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  1. Beiträge anzeigen #41
    General Avatar von Bardasch
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    Bardasch ist offline
    Drachen - imposante Tiere, die Erstaunen und Bewunderung hervor rufen konnten, wenn sie nicht das Leben der Menschen gefährdeten. Die Erinnerung an damals war lückenhaft, aber ja... Der in den Himmel blickende Nomade erinnerte sich schemenhaft an eine Zeit, in der er schon einmal Zeuge der Macht eines solchen Tieres wurde. Aber wer konnte schon wissen, welcher Teil dieser Erinnerung der Wahrheit entsprach und was nur das Produkt seiner Fantasie war. Es war zu lange her und so verdammt viel geschehen.

    Die Hände hielten in Gedanken einen Bogen und spürten das imaginäre Holz, die Krümmung und deren Oberfläche. Finger strichen über die erdachte Sehne und legten sich um sie. Wie lange war es her, das der Erfreute einen Bogen hielt? Wann flog das letzte Mal ein Pfeil dem Ziel entgegen? Auch das war lange her und dennoch konnte der Nomade spüren, wie es sich anfühlte, wenn man Zug auf die Sehne gab.
    Wie es war, wenn die eine Hand den Bogen hob und die andere Hand die Sehne flitschen lies.
    In einem scheinbar unbeobachteten Moment taten die gezeichneten Hände des Säufers genau diese Bewegung und hoben den Bogen seinem Ziel, dem Himmel entgegen, während seine Sinne den fliegenden Drachen über ihren Köpfen suchten. Und doch war das Gefühl letztendlich fremd und ungewohnt, das die Hände wieder danieder sanken, ohne den Pfeil zu verschießen. Es war doch zu lange her und das Ziel schon lange fort und der Gedanke, einen Drachen auf diese Weise zu erledigen, einfach irrsinnig.

  2. Beiträge anzeigen #42
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline

    Lager des Waldvolkes

    Unruhig saß der Templer an der langsam verglimmenden Feuerstelle. Die meisten der Waldläufer und Wachen waren bereits ins Bett gegangen, doch fiel es dem Hüter wesentlich schwerer, Ruhe zu finden. Gebannt starrte er dabei in die Glut, welche alsbald zu Asche werden würde... Asche... Lange hatte sie ihn begleitet, als er dem Drachen durch die Berge nachgejagt war und nun war das Biest zurückgekehrt, stärker und mächtiger als zuvor. Innerlich verfluchte er sich selbst dafür, die Jagd nicht fortgesetzt und stattdessen auf den alten Mann gehört zu haben, welcher ihn damals im Talkessel empfangen hatte. Der Krieger hätte es darauf ankommen lassen sollen, dann wäre sein Volk nun nicht in diesem Schlamassel. Dann wäre Tooshoo nicht in dem Zustand in dem der Baum samt Siedlung bald sein würde. Dann hätte Ornlu nicht gehen und sich zum Wächter des Baumes erklären müssen. Die Wut brodelte im Magen des Schwertmeisters, während er den Griff seiner seltsamen Spaltwaffe so fest umklammerte, dass das Leder seiner Handschuhe bedrohlich darum knirschte. War es denn so schwer eine geschuppte Riesenechse zu erlegen!? Er hatte es doch auch mit dem Wyvern geschafft...

    Verächtlich schnaubte er aus, als er in den tiefsten Tiefen seiner Seele das Knurren Sarkanys vernahm. Seine wilden Seite. Jener Seite, welche er aufgenommen und mit der er nun schon vor längerer Zeit Eins geworden war. Und doch würde er sich wohl nie daran gewöhnen, wie er seit der Bestimmung zum Hüter durch die Natur seine Welt wahrnahm. Wie er sie sah, roch, hörte und wie sie sich anfühlte. Diese Gefühle schienen jeden Tag neu und auch der Blick in den Spiegel oder auf die Wasseroberfläche war so ungewohnt. Eine wahre Bewährungsprobe, akzeptieren zu können, nun anders zu sein. Der Templer fragte sich dabei kurz, wie es wohl Jarvo damit ging. Auch Andrahir schien es mittlerweile erwischt zu haben. Eine Tatsache, welche beruhigte, so sehr wie sie auch beunruhigte. Es bewies, dass der Jäger eine wahre Bindung zur Natur hatte, doch wie würde er lernen damit umzugehen? Wieder fluchte der Hüter in Gedanken und richtete sich dann auf. Bis die ersten aufwachen würden, würde er Zerstreuung im Training suchen. Und so marschierte er, die Waffe geschultert zum nächsten freieren Platz von dem aus man das Lager trotzdem noch gut im Blick hatte...

  3. Beiträge anzeigen #43
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    Am Morgen ging es ihr dann bedeutend besser. Sie hatte vor dem Schlafen noch mit Thorwyn über ihre Sorgen gesprochen und selbst wenn er keine Lösung präsentieren konnte, so hatte er ihr zumindest zugehört und gut zugeredet. Nach all den Jahren wusste er einfach, was sie in solchen Situationen brauchte, selbst wenn sie alles andere als alltäglich waren.
    Zielstrebig machte sie sich auf die Suche nach der provisorischen fahrenden Heilkammer und fand schließlich tatsächlich einen Wagen, so wie Osmo es angedeutet hatte. Er war nicht groß, bot gerade mal Platz für zwei liegende und eine handvoll sitzende Menschen, würde für unterwegs aber einfach reichen müssen. Sie hatten ohnehin keine Wahl.
    Während ihrer kurzen Runde begutachtete sie den Heilprozess der Verletzungen, nicht ohne dabei die Güte der Verbände zu berücksichtigen. Rekhyt hatte in der Hinsicht schnell gelernt und es überraschte sie daher auch nur wenig, dass er sich noch während ihrer Runde einfand. Kurz bevor ein neuer Fall herbeigewankt kam.
    Er hatte eine stark blutende Beinverletzung und zudem unzählige frische Schnittwunden und eine ganze Reihe weiter Kratzer. „Ein Keiler“, keuchte er nur, ehe er zusammensank. Leyla schaute Rekhyt an, in dessen Blick wie immer kaum zu erkennen war, was in ihm vorging.
    „Schon mal genäht?“, fragte sie besonnen und schickte danach jemanden los, um frisches Wasser zu holen. „Keine Sorge, du kannst ihn damit nicht umbringen.“
    Solange er überlegte, legte die Ovates schon einmal das Bein frei, nicht ohne dabei einen intensiven Alkoholgeruch wahrzunehmen. Hatte er sich oder die Verletzung damit getränkt? Das fanden sie wohl noch früh genug heraus …

  4. Beiträge anzeigen #44
    Schwertmeister Avatar von Rekhyt
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    Rekhyt ist offline
    Pflichtbewusst begab sich Rekhyt auch an diesem Tag zum Wagen der Verletzten, heute war aber auch Leyla anwesend und noch bevor sie ein Wort hätten wechseln können kam auch schon eine Schnapsleiche hereingebracht. So roch sie zumindest, doch war er nicht nur zur Ausnüchterung hier.
    Der Schweigsame verneinte die Frage der Heilerin und machte sich, sobald das Wasser gebracht worden war, daran die Wunde zu reinigen. Seine Anleiterin hatte unterdessen alles geholt, was sie zum Nähen benötigen würden.
    Nachdenklich betrachtete er die Utensilien und musste feststellen, dass sie sich kaum von dem Nähzeug einer Frau unterschieden. Zu blöd nur, dass er das falsche Geschlecht hatte und deshalb auch noch nie etwas mit dem Nähen von Stoffen zu tun gehabt hatte. Dieser Umstand würde ihm aber dennoch nicht davon abhalten, erfolgreich zu sein, denn schließlich brauchte die Bedienung eines Dietrichs auch gutes Fingerspitzengefühl.

