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  1. Beiträge anzeigen #61
    Schwertmeister Avatar von Avik
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    Avik ist offline
    Der Ordensbruder stapfte durch die Straßen, in seiner Hand der Brief, der sein Leben verändern würde, in seinen Augen zeichneten sich Tränen der Trauer und Ratlosigkeit.

    Liebe Amelie,

    hier auf Argaan ist es nicht sicher, jeden Tag geschehen neue Grausamkeiten und ich bin mir sicher, dass Beliar dieser Insel und unserer Garnison persönlich den Kampf angesagt hat. Du hast sicher schon von der Pest gehört, nur mit Mühe konnten die Priester Innos' sie bezwingen, aber die Nacht so scheint es, hat erst begonnen.

    Meine geliebte Amelie, jeder meiner Gedanken gehört dir, sowie mein Herz und mich bekümmert es zutiefst dir mitteilen zu müssen, dass du in Gotha bleiben musst. Warte auf mich. Ich verspreche dir alles zu tun, dass ich so schnell, wie möglich wieder bei dir sein kann, liebe Amelie, du darfst nicht her kommen, es tut mir Leid. Beliar selbst lauert in den Gassen der Stadt, der Hauch des Todes, du darfst Bunnel der Gefahr nicht aussetzten. Pass auf unseren Sohn auf.
    Es tut mir Leid.
    In Liebe,
    Avik


    Er würde den Brief einen der Händler geben, der nach Vengard fuhr, dort gab es ein gut organisiertes Netzt von Briefboten und auch der Orden kümmerte sich um Briefe ihrer Brüder, so würde der Brief nach Gotha kommen und Amelie erreichen, ehe sie versuchte ihm nach Argaan zu Folgen, so wie es ausgemacht war.

    Bei Innos, er vermisste sie.

  2. Beiträge anzeigen #62
    Schwertmeister Avatar von Kjarl
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    Kjarl ist offline
    Der Stadtwächter am Tor war ungemein korrekt, aber kein bisschen gesprächig gewesen. So war Kjarl zwar problemlos in die gekommen, natürlich ohne seinen Bogen, hatte allerdings nichts über die aktuelle Situation in der Stadt oder die Reichsbürgerurkunde in Erfahrung bringen können. Ärgerlich! So hatte ihn sein Weg recht schnell in die Schenke am Markt geführt, wo er sich erstmal eine Erfrischung gönnte und über sein weiteres Vorgehen nachdachte. Es galt Arbeit zu finden und sich zu informieren. Doch für beides musste man an die richtigen Leute kommen.

    Kjarl seufzte und leerte seinen Humpen. Er hatte sich alles viel leichter vorgestellt. Aber das Leben war wahrscheinlich nie leicht. Immerhin musste er hier keine Riesenspinnen fürchten oder durch irgendwelche Portale schlüpfen. Von daher sah es doch ganz annehmbar aus. Also wischte er die gespielte Resignation beiseite und wandte sich den Aushängen am schwarzen Brett zu. Vielleicht fand er ja so wenigstens eine Beschäftigung, um seine Unkosten auszugleichen.

  3. Beiträge anzeigen #63
    Schwertmeister Avatar von Redlef
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Redlef ist offline
    Ein wenig ungläubig guckte Redlef immer noch auf das Schreiben, welches ihm eben von Hinnark in seine Stube gebracht worden war. Es sah sehr förmlich aus, war auf dickem Pergament geschrieben und mit dem schweren Siegel des Ordens verifiziert.
    In einer feinen, leicht geschwungenen Handschrift stand dort, dass der Kerker umziehen sollte. Aus Zentralisierungsgründen sollten nun die drei Gewalten wieder unter einem Dach vereint werden!

    Mit fest aufeinander gepressten Lippen legte er das Schreiben beiseite. Warum denn nur diese Entscheidung? Jetzt, wo der Dachstuhl ausgebaut worden war, der Kerker sich eine gewisse Selbständigkeit erarbeitet hatte und die Orks ihm eine weitere Kerkerzelle gegraben hatten. Aber gut, einer Anweisung des Ordens wagte er sich nicht zu wiedersetzten. Auch hatten sie zum Glück gerade nicht viele gefangene. Es war ruhig geworden nach der Pest. Nur die beiden Orks waren geblieben.
    Erstaunlicher weise waren sie beide recht handzahm. Auch wenn der Kerkermeister nicht verstand, was sie sich zu raunten, wenn er in der Zelle bei ihnen war, so war ich doch klar geworden, dass er die Fügsamkeit doch dem Kleineren zu verdanken hatte. Dafür war er ihnen in den letzten Tagen entgegen gekommen. Das Essen war recht ansehnlich. Frisches Gemüse, gekochtes Fleisch und sogar etwas Obst, wenn er daran dachte etwas zu kaufen. Ruhe zwischen dem kerkerpersonal und den Gefangenen war ihm zurzeit wichtiger als eine Erniedrigung der Orks. Außerdem hatte er so die Chance den Orks zur Strafe von unangemessenem verhalten auch diese Privilegien weder weg zu nehmen. Mal sehen wie gut diese neue Methode funktionieren würde, denn mit Schlägen oder Drohungen war dieses Kreaturen nicht beizukommen.

