen Frau.

    Spontan beschloss Bastien, längere Zeit hier zu verbringen. Vielleicht konnte er so die Sängerin näher kennen lernen. Auf die ein oder andere Weise. Daher wandte er sich erneut dem Wirt zu:

    "Ach und ein Zimmer benötige ich tatsächlich auch noch."
    Emerahl ist offline
  19. #79
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    Zitat Zitat von Emerahl Beitrag anzeigen
    [Bild: pcKz9ro83S1uRmWPzUpzBastien_Avatar.jpg]



    Es dauerte eine Weile, bis der Wirt auf Bastien aufmerksam wurde, doch das störte ihn nicht. So konnte er den Anblick ohne Störung der jungen Sängerin genießen. Als dann der Wirt ihn ansprach, brauchte er noch einen Moment, bevor er sich los reißen konnte, doch dann schenkte er seine ganze Aufmerksamkeit dem Wirt. Bastien wusste schon, dass er mit seinem Aussehen nicht als Ferledener durchgehen konnte und da er sich nicht als Orlesianer ausgeben wollte, sprach er mit leicht antivanischem Akzent:

    "Buonasera Herr Wirt. Tatsächlich plagt mich ein großer Hunger, da ich nun schon seit längerer Zeit unterwegs bin. Seid so gut und bringt mir eine gute Portion Eures Bohneneintopfes. Dazu bitte etwas Graubrot und einen Humpen Bier."

    Der Wirt ging eiligst seiner Bestellung nach und als das Essen auf seinem Tisch stand und er ein paar Bissen gegessen hatte, fragte er den Wirt:

    Euer Gasthaus scheint ja sehr beliebt hier in diesem Dorf zu sein, dass es so gut gefüllt ist. Doch seid so gut und verratet mir, wer diese wunderschöne Sängerin mit der Stimme, die sogar unseren Erbauer verzücken würde, ist."

    Dabei blickte er erneut voll Verlangen zu der jungen Frau.

    Spontan beschloss Bastien, längere Zeit hier zu verbringen. Vielleicht konnte er so die Sängerin näher kennen lernen. Auf die ein oder andere Weise. Daher wandte er sich erneut dem Wirt zu:

    "Ach und ein Zimmer benötige ich tatsächlich auch noch."

    [Bild: Samira_klein.jpg]
    Elias bemerkte sofort den antivanischen Akzent, den der junge Mann besaß. Da auf dem Handelsweg zwischen Amaranthine und Denerim viele Händler aus anderen Ländern unterwegs waren, waren ihm die verschiedenen Akzente nicht unbekannt. Antivaner, hmpf, diesen musste er besonders im Auge behalten. Die Männer dieses Landes waren die schlimmsten Frauenhelden, die es gibt. Sie hinterließen eine Straße gebrochener Herzen wo immer sie gingen. Da waren ihm sogar die Orlaisianer lieber. Soweit es seine Tochter betraf natürlich. Ansonsten konnten sich die Dunklen Wege auftun und Orlais verschlingen. Elias würde später seine Söhne vor diesem Mann warnen.

    Eiligst kam er seiner Bitte nach und brachte ihm sein Essen und sein Bier. Elias bereute schon, dass er sagte, das Zimmer frei wären. Nun würde es schwieriger werden ihn los zu werden. Doch dann geschah, was er befürchtet hatte. Der junge Mann fragte nach seiner Tochter und ob ein Zimmer frei wäre. Was bildete sich dieser Casanova ein? Glaubte er wirklich, dass er sich mit seiner Tochter für ein Schäferstündchen zurückziehen könnte?