    Er machte sich also bereit, nahm Nadel und Faden und musste erst einmal letzteren durch das schmale Öhr der ersteren durchbringen. Gar kein so leichtes Unterfangen, doch als es schließlich gelang leitete Leyla die weiteren Schritte an. Der Verletzte bekam ein Holz zwischen die Zähne gelegt, offenbar der Schmerzen wegen, über die sich der Druidenlehrling im weiteren Verlauf aber keine Gedanken machen sollte und würde.
    Als erstes sollte er dann am gegenüberliegenden Wundrand durch die Haut stechen und die Nadel in den Wundspalt ziehen. Von dort dann auf der ihm zugewandten Seite durch die Haut wieder hinaus, den Faden verknoten, abschneiden und mit dem nächsten Stich fortfahren. Soweit das Grundprinzip, dazu kamen dann noch Anweisungen wie, der Abstand vom Wundrand zu den Ein- und Ausstichstellen sollte immer gleich groß sein, damit die Narbe schöner wird. Ebenso der Abstand zwischen den einzelnen Knoten, die weder zu locker, noch zu fest sein sollten.
    Insgesamt eine ganze Reihe von Details in denen Rekhyt sicher noch nicht perfekt abgeschnitten hatte, aber bisher hatte Leyla zumindest nicht eingegriffen, was wohl bedeutete, dass er sich nicht all zu schlecht anstellte.

  5. Beiträge anzeigen #45
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    Sie verfrachteten den Verletzten auf den Wagen, ehe Leyla ihr Urteil fällte, damit er dort die Verletzung und seinen Rausch ausschlafen konnte. Rekhyt hatte sich ziemlich gut gehalten, war sorgsam und geschickt vorgegangen, sehr viel besser als sie bei ihrem ersten Mal. Kurz überlegte sie, nach dem Grund für seine Fingerfertigkeit zu fragen, verkniff es sich diesmal jedoch.
    „Bei nächster Gelegenheit kannst du es wieder üben. Wobei ich hoffen will, dass es unterwegs nicht zu viele Jagdunfälle gibt. Man sollte meinen, gerade unsere Jäger wissen es besser.“
    Erwartungsgemäß kommentierte Rekhyt die Worte nicht weiter, weshalb sie dazu überging, ihm einiges über die Nadeln und Fäden zu erzählen, über verbreitete Materialien und übliche Probleme. Sie erwähnte mögliche Entzündungen durch schlecht gereinigte Utensilien oder Probleme, wenn die Fäden zu lange drinblieben. Metallnadeln sollten nach Möglichkeit vorher heiß ausgeglüht werden, bei Utensilien aus Horn sollte er dennoch immer auf Sauberkeit achten. Das war leider keine Selbstverständlichkeit, viele der alten Heilmeister, von denen sie gehört hatte, verschlossen sich gegen diese neuen Erkenntnisse. Schlussendlich war es ja auch jedem selbst überlassen, wie er vorging, dennoch kam sie nicht umhin, Rekhyt eindringlich davor zu warnen, solche Dinge zu nachlässig anzugehen.
    Als dann alles aufgeräumt war und der Aufbruch längst überfällig war, blieb er dennoch bei ihr. Offenbar hatte er sonst keine anderen Pflichten, vielleicht konnte er es sich auch leisten, sie zu vernachlässigen, auf jeden Fall wich er aber nicht von ihrer Seite.
    „Glaubst du, dass du schon einige Pflanzen wiedererkennen und ihre Wirkung erklären kannst?“, fragte Leyla irgendwann und sah sich bereits nach vielversprechenden Objekten am Wegesrand um.

  6. Beiträge anzeigen #46
    Schwertmeister Avatar von Rekhyt
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    Rekhyt ist offline
    Scheinbar war Leyla mit seiner Arbeit wirklich ganz zufrieden, nur auf dem Thema der Hygiene schien sie besonders herumzureiten auch wenn Rekhyt die Dringlichkeit dessen nicht ganz nachvollziehen konnte. Ein bisschen Dreck würde ein Körper doch wohl aushalten müssen. Andererseits war eben auch sie die Expertin und nicht er, also nahm er ihre Hinweise an und würde sie auch zukünftig umsetzten, zumindest so weit wie es die Umstände zuließen.

    Als dieses Thema dann aber offenbar fürs Erste fertig war ging es los mit den Pflanzen. War ja klar, dass das früher oder später passieren musste und Rekhyt wollte ja auch mehr über sie erfahren, doch konnte er Niederlagen nicht leiden und die eine oder andere würde sich jetzt nicht vermeiden lassen.
    Schon bald hatte die Heilerin auch eine am Wegesrand gefunden, nach der sie ihn fragen konnte.
    "Heilwurzel, fördert die Heilung", gab er zum Besten und war sich eigentlich sehr sicher die Pflanze an den roten Blüten richtig erkannt zu haben. Dennoch wurde er aber ausgebessert, dass es sich um eine Heilpflanze handelte, die noch etwas besser wirkte als die Heilwurzel.
    "Eisenhalm." Neue Pflanze, neues Glück. "Verhindert, dass man zu schnell müde wird."
    Diesmal lag er richtig, doch das nächste Gewächs ließ nicht lange auf sich warten.
    "Es fördert die Konzentration", erklärte er, musste aber gestehen, sich nicht mehr an den Namen erinnern zu können.
    So ging das noch eine ganze Weile weiter, manches wusste er, manches nur teilweise und hin und wieder kam es sogar vor, dass er sich gar nicht daran erinnern konnte diese Pflanze schon einmal gesehen zu haben.
    Eine weitere Schwierigkeit lag daran Pflanzen wieder zu erkennen, die gerade nicht blühten und deshalb einen sehr einprägsamen Teil ihres Aussehen nicht besaßen, doch schon bald lernte der Dieb, dass es nicht nur auf die Formen und Farben der Pflanzen ankam, sondern auch auf deren Geruch und wie sich die Blätter anfühlten. Außerdem gab Leyla ihm manchmal auch noch genauere Hinweise wo man nach solchen Pflanzen suchen konnte, denn wie die meisten Dinge hatten auch Pflanzen die normalerweise recht häufig waren die Eigenschaft, dass man sie immer dann nicht fand, wenn man sie gerade benötigte.

  7. Beiträge anzeigen #47
    Lehrling Avatar von Snak
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    Snak ist offline

    Stewark

    Seit Wochen lebte Snak nun schon in den Schatten. Seit diese fremden Soldaten den Kult seines Meisters hochgenommen hatten, war er sehr vorsichtig gewesen. Es war wohl nur reiner Zufall gewesen, dass er nicht daheim gewesen war, als sie das Haus seines Meisters durchsucht hatten, doch als er erkannt hatte, dass der Alchemist nicht mehr Herr der Lage war, hatte er sich versteckt. In dunklen Gassen, alten Häusern und nicht zuletzt auf den Dächern der Stadt hatte er sich versteckt und vom Abfall gezehrt, den die Leute auf die Straße warfen. Als er schließlich gesehen hatte, wie seinem ehemaligen Meister von einem fanatischen Krieger Innos‘ scheinbar die Seele aus dem Leib gebrannt wurde, hatte der Ork die Tragweite der Geschehnisse begriffen. Sein Leben war lag nun in seiner Hand. Er hatte noch einige Zeit gebraucht, bis er verstanden hatte, was das wirklich bedeutete, doch nun wusste er es. Ob er überlebte oder nicht, lag ganz und gar in seiner Hand. Natürlich würden andere versuchen ihn zu töten. In der Stadt tumelten sich immer noch fremde Soldaten und er war sich ziemlich sicher, dass er keine Gnade erwarten könnte. Nicht von den Menschen. War er vorher ein Haustier gewesen, dass man nicht angegangen war, da es jemand anderem gehörte, so war er nun Freiwild.
    Und doch befand er sich noch in Stewark. Er hatte eigentlich schon einen Plan gefasst, wie er sich zum Stadtrand schleichen würde und dann von dort die Felsen hinab zum Meer klettern würde. Er würde es sicher bis zum Strand schaffen, denn er war ein guter Schwimmer. Aber wie würde es dann weitergehen? Er kannte sich doch nur in der Baronie aus und die war kein sicherer Ort für einen Ork mehr. Darüber hinaus war alles Neuland und nach Hause konnte er nicht. Das hatte er von den gefangenen Orks erfahren. Sein Stamm war ausgelöscht. Wahrscheinlich von ebenjenen Orks und dennoch waren sie sein Weg aus dieser Misere. Er konnte sich eigentlich auf nichts verlassen, doch den Worten des Gefangenen musste er vertrauen. Er würde ihn zu seinem Stamm führen, in der Hoffnung, dass er mehr von seinen Artgenossen erwarten konnte, als das was er hier von den Menschen bekam.