    Seufzend lehnte er sich zurück. Dennoch. Nun ein Umzug, das war nichts worber er sich freute. Die Räume des Kerkers in der Bastion waren im Keller. Auch die die dem Personal zuv Verfügung standen. Wie ärgerlich. Gerade hatte er sich an ein gut belüftetes und licht durchflutetes Arbeitszimmer unter dem Dach gewöhnt.
    Doch helfen tat es ja nichts. Nun würde er sofort mit den Vorbereitungen beginnen müssen.

  4. Beiträge anzeigen #64
    Kämpfer Avatar von Vicktar
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    Vicktar ist offline

    Markt - Marktschänke

    Ein langer Tag ging zu Ende, und auch wenn es der Siebte der Woche war und dies die Freiheit von Arbeit zugunsten des Gebetes und Gedenkens an Innos bedeutete, war Vicktar äußerst erschöpft vom Streben nach der Reinheit, die es brauchte, um das Gespür für die magische Kraft zu verfeinern. Der Weg der Kasteiung und gleichzeitigen Gewahrwerdung der Heiligkeit aller Geschehnisse schien der rechte Weg für den Adlatus zu sein und so hatte der alte Mann sich weiter diesen Praktiken gewidmet. Vor allem die Bußgürtel mit den brüllenden Schmerzen, die sie beim Umlegen an den Oberschenkeln mit den nach innen gerichteten Dornen auslösten, klärte seinen Geist und befreite ihn von den weltlichen Leidenschaften, die ihm auf der Suche nach Innos im Weg standen. So konnte er die Magie die ihn durchfloss, mittlerweile recht deutlich spüren und mit einiger Konzentration in geringem Rahmen auch bündeln, wenngleich ihm noch nicht klar war, wie diese Kraft umgewandelt werden konnte in sinnlich wahrnehmbare Phänomene.

    Doch nun wollte er zumindest den Abend mit Ruhe genießen und hatte sich entgegen seiner sonstigen Gewohnheiten nicht in Richtung des Hafenviertels begeben, um ein öffentliches Lokal aufzusuchen. Johanna begleitete ihn, sodass er nicht in die Nähe ihrer alten Heimstatt gehen wollte. Außerdem war die Marktschänke, die große Taverne inmitten des Marktviertels, ohnehin ein viel repräsentativer Ort, um mit der Retterin der Stadt in die Öffentlichkeit zu gehen.
    Gerade als sie eintreten wollten, machten sich jedoch die Schmerzen bemerkbar, die die Bußgürtel an seinen Oberschenkeln angerichtet hatten, und in einem Moment, in dem seine Konzentration, nicht zu humpeln, nachließ, erwischte den Weber ein Moment der Schwäche, der ihn straucheln und in einen Mann stürzen ließ, der in die Anschläge des schwarzen Brettes vor dem Eingang der Schänke vertieft gar nicht wusste, wie ihm geschah.
    "Entschuldigung, ich bin gestolpert", sagte Vicktar und warf Johanna einen Seitenblick zu, die ihn kritisch beobachtete. Er hatte die Praktiken der Kasteiung ganz im Geheimen durchgeführt, weil er ihr keinen Anlass dazu geben wollte, es auf dem selben Wege zu versuchen, und weil er sich ein Stück dafür schämte, dass er Gewalt zur Umsetzung seiner Ziele brauchte - wenngleich es nur Gewalt an sich selbst war.
    "Innos sei mit dir, mein Sohn", sagte er schließlich zu dem Mann und wandte sich ab, um zusammen mit seiner Ziehtochter einzutreten.

  5. Beiträge anzeigen #65
    Schwertmeister Avatar von Kjarl
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    Kjarl ist offline
    Viehzeug im Kerker, dreckige Kanalisation. Das Übliche also. Hier und da noch ein Händler oder Handwerker, der ein paar kleine Aufträge zu vergeben hatte. Besser als nichts. Und der Jäger vom letzten Mal schien noch immer an Hilfe interessiert zu sein, genau wie Kjarl es sich erhofft hatte. Sah doch im Großen und Ganzen nicht schlecht aus.
    So weit war Kjarl mit der Beurteilung der Aushänge gekommen, als er plötzlich kräftig angerempelt wurde. Der Jäger stolperte nach vorn, fing sich aber sofort wieder. Etwas überrascht drehte er sich um und sah, wie sich hinter ihm ein Mann aufrichtete. Dieser hatte einige Jahrzehnte auf dem Buckel und Kjarl vermutete ein Handwerker in ihm, hatte er doch nicht die Statur eines Soldaten, dafür aber die klaren Augen eines Mannes, der sich für sein Tagwerk nicht zu schämen brauchte.

    Schon wollte sich Fremde, nach einer höflichen Entschuldigung, aus dem Staub machen, da nutzte Kjarl die Gelegenheit, um vielleicht mit einem der Einwohner der Stadt ins Gespräch zu kommen.
    "Entschuldigt Euch nicht, guter Mann. Ist ja nichts passiert.", meinte Kjarl mit freundlichem Lächeln und lotste den Mann und seine Begleiterin zu dem Tisch, an welchem er selber vorher noch gesessen hatte. "Erlaubt vielmehr mir die Frage, ob es Euch gut geht. Ein plötzliches Schwanken beim Gehen kann die übelsten Gründe haben." Kjarls Stimme klang besorgt, während sie alle Platz nahmen. "Und man erzählt sich üble Geschichten über die Gesundheit der Stadt. Seuchen, Epidemien und Sterbenskranke. Ich kann nur hoffen, die Gerüchte tragen, wie so oft, eine dunkle Maske, welche die Wahrheit verdeckt."