    Elias hatte alle Mühe den jungen Burschen nicht beim Hemd zu packen und raus zu werfen. Doch er hatte einen guten Ruf als Gastwirt und er wollte diese nicht aufs Spiel setzen. Der junge Mann sah zwar aus wie ein Söldner, doch manchmal konnte der Eindruck täuschen. Zähneknirschend antwortete er. „Wir haben tatsächlich ein Zimmer für eine Nacht frei.“ Er zeigte auf die Treppe bevor er fortfuhr. „Es ist diese Treppe nach oben und das dritte Zimmer auf der linken Seite. Ich hole Euch den Schlüssel.“ Er wandte sich ab bevor er noch hinzufügte. „Meine Tochter ist tabu.“

    Bevor Elias jedoch dazu kam den Schlüssel zu holen stand einer der Bauern, die am Nachbartisch saßen, auf. Grimmig blickte er den Mann an. Es handelte sich um Michael, eine miese kleine Kakerlake aus einem der Nachbardörfer. Elias hasste ihn mehr als alle Antivaner zusammen. Michael machte keinen Hehl daraus wie sehr er seine kleine Samira begehrte. Das Schlimmste war, dass keine seiner Drohungen ihn einschüchterte und er immer wieder versuchte sich Samira unsittlich zu nähern. Am liebsten hätte er ihn getötet. Doch das wäre Mord gewesen. Wobei er nicht verstand, warum das Zertreten einer Kakerlake als Mord galt.

    Michael war betrunken. „Eh… Schmaria willscht du mal schehen wasch du passt?“ Er fummelte an seiner Hose herum und zog sie nach unten. Ein anderer Mann, der am gleichen Tisch saß, spukte sein Bier wieder aus. „Beim Erbauer. Keiner will das Elend sehen Michael.“ Elias war wutentbrannt sofort bei ihm. Bevor Michael seine Hose wieder hochziehen konnte, wobei es nicht so aussah, dass er das tun würde, hatte ihn Elias schon am Kragen gepackt. Mühelos zog er ihn nach oben, so dass seine Beine in der Luft baumelten. „Meine! Tochter! Ist! Tabu! Erst recht für eine Kakerlake wie Euch.“ Dann rief er laut nach seinem Sohn. „ROBIN.“ Natürlich war dieser sofort zur Stelle. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren öffnete er die Vordertür. Elias, der Michael immer noch fest im Griff hatte, zog ihn am Hemdkragen zur Tür. Danach warf er ihn, wortwörtlich, hinaus. Er landete hart und das Knacken sagte ihm, dass irgendwas gebrochen wurde. Doch das war ihm egal und er knallte die Tür wieder zu.

    Samira, die gerade ihr Lied beendet hatte, blickte in die Richtung des Tumults. Bevor sie jedoch etwas sehen konnte versperrte ihr Liam den Blick auf die Gaststube. Es benötigte keine Worte von seinem Vater um zu wissen, was er tun musste. „Du hast genug für heute gespielt Samira. Es wird Zeit auf dein Zimmer zu gehen.“ Samira öffnete den Mund um etwas zu sagen, doch der Blick Ihres Bruders verriet ihr, dass er keine Widerrede duldete. Nun wusste sie, dass der Tumult bestimmt etwas mit ihr zu tun hatte. Sie senkte den Kopf und nickte leicht. Mit geröteten Wangen verließ sie die Gaststube und begab sich auf ihr Zimmer.

    Liam ging nicht mit ihr und dafür war sie dankbar. Sie seufzte leise als sie die Zimmertür hinter sich schloss und den Schlüssel umdrehte. Manchmal war es ihr schon sehr peinlich wie die Männer ihrer Familie sich benahmen. Samira wusste natürlich, dass sie von ihrer Familie sehr geliebt wurde und auch sie liebte alle sehr. Trotzdem war ihr diese Überfürsorglichkeit sehr oft zu viel. Sie blickte aus dem Fenster und sah wie hoch der Mond schon stand. Samira drehte ihren Kopf zur Tür und dachte nach. Ihre Eltern und ihre Brüder waren beschäftigt. Das wäre die perfekte Gelegenheit.

