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  1. Beiträge anzeigen #41
    Lehrling
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    Theon ist offline
    Tagelang schon hatte Theon nach Colodis gesucht, doch hatte er ihn nicht gefunden. Auch den Wirt der "Sturzkampfmöwe" hatte er gefragte, doch entweder wusste er nichts über den Aufenthaltsort des Tischlers oder er wollte ihn Theon nicht verraten.
    Langsam schien alles wieder aus dem Ruder zu laufen, was am Anfang noch so gut zu werden schien. Durch Silmacil hatte er einwenig Geld verdient und danach hatte er sogar einen Job bei den Holzfällern außerhalb der Stadt erhalten, allerdings brauchten sie keinen Tagelöhner mehr, weshalb Theon einletztes Mal bezahlt wurde und sich nun eine neue Aufgabe suchen musste, was gar nicht mal so leicht war.
    Doch ihm kam der Gedanke, dass er ja möglicherweise hier in der Taverne aushelfen konnte, weshalb er zu dem Wirt ging, diesen begrüßte und dann direkt fragte:" Habt Ihr vielleicht etwas zu tun für mich? Oder könntet Ihr mich als Hilfskraft gebrauchen?"
    Erwartungsvoll schaute Theon sein Gegenüber an und hoffte, dass er hier einen Job kriegen würde. Zwar hatte er noch genügend Geld zusammen, um sich noch für einpaar Tage das Zimmer leisten zu können, aber wenn er nicht bald wieder Arbeit fand, müsste er wohl wieder auf der Straße leben.

  2. Beiträge anzeigen #42
    Schwertmeister Avatar von Sarpedon
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    Sarpedon ist offline
    "Der Schnüffler."
    Entgegnete der Wirt und musterte den Fremden skeptisch von oben bis unten und wieder nach oben. Dann wog er den Kopf. Er überlegte. Brom war weg, er suchte jemanden, doch dieser Mann war ihm nicht ganz geheuer. Ein Spion aus Thorniara? Falls er das war, schien es ihm allerdings sinnvoll ihn unter seinem Wachsamen Auge zu halten. Zumal da momentan alle Schwerter Ethorns ausgeflogen schienen.
    "Vielleicht hätte ich etwas." Untertrieb er maßlos und gespielt gleichgültig. Aber dafür hatte er sich lange als Schauspieler verdient gemacht. Sein ganzes Leben schien ihm manchmal wie ein Theaterstück. Kein Drama, aber auch keine Komödie.
    "Aber zuerst muss ich einige Dinge über dich wissen. Wie heisst du? Was kannst du? Woher kommst du? Was machst du hier und warum suchst du die ganze Zeit nach einem Colodis?"

  3. Beiträge anzeigen #43
    Lehrling
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    Theon ist offline
    Theon ignorierte die Bemerkung des Wirtes und ließ sich von ihm ohne etwas zu sagen mustern. Das einzige was den jungen Mann im Moment interessierte war, ob sein Gegenüber einen Job für ihn hatte oder nicht.
    Doch so wie es schien, hatte Theon Glück, denn auch wenn es nur ein "vielleicht" war, war er überzeugt davon, doch nicht so schnell auf der Straße zu landen, wie zuerst erwartet.
    Außerdem hätte der Wirt ihm auch keine weiteren Fragen gestellt, wenn er nichts für Theon zu tun hätte, dass glaubte der ehemalige Bettler zumindest.
    "Mein Name ist Theon und ich komme hier aus Setarrif. Dass du mich nicht kennst verwundert mich nicht, schließlich habe ich bis vor einpaar Tagen auf der Straße gelebt, bis mir Silmacil eine Aufgabe gegeben hat und ich so zu mehr Geld gekommen bin.
    Nun ja, ich habe einpaar Tage lang bei einigen Holfällern außerhalb der Stadt gearbeitet und bin seitdem auch dabei, meine Kraft zu trainieren. Aber sonst kann ich nicht all zu viel, da ich nie einen Beruf erlernt habe. Colodis suche ich, weil ich ihm von Silmacil etwas überreichen muss", antwortete Theon und blickte dem Wirt in die Augen und wartete auf eine Reaktion.

  4. Beiträge anzeigen #44
    Ehrengarde Avatar von Sergio
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    Sergio ist offline
    Das schlaue Buch, das Sergio konsultiert hatte, behauptete, man könne sich mithilfe des Elementavatars keine undurchdringliche Haut verschaffen, also ging er davon aus, dass er in dieser Hinsicht bereits nah am bestmöglichen Ergebnis war und nur noch eine Weile üben musste, was ihm wohl nicht allzu schwer fallen würde. Ebenso behauptete der dicke Wälzer, dass die Gesteinsschicht, die die Haut überzog, erst dann vollkommen war, wenn sich unzählige schmale Rillen gebildet hatten. Was genau man davon hatte, erschloss sich dem Magier nicht, trotzdem wollte er genau das im Buch beschriebene Ergebnis erreichen und kein anderes. Was zur Folge hatte, dass er sich wieder in der Nähe der Treppe an der Ostseite des Magierhauses seinen Versuchen widmete, wie auch schon beim letzten Mal.
    Auch diesmal ließ Sergio zunächst die Gesteinsschicht auf seiner Haut entstehen und machte sie dann fester. Anschließend sorgte er dafür, dass sich eine schmale Rille bildete, die über seinen Handrücken verlief, und schuf danach noch weitere Rillen. Schwer fiel ihm das nicht, denn er hatte schon anspruchsvollere Formen gemeistert. Doch die Rillen waren noch nicht zu seiner Zufriedenheit herausgearbeitet, deshalb fuhr er fort und machte sie so schmal, dass sie vielleicht die Breite der Schneide eines Messers besaßen, dann erschuf er weitere von ihnen.
    Irgendwann verlor er den Überblick über die Zahl der Rillen, was ihn aber nicht daran hinderte, seine ganze Hand mit ihnen zu überziehen. Als er fertig war, verband er Gesteins- und Hautteilchen wie gehabt miteinander und begutachtete schließlich sein Werk: Der steinerne Überzug war fest und voller Rillen, genauso, wie es das Buch beschrieben hatte. Der Magier war froh, diese Sache gemeistert zu haben. Bald würde er den nächsten Schritt in Angriff nehmen.

  5. Beiträge anzeigen #45
    Ritter Avatar von Silmacil
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    Silmacil ist offline
    Leise zunächst, dann langsam deutlicher drangen die Geräusche der Umgebung an die Ohren des Nordmanns.
    Das leise Knarzen der Dielen und das Knacken des Feuers, gedämpfte Gesprächsfetzen wie von der anderen Seite einer geschlossenen Tür. Silmacil kniff instinktiv die Augen zusammen, als die Geräusche auf seinen dröhnenden Schädel trafen, und verlagerte mit einem leisen Stöhnen ein wenig das Gewicht. Ein leichtes Rascheln war zu hören, als er auf diesem Wege die Decke des Bettes bewegte, auf welchem er lag.
    Langsam kehrte bewusstes Denken in ihn zurück, und er zwang sich dazu, vorsichtig seine Augen zu öffnen.
    Er lag in einem vom Feuerschein erleuchteten Zimmer, vermutlich im Hause der Wassermagier. Das kleine Fenster in einer der Wände ließ den Blick auf die fortgeschrittene Abenddämmerung frei, und es war vergleichsweise ruhig im Haus.
    Mit im Zimmer befand sich Tinquilius, welcher an einem kleinen Holztisch saß, und ein paar zerkleinerte Kräuter zu vermischen schien - Medizin möglicherweise.
    Silmacil versuchte langsam sich aufzusetzen, was die Aufmerksamkeit des hohen Magiers erregte, und ihn dazu veranlasste, zu Silmacil herüber ans Bett zu kommen.
    Er sagte etwas, dessen Inhalt Silmacil erstmal für ein paar Sekunden nicht zuordnen konnte, da sein Kopf sich ungewohnt leicht und blutleer auf seinen Schultern anfühlte. Nachdem der Anfall von Schwindel jedoch abgeklungen war, versuchte der Nordmann den Worten des Magiers zu folgen, und selber Fragen zu stellen.
    Seine Stimme war ein wenig rau, als die ersten Worte hervorkamen, ein deutliches Zeichen, dass er wohl viel zu lange schon geschlafen hatte.
    Seine erste Frage drehte sich grob um seinen Aufenthaltsort, doch die Desorientierung ließ recht schnell nach, sodass sich Silmacil diese sogleich selbst beantworten konnte.
    Ein wenig klarer im Kopf blickte der Nordmann zu Tinquilius herüber und fragte:
    "Tinquilius... wie geht es euch? War... war unser Versuch ein Erfolg?"