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    Kämpfer Avatar von Vicktar
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    Markt - Marktschänke

    Ein Ortsfremder war er also, wie es schien, wenn er wirklich glaubte, die Schreckensgeschichten wären bloße Übertreibungen. Die drei ganz und gar ungleichen Persönlichkeiten kam an einem der Tische zum Sitzen und während sich der Fremde noch nach der Lage in der Stadt erkundigte, machte sich Johanna auf den Weg, um sie mit Getränken zu versorgen. Es war Vicktar unangenehm, dass sein Schwanken so thematisiert wurde, wollte er dieses Anzeichen darauf, dass irgendetwas nicht stimmte, doch lieber totschweigen.
    "Das Schwanken rührt von einer Verletzung her, von der mein Kind nichts wissen soll", sagte er und realisierte gar nicht, wie er seine Ziehtochter betitelte.
    "Bleiben wir offiziell dabei, dass ich gestolpert bin. Wenn du nicht weißt, welcher Schrecken hier wütete, kannst du dich zu den Glücklichen schätzen, guter Mann. Die Pest hat gewütet und Schrecken verbreitet, wo immer sie ihre fauligen Klauen hin ausstreckte. Hafen- und Armenviertel wurden am härtesten von der Seuche getroffen und bald zu Sperrzonen erklärt. Wer krank war, wurde hinein geschickt und drinnen war der Schrecken am größten. Johanna und ich waren im Hafenviertel in all dieser Zeit."

    Das Mädchen kehrte mit zwei Bechern voller Wasser und einem Humpen Bier an den Tisch zurück, der für den Fremden bestimmt war. Ein wenig verwunderte es den Alten doch, dass man einem Kind anstandslos Bier in die Hand drückte.
    "Die Menschen starben an jeder Ecke und sie verlor ihre Mutter an die Pest, doch wir hielten aus, überlebten und wurden Zeugen eines Wunders."
    Vicktar nahm einen Schluck Wasser und legte dann eine Hand auf Johannas Schulter.
    "Sie war gegen den Hauch des Todes gefeit und ihr Blut der Schlüssel zu einem Heilmittel, von den Alchimisten des Ordens hergestellt. Nun dienen wir beide dem Orden als Adlati und ehren die Gaben unseres Herrn, der uns in der schwersten aller Prüfungen mehr als nur einmal zeigte, dass er an unserer Seite stand."
    Er streckte seine Hand zum Gruß in Richtung des Mannes aus.
    "Mein Name ist Vicktar. Wer bist du und wie kommt es, dass du dem Schrecken entgangen bist, guter Mann?"

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    Schwertmeister Avatar von Kjarl
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    Kjarl ergriff die Hand und schüttelte sie freundlich. Er hatte einen Gesprächspartner gewonnen, was wollte er mehr?
    "Man nennt mich Kjarl.", erwiderte er und fuhr in lockerem Ton fort. "Und ich hatte das Glück, weiter im Süden der Insel unterwegs zu sein. Ich war dort auf der Jagd. Das war auch nicht unbedingt ungefährlich, aber sicherlich besser als die wütende Pest. Vor Tieren und Monstern kann man wenigstens davonlaufen, die kalten Finger der Pest lassen selten von ihren Opfern ab."

    Kjarl bedankte sich für das Getränk und nahm einen Schluck. Dann sprach er weiter: "Aber Innos sei Dank, dass der Krankheit Einhalt geboten werden konnte. Hat sich die Stadt den schon von der schweren Heimsuchung erholt? Oder sollte man die Gebiete rund um den Hafen nach wie vor meiden?"

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    Kämpfer Avatar von Vicktar
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    Markt - Marktschänke

    Kritisch zog Vicktar die Mundwinkel nach unten, während er die Gefahr im Hafenviertel abschätzte. Er war bereits wieder dort gewesen, nicht nur, um sich seine Tätowierung stechen zu lassen, sondern auch, um nach den Menschen zu schauen. Doch es war ihm erschienen, als wäre alles anders als vor der Pest.
    "Es ist... anders als zuvor. Die Schiffe fahren wieder, doch es sind nur wenige, die sich in eine Stadt wagen, die erst vor so kurzer Zeit vom schwarzen Tod heimgesucht wurde. Die Menschen sind misstrauischer geworden, härter. Sie denken zuerst an sich selbst und spucken auf die Stadtwache. Die meisten Ecken des Viertels sind wieder hergerichtet wie vor der Seuche und die Häuser der Toten wurden von denen besetzt, die den Schrecken im Armenviertel überlebt haben, doch die Wunden sitzen tief und die Narben sind deutlich sichtbar. Wer dorthin geht, muss wissen, dass ihm niemand zur Hilfe kommt, wenn er von den falschen Leuten aufgestöbert wird. Die Bewohner des Hafenviertels grenzen sich bewusst von den anderen Bewohnern der Stadt ab. Nur im Bereich der Hafenkommandantur und der Anlegestellen herrscht noch die alte Ordnung vor."