    Elias grinste vor Genugtuung. Endlich hatte er mal einen Grund diese Kakerlake raus zu werfen. Das er der Kakerlake dabei noch etwas gebrochen hatte versüßte ihm seinen Sieg. Sein Blick fiel auf den antivanischen jungen Mann und seine gute Laune verflog. Vor sich hin grummelnd holte er den Schlüssel für das Zimmer. Dann ging er zu dem jungen Mann und gab ihm den Schlüssel. „Meine Tochter ist tabu.“ Elias machte sich nicht die Mühe dem Mann den Namen seiner Tochter zu verraten. Dieser würde sowieso morgen Früh wieder abreisen. Er warf noch einen bedeutsamen Blick auf die Vordertür und hoffte, dass die antivanische Natter den Hinweis verstand. Da er nicht zu unhöflich erscheinen wollte fragte er ihn noch mit falscher Freundlichkeit, „kann ich Euch noch etwas bringen?“
    Annalena ist offline Geändert von Annalena (07.09.2014 um 10:21 Uhr)
  20. #80
    Ritter Avatar von Khardim
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    Zitat Zitat von BlackShial Beitrag anzeigen
    [Bild: JosefinaPic2.png]Jo nahm einen kräftigen Schluck aus ihrem Wasserschlauch, welchen sie zuvor dankend von dem Söldner entgegengenommen hatte - natürlich, immerhin hatte auch sie so etwas wie Anstand. Wär sie nicht schon eine Weile mit ihm unterwegs gewesen, hätte sie gewiss nicht ohne vorherige Kontrolle einfach so von dem Wasser getrunken. Doch inzwischen musste sie sich wohl keine Sorgen darüber machen, dass der Kerl ihr wer weiß was für Flüssigkeiten überreichte.
    Während sie sich den Mund mit dem Ärmel ihrer Tunika abwischte, beugte sie sich leicht nach vorn, dem Feuer entgegen. Ferelden hatte ein wahrlich garstiges Klima, vor allen des Nachts, wo man sich in den meisten Fällen seiner Rüstung entledigt hatte. Schnaufend zog die Schwarzhaarige ihren schweren, gefiederten Umhang weiter über ihre Schultern und verdeckte den ohnehin mehr als unfraulichen Körper.
    Nur für einen Moment stellte sie den Blickkontakt zu dem Ritter her, der deutlich machte, dass ihm der Sinn nach einem Gespräch stand. Jo nickte, deutete an das sie bereit war etwas zu erzählen, lies sich damit jedoch redlich Zeit. Ihre blauen Augen sanken wieder herab und fanden ihr Ziel in den Flammen.
    Nur für einen Moment erinnerte sie sich zurück, an die Zeit im Zirkel. Die Fackeln, die in der Dunkelheit der Nacht die Gänge zu den Unterkünften der Magiestudenten erhellten. Die Gänge, durch die die mit der Elfe schlich, zu einem Ort, an dem sie offen hatten zeigen können, was sie füreinander empfanden. Ohne die strengen Blicke des Kommandanten und des ersten Verzauberers. Das warme Licht des Feuers, welches das blonde Haart so wunderbar schimmern ließ. Der helle Schein, der die Gänge erhellte, aber dennoch ein Gefühl hinterließ, dass alles um sie herum nicht mehr existierte und nur noch sie zählten. Die Flammen, welche wild flackerten, als würden sie auf das Kichern der Elfe reagieren.
    „Das wache Meer ...“
    Ruhig wiederholte die Frau die Worte des Ritters, sprach dabei jedoch eher zu sich selbst, als wirklich eine Antwort zu geben. Mit einem melancholischen Grinsen im Gesicht lehnte sich die Templerin wieder ein kleines Stück zurück und blies sich das fettige Haar aus dem Gesicht.
    „Bei Andraste’s vergilbtem Unterrock, ich weiß noch nicht einmal, ob dies wirklich das Ende meiner Suche ist. Das wache Meer ist der einzige Anhaltspunkt, den ich noch habe. Meine einzige Hoffnung.“
    Wenn der Erbauer ihr nach all dem noch wohlgesonnen war, dann würde er ihr beistehen. Doch konnte sie darauf noch hoffen?
    „Ihr sagtet, das Anwesen eurer Familie liegt dort in der Nähe?“
    Jo hatte vielleicht keinen Orientierungssinn, doch zumindest zuhören konnte sie. Und sich sogar ab und an ein paar Einzelheiten merken.
    „Ihr solltet uns den ganzen Weg und sie besuchen ...“
    Um sich zu verabschieden? Um sich umstimmen zu lassen? Vielleicht etwas in der Art. Doch war es niemals gut der Familie zu lang fernzubleiben. Sie wusste, wovon sie sprach.