    Und so kam es, dass Snak an diesem Abend auf den Dächern der Burg lauerte, genauer genommen, des Kerkers. Die Nacht war dank der Wolkendecke sehr dunkel und er war im Schatten kaum zu erkennen. Direkt unter ihm erkannte er eine Wache, die das obere Ende zum Kerker bewachte. Irgendwie musste er sie ablenken. Er sah sich kurz um und erst nach einigen Augenblicken fiel ihm auf, dass er den Wald vor lauter Bäumen nicht sah. Kurzerhand entfernte er Eine der Schindeln aus dem Dach und warf sie hinunter, doch so, dass zwischen dem Aufprall und der Wache eine Mauerecke war. Klirrend zerplatzte der Ton auf dem Boden, doch außer einer kleinen Regung reagierte der Mensch nicht. Erst als Snak zwei weitere Schindeln hinabgeschleudert hatte, machte sich der Soldat auf den Weg um nach dem Rechten zu sehen.
    Sofort begann der Ork mit dem Abstieg. Rasch hüpfte er von Sims zu Sims und kletterte an der Steinwand hinab, doch ohne auch nur einen Ton von sich zu geben. Er war für einen Ork nicht sonderlich kräftig, doch dafür umso geschickter. Bevor die Wache wieder zurückkehrte, verschwand er durch die Tür hinab in den Kerker.

    Auf leisen Sohlen schlich Snak die Stufen der Wendeltreppe hinab, bis er wie gewohnt am Wachraum ankam. Oft war er für seinen Meister hierhergekommen, doch noch nie war er hier eingebrochen. Mit größter Vorsicht lunzte er in den Raum hinein und erkannte erleichtert einen Soldaten der am Tisch saß und sich auf seinen Arm stützend schwer damit kämpfte seine Augenlider offenzuhalten. Es dauerte nicht lange, bis sich die Gelegenheit ergab ungesehen hineinzuschleichen. Auf Zehenspitzen näherte sich Snak dem Tisch und griff nach dem Schlüsselbund an der Hüfte des Soldaten. Fast schon zärtlich löste er den Knoten um das Metall und nahm es an sich. Plötzlich traf sein Blick den des Mannes. Er war wach. Immer noch in dieser Position erstarrt blickten sich beide einen Moment entgeistert an, schien weder der eine noch der andere die Lage zu realisieren. Der Wachmann reagierte als erstes.

    „ALAR…“, begann der Soldat ein Wort zu bilden, doch blitzschnell legte sich Snaks Hand auf seine Lippen. Sofort griff der Mensch nach seinem Schwert, doch der Ork warf sich mit aller Kraft über den Tisch und beide gingen zu Boden. Sofort schloss sich die andere Hand um den Hals des Mannes, der nun zappelnd unter dem Ork lag. Dieser hat seine Beine um die Hüfte seines Opfers geschlungen, sodass dieses nicht an seine Waffe kam. Snak schien wie in Trance. Für ihn geschah alles wie von selbst, als hätte er nie etwas anderes getan. Nur sein Blick, der weiter an den seines Gegenübers geheftet war, verriet sein eigene Furcht und sein Entsetzen. Doch das ließ seinen Griff nicht locker werden. Erst versuchte der Soldat noch die Arme seines Angreifers loszuwerden, doch je länger es dauerte, desto verzweifelter wurde der Mann und hämmerte irgendwann nur noch auf die Brust des Orks ein. Es dauerte. Länger als es sich Snak vorgestellt hatte. Jeder Moment brannte sich in sein Gedächtnis, bis zu dem Punkt, an dem die Bewegungen seines Opfers langsamer wurden und seine Glieder schließlich stilllagen. Zuletzt entwich das Leben auch aus den Augen des Mannes.

    Langsam öffnete Snak seine Umklammerung. Seine Finger glitten vom Hals des Toten und plötzlich brachen Flutwellen der Erschöpfung über den Ork ein. Erst jetzt merkte er, wie schwer er schnaufte und sein ganzer Körper zitterte. Er brauchte sogar einen Moment lang um sich zu erinnern, wieso er den Mann getötet hatte, als sein Blick auf den Schlüsselbund fiel. Rasch griff er danach und rollte sich von der Leiche. Schlurfend ging er den Gang hinunter, bis er vor der Zelle stand die er suchte. Er führte den Schlüssel in das Schloss und mit Klacken sprang der Riegel zurück. Knirschend öffnete sich die Tür und eine undurchdringliche Dunkelheit tat sich vor ihm auf. Rasch nahm er eine Fackel von der Wand und leuchtete in den kalten Raum.

    „Ru..Rudra? Bist du noch da?“

  8. Beiträge anzeigen #48
    Fischjägerin  Avatar von Larah
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Larah ist offline

    Vor der Küste, in Höhe der Fischersiedlung unweit der Gespaltenen Jungfrau, Baronie Stewark

    Dunkle Wolken zeichneten sich im Osten über dem Weißaugengebirge ab. Doch noch lag das Auslegerkanu recht ruhig auf der See und pflügte mehr durch die Wellen, als darüber zu hüpfen und zu gleiten wie ein fliegender Fisch wie sonst. Entsprechend langsam kamen sie voran, doch die Fischjägerin konnte mit ihrem Gast an Bord und mit dem voll gepackten Nachen des Handelskompaniekontors im Schlepptau keine großen Sprünge machen. Thália war das Segeln einfach nicht gewohnt und Larah keine große Hilfe beim Steuern des Kanus. Wäre sie alleine gewesen, hätte sie das Krebsscherensegel direkt zum Lenken verwendet. so aber fuhr sie das Segel in fester Position, die sie nur zweimal am Tag wechseln musste, um dem Wechsel von Land- und Seewind Rechnung zu tragen, raumschots vor dem Wind, während sie die Westküste Argaans hinauf steuerten.
    Larah hatte ihr Proa nicht zurücklassen wollen und zudem hatte die Rattensippe schon seit gut einem halben Jahr keine Maultiere mehr in Schwarzwasser, sie hätten also die wenigen Habseeligkeiten und die wichtigen Bestandteile des Interieurs des Kontors selbst schleppen müssen. Deshalb hatten Thália und sie den Nachen des Kontors vollgeladen und waren den Kanal entlang zur Bucht von Tooshoo gelangt. Dort hatten sie das frisch umfunktionierte Lastboot mit einer Plane abgespannt, sodass auch bei heftigem Wellengang nichts herausfallen würde, solange der Nachen nicht ganz umkippte, und hatten ihn am Proa vertäut nachdem sie das erst in den letzten Tagen von Larah wieder auf Vordermann gebrachte Kanu vom Strand in die Brandung geschoben hatten.
    Sie hatten alles wichtige aus dem Kontor mitgenommen. Die Kasse war gut verstaut im Nachen, ebenso wie die Bücher, die sie vorsorglich in mehrere Schichten Wachstuch eingeschlagen hatten, falls doch mal etwas Wasser den niederen Bord des Nachen überwinden sollte. Auch ein Zelt und die Hängematten so wie etwas Hausrat hatten sie mitgenommen, allerdings nur Geschirr, Kleidung und Decken, keine Möbel.
    Larah war nach dem Packen nochmal durch die nun wie ausgestorben wirkende Hütte am Schwarzmarkt gegangen, die ihr nun für gut ein Jahr ein Zuhause geboten hatte. Scheinbar war es ihr nicht bestimmt noch länger in Schwarzwasser, im Schatten des heiligen Baumes der Insel zu verweilen
    Ganz zuletzt hatten sie die verbliebenen Brieftauben freigelassen. Die klugen Vögel würden ihren Bestimmungsort - bei den meisten Trelis - anfliegen und die Kunde vom Übergriff der Echsen und der Räumung Schwarzwassers an die Rattensippe auf dem Kontinent weitertragen.
    So waren sie also aufgebrochen, mit dem Plan die Westküste entlang nach Stewark zu segeln und dort wieder auf die anderen zu stoßen. Die beiden Frauen waren nie großartig aus dem Sumpfland herausgekommen. Für Larah, wie für Quenthália war die Westküste der Insel Neuland, dennoch waren sie sich sehr sicher rechtzeitig im Süden der westlichen Baronie anzugelangen.
    Wie dann das Drachenfeuer den Nachthimmel über der Tiefebene des Bruchwaldes von Tooshoo erhellt hatte, hatten sie sich glücklicherweise schon in Höhe des Orkwaldes vor der Südwestlichen Steilküste der Insel befunden. Dennoch hatte sich die Sorge bei ihnen breit gemacht, dass die anderen Flüchtlinge von einer Vorhut der Echsen oder dem Drachen selbst eingeholt oder aber im Orkwald vom dort ansässigen Stamm der Grünhäute überfallen worden waren und sie in Stewark niemanden antreffen beziehungsweise umsonst auf weitere Überlebende warten würden.
    Nun jedoch galt es zunächst an Land zu kommen. Zwar konnte es gut, sein, dass die Berge das Unwetter auf der Ostseite der Insel festhielten und es dort abregnen würde, aber genauso gut konnte es die Insel im Süden oder Norden umrunden, oder war vielleicht sogar stark genug, die Höhenmeter zu überwinden ohne sonderlich an Heftigkeit einzubüßen.
    Larah steuerte auf eine kleine Ansammlung von Hütten zu, die laut Thália eine Ansiedlung von Fischern unweit des wohl bekanntesten Gasthauses der Insel, der Gespaltenen Jungfrau, waren. Vielleicht würden sie ja dort auf die anderen treffen oder zumindest erfragen können, ob schon jemand vom Waldvolk durchgekommen war.