    Vicktar stürzte das Wasser hinter und rieb sich über die Oberschenkel. Nun, da die Wunden einmal gerissen waren, juckten die Wundränder gewaltig und lenkten ihn schmerzlich stark vom Gespräch mit Kjarl ab. Es kostete ihn einige Überwindung, um nicht zu kratzen.
    "Was willst du am Hafenviertel, Kjarl? Vielleicht gibt es das, was du suchst, ja auch anderswo. Die Menschen am Hafen brauchen noch Zeit, bevor sie wieder offen genug sind, um Normalität einkehren zu lassen. Als Fremder, der dort niemanden kennt, sollte man wehrhaft oder auf der Hut sein."
    Er bemerkte, wie Johanna ihn beobachtete. Natürlich hatte sie bemerkt, dass etwas nicht stimmte - das Mädchen war viel zu schlau, als dass Vicktar ihr etwas vormachen konnte. Als ihr Blick auf seine Hand fiel, realisierte er, dass er ihr selbst von der Tätowierung noch nichts verraten hatte. Unweigerlich schloss er die Hand zur Faust und schlug auf den Tisch.
    "Warum reden wir eigentlich immer so viel vom Schrecken dieser Welt? Wir sollten die schönen Dinge ehren! Auf Innos!"
    Im Überschwang packte er seinen Becher und setzte ihn an die Lippen, obwohl er diesen bereits geleert hatte. Ein wenig enttäuscht blickte er ihm bis auf den Grund und stellte ihn wieder auf dem Tisch ab.

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    Schwertmeister Avatar von Kjarl
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    Kjarl ist offline
    Der plötzliche Stimmungswandel überraschte Kjarl, doch reagierte er schnell und organisierte die nächste Runde Getränke. Dies verschaffte ihm auch eine kurze Pause, um das Gehörte zu überdenken. Offenbar konnte man sich relativ sicher in der Stadt bewegen, zumindest was die Gesundheit betraf. Kriminalität schreckte ihn nicht, gehörte sie doch in jeder Stadt irgendwie zum Stadtbild, auch wenn die Regierenden dies nicht gern zugaben. Insofern war alles in Ordnung.

    "Ich hab kein gesteigertes Interesse am Hafenviertel. Mir ging es mehr darum, ob noch immer bestimmte Regionen gemieden werden sollten. Aus gesundheitlichen Gründen. Ist eben schon ne ganze Weile her, das ich in der Stadt war und die Gerüchte im Umland haben mich doch ein wenig besorgt gemacht.", meinte Kjarl schließlich, als er wieder am Tisch saß. Er prostete den beiden zu und nahm noch einen großen Schluck. In Gedanken sagte er sich, das er das Hafenviertel wohl früher oder später aufsuchen musste, wenn er diversen Geschäften nachgehen wollte. Doch dieses Thema konnte natürlich nicht angesprochen werden. Stattdessen kramte er in seiner Tasche und holte schließlich einen länglichen, zylinderförmigen Gegenstand hervor, der von borstigen Haaren besetzt war und offenbar abgeschnitten worden war.

    "Das ist ein Teil eines Spinnenbeins.", meinte er, als er die fragenden Blicke bemerkt hatte. Die Augen, speziell des Mädchens weiteten sich. Immerhin war das Beinstück deutlich stärker als Kjarls Finger. "Eigentlich wollte ich noch was über das Reichsbürgertum fragen, aber ich hab euch ja schon lange genug gelangweilt. Vielleicht wollt ihr lieber ne kleine Jagdgeschichte von einem einfacher Jäger hören?"

  10. Beiträge anzeigen #70
    Kämpfer Avatar von Vicktar
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    Vicktar ist offline

    Markt - Marktschänke

    Unverhohlen angewidert und interessiert zugleich betrachteten sie das Spinnenbein, das Kjarl wie ein Gaukler, der sich als Zauberer ausgab, da aus dem Nichts hervorholte. Das da sollte ein Spinnenbein sein? Vicktar konnte es nicht so recht glauben. Er kannte Spinnen, die mit Beinen die Größe seiner Hand erreichten, aber dieses Biest musste mindestens eine halbe Mannslänge aufgeragt haben!
    "Das Heilmittel hat die Pest endgültig besiegt und zur Erlangung einer Reichsbürgerurkunde benötigt man zwei Bürgen und ein wenig Gold. Wo bei Innos gibt es denn solche gewaltigen Biester?"
    Vicktars Einstellung gegenüber Tieren war klar. Alle Nutztiere und -pflanzen waren gottgegeben, um den Menschen zu dienen, doch Untiere und Unkraut gehörten vernichtet. Spinnen gehörten zur zweiten Kategorie und der Ort, an dem solch gewaltige Spinnen lebten, musste wahrlich vom Dunklen verflucht sein.

    "Es muss ein wahrhaft düsterer Ort sein, von dem du diese Trophäe mitgebracht hast. Ich kann mir keinen Ort vorstellen, der so schrecklich ist, dass man auf solche Untiere trifft. An was für einem von Innos verlassenen Ort geht ein Mann wie du jagen?"