    [Bild: zbE5a2KFC2AdamNichols_KnightPortrait_klein.jpg]„Ihr sagtet, das Anwesen eurer Familie liegt dort in der Nähe?“ Jo stellte diese Frage ganz beiläufig im Gespräch. Er fragte nicht weiter, wollte nichts weiter über Ser Lothars Familie wissen, nur ob er sie nicht vielleicht besuchen wollen, wenn sie ohnehin schon auf dem Weg nach Norden waren.
    Familie.
    In dem alten Ritter stiegen Wärme und Wehmut zugleich auf, als er seine Gedanken zu dem ehrwürdigen Anwesen an der Küste schickte. Er hatte sie wohl behütet zurück gelassen, doch vermisste er sie sehr; seine Frau, die Kinder und auch das Gefühl, zuhause zu sein. Ihm fehlte der Anblick des Landes, das schon seine Urahnen bestellt hatten und der leichte Geruch von Salz in der Luft, wenn Wind von der See aufkam. Nichts wäre schöner, als dorthin zurück zu kehren und in Frieden leben zu können. Nichts wäre schlimmer, als diesen Ort zu verlieren.
    ,,Ja, das Anwesen meiner Familie liegt nicht allzu fern von der Küste.''
    Er war sich nicht sicher, ob es eine gute Idee wäre, Vitus und Jo mit zu seiner Familie zu bringen. Die beiden schienen ehrliche Männer zu sein, doch kannte er sie erst wenige Stunden. Andererseits würde die Reise bis zum Meer noch Wochen dauern und bis sie tatsächlich dort wären, konnte er sich vielleicht ein besseres Bild von seinen Gefährten machen. Der Ritter kratzte sich im Bart und blickte zu Vitus, der sich grade ein Stück von dem Hasen abschnitt. Der Mann war eine lebende Wand aus Schweigen. Ser Lothar hatte schon viele derart verschlossene Menschen getroffen, an ihrer Seite gekämpft und mit ihnen zusammen Siege gefeiert. Doch wirklich gekannt hatte er kaum einen von ihnen. Sie trugen nicht nur ihre Geheimnisse, sondern vielmehr ihr ganzes Leben verschlossen in sich. Er überlegte kurz, Vitus nach seinen Gründen für die Reise zu fragen, verwarf den Gedanken dann aber wieder. Jo starrte wieder mit einem leicht entrückten Gesichtsausdruck in die Flammen. Er mochte zugänglicher sein, als sein Begleiter, doch war es ganz offensichtlich, dass er tatsächlich eine Last mit sicher herumtrug, für die er nicht einmal in Worte zu finden schien. Ser Lothar dachte an die Kinder in der Wassermühle zurück. Ob es die Erinnerung an Vergangenes war, die diesen jungen Mann quälte? Suchte er am wachen Meer nach Absolution? Der Ritter lehnte sich zurück und hob den Blick zu den Sternen über sich. Er verharrte eine lange Zeit so. Niemand konnte die Vergangenheit ändern, nur das Gefühl, das sie im Menschen hervorrief. Und das hatte jeder selbst in der Hand.
    ,,Was ist es, das Ihr dort sucht? Worauf ist das wache Meer Eure letzte Hoffnung, Templer?''
    Ser Lothar setzte sich wieder aufrecht hin und rieb sich den Nacken. In den Himmel zu schauen beruhigte seinen Geist, aber sein Körper zeigte sich weniger erfreut. Er sah Jo offen und zugewandt an. Es sollte kein Verhör werden. Der Ritter wusste aus eigener Erfahrung, dass die Last der Vergangenheit für manche leichter wurde, wenn sie Gelegenheit bekamen, darüber zu reden.

