Portal-Zone Gothic-Zone Gothic II-Zone Gothic 3-Zone Gothic 4-Zone Modifikationen-Zone Download-Zone Foren-Zone RPG-Zone Almanach-Zone Spirit of Gothic

 

Seite 13 von 21 « Erste ... 269101112131415161720 ... Letzte »
Ergebnis 241 bis 260 von 404
  1. Beiträge anzeigen #241
    Burgherrin Avatar von Myra
    Registriert seit
    Apr 2006
    Ort
    Sumpffee aus dem Wald
    Beiträge
    1.344
     
    Myra ist offline
    Erschöpft lief die blonde Sumpflerin über den Weg zwischen Stadt und Taverne "Zur toten Harpie". Schon seit einigen Tagen suchte sie diesen Idioten, der es gewagt hatte sie zu verhöhnen und zu schubbsen. So etwas konnte die Adlige nicht durchgehen lassen, vorallem weil er ein Mann war, ein kleiner, dreckiger Kerl, der wohl dachte, dass er mit einer Frau alles machen konnte, weil sie eine Frau war. Aber die Zeit, dass Männer Frauen versklaven war vorbei. Mit dem Aufstieg der einzigwahren Sumpfkaiserin war eine Epoche angebrochen, in der kein Mann mehr etwas zu lachen hatte, denn jetzt waren die Frauen dran die Männer zu versklaven und zu zeigen, dass sie mehr Macht hatten als diese schwanzgesteuerten Kerle. Wütend stapfte die Schönheit auf die Taverne zu, zwar wusste sie, dass sich dort hauptsächlich betrunkene Idioten aufhielten, doch konnte sie kaum noch laufen. Eine kleine Pause würde ihren geschundenen Beinchen gut tun, zwar konnte sie dort nicht übernachten, weil sie immer noch kein Gold hatte, aber gegen eine Rast würde niemand etwas sagen, jedenfalls sollte es niemand wagen etwas dagegen zu sagen.

    Knarrend öffnete sich die Tür zum Gasthaus und die Gurunovizin betrat den nach Schweiß und Alkohol stinkenden Raum. Natürlich schwebten noch andere Gerüche durch die Luft, doch die Zofe wollte garnicht wissen, woher diese kamen. Ihr wurde fast übel wegen des Gestankes, doch musste sie sich hinsetzten, weil sie sonst den Weg zum Sumpf nicht schaffen würde. Kurz nachdem sie sich gesetzte hatte, kam ein Mann auf sie zu und fragte, ob er sich dazu setzten dürfte. Aber die Grünäugige wies ihn ab, weil sie keine männliche Gesellschaft benötigte. Doch der Fremde wollte keineswegs gehen und setzte sich trotzdem. Myra fragte sich, was dieser Idiot von ihr wollte. "Hast du keine Arbeit oder sonst etwas, dass du mich hier belästigen musst?", fragte die Sumpflerin schnippisch. "Eigentlich wollte ich mich nur zu einer jungen, schönen Dame setzten, die so aussieht als könnte sie etwas Gesellschaft gebrauchen.", antwortete der Mann hochnäsig. "Ich brauch bestimmt keine Gesellschaft von einem Mann. Verschwinde!", schrie die Blonde ihn an. Doch dieser wurde daraufhin zornig und erhob sich von seinem Platz. "Pass auf was du sagst, sonst handelst du dir eine Menge Ärger ein, kleines Fräulein. Schließlich habe ich dich für viel Gold aus der "Roten Laterne" herkommen lassen.", sagte ihr Gegenüber sehr wütend. Zwar wusste Myra nicht, was die "Rote Laterne" war, aber wenn es dort Frauen zu kaufen gab, dann war es nichts Gutes und dieser Arsch hatte sich auch eine bestellt, dafür müsste er büßen, jetzt würde er die ganze Macht der Frauen kennen lernen. Der Kerl hatte die junge Schönheit an der Robe gepackt und schaute ihr wütend in die Augen. Aus ihrer Tasche holte die Adlige die Angstrune hervor und beschwor die darinschlummernde Macht. Sein Unterbewusstsein wurde geöffnet und die Gurunovizin pflanzte ihn das Bild ein, dass er ein Ork vor sich hätte. Sofort sprang der Mistkerl vom Tisch weg, schrie wie ein Bekloppter in der Taverne rum und rannte vor Angst gegen die Wand, vor der er liegen blieb. Die Blonde zupfte ihre Robe zurecht, durchkämmte ihre Haare, damit diese wieder glatt lagen und verließ die Taverne.

    Von drinnen hörte sie nur ein lautes Gelächter, scheinbar dachten alle, dass dieser Idiot betrunken war und deswegen so einen Aufstand gemacht hatte. Durch diese Erfahrung war der Hass auf Männer in dem jungen Leib noch mehr gestiegen und sie wusste, dass sie jemandem Mann, der sie nocheinmal anfasste eine Windfaust um die Ohren jagen würde. Mit diesen Gedanken machte sie sich auf den Weg zum Sumpflager.

  2. Beiträge anzeigen #242
    Krieger Avatar von Freeze
    Registriert seit
    Jul 2005
    Ort
    In der Finsternis............ Gilde: Bruderschaft des Waldes Rang: Druide.......................... Skills: Wandlungsmagie 4+, Einhand 2, Stabkampf 2
    Beiträge
    453
     
    Freeze ist offline
    Seit Mittag dieses Tages hatte der Guru schon das Sumpflager verlassen, denn der Sumpf hatte nur eine begrenzte Zahl an verschiedenen Tieren, doch der Magielehrling benötigte einiges mehr an Artenvielfalt. Nun konnte er es mit Fleischwanzen, Blutfliegen und Goblins aufnehmen, doch jetzt kamen die Tiere in den Wäldern dran. Was gab es da denn alles? Wölfe, Scavenger, Molerats, Warge, Schattenläufer, mit denen er sich besser nicht anlegte, die sie viel zu gefährlich waren und kein gutes Trainingsobjekt abgaben. Dann noch Snapper und noch viele andere Wesen, die ihm auf die Schnelle nicht mehr einfielen. Noch nicht spät war es, doch tiefe Dunkelheit umschlang das Land schon und machte es fast schon unmöglich sehr weit zu sehen. Der Ex-Einhandlehrmeister war schon einige Zeit im Wald, doch bisher war er noch auf kein Wesen gestoßen, das für sein Training geeignet wäre. Schließlich beschloss er, dass er selbst auf das Wesen wartete und nicht nach einem suchte. Zwar war Warten nicht gerade seine Stärke, aber man konnte es ja einige Minuten versuchen. Kaum saß er auf dem Boden und sammelte seine magischen Kräfte zusammen, schon knurrte etwas hinter ihm. Wie erwartet drehte er sich zu der Gefahrenquelle um und sah einen ziemlich kleinen Wolf, wahrscheinlich noch ein ziemlich junges Tier. Allerdings sah der Guru keine weiteren Wölfe, was nun wirklich sehr merkwürdig war. Wölfe jagten fast immer in Rudeln, doch wahrscheinlich war dieses Tier von seinem Rudel getrennt worden. Die magische Energie schoss durch seinne Körper und bahnte sich seinen Weg in die kleine, steinerne Rune, die sich voll auflud. Kurz darauf entfesselte der Magier die Macht der Rune, die eine Verbindung mit dem Wolf herstellte. Wieder legte er jeweils zwei Finger an seine Schläfen und beschwor einen brennenden Ball in dem Wesen herauf. Das Jungtier jaulte kurz auf, doch dann rannte es wie von der Blutfliege gestochen auf den Guru zu, wollte Rache für den Schmerz oder es hatte einfach Hunger nach Fleisch. Freezes Pech bestand darin, dass er in der kurzen Zeit nicht genügend magische Energie in die Rune leiten konnte und so der Ball im Inneren des Wesens erst einmal klein blieb, was es nicht tötete. Schnell war der Wolf bei ihm und schlug mit seiner Pranke zu. Die Krallen verursachten einen mitteltiefen Kratzer mitten auf seiner Brust, was Freeze die Konzentration verlieren ließ. Unwillkürlich fuhr er sich an die Stelle und hieb gleichzeitig mit dem Fuß aus, was den Wolf einige Meter weiter weg beförderte. Der Magielehrling rappelte sich auf und versuchte gleichzeitig siene Konzentration wieder herzustellen. Dabei ließ er das Mistviech aber nicht aus den Augen, welches nun um ihn herumsprang und versuchte immer wieder auf ihn zu springen. Die Gravur des Runensteines leuchtete ein weiteres Mal auf und der Ball im Wolf tauchte wieder auf, was ein weiteres Jaulen bestätigte. Ohne Gnade ließ der Guru den Ball nun rasch wachsen. Der Wolf taumelte und jaulte nur noch mehr, bis er zur Seite kippte und dampfte. Völlig erschöpft sank der Magieanwender an einem Baum herunter und atmete stoßartig ein und aus. Er blickte auf seine Wunde und stellte mit Freuden fest, dass es nicht die Behandlung eines Barbieres brauchte, damit diese Wunde heilte. Er musste sie nur sauber halten, dann würde sie von selbst zusammenwachsen.
    "Verfluchte Mistviecher!", fluchte der Guru.