  11. Beiträge anzeigen #71
    Schwertmeister Avatar von Kjarl
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    Kjarl ist offline
    "Nun", begann Kjarl langsam und machte es sich auf seinem Platz bequem. "Die Geschichte beginnt in einem Dorf unten im Sumpf. Ich weiß ja nicht, ob du schon mal dort warst, aber es ist ein wahrhaft schöner Platz. Wackelige, hölzerne Hütten schmiegen sich aneinandern, manch einer sagt, sie würden sonst umfallen. Die Wege sind meist aus hölzernen Balken gezimmert, da man dem Boden nicht überall trauen kann und manch einer wurde schon vom Sumpf geholt, nachdem er zu tief in den Humpen geschaut hatte oder die falschen Leute verärgert hatte. Tagsüber ackern manche auf den wenigen vorhandenen Feldern, andere gehen auf die Jagd, einige wenige jagen die Waschweiber und wieder andere lümmeln einfach herum und lassen sich die Sonne auf den Bauch scheinen. Überall hört man die Geräusche des Sumpfs, Blutfliegen schwirren in Sichtweite herum, ganz in der Ferne ist manchmal der Schrei eines Sumpfhais zu hören. Einige wenige Kinder tollen über die Stege und spielen 'Druide und Waldläufer', während ihre Väter auf dem Schießplatz üben. Ein einfaches Leben. Wunderschön."

    Kjarl beugte sich nun nach vorn und senkte die Stimme ein wenig, schließlich sollte die Geschichte nun in Gang kommen. "In diesem Dorf befand ich mich also zu der Zeit, als die Späher schlimme Nachrichten herantrugen. Riesige Spinnen waren gesichtet worden. Ungewöhnlich groß und gefährlich. Woher kamen sie? Keiner wusste es. Doch man hatte Spuren gefunden, die selbst erfahrene Jäger erschreckten. Noch war die Gefahr einige Meilen entfernt, doch sollte die Bedrohung nicht erst bis zum Dorf vordringen. Also wurden verschiedene Jagdtrupps gebildet, die sich der Gefahr annehmen sollten. Und wie ihr es euch schon denken könnt, gehörte ich zu einem dieser Trupps."

    Kjarl machte eine kurze Pause, um einen Schluck zu trinken, dann fuhr er fort: "Wir brachen also auf und wanderten zügig in Richtung der gefundenen Spuren. Je näher wir kamen, desto vorsichtiger und angespannter wurden wir. Wir lauschten auf jedes Geräusch, versuchten jede Spur zu deuten. Wisst ihr, die Natur kann schön und vertraut sein, aber auch fremd und beängstigend. Jeder mag das fröhliche Singen der Vögel, das muntere Rauschen der Blätter im Wind und das leise Plätschern eines kleines Flusslaufes. Doch wir erlebten die beängstigende Stille der nächtlichen Wälder, wo jedes Knacken von einem nahen Feind stammen kann und jeder eigene Ton dein letzter sein kann.

    So erreichten wir schließlich eine, alte verwitterte Ruine. Die Mauern waren an manchen Stellen eingestürzt, überall wucherten Pflanzen über die Steine, vielerorts waren Spuren von Tieren zu finden. Und auch die Spuren der Spinnen waren zu sehen. Doch das war nicht alles!" Kjarl richtete sich ruckartig auf und erhöhte das Sprechtempo: "Vor dem Eingang zur Ruine hatte sich ein Wolfrudel versammelt. Die blanken Zähne waren im Mondlicht sichtbar. Und manchmal konnten wir sogar ihr Knurren hören. Und sie lagerten genau vor dem Eingang, durch welchen unser Trupp in die ungewissen Tiefen hinabsteigen musste.

    Nun, so kam es zum Kampf. Mensch gegen Bestien. Bogen gegen Reißzähne. Ein Kampf auf Leben und Tod. Und schließlich konnten wir uns in den Eingang retten, wohin die Wölfe uns nicht folgen wollten. Bei spärlichem, ungewissem Licht ging es vorwärts, durch verwinkelte Gänge, vorbei an riesigen Spinnenweben. Überall konnten wir vertrocknete Kadaver finden, an denen sich die Spinnen gütlich getan hatten und längst war ungewiss, ob wir uns nicht verlaufen hätten. Denn an jeder neuen Weggabelung mussten wir uns entscheiden, ohne eine Karte oder sonst einen Anhalt zu haben. Einzig die sonderbaren Symbole der alten Kultur vermochten den kundigen einen Weg zu weisen, doch konnten wir sie kaum deuten. So erreichten wir schließlich einen schmalen Altan, unter dem sich eine große Halle auftat."

    Kjarl verstummte und machte eine Pause. Er wollte schauen, welchen Eindruck die kleine Geschichte auf seine Zuhörer wohl machte. Außerdem wollte er seine Kehle nochmals durchspülen, bevor er zum Ende der Geschichte kommen würde.

  12. Beiträge anzeigen #72
    Schwertmeister Avatar von Kjarl
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    Kjarl ist offline
    "Also, wir saßen da oben und unter uns war die riesige Halle. Das Hallendach war teilweise eingebrochen und lange Ranken und Lianen waren im Laufe der Zeit nach unten gewachsen. Da wir schon viel zu lange durch die unterirdischen Gänge geirrt waren, schien uns dies der einzige Ausweg zu sein. Doch dafür mussten wir die Halle erkunden. Ich stieg also hinab und sah mich um." Kjarls Stimme wurde fast zu einem Flüstern. "Auch hier wieder vertrocknete und ausgesaugte Leichen. Reste von Menschen, Reste von Tieren. Fast überall. Dazwischen eigenartige Hülsen oder deren Reste. Ich war verwirrt, doch dann kam mir eine Ahnung. Wir hatten die Kinderstube der Spinnen gefunden. Hier wurden die Eier abgelegt und hier wuchs die schändliche Brut heran."

