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    Ritter Avatar von Das Waldvolk
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Das Waldvolk ist offline

    Tooshoo #33

    Willkommen, Reisender! Du befindest dich in Südargaan im Sumpfgebiet von Tooshoo. Der gigantische Baum da hinter uns wird Tooshoo genannt und das Dorf, das sich um diesen gebildet hat, nennt man Schwarzwasser.
    Die Gemeinschaft die hier lebt nennt sich das Waldvolk und kam vor nicht all zu langer Zeit aus Myrtana hierher. Es gab einen regelrechten Umsturz damals und seither gelten hier unsere Regeln:

    Töte niemanden unnötig!
    Mach keinen Ärger!
    Pass auf deinen Rücken auf!
    Und nerv nicht! Hörst du? Nerv einfach nicht, wenn dir jemand aufs Maul haut, weil du bescheuert guckst oder meint, dass du schicke Stiefel hast, Fremder. Schwarzwasser ist viel, aber sicher kein Ort für kleine Prinzessinnen und Typen mit Stock-im-Arsch!

    Regeln klar? Gut dann lade einen Wächter von Tooshoo nun auf ein Bier in die Sumpflilie ein(Mama Hooquas Angebot!), dann erfährst du auch mehr über den Ort und seine Gepflogenheiten und bei einem guten Schnaps, sicher auch über paar spezielle Orte hier oder dort.

    Was Mama Hooqua so gehört hat...

    - "Abends taucht hier immer so ein Stewarker auf. Er meint sein Bruder sei vor einigen Tagen mit drei weiteren Abenteurern auf Schatzsuche in die Tiefen Sümpfe gegangen. Dieser Stewarker sucht jemanden, der seinen Bruder findet. Wenn du noch etwas Gold hast, sagt dir die Mama auch was sie dazu noch weiß..." (Ansprechperson: Ornlu)
    - "Diese Saufköpfe von Wächtern vernichten mir noch meine ganzen Vorräte! Haben die eigentlich nichts zu tun? Etwas Training könnte denen nicht schaden, so wie die aussehen, können die sich nicht mal gegen einen Scavenger behaupten. Schöner Haufen ist das! Und sowas soll unsereins beschützen. Herrje, wird Zeit, dass denen mal jemand zeigt, wo der Haken hängt!" (Ansprechpartner: Andrahir)
    - "Wir brauchen mehr Eier! Eier brauchen wir! - Ja, guck nicht so. Da will man was zubereiten und ist immer so abhängig. Wenn du der Mama eine gute Legehenne besorgst, wirst du gut belohnt. Wie und woher ist mir egal. Auf dem Schwarzmarkt kriegt man ja nur Lederhühner. Also musst du wohl reisen." (Ansprechpartner: Ornlu)
    - "Der alte Balto ist untröstlich. Seit sein Sohn Schwarzwasser verließ, um sich den Myrtanern anzuschließen, betrinkt er sich. Balto wollte schon seinen Sohn suchen und davon abhalten, aber er ist zu alt um Balduin noch einzuholen. Vielleicht zahlt er ja gut, wen man den Burschen zurück holt. - Wenn du meine Meinung als Wirtin hören willst, musst du schon was bestellen." (Ansprechpartner: Ornlu)

    - Wieso ich so mies gelaunt bin? Ha! Du glaubst wohl nicht, dass ich dir das groß erzähle und jammere. Ich sag dir was! Ich geb dir eine Mahlzeit aus, wenn du mir mein Gold holst! Wo es ist? Na frag doch diesen elendigen Bronko. Hat hier gebechert, gefressen und dann nicht gezahlt! Und da er Holzfäller ist, ist er nur Abends hier. Aber provozier den bloß nicht. Bronko kann mit den Fäusten umgehen, wie mit seiner Holzfälleraxt. Naja, wenn du dich traust mach es, aber sag nicht das ich dich gewarnt habe. Vielleicht gibt es ja anderweitige Wege? Man müsste nur mehr über Bronko erfahren oder 'besondere' Fähigkeiten besitzen...also, gehst du es an, Schätzchen? (Ansprechpartner: Ornlu)


    Dies sind kleine Quests für jeden Schreiber im Tooshoothread. Man bekommt sie, wenn man Mama Hooqua in der Sumpflilie danach fragt oder ihr etwas Gold für 'besondere' Gerüchte gibt.

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    Schwertmeister Avatar von Rekhyt
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    Rekhyt ist offline
    Da hatte er Dennik wohl stärker getroffen, als er es beabsichtigt hätte.
    "Nein! Das wollte ich nicht sagen. Dich werde ich unterstützen und in den Tod folgen wenn es sein muss."
    Wobei er an diesen Vergleich lieber nicht zu lange denken wollte, schließlich war er schonmal gestorben.
    "Ich bin sehr zufrieden, dass wir in das Geschäft des Schwarzmarktes einsteigen. Nur..."
    Er wusste ja selbst nicht wie er es beschreiben sollte. Er wollte Dennik nicht nochmal treffen oder seine Bemühungen nicht anerkennen.
    "...ich bin nicht so gesellig. Ich bin ein Einzelgänger... der sich -warum auch immer- an dich gewöhnt hat."
    Ein weiteres Mal stockte Rekhyt. Er wusste doch selbst nicht was Dennik jetzt damit anfangen sollte. Eigentlich hatte er es nur genossen mal wieder alleine mit ihm zu sein und hatte das Gespräch gesucht.
    "Mach dir keinen Kopf! Ich komm schon klar. Tut mir Leid, dass ich davon angefangen habe. Vermutlich brauch ich nur Eingewöhnungszeit. Und ja, ich stehe hinter dir! Zweifle nie daran!"
    Mit diesen Worten war ihr Gespräch auch für den Moment beendet, da sie das Jägerlager und damit Fabian erreicht hatten, den sie sogleich mit einem
    "Bewahre!", grüßten und ihr Anliegen vorbrachten.

  3. Beiträge anzeigen #3
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Rekhyt versuchte ihn zu besänftigen und dem Meisterdieb verständlich zu machen, was er tatsächlich gemeint hatte, doch irgendwie konnte Dennik ihm nicht glauben. Rekhyt versuchte nur sich aus der Affäre zu ziehen, ging es dem Söldner durch den Kopf, als sie vor Fabian traten und so nickte Dennik seinem Freund erst einmal nur zu, aber für ihn war dieses Thema damit noch nicht gegessen

    "Bewahre", antwortete der ins Alter gekommene Jäger, welcher auf einen Baumstumpf unweit des kleinen Wachturmes hockte und mit einem kleinen Messer ein Stück Holz bearbeitete. Kurz musterte er die zwei Wächter, die ihn gegrüßt hatten, wie sie ihn von oben erwartungsvoll musterten.

    "Wie kann ich euch helfen?", sein Blick wanderte zurück auf seine Hände und er führte seine Bemühungen fort das Stück Holz zu bearbeiten.

    "Mein Name ist Dennik. Meinen Begleiter Rekhyt solltest du bereits kennen. Wir sind Freunde von Luke und es geht um das Zeug für die fünf Rüstungen", erklärte der Söldner knapp.

    "Aha. Ja, in der Tat. Ich habe mich umgehört und genug Lurkerleder auftreiben können, auch etwas Waranenhaut konnte ich bekommen, Pete sollte wissen wie man daraus eine gute Rüstung formt. Was euer Sumpfhai und weiß Beliar was für Wünsche angeht, das müsst ihr wohl selbst in die Hand nehmen... Sowas findet sich nicht so leicht", antwortete Fabian und schickte sich an aufzustehen.

    Er hielt sie an auf ihn hier zu warten und machte sich davon nur um kurz darauf mit einem großen Bündel von Haut und Leder wieder zu kommen.
    "Hier, gebt das so einfach Pete, wird bestimmt nicht billig, aber ist gutes Material, keine Frage!", meinte der alte Jäger und Dennik schickte sich an das Leder entgegen zu nehmen, doch Fabian ging einen Schritt zurück und schüttelte abwehrend mit dem Kopf: "Ich vertraue darauf, dass ihr die Schuld, die ihr dadurch bei mir habt, auch als solche anerkennt und mir sofort zur Hilfe kommt, wenn es von Nöten ist, verstanden? Ich mag alt sein, aber ich warne euch dennoch bei mir in Ungnade zu fallen!".

