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  1. #41
    Mal vas Idenna
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    Kurz nachdem die freche dunkelhaarige Frau die Bar verlassen hatte, hatte auch Odinn das selbe gemacht und sich samt Hund in seine Unterkunft begeben.
    Nun saß er schon seit ungefähr einer Stunde an diesem verregneten Morgen -eben typisches Proteuswetter- in seinem Büro. Kyra lag in ihrem Körbchen links neben dem großen Schreibtisch, der gegenüber der Eingangstür vor einer großen Fensterfront stand, die einen überwältigenden Blick auf die Anlage, die Insel und den endlosen Ozean bot. Vom Schreibtisch aus rechts standen an der Wand mehrere Regale mit tatsächlich noch Papierakten und einigen Büchern. Linker Hand war eine Sitzecke eingerichtet über die, an der Wand hängend, die Bilder des Premiers der Allianz sowie der Oberbefehlshaber der Allianz wachten.
    "Commander, Sir?", ertönte es über den Com-Lautsprecher, der in der Decke des Büros angebracht war.
    "Ja?", antwortete Odinn, der in den allmorgendlichen Berichten des Allianzhauptquartiers vertieft war.
    "Private Delia Marie Hall ist eingetroffen, Sir."
    Mit ein paar Klicks hatte sich der Staff Commander über seinem Terminal die Personalakte von Hall geöffnet und überflog die Daten.
    "Schicken Sie sie zu mir."

    "Verstanden, Sir. Sie ist schon auf den Weg." Lisa Willoughby hob ihren Kopf und ging zu der wartenden Delia.
    "Der Commander erwartet Sie. Nutzen Sie den Fahrstuhl. Das Stockwerk "Kommandantur" und dann das Büro, das dem Fahrstuhl gegenüberliegt."

  2. #42
    .. loves to smile for you  Avatar von BlackShial
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    Zitat Zitat von Ö aka Messias Beitrag anzeigen
    Zoia sah Sayuri dabei zu, wie diese blinzelte.
    „Ja ...“
    Ein Nicken in Zoia's Richtung, dann ließ sich Sayuri von ihr aufhelfen. Was für Zoia zu einer richtigen Kraftanstrengung wurde - ihre Verletzungen, ihre Erschöpfung. Hätte sich Sayuri nicht quasi selbst aufgerichtet, wäre es sehr wahrscheinlich so, dass jemand hätte Zoia vom Boden aufsammeln müssen.
    G-gut... Jetzt können wir endlich gehen...
    Die Anstrengung war nicht gerade etwas, was ihrem Körper zu gute kam, Zoia ignorierte aber auch das.
    Wenn wir hier weg sind, kann ich mir genug Ruhe gönnen...
    Sie ließ Sayuri's Hand los, da diese offensichtlich doch alleine stehen konnte, auch wenn die Halbjapanerin erst mal ihren Kopf schütteln musste.
    Wer weiß, wie ich aussehe...
    Mehr dachte Zoia darüber besser nicht nach, da ihr Körper schon bereit stand, sie bis ins kleinste Detail über ihren Zustand zu informieren. Stattdessen wischte sie sich wieder mit dem Ärmel übers Gesicht.
    Ob die Blutung wohl weniger geworden ist?
    Das vermochte sie nicht zu sagen, war doch schon zu viel rot am Kleidungsstück verteilt.
    „Warte ... Warte ...“
    Ihre Gedanken wurden jäh unterbrochen, als Sayuri plötzlich etwas sagte. Sofort gingen bei Zoia wieder die Alarmglocken an, jedoch hatte sich in der Umgebung nichts verändert, wie ein schneller Rundumblick zu Tage förderte.
    Was?
    Vielleicht braucht sie erst mal Luft? Gib ihr ne Sekunde und dann macht endlich, dass ihr Wegkommt!
    Ja, da-

    Weiter kam Zoia in Gedanken nicht, denn Sayuri machte plötzlich einen Schritt in die Richtung, aus der vor Kurzem noch auf sie geschossen wurde.
    „Was ist mit ihnen? Wenn sie verletzt sind ... dann müssen wir ihnen helfen!“
    Entgeistert blickte Zoia zu ihrer Begleiterin.
    Deine neue Freundin hat einen unnachahmlichen Drang dafür, sich töten lassen zu wollen!
    Wie?
    Nicht 'Wie?' Tu lieber was dagegen!

    Zoia starrte immer noch entgeistert zu Sayuri. Doch bevor diese noch etwas tun konnte, schnappte Zoia mit ihrer rechten Hand nach ihr und hielt sie an ihrer Jacke fest. Dabei suchte sie fieberhaft nach irgendwelchen überzeugenden Worten, die ihre Gegenüber davon abhalten würden, dorthin zu gehen. Eine endlos lange und quälende Sekunde fielen ihr ca. 1 Billionen Gründe ein, Sayuri von ihrem Vorhaben abzuraten, die Zoia aber sogleich alle wieder im Kopf verwarf.
    "Wirklich?"
    Mehr als diese einfache Frage brachte sie nicht heraus. Dabei sagte ihr ungläubiger Blick aber mehr wie tausend Worte. Zudem unterstrich sie ihre Frage damit, dass sie mit links in Richtung des Pärchens und der Frau aus ihrer Gang zeigte.

    Sayuri Henrietta Himemiya

    Gerade in den Moment, als die Halbjapanerin auf die drei Personen zugehen wollte, bemerkte sie, dass sie von dem Mädchen zurückgehalten wurde. Der Griff war nicht fest, hätte sie sich problemlos davon befreien können, wenn sie nur einen weiteren Schritt getan hätte, doch das tat sie nicht. Es fühlte sich an wie Ketten, die ihr auferlegt wurden und sie dazu zwangen, bei Zoia zu bleiben. Sich nicht auch nur einen Meter von ihr zu entfernen.
    „Wirklich?“
    Henrietta hatte abgewandt und zu den vermeintlich Verletzten geschaut, als sie diese Frage vernahm. Es dauerte einen Augenblick, nicht besonders lange aber, dann drehte sie sich ruckartig herum und starrte ihre zögernde Begleiterin fassungslos an.
    „S-sie sind Menschen wie du und ich. Möchtest du nicht, dass man dir Hilfe zukommen lässt, wenn du verletzt bist?“
    Oh, wie wenig Ahnung sie doch hatte. Wie furchtbar eingenommen sie von ihrer rosa Zuckerwattewelt sie doch war. Eine Welt, in der es keine bösen Menschen gab. Eine Welt, in der man für alles eine Antwort finden konnte.
    Was sollte sie tun? Sie wollte helfen. Sie musste es einfach.
    Der Zwiespalt in ihr klaffte wie ein tiefes Loch, schien doch auch das Mädchen nicht bei bester Gesundheit zu sein. Auch ihr wollte sie helfen, doch eine Entscheidung konnte sie einfach nicht treffen. Sie wollte jeden Menschen retten, nicht nur ein paar. Niemanden opfern für die Sicherheit eines Anderen.
    Unsicher tippte die Braunhaarige mit dem Fuß im Schnee, noch immer unbewusst zwischen zwei Stühlen stehend. Sie würde es kein zweites Mal riskieren das Mädchen einfach so aus den Augen zu verlieren, wollte sie ihr doch helfen. In so vielerlei Art und Weise. Aber konnte sie so einfach gehen, wenn auch Andere ihre Hilfe benötigten?

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  3. #43
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    Zitat Zitat von BlackShial Beitrag anzeigen
    Sayuri Henrietta Himemiya

    Gerade in den Moment, als die Halbjapanerin auf die drei Personen zugehen wollte, bemerkte sie, dass sie von dem Mädchen zurückgehalten wurde. Der Griff war nicht fest, hätte sie sich problemlos davon befreien können, wenn sie nur einen weiteren Schritt getan hätte, doch das tat sie nicht. Es fühlte sich an wie Ketten, die ihr auferlegt wurden und sie dazu zwangen, bei Zoia zu bleiben. Sich nicht auch nur einen Meter von ihr zu entfernen.
    „Wirklich?“
    Henrietta hatte abgewandt und zu den vermeintlich Verletzten geschaut, als sie diese Frage vernahm. Es dauerte einen Augenblick, nicht besonders lange aber, dann drehte sie sich ruckartig herum und starrte ihre zögernde Begleiterin fassungslos an.
    „S-sie sind Menschen wie du und ich. Möchtest du nicht, dass man dir Hilfe zukommen lässt, wenn du verletzt bist?“
    Oh, wie wenig Ahnung sie doch hatte. Wie furchtbar eingenommen sie von ihrer rosa Zuckerwattewelt sie doch war. Eine Welt, in der es keine bösen Menschen gab. Eine Welt, in der man für alles eine Antwort finden konnte.
    Was sollte sie tun? Sie wollte helfen. Sie musste es einfach.
    Der Zwiespalt in ihr klaffte wie ein tiefes Loch, schien doch auch das Mädchen nicht bei bester Gesundheit zu sein. Auch ihr wollte sie helfen, doch eine Entscheidung konnte sie einfach nicht treffen. Sie wollte jeden Menschen retten, nicht nur ein paar. Niemanden opfern für die Sicherheit eines Anderen.
    Unsicher tippte die Braunhaarige mit dem Fuß im Schnee, noch immer unbewusst zwischen zwei Stühlen stehend. Sie würde es kein zweites Mal riskieren das Mädchen einfach so aus den Augen zu verlieren, wollte sie ihr doch helfen. In so vielerlei Art und Weise. Aber konnte sie so einfach gehen, wenn auch Andere ihre Hilfe benötigten?