    Wieder eine kurze Pause. Dann fuhr er leise und eilig fort, war dabei leicht über die Tischplatte geduckt und bewegte den Oberkörper passend zu seinen Worten nach rechts und links. "Inzwischen war mein Trupp nachgekommen. Und wir schlichen eilig weiter um endlich aus dieser grässlichen Halle herauszukommen. Die Ranken kamen immer näher, der Ausweg schien zum Greifen nah, doch dann erwischten sie uns! Die Spinnen! Mit böse funkelnden Augen, langen garstigen Beinen und diesem eckligen Zischen." Kjarl ahmte den Laut nach und meinte ein Erschaudern des Mädchens zu bemerken. "Sie waren plötzlich überall. Wir hörten das Trippeln der Beine. Hörten sie Zischen, wenn sie sich aufrichteten und sahen ihre unzähligen Augen schimmern. Wir alle zückten unsere Waffen. Schwerter, Bögen, Schilde und kämpften wie die Löwen. Ich wurde zu Boden gerissen, doch meine Gefährten befreiten mich aus dem sicheren Tode und schließlich steckten wir die dürren Leichen und Spinneneier in Brand. Das Feuer qualmte und stank und wollte uns den Atem nehmen, doch wir kämpften um unser Leben, nutzten das Zaudern der Spinnen und erreichten schließlich die Lianen. Ich kletterte noch nie so schnell, wie an diesem Tag und schließlich waren wir alle draußen. Was war das für eine Befreiung! Endlich wieder frische Luft. Wir nahmen unsere letzten Kräfte zusammen und verschwanden, während die Spinnen hoffentlich unter uns verbrannten. Unterwegs haben wir dann noch einen Spinnenkadaver gefunden, da hab ich mir das Bein als Erinnerung abgeschnitten. Hoffentlich muss ich sowas nie wieder erleben."

    Kjarl lehnte sich zurück. Seine Geschichte war zu Ende und er war zufrieden damit. Er hatte das Eine oder Andere ausgelassen, wie zum Beispiel die Magie, um keine falsche Aufmerksamkeit zu wecken und doch war ihm, als hätten nicht nur Vicktar und das Mädchen die Erzählung verfolgt. Zufrieden griff er nach seinem Humpen und kippte den letzten Rest noch herunter.

  13. Beiträge anzeigen #73
    Kämpfer Avatar von Vicktar
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    Vicktar ist offline

    Markt - Marktschänke

    Begeistert klatschte Vicktar in die Hände.
    "Hahaha, was für eine Geschichte! Du solltest überlegen, als Märchenerzähler durch die Lande zu streifen! Wahrhaft eine spannende Unterhaltung!"
    Johanna wirkte weniger gut unterhalten, ihr schien die Vorstellung solch großer Untiere eher Furcht eingeflößt zu haben - und Vicktar musste zugeben, dass er auch nicht das dringende Bedürfnis hatte, solchen Biestern zu begegnen.
    "Dann hatten wir doch einen gerechten Tausch, möchte ich sagen: eine spannende Geschichte für ein paar Informationen. Wenngleich die anderen Leute ihre Unterhaltung umsonst erhalten haben", meinte er mit einem Augenzwinkern. Die Siedlung, die Kjarl zu Beginn erwähnt hatte, meinte Vicktar aus den Gerüchten der Leute zu kennen: Schwarzwasser, ein düsteres Loch von Schmugglern und Banditen, Aussteigern und Verbrechern. Man erzählte sich nichts Gutes über diesen Ort, doch zumindest schien Kjarl für die Zeit seines Aufenthaltes ein freundliches und gesittetes Verhalten aufgesetzt zu haben.

    "Doch wir müssen uns sputen, Schlaf zu finden, müssen wir doch morgen wieder bei Kräften sein, um unsere Arbeiten für den Herrn auszuführen. Nimm es uns daher nicht übel, wenn ich mich für die wunderbare Unterhaltung bedanke und wir beide uns verabschieden. Vielleicht läuft man sich ja noch einmal über den Weg."
    Vicktar leerte seinen Becher und drängte Johanna ebenfalls dazu, bevor sie sich beide erhoben und der Adlatus sich von dem fremden Geschichtenerzähler und Abenteurer verabschiedete.
    "Innos' Segen mit dir, Abenteurer, auf dass dies deine einzige Begegnung mit der Brut des Dunklen war. Und eine gute Nacht!"
    Auf dem Weg nach Hause blickte Vicktar besorgt zu dem Mädchen herab - auch um sicher zu gehen, dass sie ihn nicht dabei beobachtete, auf welch ungeschmeidige und holprige Art er sich aufgrund seiner Wunden bewegte.
    "Ich hoffe, er hat dich mit seinen düsteren Geschichten nicht allzu sehr erschreckt, Kind. Hier in Thorniara müssen wir solche Brut zum Glück nicht fürchten."
    Johanna schüttelte den Kopf und ihr Gesicht wirkte unheimlich blass im fahlen Mondlicht.
    "Es waren nicht die Spinnen, sondern deine Erzählung über die Pest..."
    Die Erinnerung an ihre Mutter! Vicktar tat es so Leid, dass er den Tod von Johannas Mutter in ihrer Gegenwart erwähnt hatte.
    "Verzeih mir... ich war dumm."
    Sie schniefte leise.
    "Lass uns einfach schlafen gehen."