  6. Beiträge anzeigen #46
    Chosen One Avatar von Tinquilius
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    Tinquilius ist offline
    Der Oberste Magier hatte eine ganze Weile nun schon in Silmacils Zimmer gesessen und darauf gewartet, dass sein Patioent endlich aufwachen würde. Die Heilung hatte sie beide stark mitgenommen, doch während er als Heiler zwar mit den Folgen zu kämpfen hatte, so war er dennoch besser dran als der Krieger, den es so umgehauen hatte, dass er sich seit geraumer Zeit in Ohnmacht befand. Dabei schienen Puls und Atmung normal, ruhig und tief. Genau so also, wie es sein sollte. Und der Fluch war auch aus Silmacil gewichen, hinein den Bergkristall, den er nun in einer kleinen Truhe in seinem Labor aufbewahrte, die er von Myxir mit einigen Sprüchen hatte beleben lassen und unter die Calamus ein magisches Siegel gemalt hatte.
    Mehr können wir nicht tun. Solange wir den Kristall nicht zerstören können, muss das ausreichen. Aber was hält Silmacil davon ab, endlich aufzuwachen?
    Just in diesem Moment hörte er ein Rascheln und schaute zu dem Krieger hinüber, der nun endlich aufzuwachen schien. Sofort stand Tinquilius auf, ließ die Kräuter und Mixturen auf dem Tisch unbeachtet liegen und schritt hinüber an das Bett.
    „Ah, es freut mich, werter Silmacil, dass du endlich aufwachst! Hast mir da lange genug Sorgen gemacht!“
    Er lächelte, dann hörte er die Worte des anderen.
    „Versuch? Papperlapapp, das war kein Versuch! Das war ein grandioser Erfolg! Alles ist genauso gegangen wie es sollte.“ Er grinste und setzte sich zu Silmacil. Kurz nahm er dessen Arm und fühlte seinen Puls. „Und mach dir um mich keine Sorgen. Ich muss zwar gestehen, dass der Heilzauber doch mehr Auswirkungen auf mich hatte als ich vorher angenommen hatte und ich bin, was meine Magie betrifft, noch nicht wieder ganz auf der Höhe, aber ansonsten fühle ich mich so frisch wie ein junger Mann.“ Also keine Sorge, ich werde wieder! Bei dir hatte ich mehr Sorgen, schließlich lagst du seit diesem Erfolg im Koma! Wie fühlst du dich denn jetzt?“

  7. Beiträge anzeigen #47
    Ritter Avatar von Silmacil
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    Silmacil ist offline
    Es freute den groß gewachsenen Krieger zu hören, dass es Tinquilius gut zu gehen schien. Sein Plan zu Silmacils Heilung hatte für sie beide große Risiken beinhaltet, und es hätte den Nordmann nur wenig gewundert, wenn sich Tinquilius selbst mit dem fürchterlichen Fluch angesteckt hätte, bei dem Versuch, diesem aus ihm zu verbannen.
    "Koma... das erklährt einiges..."
    murmelte der Nordmann, als er die Erklährung des hohen Wassermagiers vernommen hatte. Die ursprünglich raue Stimme und der schwindelig leichte Kopf, den der Hüne beim Aufwachen hatte, hatten den Nordman schon vermuten lassen, dass er nicht nur für einige Stunden weggetreten gewesen war.
    "Wie fühlst du dich jetzt?"
    fragte Tinquilius, und warf damit eine hochinteressante Frage auf. Ja, wie fühlte er sich jetzt eigendlich?
    Silmacil versuchte, seine Vorfreude und Hoffung ein wenig im Zaum zu halten, während er nach und nach gedanklich seinen Körper abging, und probehalber einige Muskeln anspannte und wieder entspannte. Zu seiner maßlosen Erleichterung fühlte er sich gut. Geschwächt zwar, und sehr müde, aber besser, als er sich die ganzen letzten Monde gefühlt hatte.
    "Gut..."
    meinte er daher, zunächst zögerlich zu seinem Freund.
    "Sehr gut sogar... etwas müde und erschöpft, und noch nicht ganz so Kraftvoll wie früher, aber es ist, als wären bleierne Gewichte von meinen Gliedern genommen..."
    führte er aus, und ein breites Lächeln trat auf das von Narben zerfurchte Gesicht des Schmiedes.
    Er begann ein wenig zu Kichern, öffnete und schloss die Hände, und gab schließlich ein kurzes, befreites Auflachen von sich.
    Endlich, endlich frei von diesem vermaledeitem Fluch!

  8. Beiträge anzeigen #48
    Chosen One Avatar von Tinquilius
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    Tinquilius ist offline
    Mit Freuden beobachtete Tinquilius wie sein Freund Silmacil sich freute. Und er konnte es nachvollziehen.
    Diese Kälte. Dieser Hass. Dieses unheimliche Gefühl nicht Herr über meine eigenen Sinne zu sein. Ich mag den Fluch nur kurz getragen zu haben, doch selbst davon bekomme ich Alpträume. Fühle mich schwach und ausgelaugt. Wie muss sich dann Silmacil nun fühlen?
    Der heiler stand kurz auf und schritt wieder hinüber zum Tisch. Dort nahm er einige Kräuter in die Hand und schritt dann wieder zum Krieger hinüber, der noch vor Freude strahlte.
    „Wenn du dich genau so fühlst wie du es gerade beschrieben hast, bin ich sehr zufrieden. Vielleicht brauchte dein Körper einfach diese Pause, die dir das Koma gegeben hat. Vielleicht konnte er den Verlust des Fluches nicht anders ertragen – schließlich war er lange Teil deines Lebens. Deshalb würde ich dir auch empfehlen, nicht zu schnell wieder zu viel zu wollen. Keine Sorge, alles sollte wieder so werden wie vor dem Fluch, doch eben diese Zeit hat dich geschwächt und dein Körper ist noch nicht wieder vollkommen gesund. Deshalb hier auch diese Kräuter. Löse jeden Tag eines davon in heißem Wasser auf und trinke ein volles Glas. Es wird bitter sein und übel schmecken, aber es sorgt dafür, dass dein Körper wieder stark wird und sich auch deine Seele bessert.“ Er reichte dem Krieger die Blätter, ein gutes Dutzend. „Das sind Blätter einer Breithornschlaraffe oder, so kennen viele es auch, Bitterblattpflanze. Sogar ein relativ häufig vorkommendes Kraut, dennoch ist die Wirkung dadurch nicht minder stark – wenn man den Tee untern behält.“
    Er zwinkerte dem Krieger zu und lehnte sich dann auf seinem Stuhl zurück.
    „Ich sehe auch keinen Grund, wieso du nicht wieder aus der Heilkammer ausziehen kannst. Wenn du willst, kannst du hier noch verweilen für ein paar Tage, du könntest aber auch schon jetzt raus. Wie du magst. Das bringt mich aber zu einer Frage, die mich schon seit der geglückten Heilung beschäftigt: Was stellst du nun mit deiner frisch gewonnenen Freiheit an?“

