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  1. #61
    Ritter Avatar von Tjordas
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    "Ich hatte schon befürchtet nicht pünktlich zum Essen hier raus zu sein.", gab er zu, während ein Schmunzeln seine Lippen umspielte und er wenigstens hoffte nicht ZU spät Zuhause zu sein.
    "Fangen wir auf Höhe L3 an und enden kurz unterhalb L5, aber nicht zu weit in Richtung Illiosakralgelenk.", nickte Leif mehr sich selbst zu, während die anwesenden Schwestern den vorbezeichneten Bereich mit Kodan einrieben und die Instrumente in greifbare Nähe schoben.
    "Die zehn für den Anfang.", delegierte er die Schwester zu seiner Rechten, deren Namen er dabei nicht einmal kannte und nahm das geforderte Skalpell an. Während er gen Julian gegenüber sah, schob seine Hand den Mundschutz in Position und bedeckte somit einen Grossteils seines Gesichts, samt seines erneuten Schmunzelns.
    Wie lang - nein wirklich - wie lang hatte er SO nicht mehr gearbeitet?


    Leifs Kollegen ging in dieser Sekunde wohl der selbe Gedanke durch den Kopf, als er dem Chirurgen zusah, wie dieser das Skalpell an der Wirbelsäule ansetzte und abwärts schnitt. Schon ein scharfes Skalpell und ausreichende Sterilisation waren die Jahre zuvor in Julians privater 'Praxis' (wenn man sie sehr wohlwollend so nennen wollte) eher eine Seltenheit gewesen. Besonders aber genoss er es, sich auf fachlicher Ebene mit einem anderen Experten auszutauschen und die Freude war für einige Momente, bevor auch er seinen Mundschutz hinaufzog, offensichtlich.

    Auf Omega hatten seine Kunden ja nichteinmal richtig den Zweck seiner Arbeit verstanden: Ein Implantat anzuschrauben, das konnte jeder Söldner nachvollziehen, doch warum man all diese hunderte Nervenstränge verbinden musste, dass war vielen ein Rätsel. Ein Batarianer hatte sogar einmal gefragt, ob diese zeitaufwändige Kleinstarbeit wirklich notwendig sei, wenn sich Julian auf Zeit bezahlen ließ. Es hatte dann einige Überzeugung gebraucht, klarzumachen, dass sein batarianischer Freund andernfalls mit dem neuen kybernetischen Arm zwar eine ziemlich teure Ergänzung hätte, diese aber wenig Nutzen haben würde, außer dekorativ an der Schulter herumzubaumeln. Kiurz gesagt: Es waren nur Idioten seine Kundschaft und seine Konversation gewesen. Hier auf Proteus aber wurde er nicht nur besser bezahlt und ausgestattet, viel wichtiger noch: man verstand, was er tat und schätzte es.

    Doch jetzt war noch nicht seine Zeit; zuerst hatte der weitaus filigranere Methoden gewohnte Leif die Zügel in der Hand. Statt selbst das Messer anzusetzen, klemmte Julian lediglich zwei Spreizer in die Schnittöffnung und saugte mit einer Kunststoffröhre das Blut ab, um so Leif freie Arbeitsfläche zu verschaffen. Als das untere Rückgrat dann endlich freigelegt war, offenbarte sich die durch die Tomografie angekündigte Brisanz der Verletzung: Zwei der Wirbel waren ganz offensichtlich extrem aufeinander gesplittert. Wenn auch insgesamt noch größtenteils intakt, so war der abgesplitterte Teil so kleingliedrig und vielzählig getrümmert, dass man in der blutigen Fleischmasse nur mit Mühe alle auffinden konnte. Zunächst überließ Julian Leif das Privileg, seine ruhige Hand zu beweisen und einen Splitter nach dem anderen möglichst vorsichtig zu entfernen und dabei das Rückenmark möglichst zu umgehen.

    Erst nach etwa zwanzig Minuten dieser mühseligen Prozedur stoppte Julian ihn plötzlich mit einem etwas zu energischen "Nicht!" und hob beide Hände in abwehrender Geste, um Leif vom erneuten Ansetzen der Pinzette abzuhalten.
    "Da ist ein Splitter bereits in das Knochenmark angedrungen - sehen Sie?"
    Er griff nach einem Endoskopschlauch und führte diesen seitlich bis an die entsprechende Stelle heran, sodass auf einem Monitor seitlich der Trage schnell klar wurde, wie tief der Splitter bereits eingedrungen war. In der Überzeugung, diese Situation nicht mit bloßen Händen akkurat genug lösen zu können ließ er daher den Roboterarm heranfahren, dessen Pinzettenspitze er dann mit Gesten seiner Hände auf die entsprechende Stelle zusteuerte und dabei den Bildschirm neben sich genau im Auge behielt. Dort war gut zu erkennen, wie die mechanische Pinzette langsam zugriff und den weißen Fremdkörper langsam in Richtung des Eindringens wieder herauszog.
    "Sieht beinahe so aus, als wäre die weiße Substanz stark beschädigt worden. Der Größe des Splitters zu Folge ist die graue Substanz aber wahrscheinlich intakt"
    Mit einem metallischen Klirren ließ der Roboterarm den Fremdkörper nun in die Sammelschale fallen.
    "Es könnte aber das pyramidale System und damit die Motorik der Beine betreffen. Ich könnte versuchen, die beschädigten Nerven durch synthetische Axonalfasern zu regenerieren, aber wenn die Fasern sich falsch integrieren, riskieren wir eine komplette Querschnittslähmung statt nur eine teilweise Einschränkung des Bewegungsapparates. Erfolgschancen bei 70-80%"
    Hinter seinem Mundschutz versteckt sah Julian jetzt skeptisch zu Leif auf und beobachtete genau dessen Reaktion.
    "Brauchen wir ihn als Soldaten oder als Mensch? Ihre Entscheidung, Doktor"
    Tjordas ist offline Geändert von Tjordas (27.07.2014 um 02:56 Uhr)

  2. #62
    Mahou Shoujo  Avatar von Önee-sama
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    Sayuri Henrietta Himemiya

    Schwer atmend, ja fast sogar schon japsend folgte die Halbjapanerin ihrer Begleiterin und zugleich Führerin. Wobei folgen das falsche Wort war, wurde sie doch eher hinter gezerrt als das sie wirklich Schritt halten konnte. Nicht, dass sie außer Form gewesen wär, waren es doch all die äußeren Einwirkungen, die sie so behinderten. Allem voran der Schock, der ihre Beine noch immer schwer erschien lies und ihr das Laufen nicht gerade einfach machte. Die Kälte, die gewiss nicht dafür geeignet war um einen Marathon hinzulegen, fühlte sich die Kalte Luft in den Lungen doch eher wie Messerstiche an. Ihre Hängetasche, welche die Frau zwar mit ihrer freien Hand an sich presste, ihr aber dennoch eine gewisse Freiheit nahm.
    Ihr erster Gedanke war, dass sie sich in die Zeit ihrer Ausbildung bei der Allianz zurückerinnerte. Rennen, ohne Pause, mit dem Geschrei des Ausbilders in den Ohren, die Beine gerade einmal stark genug das eigene Gewicht zu tragen - so wenig es auch war. Es hatte sich ihr nie gänzlich erschließen können, weshalb man als Ärztin so etwas auf sich nehmen musste, hatte es sie aber auch nie großartig gestört. Gut. Denn genau dieses Training und das der letzten beiden Jahre kam ihr in diesem Augenblick wirklich zugute.
    Doch leider änderte das nicht viel an ihrer Verfassung, die deutlich nicht die beste war, für solch eine Sprintaktion.
    Die kahlen Bäume zogen an ihr vorbei, wie in einem Traumszenario, konnte man in der Realität doch kaum so schnell sein, dass man nicht mehr als dessen schemenhafte Umrisse wahrzunehmen vermochte. Doch anscheinend konnte man das. Oder Henrietta’s Augen spielten ihr einen Streich. Ihre Augen, gepaart mit der Müdigkeit, die sie so sehr einnahm. Wie auch immer das Mädchen es schaffte als das durchzustehen, war ihr ein wahrhaftiges Rätsel. Ob sie an so etwas gewöhnt war? So sehr, dass sie all diese Kraft aufbringen konnte, dies alles durchzustehen? War ihre Angst und der Schmerz so groß, dass sie solch einen Drang besaß durchzuhalten?
    Wie Grund auf verschieden die Welten doch zu sein schienen, in denen die beiden Frauen lebten ...
    Bei all den Gedanken und dem Versuch sich nicht anmerken zu lassen, wie schwer es ihr viel doch überhaupt Schritt zu halten und nicht geradewegs auf die Nase zu fallen, bemerkte sie Braunhaarige erst im letzten Moment, dass sie sich auf eine Mauer zubewegten. Die Mauer mochte recht niedrig sein, verhältnismäßig. Doch das Zusammenspiel von Unaufmerksamkeit, Müdigkeit und vielleicht sogar etwas Tollpatschigkeit zeigte die wahre Kunst auf, wie man solch einen Sprung am besten niemals hätte angehen sollen.
    Henrietta presste ihre Tasche stärker an ihren Körper, hob diese dabei etwas weiter an, machte einen Satz und ... und prallte mit ihrem Knie genau gegen die Kante der Mauer. Zu Ihrem Glück war diese nicht besonders hoch, so dass sie sich schnell tippelnd auf der anderen Seite hatte ausbalancieren können, was sie mit einem leidenden Quietschen untermalte, dieses jedoch mehr verschluckte als rauszulassen. Nur noch an der sich leicht rotfärbenden Stoffhose konnte man ihren Fehlversuch des Sprunges erkennen, was sie sich jedoch nicht anmerken ließ.


    Zoia sprang. Was gar nicht so einfach war, ließ sie doch die Hand von Sayuri nicht los...
    DAS wiederum kam aber sowieso mal überhaupt nicht in Frage - zog ihr Körper, der quasi nur noch auf 'Reserve' lief, aus dieser Berührung noch irgendwie Kraft, um weiter zu machen! Wahrscheinlich hätte man sie jetzt, damit sie Sayuri los ließ schon töten müssen, so sehr klammerte sie die Hand ihrer Begleitung fest - und selbst dann, wäre wohl ein Kraftakt nötig gewesen, ihre Finger von dem Menschen, den sie festhielt, zu lösen.
    Dennoch überwand sie die Mauer ohne Schwierigkeiten, landete einigermaßen gekonnt und registrierte, dass auch Sayuri auf ihren Beinen gelandet war. Arko war mit einem Hops direkt neben den beiden Frauen gelandet.
    Zoia sah sich schnell um und verschaffte sich einen Überblick:
    Hamburg war eine fortschrittliche Metropole, was bedeutete, der meiste Verkehr spielte sich durch Gleiter ab. Zudem sorgte das Wetter mit seinem Schnee dafür, dass noch weniger 'Bodenverkehr' herrschte. Da Hamburg aber auch eine Metropole war, waren dennoch einige Fußgänger und vereinzelte Radfahrzeuge aus zu machen.
    Wohin jetzt?
    Zoia war sich klar, dass sie außer Sichtweite mussten - was auch immer sie sich gerade darunter vorzustellen hatte. Außerdem war sie sich zumindest teilweise bewusst, dass sie mit ihrem jetzigen Erscheinungsbild für Aufsehen sorgte.
    Da!
    Sie sah links von sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite eine Einmündung. Ihr Verstand assozierte das mit einer Seitengasse, wie es sie im Territorium ihrer Gang zu Hauf gab. Allein die Enge der Einmündung ließ auf eine einspurige Straße schließen - sie verband eine kleine Nebenstraße mit wenigen Menschen, so wie sie die Hauptstraße direkt vor ihr mit vielen Menschen in Verbindung brachte.
    "Weiter!"
    Nur ein Wort presste sie zwischen ihren Atemzügen hervor, adressiert an Sayuri, Arko und sich selbst als Signal zum Aufbruch...
    Seit dem Sprung waren vielleicht zehn Sekunden vergangen, dennoch trieb sie sich und Sayuri wieder voran, immer noch mit dem Ziel, vom Park weg zu kommen. Und weiterhin umfasste sie Sayuri's Hand, da es ihr wichtig erschien. Wichtiger sogar noch, als ihr eigentliches Ziel, hier zu verschwinden.
    Önee-sama ist offline

  3. #63
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Leifs Kollegen ging in dieser Sekunde wohl der selbe Gedanke durch den Kopf, als er dem Chirurgen zusah, wie dieser das Skalpell an der Wirbelsäule ansetzte und abwärts schnitt. Schon ein scharfes Skalpell und ausreichende Sterilisation waren die Jahre zuvor in Julians privater 'Praxis' (wenn man sie sehr wohlwollend so nennen wollte) eher eine Seltenheit gewesen. Besonders aber genoss er es, sich auf fachlicher Ebene mit einem anderen Experten auszutauschen und die Freude war für einige Momente, bevor auch er seinen Mundschutz hinaufzog, offensichtlich.