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    Zitat Zitat von BlackShial Beitrag anzeigen
    [Bild: QuintusPic4.png]Ein Schrei.
    Ein Schrei, der ihm durch Mark und Bein ging. Ein Schrei, der sich mit seinem verband und sich in einer wütenden Grimasse manifestierte. Ein Schrei, der jegliche Magie von diesem Ort weichen lies.
    Die Flammenden Hände vor sich haltend, starrte der Magier ungläubig zu dem schönen Wesen, welches hinter dem Schleier der sengenden Luft leblos zu Boden ging. Flammen leckten an seinen Fingern, formten sich zu einem Angriff, der für die beiden grässlichen Mörderinnen gedacht war.
    Doch er hielt inne.
    Sein Schrei verstummte und jegliche Kraft verließ ihn, als er noch immer im Wasser stehend auf die Knie sank. Es mochte seicht an dieser Stelle gewesen sein, doch tief genug um seine flammenden Hände vom kühlen Nass umschließen zu lassen. Zischend offenbarte sich der Dampf, welcher seinen Körper heraufwanderte und gänzlich über ihm verblasste. Mit starren Augen Blickte er zu der leblosen Schönheit.
    „Was ... habt ihr ... getan? Was ... habt ihr getan? Was habt ihr getan?!“
    Sie wurde von ihm gerissen, geschändet und gemordet. Dies wunderbare Wesen, welches ihn so sehr verzaubert hatte. Ihn in seinen Bann gezogen hatte und zeigte, was vollkommene Glückseligkeit bedeutete.
    Er blinzelte. Einmal. Zweimal.
    Es dauerte einen Moment, bis er sich dem bewusst wurde, was geschehen war. Dem, was diese wunderbare Schönheit tun wollte. Dem, was er getan hatte
    „Was ... habe ich getan?“
    Emotionen klangen in seiner Stimme mit, welchen er nur selten freien Lauf ließ. Doch wie hätte er diese in solch einen Moment verbergen können, in dem ihm bewusst wurde, dass es sein Werk war, dass eine schöne Frau verletzt wurde?
    Mit einem lauten Plätschern erhob er sich und stolperte nach vorn. Die Kraft, die er noch beim Aufstehen zeigte, verlosch im Angesicht dessen, was sich ihm mit jedem Schritt immer deutlicher offenbarte.


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    Zitat Zitat von Neclord Beitrag anzeigen
    [Bild: juri_6.png]

    Ein Zustand der Schwerelosigkeit umgab sie mit einer unheimlichen Eiseskälte, die sie in ihrem ganzen Körper spüren konnte. Alles um ihr herum wurde dunkel. Die allumfassende Macht des Nichts verschlang ihren Körper, wie eine gierige Bestie aus purer, schwarzer Energie.
    Die Zeit verlangsamte sich und eine imaginäre Welt entstand in ihrem Geiste. Schwarz und weiß waren die vorherrschenden Farben und sie beschloss kurzerhand einfach loszulassen. Es war ganz leicht, warum weiterkämpfen? Es war an der Zeit zu gehen, so sei es.

    Doch nicht hier, nicht heute. Ein Schrei, der durch Mark und Bein ging, ließ ihren Körper erzittern. Und wie eine große Decke aus schwarzer Materie, zog sich der Schleier zurück und gab die Kriegerin frei.
    Plötzlich öffnete sie ihre Augen, erneut. Im dichten Gras liegend, analysierten ihre müden Augen die Umgebung. Sie wurde noch Zeuge, wie der Körper der Nymphe sich zusammenkrümmte und sein Ende fand. Die Barriere über dieser unheiligen Quelle zog sich zurück und setzte alles in dieser Umgebung in seinen ursprünglichen Zustand zurück. Der Zauber war gebrochen. Juri richtete sich auf und hielt sich eine Hand mit schmerzverzerrtem Gesicht an die Stirn. Ihr Kopf fühlte sich an, als hätte sie mehrere Zwerge hintereinander in einem Trinkduell besiegt.

    Es war das kleine Mädchen, dass dem Wesen ein Ende bereitet hat. Juri war schwer beeindruckt, dieses Mal ist die Kleine nicht davongelaufen und hatte Schneid bewiesen. Doch der Zauber den Juri abbekommen hatte, machte ihr noch immer zu schaffen. So ließ ihr Körper sie nicht einfach weitermachen, auch wenn sie gerne frei von der Schwäche des menschlichen Körpers wäre, sie musste sich der Verletzung beugen und sank auf die Knie.