    "Verstanden und versprochen", antwortete der Wächter und versuchte dabei besonders treuherzig und ehrenvoll drein zu schauen.

    Sie verabschiedeten sich und machten sich nun auf die Suche nach dem Rüstungsbauer Pete, der ebenfalls hier irgendwo herumlungern musste.

    "Rekhyt. Vielleicht sollten wir darüber nachdenken dir eine bestimme Position in unserer Gruppe zukommen zu lassen. Ich meine so dass es einfacher für dich ist. Was meinst du?", suchend schaute er sich dabei um: "Verdammt, wo ist denn dieser Pete?"

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    Schwertmeister Avatar von Rekhyt
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    Rekhyt ist offline
    Fabian schien tatsächlich eine sehr vertrauensvolle Person sein. Aber umso besser für sie und wer weiß, vielleicht könnten sie ihm später sogar noch nützlicher sein als jetzt, wenn sie erst einmal ihre Beziehungen zu Borran intensiviert haben.
    "Und welche Position?", fragte Rekhyt nachdem sie sich von Fabian wieder verabschiedet hatten, "ich bin der Druide in der Gruppe, doch kann ich noch nicht genug um als solcher hilfreich zu sein.
    Ach und Pete ist übrigens dort!", teilte der Schweigsame mit und zeigte den Weg.
    Dies mochte jetzt vielleicht sehr mysteriös und vielleicht sogar etwas druidisch wirken, doch lag der Eindruck vermutlich eher an dem Gesprächsthema davor, denn in Wirklichkeit hatte der Dieb Pete nur vorhin am Weg zu Fabian schon kurz gesehen und nahm an, dass er immer noch dort war.
    "Das heißt wir machen jetzt die Rüstung aus Leder und die Sumpfhai/Minecrawler Sachen kommen später rein?"
    Er hatte keine Ahnung davon wie man Rüstungen herstellte, doch schien ihm dies der einzige Weg zu sein ohne von Anfang an alle Bestandteile zusammen haben zu müssen.
    "Aber...", eigentlich wollte er nicht schon wieder gegen Denniks Planung anreden, doch irgendwann musste er es ja sagen.
    "Was meine Rüstung angeht, brauche ich gar nicht unbedingt eine Verstärkung hinein. Ich will und muss schnell sein und auch für die Magie ist mehr hinderlicher."
    Den Zusammenhang würde Dennik jetzt vermutlich zwar nicht verstehen, doch stellte es sich der Druidenlehrling nicht sehr angenehm vor, wenn seine Muskeln die aufgrund von Magieanwendung schmerzten dann auch noch eine schwerere Rüstung tragen mussten.
    Der Vorteil der ganzen Sache war, dass sie weniger Materialien anschaffen mussten.

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    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    "Ja, die Idee war einfache aber gute Lederrüstungen herstellen zu lassen, die unsere Zusammengehörigkeit symbolisieren und die natürlich auch ihren Zweck erfüllen und jeder kann dann für sich entscheiden in wie weit er sie verbessert haben will. Glaube eh nicht, dass wir dann so schnell an Sumpfhaiplatten dran kommen", erläuterte der Söldner. Er selbst würde seine Rüstung Schritt für Schritt erweitern, mal sehen was Pete da in Zukunft für ihn noch verbessern konnte. Seine alte Lederrüstung nämlich hatte nicht einmal mehr dem Dolchstoß groß etwas entgegensetzten können. Daran musste sich zu seiner eigenen Sicherheit etwas ändern.

    "Ich weiß, dass du unser Druide bist und natürlich auch ein Dieb, aber darauf spiele ich nicht an. Ich meine anscheinend besteht sogar die Hälfte unsrer Bande aus Magiern, das ist ja keine Sonderstellung. Ich hab da mehr an was anderes gedacht. Luke ist ein guter Dieb und Axtkämpfer, und mal sehen was in Zukunft noch dazu kommt und genau so steht es auch um mich und San. Wir sind Nahkämpfer, auch wenn ich gerade versuche mein Metier zu erweitern, sind wir Waffenschwinger. Ich rede jetzt natürlich erst eimal von schlichten Zweikampf. Du jedoch bist schneller, wendiger und ich würde sagen: Spiel uns den Überraschungseffekt. Egal ob bei Verhandlungen mit Borran, oder einem Streitgespräch, oder eben in einem Kampf. Du hält's dich ja sowieso im Hintergrund, wieso verbirgst du dich nicht ganz und ZACK!", dabei wurde Dennik lauter und machte eine schnelle Bewegung in die Richtung seines Freundes, wobei ihm fast das Paket aus Häuten auf dem Boden gefallen wäre, "Zack greifst du von hinten an, unerwartet. Natürlich geht das nicht immer, ich mein, viele Leute hier in Schwarzwasser kennen uns ja zusammen, aber sonst was meinst du?", endete Dennik schließlich und schaute seinen Freund fragend an, während sie auf Pete zuhielten, den Rekhyt glücklicherweise entdeckt hatte.

  6. Beiträge anzeigen #6
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    Die Begegnung mit der schweigenden Botin wirkte noch eine Weile nach. Die offenkundige Vertrautheit, die sie ausgestrahlt hatte, obwohl sie Leyla vollkommen fremd war, beschäftigte ihre Gedanken mindestens ebenso sehr wie die Zeilen von Gwydion. Die Tatsache, dass er in der alten Sprache geschrieben hatte, zeigte, wie ernst er es meinte, zugleich fürchtete die Ovates nun aber auch, darin irgendeine geheime Botschaft übersehen zu haben. Etwas, das zwischen dem Abschied und seinem möglichen neuen Aufenthaltsort zu finden war und nur Eingeweihte verstehen sollten. Wenn es so etwas gegeben hatte, dann hatte sie es übersehen und versagt. Doch da die Botin mindestens noch eine weitere Person aufsuchen sollte, lastete nicht sämtliche mögliche Schuld nur auf ihren kleinen Schultern.
    Ihre Gedankengänge beschäftigten die Jägerin auf dem gesamten Weg durch den Sumpf, bis sie irgendwann das Stegsystem erreichten. Thorwyn hatte längst die Führung übernommen, damit sie zwei auch wirklich auf schnellstem Wege nach Schwarzwasser gelangten und sich aufgrund ihrer inneren Aufgewühltheit nicht plötzlich noch hier im Sumpf verliefen.
    „Zurück“, murmelte die Blonde schließlich, als sie den Baum erblickte und damit aus ihrem gedankenvollen Schweigen erwachte. Ein schwaches Gefühl der Ehrfurcht überkam sie, zugleich tat der Anblick der lebendigen Ewigkeit aber auch gut. So sehr ihr eigener Forschungsdrang auch ausgeprägt war, ein Leben lang in Ruinen, finsteren Schächten oder Höhlen zubringen wollte sie ganz sicher auch nicht. Sie brauchte die Natur, brauchte Leben um sich herum und natürlich auch Menschen. Einen ganz besonders.
    „Es hat uns jedenfalls niemand so sehr vermisst, dass er uns gleich hier draußen abfängt“, meinte Leyla kurz darauf und blickte sich nach bekannten Gesichtern oder irgendwelchen offensichtlichen Veränderungen um. Aber irgendwie war alles wie immer und die Befürchtung an einen mehrjährigen Schlaf in der Dunkelheit des unterirdischen Echsengewölbes war spätestens damit verflogen.

  7. Beiträge anzeigen #7
    Schwertmeister Avatar von Rekhyt
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    Rekhyt ist offline
    Rekhyt musste grinsen.
    "Für eine Überraschung bin ich immer gut!"
    Dabei musste er auch an seine Magie denken, von der er dank Corax schon einen gewissen Einblick in das hatte was noch kommen würde. Wer würde denn schon damit rechnen sich plötzlich nicht mehr bewegen zu können? Oder wer würde damit rechnen, dass plötzlich eine Pflanze nach ihm griff und ihn möglicherweise mit Dornen stach, die noch Minuten zuvor gar nicht da gewesen waren.
    Und wirklich bedrohlich wirkte er sowieso auf niemanden, unbewaffnet und sich immer im Hintergrund haltend, machte er auf kaum jemanden den Eindruck als würde er noch jemals eine größere Bedeutung darstellen.