    Auf Omega hatten seine Kunden ja nichteinmal richtig den Zweck seiner Arbeit verstanden: Ein Implantat anzuschrauben, das konnte jeder Söldner nachvollziehen, doch warum man all diese hunderte Nervenstränge verbinden musste, dass war vielen ein Rätsel. Ein Batarianer hatte sogar einmal gefragt, ob diese zeitaufwändige Kleinstarbeit wirklich notwendig sei, wenn sich Julian auf Zeit bezahlen ließ. Es hatte dann einige Überzeugung gebraucht, klarzumachen, dass sein batarianischer Freund andernfalls mit dem neuen kybernetischen Arm zwar eine ziemlich teure Ergänzung hätte, diese aber wenig Nutzen haben würde, außer dekorativ an der Schulter herumzubaumeln. Kiurz gesagt: Es waren nur Idioten seine Kundschaft und seine Konversation gewesen. Hier auf Proteus aber wurde er nicht nur besser bezahlt und ausgestattet, viel wichtiger noch: man verstand, was er tat und schätzte es.

    Doch jetzt war noch nicht seine Zeit; zuerst hatte der weitaus filigranere Methoden gewohnte Leif die Zügel in der Hand. Statt selbst das Messer anzusetzen, klemmte Julian lediglich zwei Spreizer in die Schnittöffnung und saugte mit einer Kunststoffröhre das Blut ab, um so Leif freie Arbeitsfläche zu verschaffen. Als das untere Rückgrat dann endlich freigelegt war, offenbarte sich die durch die Tomografie angekündigte Brisanz der Verletzung: Zwei der Wirbel waren ganz offensichtlich extrem aufeinander gesplittert. Wenn auch insgesamt noch größtenteils intakt, so war der abgesplitterte Teil so kleingliedrig und vielzählig getrümmert, dass man in der blutigen Fleischmasse nur mit Mühe alle auffinden konnte. Zunächst überließ Julian Leif das Privileg, seine ruhige Hand zu beweisen und einen Splitter nach dem anderen möglichst vorsichtig zu entfernen und dabei das Rückenmark möglichst zu umgehen.

    Erst nach etwa zwanzig Minuten dieser mühseligen Prozedur stoppte Julian ihn plötzlich mit einem etwas zu energischen "Nicht!" und hob beide Hände in abwehrender Geste, um Leif vom erneuten Ansetzen der Pinzette abzuhalten.
    "Da ist ein Splitter bereits in das Knochenmark angedrungen - sehen Sie?"
    Er griff nach einem Endoskopschlauch und führte diesen seitlich bis an die entsprechende Stelle heran, sodass auf einem Monitor seitlich der Trage schnell klar wurde, wie tief der Splitter bereits eingedrungen war. In der Überzeugung, diese Situation nicht mit bloßen Händen akkurat genug lösen zu können ließ er daher den Roboterarm heranfahren, dessen Pinzettenspitze er dann mit Gesten seiner Hände auf die entsprechende Stelle zusteuerte und dabei den Bildschirm neben sich genau im Auge behielt. Dort war gut zu erkennen, wie die mechanische Pinzette langsam zugriff und den weißen Fremdkörper langsam in Richtung des Eindringens wieder herauszog.
    "Sieht beinahe so aus, als wäre die weiße Substanz stark beschädigt worden. Der Größe des Splitters zu Folge ist die graue Substanz aber wahrscheinlich intakt"
    Mit einem metallischen Klirren ließ der Roboterarm den Fremdkörper nun in die Sammelschale fallen.
    "Es könnte aber das pyramidale System und damit die Motorik der Beine betreffen. Ich könnte versuchen, die beschädigten Nerven durch synthetische Axonalfasern zu regenerieren, aber wenn die Fasern sich falsch integrieren, riskieren wir eine komplette Querschnittslähmung statt nur eine teilweise Einschränkung des Bewegungsapparates. Erfolgschancen bei 70-80%"
    Hinter seinem Mundschutz versteckt sah Julian jetzt skeptisch zu Leif auf und beobachtete genau dessen Reaktion.
    "Brauchen wir ihn als Soldaten oder als Mensch? Ihre Entscheidung, Doktor"


    "Nicht!"
    Leif atmete tief ein, ließ ein halblautes Knurren hören und sah Julian anklagend entgegen, während er gezwungenermaßen dessen Ausführungen lauschte.
    "Was wir vor allem nicht brauchen...", setzte er am Ende all dessen an "Sind ihre Terminator Freunde hier.", das Skalpell noch in der Hand, deutete er auf die hochmodernde Technik um sie herum, eingeschlossen des Roboterarms, bis die scharfe Klinge weit genug weg, jedoch auf Julians Augenhöhe in der Luft stehen blieb.
    Der Schwede war zweifelsfrei eine Diva im OP und hielt damit auch gegenüber seines neuen Kollegen nicht lang hinter dem Berg.
    "Mag sein dass die Allianz diese Spielereien für notwendig hält und mag sein dass sie auch zu Cerberus Standards gehören, aber Sie haben recht: Dichten Sie mir einen Blutfetisch an oder nicht, ich erledige diese Dinge gern mit den eigenen Händen."
    Zur Verdeutlichung der eigenen Worte, ließ er unwirsch die Hände vor Julians Gesicht spielen, um dann, endlich, auf seine Fragen zu antworten. Dabei wusste er die offensichtliche Kompetenz des Neurologen durchaus zu schätzen.
    "Mir sind die Ziele dieses Projekts verdammt nochmal egal, wenn es den Patienten gefährdet. Ich will vor allem dass er am Leben bleibt."
    AeiaCarol ist offline

  4. #64
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    Wirklich viele Optionen hatte die Halbitalienerin nicht, als sie weiterhin etwas verloren auf der Wiese inmitten des Projektgeländes stand und Gruppen und Einzelpersonen dabei beobachtete, wie sie bereits zielgerichtet irgendwelche Trakte ansteuerten um irgendwelches Training zu absolvieren. Sie musste die Karte auftreiben. Und das letzte, an was sich Luci erinnern konnte, wenn man mal von einem weichen Bett und einigen unliebsamen Strapazen absah, war der abendliche Trunk in der Bar, die im Erdgeschoss des Darwin-Towers zu finden war und bereits jetzt schon in einem gewohnten, zarten Blauton zu einem Drink einlud.
    Mit einem letzten Schulterblick auf Trakt 9 strebte die Halbitalienerin also mit schnellen Schritten einen Besuch der kleinen Säuferstube an und schritt dabei zwangsweise zügig barfuss durch eine noch halbgefüllte Mensa. Die skeptischen Blicke, die dabei auf die Schwarzhaarige fielen konnte sie noch ganz gut ignorieren, nicht aber den beinahe schon - zumindest bildete sie sich das ein - schüchtern-enttäuschten Blick des weisshaarigen Barmannes, der sich sofort bei ihrem Anblick an die kurz pausierte Arbeit machte und hochkonzentriert den Lappen über die Arbeitsfläche hinter dem Tresen bewegte. Keine Sekunde zu früh, um der in den nächsten Sekunden vor ihm stehenden Frau nicht in die Augen sehen zu müssen.
    "Heeey..", zog Luci die Begrüssung etwas zu sehr in die Länge, selbst etwas unangenehm überrascht davon, dass der Weisshaarige noch wortloser war als so schon. "Schätzchen?"
    Sie spielte wieder dieses leicht verschmitzte, einseitige Lächeln auf ihre Lippen um den Umstand, weswegen sie in aller frühe hier war, etwas milder zu stimmen. "Ich glaube...ich schulde dir noch ein paar Credits?" In einer pseudonervösen Geste fand ihre Hand den Weg durch ihr noch immer leicht zerzaustes Haar. "Gestern hab ich dir wohl..fälschlicherweise den falschen Chip auf den Tresen geknallt, also...hier. Nimm das und...wir tauschen einfach wieder und verlieren am besten kein Wort mehr über das was passiert ist."
    Damit schob sie dem Neuseelaender einen tatsächlichen Creditchip zu und blickte entschuldigend von unten herauf in das Gesicht des Mannes. Zwinkerte dann kurz.
    "Eh...ja, hier. Habe den Chi-also...die Karte gestern aufbewahrt. Und gew-..wusst, dass...Sie sie abholen werden, Miss."
    "Danke Eszra. Dafür hast du bei mir was gut. Spätestens morgen, wenn ich auf ne gelungene OP anstoßen darf."
    Mehr als nur erleichtert darüber die Keycard erstmal wieder in ihrem Besitz zu wissen, hob sie - deutlich zu spät dran - nur nochmal die Hand zum Abschied und war dann auch schon wieder so schnell verschwunden, wie aus angekommen war. Naechster Halt: Trakt 8, Patientenquartiere.
    Luceija ist offline

  5. #65
    Ritter Avatar von Tjordas
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    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen

    "Nicht!"
    Leif atmete tief ein, ließ ein halblautes Knurren hören und sah Julian anklagend entgegen, während er gezwungenermaßen dessen Ausführungen lauschte.
    "Was wir vor allem nicht brauchen...", setzte er am Ende all dessen an "Sind ihre Terminator Freunde hier.", das Skalpell noch in der Hand, deutete er auf die hochmodernde Technik um sie herum, eingeschlossen des Roboterarms, bis die scharfe Klinge weit genug weg, jedoch auf Julians Augenhöhe in der Luft stehen blieb.
    Der Schwede war zweifelsfrei eine Diva im OP und hielt damit auch gegenüber seines neuen Kollegen nicht lang hinter dem Berg.
    "Mag sein dass die Allianz diese Spielereien für notwendig hält und mag sein dass sie auch zu Cerberus Standards gehören, aber Sie haben recht: Dichten Sie mir einen Blutfetisch an oder nicht, ich erledige diese Dinge gern mit den eigenen Händen."
    Zur Verdeutlichung der eigenen Worte, ließ er unwirsch die Hände vor Julians Gesicht spielen, um dann, endlich, auf seine Fragen zu antworten. Dabei wusste er die offensichtliche Kompetenz des Neurologen durchaus zu schätzen.
    "Mir sind die Ziele dieses Projekts verdammt nochmal egal, wenn es den Patienten gefährdet. Ich will vor allem dass er am Leben bleibt."


