Zitat von
Önee-sama
Ich schreibe:
"in einigen der Reviews, die im Schnitt um die 5 herum sind, wird..."
Damit sind die Reviews gemeint, die sich auch wirklich um eine 5 herum bewegen - sprich: 4/10, 5/10, 6/10. Mein Satz drehte sich nur um diese Reviews, nicht um alle zusammen.
Ich beziehe mich aber halt auf die Reviews, die UNTER dem Schnitt sind. D ich mit denen konform gehe, ging es mir mit meinem Satz nie um alle Reviews.
Ich schrieb das mit der Action vor allem, dass die auch von anderen als unnötiger Ballast ermahnt wird und fügte dazu das "Explosionen um der Explosionen Willen" auf, das in den unter dem Schnitt liegenden Reviews kritisiert wird.
Erstmal sorry, dass es mit der Antwort wieder etwas gedauert hat.
Ahhh, dann hatte ich den Satz fehlinterpretiert. Entschuldige, nun leuchtet es mir ein, was du meintest.
Ja, die erste Folge. Da verzeiht (und vergisst?) man unrealistisches schnell, wenn danach eine realistische Grundhaltung einkehrt. Ich sage realistische Grundhaltung, denn einmal spielt es nun mal in unserer Zeit und in den ersten Episoden wird, von dieser Action abgesehen, auch eine verdammt realistische Umgebung eingefangen. Mit umgebung meine ich nicht nur die Stadt, die ja sehr realistisch animiert ist - auch den 'Alltag'. Meine Güte, es sind nun mal Kids die wir hier haben. Die tarnen sich sogar dadurch, dass sie zumindest mal eine Schule besuchen. Man mag es kaum glauben, aber 15-jährige fallen doch auf, wenn sie nicht in der schule sind vormittags. Kann man durchaus zum Realismus dazu zählen.
Wir haben also durchaus den Aufbau eines realistischen Szenarios. Alltag wird gezeigt, wie die Öffentlichkeit reagiert, dass Tokyo so freaking realistisch dargestellt wird, dass der Realismus sich von alleine einschleicht?
Da wird schon eine Erwartung generiert. Die Flashbacks und was man sonst an spärlichen Infos erhält, die tragen nämlich Anfangs nicht dazu bei, diese realistische Atmosphäre zu zerstören.
[...]
All der Scheiß, der ab Five passiert, der zerschlägt das, was sich Zankyou vorher irgendwie aufgebaut hat, was man durchaus realistisch ansehen konnte.
Hey, hey, nun aber mal langsam. Zuerst kritisierst du die Schneemobil-Szene als Beispiel für unpassenden Unrealismus und jetzt ruderst du zurück und meinst, das wäre ja bloß die erste Folge gewesen, wo man das noch eher mal verzeiht. Ja, was denn nun?
In unserer Zeit spielen ziemlich viele Animes. Und viele davon stellen die auch recht alltäglich dar. Steins;Gate zB. Das ist doch bloß eine Technik, um den ZuschauerInnen Anknüpfungspunkte zu geben. Damit man sich denken kann: "Klar, so wie hier bei uns ist die Welt des Animes also - Darunter kann ich mir etwas vorstellen". In der Handlung, die sich dann entfaltet, wird doch aber gerade mit der Alltäglichkeit der Welt gebrochen. Das machen hunderte Animes so. Ist Gokukoku no Brynhildr nun auch realistisch, weil es im Gegenwarts-Japan spielt und die Kids ab und zu in die Schule gehen? Ne, und warum? Eben, weil das Übernatürliche bzw. bei ZnT das Unrealistische sich in der Handlung entfaltet.
Die Außenwelt - soweit stimme ich dir aber zu - bleibt realistisch und ist bei ZnT sogar besonders sorgfältig eingefangen mit den Reaktionen auf die Anschläge etc. Für die Figuren im Kern der Geschichte gilt das doch aber nie; Von Schneemobil-Action, über super-präzise Sprengstoffattentate, Motorradfahrt-Gespräche, Schachspiele im Flughafen-Terminal, unverfolgbare YouTube-Ankündigungen, Bitcoin-Verschwörungen, der Erschaffung des Übermenschen usw. usf. ...wird nie wirklich darauf geachtet, realistisch zu bleiben. Nie. Allein die paar Beispiele, die sich ohne weiteres um Szenen ergänzen lassen, decken doch schon mehr als die Hälfte der Folgen ab.
Ich mache mal hier weiter, es schließt aber an dem oben drüber an.
Ja, etwas ganz bestimmtes Einfangen. Realistisch einfangen. Wo wir beim Stichpunkt sind: Die Animation fängt so vieles realistisch ein, von Anfang an, dass es Five braucht, um das Geewand (ich nenne es mal so) herab zu reißen. Five sticht als "Nagel polierendes B*tch-Püppie" nämlich soweit heraus, dass man auch über den restlichen Cast nachdenken kann.
- Lisa: Wie du im Review ja zugibst, da wird nie mehr was von verfolgt, was vorher angedeutet wird. Und Lisa...