    "Bewahre Pete!", eröffneten sie das Gespräch mit dem Handwerker.
    "Wir haben zumindest schon mal ein paar der Materialien besorgt, aus denen du meintest eine Rüstung herstellen zu können."
    Pete beäugte sie etwas argwöhnisch, wobei Rekhyt nicht so ganz einschätzen konnte, was das bedeuten sollte.
    "Wir können uns leisten deine Arbeit zu bezahlen!", versuchten sie ihn zu überzeugen und schienen damit auch Erfolg zu haben, denn zumindest schien er sich einmal mit ihren Wünschen beschäftigen zu wollen.

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    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    "Sehr gut, Pete!", erfreute sich Dennik. Sie würden ihre Lederrüstungen bekommen! Der Rüstungsbauer hatte das Leder entgegengenommen und hatte zugesagt die besagte Anzahl an Rüstungen herzustellen.
    Schnell wurde ein Preis verhandelt, die Hälfte mussten sie jetzt zahlen, die andere Hälfte, wenn die Rüstungen fertig gestellt waren und dann verabschiedeten sich die beiden Freunde von dem Rüstungsbauer.

    Gemeinsam schlenderten sie schweigend zurück Richtung Schwarzwasser, doch noch ehe sie das Lager der Jäger wieder verlassen hatten, hielt der Meisterdieb inne.
    "Verdammt, Rekhyt... was mach' ich nur mit dir. Ich weiß, dass du am Liebsten für dich arbeitest, aber andererseits bin ich mir fast sicher, dass je einflussreicher wir als Wächter, oder Söldner, oder Borrans Männer werden, dass auch unsere Anzahl steigen wird. Denk' an Rob und jetzt haben wir auch noch Gath und Traér dabei und Anton arbeitet für uns... Ich meine, die einzige Idee, die mir dazu kommt, ist, dass du im Schatten bleibst, unser heimliches Paar Ohren und Augen in der Dunkelheit bist. Dass du spionierst und spähst und in geeigneten Fall uns den Arsch rettest und aus dem Hinterhalt uns zur Hilfe eilst, aber das würd' dich ja auch noch mehr ausschließen, oder? Was meinst du?".

  9. Beiträge anzeigen #9
    Kämpfer Avatar von Raminus
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    Raminus ist offline
    Kein Sägen, kein Hämmern, kein Geräusch eines fallenden Baums war in und um Schwarzwasser heute zu hören. Das Holzlager lag weitestgehend verlassen da, lediglich drei Holzfäller hatten sich dazu bereit erklärt selbiges zu bewachen und bei wichtigen Bauvorhaben, das nötige Holz rauszugeben. Ansonsten würde heute wenig bei den Holzhandwerkern passieren, wenn man mal davon absah, dass sich der gesamte Rest unter der Führung von Gunther und Raminus am Schiffswrack versammelt hatten. Gestern Abend hatte einer der Holzfäller am Lagerfeuer eine interessante Information samt Alkohol aus der Sumpflilie mitgebracht. Irgendeine Truppe aus dem Dorf suchte Leute zum Bau eines Lagerhauses am Strand in der Nähe des Schiffswracks. Ansich nichts ungewöhnliches, aber nachdem einige Gerüchte in der abendlichen Versammlung die Runde gemacht hatten und man auch nach ruhigem Überlegen zu einigen 'interessanten' Schlussfolgerungen kommen konnte war eine weitere Unterredung nötig geworden.

    Wozu wollen die denn hier ein Lagerhaus bauen? -
    Entweder die sammeln Muscheln oder aber die bekommen ihr Zeug irgendwie von der Meerseite aus. -
    Ja aber was denn für Zeug? -
    Woher soll ich dass den wissen, irgendein Händler vom Schwarzmarkt hat vielleicht Kontakte. -
    Irgendein Händler vom Schwarzmarkt und Kontakte, du weißt was das meistens bedeutet. -
    Warum denkst du eigentlich gleich immer an Schmuggel? -
    Weils meistens stimmt, so gehts am Schwarzmarkt nun mal zu. -
    Die wollen uns gewiss nur unser Schiff streitig machen und selber ihr Lager hier errichten. -
    Soweit kommts noch, ich hab keinen Bock hier ständig zwielichtige Gestalten rumhocken zu sehen, wenn ich abends gemütlich was trinken will. -
    Ach redet doch keinen Unsinn, vielleicht wollen die ja nur fischen gehen? -
    Du bist vielleicht naiv! -
    Ich geb dir gleich was naives! -
    RUHE! - donnerte Gunther endlich dazwischen. Raminus musste grinsen. Für die einfache Truppe von Holzfällern, waren sie ganz schön geschwätzig und reich an Phantasie. Aber auch er musste zugeben, dass ihm der Gedanke von potentiellen Schmugglern an ihrem Strand nicht sonderlich gut gefiel. Aber sie hatten einen entscheidenden Vorteil, wie sich bereits in einem Zwischengespräch mit Gunther herausgestellt hatte. Sie waren unabhängig und nahezu alternativlos. Die Holzfäller hatten keinen Stand am Schwarzmarkt oder einen Zwischenhändler der ihre Ware an den Mann brachte. Wenn was gebraucht wurde, kamen die Leute zum Holzlager und je nach Anliegen wurde verhandelt und Holz herausgegeben. Sie waren also niemandem verpflichtet, höchstens der Gemeinschaft und irgendwelche Händler repräsentierten bestimmt nicht ganz Schwarzwasser, ganz gleich welchen Einfluss sie auf den restlichen Handel haben mochten.

    Bäume konnte zwar jeder im Prinzip fällen, doch die weitere Verarbeitung lag ausschließlich in ihrer fast schon verschworenen Gruppe. Hieß wenn man nicht Geld für Handwerker von außerhalb ausgeben wollte, würden sie zu ihnen kommen müssen. Auf und auf diesen Fall wollten sie vorbereitet sein. Deshalb die Zusammenkunft.

    Wenn die wirklich nichts böses im Sinn haben, dann ist das ein ganz normales Geschäft. fasste der Anführer der Holzfäller zusammen. Wenn die uns einfach nur unseren Strand und abendlichen Feuerplatz streitig machen wollen, dann gibts ein paar auf die Fresse! Jeder ist an unserem Feuer willkommen, aber wer Stunk macht oder uns vertreiben will bekommt Probleme! Gröhlende Zustimmung brandetet auf und Raminus blickte nach wie vor grinsend in die Runde kräftiger Arbeiter, die sich durchaus auch zu verteidigen wusste.
    Und wenn die wirklich ihre Geschäfte hier abwickeln wollen? ertönte die Sorge schließlich aus der Runde.
    Was meinst du Raminus? Immerhin hast du das Ding hier hergerichtet. Hast also durchaus nen besonderes Mitspracherecht. gab Gunther das Wort an den Hünen ab.
    Schwierig. Ich denke wir sollten uns aus Machtspielchen möglichst raushalten, um unsere unabhängige Rolle nicht zu verlieren. Denn im Prinzip bin ich sehr froh darüber keinem der komischen Händler verpflichtet zu sein. Aber dennoch denke ich sollten wir in diesem Fall uns einen Vorteil aus der Lage schaffen. -
    An was denksten da? -
    Nun wir bauen den ihr Lager und was sie sonst noch wollen, sorgen ebenfalls für die Instandhaltung, bekommen dafür aber einen festen Teil der Handelsware ab. So erledigen wir unsere Arbeit, haben ab und zu auch einen Überblick was die so treiben und eine feste Einnahmequelle. Zustimmendes Gemurmel, einigen Nicken, andere dachten noch nach, ehe eine weitere Welle von Vorschlägen aufbrandete.
    Wir hängen doch sowieso ständig hier rum, da können wir das Zeug von denen auch gleich bewachen, so springt für uns noch mehr raus. -
    Abwarten... unterbrach der Kahlkopf die aufbrandende Euphorie ...wir sollten erstmal zusehen was die wirklich hier wollen und mit was die handeln. Dann können wir immer noch mit denen reden und uns raushalten oder mitmischen. - Zahlreiches Nicken.
    Gut, dann ist das beschlossen. Wir haben für jeden Fall einen Plan. fasste Gunther zufrieden zusammen. Wir bleiben weitgehend unabhängig und versuchen einen Überblick und Einfluss auf die möglichen Geschäfte der Truppe zu bekommen. -
    Am besten stellen wir nicht nur ein paar Leute für das Holzlager sondern auch für den Strand ab. überlegte der Kahlkopf laut. Gute Idee. Nicht dass die hier einfach anfangen zu bauen ohne unser Wissen. Aller klar ich bleibe mit ein paar Männern direkt hier, Raminus du und der Rest macht euch wieder an die Arbeit und passt beim Lager auf. Ein paar von uns sollten demnächst mal in der Lilie die Bereitschaft der Holzfäller beim Bauvorhaben bekunden. Dann werden die von ganz alleine zu uns kommen. -