    "Mir sind die Ziele dieses Projekts verdammt nochmal egal, wenn es den Patienten gefährdet. Ich will vor allem dass er am Leben bleibt."
    Julian rollte mit den Augen und drehte sich einen Moment lang von Leif weg, als müsse er sich erst sammeln, um keine zu ungehaltene Antwort zu geben. Dennoch fiel seine Reaktion mehr als spöttisch aus, als er die Hände zitternd und schützend vor sein Gesicht hob, um Leifs Haltung zu parodieren.
    "Bleiben Sie auf dem Teppich, Doktor. Erstens sind diese Geräte hier äußerst hilfreich. Dieser Roboterarm hat eine Bewegungspräzison, die um ein Hundertstel kleiner ist als das unwillkürliche Zittern Ihrer Hand, und sei sie noch so ruhig. Sie sollten Ihre Werte und Normen lieber der gegebenen Situation anpassen, statt völlig den technischen Fortschritt abzulehnen. Bleiben Sie vernünftig. Und zweitens hilft uns Ihr lächerlicher hippokratischer Eid hier kein Stück weiter, dieser Mann wird so oder so überleben. Die Frage ist, ob wir eine hundertprozentige Genesung anstreben, dabei aber einen Totalausfall der Bewegungsfähigkeit abseits der Hüfte riskieren, oder ob wir eine geringfügige Bewegungsbeeinträchtigung in Kauf nehmen und dafür die Querschnittslähmung mit Sicherheit vermeiden. Und wenn Sie mich fragen: Dieser Mann ist Soldat. Entweder er ist voll einsatzfähig oder er könnte genauso gut im Rollstuhl sitzen. Ich bin dafür, dass wir die Querschnittslähmung riskieren und die synthetischen Axone implantieren. Ihre Meinung, Svensson? Oder ich ziehe die Sache hier alleine durch"
    Julians wütende Augen fixierten die seines Gegenübers über den aufgeschnittenen Körper hinweg, was wohl umso martialischer wirkte, da beide mit den Skalpellen in den Händen wirkten, als würden sie jeden Augenblick damit aufeinander losgehen. Lediglich die Geräusche des Elektorkardiogramms unterbrachen in regelmäßigem Takt die angespannte Stille im Raum, die sich keiner der Assistenten wagte aufzulösen.
    Tjordas ist offline

  6. #66
    Mal vas Idenna
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    Zitat Zitat von Glorichen Beitrag anzeigen

    "Ja, das wird sicherlich für mich eine Umstellung, wenn ich mit ausgebildeten Soldaten arbeite, anstatt mit ... nunja, formbareren Jugendlichen, für die das alles noch neu ist. Andererseits könnte es das auch einfacher machen, weil ich nicht gegen pubertäre Trotzigkeit oder Aufspielereien zu kämpfen habe. Die Methoden und Techniken sind jedoch die gleichen, ob nun Soldat oder Teenager, daher wird sich das sicherlich bald einspielen."
    Zumindest hoffte sie das. Inständig hoffte sie das, wobei sie sich nicht vorstellen konnte, dass genesende Soldaten anstrengender sein würden als 14-jährige Jungen wie Zachary Milt. Andererseits hatten Soldaten schon Erfahrungen gesammelt und waren in ihrem Charakter gefestigt und mochten sich vielleicht auch nicht so schnell etwas erzählen. Sie setzte einfach auf den Willen, gesund zu werden und wieder in den aktiven Dienst zurückkehren zu können.
    Auf die Frage des Commanders nach weiteren Fragen, schüttelte Delia den Kopf: "Ich bin sicher, Sie werden mir alles mitteilen, was ich wissen muss."


    Zumindest schien die Soldatin vor ihm viel reden zu können. Für eine Ausbilderstelle sicherlich nicht das verkehrteste, dachte Odinn.
    "Ich bin sicher, Sie werden mir alles mitteilen, was ich wissen muss."
    "Und wenn nicht ich, dann der Allianzführer, der sich unter anderem auf diesem Datenpad befindet", mit diesen Worten reichte Odinn ein Pad über den Tisch. "Es enthält neben dem besagten "Reiseführer" noch ein Organigramm des Projektes, Zugriffscodes für alle für sie notwendigen Datenbanken. Sprich Patientendatenbanken, über die sie teilweise schreibende Rechte haben, usw. Wenn ihnen etwas fehlen sollte, melden Sie sich einfach bei ihrem vorgesetzten bzw. direkt bei der Kommandantur."
    Er gab ein Tastenkürzel ein und über der Mitte des Schreibtisches wurde der Planet Proteus projiziert. Dann wurde auf die Planetenoberfläche gezoomt. Dabei drehte sich selbige und es wurde schließlich die Insel gezeigt, auf der das Projekt C-Darwin errichtet worden war. Dann entstanden neben diesem Ausschnitt die Grundrisse der Anlage selber sowie der wichtigsten Gebäude.
    "Wir befinden uns hier", begann Odinn und zeigte auf das Zentralgebäude, "Ihre Unterkunft ist das mit der Nummer 2 sein. Ihr Hauptarbeitsplatz wird das Untergeschoss sein. Ihre persönliche Keycard erhalten Sie am Empfang. Sie sind dem Bereich Therapie und Rehabilitation zugeordnet, daher ist ihr direkter Vorgesetzter Dr. Abuyin ibn Djadir ibn Omar Kalid ben Hadji."
    Den langen Namen des Doktors sprach er aus ohne auch nur eine Sekunde über den Namen nachdenken zu müssen. Den fragenden Blick seiner gegenüber bemerkend schob er noch schnell nach: "Das steht auch alles da drin." Er wies auf das Pad.
    "Achja, die Ärzte sind keine Militärangehörigen. Daher sind im Zweifel auch die militärischen Verwaltungsoffiziere und natürlich auch die Chiefs Weisungsträger. Ihr Dienstvorgesetzter bin ich. Wenn Sie keine weiteren Fragen haben, wünsche ich Ihnen viel Erfolg hier auf Proteus."

  7. #67
    Ritter Avatar von Tjordas
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    Zitat Zitat von Antigut Beitrag anzeigen

    Aus der Deckung heraus, in der Sam sich befand beobachtete er das Spektakel das Corvan verrichtete. Mit schräg gelegtem Kopf und einer etwas verstörten Mimik, ging Sam langsam zu den beiden dazu. Während Corvan den am Stuhl gefesselten Menschen schon mit Medigel versorgte, steckte Sam, seine Carnifex zurück in das Holster und blickte dann auf die zerfetzte Leiche, des Söldners den Corvan zurichtete. Kopfschüttelnd widmetet er sich dann aber dem Mann auf dem Stuhl. Der Mensch war mit einem Primitivem dünnen Drahtseil an den Stuhl gefesselt worden. Durch die Bewegungen schnitt sich das feine Stück Draht langsam in dessen Hand Gelenke. Seinem Gesicht zu beurteilen, war Sadrios spanischer Herkunft. Gut gebräunt und trug einen auffälligen schwarzen Schnauzer, die Nase war leicht Krumm , und darüber befanden sich große Braune Augen, zur Abrundung des ganzen hatte er eine schlichte schwarzhaarige kurze Frisur, die querbeet vor sich hin wuchs.
    ''Sadrios''?, sagte Sam trocken, und kam dem Mann auf dem Stuhl etwas näher.
    ''Und wer zur Hölle seit ihr?'', antwortete der Schwarzhaarige Mann röchelnd, scheinbar hatte er vor dem Schulter Schuss, schon mehrere Schläge abbekommen die ihn ziemlich demolierten.
    ''Wir haben keine Zeit jetzt für derartige Fragen, Mahesh muss aufgehalten werden, wir wissen das sie für ihn gearbeitet haben sagen sie uns alles was sie Wissen!'', sagte Sam in schneller und ungeduldiger stimme.
    ''ah..da .. das wollen sie also ..! Mahesh ja der Bastard hat die Suns verraten.'', Nachdem Satz spuckte der Schwarzhaarige Blut aus seinem Mund auf den Boden.
    Sam war klar, jetzt war nicht mehr viel Zeit für den gefesselten Mann, entweder füllten seine Lungen sich mit Blut, oder sein Magen.
    ''Wenn sie wollen, dass der Kerl das kriegt was er verdient dann helfen sie uns!'', die Ader an Sams Schläfe schwoll beim sprechen wieder an.
    ''Sie haben ja R – recht … L- Lorek, dass ist ein Planet in den Terminus Systemen..! D – dort war sein nächstes Ziel.. ich habe es gesehen da drüben, in dem Computer steht alles drin...es geht um irgendeine Einrichtung der Turianer. Darum waren die beiden Söldner auch da..nur wegen einer Information, die nicht für meine Ohren bestimmt war pah..'', Dabei lies Sadrios ein gehecheltes lachen von sich.
    Sam war ein wenig verwirrt darüber, dass der Mensch so Kooperativ war und konnte die Frage deshalb nicht lassen.
    ''Wieso erzählen sie das so bereitwillig?''
    ''Was hat ein Mann kurz vor dem Tod, schon noch zu verlieren und ihr seit vermutlich, die letzten mit denen ich sprechen werde.'', sagte Sadrios keuchend. Plötzlich hob Sadrios den Kopf und blickte ernst zu Sam,, geben sie diesem Drecks Schwein was er verdient.'', Sadrios senkte den wieder Kopf und hustete einen Blutigen Auswurf in seinen Schoss. Sam schaute Sadrios für einen Moment mit todernster Miene an, blickte dann jedoch zu Corvan ob dieser eventuell noch eine Frage an Sadrios hatte. Denn das Medigel half Sadrios nur vorübergehend.


    Mit der Hand vor dem Mund lauschte Corvan den geröchelten Ausführungen der ehemaligen Geisel ruhig, brummte dabei hin und wieder nachdenklich, offenbar ebenso skeptisch über die reibungslose Kooperation des Mannes wie Sam.
    "Einrichtung der Turianer auf Lorek? Was soll Mahesh dort?...", murmelte er in seine Handfläche, beugte sich dann aber hinunter, um Sadrios zumindest von seinen Fesseln zu befreien und ihm zumindest zu seinem Bett hinüberzuhelfen. Dort applizierte er noch seine zweite und letzte Ration Medigel auf die Wunde, um zumindest den Schmerz des Mannes weiter zu lindern.
    "Sagen Sie uns noch, Sadrios: Was hat Mahesh Thakkur vor? Was bezweckt er mit den Banden, den Waffenlieferungen, und jetzt mit der turianischen Einrichtung?"
    "Was glaubst du wohl, Weltraumlurch? Er will die Menschen aus dem skyllianischen Randsektor jagen und den Batarianern zu ihrer Rache am Rat verhelfen. Er ist verrückt. Er will die Schuld der Menschheit durch seine Beihilfe büßen. Die Gerechtigkeit wiederherstellen. Aber dafür ist er auch bereit, hunderttausende Opfer zu riskieren"
    "Wird nicht passieren - Werden ihn aufhalten", entgegnete Corvan selbstbewusst mit energischem Kopfschütteln.
    "Ihn vielleicht. Doch ein Gedanke, der einmal gedacht wurde, kann nicht mehr aufgehalten werden. Es werden neue Aufstände mit neuen Anführern folgen. Ihr seid machtlos. Es ist zu spät. Es ist zu spät..."
    Die letzten Worte wiederholte der Sterbende immer und immer wieder in murmelndem Ton, während sein Blick sich immer mehr in die Ferne richtete und sich trübte. Dann schließlich stöhnte er jämmerlich auf, hustete einige Male heftig, sodass ihm Blut aus dem Mundwinkel quoll.
    "Ich sehe nur Leere. Da ist nichts", stöhnte er in seinem letzten Atemzug, bevor seine Mimik erschlaffte.
    Corvan atmete lediglich kurz durch und schloss für einen Moment die Augen, stand dann aber einen Moment später ruckartig auf und ging eilig an Sam vorüber aus dem Apartment.
    "Speichern Sie die Daten aus dem Computer, Sam. Wir fliegen nach Lorek", befehligte er ihn noch im Vorbeigehen. Vor der Tür des Apartments kontaktierte er dann über sein Omnitool die örtlichen Behörden.
    Tjordas ist offline

  8. #68
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    "Mir sind die Ziele dieses Projekts verdammt nochmal egal, wenn es den Patienten gefährdet. Ich will vor allem dass er am Leben bleibt."
    Julian rollte mit den Augen und drehte sich einen Moment lang von Leif weg, als müsse er sich erst sammeln, um keine zu ungehaltene Antwort zu geben. Dennoch fiel seine Reaktion mehr als spöttisch aus, als er die Hände zitternd und schützend vor sein Gesicht hob, um Leifs Haltung zu parodieren.
    "Bleiben Sie auf dem Teppich, Doktor. Erstens sind diese Geräte hier äußerst hilfreich. Dieser Roboterarm hat eine Bewegungspräzison, die um ein Hundertstel kleiner ist als das unwillkürliche Zittern Ihrer Hand, und sei sie noch so ruhig. Sie sollten Ihre Werte und Normen lieber der gegebenen Situation anpassen, statt völlig den technischen Fortschritt abzulehnen. Bleiben Sie vernünftig. Und zweitens hilft uns Ihr lächerlicher hippokratischer Eid hier kein Stück weiter, dieser Mann wird so oder so überleben. Die Frage ist, ob wir eine hundertprozentige Genesung anstreben, dabei aber einen Totalausfall der Bewegungsfähigkeit abseits der Hüfte riskieren, oder ob wir eine geringfügige Bewegungsbeeinträchtigung in Kauf nehmen und dafür die Querschnittslähmung mit Sicherheit vermeiden. Und wenn Sie mich fragen: Dieser Mann ist Soldat. Entweder er ist voll einsatzfähig oder er könnte genauso gut im Rollstuhl sitzen. Ich bin dafür, dass wir die Querschnittslähmung riskieren und die synthetischen Axone implantieren. Ihre Meinung, Svensson? Oder ich ziehe die Sache hier alleine durch"
    Julians wütende Augen fixierten die seines Gegenübers über den aufgeschnittenen Körper hinweg, was wohl umso martialischer wirkte, da beide mit den Skalpellen in den Händen wirkten, als würden sie jeden Augenblick damit aufeinander losgehen. Lediglich die Geräusche des Elektorkardiogramms unterbrachen in regelmäßigem Takt die angespannte Stille im Raum, die sich keiner der Assistenten wagte aufzulösen.