  9. Beiträge anzeigen #49
    Ritter Avatar von Silmacil
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    Silmacil ist offline
    "Du kennst mich scheinbar nur zu gut."
    Lachte Silmacil auf, als er die mahnenden Worte seines Freundes hörte.
    Viel zu häufig schon, hatte Silmacil seinen Körper nach einer Verwundung zu früh wieder voll beansprucht, und seine Heilungszeit so viel weitere in die Länge gezogen, als ursprünglich notwendig gewesen wäre. Er mochte zwar über einen sehr belastbaren Körper verfügen, und gutes Heilfleisch besitzen, doch all dies entschuldigte in keiner Weise Unachtsamkeit. Eine Lektion, die Silmacil hart hatte lernen müssen.
    "Keine Bange, ich habe vor meinem Körper ein wenig Ruhe zu gönnen, ehe ich erneut aufbreche. Ein, zwei Wochen Erholung wird ihm wohl recht gut tun. Danach werd ich mich jedoch daran machen, ihn zu alter Stärke wieder auf zu bauen. Du kennst mich ja, ich kann einfach nicht lange stillsitzen, von meinem Handwerk ganz zu schweigen."
    erklährte er mit einem leichten Augenzwinkern, und nahm dankend die Medizin von Tinquilius entgegen.
    "Bitterblattkraut, aye?"
    fragte der Nordmann grinsend, als ihm der Magier die Medizin beschrieb.
    "Klingt unangenehm, aber es kann auch nicht schlimmer sein als "Stollengrollen". Danke, Tinquilius."
    meinte er lächelnd, die Freude über seine Heilung wie einen Lichtschein um sich tragend.
    "Gerne werde ich noch ein paar Tage hier bleiben, bis ich meinen Beinen wieder traue."
    antwortete der Nordmann alsodann auf die nächste Frage des Magiers.
    "Aber nicht zu lange, ich nutze deine Gastfreundschaft nun wirklich schon mehr als lange genug aus.
    Was ich mit meiner neugewonnen Freiheit anzustellen gedenke... nun, zunächst meine alte Form zurück erlangen. Es ist schon Ewigkeiten her, seit ich mich das letzte Mal wirklich kräftig und voller Ausdauer gefühlt habe, und werde nun wo ich wieder die Möglichkeit dazu habe, dorthin zurück kehren. Hiernach...
    hiernach werde ich... und das nur unter uns beiden im Vertrauen... heimlich nach Thorniara ziehen, um dem Feuermagier, durch den ich ursprünglich unter diesen Fluch gefallen war, von dieser Heilmethode zu berichten. Er mag ja ein Feind sein, doch keinem Feind wünsche ich ein Schicksal wie diesen Fluch, und er trägt ihn schon erheblich länger als ich. Wenn er noch lebt, so werd ich ihm von deinem Wunder berichten, auf dass er sich retten kann.
    Wenn all dies durchgestanden ist, so werde ich meine selbstgestellte Aufgabe fortführen. "Silberstern" und "Mondschwinge" warten noch immer darauf, vollendet zu werden. Hatte ich eigentlich jemals die Gelegenheit gehabt, dir von diesen Klingen, ihrem Aufbau, Zweck und Fluch zu berichten? Es ist eine längere Geschichte, die fast vollständig von mir selbst, meinen Werken und Hochmut handelt, und so erzähle ich selten von ihr. Eines Tages, hoffentlich nicht allzu weit entfernt, hoffe ich sie zu einem glücklichen ende führen zu können, doch wenn meine Theorien richtig sind, so werden noch viele harte Abenteuer auf dem Weg warten, ehe es zu irgendeiner Art von Ende kommt."

  10. Beiträge anzeigen #50
    Chosen One Avatar von Tinquilius
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Tinquilius ist offline
    Gespannt lauschte er den Worten des anderen, grinste mal hier, lachte dort, war ruhig und aufmerksam. Silmacil wieder so erfrischt und freudig zu sehen stimmte den Heiler ungemein glücklich.
    Was gibt es auch besseres als einen Patienten von einer schweren Krankheit geheilt zu haben? Und dann dazu auch noch einen guten Freund, dem, trotz aller Schwüre und Eide, man diese Heilung nocht mehr gönnt als einem Fremden?
    „Ich wäre auch schwer enttäuscht, wenn du es diesem Feuermagier nicht sagen würdest. Natürlich bekämpfen wir uns, aber wie du schon sagtest: Solch einen Fluch wünscht man niemandem. Keinem Feuermagier und keinem Ork. Generell sollte man niemandem den Tod wünschen, nicht auf solch eine Art und Weise. Im Kampf will ich nichts gegen die schlimmsten Flüche sagen, aber so eiskalt und durchtrieben? Nein, das könnten nur Assassinen aber keine freien Männer, keine Königstreuen Ethorn und schon recht keine Wassermagier!“
    Dann folgte er weiter Silmacils Ausführungen, seine Pläne für die Zukunft.
    Was soll ich denn nun tun? Nach meinem Schüler schauen! Und vielleicht auch Hyperius einmal wieder aufsuchen?! Und Aniron!
    „Das klingt auf jeden Fall schon einmal nach einigem, was du erledigen möchtest. Aber gut, dass du es langsam angehen willst. So gerne ich mit dir quatsche, so ungern möchte ich dich so schnell wieder sehen, weil du meinst, du wärst der König und könntest dich einfach so übernehmen.
    Aber was deine beiden Klingen angeht: Du hast sie glaube ich erwähnt, aber was genau du dir damit vorstellst nicht. Ich muss aber auch gestehen, dass ich mich in der Schwertkunst nicht auskenne – noch viel weniger gar im Schmieden. Außer es betrifft vielleicht magisches Erz, damit kann ich wenigstens noch etwas anfangen, wenn auch nur aus der Sicht eines Magiers.
    Aber ich habe immer ein offenes Ohr.“

  11. Beiträge anzeigen #51
    Ritter Avatar von Silmacil
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    Silmacil ist offline
    Silmacil überlegte einen Moment, ob er Tinquilius die lange Geschichte mit all ihren Fehlschlägen erzählen sollte.
    Gut, er selbst würde sie gern erzählen, welcher Handwerker erzählt schon nicht gerne von seinen Werken? Doch war es genau dieser Hochmut gewesen, der ihn erst in das ganze Unglück seitdem hinein geworfen hatte.
    Schließlich entschloss sich Silmacil, Tinquilius doch alles zu berichten. Schließlich hätte dieser nicht gesagt er würde es wissen wollen, wenn es ihn nicht tatsächlich interessieren würde.
    "Nun... es geht tatsächlich um magisches Erz, und GERADE als Magier dürftest du das Problem besser verstehen können, als beinahe jeder andere."
    meinte Silmacil, und setzte sich auf die Bettkante auf. Nach einem kurzen Moment um seinem Kreislauf die Gelegenheit zu geben sich zu erholen stand der Nordmann auf, und ging vorsichtig zu seinem Gepäck, welches in eine Ecke des Zimmers gelegt worden war. Er fragte Tinquilius, wo sich seine beiden Anderthalbhänder befanden, und der nun neugierig wirkende Magier zeigte ihm, wo die Adepten die beiden dick in Felle gewickelten Klingen verstaut hatten.
    Silmacil nahm vorsichtig eine von ihnen, und trug sie vorsichtig (und unter einiger Anstrengung) zu seinem Schlafplatz zurück, wo er sich erneut auf die Bettkante setzte, und das Bündel vor sich auf dem Boden ausrollte.
    Zum Vorschein kam eine mattgraue lange Klinge, deren angelaufen erscheinende Oberfläche eher an Blei denn an Stahl oder gar Erz erinnern mochte. Nur Silmacil ihr Schmied, und wenige andere kannten den wahren Wert, den alleine schon das Material dieser Klinge verkörperte. Das einzige Anzeichen hierfür, waren die beiden kleinen Mondsteine, die vorsichtig und unter größter Sorgfalt im Griff und in der Kling eingebettet worden waren.
    "Du hast sicherlich schon viel über Erzwaffen gehört..."
    murmelte Silmacil, während er leicht mit dem Finger über die flache Seite von "Silberstern" fuhr.
    "Auch ich glaubte einst, ein Meister dieses Fachs zu sein... all die verschiedenen Erzsorten, die Techniken, Erzwaffen in Drachenblut zu härten, und die Geheimnisse der Nordmarer Schmiedekunst, reines Erz herzustellen und zu verarbeiten... all dies nannte ich mein Eigen.
    In meinem Hochmut wollte ich die perfekte Erzwaffe schmieden, wie sie nie zuvor gesehen war.
    Ich nahm zu gleichen Teilen schwarzes, rotes und blaues magisches Erz, läuterte es bis zur höchsten Reinheit, faltete es zu dem besten Damastzener-Stahl, den ich je fertigte, und härtete die Klingen in purem Drachenblut."
    Mit einem leichten Lächeln im Gesicht fuhr der Nordmann die kaum wahrnehmbaren Damastzener-Muster der Klinge nach, wo sich die verschiedenen Sorten reinen Erzes abwechselten.
    "Kein Funken Magie entwich oder wurde verschwendet... ich glaubte die beiden besten Klingen der ganzen Welt geschmiedet zu haben, mein ultimatives Meisterstück...
    doch wie du siehst, war dieser Hochmut ein Irrtum. Das Erz ist matt und schwarzgrau geworden, die Schneide selber, so dünn sie auch sein mag, vermag kein Blatt zu spalten, und das Gewicht gleicht dem puren Bleis anstelle des leichten Erzes, welches verwendet wurde. Ich fürchte, das die entgegenlaufenden Sorten magischer Energie im inneren der Klinge einander gegenseitig bekriegen, so wie die drei Götter, als deren Symbol ich die drei Erzsorten verstehe.
    Seitdem versuche ich, einen Weg zu finden, um zu richten was gestört ist. Ich glaube, dass dies ein Zeichen der Götter ist, dass mich für meinen Hochmut strafen soll, ein Zeichen, dass nur mit dem Segen der Götter eine derartige Klinge zu schaffen ist.
    Daher glaube ich, dass nur der Segen aller drei Götter diesen beiden Klingen wieder Leben einhauchen kann, eine Queste, die bisher schon die größte Mühsal und Unannehmlichkeiten mit sich brachte, doch gerade dies scheint der Test zu sein.
    Diese Queste war es auch, die mich an den Magier Calindor geraten ließ, dessen Fluch wir vor kurzem gebrochen haben. Es mag Zufall sein oder auch ein weiterer Abschnitt der Prüfungen, die noch zu kommen sind, doch trotz aller Mühsal glaube ich, auf dem richtigen Wege zu sein..."