  3. Beiträge anzeigen #243
    Knight Avatar von Craw
    Registriert seit
    Aug 2004
    Ort
    frankfurt
    Beiträge
    1.904
     
    Craw ist offline
    Schwarz. Alles wurde Schwarz vor den Augen des jungen Mannes.
    Eine Gefühlsmischung aus Freude, Erleichertung aber auch Erschöpfung und Anspannung rasten in durch seinen ganzen Körper.
    Der Angeschlagene Organismus konnte dieses Feuerwerk nicht mehr ertragen und so kam es, wie es kommen musste - die Ohnmacht trat ein.
    Während der Körper zusammensackte verlor er auch den Halt auf dem Felsvorsprung nördlich von Khorinis.

    Feuchtes Laub, glitschiges Moos und lockere Erde taten ihr übriges und liesen den bewegunslosen Körper erst leicht rutschen und dann immer schneller den Weg nach unten befördern bis es aussah als würde man ein Fass den Hang hinunter kugeln lassen.

    Fwlump; Die wilde Fahrt hatte in einem weichen Mooskissen, nicht all zu entfernt der nördlichen Stadttore ihr Ende.

  4. Beiträge anzeigen #244
    outlaw to the end Avatar von Sentinel
    Registriert seit
    Apr 2005
    Beiträge
    15.915
     
    Sentinel ist gerade online
    „Also entweder ist Dansard ein stiller Genießer oder seine Prüfung ist wirklich nicht allzu toll verlaufen“, dachte Sentinel.
    „So viele Fragen habe ich doch auch wieder nicht gestellt. Oder vielleicht ist seine Stimmung so negativ weil wir schon wieder nach Jharkendar müssen … und wieder nur für sehr kurze Zeit. Jharkendar war wirklich ein Paradies für jemanden, der sonst nur im mittleren Teil der Insel umherstreifte. Doch vor nicht allzu langer Zeit waren die beiden erst dort gewesen. Das erste Mal als sie für Dansard Drachensnapper töten mussten, aus deren Haut wurde seine neue Lederrüstung gefertigt. Und das zweite Mal zusammen mit anderen Milizen und höherrangigen Gardisten bei einem Trainingsausflug.
    Die beiden liefen mit schnellen Schritten und seit dem Dansrad dem Waffenknechten das Fragen verboten hatte, redeten sie nicht allzu viel. Die Sonne war längst untergegangen doch das hinderte die beiden nicht am voranschreiten, zu gut kannten sie mittlerweile den Weg.
    Es würde nicht mehr allzu lange dauern, dann würden sie hinter den Bergen angekommen sein.

    „Schon merkwürdig, gestern noch beschwere ich mich das ich was zu tun haben will und jetzt? Jetzt bin ich schon wieder unterwegs um einen Söldner zu suchen …“
    Der Gardist war sehr gespannt was weiterhin auf ihn zukam …

  5. Beiträge anzeigen #245
    Drachentöter Avatar von Grimward
    Registriert seit
    Jan 2006
    Ort
    Me? I'm in the wild!
    Beiträge
    4.337
     
    Grimward ist offline
    Grimward kniff die Augen zusammen und starrte gen Norden. Was er sah, ließ seinen Atem stocken. Es war unglaublich. "Hey", er knuffte Ed der auf einen Stab gestützt vor sich hin starrte. "Was denn, siehst du etwas?" "Und ob, da ist gerade jemand den Abhang hinunter gestürzt", berichtete Grimward aufgeregt. Ed schob di Augenbrauen skeptisch zusammen und schüttelte seinen Kopf, sodass sein langes, blondes Haar herumflog. "Also ich hab nichts gesehen, bist du sicher das du....", setzte der junge Mann an. "Das ich was...", fragte Grimward bedrohlich. "Ach... nichts... ich meinte nur das.... ich..." stammelte Ed. Bei Innos, was für ein Waschlappen, dafür hab ich echt keine Zeit, der Kerl der darunter gestürzt ist, braucht bestimmt mein Hilfe, dachte Grimward. "Bleib einfach hier und mach den Mund zu, es stinkt", maulte Grimward und lief los. Immer dem Pfad folgend, der auf den Abhang zuführte, die Müdigkeit wich mit jedem Schritt, denn das Adrenalin flutete seinen Körper. Er wusste ganz genau, dass er sich nicht getäuscht hatte. Immer weiter schritt er aus. Was ist, wenn es sein Tier war... oder noch schlimmer ein Ork..., schoss es ihm durch den Kopf. Doch das war nicht wahrscheinlich, was sollte ein Ork hier wollen, Grimward rannte jetzt und erreichte schließlich die fragliche Stelle.

    Unter dem Abhang standen ein paar vereinzelte Kiefern und es wuchs eine Menge Gestrüpp. Hektisch blickte Grimward sich um. Er konnte nichts entdecken. "Komm schon, hier muss jemand sein, sonst hält mich dieser Ed sogar zurecht für einen Trottel", murmelte Grimward und trat das Gestrüpp beiseite. Die sicht auf ein Mooskissen wurde frei und darauf lag, zu Grimwards nicht allzu großer Überraschung ein Mann. Grimward stürzte sich auf seine Knie um den Mann sofort zu untersuchen. Er war nicht zum ersten Mal dankbar, Barbier zu sein. Er liebte seinen Beruf, auch wenn er dabei oft mit gefährlichen oder widerlichen Situationen in Kontakt kam. Er betrachtete den Mann erst mal genauer um etwaige Schäden festzustellen. Er hatte recht kurzes schwarzes Haar und war von magerer Statur. Seine Kleidung verdiente diesen Namen kaum. Es waren Lumpen, die seine hagere Statur unterstrichen, da sie viel zu weit für ihn waren. Am rechten Handgelenk fiel Grimward etwas ungewöhnliches auf, es war ein grüner Streifen, Grimward schob den Ärmel des Hemds hoch und sah, das sich die Tätowierung den ganzen Arm hochzog. Merkwürdig.... Grimward störte sich nicht weiter daran und hob ein Augenlied des Mannes. Die Grünen Augen zeigten keine Reaktion, als Grimward sie anpustete, offensichtlich hatte sich der Mann nicht freiwillig zu einem Nickerchen begeben, sondern war ohnmächtig. "Hey", flüsterte Grimward in das Ohr des Mannes. "Mann, wach auf!" rief er schließlich, als er keine Reaktion bekam. Endlich regte sich der Körper des Kerls und die Augen öffneten sich. "Wer bist du?" wollte Grimward wissen. "Bi..ftry", krächzte der Mann unverständlich. "Bitte... was?" Doch keine Reaktion folgte, der Mann war schon wieder ohnmächtig. "Na schön Biftory, dann wollen wir mal schauen", murmelte Grimward. Nach seiner ersten Untersuchung, schloss er auf zwei gebrochene Rippen und jede Menge Prellungen, aber auf nichts weiter Ernsthaftes. Am besten ich bring ihn zu mir, ein Bett ist ja noch frei..., sagte sich und wuchtete den unheimlich leichten Mann hoch. Am Stadttor angekommen, sah er Eds ungläubigen Ausdruck in den Augen und sagte: "Siehste, ich bin doch gar nicht so bekloppt wie du dachtest." "Ich... habe nie..... ich meine....", versuchte Ed zu erklären doch Grimward grinste nur und marschierte einfach an ihm vorbei. Auf Wachdienst mit diesem Trottel, hatte er keine Lust mehr.
    Geändert von Grimward (02.10.2006 um 15:11 Uhr)