    In Zoia's Kopf herrschte Chaos: Kein reines Gefühlschaos mehr, keine chaotischen Schmerzmeldungen mehr. Durch Sayuri's Frage, ob sie sich nicht auch Hilfe wünschen würde, wurden irgendwie Gedanken oder besser ausgedrückt, Emotionen ausgelöst. Emotionen, die sie nicht kannte, nicht kennen konnte - Hilfe! Für sich! Die sie in den letzten 6 Jahren nur durch einen Menschen erfahren hatte. Den sie nur sehr sporadisch zu Gesicht bekam. Und sie ansonsten alleine war mit all ihren Gedanken, ihrem Leid, ihrem Elend. Kurzum, ihrem Leben. Ärzte oder Psychater oder sonstige 'Quacksalber' hätten jetzt darauf verwiesen, dass sie ohne elterliche Liebe aufwachsen musste. Das ihr so ein Konzept fremd sei. Das sie nichts damit anzufangen wusste...
    Dennoch war da der Impuls, wenn man es so ausdrücken wollte, dass sie sich (oder besser ein Teil von ihr, zumindest unbewusst) schon nach Hilfe sehnte. Sie war sich dessen nur noch nicht selbst bewusst. Weswegen sie einfach drauf los plauderte - alleine schon, weil sie Sayuri vom Gehen abhalten wollte.
    "Hilfe... ja, ich... würde schon... denke ich... Hilfe haben wollen..."
    Sie tat sichh unheimlich schwer mit dem Gedanken, hatte sie doch die letzten Jahre damit verbracht, keine Hilfe zu erwarten, eher damit zu rechnen, keine zu bekommen. Eher davon auszugehen, dass es eine 'Hilfe' war, wenn man sie gnädigerweise nicht drangsalierte oder noch viel Schlimmeres, zu dem Menschen fähig waren.
    Wenn man sie denn bekommt!
    Sie sprach es nicht laut aus, sondern schaute mit leeren Augen zu Sayuri.
    Ob sie es verstehen würde?
    Das tut nichts zur Sache, Schätzchen! Wenn ihr noch länger hier stehen bleibt, passiert GARANTIERT etwas!
    Aber, wie-
    Das ist doch offensichtlich! Da sie doch nicht im Schongang zu bewegen ist, sag ihr die Wahrheit ins Gesicht!
    Wenn es sie dann aber doch wieder umhaut?
    Das wäre glaube doch besser - dann könntest du sie wenigstens mit Arko zusammen hier raus ziehen! Und jetzt spute dich!

    Zoia fokussierte ihren Blick wieder auf Sayuri, deren Jacke sie immer noch festhielt. Dann nahm sie all ihren Mut zusammen und begann zu sprechen.
    "Weißt du, diese Frau da..."
    Sie zeigte mit ihrer Linken wieder in die Richtung, wo die Frau aus ihrer Gang und das Pärchen lagen.
    "Diese Frau da... die war nicht unbedingt... wegen mir hier..."
    Sie atmete jetzt gleichmäßig, konzentrierte sich auf die Worte, um sie überhaupt zu formen.
    "Sie war... wegen dir hier! Ihr Angriff, ihre Schüsse... die waren Alle für dich gedacht!"
    Sie fragte jetzt so einfach, wie auch brutal zugleich.
    "Willst du ihr wirklich helfen!?"
    Önee-sama ist offline

  4. #44
    Burgherrin Avatar von Glorichen
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    Zitat Zitat von Mal vas Idenna Beitrag anzeigen
    Kurz nachdem die freche dunkelhaarige Frau die Bar verlassen hatte, hatte auch Odinn das selbe gemacht und sich samt Hund in seine Unterkunft begeben.
    Nun saß er schon seit ungefähr einer Stunde an diesem verregneten Morgen -eben typisches Proteuswetter- in seinem Büro. Kyra lag in ihrem Körbchen links neben dem großen Schreibtisch, der gegenüber der Eingangstür vor einer großen Fensterfront stand, die einen überwältigenden Blick auf die Anlage, die Insel und den endlosen Ozean bot. Vom Schreibtisch aus rechts standen an der Wand mehrere Regale mit tatsächlich noch Papierakten und einigen Büchern. Linker Hand war eine Sitzecke eingerichtet über die, an der Wand hängend, die Bilder des Premiers der Allianz sowie der Oberbefehlshaber der Allianz wachten.
    "Commander, Sir?", ertönte es über den Com-Lautsprecher, der in der Decke des Büros angebracht war.
    "Ja?", antwortete Odinn, der in den allmorgendlichen Berichten des Allianzhauptquartiers vertieft war.
    "Private Delia Marie Hall ist eingetroffen, Sir."
    Mit ein paar Klicks hatte sich der Staff Commander über seinem Terminal die Personalakte von Hall geöffnet und überflog die Daten.
    "Schicken Sie sie zu mir."

    "Verstanden, Sir. Sie ist schon auf den Weg." Lisa Willoughby hob ihren Kopf und ging zu der wartenden Delia.
    "Der Commander erwartet Sie. Nutzen Sie den Fahrstuhl. Das Stockwerk "Kommandantur" und dann das Büro, das dem Fahrstuhl gegenüberliegt."


    "Der Commander erwartet Sie. Nutzen Sie den Fahrstuhl. Das Stockwerk "Kommandantur" und dann das Büro, das dem Fahrstuhl gegenüberliegt."
    Die Kommunikation lief schnell - insgeheim hatte Delia gehofft, noch ein paar Minuten länger sitzen bleiben zu können. "Mach dich nicht lächerlich, komm schon, was macht es für einen Eindruck wenn du zögerst? Du bist ein Soldat! Also verhalt dich auch wie einer!"
    Sie stand auf und war der Empfangsdame ein Lächeln zu. "Vielen Dank. Mein Gepäck kann ich also hier stehen lassen?" Nach einem Nicken der Dame steuerte sie nun also auf den Fahrstuhl zu, während ihr Puls und ihr Wille miteinander rangen. Sie war froh, als sich die Aufzugtüren hinter ihr schlossen und sie sich nicht mehr beobachtet fühlte. Bevor sie auf den Knopf drückte, der sie zur "Kommandantur" bringen sollte, führte sie ihre Übung durch, die ihr so in Haut und Haar übergegangen war: Augen schließen, tief einatmen, aufhören zu denken, tief ausatmen ... und innerlich nach jedem Glied, jedem Muskel, jedem Gelenk fühlen. Eine Methode, die mit Übung nur wenige Sekunden dauerte, die aus Delia aber beim Öffnen der Augen eine wesentlich entspanntere und ruhigere Person hinterließ.
    Die Fahrstuhlfahrt war schneller vorüber als ihre Übung und als sie sich öffneten, griff Delia innerlich nach allem Selbstbewusstsein, das sie aufwarten konnte. Sicheren Schrittes ging sie geradewegs auf die Tür zu, die die Empfangsdame ihr beschrieben hatte. Auf einem kleinen Schild an der Tür stand 'Staff Commander Odinn Mac Darragh'. Ein letzter tiefer Durchatmer, dann klopfte sie dreimal kurz an die Tür.
    Sie wartete auf das "Herein!", dann öffnete sie die Tür, trat ein und schloss sie direkt hinter sich wieder. "Private Delia Marie Hall zu Diensten, Sir!", meldete sie sich, wie sie es gelernt hatte und salutierte einigermaßen zackig. Während sie dort auf eine Reaktion ihres neuen Vorgesetzen wartete, musterten ihre Augen kurz das Büro und dann den Commander selbst. Er wirkte so, wie sich Delia einen hohen Offizier vorgestellt hatte: ernst, irgendwie streng, aber auch erfahren, selbstbewusst und gerecht. Wobei sie sich nun nicht sicher war, inwieweit sich jetzt in diesen ersten Eindruck ihre Klischee-Vorstellung mischte. Der Hund, der in der Ecke lag, sagte ihr zumindest, dass sie dort vor sich keinen gefühlskalten Holzklotz sitzen hatte, was sie schon einmal beruhigte. Menschen, die ihr Haustier liebten, konnten so übel nicht sein.
    "Never be cruel, never be cowardly.
    And never ever eat pears!
    Remember, hate is always foolish,
    and love is always wise.
    Laugh hard. Run fast. Be kind."
    - 12th Doctor -


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  5. #45
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    Zitat Zitat von Forenperser Beitrag anzeigen
    "Ich denke du hast Recht. Man kann schließlich auch nicht das ganze Leben an nur einem Fleck verbringen."
    Mit einem zufriedenen Lächeln stießen sie nochmals die Gläser aneinander und leerten sie aus. Der Abend hielt was er anfangs versprochen hatte. Nachdem sie zunächst genug getrunken und den anregenden Bewegungen der Asari zugeschaut hatten gingen sie zusammen an den Wett-Tisch.
    Das Varren-Rennen entpuppte sich schnell als riesiger Spaß-Faktor, wenngleich Abu schnell merkte dass sein Auge für Varren wohl nicht halb so gut war wie das für Frauen.
    "Verdammt Amu, wie machst du das nur?" lachte er als er gerade die 4. Runde in Folge gegen seinen Onkel verlor.
    "Züchtest du heimlich selber Renn-Varren oder wie? Ich glaub heute Abend hast du schon ausgesorgt."
    Aber wieso auch nicht, er war nebenberuflich ja Wahrsager.
    Und noch hatte er genügend Geld in der Tasche was er heute verpulvern konnte. Der Abend war noch lang.