  12. Beiträge anzeigen #52
    Schwertmeister Avatar von Die Wassermagier
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    Die Wassermagier ist offline

    Auf dem Weg zu Tinquilius

    Diese Stadt war viel zu groß, diese Stadt war viel zu laut, diese Stadt war viel zu unübersichtlich und vor allem war diese Stadt viel zu sehr mit irgendwelchen Jungspunden gefüllt, die einfach überhaupt keine Ahnung vom wahren Leben hatten. Nach einer langen und sehr unkomfortablen Reise nach Setarrif schmerzte das Bein des Alten wieder deutlich stärker als früher, so dass er auch auf den Straßen der Küstenstadt auffiel. Ein komischer alter Kauz, in eine merkwürdige Wassermagierrobe des Kreises aus Al Shedim gehüllt, der an einem Stock ging und mit dem einen Bein leicht humpelten, ja das war schon ein Anblick, für den man auf einem Straßenzirkus sicher die eine oder andere Münze hätte fallen lassen. Warus' Stirn war wie zumeist zerfurcht von einer Mischung aus Zornes und Sorgenfalten, während er sich in diesem Chaos, was die Menschen von heute eine Stadt nannten, versuchte den Weg zum Hause der Magier zu bahnen. Es war ja schon damals eine Frechheit gewesen, dass so mir nichts dir nichts ohne weitere Überlegungen ein Großteil der Wassermagier und Nomaden nach Argaan aufgebrochen war.

    Wer musste den Laden im guten alten Varrant am Leben halten und für den Erhalt Al Shedims und seiner Errungenschaften sorgen, natürlich die Alten immer fiel die meiste Arbeit jenen zu, die in jungen Jahren schon viel dafür geschufftet hatten, dass etwas in voller Pracht erstrahlen konnte. Dies reichte aber scheinbar nicht aus, man überließ den selbst langsam gebrechlich Werdenden die Aufgabe auch das zu Erhalten, was sie geschaffen hatten, um sich selbst wortwörtlich neuen Ufern zu zu wenden. Der Hohe Wassermagier hegte keinen grundsätzlichen Zorn gegenüber der Jugend und allem Neuen, wie es der Al Shedimmer Bibliothekar Kuron tat, eher missfiel ihm das Verhalten der Jungen häufig alles besser wissen zu meinen einfach nicht und doch hatte bei ihm auch ein wenig die Verbitterung zugenommen, was die jüngere Generation anging, spätestens seit die Al Shedimmer Ruinenstadt bis auf den Tempel zum Großteil verfallen war und der sehr kleine Teil der Zurückgebliebenen alleine alles am Leben erhalten mussten.

    So war der Hohe Wassermagier, der mit Kuron und zwei weiteren Dienern Adanos für Varrant und Al Shedim die Hauptverantwortung übernommen hatte, als Bote ins weit entfernte Argaan gekommen. Nicht um für die Rückkehr der Ungestümen zu betteln, sondern weil der Dienst an dem Gott des Gleichgewichts verlangte. Sie waren zwar wenige in der Ruinenstadt, doch untätig waren sie deshalb noch lange nicht und so hatte das Studium der alten Schriften einen Hinweis auf einen bislang unbekannten Tempel in Jharkendar geliefert. Diesem selber nachzugehen war dem stark dezimierten Al Shedimmer Kreis des Wassers jedoch nicht möglich und so hatte sich der Heiler auf den Weg nach Setarrif, um mit seinem Freund und dem Obersten Wassermagier Tinquilius zu sprechen, der trotz seines jungen Alters doch gar nicht so verkehrt war und mit dem Warus einige schöne Erinnerungen vom Festland verband.

    So vergingen schließlich noch einige Minuten, in denen der Alte wiederholt über die Wegfindung in dieser Stadt schimpfte, ehe er das Haus der Magier erreichte und der ihm dabei unglücklicherweise zufällig über den Weg laufende Novize sofort dazu eingespannt wurde ihn zur Kammer des Obersten Wassermagiers zu geleiten. Dort angekommen hatte der Hohe Wassermagier nicht mehr als ein leises Gegrummel für den jungen Mann übrig, was wohl eher einer Scher-dich-Weg gleich kam, ehe er mit seinem Gehstock gegen die Tür klopfte. "Bruder Tinquilius, ich weiß dass ihr da seid. Der Geruch eures jugendlichen Leichtsinns verrät euch, lasst mich ein.", erklang nun deutlich freundlicher und auch etwas scherzhaft die Stimme des Alten.

    Hyperius


  13. Beiträge anzeigen #53
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    Tinquilius ist offline
    Gespannt hatte der Oberste Magier Silmacils Ausführungen gelauscht und dabei versucht, ihnen auch wirklich zu folgen. Er kein Kenner der Schmiedekunst, hatte sich bislang aber schon mehrfach mit magischem Erz auseinander gesetzt, was ihn zumindest diese Teile verstehen ließ. Aber auch andere Begriffe, die fielen, konnte er zumindest einigermaßen einordnen, auch wenn er sie sicherlich nicht hätte beschreiben können. Es klang nach spannenden Schwertern, nach einer interessanten Idee – und einem Ausgang, wie er ihn als Alchimist nur allzu gut kannte.
    Auch bei uns geht nicht immer alles glatt. so manches Mal habe ich Kessel bersten, Tränke verpuffen lassen. Und das alles nur, weil ich übermütig wurde.
    „Nun, ich kenne mich als Magier tatsächlich mit magischem Erz aus, auch wenn ich gestehen muss, dass ich noch nie von einer Verbindung der drei Erzsorten gehört habe – bis heute. Die Idee, durch die Verbindung der drei Erze ein noch stärkeres Schwert zu erschaffen, leuchtet mir als Laien durchaus ein. Vielleicht darf ich einmal?“
    Er hielt die Hand über die Klinge und schloss kurz seine Augen. Kleine, silberne Fädchen lösten sich aus seinen Fingerspitzen, näherten sich dem matten Metall. Als sie kurz davor waren, dieses zu berühren, schoss ein stechender Schmerz durch seinen ganzen Körper und er fiel kraftlos nach hinten zu Boden. Schwarz wurde es ihm vor seinen Augen und für einen Moment war er wie in eine andere Welt versetzt.
    Dann schoss wieder Luft in seine Lungen und der Oberste Magier öffnete seine Augen. Langsam setzte er sich auf, schaute zu Silmacil.
    „Ich… ich weiß nicht, was das war“, begann er mit leicht zittriger Stimme, „aber das war nicht gut.“
    Es dauerte noch ein paar Sekunden, dann war auch wieder Gefühl in seinen Beinen und er konnte aufstehen.
    „Puh, da ist gehörig was im Argen – und gleichzeitig auch eine unheimliche Macht. Deine Idee sie zu verbinden war definitiv richtig, aber wie du das Problem lösen kannst? Vielleicht hilft dir ein Segen aller drei Götter, vielleicht braucht es auch weiterer Magie oder vielleicht könnte man auch etwas mit Tränken anstellen. Ich könnte gerne einmal Nachforschungen anstellen.“