    Pikiert hob er die Brauen. Den Oberkörper leicht nach vorn gelehnt, musterte er Julian eine Weile, ehe er an seinem Mundschutz zupfte und sich buchstäblich Luft machte.
    "Ward, mir geht Ihre persönliche Meinung so unglaublich weit am Arsch vorbei, dass man ihr praktisch auf der Citadel schon winken kann. Wie ich meinen Teil der Arbeit erledige geht sie überhaupt nichts an, haben Sie mich verstanden?"
    Seine Hände hatte Leif unlängst wieder gesenkt, um nicht auf ernsthaft dumme Gedanken zu kommen. Nüchtern betrachtet war das hier vielleicht sinnloses Geplänkel und irgendwann würde einer von ihnen einlenken müssen.
    "Ich schätze Ihre Kompetenzen, ob Sie es glauben oder nicht und Sie dürfen Sie gerne jederzeit zur Anwendung bringen, wenn Sie sich ihren gottverdammt beschissenen Ton mir und MacDarragh gegenüber verkneifen können."
    Der Blonde schloss kurz die Augen und dachte an die unwirschen Formulierungen seines rothaarigen Freundes gegenüber Ward, in der Nachricht, die er heute Morgen bekommen hatte. Dass sich gewisse Leute auf dieser Anlage praktisch alles erzählten, war in diesem Moment der entscheidende Nachteil des Briten.
    Schließlich atmete er sehr lange aus und richtete sich wieder voll auf, bevor er langsam nickte.
    "80% sagten Sie?"
    AeiaCarol ist offline

  9. #69
    Mahou Shoujo  Avatar von Önee-sama
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    Zitat Zitat von Önee-sama Beitrag anzeigen

    Zoia sprang. Was gar nicht so einfach war, ließ sie doch die Hand von Sayuri nicht los...
    DAS wiederum kam aber sowieso mal überhaupt nicht in Frage - zog ihr Körper, der quasi nur noch auf 'Reserve' lief, aus dieser Berührung noch irgendwie Kraft, um weiter zu machen! Wahrscheinlich hätte man sie jetzt, damit sie Sayuri los ließ schon töten müssen, so sehr klammerte sie die Hand ihrer Begleitung fest - und selbst dann, wäre wohl ein Kraftakt nötig gewesen, ihre Finger von dem Menschen, den sie festhielt, zu lösen.
    Dennoch überwand sie die Mauer ohne Schwierigkeiten, landete einigermaßen gekonnt und registrierte, dass auch Sayuri auf ihren Beinen gelandet war. Arko war mit einem Hops direkt neben den beiden Frauen gelandet.
    Zoia sah sich schnell um und verschaffte sich einen Überblick:
    Hamburg war eine fortschrittliche Metropole, was bedeutete, der meiste Verkehr spielte sich durch Gleiter ab. Zudem sorgte das Wetter mit seinem Schnee dafür, dass noch weniger 'Bodenverkehr' herrschte. Da Hamburg aber auch eine Metropole war, waren dennoch einige Fußgänger und vereinzelte Radfahrzeuge aus zu machen.
    Wohin jetzt?
    Zoia war sich klar, dass sie außer Sichtweite mussten - was auch immer sie sich gerade darunter vorzustellen hatte. Außerdem war sie sich zumindest teilweise bewusst, dass sie mit ihrem jetzigen Erscheinungsbild für Aufsehen sorgte.
    Da!
    Sie sah links von sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite eine Einmündung. Ihr Verstand assozierte das mit einer Seitengasse, wie es sie im Territorium ihrer Gang zu Hauf gab. Allein die Enge der Einmündung ließ auf eine einspurige Straße schließen - sie verband eine kleine Nebenstraße mit wenigen Menschen, so wie sie die Hauptstraße direkt vor ihr mit vielen Menschen in Verbindung brachte.
    "Weiter!"
    Nur ein Wort presste sie zwischen ihren Atemzügen hervor, adressiert an Sayuri, Arko und sich selbst als Signal zum Aufbruch...
    Seit dem Sprung waren vielleicht zehn Sekunden vergangen, dennoch trieb sie sich und Sayuri wieder voran, immer noch mit dem Ziel, vom Park weg zu kommen. Und weiterhin umfasste sie Sayuri's Hand, da es ihr wichtig erschien. Wichtiger sogar noch, als ihr eigentliches Ziel, hier zu verschwinden.


    Weiter ging es für die beiden Frauen. Zuerst in einem Tempo, das man wohl als 'schnelles Gehen' bezeichnet hätte. Einerseits ließ Zoia's Kraft nicht mehr wirklich viel mehr zu, anderseits waren sie jetzt auf einer schneebedeckten Wiese und Zoia wollte nicht noch einmal an diesem Tag ausrutschen. Gleichzeitig nutzte Zoia's Verstand dieses gemächliche Tempo dazu, die Umgebung weiter einzuteilen.
    Personen - keiner zu Nahe.
    Fahrzeuge - allesamt weiter weg.

    Deswegen fackelte Zoia auch nicht lange und verfiel zumindest wieder in einen Trab, als sie den geräumten Bürgersteig erreichten. Die Tatsache, dass alle Fahrzeuge, die sich auf der Straße bewegten, weiter weg waren, wurde direkt dazu genutzt auch gleich die Straße zu überqueren und den anderen Bürgersteig zu benutzen.
    Ein neugieriger Passant warf den beiden jungen Frauen fragende Blicke zu, stand er doch keine 10 Meter von der Stelle entfernt, wo Sayuri und Zoia auf der anderen Straßenseite ankamen - immerhin sahen beide Frauen abgekämpft und fertig aus, wobei das Äußerliche von Zoia wohl der Hauptgrund war, gab sie momentan doch ein ziemlich übles Bild ab. Doch Zoia's Verstand tat ihn schnell ab, da er keine Waffe trug und auch sonst nicht gefährlich aussah. Sie wandte sich nach links und zog Sayuri mit sich während Arko an ihrer Seite trottete.
    Bis zur Einmündung in die Seitenstraße war es nicht weit und sie mussten auch nicht mehr an weiteren Fußgängern vorbei. Erst an der Kreuzung passierten sie einen weiteren Mann in nicht mal einem Meter Entfernung.
    "Hey! Ihr Zwei! Braucht ihr-"
    Aus einem Meter Abstand war es offensichtlich, wie es den Frauen ging und der Fußgänger wollte schon seine Hilfe anbieten. Doch darauf ließ sich Zoia nicht ein: Ihr Verstand würde keine Hilfe hier von einem Fremden akzeptieren, ja, im Moment würde sie sich von niemandem außer Sayuri wohl helfen lassen, sah sie in ihrer Pein, die sie verspürte, gepaart mit ihrer Paranoia seit den Ereignissen im Park, doch in den fremden Menschen um sich höchsten eine Bedrohung. So warf sie dem Mann einen Blick zu, der sagte 'Lass mich oder du bist tot!'. In Verbindung mit ihrem Äußerem war dies eine effektivere Drohung, als wenn sie jetzt ihren Revolver gezogen hätte.
    Sie zog Sayuri mit in die Seitenstraße und gab sich immer noch die größte Mühe, zumindest den Trab aufrecht zu erhalten. Durch den Fußgänger, der sie aus Nahem gesehen hatte, gönnte ihr Verstand ihrem Körper aber auch weiterhin keine Ruhe. Als sie zur Linken eine noch schmalere Gasse sah, bog sie spontan dahin ab.
    Zoia hatte sie jetzt, ohne, dass sie es wusste, in einen labyrinth-artigen Komplex an Hinterhofgassen geführt. Noch viermal bog sie in andere Gassen ein, immer abwechselnd mal links, mal rechts. An der Umgebung hätte das wohl niemand ausmachen können, das sie die Richtung geändert hatten, wenn man nicht gerade Einheimischer war und hier lebte.
    Und schließlich war es soweit: Schon beim vorletzten Abbiegen war sie immer langsamer geworden. Gleichzeitig vermochte ihr Verstand zu akzeptieren, dass sie Beide weit genug vom Park weggekommen waren. So ging sie noch ein paar Schritte und sank dann schlussendlich einfach mitten in der Gasse auf ihre Knie. Ihr Atem ging schwer, ihr Körper zitterte und ihr Verstand konnte auch all die Signale ihres Körpers nicht mehr vollständig ausblenden, so das ihr Gehirn jetzt mit Schmerzmeldungen und anderen Problemen, die sie hatte, geflutet wurde.
    Das sie immer noch nicht umfiel verdankte sie wohl der Tatsache, dass sie weiterhin die Hand von Sayuri umklammerte. Einerseits zog sie Energie aus dieser Berührung und andererseits stützte sie das auch.
    Gleichzeitig fing sie an zu weinen: Aus Trauer, da ihr altes Leben, so sehr sie die Gang gefürchtet und verabscheut hat, hier und heute geendet hatte. Soviel war ihr schonungslos und brutal zugleich klar. Das es da kein zurück gab, auch nicht zu Michelle. Aber auch aus Erleichterung vergoss sie Tränen, machte sich nämlich auch der Gedanke breit, dass sie es geschafft hatte, dass Sayuri in Sicherheit war.
    Önee-sama ist offline

  10. #70
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    Auf dem Weg zurück befeuchtete sie in nervöser Manier ihre Lippen und lies ihre rechte Hand mit zwei aufeinander liegenden Keycards spielen und sie aufeinander herumschieben. Sie war spät und dessen war sie sich auch vollstens bewusst. Allerdings gefiel ihr der Zustand nicht halb so gut wie sie dachte. Der vorher noch tiefenentspannte Zustand der Halbitalienerin wich mit dem Moment, in dem erneut Leute an ihr vorbei zogen und sie sich heimlich die Frage stellte, ob das nun nur normale Trainierende waren oder wirklich auch Personen, die unähnlich zu ihr an diesen ganzen, sportlichen Tätigkeiten teilnehmen mussten. Aus ihrem Grüppchen vielleicht sogar. Weshalb genau sie der Beginn dessen mit ein wenig Nervosität plagte konnte sie sich noch nicht so recht ausmachen. Eigentlich war sie was diese Dinge anging mehr als nur locker. Kümmerte sich einen Scheiss um Pünktlichkeit, wenn es nicht gerade sie war, die auf andere warten musste und zuckte nur lässig mit den Schultern wenn sie sich das Gezeter anderer Leute hierzu anhören musste. Gerade zeigte sie aber diese ungewöhnlichen Anzeichen. Sogar, als sie erstmalig ohne Fuehrung den Tuercode in Trakt 8 eingab, nachdem sie ihre Magnetsohlenstiefel vor der Haustüre geschnappt und erstmal dessen Wasser ausgeleert hatte, und dann die Treppen nach oben stieg um Zugang zu ihrem kleinen Kabuff zu bekommen, dass man hier für Patienten Zimmer schimpfte.

    Mit einem Lächeln registrierte sie dabei die andere, kleine Karte, die in ihrer Hand lag. Grau und mit einem deutlichen Trakt 9, 3. OG, Zimmer 4.3 beschriftet. Die musste sie - so war sich Luci sicher - hier ordentlich verstecken.