    Auf dem Rückweg kam Raminus immer noch nicht aus dem Grinsen heraus. Wer hätte gedacht, dass ihrer Truppe zu solchen Plänen fähig war? Aber die gemeinsamen Stunden am Schiffswrack jeden Abend tagein tagaus hatten sie zusammengeschweißt Und sie würden sich nicht hilflos in irgendwelche Händlergeschäfte reinziehen lassen, noch ihren geliebten Lagerplatz verlieren.

    Die Aufgaben waren also klar verteilt. Gunther passte am Strand mit einigen auf und Raminus übernahm die Lage im Holzlager. Der Großteil würde normal weiterarbeiten und regelmäßig würden einige Pause am Strand machen. Vitus, mit dem Raminus schon das Entharzen von Holz perfektioniert hatte, wurde mit einigen dazu beauftragt die nächsten Abende in der Sumpflilie nach den Auftraggebern Ausschau zu halten und sie zum Holzlager zu führen. Es würde dann an Raminus liegen, die Absichten herauszufinden und einen möglichen Handel einzugehen. Auch wenn dies alleine zu bewältigen hatte, so konnte er sich jederzeit auf die Unterstützung und den Rückhalt zahlreicher, kräftiger Kumpanen verlassen...

  10. Beiträge anzeigen #10
    Schwertmeister Avatar von San Daran
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    San Daran ist offline
    "Auf diesen Moment habe ich schon lange gewartet, San Daran!"
    Reyn spie förmlich diese Wörter aus. Wind wehte im Haare ins Gesicht, salziger Wind. Die Wellen peitschten um sie herum, immer wieder schwappte Wasser über die Reling und lief das Deck herab, wieder hinunter in das Wasser. Spritzer besprenkelten sein Gesicht und seine Arme, die frei waren, wie sein Oberkörper, sodass sein Papagei zu sehen war, in die Luft schwingend, fort von hier. Aber San Daran wollte genau jetzt genau hier sein.
    Die Stiefel machten klackende Geräusche, als sie über das Deck liefen. Dazu gesellten sich mehrere, genau gesagt vier Füße mehr, die hinter San Daran über das Holz marschierten, langsam. Sie hatten Zeit.
    "Und ich wusste, dass du nicht die Eier hast, mir alleine gegenüber zu treten."
    Eine Möwe schrie und ein Grinsen zog sich langsam über Reyns Gesicht, als würde ein Messer seine Lippen zu einem erweitern, jedenfalls sah es genauso unecht und hässlich aus. Diabolisch.
    "Sie sind meine, wie soll ich sagen, Absicherung. Nur ein Narr würde sich nicht absichern."
    "Nur ein Narr würde sich nur mit zwei Leichtmatrosen absichern."
    Das Ratschen des Säbels, als er aus der Scheide gezogen wurde fand zeitgleich mit dem Erfrieren des Grinsens auf Renys Gesicht statt, jetzt glich es einer Fratze, die Hass und Wut verdeutlichte. Kaum eine Sekunde verging, schon hörte er hinter sich zwei Waffen gezogen. Ein Dolch aus der Scheide, das hörte er am Geräusch. Das andere eine Axt oder ein Knüppel, der im Gürtel des anderen Mannes gesteckt hatte.
    Blitzschnell drehte sich San Daran um, rechtzeitig um einen Dolch auf sich zusauen zu sehen.
    Der Block erfolgte intuitiv, ein lautes
    Klong schallte vom Deck wieder.
    Vor sich war ein Mann in dünnem Hemd und lederner Hose, unrasiert und nach Alkohol riechend, so nah waren ihre Gesichter aneinander. Mit einem Stoß der gekreuzten Waffen brachte er Abstand zwischen sich und den anderen. Der dritte war groß, stark gebaut und trug eine Lederweste. In der Hand eine Handaxt. Gut geraten.
    In einer fließenden Bewegung sprang er zu diesem und hieb mit dem Säbel auf den Kerl, der Block brachte eine Kerbe in den Axtgriff und im Hintergrund zog Reyn sein Schwert, mit einem wütenden, oder mutmachenden Aufgrunzen, das konnte der ehemalige Pirat in diesem Moment nicht auseinanderhalten.
    Es waren zu viele, sie umzingelten ihn. Er musste sie rasch dezimieren.
    San Daran duckte sich, glitt unter der Axt hindurch und brachte wieder Abstand zwischen die beiden, dann zog er ein Wurfmesser aus seinem Schultergurt und warf auf den Unrasierten.
    Die Klinge glitt durch das Hemd und ein roter Fleck machte sich auf der Brust breit. Ein Aufschreien kam erst danach, nach der Realisierung. Der Starke schaute verblüfft zu seinem Kumpanen und die Zeit verstrich so langsam, dass man sie hätte schneiden können. Reyn, der auf ihn zurannte, der kleinere Mann, der sich an die Brust fasste und der Große der verblüfft über das plötzlich erschienene Messer war.
    San Darans Säbel, der auf den Hals dieses Mannes zuschnellte. Blut befleckte die Klinge, als dieser Mann fiel, der andere hielt seine Waffe hoch, erbärmlich mit einer Hand, die zitterte. Der Säbel schlug darauf, alleine die Wucht ließ die Waffe nach hinten fliegen, hinter die Reling, in die Wellen. Nicht einmal ein Platschen war zu hören, die stürmische See verschluckte es einfach. Danach fiel auch dieser Mann, das Hemd statt weiß nun rot.
    Reyn blieb stehen.
    Nun schaute er nicht mehr nur wütend und hassend. Er sah aus wie ein Mann voller grimmiger Befriedigung.
    Damit wäre dieser Teil erledigt, nun kommt der, in dem ich dich auf den Meeresgrund befördere. Das sagte dieser Blick aus.
    Beide rannten. Beide hoben die Klingen. Beide schrien. Die Schreie gingen in der tösenden See unter, sie bauschte sich immer mehr auf, wurde lauter, wilder. Nur das ständige
    Kling, das Schwert und Säbel machten, als sie aufeinander trafen ging durch Mark und Bein, sie spürten es mehr, als das sie es hörten. Block folgte auf Block, sie beide schlugen, traten, spuckten und schimpften, ganz wie man es sich von Piraten vorstellte. Ihr alter Kapitän wäre sicherlich stolz auf sie gewesen.
    Doch immer mehr gewann San Daran die Überhand, die Jahre hinter dem schreibtisch hatten Reyn geschwächt, die Jahre an der Schmiede San Daran gestärkt, die Flucht ihn zäher gemacht. Der Säbel traf Reyns Arm. Danach die Brust. Er stach nicht, das schaffte der Säbel nicht. Aber er hatte Schwung, er glitt schnell durch die Luft, er schnitt sie buchstäblich ebenfalls durch. Und die Wucht, mit der er traf, schlug seinen Kontrahenten jedesmal ein Stück nach hinten.
    Bis Reyn auf den Knien lag.
    Und der Säbel auf seinen Hals heraubsauste.