    Kurz danach hatte er sich gestern von Silmacil mit dem Versprechen verabschiedet, in der Bibliothek Nachforschungen anzustellen. Dazu war er heute sogar zur Abwechslung einmal gekommen, hatte aber natürlich nichts gefunden. Aber wer konnte bei so etwas besonderem wie diesen Schwertern auch erwarten schnell Ergebnisse liefern zu können? Er wusste ja nicht einmal, ob es jemals jemand zuvor versucht hatte.
    Nun aber saß er in seinem Schlafgemach am Schreibtisch, eine kleine Kerze neben ihm und eine magisches Fackellicht, welches keinen Ruß abgab, dafür aber der Kammer genügend Licht spendete. Die Pergamentseiten unter ihm, die zu einem Quarto zusammengefaltet waren, waren mittlerweile schon zur Hälfte beschrieben. Beschrieben mit Ausführungen zu der Heilung Silmacils. Natürlich hielt er den Namen des Kriegers zurück, doch die Ergebnisse waren einfach zu wunderbar, als dass er sie hätte unterschlagen können.
    Doch er wurde just vom Klopfen eines Holzstockes an seiner Tür aus seinen Ausführungen gerissen. Sogleich darauf ertönte eine Stimme, die dem Priester eigenartig bekannt vorkam, obwohl er sie nicht zuzuordnen wusste. Schnell stellte er das Tintenfäßchen bei Seite schritt dann hinüber zur Tür.
    Wer das wohl war?
    Erneut klopfte es, dann zog Tinquilius langsam die Tür auf.
    „Wer stö…“
    Mitten im Wort brach der Priester ab, denn mit dem Mann vor der Tür hatte er nicht gerechnet, auf gar keinen Fall.
    „Warus? Oh Warus, wie schön dich wieder zu sehen!“
    Sogleich trat er auf den alten Magier zu und drückte ihn, ohne nachzudenken, ganz kurz.
    „Was treibt dich denn nach Setarrif! Ach, warte, komm erst einmal rein. Ich glaube, ich habe noch etwas Brot und Käse über, wenn du magst, und einen Apfel oder zwei. Und natürlich Wein. Komm, komm doch rein!“

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    Schwertmeister Avatar von Die Wassermagier
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    Die Wassermagier ist offline

    In Tinquilius' Kammer

    Etwas leckeres zu essen und ein guter Wein machten zwar nicht die ganzen Strapazen der Reise hinab nach Argaan wieder wett, aber in Kombination mit der Gesellschaft des Obersten Wassermagiers stellten sie für Warus zumindest den Ansatz einer Kompensation für seine Entbehrungen dar. Die Bitterkeit, die den alten Heiler inbesondere in den letzten Tagen und Wochen verfolgt hatte, war bei der herzlichen Begrüßung seines Gegenübers fürs erste abgefallen. Nachdem er sich gesetzt und einen kräftigen Schluck des halbtrockenen Rotweins zu sich genommen hatte, kam der Wassermagier kurz ins Sinnieren, wie sich die Welt doch in den letzten Jahrzehnten, insbesondere aber nochmal in den letzten paar Jahren gewandelt hatte. Den letzten Kontakt den der Greis zu seinem jüngeren Kollegen gehabt hatte, war in Folge des kurzen Briefwechsels, den ein von Hyperius an Tinquilius übergebener Brief des Alten ausgelöst hatte. Dieser konnte entstehen, da der junge Kartograph etwas später als die anderen Wassermagier seinen Weg nach Setarrif gefunden hatte und der nun auch hier in Setarrif Oberste Wassermagier Tinquilius eine Korrespondenz mit seinem älteren Heilerkollegen wieder aufgenommen hatte.
    Diese bestand jedoch nicht lange fort und das konnte der Greis dem jüngeren Priester Adanos' auch nicht verdenken, waren die Zeiten doch voller Chaos und unvorhergesehener Wendungen, sowohl auf dem Festland als auch auf Argaan, mal davon abgesehen, dass es sich nicht sonderlich leicht gestaltete, Briefe überhaupt zu übermitteln, da es nicht so etwas wie regelmäßige Bootsüberfahrten von der Hauptstadt Argaans aus gab und die Sendung über einen Boten oder einen Schmuggler von Schwarzwasser oder Thorniara stets gewisse Risiken in sich barg. So war der Kontakt abgerissen und die beiden Heiler hatten nunmehr schon fast zwei Jahre kaum etwas voneinander gehört, weshalb der alte Choleriker ausnahmsweise in diesem Moment mal die Vergangenheit Vergangenheit sein ließ und den Moment mit Tinquilius genoss. Zum ernsten Teil des Gesprächs würde er mit seinen nächsten Worten ja ohnehin kommen.

    "Auch wenn es mich freut, dich wiederzusehen, Tinquilius mein Lieber, so ist der Besuch unter Freunden nicht der Anlass aus welchem ich mich auf diese beschwerliche Reise hinab nach Setarrif begeben habe. Ich weiß, dass hier auf Argaan ein steter Konflikt schwelt und ich habe auch, als ich mich über die Insel durchgeschlagen habe, und das in meinem Alter, Gerüchte von Echsenmenschen und anderen bösartigen Kreaturen gehört, doch ist unsere Situation auf dem Festland vielleicht noch weitaus bedrückender", sprach der Hohe Wassermagier, das Glas aus seiner Rechten langsam auf den Tisch zurück stellend, während seine Stimme gegen Ende der Ausführungen dann doch etwas bitterer wurde. Seinem Gesprächspartner tief in die Augen blickend, umfasste seine rechte Hand nun wieder fest den an sein Bein lehnenden Gehstock, als er kurz Luft holte, um dem bisher Gesagten noch etwas hinzuzufügen: "Ein großer Teil des Orden ist aufgebrochen nach Setarrif, die Nomaden und einstigen Bewohner Al Shedims haben zum Großteil den gleichen Weg eingeschlagen oder haben sich wieder in alle Winde zerstreut. Zurück blieb ein kleiner Teil der Diener Adanos', der sich erstmal darauf fokussieren musste zumindest den Tempel und das Überleben mit so viel weniger Menschen an einem stationären Ort aufrecht zu erhalten und das ohne einen Großteil der Jungen, der Vielversprechenden und der Aufstrebenden. Al Shedim ist zwar verfallen, doch wir haben es geschafft unser Leben unter den neuen Umständen in geregelte Bahnen zu bringen. Doch von der großen Nachhaltigkeit, die die Arbeit der Diener Adanos' haben sollte, war nicht viel zu spüren. Was bringt ein Erblühen Argaans, wenn dafür die Stimme des Gleichgewichts auf dem Festland fast völlig der Stille preisgegeben wird"