    Blicke wanderten durch die kleine Unterkunft, die von ihren Ausmassen wirklich nicht mit Leifs Zimmer konkurrieren konnte. Dennoch voller brandneuer Möblierung und in einem schönen, klinischen Ton. Zu ihrer Rechten stand ein kleiner Schreibtisch mit passendem Stuhl, auf dem bereits ein Terminal aufgestellt war und bei ihrem Vorübergehen in einem gewohnten Allianzblau aufflackerte und ein paar Nachrichten in ihrem Patientenposteingang anzeigte. Direkt dahinter anschließend stand schon das Bett - standarisierte Groesse, die sie auch schon aus Krankenhäusern gewohnt war - und bezogen mit einem altrosafarbenen Bezug, der sie schon wirklich anwiderte. Auf der anderen Seite des Raumes und direkt gegenüber (wobei von einer Wand zur anderen vielleicht gerade mal zwei Schritte machbar waren) stand ein Schrank, den Luci direkt aufriss und in dessem Inneren fein säuberlich eingeräumt einen Satz Klamotten entdeckte. Ganz links am Kleiderhaken eine komplette Uniform Allianzklamotten, die sie argwöhnisch herauszog und mit erhobenen Augenbrauen betrachtete. Direkt daneben, ebenfalls auf Kleiderhaken, mehrere Sätze ein und die selbe Sportbekleidung, bestehend aus einer dunkelblauen Shorts mit schwarzen und weißen Applikationen und dem schneeweissen Symbol der Allianz-Einrichtung in der Ecke des rechten Hosenbeines und passend dazu ein Blau-Weisses Tanktop, ebenfalls durchzogen mit gleichfarbigen Applikationen und diesem Symbol, prangend wie ein Stempel. Einen Satz davon zog Luci bereits heraus und warf ihn auf das Bett. In der Kommode unterhalb lag ebenfalls Unterwäsche bereit, die keinen Schönheitsstandard erfüllen konnte, aber der Halbitalienerin ohnehin erstmal egal war, weshalb auch hiervon ein Satz auf dem Bett landete.

    Schneller als erwartet schlüpfte die Schwarzhaarige aus ihren frisch gebügelten Kleidern, lies Leifs Geruch, der daran haftete, zurück und fand sich wenig später in Allianztypischem Look wieder, der so gar nicht nach ihr aussah. Etwas befremdlich nahm sie daraufhin auch ihre viel zu langen Haare mit einem entsprechenden Band zusammen zu einem einfachen Pferdeschwanz, da fiel ihr in die Augen, was ihr eigentlich schon von Beginn an hätte auffallen sollen: Blumen. Nicht viele, nur eine Hand voll. Eine Art, die sie nicht kannte und denen offenbar auch keine Vase gegönnt wurde, sondern noch immer eingewickelt im Papier quer über ihrem Nachttisch lagen.. . Recht zügig wurde der jungen Frau klar, woher die Pflanzen stammen mussten, wo unweigerlich nur eine Person kurzfristigen Zugang zu ihrem Zimmer gehabt hatte.
    "Tja Eszra...", murmelte sie daher sich selbst zu und entließ ein beinahe theatralisches Seufzen, "...ich fürchte das mit uns wird leider nichts mehr." Besonders jetzt nicht mehr, dachte sie, als sie ein passendes Versteck für ihre erbeutete Keycard in das warme Zimmer des Chefarztes suchte und dabei kurzerhand die bereitgelegte Bibel im Nachttischchen zweckentfremdete - den Gedanken übersprang, dass sie bei Berührung fürchtete, zu Staub zu zerfallen - und mit einem kleinen Reiben ihres Fingernagels den eingeklebten Teil des Einbandes löste um sie dort wie in einen Kartenschlitz stecken zu können. Oh ja, das Versteck war passend. Selten war ihr etwas heiliger als diese Karte.
    Luceija ist offline

  11. #71
    Ritter Avatar von Tjordas
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    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen

    Pikiert hob er die Brauen. Den Oberkörper leicht nach vorn gelehnt, musterte er Julian eine Weile, ehe er an seinem Mundschutz zupfte und sich buchstäblich Luft machte.
    "Ward, mir geht Ihre persönliche Meinung so unglaublich weit am Arsch vorbei, dass man ihr praktisch auf der Citadel schon winken kann. Wie ich meinen Teil der Arbeit erledige geht sie überhaupt nichts an, haben Sie mich verstanden?"
    Seine Hände hatte Leif unlängst wieder gesenkt, um nicht auf ernsthaft dumme Gedanken zu kommen. Nüchtern betrachtet war das hier vielleicht sinnloses Geplänkel und irgendwann würde einer von ihnen einlenken müssen.
    "Ich schätze Ihre Kompetenzen, ob Sie es glauben oder nicht und Sie dürfen Sie gerne jederzeit zur Anwendung bringen, wenn Sie sich ihren gottverdammt beschissenen Ton mir und MacDarragh gegenüber verkneifen können."
    Der Blonde schloss kurz die Augen und dachte an die unwirschen Formulierungen seines rothaarigen Freundes gegenüber Ward, in der Nachricht, die er heute Morgen bekommen hatte. Dass sich gewisse Leute auf dieser Anlage praktisch alles erzählten, war in diesem Moment der entscheidende Nachteil des Briten.
    Schließlich atmete er sehr lange aus und richtete sich wieder voll auf, bevor er langsam nickte.
    "80% sagten Sie?"


    Zugegebenermaßen belustigte es Julian ein wenig, wie sein Kollege nach seinem ausfallenderen Ton buchstäblich nach Luft schnappen musste und es war sicher auch von Vorteil, dass Leif diese Belustigung unter dem Mundschutz nicht sehen konnte.
    "... wenn Sie sich ihren gottverdammt beschissenen Ton mir und MacDarragh gegenüber verkneifen können."
    Schnell entglitt ihm nun das Lächeln, als er bemerken musste, wie schnell sich sein emotionaler Ausbruch des Vortages schon herumgesprochen hatte. Anstatt wütend zu reagieren, hob er lediglich überrascht beide Augenbrauen und quittierte die Bemerkung nur mit einem kurzen Brummen. Sich über medizinische Entscheidungen zu streiten hatte zumindest noch einen Restfaktor an Seriösität, doch er weigerte sich, den Disput auf persönlicher Ebene weiterzuführen.
    "Ich sage Ihnen nicht, wie Sie Ihre Arbeit zu machen haben, aber dieser Bursche hier ist dummerweise sozusagen unser Gemeinschaftsprojekt", griff er dann stattdessen das vorangegangene Thema auf.
    "Mein Vorschlag, und das ganz ohne Handlungsanweisung an Sie, wäre es, das Risiko einzugehen, weil ich glaube, dass man von uns hundertprozentige Genesung erwartet. Wenn Sie, als der medizinische Leiter der Einrichtung aber sagen, dass wir hier keine Risiken eingehen muss ich das wohl akzeptieren"
    Es lag nun auf einmal keinerlei Anklage mehr in seiner Stimme. Etwas in ihm schien sich entschlossen zu haben, dass die Konfontation kein geeigneter Weg zum Ziel war. Entsprechend ließ er Leif auch die stille Bedenkzeit nach seinen Ausführungen und blickte ihn nur erwartungsvoll knapp unter den Brauen hindurch an.
    "80% sagten Sie?"
    "Unter optimalen Bedingungen. Wozu auch zählt, dass wir uns möglichst bald entscheiden, bevor das Zellsterben einsetzt"
    Tjordas ist offline

  12. #72
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Zugegebenermaßen belustigte es Julian ein wenig, wie sein Kollege nach seinem ausfallenderen Ton buchstäblich nach Luft schnappen musste und es war sicher auch von Vorteil, dass Leif diese Belustigung unter dem Mundschutz nicht sehen konnte.
    "... wenn Sie sich ihren gottverdammt beschissenen Ton mir und MacDarragh gegenüber verkneifen können."
    Schnell entglitt ihm nun das Lächeln, als er bemerken musste, wie schnell sich sein emotionaler Ausbruch des Vortages schon herumgesprochen hatte. Anstatt wütend zu reagieren, hob er lediglich überrascht beide Augenbrauen und quittierte die Bemerkung nur mit einem kurzen Brummen. Sich über medizinische Entscheidungen zu streiten hatte zumindest noch einen Restfaktor an Seriösität, doch er weigerte sich, den Disput auf persönlicher Ebene weiterzuführen.
    "Ich sage Ihnen nicht, wie Sie Ihre Arbeit zu machen haben, aber dieser Bursche hier ist dummerweise sozusagen unser Gemeinschaftsprojekt", griff er dann stattdessen das vorangegangene Thema auf.
    "Mein Vorschlag, und das ganz ohne Handlungsanweisung an Sie, wäre es, das Risiko einzugehen, weil ich glaube, dass man von uns hundertprozentige Genesung erwartet. Wenn Sie, als der medizinische Leiter der Einrichtung aber sagen, dass wir hier keine Risiken eingehen muss ich das wohl akzeptieren"
    Es lag nun auf einmal keinerlei Anklage mehr in seiner Stimme. Etwas in ihm schien sich entschlossen zu haben, dass die Konfontation kein geeigneter Weg zum Ziel war. Entsprechend ließ er Leif auch die stille Bedenkzeit nach seinen Ausführungen und blickte ihn nur erwartungsvoll knapp unter den Brauen hindurch an.
    "80% sagten Sie?"
    "Unter optimalen Bedingungen. Wozu auch zählt, dass wir uns möglichst bald entscheiden, bevor das Zellsterben einsetzt"


    Er dachte eine Menge in diesem Moment. An die Art, wie sein Gegenüber ihn noch Minuten zuvor gefühlt zum eigenen Assistenten degradiert hatte und an Odinn. An den Mann, der hier vor ihm lag und ihm seine Entscheidung mehr oder weniger oder auch gar nicht übel nehmen würde. Der ihm dankbar wäre oder auch nicht. Leif hasste diese Position, in der er über Köpfe hinweg Entscheidungen treffen musste. Diese Entscheidungen. Nicht zuletzt deswegen kam in diesem Moment so etwas wie Dankbarkeit in ihm auf. Ohne sich seinen inneren Zwist anmerken zu lassen, nickte er letztlich.
    "Gut. Sehen wir zu dass wir diesen Kerl wieder hinkriegen."
    AeiaCarol ist offline

  13. #73
    Ritter Avatar von Tjordas
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    Er dachte eine Menge in diesem Moment. An die Art, wie sein Gegenüber ihn noch Minuten zuvor gefühlt zum eigenen Assistenten degradiert hatte und an Odinn. An den Mann, der hier vor ihm lag und ihm seine Entscheidung mehr oder weniger oder auch gar nicht übel nehmen würde. Der ihm dankbar wäre oder auch nicht. Leif hasste diese Position, in der er über Köpfe hinweg Entscheidungen treffen musste. Diese Entscheidungen. Nicht zuletzt deswegen kam in diesem Moment so etwas wie Dankbarkeit in ihm auf. Ohne sich seinen inneren Zwist anmerken zu lassen, nickte er letztlich.
    "Gut. Sehen wir zu dass wir diesen Kerl wieder hinkriegen."


    "Na, dann können wir ja endlich weiterarbeiten wie Profis", atmete er mit einem zufriedenen Nicken auf und winkte dann einen Assistenten heran.
    "Wir brauchen den Axongenerator und den Faserscanner", wies er diesen an und wandte sich dann wieder Leif zu.
    "Sie können derweil weiter die Splitter entfernen, gerne auch per Hand. Wenn sie möchten sogar mit Voodoozaubern und Heilkräutern, wenn Sie es doch eher auf die altmodische Tour mögen", spöttelte er dann doch noch etwas, ohne dabei aber besonders giftig zu klingen, sondern eher auf eine fast freundliche Art neckisch. Kurz darauf nahm er die Geräte von seinem Assistenten entgegen und begann damit, in mühsamer Kleinstarbeit die beschädigten Nervenenden des Knochenmarks zu scannen und anschließend mit einer auf dem Robterarm geführten Nadel und mit Hilfe einer einer mikroskopischen Aufnahme auf einem Monitor ihren passenden synthetischen Ersatz an die Nervenenden anzubringen. Hierbei kamen sich Julians sperriger Apparat und Leifs Skalpell nur allzu häufig in die Quere, was wohl bei beiden für entsprechende Entnervung sorgte.