  6. Beiträge anzeigen #246
    Warrior Avatar von Nefay
    Registriert seit
    Dec 2003
    Beiträge
    455
     
    Nefay ist offline
    Nachdem sie schon gar nicht mehr daran geglaubt hatte, waren die beiden Reisenden schließlich doch am Fuße jenes enormen Berges angekommen, welcher in der Wegbeschreibung ein wichtige Rolle gespielt hatte. Kein erkennbarer Weg führte hinauf, wilde Vegetation schien den Fels völlig überwuchert zu haben. Mit zusammengekniffenen Augen versuchte sie die Spitze zu erspähen, doch die Dunkelheit wollte ihr Geheimnis offenbar nicht preisgeben. Wieder einmal musste sie laut Husten, hatte sie da nicht eben aus dem Augenwinkel eine Art Turmspitze erkennen können?

    Erschöpft sank sie auf den Boden herab, während ihre Hand einen Blutstropfen aus dem Mundwinkel entfernte, bei jedem Hustenanfall wurde es schlimmer. Zum Glück war ihr Begleiter gerade dabei ein kleines Feuer zu entzünden und hatte es nicht gesehen, obwohl er mittlerweile wahrscheinlich bescheid wusste, doch ändern konnte auch er ihren Zustand nicht, daher schwiegen sie das Thema vorerst tot.
    Diese Stille..., es war gleichermaßen angenehm und auch beunruhigend, kein einziges Tier schien in der Nähe auf Streifzug zu sein und auch wenn die nächtlichen Geräusche manchmal erschreckend waren, so war es umso ungewöhnlicher blieben sie auf einmal aus. Bathos Bemühungen mit Feuerstein und Zunder ein Feuer zu entfachen waren schlußendlich von Erfolg gekrönt, doch viel wärmer wurde der erschöpften Frau dadurch auch nicht.

    Während sie schweigend ins Feuer starrte und sich fragte ob auf diesem Berg tatsächlich Schwarzmagier ihren dunklen Künsten nachgingen, drängte sich das Bild des toten Mannes, welchen sie auf dem Weg hatten liegen sehen, vor ihr geistiges Auge. Der Kerl hatte einfach am Wegesrand gelegen, das Gesicht im Dreck, das Kettenhemd stark verbeult. Jemand hatte ihm Gold, Waffen und sogar die Schuhe geklaut, ob das auch der Grund für seinen Tod gewesen war, konnte sie nicht sagen. Diese Insel war ein raues Pflaster und wenn sie nicht bald lernte sich zu verteidigen, würde sie sicher auch bald ohne Stiefel im Dreck liegen. Die junge Frau biss sich auf die Unterlippe, wenn die Verletzung sich weiter verschlimmerte, war ihr der Platz im Dreck tatsächlich schon so gut wie sicher.

    Langsam wischte sie sich ein paar gräulichweiße Haarsträhnen aus dem blassen Gesicht. "Vielleicht sind da oben tatsächlich Schwarzmagier", teilte sie Bathos ihre Gedanken mit, "Vielleicht versteht sich einer von denen auf Heilung", das Gesicht ihres Gegenübers verfinsterte sich, "Vielleicht...", wieder musste sie Husten, wieder hatte sie das Gefühl, dass ihr dabei Jemand mit einem brennenden Schwert in den Brustkorb stach.
    Der Barde schien wenig bis gar Nichts von der Idee zu halten: "Das kann ich mir kaum vorstellen...wenn dann ist ihre Magie bestimmt nur....Destruktiv", er biß in einen Apfel und kaute einen Moment lang schweigend, bevor er dann fortfuhr: "Und selbst wenn sie es könnten, ich glaube nicht, dass sie einfach aus Nächstenliebe helfen würden". Das klang einleuchtend...und dennoch, vielleicht hatte sie keine andere Wahl mehr, das Marschieren wurde mehr und mehr zur Qual.
    "Und wenn sie es nicht aus Nächstenliebe machen, dann musst du vielleicht deine Seele an Beliar verkaufen oder so was in der Art", beendete er seine Ausführungen. Von einem plötzlichen Hustenanfall geplagt, würgte er japsend ein Stück Apfel aus dem Mund, welches offenbar in der falschen Kehle gelandet war.
    "Vorsicht, die Götter hören alles", neckte sie ihn mit einem leichten Lachen. Der Barde starrte den Apfel an, als hätte er sich in eine Schlange verwandelt und warf ihn schließlich in die Dunkelheit, scheinbar hatte er den Appetit verloren. Nefay lächelte noch eine Weile darüber, was ihr gut tat, denn seit dem Überfall hatte es nicht viel zum Lächeln gegeben.

    Wieder schaute sie auf den Berg, eventuell war es doch einen Versuch wert. Auf ihrem Weg hatten sie kurz zuvor eine schwarze Gestalt gesehen, die es offenbar sehr eilig hatte irgendwo hinzukommen, ein paar Minuten später war sogar noch eine Gestalt hastig durchs Unterholz getrampelt. Die beiden Reisenden hatten es vorgezogen sich zu verstecken, doch mittlerweile ärgerte sich Nefay drüber, nicht wenigstens eine dieser Personen gefragt zu haben was sich auf dem Berggipfel wirklich befand. Sie seufzte, die Stille der Nacht senkte sich über sie wie eine Decke, keine allzuwarme Decke, aber dennoch schlummerte sie schließlich ein.

  7. Beiträge anzeigen #247
    Priester des ZuX  Avatar von Hirni
    Registriert seit
    Nov 2003
    Ort
    In den Tiefen Nosgoths (Osnabrück- Sutthausen)
    Beiträge
    23.889
     
    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Hirni ist offline
    Während der langen Wartezeit hatte Hirni einige andere Leute das Kastell verlassen sehen, darunter befand sich auch Igor Vectrex, der blinde Goldschmied des Kastells, mit dem Hirni zusammen im Minental gewesen war.
    Nun waren Gaist und der Priester also auf dem Weg Richtung Kloster. Lange war er dort nicht mehr gewesen, und die letzten paar Besuche dort waren weniger entspannend verlaufen. Ständig Stress, ja sogar eine kleine Prügelei mit Spike Spiegel. Natürlich blieben die Begegnungen mit Parlan nicht aus. Ob dieser immer noch den Innenhof überwachte? Es würde sich zeigen. Vielleicht war er auch schon an einem Herzinfarkt gestorben. Bei seinen vielen Wutanfällen wäre dies zumindest kein Wunder...

    Sie gingen also den Berg des Kastells langsam herunter, leichter Regen prasselte auf die beiden nieder. Hirni hatte noch seine Priesterrobe an, doch war er stark am überlegen, ob er diese ablegen sollte? Eigentlich gab es nur den Grund, dass sie im Kloster vielleicht nicht gerade gern gesehen war. Andersrum, er selber war es doch auch nicht?
    Vorsichtshalber sass unter der Robe noch seine Lederrüstung, womit er vor irgendwelchen Dummheiten der Innosleute geschützt war. Aber auch vor möglichen Angriffen irgendwelcher Kreaturen.
    "Ich bin mal gespannt, wie es mittlerweile im Kloster ausschaut..."