    "Tja...", gab er sich betont lässig und wippte mit den pechschwarzen Brauen "Da gibt's so einiges was du nicht über deinen alten Onkel weißt."
    Ein kleiner Scherz am Rande. Vor allem die Sache mit dem Alter, wie er nur mit einem Schmunzeln einräumte. Dabei quälten den Arzt nebst dieser lockeren Atmosphäre die ein- oder anderen Fragen.
    "Hast du denn eine Ahnung ob du wiederkommen wirst? Oder ist dieses Wasserloch eine dauerhafte Lösung?"
    AeiaCarol ist offline

  6. #46
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    Zitat Zitat von Ö aka Messias Beitrag anzeigen
    In Zoia's Kopf herrschte Chaos: Kein reines Gefühlschaos mehr, keine chaotischen Schmerzmeldungen mehr. Durch Sayuri's Frage, ob sie sich nicht auch Hilfe wünschen würde, wurden irgendwie Gedanken oder besser ausgedrückt, Emotionen ausgelöst. Emotionen, die sie nicht kannte, nicht kennen konnte - Hilfe! Für sich! Die sie in den letzten 6 Jahren nur durch einen Menschen erfahren hatte. Den sie nur sehr sporadisch zu Gesicht bekam. Und sie ansonsten alleine war mit all ihren Gedanken, ihrem Leid, ihrem Elend. Kurzum, ihrem Leben. Ärzte oder Psychater oder sonstige 'Quacksalber' hätten jetzt darauf verwiesen, dass sie ohne elterliche Liebe aufwachsen musste. Das ihr so ein Konzept fremd sei. Das sie nichts damit anzufangen wusste...
    Dennoch war da der Impuls, wenn man es so ausdrücken wollte, dass sie sich (oder besser ein Teil von ihr, zumindest unbewusst) schon nach Hilfe sehnte. Sie war sich dessen nur noch nicht selbst bewusst. Weswegen sie einfach drauf los plauderte - alleine schon, weil sie Sayuri vom Gehen abhalten wollte.
    "Hilfe... ja, ich... würde schon... denke ich... Hilfe haben wollen..."
    Sie tat sichh unheimlich schwer mit dem Gedanken, hatte sie doch die letzten Jahre damit verbracht, keine Hilfe zu erwarten, eher damit zu rechnen, keine zu bekommen. Eher davon auszugehen, dass es eine 'Hilfe' war, wenn man sie gnädigerweise nicht drangsalierte oder noch viel Schlimmeres, zu dem Menschen fähig waren.
    Wenn man sie denn bekommt!
    Sie sprach es nicht laut aus, sondern schaute mit leeren Augen zu Sayuri.
    Ob sie es verstehen würde?
    Das tut nichts zur Sache, Schätzchen! Wenn ihr noch länger hier stehen bleibt, passiert GARANTIERT etwas!
    Aber, wie-
    Das ist doch offensichtlich! Da sie doch nicht im Schongang zu bewegen ist, sag ihr die Wahrheit ins Gesicht!
    Wenn es sie dann aber doch wieder umhaut?
    Das wäre glaube doch besser - dann könntest du sie wenigstens mit Arko zusammen hier raus ziehen! Und jetzt spute dich!

    Zoia fokussierte ihren Blick wieder auf Sayuri, deren Jacke sie immer noch festhielt. Dann nahm sie all ihren Mut zusammen und begann zu sprechen.
    "Weißt du, diese Frau da..."
    Sie zeigte mit ihrer Linken wieder in die Richtung, wo die Frau aus ihrer Gang und das Pärchen lagen.
    "Diese Frau da... die war nicht unbedingt... wegen mir hier..."
    Sie atmete jetzt gleichmäßig, konzentrierte sich auf die Worte, um sie überhaupt zu formen.
    "Sie war... wegen dir hier! Ihr Angriff, ihre Schüsse... die waren Alle für dich gedacht!"
    Sie fragte jetzt so einfach, wie auch brutal zugleich.
    "Willst du ihr wirklich helfen!?"

    Sayuri Henrietta Himemiya

    Irgendwie wollte die Welt über der jungen Frau abermals zusammenbrechen, als sie diese Offenbarung hörte, diese sich in ihrem Kopf einbrannte und ihre Augen zum flackern brachte. Eigentlich wäre dies der perfekte Moment dafür gewesen, gab es doch nur eine Frage, die sie in ihren Gedanken zu formen vermochte: Wieso ich? Was habe ich getan, um so etwas zu verdienen?
    Die wenige Farbe, die ihr Gesicht wiedergewonnen hatte, entwich mit der leichten Öffnung ihres Mundes. Sagen konnte sie nichts, atmete sie vorerst doch einfach nur aus, einem Seufzer gleich.
    Wieso? Wieso? Wieso?
    Langsam wanderte ihre Hand zu der des Mädchens, mit welcher sie noch immer ihre Jacke festhielt, legte sie auf diese und umschloss sie mit der ihren. Es war schwer, in solch einer Situation an einem Lächeln zu arbeiten, aber sie tat es. Das Ergebnis war ehrlich, wenn auch zögerlich, doch es war ein Lächeln, mit dem sie das Mädchen zu überzeugen versuchte.
    „Kein Mensch verdient dieses Schicksal, egal wem er es auferlegen möchte.“
    Mit diesen Worten drehte sich die Halbjapanerin wieder zu den drei Personen um und machte, machte jedoch noch keinen Schritt und ließ ihre Hand weiterhin auf der des Mädchens ruhen.
    „Wenn es niemanden gibt, der über so etwas hinwegsehen kann, dann wird die Welt irgendwann nicht mehr existieren. Also ... Bleibst du bei mir? Bitte? Ich möchte dir ebenso helfen ... weißt du?“
    Sie wusste nicht, wie sie es hatte ausdrücken sollen. Natürlich hatte sie Angst, die Angreiferin könnte ihr erneut Schaden zufügen wollen - die Wahrheit hinter den Angriff aber noch immer nicht wirklich wahrhabend wollend. Doch was war mit dem Pärchen? Die Frau schien ohnmächtig zu sein - oder gar schlimmeres? - zeigte auch sie ebenso wenig Regung wie die Angreiferin. Dem Mann dagegen konnte man seine Sorge in jeder einzelnen Bewegung ansehen, seine Freundin in den Armen wiegend.
    Henriette verstärkte den Druck mit ihrer Hand etwas, versuchte Zoia klar zu machen, dass sie diese nicht noch einmal verlieren wollte. Nicht an diesem Tag. Nicht nach all dem, was passiert war. Nicht, bevor sie nicht sicher sein konnte, dass es dem Mädchen gut ging.
    Aber die unschöne Realität holte die gutgläubig Halbjapanerin schneller ein, als sie es für möglich hielt. Eine Realität, die man sich hätte schön reden können, wie man wollte, aber niemals gut enden konnte. Nicht so. Nicht in dieser Situation.
    Was hätte sie sagen sollen, im Angesicht dessen, was dort auf sie zukam? Davon abgesehen, dass auch Zoia das Geräusch der Sirenen garantiert hatte wahrnehmen können - egal wie weit es noch entfernt war - konnte sie die Panik nicht herunterspielen, die sie mit jedem Signalton weiter umfing.
    Das Mädchen ist unschuldig, es wollte mich nur beschützen? Ich bin unschuldig, ich weiß nicht einmal weshalb all das passiert ist? Die Frau musste uns verwechselt haben?
    Egal wie sehr sie gedanklich auf Hochtouren lief, sie kam auf keinen Nenner. Alles was blieb, war eine Entscheidung, die sie eigentlich nicht hatte treffen wollen. Niemals. Nicht in diesem Leben und in keinem danach.
    Sie machte einen Schritt zurück, wieder auf Zoia zu, warf den drei Personen einen verzweifelten Blick zu, entschuldigend und um Vergebung bittend, wissend das ihr diese jedoch niemals zustehen würde. Nicht nach dieser Entscheidung. Henrietta‘s Herz schlug unsagbar schnell, als sie sich zu ihrer ebenso verletzten Begleiterin herumdrehte und auch ihr einen verzweifelten Blick zuwarf. Es waren keine Worte nötig, geschah in diesem Moment einfach alles so schnell, dass sie Zoia noch nicht einmal darauf hätte hinweisen müssen.
    Sie mussten weg. Der Sicherheit des Mädchens wegen.