    Dann erst erblickte sie Quintus direkt vor sich mit fassungslosem Gesichtsausdruck. Für Juri gab es im Moment keinen klaren Gedanken mehr. Wieder versuchte sie gegen die Schwäche anzukämpfen, aber sie sank frontal zu Boden und landete auf dem Bauch. Sie kroch noch ein kleines Stück, ehe sie sich ausruhen musste. Voller Hass, klammerte sich ihre ausgestreckte Hand wie die Klaue eines Tieres in den Erdboden, ehe sie erneut in die Traumwelt eintauchte.


    [Bild: Nekka_Avatar.jpg]Das Blut der Nymphe sickerte in das dichte grüne Gras, durch das Quintus mit unsicheren Schritten ging. Er war immer noch nackt und murmelte leise vor sich hin. Die Wut und die Verzweiflung, die er zuvor noch aus sich herausgebrüllt hatte, waren verschwunden und einer Fassungslosigkeit gewichen, die kein bisschen zu seinem ansonsten beherrschten und souveränen Auftreten passte. Er hatte kein Auge mehr für die Nymphe und als Nekka ihm mit ihren Augen folgte, entdeckte sie Juri, die nur wenige Meter entfernt leblos im Gras lag. Sie hatte sie in ihrem Rausch vollkommen vergessen und stürzte nun panisch zu der verletzten Kriegerin. Sie schien grade wieder zu Bewusstsein zu kommen, erkannte den Magier vor sich kniend und wollte sich auf ihn stürzen, was ihr geschwächter Körper nicht zuließ. Juri kam auf dem Bauch zu liegen und rührte sich nicht mehr. Quintus streckte entsetzt seine Hände nach ihr aus und wollte sie wecken. Er schüttelte sie an ihren bloßen Schultern und wo sonst immer der eingebildete Meister der Magie war, zeigte sich nun ein erschütterter Mann, der nicht fassen konnte, was geschehen war. Was er getan hatte.
    Nekka begriff in dem Moment, in dem er zu ihr aufblickte, um etwas zu sagen. Er hatte sie angegriffen und Juri hatte sich vor sie geworfen, um sie zu retten. Die Hitze, die sie verspürt hatte, war Quintus' verfluchte Zauberei gewesen, die die Kriegerin getroffen und niedergestreckt hatte.
    Sie ließ ihn nicht zu Wort kommen: ,,Was hast Du getan?!'' Schneller als sie denken konnte hatte sie den Magier geohrfeigt. Ein lautes Klatschen erklang und durchbrach die Stille der verborgenen Quelle. Seine Haare fielen ihm ins Gesicht, als er den Schlag hinnahm. Der Schmerz in ihrer Hand holte sie zurück und ließ sie wieder klar denken.
    ,,Ich... ich wollte nicht.. bitte.. es tut mir Leid.'' stammelte sie und spürte, wie heiße Tränen über ihre Wangen liefen. Es war alles zuviel für sie. Die Nymphe, der Kampf, dieser verwunschene Ort. Nekka sank neben Quintus auf die Knie und fing laut an zu weinen.
    Sie wusste nicht wie lange, aber als sie irgendwann den Kopf hob, war der Magier immer noch da und starrte ins Nichts. Das Mädchen sah sich um und als ob das Idyll um sie herum den Tod seiner Herrin betrauerte, schien das Gras auf einmal nicht mehr so grün und das Wasser nicht mehr so erfrischend zu sein, wie zuvor. Selbst der alte Baum, hinter dem sie ihre Sachen versteckt hatten, schien die Krone hängen zu lassen.
    Nekka hatte die Nymphe getötet, doch schien ihr der Preis dafür nun viel zu hoch zu sein.
    ,,Quintus, was machen wir denn nun?'', flüsterte sie, als die trüber werdende Umgebung betrachtete. Der Magier antwortete nicht. Sie stieß ihn an. ,,Quintus, wir...''
    Nekka hielt inne. Sie hatte im Augenwinkel eine Bewegung gesehen. Sie schaute noch einmal hin und war sich nun sicher: Juri atmete. Ihr Körper wurde von schwachen Atemzügen bewegt, so sacht, dass sie es in all der Panik nicht gesehen hatten.
    ,,Sie lebt! Sie lebt! Quintus, schnell, tu' irgendetwas! Sie lebt!'', schrie das Mädchen aufgeregt und ihre feuchten Augen kehrte ein Hauch von Freude zurück.
    Khardim ist offline
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