    Auf halbem Wege zwischen Kastell und Taverne bemerkte Hirni dann:
    "Sag mal, wollen wir direkt durchgehen, oder vielleicht vorher in der Taverne übernachten und uns dort eventuell stärken, so dass wir morgen das Kloster betreten könnten.
    Dann hätten wir zwar keine Dunkelheit, und auch im Innenhof wird einiges los sein, aber andererseits könnten die uns im Kloster auch genau das vorwerfen: Dass wir extra bei Einbruch der Nacht angekommen sind, um sie in irgendeiner Weise zu bedrohen. Vernarrt genug für solche Gedanken sind die Innosheinis ja..."
    bemerkte Hirni und schaute Richtung Halbmond der von einer Wolke leicht bedeckt war...

  8. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #248
    Ehrengarde Avatar von Anáwiel
    Registriert seit
    Jun 2003
    Ort
    Imladris
    Beiträge
    2.047
     
    Anáwiel ist offline
    Zu einem Bier? Der Vorschlag klang gut, sogar sehr gut. Zwar hatte Anáwiel noch sehr viel zu tun, aber nach der Reise würde ihr ein Bier gut tun.
    „Einverstanden. Aber zuerst gehen wir zu Lord Andre, um ihm Bericht zu erstatten. Unsere Pflichten dürfen wir ja nicht vernachlässigen“ antwortete die Milizin kurz und beschleunigte ihren Schritt. Gera tat das Gleiche.

    Schulter an Schulter liefen die beiden Gardisten, schnell gingen sie voran, und dabei liess ihre Aufmerksamkeit nicht nach. Vorfälle wie auf dem Hinweg zum Kloster müssten auf jeden Fall vermieden werden, soweit es ging.

    Anáwiel versank in Gedanken, sie konnte nicht aufhören über die junge schwarzhaarige Frau nachzudenken. Was hatte sie wohl gezwungen, sich der Gottlosigkeit zu wenden und den Weg der Verbrechen zu wählen? Sie hatte zwar Reue, wenn auch auf ihre Art, die etwas seltsam war, gezeigt, aber die Milizin war nicht überzeugt, dass Chiarah bereit war, für das Wohle der Gesellschaft zu arbeiten, sie war offensichtlich zu lange dem Bösen ausgesetzt worden. Konnte jemals aus einem Dieb einen ehrenwerten Bürger werden? Anáwiel konnte sich diese Frage nicht beantworten.

    Bald kamen die Mauer der Stadt in Sicht und die Milizin fühlte eine seltsame Erleichterung, sie war wieder zu Hause. Jedes Mal, wenn sie weg von der Stadt war und die Zeit kam, wieder nach Khorinis zu gehen, hatte sie dieses Gefühl, und jetzt war es auch nicht anders. Diese Stadt war ihr neues Zuhause und hier wurde sie gebraucht – sowohl als Handwerkerin, als auch als Stadtwache, als Wächterin der Sicherheit. Die Blondine war stolz, zu der Garde zu gehören und nützlich zu sein, ein Gefühl, das sie in ihrem Heimat nie spüren konnte.
    Gera schien ebenfalls zufrieden zu sein, dass sie endlich hier waren, oder zumindest ihrem Ziel näher kamen, ob nur wegen seiner Beförderung oder wegen etwas anderem.

    Bald erreichten sie das Osttor und betraten die Stadt. Anáwiel wandte sich an Gera:
    „So, wir sind da. Melde dich bei Lord Andre, ich habe noch etwas zu erledigen. Wir treffen uns dann in der Taverne...“ sie machte eine kurze betonte Pause „falls dein Angebot noch steht“

  9. Beiträge anzeigen #249
    Kämpferin Avatar von Belkala
    Registriert seit
    Sep 2006
    Ort
    Rang: Adeptin des Wassers / Skillz: 4/6 // Elementarmagie Stufe 1,Einhand Stufe 2 und Barbierin
    Beiträge
    354
     
    Belkala ist offline
    Mit einem lauten platschenden Geräusch landete der schmächtige Körper der Frau im Wasser. Halb besinnungslos tauchte sie einen Herzschlag später nach Luft schnappend wieder auf. „Die segeln einfach weiter! Diese Hundesöhne wollen mich ertrinken lassen!“ schoss es ihr beim Anblick des sich entfernenden Segelschiffes durch den benebelten Kopf. Eine allzu gute Schwimmerin war sie nicht, und das Land schien in weiter Ferne zu sein. Der Überlebenswille ließ sie zwar eine ganze Weile Arme und Beine Bewegen. Immer wieder verfluchte sie den Namen des Kapitäns, der sie über die Planke hatte gehen lassen. Er war der lebende Beweis dafür, das von einem Mann niemals etwas gutes zu erwarten war. Langsam wurden ihre Gliedmaßen jedoch taub, und eine gnädige Dunkelheit umfing sie.

    In der Ferne war ein tiefer kehliger Laut zu hören, der an das knurren eines Hundes erinnerte zu hören. Langsam öffnete Belkala ihre Augen. „Wo bin ich? Was ist geschehen? „ Waren die ersten Gedanken. Sie entdeckte das sie in der nähe eines Waldes war. Auf wackeligen Beinen ein paar Schritte laufend hörte sie noch einmal dieses Geräusch. Sie griff an ihre Seite, um den Dolch, den sie seit dem Abschied aus ihrer Heimat immer trug; zu ziehen. Mit diesem Zahnstocher hätte sie wohl das Nachsehen wenn es wirklich ein Wolf war. Sie fasste den Griff so fest, das ihre Knöchel weiß wurden und lief weiter. Sie versuchte mit dem Gedanken an die Seefahrer Wut in sich aufsteigen zu lassen, was ihr auch sofort gelang. So irrte eine eigentlich wunderschöne Frau völlig durchnässt, mit zerzausten Haaren und zerfetzten Kleidern durch den Wald.
    Geändert von Belkala (02.10.2006 um 12:25 Uhr)

  10. Beiträge anzeigen #250
    fmSiW! Avatar von Gwydion
    Registriert seit
    Sep 2006
    Ort
    Mount Bam
    Beiträge
    4.418
     
    Gwydion ist offline
    Ohne ein großartiges Frühstück war Gwydion am späten Morgen wieder aufgebrochen, um zunächst nach Khorinis zurückzukehren. Gemütlich war er den Berg hinunter spaziert und hatte sich pfeifend in der Landschaft umgesehen. Er war nur noch ein kurzes Stück von der Stadt entfernt, als er plötzlich ein tiefes Grollen aus dem Busch neben ihm vernahm.
    Sofort hörte er auf zu pfeifen und blieb stehen. Misstrauisch beäugte er den knurrenden Busch, bis sich zuerst eine Schnauze und dann der Rest eines Wolfes daraus hervor schob. Gwydion erschrak, der Wolf knurrte ihn angriffslustig an.
    Langsam, den Wolf immer im Blick, ging Gwydion rückwärts, ganz langsam, den Weg zur Stadt entlang. Er wusste, dass es falsch wäre los zu laufen, aber nachdem er drei, vier vorsichtige Schritte getan hatte, dreht er sich um und nahm die Beine in die Hand, so schnell er konnte.
    Ein lautes Knurren folgte und er wusste der Wolf jagte ihn. Es grenzte an ein Wunder, dass er bis um die nächste Biegung des Weges kam, hinter der der Milizsoldat Mika stand, der sofort in Gwydions Richtung blickte, als er angerannt kam. Verdutzt war der Soldat, als der junge Barde direkt an ihm vorbei sprintete zum Stadttor, dann sah er den Wolf, der folgte.
    "Da ist wieder eins von diesen Mistviechern!", riefen die Soldaten am Tor und zogen zeitgleich mit Mika ihre Waffen. Der Wolf war mit wenigen Schwerthieben erledigt und lag tot am Boden.
    Gwydion keuchte, die Hände hatte er auf die Oberschenkel gestützt und versuchte nach Luft zu schnappen.
    "Siehst du... ", japste er, "...ich hab dir gesagt, dass du mir auch so helfen wirst."
    Er grinste den überraschten Milizen an und verneigte sich übertrieben vor ihm, bevor er sich umdrehte und durch das Stadttor marschierte.