    Das Anklagende in den Worten des Alten war deutlich hörbar, mischte sich jedoch deutlich mit Spuren der Resignation und der wiedererstarkenden Bitterkeit, weshalb die Klage eher etwas Bedauerndes und Enttäuschung in sich trug. Nicht direkt Enttäuschung über Tinquilius in seiner Position als Oberster Wassermagier, mehr noch die Enttäuschung eines alten Mannes, der mit ansehen muss wie der Lohn seiner Arbeit von vielen Jahren langsam aber unaufhaltsam seinen Fingern entglitt und zu Staub wurde oder sich zumindest auf einem weitaus geringeren Zustand stabilisierte, als er angestrebt worden war. Der greise Heiler konnte sehen, dass seine Worte seinen Ordensbruder sichtlich trafen. Dass diese harte und unbarmherzige Ehrlichkeit, gemischt mit fast schon beißendem Sarkasmus etwas war, dass den Choleriker ausmachte war den meisten bewusst und im Normallfall hätte er sicherlich noch eine Spitze angeschlossen, ersparte sich diese jedoch aufgrund einer Mischung aus Milde dem Priester Adanos' gegenüber und innerer Resignation.
    "Doch es ist nunmal wie es ist und wir können die Uhr nicht mehr zurückdrehen, haben wir doch mittlerweile zumindest einen stabilen Status Quo erreicht, der uns auch die Forschung nicht unmöglich macht", kam es nun deutlich weniger spitz über die Lippen Warus', als er sich erhob und langsam in Richtung Tür hinkte, "Wir sind unser sehr sicher, dass es in Jharkendar noch einen verborgenen Tempel gibt, dessen Ausgrabung uns neue Erkenntnisse über die frühen Diener Adanos', aber auch einige sagenumwobende Artefakte des Gleichgewichts bringen könnten. Eine Expedition inklusive Ausgrabung können wir nicht stämmen, aber wenn schon der Großteil des Ordens nicht nach Al Shedim zurückkehrt, schickt sie doch wenigstens nach Jharkendar, um Adanos auf die Insel Khorinis zurück zu geleiten und die Ergebnisse unserer Forschung zu untersuchen, was uns selbst nicht möglich ist. Wenn ich mich hier umschaue habt ihr doch sowieso mehr Ordensmitglieder als nötig und Müßiggang hat den jungen Hüpfern doch sowieso noch nie gut getan."

    Hyperius

  15. Beiträge anzeigen #55
    Schwertmeister Avatar von Sarpedon
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    Sarpedon ist offline
    "Colodis wird später zurückkehren."
    Erwiderte der Wirt, ohne wirklich eine Auskunft zu geben.
    "Bis dahin kannst du von mir aus hier arbeiten und wohnen. Bis dahin oder bis Brom zurückkommt."
    Präzisierte er und musterte sein Gegenüber.
    "Allerdings für so wenig Können, kannst du natürlich keinen großen Lohn erwarten."
    Brachte er die Sache noch auf den Punkt und wiegte zufrieden den Kopf hin und her.

  16. Beiträge anzeigen #56
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    Theon ist offline
    Colodis würde also später zurückkommen? Das war nicht wirklich eine genaue Aussage, aber Theon musste sich damit wohl zufrieden geben. Doch wenigstens hatte er jetzt wieder einen Job und eine Unterkunft, bis Brom, wer auch immer das sein soll, wieder da ist.
    Auch wenn der junge Mann nicht viel verdienen würde, war ihm diese Arbeit lieber, als wieder auf der Straße zu landen.

    Zu erst sollte Theon Wasser holen gehen und danach war das Gemüse dran, welches geschnitten werden musste.
    Außerdem meinte der Wirt, dessen Namen er immer noch nicht kannte, dass der ehemalige Bettler auch Bier ausschenken darf, sobald er sich eingearbeitet hat und etwas erfahrener geworden war.
    Sofort machte sich Theon an die Arbeit und nahm zwei Eimer, mit welchen er die Taverne verließ und zum nächsten Brunnen ging. Dort angekommen füllte er die Eimer mit Wasser und machte sich danach gleich auf den Rückweg zur "Sturzkampfmöwe", wo er die Eimer dort abstellte, wo es ihm der Wirt gesagt hatte.
    Darauf begann Theon damit, dass Gemüse zu schneiden.
    Es war nicht unbedingt sein Traumberuf, aber immer noch besser als nichts zu tun, auch wenn dem jungen Mann bewusst war, dass dieser Job bestimmt bald ziemlich stressig werden könnte. Besonders wenn er Bier ausschenken durfte und die Taverne dann berechend voll war...

  17. Beiträge anzeigen #57
    Chosen One Avatar von Tinquilius
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Tinquilius ist offline
    Tinquilius‘ Glücksgefühle, die er bekommen hatte, als er Warus vor seiner Tür erblickt hatte, waren nach den ersten Worten des alten Heilers schnell wieder verschwunden. Sie mochten eine ganze Weile nichts voneinander gehört haben – der Kontakt zum Festland war bei weitem nicht so regelmäßig und einfach wie der Oberste Magier anfänglich angenommen hatte – doch er kannte Warus gut und wusste, dass seine direkten, ehrlichen Worte, die ein wenig sarkastisch unterlegt waren, nicht gemeint waren gegen ihn persönlich. Zumindest hoffte er dies inständig, denn auch Tinquilius war durch die Geschehnisse in Al Shedim und dem Auseinanderfallen des Ordens dort sehr betroffen.
    Wofür haben wir denn dann so lange gearbeitet? Wofür haben wir uns so viel Mühe gegeben, wenn nun alles wieder dahin ist? oder war es vielleicht nur ein Traum? Ein unerreichbarer, der nur für den kurzen Moment wirklich realisiert werden konnte? Varant ist eine karge Wüste und gerade deshalb ein Ort für Wassermagier, doch Varant ist nicht Setarrif. Setarrif war immer Adanosgläubig, ist es immer noch. Varant hat schon lange diesen Status verloren und gerade Rhobars Bestrebungen, die Welt unter Innos zu vereinen – wie können wir da mithalten?
    Doch Tinquilius hielt still und wartete stattdessen darauf, dass Warus fortfuhr und von dem Grund der Reise berichtete. Dieser faszinierte den Obersten Magier sogleich, schließlich sah er sich selbst als einen Gelehrten der Geschichte der Wassermagier bzw. der alten Kulturen im Allgemeinen. Und gerade so etwas wie ein verborgener Tempel war eine der Sachen, für die der Oberste Magier seinen Posten auch freiwillig räumen würde.
    Die Bitte jedoch, die Warus vorbrachte, stimmte ihn zugleich traurig.
    Wer soll denn gehen?
    „Nun, ich verstehe vollkommen, dass du die Strapazen der Reise nicht einfach so auf dich nimmst und es stimmt mich etwas traurig, dass Al Shedim nicht mehr das ist, was es noch vor ein paar Jahren war. Und ich sehe die Schuld da auch bei mir – auch wenn ich nicht weiß, was ich hätte anders machen können. Ich wollte immer zurück, doch die Arbeit hier auf Argaan ist so wichtig, dass Al Shedim dagegen, und verzeihe mir für diese Worte, einfach nicht mithalten kann. Vor allem, da die ganze myrtanische Macht auf dem Festland liegt. Nur hier sehe ich eine Chance. Aber wie du schon sagtest, vielleicht bringt es nichts darüber zu sprechen. Was deine Bitte und deinen Anlass angeht, so finde ich die Nachforschungen wirklich interessant. Ich habe manches Mal gedacht, dass wir noch nicht alles in Jharkendar gefunden haben, aber ein verborgener Tempel übertrifft alle meine Hoffnungen. Es wäre wirklich ein wunderbares Ereignis, diesen zu finden. Und du weißt ja sicherlich auch, wie gerne ich selbst mit würde, doch daraus wird nichts. Dafür werde ich hier leider gebraucht, vor allem ob der jüngsten Ereignisse.“
    Er hielt einen Moment inne und ließ sich die Worte Warus‘ noch einmal durch den Kopf gehen. Wer könnte denn auf diese Expedition gehen? Sie bräuchten auf jeden Fall einen erfahrenen Leiter und auch zwei oder drei ältere Magier, die alles zusammenhalten. Und Novizen und Adepten natürlich. Nicht um die Drecksarbeit zu machen, sondern einfach weil diese noch jünger und fitter sind. Wobei junge Magier ebenfalls mit sollten.
    Uh, wer entscheidet das alles bloß?
    „Du hast Recht, wir haben mehr als genug, wobei natürlich immer die Frage ist, woran man das misst. Ich glaube, wir hätten auch einige interessierte Magier hier, die sich gerne auf die Reise machen würden. Ich denke aber auch, dass ein paar Ältere mit sollten, vielleicht ein paar der Ratsmitglieder. Merdarion und Nefarius vielleicht. Kommst du mit oder einer der anderen aus Al Shedim? Oder soll es eine reine Expedition aus Setarrif sein?
    Und wo glaubt ihr denn genau den Tempel zu finden? Du weißt ja, das Thema interessiert mich ungemein.“