    "Bewahre San Daran, was tust du da?", fragte eine interessierte, ihm bekannte Stimme.
    Mit einem Mal wurde er aus seinem Tagtraum gerissen, mit der Heftigkeit, als ob er gerade in kaltes Wasser geworfen wurde. Oder daraus hervortauchte.
    Er war auf der Lichtung seiner Schmiede, Nachmittagssonne im Nacken, die durch Blätterlücken hervortrat, die Schmiede der Hitze war vergangen, nur noch die Schwüle des Sumpfes lag hier. Äste waren in wildem durcheinander auf dem Boden verteilt, abgeschlagen und manche Büschen sahen aus als hätte ein betrunkener Barbier einen Bart mit einem Busch verwechselt. Keine Leichen, keine Piraten, kein kühles Meer. Nur Äste. Aber der Säbel in seiner Hand war real.
    In dem Moment in dem er auftauchte, bohrte sich der Säbel in einen Holzeimer, zerteilte ihn wäre ein besserer Ausdruck. Der Eimer expodierte regelrecht und hinter sich hörte San Daran Rob zusammenzucken. Er schüttelte sich kurz und drehte sich dann zu seinem Besucher um.
    "Ich übe. Mein neuer Säbel ist gut. Ich meine nicht nur gut, er zerstört. Wenn du verstehst." Das tat Rob nicht. Aber San Daran. Die Waffe fühlte sich so an, als hätte er von ihr geträumt und sie dann aus dem Traum herausgeholt. Besser hätte er es nicht beschreiben können.
    Dann betrachtete er seinen Unterschenkel. Dort waren zwei gekreuzte Waffen in die Haut tätowiert. Eine Axt, ein Säbel. In einer Kiste hatte er Tätowierwerkzeug gefunden. Oder hatte er es damals mitgehen lassen? Das war egal, jedenfalls hatte er es gefühlt, dass er es tätowieren wollte. Er hatte sich hingesetzt und die Handlung, das Tätowieren hatte ihn in eine Art Trance geschickt, wie damals. Zwar hatte er es auf das Gras zurückgeführt, aber jetzt war er sich nicht mehr so sicher. Der Rausch war derselbe, und seit dem Tag hatte er kein Sumpfkraut mehr angefasst.
    Vielleicht war es die Tinte, die in seine Haut eindrang, die dies verursachte. Er wusste es nicht. Jedenfalls hatte Rob ihn geweckt aus diesem Rausch, Trance oder wie man es beschreiben konnte.
    Rob zuckte die Schultern, winkte, als ob San Daran ihn vergessen hätte. Hatte er auch, für einen Moment zumindest.
    "Wie weit sind die Waffen?"
    "Der Säbel war der letzte, der fertig wurde. Die anderen sind in der Kiste, zusätzlich ein paar Überraschungen für unsere Leute."
    Der Wächter setzte zur Frage an, doch der Schmied winkte ab.
    "Du wirst es dann sehen."
    Man sagte zwar, wenn es am schönsten ist, solle man aufhören, doch San Daran sah es genau anders. Wenn es gut lief, wenn man einen Lauf hatte, dann sollte man ihn ausnutzen. Und er hatte einen Lauf, die Arbeit an dem Säbel hatten ihn voll und ganz gefesselt, und während er daran arbeitete hatte er noch ein paar Ideen gehabt, was er machen konnte und sie sofort umgesetzt, sie kamen fast wie von selbst von der Hand. Das erste Mal hatte er zusätzlich Pläne gezeichnet, Bilder gemalt, was er erstaunlich gut konnte, wie er feststellte. Vielleicht war der Papagei nur der Anfang, Waffen konnte er anscheinend auch. Notizen gemacht, wo welcher Teil wie dick sein sollte, was wie schwer, aus welchem Material. Außerdem eine Materialliste, die er erweiterte oder ergänzte, sobald er etwas verbraucht hatte oder etwas Günstiges auf dem Schwarzmarkt erworben hatte. Teile hatte er sogar dort getauscht, bei dem hießigen Waffenhändler.
    "Hilfst du mir, die Schmiede an den Strand zu bringen? Sie ist doch ziemlich schwer für einen!"
    "Was springt für mich dabei raus?"
    San Daran schwang gespielt langsam den Säbel in der Hand und betrachtete ihn ebenso gespielt interessiert. Dann schaute er Rob böse grinsend an. Dieser lachte verlegend, doch als auch San einsprang in das Lachen, verschwand die Verlegenheit und tauschte mit kumpelhafter Freude Platz.
    "Ich habe noch etwas Rum!", lachte San. "Den können wir uns auf dem Weg teilen!"
    Zusammen hievten sie noch alle Kisten auf den Karren und traten Glutfunken auf dem Rasen aus, obwohl es vermutlich sowieso zu feucht war, und zogen dann gemeinsam den Wagen. Zuerst war es schwer, doch es wurde immer leichter, je mehr Rum sie tranken. Das Zeug war gut, ausnahmsweise einmal. Oder seine Ansprüche wurden nur kleiner.
    Sie spürten die Nähe zum Strand, als die Klänge Schwarzwassers leiser wurden und die Sonne wärmer. Immer mehr Strahlen drangen zu ihnen durch und schließlich war dort Sand. Das Meeresrauschen zauberte sofort wieder Nostalgie in San Darans Gedanken, alleine der salzige Duft, ließ ihn aufatmen und in seiner Handlung verharren und auf das offene Meer hinausschauen. Dort, in die Ferne, wo Wasser mit Himmel verschmolzen.
    "Alleine schaffe ich das nicht, San Daran?", meinte Rob bereits lallend.
    "Ich würde nicht viel weiter gehen, das wird zu schwer!", schüttelte der Schmied den Kopf. "Durch San ziehst du dir einen krummen Rücken, es ist nicht mehr weit! Lasst uns die anderen suchen, dann schaffen wir den Rest zusammen zum Bauplatz. Weißt du wo wie sein könnten?"
    "Eigentlich hatte ich sie vorher schon gesucht. Aber wir könnten es beim Lager der Jäger versuchen, wegen den Rüstungen. Sonst in der Taverne?"
    San Daran war einverstanden und gemeinsam gingen sie zurück, San Daran mit wehleidigem Blick über die Schulter, Richtung Meer.
    Dort sah er noch etwas. An der Feuerstelle, wo sie zuvor gemeinsam gesessen waren, saß nun ein Mann, der sie beobachtete. Interessiert. Sie beide und die Schmiede. San Daran prägte sich das Gesicht ein, nicht dass danach etwas fehlte. Vielleicht war er auch einer der ersten Arbeiter, die Wind von der Sache bekommen hatten. Jedenfalls schaute dieser misstrauisch aus. Der ehemalige Pirat war gespannt, ob er noch da sein würde, wenn sie wieder am Strand waren.
    Geändert von San Daran (30.06.2014 um 17:32 Uhr)

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    Schwertmeister Avatar von Rekhyt
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    Rekhyt ist offline
    Rekhyt schwieg. Doch nicht weil er keine Lust hatte zu reden, weil es ihn nicht interessierte oder weil er nicht wusste was er sagen sollte, sondern weil er nachdachte. Die Worte die Dennik gesprochen hatte brachten seine Gedanken dazu in seinem Kopf zu rattern und schon relativ bald war dem Schweigsamen klar, dass sich eine Idee formte die ihm durchaus gefiel.
    "Ja...", sprach er aus seinen Gedanken zurück ins Gespräch kehrend. "Ja, die Idee ist gut."
    Ein klein wenig steckte er immer noch in seinen Gedanken. Zu behaupten er gehöre nicht zu der Gruppe, konnte er vergessen, immerhin hatte man ihn kaum mit jemandem anderen gesehen, doch könnte es Möglichkeiten geben dieses Problem zu umgehen. Rekhyt war der Stille, er sprach nur selten, hielt sich immer zurück, seine Kapuze war stets tief in sein Gesicht gezogen und für andere Menschen mochte er entweder zwielichtig, oder unauffällig, oder unscheinbar wirken.
    Doch die Schweigsamkeit kam daher, dass Rekhyt keinen Sinn darin sah etwas zu sagen und über unnötige Themen wie das Wetter oder das letzte Gerücht der Waschweiber zu reden, von denen ohnehin alle wussten, dass sie nicht stimmten. Doch reden an sich war nicht schwer, nicht einmal für Rekhyt und wenn der Sinn darin bestand eine Täuschung aufrecht zu erhalten, so war der Inhalt egal und die Schweigsamkeit konnte gebrochen werden.
    Was die optischer Erscheinung anging, so musste nicht viel gemacht werden. Neues Gewand, ein freundlicher Gesichtsausdruck und niemand würde den Blondschopf für einen Banditen, Söldner oder sonst etwas halten.
    "Wer kennt mich schon? Gut meine ich. Mit ein paar Änderungen und geheuchelter Freundlichkeit erkennt mich wohl kaum wer wieder", ließ er Dennik an einer Kurzversion seiner Gedanken teil haben und war es doch er gewesen, der Rekhyt einmal aufgetragen hatte Geschichten zu erzählen und Lügen wie Wahrheit klingen zu lassen.