  9. Beiträge anzeigen #49
    Provinzheldin Avatar von Ojami
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    Ojami ist offline

    Im Dreiländereck Stewark-Fischerdorf-Jungfrau

    Die Ahnen waren wütend und verschmähten die Opfergaben. Sie waren erzürnt und schickten Echsenwesen, beantworteten das Feuer mit einem Drachen, der die Luft erzittern lies. Sie stürzten die Frau in Ungnade und machten aus ihr ein zu jagendes Tier.

    Sie floh und spürte die Feindlichkeit des Orkwaldes, der nicht bereit war, Ojami zu dulden. Er sprach durch seine Wesen und zeigte ihr tote Köpfe auf Spießen, zornige Wolfswesen, dessen Zähne blutige Spuren zierten. Ihre Krallen schienen von teuflischer Art und ihr Gang erinnerte an von dunklen Mächten getriebene Wildheit.

    Die finsteren Wälder schienen dunkler als je zuvor und machten deutlich, das hier das Böse herrschte.

    Die scheinbar sichere Küste wirkte müde und krank, blass und leblos und es stank nach Verderbnis.
    Darüber konnten auch die Lager der Flüchtigen nicht hinweg täuschen, denn wenn die Ahnen zornig waren, blieb am Ende nichts verschont.
    Wer nicht die Gnade erhielt im Kampf zu sterben, starb an den Folgen verderbter Speisen, mangelnder Jagd und Seuchen. Wer nicht in der Lage war, die Nachfolge der Ahnen zu sichern, litt an Verkümmerung der Geschlechtsteile, an schmerzvollen Wucherungen, Totgeburten und dem Verlust der Seele. Ohne Seele war der Eintritt in das Reich der Ahnen nicht möglich und was einzig blieb, war das Fortbestehen als scheußliche Kreatur. Vermutlich ähnlich derer, die gerade durch die Landen zogen.

    Die Ahnen mussten besänftigt werden. Ojami brauchte das geeignete Gegenstück zur Paarung, bevor der Mond im Fenster der Krähe stand.

  10. Beiträge anzeigen #50
    Kämpfer Avatar von Rudra
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    Rudra ist offline

    Stewark - Kerkerzelle

    Mehrere Monde... es waren mehrere Monde vergangen...
    Rudra ärgerte sich, dass er keine Strichliste geführt hatte. Die Tage kamen und gingen, doch sie hatten völlig die Orientierung verloren. Die beiden Brüder hatten sich auf vorrangiges Schweigen verständigt, tauschten nur von Zeit zu Zeit Geschichten aus, um sich abzulenken, und schwelgten danach stunden-, gar tagelang in Gedanken über diese Erzählungen. Khara stumpfte immer mehr ab, der Bruder Rudras drohte wahnsinnig zu werden, wenn dieses stumpfe Martyrium noch lange anhielt. Der Bildhauer selbst hingegen versuchte, die Tristesse so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten. Im Stillen hielt er seinen Geist mit Denkspielen wach, versuchte Bilder in den Maserungen des Steins in der Zelle zu deuten, stählte seinen Körper durch sportliche Übungen, blickte durch das hohe, vergitterte Fenster hinaus aufs Meer... doch die Eintönigkeit nagte auch an seinem Verstand.

    einige Tage lang war das Essen ausgeblieben, doch der eintretende Schmerz, an den sie sich erstaunlich schnell gewöhnt hatten, war eine interessante Abwechslung für die trüben Geister der beiden gewesen. Bald darauf war die Versorgung wieder aufgenommen worden, mit verringerten Rationen zwar, doch der Alltag war zurück gekommen. Und dann, als er schon nicht mehr daran geglaubt hatte, dass sich jemals etwas ändern würde, schwang die Zellentür völlig unvermittelt auf. Die Stimme, die die Stille weiter zerriss und Rudra zurück in einen Zustand der Wachheit trieb, kam ihm bekannt vor.
    "Shak'kar, bist du das?"
    Es dauerte einige Momente, bis er realisierte, dass der Ork in menschlicher Knechtschaft nur aus einem Grund im Besitz der Schlüssel sein konnte.
    "Bist du hier, um uns zu befreien?"
    Mit einem Schlag rasten seine Gedanken. Wo sollten sie hin? Sie mussten sich bewaffnen! Wie kamen sie aus der Stadt - von diesem Felsen?
    "Hast du eine Waffe? Weißt du einen Weg hier raus?"

  11. Beiträge anzeigen #51
    Lehrling Avatar von Snak
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    Snak ist offline
    Ein Lächeln stahl sich auf Snaks Gesicht, als er bei seinem orkischen Namen gerufen wurde. Es hörte sich besser an, so als entspräche das seiner Natur. Es klang richtig.

    „Ja, ich bin es. Kommt rasch, wir müssen uns beeilen! Ich bin unbewaffnet. Aber warte kurz.“, flüsterte er in orkisch und huschte wieder zurück in den Wachraum in dem immer noch der tote Soldat lag. Im Handgemenge hatte er nicht die Zeit und Möglichkeit gehabt seine Waffe zu zücken, sodass sie noch an seiner Hüfte baumelte. Mit Sicherheit war eine für Menschen gefertigte Waffe nicht die beste Wahl für einen Ork, aber es war besser als nichts. Es handelte sich um einen Streitkolben, den der Kräuterkundler mit flinken Fingern vom Gurt des Toten löste und sogleich zu seinen Artgenossen zurückhuschte.

    „Hier. Ich bin mir sicher du kannst besser damit umgehen als ich.“, sprach er und überreichte die Keule Rudra.

    „Der Kerkermeister ist tot und die Wache oben hat mich weder gehört, so scheint es, noch gesehen. Allerdings hat der Kerker nur diesen einen Ausgang. Und selbst wenn wir den Mann überwinden müssen wir danach über den Burghof und schließlich durch die Stadt. Es gibt kaum Deckung und ich bezweifle, dass ihr genug bei Kräften seid, um zu klettern. Aus der Stadt selbst gibt es nur zwei Wege. Das bewachte Tor oder die Klippen. Am Tor sind Soldaten. Sie werden uns töten, wenn sie uns sehen. Aber wenn wir euch ungesehen an den Stadtrand bringen könnten, dann kann ich ein Seil besorgen und auch ihr könnt dort hinab. Tief genug hüpfen wir ins Meer und schwimmen zum nächsten Strand. Die See ist ruhig, ein paar kräftige Schwimmzüge und wir sind in Sicherheit.“, erklärte Snak seinen Plan und wartete gespannt auf eine Antwort.