  18. Beiträge anzeigen #58
    Schwertmeister Avatar von Die Wassermagier
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    Die Wassermagier ist offline

    In Tinquilius' Kammer

    "Nur weil Innos' alle Pflanzen Adanos' auf dem Festland zu verbrennen droht, dürfen wir noch lange nicht aufgeben, denn als die Finsternis Beliars ihre Klauen nach Myrtana ausstreckte sind wir auch standhaft geblieben. Ja, du hast Recht, Tinquilius hier auf Argaan ist das Gleichgewicht ein anderes und die Diener Adanos' können noch mehr bewirken, doch aufgeben sollten wir unsere Wurzeln lange nicht, das Gleichgewicht fehlt den Menschen, wahrscheinlich sogar mehr denn je auf dem Festland, doch werden wir auch neue Wege gehen müssen. Al Shedim und Setarrif müssen die Keimzellen sein, dass die Macht unseres Herrn wieder in die Herzen der Menschen trägt. Al Shedim als Wüstenstadt Adanos' hatte keinen Bestand, so wird man nun ein Kloster daraus machen, was den Gegebenheiten angemessener ist", kamen die Worte kritisch aber schon deutlich versöhnlicher über die Lippen des alten Heilers, nachdem Tinquilius geendet hatte. Dieser war mehr von den Worten Warus' getroffen worden, als dieser es zunächst vermutet hatte, was doch wieder einmal zeigte, wie sehr doch das Herz des Obersten Wassermagiers an seinem Orden und den Diener Adanos hing.
    Einen Schluck Wein zu sich nehmend, blickte der Hohe Wassermagier kurz aus dem Fenster herunter nach Setarrif, neben den Diener Adanos' in Jharkendar und den alten Wüstenstädten der Adanosdiener in Varrant, war diese Stadt an der Küste von Argaan eine der Hochkulturen Adanos', die zwar im Wandel blieb und sich stets veränderte, jedoch die Einzige Region, in der der Glauben an das Gleichgewicht und Adanos den Großteil der Bevölkerung prägte und diese sich anscheinend auch danach sehnte, was den stets vollen Tempel nach Ende der Schreckensherrschaft des einstigen Obersten Wassermagiers erklärte. Den Heiler betrübte dieser Blick ein wenig, weil ihm der Trubel einer solchen Stadt im Alter einfach zu viel war und er vielerorts einfach den geschwundenen Glauben an den Gott des Gleichgewichts bemerkte.

    "Ich weiß noch nicht, ob ich mitkommen kann, Tinquilius, einer von uns aus Al Shedim muss mit, aber ich weiß nicht genau wer und irgendwie komme ich mir unwohl dabei vor, wenn ich Kuron zu lange unbeaufsichtigt in der Wüste zurücklasse. Ich schätze ihn sehr, aber du weißt, er schlägt ja manchmal, insbesondere was den Umgang mit Jüngeren angeht, etwas über die Stränge, aber prinzipiell käme ich gerne mit, dass muss jedoch noch nicht heute entschieden werden", wandte sich der Alte an den Priester Adanos', nachdem er den Rest seines Essens verzehrt hatte, wobei man ihm in diesen Momenten auch anmerkte, dass Warus selbst nicht mehr der Jüngste war und man ihm die Erschöpfung seiner langen Reise anmerkte, was ihn jedoch nicht daran hinderte weiter zu reden, "Wenn ich es nicht bin, der mitkommt, wird aber auf jeden Fall jemand anders aus Al Shedim mit dabei sein. Ich hielte es für gut, wenn zum Beispiel Merdarion oder Nefarius mitkämen, wie du vorschlugst, aber auch andere die zu unseren Zeiten in Varrant oder auf Khorinis Verantwortung trugen, wären sicherlich eine große Hilfe, durchmischt mit jüngeren und dynamischen Brüdern und Schwestern, damit die auch mal was vernünftiges tun, wobei ich es neben der Unterstützung durch Adepten und Novizen auch für wichtig halte, wenn ein paar Handwerker und sonstige Bewohner Setarrifs, die Adanos' dienen wollen, beziehungsweise auch einige Wachen die Expedition begleiten, da es sich sicherlich um eine Aufgabe handelt, die Wochen wenn nicht sogar Monate des Aufenthalts in Jharkendar notwendig machen"

    "Der Tempel findet sich im hoch im Gebirge nördlich der meisten anderen Gebäude dort, er soll einst auf der Spitze eines Berges gestanden und seine Gänge tief hinab in eben jenen Berg geführt haben, bis eine Katastrophe, über die wir leider nicht mehr wissen, ihn in den Berg hinabstürzen ließ, dessen Spitze nun wie ein Vulkankrater anmuten muss. Es scheint sich, deshalb haben wir auch jetzt erst davon erfahren, um ein älteres Bauwerk als die meisten anderen Tempel dort zu handeln, der vorrangig von einer Strömung der Diener Adanos' bewohnt wurde, die sich mit dem Aspekt der Magie des Elements der Erde befassten."
    , kehrte die Spannung und Begeisterung mit etwas zusätzlicher Kraft in den alten Wassermagier zurück, ehe er sich erschöpft nach hinten gegen die Lehne seines Stuhles drückte. Als er erneut am Wein nippte, stahl sich ein Grinsen auf das Gesicht des Alten, während er hinüber zu seinem jüngeren Kollegen blickte.
    "Klingt spannend nicht war? Und was machst du hier so den ganzen Tag, auf der faulen Haut ausruhen tust du dich ja sicherlich auch nicht und was treibt der Rest des Ordens? Hab gehört, Bruder Hyperius sei nun für Glaubensfragen im Volk oder sowas zuständig, stimmt das? Und welche Rolle spielen eigentlich diese Schwarzmagier, hab mich ja damals ziemlich gewundert, dass das Kastell aus der Wüste verschwunden ist, aber genauso unerwartet ist es ja damals auch gekommen", wollte der nun auch durch den Weinkonsum etwas besänftigte Hohe Wassermagier wissen, als er das Glas zum Anstoßen mit dem Priester Adanos' erhob.
    Hyperius

  19. Beiträge anzeigen #59
    Lehrling Avatar von Howahkan Nashashuk
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    Howahkan Nashashuk ist offline
    Die haben Mahkah einfach abgeführt... hoffentlich geht es ihm gut... ich muss ihn sehen, sonst bringen ihn die Morras noch dazu etwas dummes zu tun und etwas dummes darf Mahkah nicht machen, nicht als Ork-Sklave...


    "Trampel, wo steckst du?", schallte es aus dem kleinen Arbeitszimmer und der braunhaarige Ork wurde aus seinen Gedanken gerissen.

    "Hier, Meister, ich bin hier", antwortete der im Wohn- und Speisezimmer sitzende Sklave und stand auf.

    Kurze Schritte eines alten Mannes waren auf dem Holzboden zu hören und kurz darauf war der alte Alchemist in der Tür zu sehen. "Komm gefälligst her!", befahl der Alte dem Ork und drehte sich noch im Türrahmen stehend wieder um und ging zurück ins Arbeitszimmer.

    Mit lauten Schritten, die das Holz zum Knirschen brachten und die Gläser in den Regalen klimpern ließen, folgte der Ork und blieb hinter dem alten Mann stehen, der dabei war sich wieder auf seinen Arbeitsstuhl zu setzten und ein Blatt Pergament hervorholte, das auf dem Schreibtisch vor ihm lag.

    Der Arbeitsraum des Alchemisten war winzige und der Ork, zusammen mit den Regalen und dem Schreibtisch, füllte den Raum mehr als aus, auch musste Braunfell seinen Kopf einziehen und geduckt stehen.

    "Ich brauche Heilkräuter, dringend, das Monster aus dem Bergen, solche Zeichen wissen Alchemisten am Besten zu deuten, nicht wahr? Wir müssen uns rüsten, schnell, ehe es zu spät ist! Deshalb wirst du die Stadt verlassen und im Dschungel nach Heilkräutern und Dunkelpilzen suchen, damit ich Salben und Tinkturen auf Vorrat herstellen kann, ehe die verbrannten Bewohner der Stadt kommen und wir heillos überfordert sind!", kam es aus dem Mund des grauhaarigen dürren Mannes.