  12. Beiträge anzeigen #12
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    "Gut. Dann machen wir das so", entgegnete Dennik lächelnd, war er doch froh die Begeisterung seines Freundes geweckt zu haben.

    In diesem Moment erblickte er San Daran, gefolgt von Rob, die sich gemeinsam in ihre Richtung bewegten.

    "Schau mal Rekhyt, wer da kommt", machte der Söldner seinen Kameraden auf das Gespann aufmerksam, "behalten wir diese Sache für uns, oder magst du, dass die Anderen bescheid wissen?"

    In diesem Moment kam ein weiterer Mann aus Richtung Schwarzwasser hereingeeilt, wollte er doch anscheinend Rob und San einholen. Als er dies erreicht hatte, sprach der Fremde die zwei Wächter an, welche sich umdrehten und in ein Gespräch verwickelt wurden. Neugierig, aber auch kritisch, beäugte Dennik aus der Ferne schweigend, was da vor sich ging. Rob drehte sich redend um und zeigte Richtung Jägerlager, genau auf Dennik und Rekhyt. Der Fremde nickte und gemeinsam kamen die Drei auf sie zu und setzten sich wieder in Bewegung.

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    Schwertmeister Avatar von Rekhyt
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    Rekhyt ist offline
    "Keiner von euch sollte etwas mit 'mir' zu tun haben, sonst wäre die ganze Tarnung hinfällig. Insofern brauchen sie es auch gar nicht wissen."
    Das konnte die Sache nur glaubwürdiger machen.
    Dennik schien ein gefragter Mann zu sein, denn noch bevor sie wieder auf Luke und San gestoßen waren, zeigten diese einem Mann den Weg zu ihnen. Wie sich herausstellte handelte es sich um Mertens, der sie damals in den Dienst als Wächter aufgenommen hatte.
    "Bewahre!", wurden die Begrüßungen ausgetauscht ehe sich Mertens -wie kaum verwunderlich war- dem Führer ihrer Gruppe zuwandte.
    "Ich habe gehört Andrahir hat dir ein wenig über den Umgang mit dem Bogen gezeigt. Wie geht es damit voran? Wenn du noch etwas brauchst, kann ich dir vielleicht auch weiter helfen. Ein wenig Bogenschießen zum Ausgleich kann mir auch nicht schaden."
    Insgeheim fragte sich Rekhyt ob Mertens wirklich freiwillig kam oder ob ein Auftrag von Seiten Andrahirs dahinter steckte, denn was der Schweigsame so mitbekommen hatte, war der Meister der Jäger nicht immer ganz motiviert gewesen. Doch zumindest schien Mertens das Angebot ernst zu meinen auch gar nichts dagegen zu haben.

  14. Beiträge anzeigen #14
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    "Bewahre, Mertens", grüßte Dennik zurück und musterte den Mann, der sie damals bei ihrer Ankunft in Schwarzwasser bei den Wächtern aufgenommen hatte. Knapp nickte Dennik auch Rob und San Daran zu, ehe er den Worten von Mertens lauschte, ehe er antwortete: "Vielen Dank für das Angebot, ich bin aber wirklich noch ein totaler Anfänger und viel Bogenschießen lässt sich mit mir nicht".

    "Übung macht bekanntlich doch den Meister und es gehört noch mehr zum Schießen als das Üben. Du musst wissen, nicht nur ob du triffst, sondern auch wo du hin treffen musst, damit deine Pfeile am Effektivsten sind", plauderte Mertens munter und lächelte vielsagend.

    Dennik war nicht ganz klar, was der Mann von ihnen wollte. War es wirklich so, wie er sagte, dass er einfach ein bisschen Ablenkung suchte und gehört hatte, dass Dennik gerade das Bogenschießen erlernte, oder steckte mehr dahinter?

    "Ich verstehe", antwortete der Söldner knapp und lächelte verlegen.

    "Sprech` am Besten mal mit Fabian, der kann dir viel über die Jagd erzählen", hängte Mertens noch an und wieder bejahte Dennik, dieses Mal mit einem Nicken.
    "Dann lass uns doch einfach mal zu den Schießscheiben hier gehen, die stehen gleich dort drüben am Rande des Lagers, dort an den Bäumen", forderte Mertens sie nach einer kurzen Pause auf und schweigend folgten die Freunde ihm.

    Der Wächter überlegte sich, wie er sich aus der Miesere reden konnte, denn eigentlich hatten sie gerade genug um die Ohren und San Daran und Rob hatten sicher auch ein Anliegen vorzutragen, hinzu kam noch, dass sie doch Borran aufsuchen wollten und zuvor mussten sie noch Rücksprache mit Traér und Gath halten... andererseits war Mertens einer der wenigen netten Leute hier im Sumpf und schien wirklich einfach nur zur Hilfe sein zu wollen und so etwas konnte man nicht ausschlagen.

    Etwa zehn Fuß vor einer der Schießscheiben, die an einem Baum befestigt war, am Rande des Lagers, blieb Mertens stehen und forderte den Wächter mit einer Handbewegung auf sich neben ihn zu stellen.

    "Dann zeig mal was du drauf hast!", kam es noch unterstreichend und der Dieb tat wie ihm geheißen. In einiger Entfernung stellten sich Rob, San und Rekhyt neben Mertens und gemeinsam musterten sie den Schützen. Unsicher holte Dennik seinen Bogen hervor, die Sehne und einen Pfeil. Um all sein Zeug mitschleppen zu können, hatte er sich entschlossen seinen Rucksack, sowie seinen Wasserschlauch wieder mitzunehmen, anstatt ihn wegen der Hitze in der Unterkunft der Wächter zu lassen. Die Hitze wich nicht und so musste er einfach damit klar kommen und er konnte nicht seine zwei Dolche, sein Schwert und den Bogen samt Pfeile mit sich führen, ohne den Rucksack und den Gürtel zu tragen.

    Da er keinen Köcher hatte, hatte er die Sehne und die Pfeile provisorisch an seinen Rucksack gebunden und den Bogen hielt er in der Hand. Sein Schwert war in der Scheide am Gürtel befestigt und die beiden Dolche trug er, wie immer versteckt.

    Er spannte eilig den Bogen, wollte er doch ein schneidiges Bild ergeben und hörte, wie Mertens sich nun an seine Freunde richtete: "Rekhyt, richtig? Und San? Habt ihr auch vor das Bogenschießen zu lernen, ist ja der einfachste Weg bei den Jägern aufgenommen zu werden".

    Bei den Jägern aufgenommen zu werden?, fragte sich Dennik innerlich, soweit hatte er noch gar nicht gedacht und eigentlich wollte er doch nur das Schießen lernen, eher auf Menschen, als auf Tiere... Er hatte den Bogen gespannt und legte den Pfeil ein, während er gespannt auf eine Antwort von San, oder Rekhyt wartete.