- Nine, Twelve: Die werfen quasi alles über Bord für Lisa! Gefährden ihre Anschläge. Lassen sich sogar schnappen und so weiter.
Ist durch Five aber egal, da es eh nur noch um das Spielchen ehemaliger Superagenten (?) geht.
Wie schon gesagt - Realismus gibt es bei Zankyou als "Gewand".
Ja...Nee. Ich schrieb es doch schon in dem Abschnitt, den du hier zitiertest. Und in diesem Post hier gerade eben. Das Setting und die Umgebung verhalten sich in den Parametern des Normalen und Realistischen.
Alles plotrelevante, sprich: der Kram um die Hauptfiguren herum, ist aber von vornherein nicht realistisch eingefangen. Die Action besprach ich schon (wieder) weiter oben, die Masse an symbolischen Kunst-Shots in dem zitierten Abschnitt. Die gibt es auch vor Fives Einzug in die Handlung schon.
Hm, vorab. Nach der kurzen Disku, wie deine 8/10 bei Kuroku zustande kam, bin ich geneigt anzunehmen, dass eine 7/10 von dir wie eine 6/10 von mir ist. Dennoch erscheint es mir immer noch zu viel (oder zu hoher?) Lobgesang auf diese Show zu sein. Wir haben Bild mit Schnitt versus dem Plot und den Chars und den Unrealismus - Sound lasse ich bewusst raus, da bin ich von mir aus der einzige auf dem Planeten, der ihn nicht gut findet. Aber ich argumentiere mal, wenn mich der nicht erreicht, wie soll ich den dann bitte noch objektiv gut finden können??? Aber lassen wir den mal außer acht...
Was bleibt ist ein tolles animatorisches Gewand für Dinge, die Müll bis höchstens Durchschnitt sind. Wozu auch Enrsthaftigkeit UND Glaubhaftigkeit gehören. Ja, ich nenen sie zusammen. Denn wie Shial meinte, auch die dickste Fantasy mit Dracen und Magie kann glaubhaft und ernsthaft sein - und somit realistisch. Es geht imemr darum, welchen Rahmen erschafft man sich und hält man sich dann auch daran. ZnT gibt sich den Rahmen des Realismus, ganz alleine schonmal durch das Szenario in unserer Zeit, wo nix außergewöhnliches hinzugefügt wurde. Shial erklärt es ja schon, dass all diese Organisationen und so weiter nicht abwegig erscheinen. Aber nix davon wir wirklich ausgeleuchtet und dient einem echten Zweck. Von daher wird hier überall Zeit vergeudet für Spielchen der Chars, nichts nutzenden Ermittlungen, dummen Fehlschlägen, noch dümmeren Entsccheidungen... Und das alles in 11 Episoden gepackt. Du hast mir ja gesagt, eine Serie sollte ihre Zeit nutzen, die sie hat. Dafür verplempert aber Zankyou die Hälfte seiner Zeit mit Nine/Twelve versus Five. Um die definierten Roleln von Protagonisten und Antagonisten zu verteilen.
Glaubhaft und ernsthaft zu sein erzeugt für mich, wie Shial gegenüber erwähnt, noch keinen Realismus. Folglich schien der Realismus mir nie ein Kriterium zu sein, an dem sich die Serie messen soll.
Dass ZnT eine durchschnittliche Handlung in ein kunstvolles Bild-Ton-Gewand steckt, ist doch ziemlich genau das, was meine Review wiedergibt, oder? Zeigt sich sogar an der punktemäßigen Aufdröselung gen Ende. Dementsprechend gebe ich auch keine über alle Maßen gute Wertung...sondern eine dezent überdurchschnittliche...die immernoch unterhalb des Wertungsschnitts aller erdenklichen Plattformen liegt.
Worin liegt nun also der Vorwurf genau?
So, bevor ich mich zu sehr wiederhole:
Ich will darauf hinaus, dass Zankyou mMn viel zu sehr Seasonschnitt ist, das aber ganz schön kaschiert und einen Hype auslöst, der nicht gerechtfertigt ist. Ich empfinde deine Review imemr noch zu hoch und eher wie einen Lobgesang auf Bild und Ton, wobei das andere zwar ausführlich besprochen wird, aber irgendwie in der wertung doch außer Acht gelassen wird. Dafür habe ich jetzt aber auch meine Zweit-Meinung platziert und es soll gut aus meiner Richtung sein. Lohnt sich bei der Show nicht...
Die 7er Wertung ergibt sich doch rechnerisch. 9/10+9/10+6/10+6/10+7/10= 37/50= 7,4/10. Abgerundet 7.
Was wird da denn nun außer Acht gelassen? Jede Kategorie-Wertung fließt gleichermaßen ein. Die benannten Schwächen bei Handlung und Charakteren erwähne ich ebenfalls in der Review und die schlagen sich auch in der Wertung (und dem Satz nebendran) nieder.
Deine eigene - um einen Punkt(!) schwächere Wertung, kann sich theoretisch schon daraus ergeben, dass du den Soundtrack nicht zu würdigen weisst oder so. Wo ist nun also der große Aufreger in meiner (aufgedröselten) Wertung bzw. der Kritik darüber?