    Howahkan schwieg. Der Schrei in den Bergen hatte zum ersten Mal in seinem Leben etwas ausgelöst, was Mahkahs Wut erklären konnte. Nie hatte der große Ork etwas wie Wut verspürt, er hatte gelernt sie zu vergraben, tief zu vergraben, damit er das Leben eines Sklaven leben konnte. Diese Gabe hatte es ihm immer ermöglicht die Situation zu ertragen und Ärger aus dem Weg zu gehen. Er war nicht frei und er hatte keine Familie, keine Heimat, keine Freunde und keinen Glauben, aber er lebte und das funktionierte nur so lange er ein guter Sklave war. Mahkah hingegen hatte damit schon immer Probleme gehabt, er hatte der unglaublichen Wut der Orks nie den Rücken kehren können, so wie sein Zwillingsbruder und diese Wut staute sich, sammelte sich seit Jahren. Andere Orks wären wohl schon längst explodiert, doch Howahkan hatte es immer geschafft seinen Bruder zurück zu halten und ihn zu besänftigen, doch dieser Schrei, dieser Schrei hatte selbst den guten Sklaven für einen Moment wild gemacht. Er hatte gefaucht und sich auf die Brust geschlagen, seine Nackenhaare hatten sich aufgestellt und seine Reiszähne hatten sich tief in seine Zunge gebohrt vor unkontrollierter Wut. Er hatte sich wieder gefangen und zum Glück war er in diesem Moment alleine gewesen, doch nun machte er sich natürlich umso mehr Sorgen um seinen Bruder, der bei den Holzfällern mit einer Axt bewaffnet vielleicht ganz anders reagiert hatte.

    "Worauf wartest du, du fauler Stinker?", keifte sein Meister.

    "Ich mache mich auf den Weg, Meister", Howahkan war in Gedanken ganz wo anders und eiligst schnappte er sich einen kleinen Dolch, einen Beutel und seine Papiere, die ihn als Sklaven auswiesen. "Wehe du verlierst die Papiere, dann gibt es Schläge!", drohte der Alchemist weiter und deutete dabei auf eben jene Pergamentrollen, die er seinem Diener gerade in die Hand gedrückt hatte.

    Schnell verließ er das Haus, achtete dabei gar nicht auf die Tür, ließ sie sperren weit offen und hastete davon. Er musste zum Lager der Holzfäller.

  20. Beiträge anzeigen #60
    Chosen One Avatar von Tinquilius
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    Tinquilius ist offline
    Ein Kloster also sollte Al Shedim werden. Tinquilius hatte nie daran gedacht, dass es mal soweit käme, aber Warus hatte recht: Es war wirklich die beste Wahl. Al Shedim war so fern ab aller anderen Orte, sah man einmal von Mora Sul ab, dass sich ein Kloster dort förmlich anbot. Möglichst weit von Myrtana entfernt und von langer Geschichte geprägt und durchzogen.
    „Ja, das weiß ich nur zu gut. Kuron ist wahrlich ein begnadeter Bibliothekar, einer mit dem größten Wissen – aber mit Menschen scheint er es nicht so am Hut zu haben. Nur seine Bücher zählen, das hab ich selbst oft genug zu spüren bekommen. Es freut mich aber, dass es ihm scheinbar noch so gut geht!“
    Tinquilius lachte und nahm einen weiteren Schluck vom Wein, dann schüttete er Warus und ihm noch einen Schluck ein. Dabei dachte er an die weiteren Worte des Heilers.
    Wen können wir schicken?
    „Ich werde niemanden dazu zwingen mit auf diese Expedition zu kommen, das entspricht nicht dem, woran wir glauben, aber wir können eine Sitzung einberufen. Vielleicht zunächst nur mit dem Rat, anschließend dann eine allgemeine Versammlung, um Freiwillige zu finden. Aber ich denke, dass einige bereit sind mitzukommen. Vermutlich auch Merdarion und Nefarius, die du ja schon vorgeschlagen hast, und vielleicht sogar Myxir und Cronos. Es wäre ein Jammer auf sie alle zu verzichten, aber vielleicht wäre das mehr etwas in ihrem Sinne. Ich weiß, dass sie alle noch hier sind, weil sie den Orden unterstützen wollen und ich weiß auch, dass sie hier sind, um mich zu unterstützen – ansonsten wären sie sicherlich schon nach Al Shedim aufgebrochen. Zwar ist die Lage derzeit wieder etwas kritischer, aber wir haben hier auch viele fähige Leute, von denen ich eh gerne mehr in höheren Positionen sehen würde. Und vielleicht täte es gerade unseren 4 Al Shedimer Ratsmitgliedern mal ganz gut, aus dieser großen Stadt herauszukommen.
    Und das klingt nicht nur spannend, das klingt einfach faszinierend! Am liebsten würde ich meine Sachen sofort packen und schon einmal alleine aufbrechen! Auch wenn die Erdmagie nicht unbedingt mein Spezialgebiet ist.“
    Tinquilius grinste. Er würde tatsächlich am liebsten sogleich aufbrechen. Er hatte die Ausgrabungen in Al Shedim und davor in Jharkendar immer genossen, vor allem die Suche nach dem Baum des Lebens. Jahre hatte er sich damit befasst, Jahre ohne größeres Ergebnis – und doch hatte es ihm immer Freude bereitet.
    „Aber um auf deine letzten Fragen einzugehen: Nein, weder ich noch der Rest des Ordens liegen hier auf der faulen Haut. Nachdem Oktavian abgesetzt wurde, haben sie mich als neuen Obersten Magier bestimmt, was seitdem so meine Hauptaufgabe ist. Und ich kann dir sagen: Die Arbeit als Oberster Magier in Al Shedim war nichts im Vergleich zu der Arbeit hier. Auch wenn wir Probleme mit Schwarzmagiern, Assassinen und auch Nomaden hatten, so sind die Zwistigkeiten hier in Setarrif weit größer. Adlige, Krieger, König, Anhänger Oktavians und wir Al Shedimer. Da kannst du dir sicherlich vorstellen, was das manchmal für Probleme bereitet. Vor allem mit den Hofmagiern unter Hathon gibt es Probleme, auch wenn wir versuchen es möglichst unter der Decke zu halten. Dabei weiß ich nicht einmal wieso genau. Es begann nur nach meiner Ernennung an und zieht sich seitdem hin.“
    Wehmütig dachte er an Silvie, die seit Monaten nun schon verschwunden war. Die einzige Bezugsperson zu den Hofmagiern, die Tinquilius gehabt hatte und zudem eine gute Freundin.
    „Aber ja, Hyperius ist unser Erzdekan. Er hält die Predigten und kümmert sich um den Glauben auf der Insel und alles, was damit zu tun hat. Und was die Schwarzmagier angeht, so ist ihr Kastell im Süden der Insel aufgetaucht, als wir ungefähr hier ankamen. Wirklich ein wunderbares Gebäude, da es schließlich damals schon von Khorinis nach Bakaresh transportiert wurde. Frag mich nicht wie. Göttliche Fügung? Ein magisches Ritual? Das einzige, was ich sagen kann, ist, dass wir, bis auf ein en bedauerlichen Zwischenfall vor einigen Wochen, keine Probleme mit ihnen hatten. Ja, wir haben oder hatten, so sicher bin ich mir gerade nicht mehr, eine Botschafterin hier, die offiziell durch König Ethorn eingesetzt wurde und auch sonst Besuch einiger anderer Schwarzmagier, die nie Probleme bereitet haben. Was für eine Rolle sie aber hier spielen, mag ich nicht ganz einzuschätzen. Bislang scheinen sie sich aus den aktiven Kämpfen herauszuhalten, aber ein Bündnis gegen Innos sind sie durch die Botschafterin bereits eingegangen. Wer weiß, wann sie aktiv werden?
    Wie sieht denn die Lage auf dem Festland im Generellen aus? Hat Rhobar III tatsächlich alles erobert? Und die Assassinen und Schwarzmagier, die verblieben sind? Gibt es da noch Probleme in Varant?“

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