  11. Beiträge anzeigen #251
    Lehrling Avatar von Bathos
    Registriert seit
    Sep 2006
    Beiträge
    13
     
    Bathos ist offline
    Bathos hatte ziemlich lange geschlafen und er hatte das Gefühl jeder Knochen in seinem Körper würde Schmerzen. Schwerfällig erhob er sich ,während seine Augen die verbrannten Holzscheite erblickten . Einwenig Glut war noch zu erkennnen und die Luft roch verbrannt .Die ganze Gegend erschien Bathos leblos ,als würde Beliar seine eiserne Hand um dieses Gebiet legen .
    Nefay hatte ihn noch garnicht bemerkt ,denn sie blickte erwartungsvoll gen Himmel ,als würde sie auf einen Drachen warten der sie mit nimmt . Stillschweigend beobachtete Bathos seine mutige Begleiterin ,ohne sich Bemerkbar zu machen .
    Im Tageslicht betrachtet sah sie nicht sonderlich gut aus ,die Strapazen der Reise hatten sichtlich an ihrer Seele gezehrt. Doch Bathos war der Heilung nicht kundig und es gab nicht viele Möglichkeiten wo sie hingehen konnten,besser gesagt nur eine. Jedoch wollte er nicht gleich Beliar an die Wand malen ,vielleicht gab es noch eine Möglichkeit für die beiden ,obwohl er sich grade in seinem Hof befand .
    Nefay drehte sich zu Bathos um und begrüßte ihn mit einem lächeln :"Na Schlafmütze können wir endlich los oder willst du noch was essen ." Bathos schüttelte nur den Kopf ,während Nefay das mit einem schmunzeln akkzeptierte .Anscheinend hatte Bathos immernoch genug vom gestrigen Apfel und war gesättigt .
    Sie packten ihre Sachen zusammen und marschierten weiter .Es ging nun Berg auf , doch mit sehr langsamen Schritten wie ein Troll . Der Boden schien sich unter Ihnen zu bewegen, da er nur aus Kieselsteinen bestand .In regelmäßigen Abständen rutschten sie weg und es trieb ihnen den Schweiß auf die Stirn.Sie atmeten schwer ,während Nefay nun immer öfters Hustete .
    Bathos musste sie nun mehr und mehr stützen ,doch auch seine Kräfte waren am Ende . Erwartungsvoll blickte Bathos zur Spitze des Berges ,welcher sich immer mehr über den Köpfen der jungen Abenteurer erhob. Der Weg schien Endlos und ihr Willen war fern .
    Im Augenwinkel erblickte er das Kastell der ZuXs .Bathos hatte das Gefühl ,als würde ihn Beliars Fratze angrinsen . Seine Wahl war nicht allzu groß entweder Beliar um seine Dienste bitten oder Nefay wird in seinem Reich ewig dienen . Ihre Augen hielt sie nurnoch schwer auf und Bathos nahm seinen Mut zusammen . Plötzlich wendete er ,mit Nefay im Schlepptau ,in Richtung ZuX Kastell....

  12. Beiträge anzeigen #252
    Ritter Avatar von Hârkon
    Registriert seit
    Oct 2006
    Beiträge
    1.550
     
    Hârkon ist offline
    Mit voller, restlich auszumachenden Kraft, hatte der junge Hârkon seinen Dolch in die Flanke des Wolfes gerammt. Ein wenig Blut spritze in Richtung des Dolches und benetzte einen Teil der rechten Hand. Mit einem letzten Knurren und einem anschließenden Geheul, stürzte der Wolf an die verletzte Brust des Neulings, die durch die Pranken des Wolfes einige blutige Kratzer ausmachte und das weiße Stoffhemd an manchen Stellen durchtrennt hatte.

    Mit einem leisen Stöhnen und Ausatmen, versuchte sich Hârkon wieder zu finden und sich vom Boden zu lösen. Behutsam schob er den Kadaver des Wolfes von sich und versuchte aufzustehen. Noch immer hielt er denn Dolch in seiner Hand, der ebenfalls an seiner Schneide Blut führte und in unregelmäßigem Abstand zu tropfen begann.

    Dieser Angriff war das Resultat der Entscheidung, alleine, ohne einen Einheimischen die Insel kennenzulernen. Der Blick des gelernten Hufschmieds, schweifte unkonzentriert umher, während Hârkon noch immer heftigst atmete. Vorsichtig schob er seine freie, linke Hand an seine Brust, fuhr mit seinem Zeige- und Mittelfinger durch den Riss, den die Krallen des Wolfes verursacht hatten und fühlte.

    Es war warm und irgendwie tat es nicht weh. Er spürte keinen Schmerz und auch sein Körper schien noch so zu tun, wie sein Geist befohlen hatte. Er blieb einige Sekunden starr stehen, bis sich seine Atemnot langsam reduzierte. Er wusste nicht recht, was mit ihm los war, war er doch eine solche Atemnot nicht gewohnt. Doch ohne weiter Zeit der anbrechenden Dämmerung zu schenken, entschied sich der nun wieder gesammelte Hârkon wenigstens in irgendeiner Form Profit aus dem erlegten Tier zu ziehen, obwohl er nicht wirklich etwas vom rechten Zerlegen von Tieren wusste. Er beugte sich hinunter zum Kadaver und fing einfach an, den Wolf an seiner Flange aufzuschneiden und so viel wie möglich Fleisch dem Leib zu entreißen. Die ungleichen und sehr kleinen herausgeschnittenen Stücke würden sicher nicht viel auf dem Markt bringen, geschweige denn den Hunger einer Person zu stillen und so versuchte Hârkon, von dieser Erkenntnis erhascht, wenigstens bei den Pranken bessere Arbeit zu leisten.


    Na komm schon, ich muss doch wenigstens ein paar Krallen entfernen können, damit ...[i] sprach Hârkon zu dem lebenden Körper, als er plötzlich einige Bewegungen wahrnahm.

    Mit letztem Ruck, entriss er dem Wolf eine Pranke und versuchte sie zusammen mit dem Fleisch in dem kleinen Beutel an seiner Hose zu verstauen. Sein Blick war in die Richtung gerichtet, in der er die Bewegung und nun auch die Geräusche vermutete. Vorsichtig, begann sich Hârkon zu nähern, während er seinen Dolch fest in seiner Hand führte und nach vorne richtete.

    Wenige Schritte trennten den Neuling von dem vermeintlichen Wesen, welches er hinter einem Gebüsch vermutete. Langsam hob er den Kopf über das Gebüsch und suchte mit seinen Augen einen Anhaltspunkt.

    Leider, so vernahmen seine Augen nach wenigen Lidschlägen später, war es nur ein kleiner Waldbewohner gewesen, der sich im Dickicht in Richtung eines Baumstumpfes bewegt hatte und dadurch eingige Geräusche verursacht hatte. Hârkon atmete auf, musterte sich und nahm erst jetzt, einige Minuten später die beiden Finger seiner linken Hand von seiner Wunde an der Brust. Er achtete nicht auf das Blut, das an ihnen klebte und der Haut für kurze Zeit noch einige Wärme spendete.

    Hârkon ließ den Blick schweifen, während er versuchte den Weg zurückzugehen, den er gegangen war und beschloss wieder in die Stadt zurückzukehren.

    Seine Sinne verhalfen ihm, den Weg tatsächlich an dem Bauernhof vorbei zur Stadt zu finden und so bewegte sich der junge Mann zurück.