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  7. #47
    Mahou Shoujo  Avatar von Önee-sama
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    Zitat Zitat von BlackShial Beitrag anzeigen
    Sayuri Henrietta Himemiya

    Irgendwie wollte die Welt über der jungen Frau abermals zusammenbrechen, als sie diese Offenbarung hörte, diese sich in ihrem Kopf einbrannte und ihre Augen zum flackern brachte. Eigentlich wäre dies der perfekte Moment dafür gewesen, gab es doch nur eine Frage, die sie in ihren Gedanken zu formen vermochte: Wieso ich? Was habe ich getan, um so etwas zu verdienen?
    Die wenige Farbe, die ihr Gesicht wiedergewonnen hatte, entwich mit der leichten Öffnung ihres Mundes. Sagen konnte sie nichts, atmete sie vorerst doch einfach nur aus, einem Seufzer gleich.
    Wieso? Wieso? Wieso?
    Langsam wanderte ihre Hand zu der des Mädchens, mit welcher sie noch immer ihre Jacke festhielt, legte sie auf diese und umschloss sie mit der ihren. Es war schwer, in solch einer Situation an einem Lächeln zu arbeiten, aber sie tat es. Das Ergebnis war ehrlich, wenn auch zögerlich, doch es war ein Lächeln, mit dem sie das Mädchen zu überzeugen versuchte.
    „Kein Mensch verdient dieses Schicksal, egal wem er es auferlegen möchte.“
    Mit diesen Worten drehte sich die Halbjapanerin wieder zu den drei Personen um und machte, machte jedoch noch keinen Schritt und ließ ihre Hand weiterhin auf der des Mädchens ruhen.
    „Wenn es niemanden gibt, der über so etwas hinwegsehen kann, dann wird die Welt irgendwann nicht mehr existieren. Also ... Bleibst du bei mir? Bitte? Ich möchte dir ebenso helfen ... weißt du?“
    Sie wusste nicht, wie sie es hatte ausdrücken sollen. Natürlich hatte sie Angst, die Angreiferin könnte ihr erneut Schaden zufügen wollen - die Wahrheit hinter den Angriff aber noch immer nicht wirklich wahrhabend wollend. Doch was war mit dem Pärchen? Die Frau schien ohnmächtig zu sein - oder gar schlimmeres? - zeigte auch sie ebenso wenig Regung wie die Angreiferin. Dem Mann dagegen konnte man seine Sorge in jeder einzelnen Bewegung ansehen, seine Freundin in den Armen wiegend.
    Henriette verstärkte den Druck mit ihrer Hand etwas, versuchte Zoia klar zu machen, dass sie diese nicht noch einmal verlieren wollte. Nicht an diesem Tag. Nicht nach all dem, was passiert war. Nicht, bevor sie nicht sicher sein konnte, dass es dem Mädchen gut ging.
    Aber die unschöne Realität holte die gutgläubig Halbjapanerin schneller ein, als sie es für möglich hielt. Eine Realität, die man sich hätte schön reden können, wie man wollte, aber niemals gut enden konnte. Nicht so. Nicht in dieser Situation.
    Was hätte sie sagen sollen, im Angesicht dessen, was dort auf sie zukam? Davon abgesehen, dass auch Zoia das Geräusch der Sirenen garantiert hatte wahrnehmen können - egal wie weit es noch entfernt war - konnte sie die Panik nicht herunterspielen, die sie mit jedem Signalton weiter umfing.
    Das Mädchen ist unschuldig, es wollte mich nur beschützen? Ich bin unschuldig, ich weiß nicht einmal weshalb all das passiert ist? Die Frau musste uns verwechselt haben?
    Egal wie sehr sie gedanklich auf Hochtouren lief, sie kam auf keinen Nenner. Alles was blieb, war eine Entscheidung, die sie eigentlich nicht hatte treffen wollen. Niemals. Nicht in diesem Leben und in keinem danach.
    Sie machte einen Schritt zurück, wieder auf Zoia zu, warf den drei Personen einen verzweifelten Blick zu, entschuldigend und um Vergebung bittend, wissend das ihr diese jedoch niemals zustehen würde. Nicht nach dieser Entscheidung. Henrietta‘s Herz schlug unsagbar schnell, als sie sich zu ihrer ebenso verletzten Begleiterin herumdrehte und auch ihr einen verzweifelten Blick zuwarf. Es waren keine Worte nötig, geschah in diesem Moment einfach alles so schnell, dass sie Zoia noch nicht einmal darauf hätte hinweisen müssen.
    Sie mussten weg. Der Sicherheit des Mädchens wegen.


    Es tut mir... so... leid... so unendlich leid...
    Zoia sah. wie Sayuri begriff. Sah, wie die Farbe aus dem Gesicht ihrer Begleiterin wich, wie sich Schrecken und pures Unverständnis abzeichneten.
    Wenn jetzt jemand mit dem fantastischen Versprechen zu Zoia gekommen wäre, dass sie die Zeit zurückdrehen könne, sie hätte ohne zu zögern Ja gesagt. Jeden Haken akzeptiert, alles nur Erdenkliche auf sich genommen, wenn es einzig und alleine diesen Tag ungeschehen machen lassen würde.
    Du weißt, dass das nicht geschehen wird!
    Ich weiß...
    Du weißt auch, dass das hier deine Schuld ist!
    Ja...
    Das du dein Leben weggeworfen hast!
    ...

    Der Gedanke 'Welches Leben' kam ihr nicht mehr. Stattdessen herrschte einfach nur Leere - eine riesige Leere, die Zoia im Moment nicht zu füllen wusste. Bevor sie aber endgültig in Selbstmitleid abdriften konnte und hier eventuell zusammenbrechen würde, kam unverhofft etwas, auf das ihr Körper positiv reagierte: Sayuri nahm ihre Hand in ihre Eigene und drückte leicht zu - eine ultimative Vertrauensgeste, die sowas wie Zuversicht ausdrückte. Sie sah Sayuri an und bemerkte ein Lächeln - wenn auch zart, so war es definitiv da und gab Zoia etwas an neuer Energie, auch wenn es nicht viel war.
    „Kein Mensch verdient dieses Schicksal, egal wem er es auferlegen möchte.“
    Sayuri sagte etwas, mit dem Zoia jedoch nichts anfangen konnte, war sie gerade nicht so wirklich aufnahmefähig.
    „Wenn es niemanden gibt, der über so etwas hinwegsehen kann, dann wird die Welt irgendwann nicht mehr existieren. Also ... Bleibst du bei mir? Bitte? Ich möchte dir ebenso helfen ... weißt du?“
    Bis zum nächsten Satz. Hilfe... Wie sehr sie die gebrauchen konnte! Ihr Leben - weggeworfen. Die einzige Person, die ihr bisher geholfen hatte - ab sofort unerreichbar. Eine Familie, zu der sie konnte - hatte sie nie gehabt. Und wieder tauchte das Monster, das sich Selbstmitleid nannte, am Rande ihres Geistes auf...
    Und abermals wurde es von äußeren Umständen vertrieben: Sirenen!
    Zoia wurde davon überrascht, dennoch begann ihr Verstand wieder zu arbeiten. Sie mussten weg, jetzt wirklich mehr denn je! Selbst Sayuri sah zwar nochmals zu den anderen Personen, wandte sich dann aber an Zoia mit einem Blick, der klar machte, dass auch sie begriffen hatte, dass es jetzt wirklich allerhöchste Eisenbahn war, hier fort zu laufen.
    Dennoch wollte sich ihr Körper nicht so ohne weiteres in Bewegung setzen...
    Hatte sie jetzt endlich ihr Limit erreicht? War es jetzt soweit? War es genug?
    Das Zögern nahm aber nur eine Sekunde in Beschlag, ehe der Fluchtinstinkt von Zoia einsetzte: Getrieben von dem, was ihr die Gang eingehämmert hatte, übernahm er die Kontrolle über Zoia's Körper. 'Mit Bullen reden wir nicht und erst recht verkehren wir nicht mit ihnen!' Und die Sirenen machten klar, dass eben jene 'Bullen' im Anmarsch waren! So griffen ihre Instinkte auf eine einfache, aber schmerzvolle Art und Weise ein, um Zoia wieder aus ihrer Lethargie zu befreien: Der linke Arm, mit dem geschundenen Handgelenk, was sie jetzt eine Zeit lang schon erfolgreich hatte ignorieren können, hob sich kurz und ließ sich an ihrer linken Seite gegen ihren Körper prallen...
    Zoia sog heftig Luft in ihre Lungen, hatte wieder neue Tränen in den Augen und drückte jetzt mit ihrer Hand fest auf die von Sayuri. Gleichzeitig schüttete ihr Körper neues Adrenalin aus, an das sich ihre Instinkte klammerten. Sie drehte sich um, lief los und entschwand diesem Ort - dem Ort, an dem ihr altes Leben endete.
    "A-arko!"
    Ein kurzer Ruf, hervorgepresst zwischen ihren Zähnen, stellte sicher, dass alle drei hier verschwanden. Sayuri's Hand ließ sie dabei nicht ein einziges Mal los - war sie doch jetzt die einzige Person, die überhaupt etwas für Zoia übrig hatte.
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  8. #48
    #16  Avatar von Forenperser
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    "Ach was." winkte er lachend ab.
    "Etwas Luftveränderung tut sicher gut, aber mein Herz wird immer hier sein."
    Mit einer ausschweifenden Bewegung verwies er auf die Menge.
    "Andere suchen ihr Leben lang das Paradies, nun, mein persönliches Paradies ist das. In der gesamten Galaxie gibt es für mich kein größeres und schöneres Wunder als diesen Ort. Also, früher oder später komme ich wieder zurück. Und wie steht es bei dir, zieht es dich zurück nach Trident?"
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  9. #49
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Zitat Zitat von Forenperser Beitrag anzeigen
    "Ach was." winkte er lachend ab.
    "Etwas Luftveränderung tut sicher gut, aber mein Herz wird immer hier sein."
    Mit einer ausschweifenden Bewegung verwies er auf die Menge.
    "Andere suchen ihr Leben lang das Paradies, nun, mein persönliches Paradies ist das. In der gesamten Galaxie gibt es für mich kein größeres und schöneres Wunder als diesen Ort. Also, früher oder später komme ich wieder zurück. Und wie steht es bei dir, zieht es dich zurück nach Trident?"