  12. Beiträge anzeigen #52
    Kämpfer Avatar von Rudra
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    Die Orks im Forenrollenspiel
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    Stewark - Kerkerzelle

    Voller Enthusiasmus teilte Shak'kar ihnen seinen Plan mit und strahlte sie an. Ein mutiger Plan für einen Ork, der nie als Ork gelebt hatte. Doch er funktionierte nicht.
    "Ich kann nicht schwimmen", gab Rudra freimütig zu. Khara antwortete nicht, doch da er über das Wasser von der Kriegsgaleere der Kantreuen geflohen war, musste er es wohl irgendwann gelernt haben.
    Unsicher trat der Späher von einem Bein auf das andere, seine Gedanken rasten, doch ihm fiel keine Lösung ein. Der Morra-Streitkolben fühlte sich wie ein Spielzeug in seiner Hand an.
    "Was soll's. Tun wir es. Das ist schon einmal gut gegangen."
    Warum nur musste es immer das Meer sein? Und warum immer in der Nähe dieser Morrastadt auf dem Felsen?

    Sie setzten sich in Bewegung, so leise, wie es ihnen möglich war. Die Gänge lagen still da, nur der unstete Fackelschein wies ihnen den Weg. Schnell hatten sie den Eingang des Kerkers erreicht, an dem die Wache postiert war. Rudra zögerte einen Moment, während er den Streitkolben erhob, dann stieß er aus seiner Deckung hervor und holte aus - doch Khara kam ihm zuvor. Wie ein wütender Schattenläufer sprang er den Morra an und brach ihm mit einem Handstreich das Genick. Unschlüssig ließ Rudra die Morra-Waffe sinken.
    "Nimm du die Waffe des Morras und führe uns, Shak'kar! Khara ist auch ohne tödlich genug, wie es aussieht."

  13. Beiträge anzeigen #53
    Lehrling Avatar von Snak
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    Snak ist offline

    Stewark

    Der Ork konnte nicht schwimmen. Über diesen Fall hatte Snak nicht nachgedacht, doch scheinbar war das kein Grund zur Planänderung. Rudra schien das Risiko zu Ertrinken leichter hinnehmen zu können, als die sichere Aussicht in den Kerkern zu verrotten. Sein Bruder, dem die lange Isolation augenscheinlich mehr zugesetzt hatte, war offensichtlich immer noch in der Lage einen Menschen in Stücke zu reißen, obwohl er sich selbst kaum auf den Beinen halten konnte. Nachdem Khara das Genick der anderen Kerkerwache wie einen Hühnerknochen zerbrochen hatte, zogen sie die Leiche rasch vom Hof in den Gang. Mit einem kurzen Blick versicherte sich Snak, dass draußen niemand war und erfreulicherweise war dem so. Sein Blick wanderte in Richtung der Treppe die in die Stadt führte. So wie die beiden anderen Orks aussahen, mussten sie die Treppe nehmen und konnten nicht einfach von der Mauer springen. Das war ein Problem, denn am Beginn der großen Treppe stand eine weitere Wache. Sie war einige Schritt entfernt.
    Snaks Blick ging zu den anderen Beiden und er musterte sie kurz. Er zweifelte daran, dass sie in der Lage waren lautlos an die Wache heranzukommen, geschweige denn sie ebenso lautlos auszuschalten, weshalb er sich zu ihnen beugte und etwas flüsterte.

    "Wartet hier. Wenn ich mich um die Wache gekümmert habe, dann rennt ihr so schnell es geht die Treppe hinunter in die Stadt und versteckt euch in einer Seitengasse. Haltet euch links, in der Richtung gibt es ein altes Lagerhaus, in dem nachts niemand ist. Dort können wir eine Pause einlegen. Verstanden?", erkundigte sich der junge Ork und wartete auf ein zustimmendes Nicken seines Gegenübers, bevor er mit der Keule in der Hand in die Richtung der Wache schlich.

    Vorsichtig setzte er einen Fuß nach dem anderen. Er war schon immer sehr leichtfüßig gewesen und das Schleichen hatte ihm auch vielerlei Konfrontationen erspart, doch hier spielte die Aufregung mehr denn je eine Rolle. Sein Puls raste und er musste seine Atmung unter Kontrolle halten, damit sein Schnaufen nicht die Aufmerksamkeit der Wache auf ihn lenkte. Mit jedem Schritt den er tat stieg die Anspannung. Langsam hob er den Streitkolben in seiner Rechten. Er hatte nur einen Versuch. Wen der scheiterte, dann würde die Wache andere Soldaten rufen und sie wären geliefert. Als er direkt hinter dem Soldaten stand und schon sein vom Mondlicht beschienes Spiegelbild im Helm des Mannes sehen konnte ließ er die Waffe auf den Schädel das Mannes niedersausen. Mit einem lauten Klonk prallte die Waffe auf den Stahlhelm und glitt ab. Der Impakt hatte den Kopf des Soldaten nach vorn geworfen und doch fing dieser seinen Sturz taumelnd ab. Mit Entsetzen musste Snak erkennen, dass er versagt hatte und war wie gelähmt. Erst als sich sein Opfer umdrehte und benommen taumelnd sein Schwert zog, warf sich der Ork erneut auf den Mann und schlug nach seinem Gesicht. Dieses Mal sah sein Gegner den Schlag aber kommen und parierte ihn. Erst jetzt schien die Wache die Situation zu realisieren und seine Augen weiteten sich.

    ALAAAAARM!!!

    Der Schrei durchbrach die Stille der Nacht wie ein Donnerschlag und ließ den Ork zusammenzucken. Er hatte versagt. Fast augenblicklich kam Bewegung in die verschlafene Burg. Man hörte Schritte auf hölzernen Treppen, gebellte Befehle und das Klirren metallener Rüstungen.
    Unabhängig vom misslichen Umstand der Entdeckung des Fluchtversuchs befand sich Snak immer noch in einem Kampf und sein Gegner kam gerade wieder weit genug zu Sinnen, um mit seinem Schwert nach ihm zu stechen. Mit einer reflexartigen Drehung aus der Hüfte wich der Ork aus. Auch den nächsten Stich ließ er ins Leere gehen. Zwar hatte er selbst eine Waffe in der Hand, doch der Schock steckte ihm zu tief in den Knochen, als das er mehr hätte tun können als ausweichen. Immer duckend, hüpfend und drehend tänzelte er um die Wache herum, die ob der versuchten Betäubung noch recht tumbe Angriffe ausführte. Erst als Snak mit dem Rücken zum Abgrund auf dem Treppengeländer balancierte schien der Soldat endlich ganz bei Sinnen zu sein.

    "Jetzt stirb, du dreifach vermaledeite Beliarkre...", fluchte der Mann und hob sein Schwert, aber ihm blieb das Wort im Mund stecken, als eine große Pranke sein Handgelenk ergriff. Erschrocken warf der Mann einen Blick hinter sich und musste feststellen, dass Khara dort stand und ihn nun auch mit der anderen Hand am Kragen packte. Mit einem lauten, markerschütternden Schrei wuchtete der Ork den Soldat von seinen Beinen und schleuderte ihn wie ein Kind über das Treppengeländer, hinter dem es einige Meter tief zur Straße hinab ging. Ein spitzer Schrei war das Letzte was die Wache von sich gab, bevor sie mit einem unappetitlichen Knacken auftraff. Gehetzt sah Snak zwischen Khara und dem Mann auf der Straße hin und her. Dann warf er einen Blick zu Rudra, der ihn erwartungsvoll an blickte.

    "Lauft...", hauchte Snak und blickte in den Burghof, auf dem sich erste Soldaten einfanden. "Nehmt die Beine in die Hand und rennt!"

  14. Beiträge anzeigen #54
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Luke wollte also, wie schon zuvor Rekhyt und Illdor lernen, was ihm damals von Vryce beigebracht worden war. Damals, als Dennik noch in Bakaresh gehaust hatte, hatte es für ihn nichts anderes gegeben, als den Diebstahl. Einbruch und Taschendiebstahl waren seine Einnahmequellen und sein Beruf war die Diebeskunst. Mit seinen Freunden Rekhyt und Illdor hatte er den Diebstahl bereits verinnerlicht, doch erst Vryce zeigte ihm die eigentlichen Tricks, wie das Schlösserknacken und das Schleichen. Ausgerüstet mit diesen Tricks hatte Dennik bereits Rekhyt und Illdor ausgebildet und es sprach freilich nichts dagegen auch seinen neusten und jüngsten Freund zu unterweißen, jedoch flüsterte Dennik zurück, ehe sie in die Taverne gingen: "Klar. Aber lassen wir uns noch ein wenig Zeit. Wenn wir tatsächlich ins Bluttal gehen, haben wir Stewark, die Silberseeburg und Thorniara in greifbarer Nähe und immer wenn es die Situation zulässt, können wir schauen, wo wir uns etwas hinzuverdienen. Da bin ich gerne bereit dir was beizubringen, aber jetzt muss ich mich ersteinmal um Chala kümmern".