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    Luke Drake ist offline
    Luke konnte nicht sagen, wie lange er schon in der Taverne saß und auf Dennik, San und Rekhyt wartete, doch er hatte keine Lust mehr, weiter zu warten, weshalb sich der Dieb auf die Suche nach seinen Freunden begab.
    Doch wo konnten sie sein? Vielleicht waren sie noch bei San in der Schmiede, doch als Luke dort vorbei geschaut hatte, war die Schmiede weg. Wollten sie sie nicht zusammen zum Strand bringen? Etwas verwirrt machte sich der Söldner deshalb auf um am Strand nach zu gucken, doch das Einzige was er dort fand, war die verlassene Schmiede und einpaar komisch guckende Männer am Schiffswrack.
    Luke beschloss, wieder in die "Lilie" zu gehen, da es möglich sein konnte, dass er seine Freunde nur knapp verpasst hatte und sie nun auf ihn warteten.

    Allerdings waren sie auch nicht in der Taverne, aber Luke hörte jemanden sagen, dass die Holzfäller sich für ein Bauprojekt interessieren würde, doch bevor der Söldner darauf eingehen würde, müsste er Dennik und die anderen finden, um dies mit ihnen abzusprechen. Etwas ratlos lief der Dieb über die Stege von Schwarzwasser, bis ihn einfiel, dass er weiter mit seiner Magie üben könnte.
    Deswegen machte er sich auf zum Strand, wo er sich etwas abseits der Männer setzte, so dass sie ihn nicht sehen konnte, er aber beobachten konnte, ob jemand zum Strand kam.
    Luke nahm sich vor, noch einmal den Zauber zu üben, mit dem er Krautwolken ausatmete, da er den anderen Zauber, mit welchem er Sachen greifen konnte, seiner Meinung nach schon gut beherrschte. Natürlich müsste er noch üben, aber den anderen Zauber beherrschte Luke um einiges schlechter.

    Der Dieb kramte einen Krautstängel aus seiner Tasche und pflückte ihn auseinander und hielt das Sumpfkraut in seiner Hand. Doch bevor er es in den Mund nahm, ließ er seine Magie durch seinen Körper fließen, bis er es geschafft hatte, dass sie eins mit seinem Atem wurde.
    Danach konzentrierte er seine Magie auf das Kraut in seiner Hand, um möglicherweise irgendetwas darüber zu erfahren, was den Zauber einfacher machte, doch er erfuhr nichts dergleichen.
    Deshalb nahm der junge Söldner das Kraut gleich in den Mund und begann, darauf rum zu kauen, bevor er seine Magie wirkte.
    Zuerst kam ein bitterer Geschmack, der sich in seinem ganzen Mund ausbreitete, danach fühlten sich seine Lungen an, als währen sie voll mit Rauch, welchen er nicht ausatmen konnte, weshalb der anfing zu husten und als das alles unerträglich wurde, übergab sich Luke und spuckte das Sumpfkraut aus.
    Nachdem er seinen Mund mit Wasser ausgespült hatte, um wenigstens einwenig den ekligen Geschmack zu vertreiben, begann er mit dieser Übung von vorne.
    Einwenig wollte Luke noch üben, bevor er sich zu Borran aufmachte, um möglicherweise dort seine Freunde zu treffen, er müsste sich nur noch eine Ausrede für den starken Sumpfkrautgeruch ausdenken, der von ihm ausgehen wird. Normalerweise würde es bestimmt reichen, wenn er einfach behauptet, er hätte ein oder zwei Stängel geraucht, aber so wirkte er nicht, da er noch vollkommen klar bei Verstand war und nicht in einem Rauschzustand.
    Doch davon ließ er sich nicht abhalten, den Zauber immer wieder zu üben.

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    Knight Commander Avatar von Hyperius
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Hyperius ist offline

    Ankunft in Schwarzwasser - Ab in die Sumpflilie

    Glücklicherweise war die Reise durch den Orkwald ohne besondere Zwischenfälle verlaufen, so dass Hyperius und die beiden Novizen in den frühen Abendstunden in Schwarzwasser angekommen war. Kurz zuvor hatten sie sich jedoch ihrer Ordenskluft entledigt und der Magier war in eine schlichte graue Baumwollrobe geschlüpft, während Julius und Julia eine Kombination aus Lederrüstung und Leinenkleidung trugen. Es war zwar nicht so, dass man Probleme bekam, wenn man in der Ordenstracht herumlief, doch blieb einem manches in diesem Dorf am Sumpf verborgen, wenn man zu sehr den Eindruck machte, sich für etwas besseres zu halten und die Leute zu bekehren, auch falls das überhaupt nicht die Absicht war. Sollte ihn jemand fragen, stand er ganz selbstverständlich zu seinem Glauben, doch auch bei seinem letzten Aufenthalt hatte ihm eine Leinenrobe, wenn auch damals unfreiwilligermaßen nach seiner Gefangenschaft in Setarrif, gute Dienste erwiesen.

    Sich mit Bekannten von seinem letzten Aufenthalt in Verbindung zu setzen, war für den folgenden Tag geplant und fürs erste führte der Weg die von dem zielstrebig über die Stege schreitenden Wassermagier geleitete Gruppe in Richtung einem der wichtigsten Knotenpunkte Schwarzwassers, der Sumpflilie, wo das Essen etwas rustikaler und abhängiger vom Erfolg der letzten Jagd als in Setarrif war, aber man auch nicht in die Verlegenheit von hochnäsigen Adligen wegen der Wahl des Essens angeschnauzt zu werden. Alles in allem war es ein Ort, der dem in Lago aufgewachsenen Varranter viel mehr zusagte als viele der prunkvollen Versammlungsorte der Hauptstadt des Inselkönigreichs, obschon die vom Stile durchaus nach seinem Geschmack gehaltene "Sturzkampfmöwe", wo er Stammgast war, eine Ausnahme davon bildete.

    Als die erschöpften Novizen sich bereits ein Plätzchen in der Massenunterkunft gesucht und zur Ruhe gelegt hatten, nahm der Hüter des Glaubens an einem Tisch Platz, wo sich noch nicht alles dicht an dicht drängte, nur um sich kurze Zeit später wieder zu erheben, um direkt etwas Tee und eine Gemüsesuppe zu bestellen. Bis diese Bestellung bearbeitet war, blieb ihm etwas Zeit sich einfach gehen zu lassen und schweigend im lautenden Gerede der Taverne einfach einmal zur Ruhe zu kommen, etwas das ihm in Anwesenheit des Schwarzmagiers in den letzten Wochen und insbesondere mit den Zwischenfällen in den letzten Tagen kaum gelungen war. So war es kaum verwunderlich, dass er nicht so recht wahrnahm, dass kurze Zeit später sogar jemand das Essen an seinen Platz brachte, dieser jemand aber nicht die Person war, bei der er seine Bestellung aufgegeben hatte.

  17. Beiträge anzeigen #17
    Fischjägerin  Avatar von Larah
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Kontor der Rattensippe, Schwarzmarkt