    "Naja...", setzte er an und hob sein Glas "Ich werde sehen ob mir dieser Ort hier irgendwann so gut gefällt wie dir.", sinnierte der Iraner und nahm einen kräftigen Schluck des Gins.
    "Aber wenn ich alt bin, nun-...", eine der Asari strich im Vorbeigehen seine Kehrseite und forderte ihn damit zu etwas auf, dass nie - sicher NIE - passieren würde. Gewohnheiten hin oder her.
    "...Dann würde ich mich doch gern an einem Ort zur Ruhe setzen, an dem man weniger aufdringlich ist."
    Mit eindeutiger Miene blickte er dem Alien finster nach.
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  10. #50
    Mal vas Idenna
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    "Der Commander erwartet Sie. Nutzen Sie den Fahrstuhl. Das Stockwerk "Kommandantur" und dann das Büro, das dem Fahrstuhl gegenüberliegt."
    Die Kommunikation lief schnell - insgeheim hatte Delia gehofft, noch ein paar Minuten länger sitzen bleiben zu können. "Mach dich nicht lächerlich, komm schon, was macht es für einen Eindruck wenn du zögerst? Du bist ein Soldat! Also verhalt dich auch wie einer!"
    Sie stand auf und war der Empfangsdame ein Lächeln zu. "Vielen Dank. Mein Gepäck kann ich also hier stehen lassen?" Nach einem Nicken der Dame steuerte sie nun also auf den Fahrstuhl zu, während ihr Puls und ihr Wille miteinander rangen. Sie war froh, als sich die Aufzugtüren hinter ihr schlossen und sie sich nicht mehr beobachtet fühlte. Bevor sie auf den Knopf drückte, der sie zur "Kommandantur" bringen sollte, führte sie ihre Übung durch, die ihr so in Haut und Haar übergegangen war: Augen schließen, tief einatmen, aufhören zu denken, tief ausatmen ... und innerlich nach jedem Glied, jedem Muskel, jedem Gelenk fühlen. Eine Methode, die mit Übung nur wenige Sekunden dauerte, die aus Delia aber beim Öffnen der Augen eine wesentlich entspanntere und ruhigere Person hinterließ.
    Die Fahrstuhlfahrt war schneller vorüber als ihre Übung und als sie sich öffneten, griff Delia innerlich nach allem Selbstbewusstsein, das sie aufwarten konnte. Sicheren Schrittes ging sie geradewegs auf die Tür zu, die die Empfangsdame ihr beschrieben hatte. Auf einem kleinen Schild an der Tür stand 'Staff Commander Odinn Mac Darragh'. Ein letzter tiefer Durchatmer, dann klopfte sie dreimal kurz an die Tür.
    Sie wartete auf das "Herein!", dann öffnete sie die Tür, trat ein und schloss sie direkt hinter sich wieder. "Private Delia Marie Hall zu Diensten, Sir!", meldete sie sich, wie sie es gelernt hatte und salutierte einigermaßen zackig. Während sie dort auf eine Reaktion ihres neuen Vorgesetzen wartete, musterten ihre Augen kurz das Büro und dann den Commander selbst. Er wirkte so, wie sich Delia einen hohen Offizier vorgestellt hatte: ernst, irgendwie streng, aber auch erfahren, selbstbewusst und gerecht. Wobei sie sich nun nicht sicher war, inwieweit sich jetzt in diesen ersten Eindruck ihre Klischee-Vorstellung mischte. Der Hund, der in der Ecke lag, sagte ihr zumindest, dass sie dort vor sich keinen gefühlskalten Holzklotz sitzen hatte, was sie schon einmal beruhigte. Menschen, die ihr Haustier liebten, konnten so übel nicht sein.


    Die Tür ging auf und herein trat die Person, dessen Bild er auf seinem Bildschirm vor sich hatte. Genau zeitgleich wie Odinn, hob auch Kyra ihren Kopf und musterte ebenso wie ihr Herrchen die junge Frau.
    "Private Delia Marie Hall zu Diensten, Sir!"
    Die Meldung mit einem knappen Nicken quittierend wies der rothaarige auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch.
    "Neben Sie platz."
    Nachdem Hall platz genommen hatte dauerte es einen kleinen Moment, ehe er das Gespräch begann.
    "Ich hoffe, Sie hatten eine angenehme Anreise?"

  11. #51
    Burgherrin Avatar von Glorichen
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    Zitat Zitat von Mal vas Idenna Beitrag anzeigen
    Die Tür ging auf und herein trat die Person, dessen Bild er auf seinem Bildschirm vor sich hatte. Genau zeitgleich wie Odinn, hob auch Kyra ihren Kopf und musterte ebenso wie ihr Herrchen die junge Frau.
    "Private Delia Marie Hall zu Diensten, Sir!"
    Die Meldung mit einem knappen Nicken quittierend wies der rothaarige auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch.
    "Neben Sie platz."
    Nachdem Hall platz genommen hatte dauerte es einen kleinen Moment, ehe er das Gespräch begann.
    "Ich hoffe, Sie hatten eine angenehme Anreise?"


    Fast wäre Delia das Stehen lieber gewesen, so hätte sie wenigstens die Arme hinter dem Rücken verschränken können und müsste nicht darauf achten, im Sitzen mit ihren Händen falsche Signale zu geben ... sie verschränkte sie in ihrem Schoss und lächelte.
    Er schien wirklich eher der strenge Typ zu sein, ein Offizier eben, aber er wusste was sich gehörte.
    "Ich hoffe, Sie hatten eine angenehme Anreise?"
    Delia lächelte, froh über diese kleine Begrüßungsfloskel: "Danke Sir, die Reise war ... windig, aber verlief problemlos."
    "Never be cruel, never be cowardly.
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    Laugh hard. Run fast. Be kind."
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  12. #52
    Mal vas Idenna
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    Fast wäre Delia das Stehen lieber gewesen, so hätte sie wenigstens die Arme hinter dem Rücken verschränken können und müsste nicht darauf achten, im Sitzen mit ihren Händen falsche Signale zu geben ... sie verschränkte sie in ihrem Schoss und lächelte.
    Er schien wirklich eher der strenge Typ zu sein, ein Offizier eben, aber er wusste was sich gehörte.
    "Ich hoffe, Sie hatten eine angenehme Anreise?"
    Delia lächelte, froh über diese kleine Begrüßungsfloskel: "Danke Sir, die Reise war ... windig, aber verlief problemlos."


    Er blickte kurz von den Daten auf und nickte knapp. Ihm blieb die Nervosität der jüngeren nicht verborgen. Lies sich das jedoch nicht anmerken.
    "Der Planet empfängt seine Besucher mit einer stürmischen Begrüßung."
    Diese Worte sagte er für ihn typisch ohne jeglichen humorvollen Unterton sondern blieb sachlich-distanziert.
    "Nun, ich gehe davon aus, dass Sie bereits durch Ihre Vorgesetzten auf der Grissom-Akademie über Ihre allgemeine Tätigkeit hier informiert wurden?"

  13. #53
    Burgherrin Avatar von Glorichen
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    Zitat Zitat von Mal vas Idenna Beitrag anzeigen

    Er blickte kurz von den Daten auf und nickte knapp. Ihm blieb die Nervosität der jüngeren nicht verborgen. Lies sich das jedoch nicht anmerken.
    "Der Planet empfängt seine Besucher mit einer stürmischen Begrüßung."
    Diese Worte sagte er für ihn typisch ohne jeglichen humorvollen Unterton sondern blieb sachlich-distanziert.
    "Nun, ich gehe davon aus, dass Sie bereits durch Ihre Vorgesetzten auf der Grissom-Akademie über Ihre allgemeine Tätigkeit hier informiert wurden?"

    "Nun, ich gehe davon aus, dass Sie bereits durch Ihre Vorgesetzten auf der Grissom-Akademie über Ihre allgemeine Tätigkeit hier informiert wurden?"