    Sie hatten den Abend ausklingen lassen und den nächsten Tag ähnlich begonnen. Sie trafen sich erneut im Innenhof und Luke setzte sich zu ihnen. Heute jedoch war kein Übungskampf von Nöten. Die Exotin hatte die Parade ausprobiert und die Grundstellung kennen gelernt. Chala würde nun die ersten Schlagkombinationen zusätzlich zum Standardschlag beigebracht bekommen und hier für brauchte der Meisterdieb seinen Freund nicht und überließ Luke so seinem magischen mentalem Training.

    "Sagen. Reden. Sprechen. Brummen. Brüllen. Schreien. Heulen. Weinen. Lachen. Spucken. Erzählen", begann Dennik und überlegte sich weiterer Wörter: "hatte ich flüstern schon? Es gibt so viele Wege um etwas zu sagen. Du kannst mit jemanden sprechen, mit jemanden reden, kannst jemanden etwas zuflüstern, du kannst das Gesagte brummen und du kannst es heulend sagen. Es gibt hunderte Wege und so ist es auch beim Kampf. Wenn du angegriffen wirst, kannst du ausweichen, zurückspringen, dich ducken, du kannst parieren, wie du es bereits gelernt hast, du kannst den Stich eines Gegners nach unten schlagen, anstatt eine wirkliche Parade durchzuführen, du kannst blocken, oder auch einen Gegenangriff starten, der vielleicht schneller ist, als der deines Feindes. Und genauso verhält es sich auch noch mal beim Angriff. Du kannst stechen, eine Flinte schlagen, oder etwas anderes Vortäuschen. Luke hat da gestern schon ein paar andere unfaire Mittel genannt, wie ein Tritt, oder etwas werfen, wie deine Klingen, ohne dass dein Gegner sie zuvor gesehen hat. Am Anfang ist es schwer einen Überblick zu bewahren und vorallem wird es dir wohl nur sehr selten gelingen einen Gegner sofort niederzustrecken, also musst du es auch noch mit einer Fülle, einer Kombination aus all diesen Chancen versuchen. Aber passt ein Stich wirklich gut, wenn du gerade dein Schwert hinterm Kopf hast? Oder fügst du lieber dazwischen noch einen vorbereitenden Hieb ein? Ich werde dir jetzt zwei Standardangriffe zeigen. Lerne sie auswendig, dann begreifst du was ich meine und im Laufe deiner Karriere als Schwertkämpfer kannst du sie anpassen und verändern, auch mal anders reagieren und irgendwann wirst du es einfach tun, so wie du redest, werden dir auch die Schläge nacheinander und flüssig passend einfallen", endete der Braunhaarige und zog sein Schwert.

    Er begann in der Grundstellung, die Chala schon kannte. Das Schwert zeigte gen Boden, seine rechte Hand, in welcher das Schwert lag, war auf Höhe des Gürtels angewinkelt und er stand breitbeinig und gespannt Gegenüber seiner Schülerin und machte die erste Kombination vor. Er hob sein Schwert und machte zeitgleich einen Schritt nach vorne. Er führte die Klinge diagonal von rechts nach links, exakt so wie Chala es bereits kannte, doch stockte er bereits auf halber Höhe und begann nun seinen Unterarm einzuknicken, so dass die Waffe näher an seine Brust heran kam, so holte er nun Schwung, machte den nächsten Schritt nach vorne und nutze die Kraft der Bewegung um den Unterarm nun in einer kreisförmigen Bewegung wieder nach rechts zu führen. Der zweite Schlag führte die Waffe also in einem wesentlich kürzeren Bogen, als beim eigentlichen Standardschlag, zurück auf die rechte Seite und während Dennik nun durch den zweiten Schritt wieder in der Grundstellung stand, zog er die Waffe durch eine leichte Korrektur zurück an sein rechtes Bein, ehe er einen weiteren Schritt nach vorne vollführte und zeitgleich die Waffe senkrecht nach oben führte, in einer wilden und schnellen Attacke, die wenig präzision zuließ, aber im Ernstfall den Gegner schnell und zuverlässt auf Distanz bringen würde, denn Schläge von unten waren meistens wesentlich riskanter zu parieren und die Wucht mit der man diesen seitlichen schnellen Hieb ausführen konnte, sorgte dafür, dass der Gegner auf Distanz gebracht werden konnte, ehe man einen weiteren vierten Abschlussschritt wagte. Dennik führte ihn nun aus und zeitgleich kam er nun zum abschliessenden Schlag. Die Spitze zeigte schräg nach oben gerichtet in seiner hocherhobenen Hand gen Himmel und sauste nun im ausgestreckten Arm diagonal zur linken Seite der Hüfte des imaginären Feindes und von dort, dieses Mal ohne Schritt wurde sie nun wagerecht an der Hüfte entlang zurück auf die rechte Seite gebracht, wo Dennik nun wieder in der Grundstellung verharrte. Es waren fünf Schläge und vier Schritte. Ein sehr agressiver Kampfstil, aber er würde zu Chala passen. Zwei vorbereitende Schläge, die sehr schnell ausgeführt werden konnten, da sie kurze Wege beschrieben und dann ein platzmachender Schlag, um den langsamsten aber mächtigsten Angriff ausführen zu können, ehe ein letzter Hieb nur den Sinn erfüllte den Gegner auf Abstand zu halten, sollte er nicht bereits tot, oder getroffen sein, damit sich Chala neu in ihrer Grundstellung ausrichten konnte.

    Chala sollte nun diese Kombination in Zeitlupe und dann immer schneller ausführen, ehe Dennik ihr auch noch die kürzere Kombination zeigte. Diese begann mit den bereits bekannten Doppelschlag. Das Schwert diagonal hinter den Kopf führen und dann die Spiegelbewegung davon wieder zurück, so dass man nun zwei Schritte weiter vorne erneut in der Grundstellung stand. Hier folgten nun nur noch zwei weitere Schritte und nur ein Schritt. Dennik machte es vor in dem er sein Schwert in einem fürchterlich knappen Schlag aus der Grundhaltung zum feindlichen Bauchnabel zog, also nur ein sehr kurzes Stück und dabei machte er weder einen Schritt, nach änderte er sonst seine Haltung, doch dann wurde der Arm nach hinten gezogen und so das Schwert auf gleicher Höhe zurückgespannt, wie die Sehne eines Bogens, ehe der angewinkelte Arm zum Stich nach vorne weggedrückt wurde und zeitgleich wurde nun ein ordentlich großer Schritt nach vorne, ja beinahe gesprungen. Diese zweite Kombination sollte er einen wilden Angriff symbolisieren und dann mit dem dritten leichten Schlag den Gegner zum Näherkommen motivieren, ehe der Stich samt Sprung die letzte Entfernung überwand und die Verteidigung des, hoffentlich im Angriff befindlichen Gegners, durchdringen. Hierzu erklärte Dennik noch: "Nach nem Stich ist es oft ratsam zurückzuspringen, da du doch sehr nahe an den Gegner heran kommst und vorallem deine Hände sehr offen liegen. Also schön wieder nen Stück zurück hechten, wenn möglich, aber jetzt üb mal fleißig".

    Gesagt getan. Chala hatte die Kombinationen immitiert und bis auf einige kleine Hinweise konnte Dennik ungewöhnlicher Weise schweigen und Chala machen lassen. Gegen Abend setzten sie schließlich eine Pause ein um sich ihre Rationen im Lager des Waldvolkes abzuholen. Onyx trat hierzu an sie heran und mit jedem Wort, dass der komische Mann von sich gab, begannen Denniks Augen noch intensiver zu funkeln. "Du brauchst niemanden mehr zu suchen. Wir reichen völlig!", beteuerte der Söldner und sprach so gleichmal für seine Freunde und seine Schülerin mit. Es wurde ja auch zeit, dass sie sich endlich an den Jagdtrupps beteiligten und auch wenn es nur hieß zwei besoffene Jäger zu suchen, war es besser als nichts zu tun und Chala würde ein wenig Ausdauertraining bekommen.