    Nach etwa einer halben Stunde war auf Leifs Seite zumindest die Entfernung der Splitter weitgehend abgeschlossen, sodass für diesen die Vorbereitung der Spondylodese und des Implantats anstand, während Julian noch immer gut die Hälfte der beschädigten Pyramidalbahn zu ersetzen hatte. Als auch dies schließlich beendet war, zog sich Julian völlig erschöpft von der einstündigen Konzentrationsanstrengung für einige Minuten aus dem OP zurück, während Leif bereits mit der Befestigung des halbbeweglichen Implantats zur Versteifung der drei betroffenen Wirbel begann. In diesem Schritt der Operation hielt sich Julian größtenteils zurück, beobachtete die meiste Zeit nur stillschweigend, wie Leif die Bohrungen in den Wirbel setzte und wies lediglich, wohl zu dessen Verärgerung, immer wieder auf bestimmte Nervenbahnen hin, die Leif sich hüten sollte, nicht zu beschädigen.
    Als das Implantat endlich fest saß und die Spreizklammern aus der Wunde entfernt wurden, waren sich die beiden wohl zunächst nicht einig, wer die Ehre hatte, die Öffnung wieder zu vernähen, wobei Julian Leif dann aber wieder den Vortritt ließ und ihn anschließend sogar mit leicht spöttischem Unterton für die saubere Naht mit beglückwünschte.
    "Wie aus dem Bilderbuch. Gute Arbeit, Doktor Svensson", schmunzelte er, zog sich dann im Umdrehen den Mundschutz herunter und verließ mit einem zufriedenen "Saubermachen und ab in den Aufwachraum mit dem Kerl" den Op-Saal.
    Tjordas ist offline

  14. #74
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    "7:70 Uhr, Ma'am."
    "Es gab Probleme mit de-"
    "Fangen Sie garnicht erst an mit Ausreden um sich zu werfen, Miss Ascaiath. Wir warten seit 23 Minuten, sie können froh sein, dass wir überhaupt noch da sind."
    "Schon gut schon gut..", hob sie beide Hände leicht an und widmete diesen eigenartigen Leuten skeptische Blicke. Nicht genug, dass die Halbitalienerin genug Stress damit hatte, sich in diesem schier ewiglangen Stadium zurecht zu finden, war es eine wirkliche Herausforderung unausgeschlafen die Trainingshalle zu finden, die im unteren Stock sein sollte. Dort angekommen konnte sie schon jetzt genervte Blicke von Mitpatienten ertragen, die mit Augenrollen und Gemurmel die unnötig lange Wartezeit kommentierten. Wirklich groß war die Gruppe zwar nicht, aber das bedeutete nicht, dass ihr die Sache weniger auf die Nerven ging. Allem, was sie wirklich den Stempel 'erstaunlich' aufdrücken konnte war die Halle, in der das alles stattfand. Den zwecken angepasst projizierte man eine direkt auf dem Hallenboden eine Tartanbahn, die nach Originalmassstab nur einen Bruchteil der Halle einnahm. Irgendwie wirkte es leicht skurril und ungewohnt. Moderne Technik kannte sie ja, aber diese Ausmasse waren aeusserst interessant. Bei naeherem Blick erkannte die bald Dreissigjaehrige sogar, dass jeder Schritt einen leichten, farbigen Fussabdruck hinterlies, der nur sehr langsam abklang. Offenbar wurden also über den Boden auch gleichzeitig die Schritte getrackt.
    "Wollen Sie hier Wurzeln schlagen?", kam sofort der verbale Schuss ins Knie von diesem komischen Heini, der mit Visor und einer obligatorischen, holografischen Uhr an seinem Handgelenk die ganze Scheisse überwachte.
    "Rauf aufs Feld. Ihr Ziel sind 2 Kilometer in der Vorgabe von 15 Minuten. Aber heben Sie die Hand bevor sie uns umkippen...und jetzt Go!"
    Mehr als nur skeptisch und irgendwie auch sichtlich überfordert mit der Situation (hauptsächlich dem Part hier herumgescheucht zu werden anstatt selbst herum zu scheuchen) scheuchte man sie regelrecht mit einem viel zu lauten Pfeifton auf und sie fand sich wenig später in einem Lauf, der ihr so gar nicht gefiel. Das hier hatte nichts mit der Flucht vor Attentätern bei einer Hochzeit gemein. Und auch nicht mit einem Sprint barfuß durch die Trümmer der Citadel. Das war einfach nur...nervig. Fliehen oder wirklichen Grund. Und dann noch mit ihrer Lunge.
    Aber wenn Luceija eines hatte, war es eine Menge wiedergefundenen Stolz, gemischt mit dieser Barriere, die sie permanent aufrecht erhielt um niemanden dort mehr hin zu lassen, wo sie auch nur irgendetwas treffen konnte. Abgesehen von letzter Nacht. Von diesem...Fehler in ihrem Plan. Diesem nicht einkalkulierten Mann, den sie nun auf dem Kopf bannen musste um die Geschwindigkeit zu halten und sich selbst zu fordern.

    Das Ende vom Lied, nach diversen solcher Uebungen rund um dieses erste Thema war für Luceija nicht nur entsprechend niederschmetternd im ausdauertechnischen Sinne, sondern auch verdammt niederschmetternd war die Ergebnisse betraf. Allerdings, was erwartete man auch von einem Junkie mit einer Dauerkarte fürs Krankenhaus? Nicht viel mehr als das, was sie nun nach etwa 3 Stunden harter Arbeit in der Trainingshalle erwartet hatte: Komplettes K.O. . Gerade noch genug Restausdauert für einen "Sprint" zurück in die Unterkunft und eine lange, verdammt lange Dusche...das war wohl das dämlichste, was sie seit langem getan hatte.
    Luceija ist offline

  15. #75
    Waldläufer Avatar von Antigut
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    Mit der Hand vor dem Mund lauschte Corvan den geröchelten Ausführungen der ehemaligen Geisel ruhig, brummte dabei hin und wieder nachdenklich, offenbar ebenso skeptisch über die reibungslose Kooperation des Mannes wie Sam.
    "Einrichtung der Turianer auf Lorek? Was soll Mahesh dort?...", murmelte er in seine Handfläche, beugte sich dann aber hinunter, um Sadrios zumindest von seinen Fesseln zu befreien und ihm zumindest zu seinem BETT[Bild: arrow-10x10.png] hinüberzuhelfen. Dort applizierte er noch seine zweite und letzte Ration Medigel auf die Wunde, um zumindest den Schmerz des Mannes weiter zu lindern.
    "Sagen Sie uns noch, Sadrios: Was hat Mahesh Thakkur vor? Was bezweckt er mit den Banden, den Waffenlieferungen, und jetzt mit der turianischen Einrichtung?"
    "Was glaubst du wohl, Weltraumlurch? Er will die Menschen aus dem skyllianischen Randsektor jagen und den Batarianern zu ihrer Rache am Rat verhelfen. Er ist verrückt. Er will die Schuld der Menschheit durch seine Beihilfe büßen. Die Gerechtigkeit wiederherstellen. ABER[Bild: arrow-10x10.png] dafür ist er auch bereit, hunderttausende Opfer zu riskieren"
    "Wird nicht passieren - Werden ihn aufhalten", entgegnete Corvan selbstbewusst mit energischem Kopfschütteln.
    "Ihn vielleicht. Doch ein Gedanke, der einmal gedacht wurde, kann nicht mehr aufgehalten werden. Es werden neue Aufstände mit neuen Anführern folgen. Ihr seid machtlos. Es ist zu spät. Es ist zu spät..."
    Die letzten Worte wiederholte der Sterbende immer und immer wieder in murmelndem Ton, während sein Blick sich immer mehr in die Ferne richtete und sich trübte. Dann schließlich stöhnte er jämmerlich auf, hustete einige Male heftig, sodass ihm Blut aus dem Mundwinkel quoll.
    "Ich sehe nur Leere. Da ist nichts", stöhnte er in seinem letzten Atemzug, bevor seine Mimik erschlaffte.
    Corvan atmete lediglich kurz durch und schloss für einen Moment die Augen, stand dann ABER[Bild: arrow-10x10.png] einen Moment später ruckartig auf und ging eilig an Sam vorüber aus dem Apartment.
    "Speichern Sie die Daten aus dem Computer, Sam. Wir fliegen nach Lorek", befehligte er ihn noch im Vorbeigehen. Vor der Tür des APARTMENTS[Bild: arrow-10x10.png]kontaktierte er dann über sein Omnitool die örtlichen Behörden.

    Sam wischte sich mit dem Ärmel seines Anzugs, den Schweiß von der Stirn. Mit einem nachdenklichen Blick, beobachtete er die letzten Minuten von Sadrios leben. Bis dieser letztlich Starb. Die Worte von Corvan, flogen an Sam zuerst vorbei, doch schüttelte er dann geschwind mit dem Kopf und ging zu dem Computer. Mit einigen Klicks, auf einem Touch Panel speicherte Sam die Daten und ging Corvan hinter her.


    Schließlich machten die beiden sich auf, zurück zu Corvans Raumkreuzer...


    Nachdem sie die Ausrüstung ablegten und ein wenig ruhe wieder einkehrte. Lies sich Sam mit einem Seufzer neben Corvan in den Cockpit Stuhl sacken und gab die Koordinaten für Lorek ein. Diesmal war der Flug glücklicherweise nicht so lange wie der zuvor. Als der Raumkreuzer Start Erlaubnis bekam, flogen sie mit dem beinahe lautlosen antrieb, sachte aus dem Raumhafen heraus. Während Sam die Log Daten vom Computer noch einmal so unter Betracht nahm, viel ihm etwas auf was er Corvan sofort mitteilen musste ,, Oh.. Schau mal, der Ort ist vermerkt in dem die Turianer sich aufhalten sollen, scheint sich um eine Art Mech - Fabrik zu Handeln, so wie das hier aussieht.. sollte uns das beunruhigen?''
    "Sinnlos ist ein Leben, ohne Sinn für Unsinn!"
    Antigut ist offline

  16. #76
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Zitat Zitat von Tjordas Beitrag anzeigen

    "Na, dann können wir ja endlich weiterarbeiten wie Profis", atmete er mit einem zufriedenen Nicken auf und winkte dann einen Assistenten heran.
    "Wir brauchen den Axongenerator und den Faserscanner", wies er diesen an und wandte sich dann wieder Leif zu.
    "Sie können derweil weiter die Splitter entfernen, gerne auch per Hand. Wenn sie möchten sogar mit Voodoozaubern und Heilkräutern, wenn Sie es doch eher auf die altmodische Tour mögen", spöttelte er dann doch noch etwas, ohne dabei aber besonders giftig zu klingen, sondern eher auf eine fast freundliche Art neckisch. Kurz darauf nahm er die Geräte von seinem Assistenten entgegen und begann damit, in mühsamer Kleinstarbeit die beschädigten Nervenenden des Knochenmarks zu scannen und anschließend mit einer auf dem Robterarm geführten Nadel und mit Hilfe einer einer mikroskopischen Aufnahme auf einem Monitor ihren passenden synthetischen Ersatz an die Nervenenden anzubringen. Hierbei kamen sich Julians sperriger Apparat und Leifs Skalpell nur allzu häufig in die Quere, was wohl bei beiden für entsprechende Entnervung sorgte.

    Nach etwa einer halben Stunde war auf Leifs Seite zumindest die Entfernung der Splitter weitgehend abgeschlossen, sodass für diesen die Vorbereitung der Spondylodese und des Implantats anstand, während Julian noch immer gut die Hälfte der beschädigten Pyramidalbahn zu ersetzen hatte. Als auch dies schließlich beendet war, zog sich Julian völlig erschöpft von der einstündigen Konzentrationsanstrengung für einige Minuten aus dem OP zurück, während Leif bereits mit der Befestigung des halbbeweglichen Implantats zur Versteifung der drei betroffenen Wirbel begann. In diesem Schritt der Operation hielt sich Julian größtenteils zurück, beobachtete die meiste Zeit nur stillschweigend, wie Leif die Bohrungen in den Wirbel setzte und wies lediglich, wohl zu dessen Verärgerung, immer wieder auf bestimmte Nervenbahnen hin, die Leif sich hüten sollte, nicht zu beschädigen.
    Als das Implantat endlich fest saß und die Spreizklammern aus der Wunde entfernt wurden, waren sich die beiden wohl zunächst nicht einig, wer die Ehre hatte, die Öffnung wieder zu vernähen, wobei Julian Leif dann aber wieder den Vortritt ließ und ihn anschließend sogar mit leicht spöttischem Unterton für die saubere Naht mit beglückwünschte.
    "Wie aus dem Bilderbuch. Gute Arbeit, Doktor Svensson", schmunzelte er, zog sich dann im Umdrehen den Mundschutz herunter und verließ mit einem zufriedenen "Saubermachen und ab in den Aufwachraum mit dem Kerl" den Op-Saal.