    Sein blondes Haar, räkelte sich noch ein letztes Mal im Licht, bevor er unter einigen von Bäumen und Felsen geworfenen Schatten verschwand. Seinen Dolch hatte er rechtzeitig in der Hose verstaut und die kleinen Fleischbrocken und die Pranke des Wolfes in dem kleinen Lederbeutel verstaut hatte.

    Und schon durchschritt der 26 Jährige das Stadtor, an dem die beiden Wachposten skeptisch die Brust und das Aussehen des Neulings musterten und nach dem Passieren des Tores hämisch einander zulachten.
    Geändert von Hârkon (02.10.2006 um 19:21 Uhr)

  13. Beiträge anzeigen #253
    Deus Avatar von Rodeon
    Registriert seit
    Aug 2006
    Ort
    Münsterland
    Beiträge
    12.226
     
    Rodeon ist offline
    Und schon wieder betrat er das Umland von Khorinis durch das Osttor. Erst gestern hatte er es durchschritten. Nun wollte er ein paar Abenteuer erleben.
    Er ging den Weg weiter, um erstmal zur toten Harpie zu gehen. Dort wollte vielleicht ebenfalls eine neue Rekrutin der Garde ihn antreffen. Er hoffte, sie würde kommen.

    Der Weg war noch etwas nass vom gestrigen Regen, aber die Herbstsonne machte den Weg schnell wieder trocken. Man merkte eigentlich noch garnicht, dass es Herbst ist, es kam mehr wie Spätsommer vor. Aber das Wetter konnte sich genauso schnell ändern.

    "Heute scheint die Sonne, morgen fängt ws an zu schneien" murmelte Rod vor sich hin. In seiner Heimat konnte sich das Wetter wirklich schlagartig ändern, das hatte er mehrere Male unsanft mitbekommen.

    Die tote Harpie war schon fast erreicht. Dort würde er erst mal ein bisschen warten und sich nach dem weiteren Weg erkundigen. Hoffentlich kam Chiarah noch.

  14. Beiträge anzeigen #254
    Veteran Avatar von Pluton
    Registriert seit
    Apr 2006
    Ort
    ............Silden Waffe:..........Schwert, Dolch Rüstung:.....Novizenrobe Rang:...........Wächter
    Beiträge
    547
     
    Pluton ist offline
    ... Besonders lange hatte der Sumpfbruder nicht zu suchen, bis er auf ein verwachsenes Loch im Gestein eines der, in Khorinis häufig autretenden, Hügelmassive stoß.
    Sobald er ein wenig näher an das Schwarz herantrat, kam bereits einer der schuppigen Zwerge auf den Templernovizen zugestürmt. Ein paar kurze Schwerthiebe später lag der erste Widersacher auch schon zerstückelt im Höhleneingang. Pluton wusste zwar, dass die Grünhäuter nicht gerade die hellsten waren, aber die vergangene Aktion zeugte nicht einmal von einem Hauch an Intelekt.
    Entgültig eingetreten umfing ihn Dunkelheit. Solch eine Situation hatte er einst schon einmal durchlebt, und diese hatte er nicht wurklich als freudig in Erinnerung. Damals waren es zwar etliche Crawler gewesen, die ihm Widerstand leisteten, aber er hatte auch noch Dansard dabei gehabt. Er versuchte das postive in der Sache zu sehen und redete sich ein, dass er die Anwesenheit eines oder mehreren der Giftzwerge spätestens an den dann angebrochenen Beinen bemerken würde, was allerdings weniger,als erhofft, zu seiner Motivation beitrug.
    Nach einiger Zeit gewöhnten sich seine Augäpfel an die alles andere als lichte Athmosphäre und er war wenigstens im Stande grobe Umrisse des Geschehens zu erkennen. Er versuchte bestmöglichst zu behalten, bei welchen Abzweigungen er in welche Richtung abbog.
    Irgendwann vernahm er aus einem Nebenschacht das für die grünen Störenfriede übliche Gequieke. Dem Lärm folgend weitete sich der Gang nach einiger Zeit und rötliches Licht fiel auf die rauen Steinwände. Offenbar hatten die Viecher es geschafft ein Feuer zu entzünden, was es dem Eindringling um einiges einfacher machen würde, diese auszuschalten.
    Er zog seinen Dolch aus dessen Halterung, griff um und hielt sie an der Klinge, bereit zum Wurf. Nur wenige Meter später mündete der Stollen in ein kuppelartiges Gemäuer, das sogar noch Überreste menschlicher Zivilisation aufwies. Vielleicht hatten hier einst Banditen, oder ähnliches, ihr Lager.
    Noch einen Schritt weiter erkannte er einige der schuppigen Gestalten, von denen die meißten wie irre um die Flammen hopsten.
    Seinen Dolch schleuderte er mit aller Kraft und Zielgenauigkeit, die er besaß, darauf bedacht einen der Unholde zu treffen. Und tastächlich, zwar blieb der Dolch nicht, wie erhofft, in einem der kleinen Körper stecken, aber der harte Griff traf auf einen der kahlen Köpfe. Der Besitzer der Glatze sank bewusstlos zusammen.
    Das folgende Gefecht ähnelte mehr einem Massaker, als einem ausgeglichenen Kampf. Des Novizen Schwert kam nur in der Minderheit der Fälle zum Einsatz. Ein Tritt nach dem nächsten flogen die kleinen Geschöpfe duch die Luft und nur wenige davon standen danach wieder auf. Mit ihren mikrigen Holzkeulen wussten sie sich gegen den viel zu groß geratenen Gegner nicht zur Wehr zu setzen und schon bald war der staubige Boden von Leichenteilen übersät, die nur noch schwerlich zuzuordnen gewesen wären.
    Noch lange nach dem Gemetzel durchstreifte er die Stollen nach den Beeren, die die Liste, die die zu suchenden Gegenstände aufzählte, vervollständigen würde.

  15. Beiträge anzeigen #255
    Warrior Avatar von Nefay
    Registriert seit
    Dec 2003
    Beiträge
    455
     
    Nefay ist offline
    Der Schmerz war mittlerweile, neben Bathos, ihr dritter Begleiter im Bunde. Einerseits war sie froh darum, wer Schmerzen fühlte konnte noch nicht tot sein, doch auf der anderen Seite hatte sie das Gefühl, das dieser sie langsam in den Wahnsinn trieb. Der Weg, wenn man ihn denn so nennen konnte, war zugewachsen, obwohl an mehreren Stellen grüne Pflanzenreste verteilt Lagen. Offensichtlich war hier vor kurzem Jemand vorbeigekommen, doch die Vegetation hatte sich viel schneller regeneriert, also es sonst üblich war.
    Der Panoramablick ins Tal wäre sicher bestaunenswert gewesen, wenn die junge Frau ihn hätte wahrnehmen können. Ihr Sichtfeld war eingeschränkt, außer dem Weg und der natürlichen Wand aus Gestrüpp, nahm sie nichts um sich herum wahr. Eine innere Stimme schien zu bemängeln, dass dies nicht immer so gewesen sei, doch zu erschöpft um weitere Gedanken daran zu verschwenden, schlurfte sie einfach weiter.

    Der junge Barde konnte sie nicht mehr weiter stützen, er brauchte nun beide Hände um sich durch die Pflanzen zu schlagen. Schlafen...sie wollte einfach nur noch schlafen, keine Büsche mehr, keine Schmerzen, nur noch Ruhe. Äste und Dornen kratzten ihr die Unterarme blutig, sie merkte es nicht einmal mehr.

    Bathos sagte etwas, aber sie konnte seinen Worten keinen Sinn abgewinnen, noch Jemand sagte etwas, oder war das der Wind gewesen? Etwas schlug ihr gegen den Brustkorb, zumindest hatte sie das Gefühl, das dem so wäre, in Wirklichkeit war es nur ein weiterer Hustenanfall. Die Beine gaben unter ihr nach und Blut lief ihr aus dem Mundwinkel. Schon wieder diese Stimme, der Barde schien mit irgendwem zu streiten.