    Auch Luke hatte nichts dagegen und so waren sie aufgebrochen um im angrenzenden Waldstück nach den zwei Vermissten zu suchen. Der Wald, oder das Gebiet, wurde auch Eberstein genannt, wie Dennik aus den Gesprächen zweier Holzfäller entnommen hatte und er gefiel dem Dieb auf anhieb. Er war weder sumpfig, noch so mystisch, wie Sumpf und Orkwald. Nein. Hier handelte es sich um einen alten, aber doch sehr übersichtlichen Wald. Viele Hügel zeichneten die Landschaft und viele Höhlen kreuzten die Wege, doch gefährlich wirkte dieser Landstrich nicht, jedenfalls wenn man den Orkwald vor Augen hatte...

    "Also ähm wo suchen wir wohl am Besten? Aufteilen?"

  15. Beiträge anzeigen #55
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    Luke Drake ist offline
    Den Tag über verbrachten Dennik, Chala und Luke im Innenhof der Taverne. Dennik brachte Chala wieder etwas über den Schwertkampf bei, doch dieses Mal kümmerte sich der Söldner nicht um die beiden. Stattdessen saß er in einiger Entfernung von den beiden auf dem Boden und trainierte wieder mal, eine mentale Welt zu erschaffen.
    Wie schon sooft schaffte Luke es, einen dunklen Raum zu erschaffen. Doch dieses Mal bewegte er sich nicht sondern versuchte ihn so lange aufrecht zu halten wie er konnte.
    Dadurch bleib er zwar länger in der mentalen Ebene, doch war er danach erschöpfter als sonst.

    Am Abend beendete Dennik das Training mit seiner Schülerin und Luke begeleitete sie zu einem Lagerfeuer vor der Taverne. Irgendwann kam Onyx zu ihnen, und sprach mit komischen Sätzen zu der kleinen Truppe. Doch konnte man verstehen, was er wollte.
    Sie sollten also Bud und Terence suchen, die mit großer Wahrscheinlichkeit irgendwo betrunken rum lagen.
    Deshalb machten sich die Truppe auf zum Eberstein, so hieß die Gegend nämlich in der sich die beiden Männer rum treiben sollten und begannen damit, sie zu suchen.

    "Aufteilen ist keine gute Idee", meinte Luke an Dennik gewand und erklärte dann:
    "Zwar würden wir so Zeit sparen, aber wir könnten jederzeit auf Echsenmenschen treffen und in einer Gruppe haben wir größere Überlebenschancen als alleine."
    Deshalb blieben sie zusammen und bewegten sich so leise und vorsichtig sie konnten durch den Wald. Dabei lauschten sie jedem Geräusch und Luke hoffte, dass sie die beiden bald finden würden. Der Druidenlehrling hatte nämlich keine Lust auf eine Begegnung mit den Echsenviechern und auch auf andere Tiere und dergleichen konnte er gut verzichten.
    Luke wurde allerdings enttäuscht, da er ein einiger Entfernung etwas hörte, was er zuvor noch nie gehört hatte.
    Es war ein rascheln, wie wenn mehrere Beine über den Boden liefen, auf den schon einwenig Laub lag. Und das Klacken, was sich nicht menschlich anhörte, ließ den Söldner stehen bleiben. Eigentlich wollte er seinen Gefährten bescheid sagen, doch auch sie bleiben stehen und lauschten.
    Plötzlich kam aus dem Gebüsch von vorne eine Spinne auf sie zu. Doch war es keine gewöhnliche Spinne, da sie größer war. Doch war sie nicht riesig, wie die Spinnen aus den Geschichten die man in der "Sumpflilie" gehört hatte.
    Allerdings war sie groß genug für Lukes Geschmack, da sie Dennik bis zu den Knien reichte.
    "Was zum...", murmelte der Dieb und zog seine Axt und auch die anderen machten sie Kampfbereit, während dieses Viech auf sie zukam...

  16. Beiträge anzeigen #56
    Veteran Avatar von Onyx
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Onyx hasste diese Viecher. Selbst wenn sie so klein waren, dass man sie auf den Arm nehmen konnte und dann streicheln. Das kleine Vieh schien die Situation einzuschätzen und schlau genug, um nicht - wie in den ganzen Hau-Drauf-Geschichten der ganzen Abenteurer - wie einzelne Wölfe aus den Büschen springen und eine Gruppe anzufallen.
    "Sie haut ab.", stellte einer fest und manche senkten schon die Waffen. Onyx hielt aber nichts davon. Onyx wusste dass wo eine ist, mehr sein konnten. Und eine konnte andere rufen.
    "Nicht abhauen.", sprach der Hüne und fixierte mit seinen Augen das Spinnentier. Gut das es keine Nacht mehr war, sondern kurz vor Sonnenaufgang, denn der Gedanke des Onyx leitete sich nicht weiter auf seinen starken Bogen. Nein, in ihm kam das Gefühl einer Antwort auf seinen Gedanken zur Spinne auf. Es eilte, es war frei und spürte die morgendliche Luft um sich.

    "Adler! Digar!", rief Onyx auf varantisch und blickte dann hinter sich. Sie vernahmen die kräftigen Schwingen hinter sich, wie sie auf und ab schlugen, bevor die Luft vom sich herabstürzenden Steinadler zerschnitten wurde und der Greif erst kurz vor der Spinne die Flügel wieder ausbreitete. Seine Klauen bohrten sich in die Spinne, die mittlerweile halb im Gebüsch war und mit starken Flügelschlägen zerrte Adler das Spinnentier wieder weg vom Busch. Noch zuckte sie ein wenig, aber Adler hatte sie gut mit dem wuchtigen Sturzangriff erwischen können. Onyx eilte herbei, zückte den Jagddolch und jagte diesen zur Sicherheit in die Spinne.

    "Wo eine Spinne da vielleicht mehr Spinnen und groß wie Kuh mit acht Beinen. Onyx haben Nest gesehen in Tiefe Sümpfe. Hoffen, dass kommen von da, dann sein weit weg Nest. Lassen bleiben hier und ruhen aus bis Sonne aufgestiegen. Nichts finden, wenn zu müde. Bud und Terence sein gute Leute. Sie schon irgendwo sein und machen dumme Witz.", meinte Onyx und kümmerte sich um Adler. Er flüsterte diesem was zu, dann schnitt er der Spinne etwas fleisch aus dem Leib und gab es Adler. Der zögerte erst, aber nahm es dann an.
    "Wollen sehen, wie schmecken weiße Fleisch von Spinne. Beine sicher nur knusprig. Drüse von Gift gehören Onyx.", bestand er drauf und hob das hühnergroße, achtbeinige Tierchen.

  17. Beiträge anzeigen #57
    Kämpfer Avatar von Rudra
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    Die Orks im Forenrollenspiel
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    "Verdammt!"
    Die Orks stürmten davon, so schnell ihre Füße sie trugen, doch die Wochen der Gefangenschaft und des Nahrungsmangels waren nicht spurlos an ihnen vorüber gegangen. es kostete Rudra einiges an Konzentration, um nicht die Treppen hinab zu stürzen, über die sie flüchteten. Zwei Wache stellten sich ihnen entgegen, doch der Ork schlug dem Ersten mit aller Kraft gegen den Brustpanzer, sodass der harte Treffer ihn geradewegs zu Boden schickte, und rannte den Zweiten mit der Wucht eines Rippers einfach um. Der Streitkolben der Wache traf hart auf die Schulter des Spähers, als die beiden aufeinander prallten, doch einen Augenblick später lag der Morra rücklings auf dem Boden, den schnaubenden Ork über sich. Grunzend raffte sich Rudra wieder auf und folgte Khara, der ihn in diesem Moment überholte.
    Am Fuße der Treppe angekommen, nahmen sie die erste Abzweigung nach links und schleppten sich durch die Dunkelheit, während wütende Schreie hinter ihnen die Stille der Nacht zerrissen.
    Endlich erblickten sie einen Bau, der aussah wie ein Lager. Der Eingang war verschlossen, doch Rudras Bruder machte kurzen Prozess mit dem Schloss.