    "Rehabilitation von Soldaten, die so stark verletzt wurden, dass ihnen nur noch eine aufwändige Operation innerhalb dieses Projektes hilft. Häufig verbunden mit Prothesen oder gestörten Biotik-Implantaten. Primär soll ich mich darum kümmern, dass sie ein Gefühl für ihren Körper zurückerhalten, lernen mit ihrer ... Behinderung, wenn ich das so nennen darf, umzugehen und zu leben."
    Delia konzentrierte sich ganz auf das, was sie auf dem Datapad über ihre Aufgabe gelesen hatte und was ihre eigenen ersten Gedanken dazu bisher gewesen waren. "Im nächsten Schritt sollen sie dann lernen, sich physisch zu verteidigen. Hier kommt meine Kampfsportausbildung primär zum tragen. In Fällen von Biotikern bzw. gestörten Biotikimplantaten verbinde ich die Disziplin, die der Kampfsport erfordert mit der Disziplin, die man für die Verwendung von Biotik verwendet. Beides lässt sich äußerst gut kombinieren, weil beides eine hohe körperliche Disziplin und einen inneren Fokus erfordert."
    Sie lächelte verlegen. "Zumindest habe ich es so mit meinen Schülern im Ascension-Programm gehalten und ohne mich selbst loben zu wollen, finde ich, dass das sehr gut funktioniert hat."
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  14. #54
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    Zitat Zitat von Önee-sama Beitrag anzeigen

    Es tut mir... so... leid... so unendlich leid...
    Zoia sah. wie Sayuri begriff. Sah, wie die Farbe aus dem Gesicht ihrer Begleiterin wich, wie sich Schrecken und pures Unverständnis abzeichneten.
    Wenn jetzt jemand mit dem fantastischen Versprechen zu Zoia gekommen wäre, dass sie die Zeit zurückdrehen könne, sie hätte ohne zu zögern Ja gesagt. Jeden Haken akzeptiert, alles nur Erdenkliche auf sich genommen, wenn es einzig und alleine diesen Tag ungeschehen machen lassen würde.
    Du weißt, dass das nicht geschehen wird!
    Ich weiß...
    Du weißt auch, dass das hier deine Schuld ist!
    Ja...
    Das du dein Leben weggeworfen hast!
    ...

    Der Gedanke 'Welches Leben' kam ihr nicht mehr. Stattdessen herrschte einfach nur Leere - eine riesige Leere, die Zoia im Moment nicht zu füllen wusste. Bevor sie aber endgültig in Selbstmitleid abdriften konnte und hier eventuell zusammenbrechen würde, kam unverhofft etwas, auf das ihr Körper positiv reagierte: Sayuri nahm ihre Hand in ihre Eigene und drückte leicht zu - eine ultimative Vertrauensgeste, die sowas wie Zuversicht ausdrückte. Sie sah Sayuri an und bemerkte ein Lächeln - wenn auch zart, so war es definitiv da und gab Zoia etwas an neuer Energie, auch wenn es nicht viel war.
    „Kein Mensch verdient dieses Schicksal, egal wem er es auferlegen möchte.“
    Sayuri sagte etwas, mit dem Zoia jedoch nichts anfangen konnte, war sie gerade nicht so wirklich aufnahmefähig.
    „Wenn es niemanden gibt, der über so etwas hinwegsehen kann, dann wird die Welt irgendwann nicht mehr existieren. Also ... Bleibst du bei mir? Bitte? Ich möchte dir ebenso helfen ... weißt du?“
    Bis zum nächsten Satz. Hilfe... Wie sehr sie die gebrauchen konnte! Ihr Leben - weggeworfen. Die einzige Person, die ihr bisher geholfen hatte - ab sofort unerreichbar. Eine Familie, zu der sie konnte - hatte sie nie gehabt. Und wieder tauchte das Monster, das sich Selbstmitleid nannte, am Rande ihres Geistes auf...
    Und abermals wurde es von äußeren Umständen vertrieben: Sirenen!
    Zoia wurde davon überrascht, dennoch begann ihr Verstand wieder zu arbeiten. Sie mussten weg, jetzt wirklich mehr denn je! Selbst Sayuri sah zwar nochmals zu den anderen Personen, wandte sich dann aber an Zoia mit einem Blick, der klar machte, dass auch sie begriffen hatte, dass es jetzt wirklich allerhöchste Eisenbahn war, hier fort zu laufen.
    Dennoch wollte sich ihr Körper nicht so ohne weiteres in Bewegung setzen...
    Hatte sie jetzt endlich ihr Limit erreicht? War es jetzt soweit? War es genug?
    Das Zögern nahm aber nur eine Sekunde in Beschlag, ehe der Fluchtinstinkt von Zoia einsetzte: Getrieben von dem, was ihr die Gang eingehämmert hatte, übernahm er die Kontrolle über Zoia's Körper. 'Mit Bullen reden wir nicht und erst recht verkehren wir nicht mit ihnen!' Und die Sirenen machten klar, dass eben jene 'Bullen' im Anmarsch waren! So griffen ihre Instinkte auf eine einfache, aber schmerzvolle Art und Weise ein, um Zoia wieder aus ihrer Lethargie zu befreien: Der linke Arm, mit dem geschundenen Handgelenk, was sie jetzt eine Zeit lang schon erfolgreich hatte ignorieren können, hob sich kurz und ließ sich an ihrer linken Seite gegen ihren Körper prallen...
    Zoia sog heftig Luft in ihre Lungen, hatte wieder neue Tränen in den Augen und drückte jetzt mit ihrer Hand fest auf die von Sayuri. Gleichzeitig schüttete ihr Körper neues Adrenalin aus, an das sich ihre Instinkte klammerten. Sie drehte sich um, lief los und entschwand diesem Ort - dem Ort, an dem ihr altes Leben endete.
    "A-arko!"
    Ein kurzer Ruf, hervorgepresst zwischen ihren Zähnen, stellte sicher, dass alle drei hier verschwanden. Sayuri's Hand ließ sie dabei nicht ein einziges Mal los - war sie doch jetzt die einzige Person, die überhaupt etwas für Zoia übrig hatte.


    Die beiden Frauen liefen los, während der Vierbeiner neben ihnen her sprintete. Zuerst war es ein echter Sprint, war ihr Instinkt darauf getrimmt, erstmal schnell Distanz zum Schauplatz des Feuerwechsels zu bringen. Dabei zerrte sie Sayuri mehr mit, als dass Beide wirklich im selben Tempo liefen. Doch darauf wollte ihr Körper jetzt keine Rücksicht nehmen und so musste Sayuri es wohl oder übel über sich ergehen lassen.
    Das Zugeständnis war, dass Zoia jetzt den natürlichen Wegen im Park folgte. Was einerseits leichter für Sayuri war, andererseits brauchte sie jetzt auch kein hohes Terrain, um einen Überblick zu bekommen. Obwohl sie heute zum ersten Male in diesem Park war und einige Wege doch sehr gewunden waren, sorgte ihr Instinkt dafür, dass sie grob in eine gleichbleibende Richtung liefen.
    Der Sprint ging relativ zügig in eine Art Dauerlauf über - mehr ließen die Kraftreserven von Zoia nicht mehr zu. Dennoch ließ sie weiter, hielt dabei Sayuri's Hand und dachte...
    An nichts! Als wenn sie nicht mehr imstande wäre, gleichzeitig zu laufen und zu denken. Was aber auch ganz in Ordnung so war, da es das Laufen ungemein erleichterte.
    Bis, ja bis sie doch kurz überlegen musste: Der Weg ging nicht mehr geradeaus, sondern entweder nur noch nach Links oder Rechts. Nach vorne war nur noch eine etwa 50 cm hohe Mauer, die wohl den Park begrenzte.
    Was... Ach, egal! Wir springen hier drüber und weiter gehts! Keine Zeit, erst einen Ausgang zu finden!
    Sie zog Sayuri weiter mit sich und machte sich bereit zu springen. Auf der anderen Seite würde sie dann schon sehen, wo man sich schnell verstecken konnte.
    Önee-sama ist offline

  15. #55
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    Zitat Zitat von Önee-sama Beitrag anzeigen
    Die beiden Frauen liefen los, während der Vierbeiner neben ihnen her sprintete. Zuerst war es ein echter Sprint, war ihr Instinkt darauf getrimmt, erstmal schnell Distanz zum Schauplatz des Feuerwechsels zu bringen. Dabei zerrte sie Sayuri mehr mit, als dass Beide wirklich im selben Tempo liefen. Doch darauf wollte ihr Körper jetzt keine Rücksicht nehmen und so musste Sayuri es wohl oder übel über sich ergehen lassen.
    Das Zugeständnis war, dass Zoia jetzt den natürlichen Wegen im Park folgte. Was einerseits leichter für Sayuri war, andererseits brauchte sie jetzt auch kein hohes Terrain, um einen Überblick zu bekommen. Obwohl sie heute zum ersten Male in diesem Park war und einige Wege doch sehr gewunden waren, sorgte ihr Instinkt dafür, dass sie grob in eine gleichbleibende Richtung liefen.
    Der Sprint ging relativ zügig in eine Art Dauerlauf über - mehr ließen die Kraftreserven von Zoia nicht mehr zu. Dennoch ließ sie weiter, hielt dabei Sayuri's Hand und dachte...
    An nichts! Als wenn sie nicht mehr imstande wäre, gleichzeitig zu laufen und zu denken. Was aber auch ganz in Ordnung so war, da es das Laufen ungemein erleichterte.
    Bis, ja bis sie doch kurz überlegen musste: Der Weg ging nicht mehr geradeaus, sondern entweder nur noch nach Links oder Rechts. Nach vorne war nur noch eine etwa 50 cm hohe Mauer, die wohl den Park begrenzte.
    Was... Ach, egal! Wir springen hier drüber und weiter gehts! Keine Zeit, erst einen Ausgang zu finden!
    Sie zog Sayuri weiter mit sich und machte sich bereit zu springen. Auf der anderen Seite würde sie dann schon sehen, wo man sich schnell verstecken konnte.