    Thália schloss wutschnaubend die Tür zum Kontor der Rattensippe hinter sich. Sie ließ sich nicht knallen, dafür waren die Scharniere nicht geschmeidig genug.
    "Dieser Mistkerl! Behandelt mich wie ein kleines Mädchen."
    Larah sah von dem Roman auf, den sie nun schon zum zweiten Mal las. Er war nicht übel, etwas kitschig, aber nicht übel und er ging gut aus. Das war nicht zu verachten. Außerdem war es schwer auf dem Schwarzmarkt Bücher und dann auch noch Trivialliteratur gut erhalten und zu guten Preisen zu bekommen. So eine Investition musste gut bedacht und einmal getätigt bis aufs Letzte ausgereizt werden.
    Im Halbdunkel der Hütte ließ sich Quenthálias hochroter Kopf kaum ausmachen. Dennoch war ihre Anspannung überdeutlich - die sich gegen das Dunkel der Schatten abzeichnende Körperhaltung, der schnell gehende Atem.
    "Aber die Infos von den Holzfällern über dieses Lagerhaus am Strand haben doch gestimmt, oder?"
    Larah ließ ihre Hängematte leicht hin und her schaukeln. Sie hatte das linke Bein über den Rand gehängt und nutzte dessen leichte Bewegung, um die Matte samt Inhalt sanft hin und her schwanken zu lassen, wie bei leichtem Seegang. Manchmal half ihr das beim Einschlafen, vor allem dann, wenn sie wieder einmal zu sehr daran dachte, wie einsam sie hier auf Argaan doch war - fernab ihres Volkes, ihrer Familie.
    "Klar haben sie das. Aber Borran lässt nicht mit sich reden, er fand es noch nicht einmal geboten, mir zu sagen, was er vorhat. Ich habe ihm gesagt, was ich davon halte und dass der Festlandhandel das Geschäft meiner Sippe ist. Da hat er nur dämlich gegrinst und gefragt, welche Sippe das sein solle. Außer mir wäre ja niemand auf Argaan. Er hat es nicht mal für nötig befunden, meine Vorwurf abzustreiten. Arroganter Mistkerl. Denkt wohl er käme ohne die Unterstützung der Ratten an seine Waren und Profite."
    "Und was war seine Begründung?" Larah legte das Buch weg und stieg aus der Hängematte, bevor sie hinüber an den Tisch ging und sich und Thália etwas frisches Wasser in Becher goss. Die Nächte in Tooshoo waren momentan sehr warm und drückend schwül. An ruhigen Schlaf war kaum zu denken und das Wetter schlug einem leicht auf den Darm. Durchfall war nicht unüblich. Um so wichtiger war es genug zu trinken, um den Wasserverlust auszugleichen.
    "Die Schiffe kämen zu selten und er müsse zu häufig das Risiko und die Mehrkosten des Transportes über Thorniara eingehen.", äffte Thália den Herrn des Schwarzmarktes in garantiert maßloser Übertreibung nach, "Dafür, dass wir nur so die strengen Einfuhrkontrollen in Trelis umgehen können, hat er sich natürlich noch nie interessiert. Stattdessen beruft er sich darauf, dass wir von den getroffenen Vereinbarungen und Fristen zu stark abgewichen wären, und nun seien unsere Vereinbarungen hinfällig. Beliar soll ihn holen! Dabei haben wir noch nicht einmal schriftliche Verträge!"
    "Immerhin hat er dich vorgelassen.", startete Larah einen Versuch die heißblütige Myrtanerin zu beschwichtigen, der oberflächlich aussichtsloser erschien, als er tatsächlich war, und streckte ihrer Zimmergenossin den Becher entgegen. Hatlods Zweitälteste nahm den Becher entgegen und nippte daran. "Danke."
    Kurz senkte sich Stille über den Raum, während sie sich beide an dem kühlen Nass labten.
    Erst kurz bevor sie ihren leeren Becher wieder auffüllte, fragte Larah: "Was hast du jetzt vor?"
    Thália antwortete sichtlich ruhiger, aber immer noch etwas entnervt: "Ich werde eine Nachricht an Meister Ijan in Trelis senden. Irgendjemand anderes muss mit Borran reden, jemand, den er respektiert, jemand, der nachdrücklicher als ich vermitteln kann, mit wem er sich hier anlegt."

  18. Beiträge anzeigen #18
    Schwertmeister Avatar von Rekhyt
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    Rekhyt ist offline
    Es schien als hätte Dennik einen guten Instruktor gefunden, der willig war ihm so einiges zu erklären. Da dies aber kaum etwas mit Rekhyt zu tun hatte, hatte dieser sich an den Rand gesetzt, die beiden beobachtet und seine Gedanken schweifen lassen. Wenn Dennik mal so weit wäre an beweglichen Zielen zu üben, hatte der Druidenlehrling schon eine Idee, wie er seinen Freund dabei unterstützen konnte. Doch soweit war dieser offenbar noch nicht, weshalb der Schweigsame sich erst einmal zurück hielt.
    Umso mehr war er überrascht, als Mertens das Wort plötzlich an ihn und San richtete und fragte wie es bei ihnen mit ihrem weiteren Werdegang aussah. Eine gute Frage, zu der Rekhyt zwar eine Antwort wusste, aber erst einmal überlegen musste wie er sie formulieren sollte. Als langjähriges Mitglied des Waldvolks und in seiner hohen Position wusste der stellvertretende Hauptmann zwar bestimmt über Druiden bescheid, aber der Schweigsame hielt es dennoch nicht für nötig so offensichtlich zu sein. Außerdem wusste der Fragende über die Verschwiegenheit der Druiden und eigentlich des gesamten Volkes bestimmt genauso gut bescheid.
    "Ich habe bereits Pläne, werde aber nicht Bogenschießen lernen. Es gibt andere Wege die Natur kennen zu lernen."
    An sich sollte diese Antwort schon eindeutig genug sein, außerdem hoffte der Schweigsame, dass San vielleicht mit der von ihm ausstehenden Antwort die Aufmerksamkeit auf sich ziehen würde und Rekhyt weitere Fragen von Seiten Mertens erspart blieben.

  19. Beiträge anzeigen #19
    Ritter Avatar von Das Waldvolk
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Das Waldvolk ist offline

    Mama Hooqua

    Die Wirtin zwängte sich durch ihren überfüllten Schankraum, bis sie den Tisch erreichte, an den sich der Fremde gesetzt hatte und stellte ihm seine Bestellung auf den Tisch.

    "Hier dein Tee und deine Gemüsesuppe", meinte sie überflüssigerweise und strich sich eine fettige Strähne aus dem übermüdet wirkenden Gesicht. Viel zu lange wurde die Nacht schon wieder und viel zu viele besoffene Gestalten hatten sich wieder in der Sumpflilie versammelt. Gut fürs Geschäft -selbst redend, aber eben zermürbend, wenn man alleine arbeiteten musste.

    "Nächstes Mal machste`die Bestellung bei mir persönlich und nicht bei dem nächst Besten besoffenen Wächter, der meint hinter meiner Theke rumpfuschen zu müssen, klar?", hängte sie dann noch an und blickte zurück zu eben jener Theke. Wie sie dieses besoffene Pack doch hasste und alleine mit all den Kerlen zu recht zu kommen, war eine Aufgabe, der sie mehr als ein graues Haar verdankte.

    "Aber was solls`bist ja nicht von hier, hast du schon für die Unterkunft gezahlt?", wollte sie dann noch geschäftstüchtig von dem merkwürdigen Mann in der braunen Robe wissen, ehe sie zurück an den Ausschank kehren würde

    Dennik

  20. Beiträge anzeigen #20
    Waldläufer Avatar von Frederick
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    Frederick ist offline
    Unzufrieden drehte der junge Mann zum wiederholten Male seine Kreise in der Sumpflilie. Es waren nun einige Tage vergangen, seit Frederick sich auf die Suche nach Zutaten für ein schmackhaftes Kochrezept gemacht hatte. Dennik und seine Bande sollten als Erste in den Geschmack von seinen noch geheimen Künsten kommen. Eigentlich. Im Moment wirkte alles gegen die Pläne des gebürtigen Throniarers. Einmal fehlte es ihm an Geld für zusätzliche Kräuter, dann wollte Mama Hooqua ihren langzeitigen Gast nicht ohne Weiteres in ihre Küche lassen und zu allem Übel litt Frederick an der Schwermut. Seinen Aufenthalt in Schwarzwasser hatte er sich ja mal gänzlich anders vorgestellt. Hier konnte er nichts mit Freunden unternehmen, es gab keine Arbeit für ihn und Mama Hooqua trieb ihn mit ihren horrenden Hotelkosten an den Rand der Verzweiflung. Deshalb zog er Kreise. Frederick würde solange Kreise ziehen, bis er einfach erschöpft zusammenbrechen und nie wieder aufstehen würde. Denn für dieses Leben war er nicht geschaffen.

    »Hey Fred«. Schweißüberströmt von den Wirtsarbeiten hinkte Mama Hooqua auf Frederick zu. In der Linken hielt sie einen verdeckten Zettel, der bereits zerknüllt war. »Ich hab hier etwas, das dir gefallen dürfte. Lies!« Und mit diesen Worten reichte Hooqua dem Koch den Wisch und ging zurück zu ihren Gästen.
    Flüchtig überflog Frederick die Zeilen. Zuerst runzelte er die Stirn, doch dann erhellte sich sein ganzes Gesicht wie der Mond in einer tiefschwarzen Nacht. Er hatte einen Job.

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