    Leif sagte nichts mehr und würdigte Julians Abgang keines Blickes, der für seine Gewohnheiten vornehmlich von Arroganz gegenüber den Anwesenden geprägt war. Stattdessen sorgte er mitsamt einer Schwester und dem allseits beweglichen Operationstisch dafür, dass Morris weich auf der bereitgestellten Trage landete, mit der man ihn aus dem Saal verfrachtete.
    "Setzen Sie die intravenösen Anästhetika ab und Opioide an. Das Isofluran fahren wir innerhalb der nächsten Stunde runter, damit der arme Kerl nicht mit Schmerzen aufwacht."
    Die Fachpflegerin zu seiner Rechten nickte und es bedurfte keiner weiteren Anweisungen mehr, sodass auch Leif sich in Bewegung setzte und schon auf dem Weg in den Vorraum den Kittel loswurde. Es war zweifelsfrei und trotz der kurzen Wortgefechte ein angenehmes Unterfangen gewesen, auf diese Weise zu arbeiten. Dennoch seufzend lehnte er sich gegen einer der Stahlspülen und sah auf die Uhr.

    Um den Mittag herum dürfte langsam aber sicher jeder in Richtung der Mensa rennen und er sollte dasselbe tun, womit der Blonde sich aufrichtete und die Praxis in ungewöhnlich langsamen Schritten verließ, durch den seichten Regen stiefelte und irgendwann vom Ruf seines Namens aufgehalten wurde.
    "Wir haben die Ergebnisse der ersten Gruppe, Doc. Für's Protokoll hab ich sie Ihnen schon geschickt."
    Es sah ganz danach aus als sollte das ein Smalltalk werden, wie der große Dunkelhaarige in seinen Turnschuhen so zu ihm aufschloss und dann neben ihm herging.
    "Und wie waren die..?", interessierte es Leif eigentlich - noch - nicht im Geringsten, während er sich nicht aufhalten ließ.
    "Bis auf zwei Ausnahmen ziemlich gut. Mister Aguiler hat sich allerdings einiger Übungen verweigert und Miss Ascaiath-...Nun ja. Sie hat wohl ihr Bestes getan, nachdem sie eine Weile zu spät kam."
    Er musste unweigerlich Schmunzeln und diesen Ausdruck zeitgleich vor seinem Kollegen verstecken, was ihm jedoch nicht wirklich gelang, worauf der die ganze Sache vollkommen missinterpretierte.
    "Wenn Sie mich fragen, sollten wir Aguiler ausschließlich auf die rote Couch werfen und Ascaiath ein paar zusätzliche Runden ziehen lassen, bis sie mit den anderen mithalten kann. Ansonsten rennen unsere einbeinigen Patienten im Training bald schneller als sie."
    Leif lachte süffisant und lang, während er auf das Gebäude der Patienten schielte und die kleinen Gruppen auf das Außengelände strömen sah. Luceija war nicht darunter und so wagte er den Versuch, zu sehen ob sie mittlerweile wieder Herrin ihrer Keycard war, die sie an den Barmann verloren hatte.
    Dabei erstarb sein Lachen langsam und er warf einen sehr eindeutigen Blick zu seinem Nebenmann, bevor er abdrehte und in Richtung der Unterkünfte ging.
    "Ich frag Sie aber nicht."
    AeiaCarol ist offline

  17. #77
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    Leif sagte nichts mehr und würdigte Julians Abgang keines Blickes, der für seine Gewohnheiten vornehmlich von Arroganz gegenüber den Anwesenden geprägt war. Stattdessen sorgte er mitsamt einer Schwester und dem allseits beweglichen Operationstisch dafür, dass Morris weich auf der bereitgestellten Trage landete, mit der man ihn aus dem Saal verfrachtete.
    "Setzen Sie die intravenösen Anästhetika ab und Opioide an. Das Isofluran fahren wir innerhalb der nächsten Stunde runter, damit der arme Kerl nicht mit Schmerzen aufwacht."
    Die Fachpflegerin zu seiner Rechten nickte und es bedurfte keiner weiteren Anweisungen mehr, sodass auch Leif sich in Bewegung setzte und schon auf dem Weg in den Vorraum den Kittel loswurde. Es war zweifelsfrei und trotz der kurzen Wortgefechte ein angenehmes Unterfangen gewesen, auf diese Weise zu arbeiten. Dennoch seufzend lehnte er sich gegen einer der Stahlspülen und sah auf die Uhr.

    Um den Mittag herum dürfte langsam aber sicher jeder in Richtung der Mensa rennen und er sollte dasselbe tun, womit der Blonde sich aufrichtete und die Praxis in ungewöhnlich langsamen Schritten verließ, durch den seichten Regen stiefelte und irgendwann vom Ruf seines Namens aufgehalten wurde.
    "Wir haben die Ergebnisse der ersten Gruppe, Doc. Für's Protokoll hab ich sie Ihnen schon geschickt."
    Es sah ganz danach aus als sollte das ein Smalltalk werden, wie der große Dunkelhaarige in seinen Turnschuhen so zu ihm aufschloss und dann neben ihm herging.
    "Und wie waren die..?", interessierte es Leif eigentlich - noch - nicht im Geringsten, während er sich nicht aufhalten ließ.
    "Bis auf zwei Ausnahmen ziemlich gut. Mister Aguiler hat sich allerdings einiger Übungen verweigert und Miss Ascaiath-...Nun ja. Sie hat wohl ihr Bestes getan, nachdem sie eine Weile zu spät kam."
    Er musste unweigerlich Schmunzeln und diesen Ausdruck zeitgleich vor seinem Kollegen verstecken, was ihm jedoch nicht wirklich gelang, worauf der die ganze Sache vollkommen missinterpretierte.
    "Wenn Sie mich fragen, sollten wir Aguiler ausschließlich auf die rote Couch werfen und Ascaiath ein paar zusätzliche Runden ziehen lassen, bis sie mit den anderen mithalten kann. Ansonsten rennen unsere einbeinigen Patienten im Training bald schneller als sie."
    Leif lachte süffisant und lang, während er auf das Gebäude der Patienten schielte und die kleinen Gruppen auf das Außengelände strömen sah. Luceija war nicht darunter und so wagte er den Versuch, zu sehen ob sie mittlerweile wieder Herrin ihrer Keycard war, die sie an den Barmann verloren hatte.
    Dabei erstarb sein Lachen langsam und er warf einen sehr eindeutigen Blick zu seinem Nebenmann, bevor er abdrehte und in Richtung der Unterkünfte ging.
    "Ich frag Sie aber nicht."


    Sportkleidung...Trainungsanzug. Sportkleidung...Trainingsanzug. Hin und her huschte der Blick der Halbitalienerin, als sie wieder vor geöffnetem Schrank stand - ihre durchschwitzten Sportklamotten von Vorhin bereits in einer überaus praktischen Dreckwaesche-Klappe im Flur zum Waschen entsorgt - und eingewickelt in ein großes Handtuch, dass natürlich auch die Stickerei in Form des C-Darwin-Logos, kombiniert mit dem der Allianz in einer Ecke trug, über ihre nächste Kleiderwahl sinnierte. Zum Glück dachten diese Leute hier nach und offerierten auch noch einen kleinen Stapel fünf bereitgelegter Shirts, die alle in ihrer Groesse - wenn man das noch Groesse nennen konnte - passend bereitlagen. Also würde es das werden. Sportshorts und Shirt, bevor sie sich aufmachte und nur bewaffnet mit Klamotten und der Keycard barfuss ueber den glatten stapfte um in Richtung der Gemeinschaftsduschen zu verschwinden. Dank ihrer klugen Wahl gerade jetzt zu duschen hatte sie hier wenigstens ihre Ruhe, wobei es nicht gerade so war, dass sie Gemeinschaftsduschen nicht gewohnt gewesen wäre. Sogar die, die keine dünnen Kabinenwaende boten. Noveria legte darauf keinen großen Wert. Damals nicht mal auf Geschlechtertrennung.

    Entsprechend seufzend schaltete sie also das Wasser mit wenigen Handgriffen an, regulierte die Gradzahl mit einer simplen Gestensteuerung und traute dem schwall an mit Licht gefärbtem Wasser, welches die Temperatur veranschaulichte. Blau. Eiskalt. Im ersten Moment mehr als erschreckend kalt, im zweiten etwas stechend, im Dritten jedoch genau richtig. Gut, um sich erholend mit der Stirn gegen die Wand zu lehen und einfach nur das Wasser zu geniessen. Verdammte Sportaufgaben..spürte sie jetzt schon jeden selten genutzten Muskel in ihrem dürren Leib. Noch zwei Wochen hier und sie könnte sich was Fitness anginge direkt ins Allianzmilitaer schreiben..könnte. Würde sie aber nicht.
    Luceija ist offline

  18. #78
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    Sportkleidung...Trainungsanzug. Sportkleidung...Trainingsanzug. Hin und her huschte der Blick der Halbitalienerin, als sie wieder vor geöffnetem Schrank stand - ihre durchschwitzten Sportklamotten von Vorhin bereits in einer überaus praktischen Dreckwaesche-Klappe im Flur zum Waschen entsorgt - und eingewickelt in ein großes Handtuch, dass natürlich auch die Stickerei in Form des C-Darwin-Logos, kombiniert mit dem der Allianz in einer Ecke trug, über ihre nächste Kleiderwahl sinnierte. Zum Glück dachten diese Leute hier nach und offerierten auch noch einen kleinen Stapel fünf bereitgelegter Shirts, die alle in ihrer Groesse - wenn man das noch Groesse nennen konnte - passend bereitlagen. Also würde es das werden. Sportshorts und Shirt, bevor sie sich aufmachte und nur bewaffnet mit Klamotten und der Keycard barfuss ueber den glatten stapfte um in Richtung der Gemeinschaftsduschen zu verschwinden. Dank ihrer klugen Wahl gerade jetzt zu duschen hatte sie hier wenigstens ihre Ruhe, wobei es nicht gerade so war, dass sie Gemeinschaftsduschen nicht gewohnt gewesen wäre. Sogar die, die keine dünnen Kabinenwaende boten. Noveria legte darauf keinen großen Wert. Damals nicht mal auf Geschlechtertrennung.

    Entsprechend seufzend schaltete sie also das Wasser mit wenigen Handgriffen an, regulierte die Gradzahl mit einer simplen Gestensteuerung und traute dem schwall an mit Licht gefärbtem Wasser, welches die Temperatur veranschaulichte. Blau. Eiskalt. Im ersten Moment mehr als erschreckend kalt, im zweiten etwas stechend, im Dritten jedoch genau richtig. Gut, um sich erholend mit der Stirn gegen die Wand zu lehen und einfach nur das Wasser zu geniessen. Verdammte Sportaufgaben..spürte sie jetzt schon jeden selten genutzten Muskel in ihrem dürren Leib. Noch zwei Wochen hier und sie könnte sich was Fitness anginge direkt ins Allianzmilitaer schreiben..könnte. Würde sie aber nicht.