    Sayuri Henrietta Himemiya

    Schwer atmend, ja fast sogar schon japsend folgte die Halbjapanerin ihrer Begleiterin und zugleich Führerin. Wobei folgen das falsche Wort war, wurde sie doch eher hinter gezerrt als das sie wirklich Schritt halten konnte. Nicht, dass sie außer Form gewesen wär, waren es doch all die äußeren Einwirkungen, die sie so behinderten. Allem voran der Schock, der ihre Beine noch immer schwer erschien lies und ihr das Laufen nicht gerade einfach machte. Die Kälte, die gewiss nicht dafür geeignet war um einen Marathon hinzulegen, fühlte sich die Kalte Luft in den Lungen doch eher wie Messerstiche an. Ihre Hängetasche, welche die Frau zwar mit ihrer freien Hand an sich presste, ihr aber dennoch eine gewisse Freiheit nahm.
    Ihr erster Gedanke war, dass sie sich in die Zeit ihrer Ausbildung bei der Allianz zurückerinnerte. Rennen, ohne Pause, mit dem Geschrei des Ausbilders in den Ohren, die Beine gerade einmal stark genug das eigene Gewicht zu tragen - so wenig es auch war. Es hatte sich ihr nie gänzlich erschließen können, weshalb man als Ärztin so etwas auf sich nehmen musste, hatte es sie aber auch nie großartig gestört. Gut. Denn genau dieses Training und das der letzten beiden Jahre kam ihr in diesem Augenblick wirklich zugute.
    Doch leider änderte das nicht viel an ihrer Verfassung, die deutlich nicht die beste war, für solch eine Sprintaktion.
    Die kahlen Bäume zogen an ihr vorbei, wie in einem Traumszenario, konnte man in der Realität doch kaum so schnell sein, dass man nicht mehr als dessen schemenhafte Umrisse wahrzunehmen vermochte. Doch anscheinend konnte man das. Oder Henrietta’s Augen spielten ihr einen Streich. Ihre Augen, gepaart mit der Müdigkeit, die sie so sehr einnahm. Wie auch immer das Mädchen es schaffte als das durchzustehen, war ihr ein wahrhaftiges Rätsel. Ob sie an so etwas gewöhnt war? So sehr, dass sie all diese Kraft aufbringen konnte, dies alles durchzustehen? War ihre Angst und der Schmerz so groß, dass sie solch einen Drang besaß durchzuhalten?
    Wie Grund auf verschieden die Welten doch zu sein schienen, in denen die beiden Frauen lebten ...
    Bei all den Gedanken und dem Versuch sich nicht anmerken zu lassen, wie schwer es ihr viel doch überhaupt Schritt zu halten und nicht geradewegs auf die Nase zu fallen, bemerkte sie Braunhaarige erst im letzten Moment, dass sie sich auf eine Mauer zubewegten. Die Mauer mochte recht niedrig sein, verhältnismäßig. Doch das Zusammenspiel von Unaufmerksamkeit, Müdigkeit und vielleicht sogar etwas Tollpatschigkeit zeigte die wahre Kunst auf, wie man solch einen Sprung am besten niemals hätte angehen sollen.
    Henrietta presste ihre Tasche stärker an ihren Körper, hob diese dabei etwas weiter an, machte einen Satz und ... und prallte mit ihrem Knie genau gegen die Kante der Mauer. Zu Ihrem Glück war diese nicht besonders hoch, so dass sie sich schnell tippelnd auf der anderen Seite hatte ausbalancieren können, was sie mit einem leidenden Quietschen untermalte, dieses jedoch mehr verschluckte als rauszulassen. Nur noch an der sich leicht rotfärbenden Stoffhose konnte man ihren Fehlversuch des Sprunges erkennen, was sie sich jedoch nicht anmerken ließ.

    [Bild: Blutlinks.png] Not even a sick game like the [Bild: MU4xeQxjjBlutDaiShi.png] can wreck my smile. [Bild: blutrechts.png]
    BlackShial ist offline

  16. #56
    Mal vas Idenna
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    Zitat Zitat von Glorichen Beitrag anzeigen
    "Nun, ich gehe davon aus, dass Sie bereits durch Ihre Vorgesetzten auf der Grissom-Akademie über Ihre allgemeine Tätigkeit hier informiert wurden?"

    "Rehabilitation von Soldaten, die so stark verletzt wurden, dass ihnen nur noch eine aufwändige Operation innerhalb dieses Projektes hilft. Häufig verbunden mit Prothesen oder gestörten Biotik-Implantaten. Primär soll ich mich darum kümmern, dass sie ein Gefühl für ihren Körper zurückerhalten, lernen mit ihrer ... Behinderung, wenn ich das so nennen darf, umzugehen und zu leben."
    Delia konzentrierte sich ganz auf das, was sie auf dem Datapad über ihre Aufgabe gelesen hatte und was ihre eigenen ersten Gedanken dazu bisher gewesen waren. "Im nächsten Schritt sollen sie dann lernen, sich physisch zu verteidigen. Hier kommt meine Kampfsportausbildung primär zum tragen. In Fällen von Biotikern bzw. gestörten Biotikimplantaten verbinde ich die Disziplin, die der Kampfsport erfordert mit der Disziplin, die man für die Verwendung von Biotik verwendet. Beides lässt sich äußerst gut kombinieren, weil beides eine hohe körperliche Disziplin und einen inneren Fokus erfordert."
    Sie lächelte verlegen. "Zumindest habe ich es so mit meinen Schülern im Ascension-Programm gehalten und ohne mich selbst loben zu wollen, finde ich, dass das sehr gut funktioniert hat."


    "Sehr schön. Man scheint Ihnen ja tatsächlich die wichtigsten Punkte mitgeteilt zu haben."
    In der Tat waren die Beurteilungen von Delias Arbeit durchweg positiv.
    "Wobei ein grundlegender Inhalt Ihrer Tätigkeit der sein wird, dass Ihre Patienten wieder Wehrtauglich werden. Immerhin hat dieses Projekt das Ziel, den tatsächlichen Verlust von Soldaten wegen physischer Verletzungen auf ein Minimum zu reduzieren. Immerhin sind die Folgen der Gethinvasion immernoch zu spüren."
    Bei seinem letzten Satz legten sich Falten auf die Stirn des Commanders.
    "Ich hoffe natürlich, dass Sie sich darüber im Klaren sind, dass die Patienten hier keine pubertierenden Kinder sind. Obwohl ich mir bei manchen da nicht so ganz sicher bin."
    Odinn schüttelte kurz den Kopf, so als wolle er einen wirren Gedanken verscheuchen.
    "Haben Sie irgendwelche Fragen, die ich Ihnen beantworten soll, ehe ich mit den Details anfange?"

  17. #57
    Burgherrin Avatar von Glorichen
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    Zitat Zitat von Mal vas Idenna Beitrag anzeigen

    "Sehr schön. Man scheint Ihnen ja tatsächlich die wichtigsten Punkte mitgeteilt zu haben."
    In der Tat waren die Beurteilungen von Delias Arbeit durchweg positiv.
    "Wobei ein grundlegender Inhalt Ihrer Tätigkeit der sein wird, dass Ihre Patienten wieder Wehrtauglich werden. Immerhin hat dieses Projekt das Ziel, den tatsächlichen Verlust von Soldaten wegen physischer Verletzungen auf ein Minimum zu reduzieren. Immerhin sind die Folgen der Gethinvasion immernoch zu spüren."
    Bei seinem letzten Satz legten sich Falten auf die Stirn des Commanders.
    "Ich hoffe natürlich, dass Sie sich darüber im Klaren sind, dass die Patienten hier keine pubertierenden Kinder sind. Obwohl ich mir bei manchen da nicht so ganz sicher bin."
    Odinn schüttelte kurz den Kopf, so als wolle er einen wirren Gedanken verscheuchen.
    "Haben Sie irgendwelche Fragen, die ich Ihnen beantworten soll, ehe ich mit den Details anfange?"


    "Ja, das wird sicherlich für mich eine Umstellung, wenn ich mit ausgebildeten Soldaten arbeite, anstatt mit ... nunja, formbareren Jugendlichen, für die das alles noch neu ist. Andererseits könnte es das auch einfacher machen, weil ich nicht gegen pubertäre Trotzigkeit oder Aufspielereien zu kämpfen habe. Die Methoden und Techniken sind jedoch die gleichen, ob nun Soldat oder Teenager, daher wird sich das sicherlich bald einspielen."
    Zumindest hoffte sie das. Inständig hoffte sie das, wobei sie sich nicht vorstellen konnte, dass genesende Soldaten anstrengender sein würden als 14-jährige Jungen wie Zachary Milt. Andererseits hatten Soldaten schon Erfahrungen gesammelt und waren in ihrem Charakter gefestigt und mochten sich vielleicht auch nicht so schnell etwas erzählen. Sie setzte einfach auf den Willen, gesund zu werden und wieder in den aktiven Dienst zurückkehren zu können.
    Auf die Frage des Commanders nach weiteren Fragen, schüttelte Delia den Kopf: "Ich bin sicher, Sie werden mir alles mitteilen, was ich wissen muss."
    "Never be cruel, never be cowardly.
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  18. #58
    Ritter Avatar von Tjordas
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    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen

    Peinlich berührt über die Ausführungen seines Kollegen, rieb Leif sich die Stirn, ehe er die Hände unter das Wasser hielt und sie im Anschluss desinfizierte.
    Nachdem eine der Schwestern ihm die Handschuhe angezogen hatte, folgte auch er Julian in den angrenzenden OP.
    "Was haben wir?", wollte er wissen. Der Transportierende war ganz offensichtlich ein junger Arzt, gekleidet in Uniform und nur zur Absicherung dabei. Die Nervosität war unübersehbar.
    "Gravierende Brüche der Wirbelsäule. Das Rückenmark war bei Abtransport intakt, aber das Wetter beim Anflug hat uns ziemliche Mühe gemacht.", er warf einen entschuldigenden Blick über die Schulter, bevor er Julian und Leif das mitgebrachte Datenpad präsentierte.
    "Hm...", murrte er zu Julian "Wir sollten nochmal röntgen, bevor wir aufschneiden. Nach diesen Bildern würde ich schon zur Spondylodese tendieren, aber wenn irgendwelche anderen Schäden vorhanden sind, müssen wir uns was überlegen."
    Damit drehte er sich weg und delegierte die Krankenschwester zur Bereitstellung der Geräte. Dem Neurologen, der noch immer neben ihm stand, warf er einen bedächtigen Blick zu, als der jüngste Arzt sie unterbrach.
    "Sir-..", nickte er beiden zu "Wäre es Ihnen unter Umständen möglich, mich bei der Operation zusehen zu lassen? Wir bekommen aufgrund des Wetters zurzeit keine Startfreigabe und es wäre sicher lehrreich die Zeit hier zu verbringen."
    Wieder schweifte sein Blick gen Julian..