    "...llen da rein!", schnappte sie einen Wortfetzen auf. Rein? Worein? Ihr kam es so vor, als sei sie ihr ganzes jämmerliches Leben diesen verdammten Berg emporgeklommen. Sie sah endlich vom Boden auf und stellte fest, dass sie kurz vor einem gigantischen Tor auf die Knie gesackt war.
    Schwarz und Abweisend ragte es vor ihr auf, geziert durch feine dunkelblaue Mäander-Muster. Jetzt endlich begriff sie, woher die andere Stimme gekommen war, eines von zweien, an das Tor genagelten Skeletten, schien tatsächlich zu sprechen. Nein, eher hatte sie das Gefühl, dass die beiden Kreaturen ausgiebig am Lachen waren.
    "...ah nein, lieber doch nicht", schien eine der Kreaturen den Faden wieder aufzunehmen, "Eigentlich kann ich ja keine Barden leiden, aber den Geruch von verfaultem Mensch hier vor unserer schönen sauberen Tür könnte ich nicht ertragen!", wieder dieses morbide Lachen, offenbare hatten sie ihren Spaß.

    Alles klang so schrecklich weit entfernt, würden sie eingelassen werden? Nefay öffnete den Mund um etwas zu sagen, mehr als ein Ächzen kam allerdings nicht heraus. Doch als sie wieder aufschaute, stand das Tor unvermittelt offen, nicht mehr als ein lauer Luftzug hatte darauf hingedeutet. Zu erschöpft, um sich weiter den Kopf darüber zu zerbrechen zwang sie sich aufzustehen und ging, ihre letzten Reserven mobilisierend, gefolgt von ihrem Reisebegleiter, hinein.

  16. Beiträge anzeigen #256
    Provinzheldin Avatar von Ms. Bloody Sunday
    Registriert seit
    Jan 2006
    Beiträge
    226
     
    Ms. Bloody Sunday ist offline
    "Das gibt es doch nicht!", fluchte die Schwarzmagierin.
    Aufgeschreckt von den Flüchen der Adligen, flatterten einige Vögel, die in den Baumkronen gesessen hatten, davon und suchten sich ein ruhigeres Plätzchen. Inzwischen war die Schwarzmagierin nicht nur stocksauer, sondern auch noch verzweifelt, denn sie fand diese verdammten Ruinen nicht.
    "Ich reiß demjenigen den Kopf ab, der diese verfluchte Karte gezeichnet hat.", tobte sie vor Wut.
    Nicht ein Auge hatte sie zugemacht, seitdem sie aufgebrochen war, um dieses mysteriöse Amulett des Hasses zu finden. Bisher war sie erfolgslos geblieben, da sie die Ruinen des Tempels immer noch nicht gefunden hatte. So langsam stand ihr die ganze Sache bis zum Hals, doch an Aufgeben dachte sie nicht. Die Magierin spürte, dass sie schon ganz in der Nähe war, doch finden tat sie die Ruinen trotzdem nicht.

    Kurzerhand steckte sie die Karte weg und beschloss es auf gut Glück zu versuchen, was ziemlich töricht von ihr war. Miss Sunday folgte einfach ihrer Eingebung, denn ihre Ortskenntnis konnte sie vergessen. Nach einer Weile dann sah sie einige Felsen und dahinter war das, wonach sie gesucht hatte.
    "Ha! Weibliche Intuition!", rief sie triumphierend.
    So schnell es ihre Robe erlaubte, lief sie auf die Tempelruinen zu. Zu seiner Prachtzeit war der Tempel wohl auch nicht gerade sehr groß, doch es reichte um ein Amulett dort zu verstecken oder aufzubewahren.

    Bloody war schon fast am Eingang der Ruinen, da huschte etwas um eine Ecke, mit dem sie zusammenprallte. Beide fielen auf den Boden und rieben sich erst einmal sämtliche Schmerzensstellen. Benommen schaute sich die Adlige nach diesem ungehobelten Verursacher um, der sie gerade auf so miese Weise zu Fall gebracht hatte. Wen sie aber sah, konnte sie kaum glauben. Es war Ethea, ihre einstige Stabkampflehrmeisterin und zudem Erzrivalin, die sie noch nie leiden konnte.
    "Was bei Beliar machst du hier?", brüllte die Schwarzmagierin Ethea an.

  17. Beiträge anzeigen #257
    Ritter Avatar von Ethea
    Registriert seit
    Sep 2005
    Beiträge
    1.345
     
    Ethea ist offline
    »Du nimmst mir die Worte aus dem Mund, Schnecke!«, fauchte Ethea zurück, erhob sich von dem harten Boden, auf dem sie so schmerzhaft zu Fall gekommen war und stieß dann die sich gerade aufrichtende Bloody wieder unsanft zurück, sodass diese sich der Länge nach über dem Boden ausbreitete.
    Wild kichernd nutzte die hohe Schwarzmagierin nun die gewonnene Zeit und nahm die Suche wieder auf, die sie für einen kurzen Moment unterbrochen hatte. Noch während des Laufens faltete sie die Karte wieder auf und zu ihrem Glück befand sich das Kreuz noch immer innerhalb des Tempels und hatte nicht wieder seinen Standpunkt gewechselt. Doch wo sollte sie das Amulett finden? Verzweifelt tastete sie die gegenüberliegende Wand nach scheinbar unsichtbaren Kuhlen oder Schaltern ab. Ihre Bewegung glich fast schon der eines Scheibenwischers, als auch Bloody wieder aufgestanden war und ihr nun aus Rache den Kampfstab in den Rücken donnerte, um sie damit zu Boden zu schleudern.
    Perplex klappte die noch eben so gierig suchende Ethea zusammen und krabbelte dann unauffällig über den Boden, während ihre Rivalin weiter suchte. Sie selbst schnappte sich eine Liane, band diese um die Füße der völlig ohrenbetäubend schreienden Magierin und zog danach einmal kräftig, sodass diese in einer Schocksekunde erneut der Länge nach zu Boden fiel.
    Hechelnd richtete Ethea sich auf und eilte zu einem Altar, den sie soeben entdeckt hatte und auf dessen Mitte sich ihrem Befinden nach das gesuchte Amulett des Hasses befand. »Jetzt aber schnell«, grinste sie und rannte mit Riesenschritten auf den Tempelaltar zu. Sie hätte wissen müssen, dass sie nicht alleine auf der Suche nach diesem Artefakt war.

  18. #258
    Lasseko
    Gast
     
    Früh morgens wurde Lasseko wach, die Sonne ging gerade auf, viele schliefen noch.Er packte jedoch seine Sachen und machte sich wieder auf den Weg
    Auf einer Wiese sah er sogar noch schlafende Scavanger
    "Die wecke ich jetzt bestimmt nicht",lachte er und ging weiter
    Während er weiter seines Weges ging, entdeckte er jedoch einen Molerat, der schon früh unterwegs war und wahrscheinlich auf Suche nach einem geeignetem Frühstück
    "Komm her,Mistvieh", mit diesen Worten zog er seinen Bogen und zielte
    Der Pfeil schoss vorbei, da er dieses jedoch knapp tat, bemerkte der Molerat die drohende Gefahr und stürmte auf selbige zu.
    Etwas verunsichert durch den Fehlschuss, spannte Lasseko erneut die Sehne des Bogens und ließ einen weiteren Pfeil fliegen
    Dieser traf den wütenden und heranstürmenden Gegner dann aber fast genau zwischen die Augen und folglich war dieser sofort tot.
    "Ich habs immer noch drauf",freute sich Lasseko über seine Beute,"dieses Monster war ziemlich fett.Da dürfte mein Essen für die nächsten paar Tage sicher sein.",grinste Lasseko und rieß sich ein paar Keulen ab
    "Weiter gehts, hier in der Nähe soll so ein Steinkreis sein"
    Lasseko ging weiter und fand, nachdem er sich durch Gebüsch geschlagen hatte, schließlich den gesuchten Kreis
    "Woah, den erkennt man ja fast gar nicht mehr, so verwachsen wie das hier alle ist.Es scheint keine Gefahr zu herrschen, die drei Fleischwanzen hier werden mich bestimmt in Ruhe lassen.Aber nun zum Grund meines Besuches.
    Hier sind bestimmt welche",Lasseko suchte die Säulen ab und fand genau drei mal eine Pflanze Kronstöckel
    "Das Glück ist mir Hold",Lasseko holte einen Beutel raus und tat dort die Pflanzen vorsichtig rein
    "So, eigentlich habe ich den Auftrag von Meister Tinqulius nun schon absloviert.Nun könnte ich schon wieder nach Hause reisen.
    Aber ich kann Khorinis ja schon fast sehen und ich habe da noch ein paar Freunde, da könnte ich gleich mal vorebeischauen, wenn ich schonmal hier bin", sagte er
    Genau so machte er es auch und machte sich auf den Weg in die Statd
    Bald konnte er das Osttor der Stadt sehen, der Stadt in der er vieles erlebt hatte und schritt durch selbiges