    Er hatte unlängst einen Fuß in den Flur des ersten Stocks gesetzt und sich umgesehen, als Kori ihm entgegenkam. Offensichtlich als eine der Letzten hier oben, nickte sie, begleitet von ihrem immer gleichen Gesichtsausdruck und grüßte mit einem förmlichen "Sir.", als sie an ihm vorbeirauschen wollte, jedoch aufgehalten wurde.
    "Wie war der Testlauf, Commander?", wollte er über die Schulter hinweg wissen und wandte sich ihr zu. Sie wirkte mit ihren hochgezogenen Brauen etwas erstaunt, nickte jedoch ein zweites Mal.
    "Gut. Das Training fordert, aber das kriege ich schon hin."
    Sie stand als eine dieser typischen Militärs vor ihm. Ernst und zurückhaltend, dabei gedrungen freundlich, mit ihrem obligatorischen Dutt, der aus dunkelbraunem Haar auf ihrem Kopf thronte. Er musterte sie einen kurzen Moment, bevor er wieder aufsah und lächelte.
    "Schön. Ich bin auf der Suche nach Lieutenant Wesley und Miss Ascaiath. Eine Ahnung ob ich sie hier noch treffe?"
    Wieder verzog sie das Gesicht auf eine Weise, die ihn den Ausdruck nicht deuten ließ.
    "Wesley ist schon raus, wir haben uns eben unterhalten.", das wusste er längst, war er ihr selbst über den Weg gelaufen. Dieser zweite Name war nur eine billige Tarnung um niemanden hellhörig werden zu lassen. Wer wusste schon wie unbemerkt Luceija heute Morgen seinem Trakt entkommen war.
    "Die andere habe ich zuletzt in den Waschräumen gesehen, aber wo sie ist, kann ich Ihnen nicht sagen."
    Sie behielt diesen eisernen Ausdruck bei, während Leif mit aller Bemühung dieses Schmunzeln auf seinem Gesicht in ein freundliches Lächeln zu verwandeln versuchte und hoffentlich nicht scheiterte.
    "Na dann. Danke, Commander.", wuchs es zu einem Cookie-Dent-Grinsen heran, wobei er zusah wie sie sich mit einem vollkommen übertriebenem Salut verabschiedete und ihn allein ließ. Allein-...Er kam sich kurz vor wie ein ganz, ganz fieser Lüstling, der einfach nicht umhin kam die Gemeinschaftsduschen anzusteuern, die Tür zur Seite schwingen zu lassen und bedächtig den Bereich mit den Waschbecken zu durchqueren, um noch eine Tür aufgehen zu lassen.
    Wenn der Blonde ehrlich war, hatte er nicht die geringste Idee einer Ausrede parat, wenn man ihn hier, umhüllt vom Dampf der heißen Dusche, erwischen würde. Tatsächlich aber hatte er richtig gezählt, als er kurzweilig vor dem Gebäude gestanden hatte. Außer Luceija fehlte offensichtlich niemand. Es könnte höchstens jemand zurückkommen, doch daran dachte der Schwede kaum, als er seine Hand auf der oberen Kante der Tür platzierte und einen winzigen, wirklich winzigen Blick über die vergleichsweise niedrige Abgrenzung der Dusche warf. Blinzelnd, schmunzelnd und mit diesem ziemlich eindeutigen Kribbeln in der Magengegend, seufzte er tief. Fast ein bisschen wohlig, wobei dieser Gesichtsausdruck anhielt.
    "Du solltest sie beim Essen nicht zu lange warten lassen, so wie deinen Trainer heute morgen."
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  19. #79
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    Er hatte unlängst einen Fuß in den Flur des ersten Stocks gesetzt und sich umgesehen, als Kori ihm entgegenkam. Offensichtlich als eine der Letzten hier oben, nickte sie, begleitet von ihrem immer gleichen Gesichtsausdruck und grüßte mit einem förmlichen "Sir.", als sie an ihm vorbeirauschen wollte, jedoch aufgehalten wurde.
    "Wie war der Testlauf, Commander?", wollte er über die Schulter hinweg wissen und wandte sich ihr zu. Sie wirkte mit ihren hochgezogenen Brauen etwas erstaunt, nickte jedoch ein zweites Mal.
    "Gut. Das Training fordert, aber das kriege ich schon hin."
    Sie stand als eine dieser typischen Militärs vor ihm. Ernst und zurückhaltend, dabei gedrungen freundlich, mit ihrem obligatorischen Dutt, der aus dunkelbraunem Haar auf ihrem Kopf thronte. Er musterte sie einen kurzen Moment, bevor er wieder aufsah und lächelte.
    "Schön. Ich bin auf der Suche nach Lieutenant Wesley und Miss Ascaiath. Eine Ahnung ob ich sie hier noch treffe?"
    Wieder verzog sie das Gesicht auf eine Weise, die ihn den Ausdruck nicht deuten ließ.
    "Wesley ist schon raus, wir haben uns eben unterhalten.", das wusste er längst, war er ihr selbst über den Weg gelaufen. Dieser zweite Name war nur eine billige Tarnung um niemanden hellhörig werden zu lassen. Wer wusste schon wie unbemerkt Luceija heute Morgen seinem Trakt entkommen war.
    "Die andere habe ich zuletzt in den Waschräumen gesehen, aber wo sie ist, kann ich Ihnen nicht sagen."
    Sie behielt diesen eisernen Ausdruck bei, während Leif mit aller Bemühung dieses Schmunzeln auf seinem Gesicht in ein freundliches Lächeln zu verwandeln versuchte und hoffentlich nicht scheiterte.
    "Na dann. Danke, Commander.", wuchs es zu einem Cookie-Dent-Grinsen heran, wobei er zusah wie sie sich mit einem vollkommen übertriebenem Salut verabschiedete und ihn allein ließ. Allein-...Er kam sich kurz vor wie ein ganz, ganz fieser Lüstling, der einfach nicht umhin kam die Gemeinschaftsduschen anzusteuern, die Tür zur Seite schwingen zu lassen und bedächtig den Bereich mit den Waschbecken zu durchqueren, um noch eine Tür aufgehen zu lassen.
    Wenn der Blonde ehrlich war, hatte er nicht die geringste Idee einer Ausrede parat, wenn man ihn hier, umhüllt vom Dampf der heißen Dusche, erwischen würde. Tatsächlich aber hatte er richtig gezählt, als er kurzweilig vor dem Gebäude gestanden hatte. Außer Luceija fehlte offensichtlich niemand. Es könnte höchstens jemand zurückkommen, doch daran dachte der Schwede kaum, als er seine Hand auf der oberen Kante der Tür platzierte und einen winzigen, wirklich winzigen Blick über die vergleichsweise niedrige Abgrenzung der Dusche warf. Blinzelnd, schmunzelnd und mit diesem ziemlich eindeutigen Kribbeln in der Magengegend, seufzte er tief. Fast ein bisschen wohlig, wobei dieser Gesichtsausdruck anhielt.
    "Du solltest sie beim Essen nicht zu lange warten lassen, so wie deinen Trainer heute morgen."


    "Du solltest sie beim Essen nicht zu lange warten lassen, so wie deinen Trainer heute morgen." Erschrocken zuckte die Halbitalienerin zusammen, die im Moment so wirklich niemanden erwartet hatte - schon gar keine so wohlbekannte Männerstimme in einer Frauen-Gemeinschaftsdusche. Eben noch hatte sie ihren Kopf regelrecht ausgeschalten, sich konzentriert und einen guten Moment innere Ruhe zurückgefunden, da machte ihr Herz schon wieder so einen Hüpfer, der dem nahe kam den sie selbst machte und sich dabei sofort umdrehte. Irgendetwas zu bedecken war bei anderen vielleicht eine Reflexartige Reaktion. Luci aber, die schon seit sie denken konnte mit diesen extrem langen Haaren herumspazierte, hatte zu ihrem Glück und nunmehr Unglück Leifs immer einen natürlichen Sichtschutz bei sich, der sich auch jetzt wieder perfekt über die obere Region legte wie überaus passender Schleier. Nach einem Moment des Schocks legte sie fragend die Stirn in Falten und führte dem einige Zeit später auch noch ein leichtes Lächeln und dann beinahe schon erleichtertes, kurzes Lachen an, bevor sie die paar Schritte aus dem Wasserstrahl und vor an die Kabinentür tat, an der sie trotz allem nochmal gute 30 Zentimeter nach oben schauen musste um dem Arzt mit dem Grinsen im Gesicht in die Augen zu sehen.
    "Ich wusste nicht, dass man hier nun auch schon zum Essen gezwungen wird.", aeusserte sie sich mit anklagend erhobener, linker Braue. "Vielleicht sollte ich mir gleich selbst nen Schlauch in den Magen rammen, damit sies leichter haben."
    Die spitze Bemerkung die sie zu seiner Anwesenheit hier hatte verkniff sie sich noch für einen Moment. Der Zeitpunkt würde schon noch kommen.
    Luceija ist offline

  20. #80
    Waldläufer Avatar von Antigut
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    Im Sekunden Takt, wiederholte sich ein leises piepsen was von einem EKG- Gerät ausging. Die ersten Geräusche die Deans Ohren vorsichtig verarbeiteten. Dann fingen die Augen sanft an zu Blinzeln, aus einem schlierigen und trüben blick entstand langsam eine klare Sicht. In Deans Schädel, machte sich ein hohles und matschiges Gefühl breit während er angestrengt die Informationen um sich herum verarbeitete. Der geleckte weiße Raum in dem Dean sich befand blendete schon nahezu in den Augen. Zudem war ein ätzender Medizinischer Geruch in der Luft. Zittrig hielt er beide Hände hervor und wendete, von Handfläche, zu Handrücken umher. An der Rechten Hand, war ein Kabel befestigt mit einem Fingerprint, dass zu dem EKG – Gerät führte. Obendrein steckte im Handrücken eine Kanüle mit Schlauch, die zu einem Beutel führte in der sich eine klare Flüssigkeit befand, vermutlich Schmerzmittel. Das verschmitzte lächeln konnte er sich darauf nicht verkneifen. Dennoch war Dean sehr erleichtert darüber, dass seine Hände an ihrem rechtmäßigem platz waren. Beim gegenseitigen abtasten der Füße, entspannte sich dann seine gesamte Situation. Dean dachte nach, seine Erinnerungen waren nur noch teilweise vorhanden, es gab einen Angriff auf das Bodenteam, dass war ihm klar, aber was genau passierte, da war er sich nicht Sicher. Insgeheim hoffte Dean, dass alles nur ein böser Traum war doch warum sollte er dann in so einem Zimmer liegen. Bei den verschiedenen Gedanken wurde ihm ziemlich elend und sein Magen verkrampfte sich. Mit trägen Augen suchte er sein Umfeld ab, um so was wie einen Knopf zu finden damit er jemanden rufen könnte. Plötzlich brach die Stille des Raumes, durch die Stimme einer Krankenschwester die den Raum betrat.
    ''Oh sie sind Wach wie fühlen sie sich?'', Kam sie mit einem sanften lächeln auf ihn zu.
    Woraufhin Dean zusammenzuckte und wie auf Kommando eine gerade Position einnahm.
    Mit angespannter Mimik und trockener Kehle antworte Dean.
    ''Etwas erschlagen. Dürfte ich wissen wo ich hier bin? Und wieso ich hier bin? Und was mir zugestoßen ist?''
    Die Krankenschwester wirkte einen Moment lang etwas überfordert, von dem Meer aus Fragen was auf sie zu brauste und antworte deshalb zögerlich.
    ''Ehm.. Ich sollte nur nach ihnen sehen, was ihnen genau zu gestoßen ist, kann ich nicht beurteilen.. das einzige was ich ihnen sagen kann ist, dass sie sich auf Proteus befinden und an einem Programm teilnehmen, damit sie sich wieder von ihren Verletzungen erholen können.''
    Ein kurzes schweigen trat ein, dann sagte Dean nach einem Kräftigem Räuspern zu der Schwester.
    ''mhrm, könnte man dann einen der Zuständigen Ärzte holen?''
    Daraufhin setzte die Schwester ein lächeln auf und sprach mit weicher Stimme.
    ''Oh ja ich glaube Doktor Ward ist im Moment noch auf dieser Station. Ich werde gleich mal nachsehen ob ich ihn finde!''
    Dann Verlies sie langsam den Raum. Als Dean der Schwester noch nach sah, konnte er über ihre Attraktivität nicht klagen, oder waren das doch nur die Medikamente? Darauf machte sich ein amüsiertes grinsen unter seinem Schnauzer breit.
    "Sinnlos ist ein Leben, ohne Sinn für Unsinn!"
    Antigut ist offline Geändert von Antigut (28.07.2014 um 18:24 Uhr)

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