    Nach einem etwas kleineren wortlosen Zwist, wer von beiden nun das Datenpad mit den neuen Informationen entgegennehmen durfte, überließ Julian Leif schließlich die Kontrolle, blickte ihm allerdings über die Schulter und las alle Daten mit, die dessen Finger eilig durchblätterten.
    "Wir sollten nochmal röntgen, bevor wir aufschneiden. Nach diesen Bildern würde ich schon zur Spondylodese tendieren, aber wenn irgendwelche anderen Schäden vorhanden sind, müssen wir uns was überlegen."
    Julian nickte zweimal und deutete auf dem Datenpad auf eine erste etwas unscharfe Röntgenaufnahme, die man vor dem Transport gemacht hatte, umkreiste dabei mit der behandschuhten Fingerspitze den oberen Rand des gebrochenen Wirbels.
    "L4 war schon vor der Abreise gesplittert, sehen Sie? Mit etwas Pech hat sich der Splitter vielleicht aufgerichtet und zeigt nun Richtung Mark. Wenn eine Tomographie das bestätigt, müssen wir erst den Splitter entfernen, bevor er einen Nerv verletzt. Dann die Spondylodese mit einem halbbeweglichen Implantat auf L3, L4 und L5"
    Mit diesen Worten klatschte er zweimal in die Hände und animierte somit seine Kollegen zur Eile, als die beiden plötzlich der begleitende Arzt erneut ansprach und um die Erlaubnis zur Beobachtung bat.
    "Darin sehe ich kein Problem, ich würde auch lieber zusehen, als die Arbeit selbst zu machen... Aber bitte kein Popcorn im OP-Saal"
    Wieder einmal blieben sein Gesicht und seine Stimme dabei so neutral, dass man kaum erkannte, wie viel Humor darin liegen sollte. Dann drehte er sich wieder zu der Patiententrage, die man gerade unterhalb eines Tomographen positionierte. Der Apparat war selbstverständlich von überragender Qualität und gehörte sicherlich zu den teuersten auf dem Markt, war vielleicht sogar fast so hochwertig wie die Geräte bei Cerberus - der Allianz war für ihre besten Soldaten wohl nichts zu teuer. Schon Sekunden nach der Aktivierung huschten zwei zueinander versetzte Metallringe sich rotierend über den Körper des reglosen Patienten und innert kürzester Zeit baute sich am Monitor vor den wachsamen Augen der beiden Ärzte eines dreidimensionale Repräsentation des vor ihnen liegenden Körpers auf, wobei die kritischen Punkte der Wirbelsäule rot hervorgehoben waren, hochauflösend und gestochen scharf wie erwartet.
    Durch kurze Gesten der Hand vergrößerte er den Bereich und drehte ihn zur Draufsicht, sodass nun schnell klar wurde, dass sich tatsächlich gleich mehrere Splitter in der Bandscheibe aufgerichtet hatten, und sich bedrohlich weit in Richtung des nun offenliegenden Marks bewegten.
    "Sieht nach Überstunden aus, Dr. Svensson", brummte Julian dabei nur mit zusammengepressten Lippen.
    Tjordas ist offline

  19. #59
    #16  Avatar von Forenperser
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    Amüsiert grinste er über das Geschehene.
    "Ach, das wird schon, glaub mir. Hier gewöhnst du dich schneller ein als dir lieb sein wird."
    Nachdem noch ein weiteres gemeinsames Glas geleert und noch 3 Rennen verwettet waren sah Abu dass es langsam, aber sicher Zeit wurde.
    "So schwer es fällt, aber wir sollten langsam Schluss machen. Komm, wir müssen nochmal zur Klinik zurück, dort zeig ich dir alles wichtige und geb dir dann meine Schlüssel."
    Er hatte es so weit es ging rauszögern wollen, aber immerhin musste er morgen schon früh weg und sein Onkel musste wissen was er ab dann zu tun hatte.
    Auch wenn er wusste dass es kein Abschied für immer war wurde er nun nahezu wehmütig.
    Forenperser ist gerade online

  20. #60
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Tjordas Beitrag anzeigen

    Nach einem etwas kleineren wortlosen Zwist, wer von beiden nun das Datenpad mit den neuen Informationen entgegennehmen durfte, überließ Julian Leif schließlich die Kontrolle, blickte ihm allerdings über die Schulter und las alle Daten mit, die dessen Finger eilig durchblätterten.
    "Wir sollten nochmal röntgen, bevor wir aufschneiden. Nach diesen Bildern würde ich schon zur Spondylodese tendieren, aber wenn irgendwelche anderen Schäden vorhanden sind, müssen wir uns was überlegen."
    Julian nickte zweimal und deutete auf dem Datenpad auf eine erste etwas unscharfe Röntgenaufnahme, die man vor dem Transport gemacht hatte, umkreiste dabei mit der behandschuhten Fingerspitze den oberen Rand des gebrochenen Wirbels.
    "L4 war schon vor der Abreise gesplittert, sehen Sie? Mit etwas Pech hat sich der Splitter vielleicht aufgerichtet und zeigt nun Richtung Mark. Wenn eine Tomographie das bestätigt, müssen wir erst den Splitter entfernen, bevor er einen Nerv verletzt. Dann die Spondylodese mit einem halbbeweglichen Implantat auf L3, L4 und L5"
    Mit diesen Worten klatschte er zweimal in die Hände und animierte somit seine Kollegen zur Eile, als die beiden plötzlich der begleitende Arzt erneut ansprach und um die Erlaubnis zur Beobachtung bat.
    "Darin sehe ich kein Problem, ich würde auch lieber zusehen, als die Arbeit selbst zu machen... Aber bitte kein Popcorn im OP-Saal"
    Wieder einmal blieben sein Gesicht und seine Stimme dabei so neutral, dass man kaum erkannte, wie viel Humor darin liegen sollte. Dann drehte er sich wieder zu der Patiententrage, die man gerade unterhalb eines Tomographen positionierte. Der Apparat war selbstverständlich von überragender Qualität und gehörte sicherlich zu den teuersten auf dem Markt, war vielleicht sogar fast so hochwertig wie die Geräte bei Cerberus - der Allianz war für ihre besten Soldaten wohl nichts zu teuer. Schon Sekunden nach der Aktivierung huschten zwei zueinander versetzte Metallringe sich rotierend über den Körper des reglosen Patienten und innert kürzester Zeit baute sich am Monitor vor den wachsamen Augen der beiden Ärzte eines dreidimensionale Repräsentation des vor ihnen liegenden Körpers auf, wobei die kritischen Punkte der Wirbelsäule rot hervorgehoben waren, hochauflösend und gestochen scharf wie erwartet.
    Durch kurze Gesten der Hand vergrößerte er den Bereich und drehte ihn zur Draufsicht, sodass nun schnell klar wurde, dass sich tatsächlich gleich mehrere Splitter in der Bandscheibe aufgerichtet hatten, und sich bedrohlich weit in Richtung des nun offenliegenden Marks bewegten.
    "Sieht nach Überstunden aus, Dr. Svensson", brummte Julian dabei nur mit zusammengepressten Lippen.


    "Ich hatte schon befürchtet nicht pünktlich zum Essen hier raus zu sein.", gab er zu, während ein Schmunzeln seine Lippen umspielte und er wenigstens hoffte nicht ZU spät Zuhause zu sein.
    "Fangen wir auf Höhe L3 an und enden kurz unterhalb L5, aber nicht zu weit in Richtung Illiosakralgelenk.", nickte Leif mehr sich selbst zu, während die anwesenden Schwestern den vorbezeichneten Bereich mit Kodan einrieben und die Instrumente in greifbare Nähe schoben.
    "Die zehn für den Anfang.", delegierte er die Schwester zu seiner Rechten, deren Namen er dabei nicht einmal kannte und nahm das geforderte Skalpell an. Während er gen Julian gegenüber sah, schob seine Hand den Mundschutz in Position und bedeckte somit einen Grossteils seines Gesichts, samt seines erneuten Schmunzelns.
    Wie lang - nein wirklich - wie lang hatte er SO nicht mehr gearbeitet?
    AeiaCarol ist offline

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