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    nomina nuda tenemus
    Avatar von Don-Esteban
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Don-Esteban ist offline
    »Gut, das scheint zu stimmen«, murmelte Esteban, während er die letzten Berechnungen noch einmal durch ging.
    In den letzten Nächten hatte er vor dem Tempel in der Stadt den Teleportplatz überprüft.
    Zuerst hatte er die Gänge der Wachen einstudiert, um die Zeitintervalle, in denen er ungestört war, zu erkennen.
    Dann hatte er in den längeren Intervallen jedes Mal seine Apparaturen, die er mit sich trug, aufgebaut und ausgerichtet. Wichtig war die Stellung des Mondes gewesen. Er machte die magischen Kraftlinien, die aus dem Boden in den Himmel schossen, sichtbar. Nun, natürlich nur mit dem Magolithen und dem Arcanographen, die mit speziellen Linsen aus noch viel speziellerem Material ausgerüstet waren. Drachenglas, transparentes Obsidian aus den Wüsten von Phlan und einige andere Materialien, die von kundigen Meistern in die richtige Form geschliffen worden waren und nun sichtbar machten, was nur Magier sehen konnten. Sobald der vorher berechnete Zeitpunkt nahte, an dem die nächste Wache um die Ecke der Straße kam, die zum Tempel führte oder eine andere Wache den Tempel umrundet hatte, hatte er seine Gerätschaften wieder abgebaut und versteckte sich solange im Schatten der Säulengänge des Tempels, bis sich die Schritte der Soldaten wieder entfernt hatten. Das war zwar aufwändig, beugte aber neugierigen Fragen nach dem Warum und Weshalb und dem Woher und Wohin vor.
    Es war klar: Hier befand sich ein Kraftknoten. Gekennzeichnet durch einige verzierte steinerne Platten auf dem Boden, die einen Kreis bildeten.
    Tagsüber, als er das erste Mal zu dieser Stelle spazierte, hatte er die Qualität der Ausführung bewundert. Hier hatte sich ein kundiger Steinmetz ein Denkmal geschaffen. Leider traten es die meisten Leute mit den Füßen -- im wahrsten Sinne des Wortes. Nun, der Magier war sich sicher, daß einige Menschen diese Stelle auch sehr zu schätzen wußten. Und er wollte bald zu dieser kleinen Gruppe Wissender gehören.
    »Die Quadratur in ihrer Wurzel/geteilt durch Elemente Zahl/entwirrt die Ströme des Arkanen/Der Wissende trifft seine Wahl.«
    Der alte Spruch aus einem Lehrbuch über Teleportation, das er einst in der Bibliothek des Kastells gefunden hatte, kam ihm in den Sinn. Eine Abschrift des Büchleins steckte in seinem Tornister. Gleich neben den auseinander gebauten und zusammen gelegten Teilen der wissenschaftlichen Geräte.
    Nun war er mit seinen Berechnungen zu einem Ende gelangt. Die Magiestärke, die Feldfluktuation, die Amplitudenhäufigkeit, Polarität, regelmäßige Muster, Inversion und so weiter. Er hatte alle Parameter des magischen Wirbels vermessen und berechnet. Nun blieb nur noch die Umsetzung dieser Erkenntnisse in die Tat.
    »Fangen wir an!«, sagte Esteban zu sich selbst, als ob er sich ermutigen mußte, ein experimentelles Risiko einzugehen! Er, der das experimentelle Risiko überhaupt erst erfunden hatte.
    Der Nekromant schritt also umgehend in die Mitte des Teleportpunktes, die Instrumente zusammengepackt in seinem Reisesack auf dem Rücken gut verstaut und ließ die Magie durch seine ausgestreckten Hände fließen, nahm sie auf wie Pergament, wenn es weich und neu ist, die Tinte aufsaugt. Der Schwarzmagier ertastete die Fäden, ordnete sie, reagierte auf die von ihm beobachteten und verinnerlichten natürlichen Änderungen, kompensierte sie.
    Ein blaues Glühen erstrahlte, hüllte die Figur ganz ein, wurde heller und verschluckte den Körper förmlich. Und dann wurde es wieder dunkel. Und der Magier war verschwunden.

    Nur ein erschrecktes Kaninchen hoppelte verwirrt über die angrenzende Wiese. Es beschloss, niemandem von diesem seltsamen Erlebnis zu erzählen.

  15. Beiträge anzeigen #75
    Ehrengarde Avatar von Grimbar
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    Zitadelle

    Mit raschen Schritten stapfte Grimbar durch die Gassen des Reichenviertels. Unter seinem Arm klemmte ein dicker Foliant aus der Bibliothek, den er behutsam mit seiner Robe vor etwaigen Witterungseinflüssen schützte. Er wollte auf keinen Fall das wertvolle Schriftstück beschädigen, denn dafür würde Vestos ihm wahrscheinlich den Kopf abreißen.

    Nichtsdestotrotz war er diese Gefahr eingegangen und war gerade mit dem Buch in der Hand auf dem Weg in die Zitadelle, genauer gesagt zur Kammer der obersten Feuermagierin. Er hatte ein Anliegen, das er ihr vortragen wollte und mit dem er schon einige Tage schwanger war. Nun hatte er sich endlich dazu durchgerungen an ihre Pforte zu klopfen.