  19. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #259
    Ehrengarde Avatar von Rangor
    Registriert seit
    Nov 2004
    Ort
    ................................... Nordmar Rang: ................................ Orkjäger
    Beiträge
    2.524
     
    Rangor ist offline
    Ungewöhnlich schnell hatte sich der Himmel verdunkelt und der sich am Morgen noch ankündigende schöne Tag, schien nie da gewesen zu sein. Auch der Weg, den die beiden Männer bisher beschritten hatten, war ungewöhnlich lang erschienen und erst jetzt hatten sie den Anfang des Passes erreicht, der sie ins trostlose Minental führen sollte.
    Sterne funkelten keine hinab auf die Erde, wurden verdeckt von dicken Wolken, die hin und wieder Regentropfen herab schickten und kalte Winde übers Land wehen ließen.

    Besorgt sah Rangor zurück. Er wusste nicht, wann er Khorinis wieder sehen würde, die grünen Wiesen, kleinen Bäche und dichten Wälder, wusste nicht was ihn erwarten würde, dort wo sein Weg hinführen sollte. Doch wahrscheinlich gab es kein Ziel und mal wieder war der Weg selbiges.
    Ferol war einige Schritte vorgegangen, wartete nun auf den Wanderer. Mit einem Rucken wandte sich dieser vom vorerst letzten Anblick des nächtlichen Weidenplateaus ab, drehte sich um und schloss zu seinem Begleiter auf.
    „War was?“ , fragte dieser. Rangor schüttelte den Kopf.
    „Abschied…“ , sprach er nur, lächelte kurz in die Nacht hinein und zog sich dann die Kapuze, welche zuvor etwas nach hinten gerutscht war, wieder tiefer ins Gesicht. Es war wirklich kein angenehmer Abend geworden, aus dem Tag der so schön begonnen hatte. Zu lange waren sie nun schon unterwegs, hatten gerade einmal den Anfang des Passes erreicht und würden die Nacht wohl hier, auf dem kargen Felsboden des Gebirges verbringen müssen. Die Stelle an der Mine, wo Rangor auch zuvor immer genächtigt hatte, käme vielleicht wieder in Frage. Allerdings müsste man dazu wieder die Felsen hinauf klettern, war die Brücke doch vor einigen Monaten eingestürzt. Aber etwas anderes blieb den beiden Männern wohl auch nicht übrig. Der hintere Teil des Passes war wahrscheinlich noch immer von Orks besetzt und die drunter her führende Mine war die einzige Alternative, die man auch überlebte.

    „Was treibt dich eigentlich nach Gorthar?“ , fragte Ferol den Glatzköpfigen plötzlich. Dieser zuckte mit den Schultern.
    „Langeweile, Neugierde, Fernweh… Wahrlich nichts Edelmütiges.“ , war die Antwort, erneut begleitet von einem angedeuteten Lächeln im Gesicht.
    „Wohl etwas, was wir gemeinsam haben…“ , bemerkte Ferol. Wie Recht er hatte…
    Ein Grunzen in der Ferne ließ Rangor auf einmal zusammen zucken. Schnell jedoch beruhigte sich der Wanderer wieder, nahm die Hand vom Schwertknauf, wo sie reflexartig hingewandert war. Oft hörte man hier die Orks. Hallend drangen dann die Laute der Grünfelle zum Ohr, undefinierbar in Richtung und Entfernung, doch wenig beunruhigend, kündigten sie doch nur selten Gefahr an.
    Der Schutthaufen kam in Sicht. Noch immer zeugten die großen Felsbrocken vom Einsturz der Brücke bei einer großen Schlacht, hier am Pass. Nun jedoch waren sie keine Behinderung mehr, sondern Treppe hinauf zur verlassenen Mine, den einzig allzeit sicheren Weg über den Pass. Vielleicht würden sie ja doch noch weiter wandern können. Eine Nach in einem Bett lag so oder so in weiter Ferne…

  20. Beiträge anzeigen #260
    Provinzheldin Avatar von Ms. Bloody Sunday
    Registriert seit
    Jan 2006
    Beiträge
    226
     
    Ms. Bloody Sunday ist offline
    Bereits Nacht war es wieder geworden und die beiden Damen stritten sich immer noch unerbittlich um das Amulett des Hasses. Bloody wusste doch, dass sie das Buch nicht einfach so hätte rumliegen lassen dürfen. Mit Kampfstäben und anderen Mitteln versuchten sie sich außer Gefecht zu setzen, was nun schon Stunden so ging. Vor ihm war der Tempel und darin ein Altar, auf dem man das Amulett sehen konnte, doch bisher schaffte es keine der beiden auch nur in die Nähe dieses kostbaren Dinges zu kommen. Nun lieferten sie sich schon einen Kampf mit ihren Stäben, bei dem Ethea klar die Nase vorne hatte, denn sie war es immerhin, die Bloody diese Kunst überhaupt beibrachte.
    "Du verfluchte Schlange, das Amulett gehört mir!", zischte Miss Sunday ihrer Erzrivalin zu.
    "Nein, es gehört mir!", gab Ethea zurück.

    Schließlich gelang es der hohen Schwarzmagierin, Miss Sundays Füße wegzuschlagen und griff nach dem Amulett auf dem Altar, mit dem sie nach draußen rannte. Bloody nahm natürlich gleich die Verfolgung auf, doch wusste sie nicht, warum Ethea vor dem Tempel anhielt. Draußen, so bemerkte die hohe Schwarzmagierin jetzt auf, erhellten magische Lampen, wie die in der Bibliothek des Kastells, die Umgebung. Auf einigen Hügeln standen komische Steinstatuen, von denen ein konstantes Leuchten ausging.
    "Gib das her!", schrie Bloody.
    Sie schnappte sich das Amulett, das Ethea in einer Hand hielt und versteckte es in ihrer Robentasche. Erst da verstand sie, warum Ethea angehalten hatte, denn plötzlich bewegten sich die Statuen.

    "Verdammt! Seit wann können sich Statuen bewegen?", fluchte Bloody lautstark.
    Im Moment sah sie nicht, wie viele es waren, doch anscheinend schienen sie die Wächter des Amulettes gewesen zu sein und da fiel Bloody auch auf, dass sonst keine Schwierigkeiten beim Suchen des Amulettes auftauchten.
    "Du bist schuld!", kreischte die Adlige.
    "Das musst gerade du sagen, du billiges Stück!", erwiderte Ethea bissig.
    Streiten half ihnen aber in der Lage sehr wenig weiter, denn die Wächter aus Stein kamen immer näher und wollten sich das holen, was nicht den Schwarzmagierinnen gehörte, das Amulett des Hasses.

Seite 13 von 21 « Erste ... 269101112131415161720 ... Letzte »

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
Impressum | Link Us | intern
World of Gothic © by World of Gothic Team
Gothic, Gothic 2 & Gothic 3 are © by Piranha Bytes & Egmont Interactive & JoWooD Productions AG, all rights reserved worldwide