    Dunkelheit umfing sie, als sie inmitten des Lagerhauses standen. Das schwere Keuchen zweier orkischer Lungen war alles, was den Raum erfüllte.
    "Verdammt... wo ist Shak'kar?", ächzte Rudra.
    "Egal. Lass uns gehen!" Die ersten Worte Kharas seit langem.
    "Nein, er hat es riskiert, uns zu befreien, also kommt er mit uns! Wir kommen hier ohne ihn sowieso nicht weg!"
    Khara grunzte wütend und wandte sich ab.
    "Du kannst nicht allein überleben, Bruder. Freunde dich damit an, Oraks an deiner Seite zu akzeptieren, die anders sind als du, sonst lebst du nicht lange!"
    "Leise!"
    Kaum vernehmbare Schritte näherten sich schnell dem Eingang des Lagers und verstummten jäh. Rudra und Khara versteckten sich hinter einigen Kisten und hielten sich bereit, den Eindringling schnell und leise niederzumachen, wenn es sich nicht um ihren neuen Kameraden handeln sollte.

  18. Beiträge anzeigen #58
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    "Ich esse Blutfliegenragout, aber dort sehe ich wenigstens nicht, wie es gemacht wird", murmelte Dennik, fixierte dabei aber immer noch den Vogel, der zu Onyx zu gehören schien. Vielleicht war es schlicht ein Haustier, wie dieser kleine mausgroße Affe von San, oder aber eine Beziehung, wie zwischen Rekhyt und seiner Ratte, welcher er befehle hatte geben können, oder wie der Schweigsame es wohl ausdrücken würde: ihr gewisse Eindrücke vermitteln können. Auf alle Fälle war dieser Adler ein prachtexemplar und schön anzusehen. Sonst kam man ja nicht nah genug an diese Tiere heran um sie so gut mustern zu können und faszinierte beobachtete er den König der Lüfte mit seinen angelegten Flügen, den wachsamen Augen und dem spitzen Schnabel.

    "Wie kam es dazu, dass du mit diesem Adler Freundschaft geschlossen hast?", wollte Dennik wissen, während sich Onyx daran machte die Spinne zu bearbeiten. Kein schöner Anblick.

    Bis die Sonne aufgegangen war, ruhte sich die kleine Gruppe abseits von Wegen mitten im Eberstein aus und der Meisterdieb nutzte die Zeit um die Eindrücke des Waldes auf sich wirken zu lassen. Viele Blätter in braun und gelb Tönen sammelten sich bereits unter den zahlreichen Laubbäumen und nur die Nadelbäume sorgten noch dafür, dass das Dach des Waldes dicht wirkte. Der Herbst hatte längst begonnen und die Natur schien darauf zu reagieren, noch bevor es den meisten Menschen bewusst wurde. Doch wie konnte ein Baum nur wissen, wann er die Blätter abzuwerfen hatte? Wie konnte er überhaupt wissen, dass er überhaupt Blätter und keine Nadeln hatte?
    Ein Eichhörnchen flitzte an ihnen vorbei und spurtete in seiner rastlosen Art einen Baum hinauf, wild entschlossen diesen im Sprung zu erobern und oben angekommen machte es sich emsig zuckend daran nach Nahrung zu suchen. Eine Weile beobachtete der angehende Jäger von Tooshoo noch diese Aktivitäten, ehe er das rostrote Wesen aus seinen Augen verlor und sich wieder auf die Gesamtheit des Waldes konzentrierte. Ameisen krabbelten bereits über seine Stiefel und fallendes Laub sammelte sich in seinen Haaren und auf seiner Kleidung. Nicht mehr lange und er würde Teil des Bodens werden und so hiefte er sich hoch und bald darauf taten es ihm seine Kameraden gleich.

  19. Beiträge anzeigen #59
    Veteran Avatar von Onyx
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Onyx ist offline
    Onyx kratzte sich am Kopf und überlegte. es war ja schon etwas her.

    "Onyx waren mit Andrahir unterwegs. Onyx gezeigt haben Andrahir, wie man überleben und werden gute Schütze von Waldvolk. Wir gejagt in Bluttal. Jagen Scavenger, Molerat und Wildschwein. An einen Tag Andrahir schießen Molerat. Plötzlich Adler tauchen auf und greifen Molerat. Andrahir sauer und schießen mit Bogen. Treffen Adler in Flügel und Adler flüchten. Wir folgen Flug von Adler hoch zu Klippen unter weiße Berge. Jägerehre fordern, dass wir beenden. Kein Tier soll leiden lange. Andrahir und Onyx klettern Felswand hoch und suchen Adler. Als sehen - Andrahir machen Ende mit Schuss was treffen fliegende Adler. Adler dann tot und fallen in Tal.", erzählte Onyx und salzte ein wenig das Spinnenfleisch.

    "Onyx aber nicht glücklich mit was geschehen. Adler nicht Feind oder Beute von Mensch. Wenn aber sowas passieren, dann versuchen Dinge besser zu machen, wenn neue Morgen beginnt. Onyx beschließen also klettern weiter hoch zu großen Nest von Adler. Da er finden zwei große Adlerei. Waren kalt und Onyx denken, dass nicht mehr Leben drin. Seien gute Geste von Waldläufer, wenn kehren zurück in Heimat sie danken und machen kleine Opfer an Natur. Onyx also genommen Eier und nicht verkaufen für viel Silber an Trankmann. Onyx fühlen schuldig und gehen mit Adlerei zu Schrein von Mutter. Da Onyx legen Eier hin und danken große Mutter für gute Jagd und sichere zurück kommen. Dann passieren etwas was sein Wunder. Aus kalte Adlereier schlüpfen kleine Adler. Vogelchen schwach und sterben. Dann aber ein Adler aufrichten langsam. Da wo ein erheben sich und werden gesund, andere immer schwächer und sterben. Große Mutter schenken Leben und begleiten zu Ende andere Leben. Da Onyx verstanden Zeichen. Er nehmen kleine Adler und machen groß und stark. So er Schuld begleichen. Adler jetzt groß und Onyx Schuld begleichen haben. Jetzt wahre Freunde für Leben. Was einer fühlt, auch andere fühlen.", erzählte er, während das Spinnenfleisch in etwas Moleratfett in seiner Pfanne briet. Genug um für jeden einen Happen zu haben.

  20. Beiträge anzeigen #60
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    Luke Drake ist offline
    Die Spinne die aus dem Gebüsch kam, erkannte wohl dass sie keine Chance gegen die Gruppe hatte, weshalb sie fliehen wollte. Doch Onyx sprach etwas, was Luke nicht verstand und kurz darauf kam ein Adler zwischen den Bäumen hergeflogen und griff sich die Spinne.
    Es dauerte nicht lange und der Vogel beendete das Leben des anderen Tieres.

    Dann schlug Onyx eine Pause vor und niemand hatte etwas dagegen. Dennik fragte den Mann mit der komischen Aussprache etwas, doch Luke hörte ihnen nicht wirklich zu sondern fragte sich die ganze Zeit, wie das Spinnenfleisch wohl schmecken würde.
    Der Dieb konnte sich nicht so recht vorstellen, dass das weiße Fleisch sonderlich köstlich war, doch wenigstens hatten sie etwas zu Essen, was zumindest kurzzeitig satt machen würde.
    Außerdem mussten sie dann auch Murdra nicht noch mehr Geld geben und dass auch noch für Essen was nicht wirklich gut schmeckte.
    Irgendwie vermisste der Druidenlehrling jetzt schon die gemütliche "Sumpflilie" und auch die Speisen die die Mama immer zubereitete und das, obwohl sie erst einige Tage lang weg waren.

    Nachdem das Fleisch dann fertig gebraten war wurde es an jeden verteilt und alle bekamen ungefähr gleichviel. Es war nicht sonderlich viel, doch reichte es und Luke gab sich damit zufrieden. Auch schmeckte es besser als erwartete.
    Es war knusprig und schmeckte leicht nach Hühnchen, zumindest empfand der Söldner es so.
    "Wenn du Andrahir das Überleben in der Wildnis beigebracht hast, kannst du es uns sicher auch beibringen oder?", fragte Luke Onyx und stand auf.
    "Weiter?"

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