    Vor der Zitadelle hielten ihn die Wachen natürlich an, doch da er die Robe eines Novizen trug und niemand der obersten Feuermagierin in etwaige Angelegenheiten des Ordens pfuschen wollte, ließ man ihn zügig gewähren. Der Innosdiener war nicht oft in der Zitadelle und er war immer wieder erstaunt wie imposant das Gebäude doch aussah, wenn man direkt davor stand. Normalerweise sah er es nur von der Stadt aus, was wirklich nicht schwer war, denn das hohe Bauwerk war fast von überall zu sehen. Innerhalb der Mauern dauerte es nicht lange und der bärtige Hüne stand vor Françoises Tür. Er strich sich kurz das Haar aus dem Gesicht und seine Kleidung glatt. Nach einem kurzen Räuspern klopfte er dreimal feste an die Tür und wartete auf eine Antwort.

  16. Beiträge anzeigen #76
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Françoise beendete gerade ihr Abendessen, als es an der Tür klopfte. Eigentlich erwartete die Priesterin keinen Besuch mehr an diesem Tag. Sie hatte vorgehabt, die aufgeschmolzenen Gesteinsproben nach Kristallen zu untersuchen. Doch wie es aussah, musste das warten.
    Während Mary den Tisch abräumte, setzte sich Françoise auf ihren Thronsessel und rief den Besuch herein.
    »Grimbar. Ich grüße dich. Wie ich sehe hast du dich von der Krankheit inzwischen vollständig erholt. Sehr gut. Was führt dich zu mir?«

  17. Beiträge anzeigen #77
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    Gemächer der obersten Feuermagierin

    Grimbar betrat den Raum der Priesterin und schloss die Tür hinter sich. Sie saß in in einem gewaltigen Sessel hinter ihrem Tisch und sah dadurch noch zierlicher aus als sonst, doch der Eindruck mochte trügen. Die Menschen, die es mit ihr aufnehmen konnten mochte man an einer Hand abzählen können. Er konnte sich glücklich schätzen irgendwann auch nur halb so mächtig zu werden wie sie.

    Er stellte sich vor ihren Schreibtisch und legte den Folianten dort ab. Auf seiner Vorderseite prangte der Schriftzug "Sprüche der Feuermagie".

    "Magie zu Ehren, Eminenz. Ich erfreue mich in der Tat bester Gesundheit. Nur ein paar Narben bleiben zurück, die mich an diese Zeit erinnern werden.", sprach Grimbar und lächelte bescheiden.

    "Ich habe mich bereits wieder meinen Pflichten und dem Studium der Magie gewidmet, sodass ich wieder zurück zu alter Stärke finden möge. Das ist auch der Grund wieso ich vor euch stehe, denn ich bin beim Lesen der Bücher, dieses hier besonders, auf einige Sprüche gestoßen, die vermutlich einen Lehrmeister benötigen, um sie korrekt zu lehren und zu lernen. Ich war mir nicht sicher wen ich ansprechen sollte und hatte gehofft, ihr könntet mich an eurem Überblick im Orden und eurer Weisheit teilhaben lassen. Ich denke es ist an der Zeit, dass ich meine magischen Fähigkeit weiter ausbaue, um Innos und unserer Gemeinschaft besser dienen zu können.", erklärte der Novize.

  18. Beiträge anzeigen #78
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    »Eine sinnvolle Entscheidung. Ich würde dich an Lopadas verweisen, aber ich fürchte, dass er zur Zeit anderweitig beschäftigt ist. Soweit mir bekannt ist, unterrichtet der Novize Shakuras ebenfalls die niederen Magiekreise. Im Grunde kannst du jeden Magier fragen, denn es steht allen frei sich einen Schüler zu nehmen.«

  19. Beiträge anzeigen #79
    Ehrengarde Avatar von Grimbar
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    Zitadelle

    "Hm...", brummte Grimbar nur nachdenklich und sein Blick wanderte auf das Buch vor sich auf dem seine Linke ruhte und mit den Fingern klopfte.

    "Wenn das so ist...Wäre es nicht möglich, dass ihr mich unterweist? Ich meine, ich verstehe es, wenn ihr keine Zeit habt, immerhin werdet ihr vielbeschäftigt sein.", sprach der Novize und nestelte ein wenig nervös am Stoff seiner Robe.

    "Ich hörte nur, dass Shakuras im Moment beschäftigt ist, allerdings habe ich ihn nicht persönlich gefragt. Daher dieser spontane Einfall, aber vermutlich wäre das eh Verschwendung eurer wertvollen Zeit, oder nicht?"

  20. Beiträge anzeigen #80
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    »Ich soll dich unterrichten?«, fragte Françoise überrascht. Mary sah beim Abräumen des Tisches auf. »Ehrlich gesagt, habe ich bereits eine Schülerin. Nämlich Mary. Einen weiteren Schüler zu unterrichten wird schwierig. Du könntest von mir nicht die gleiche Aufmerksamkeit erwarten, die dir ein anderer Magier widmen könnte. Dafür habe ich zu viele Verpflichtungen.
    Ich hoffe, du wünscht es nicht aus Prestigegründen. Das wäre die falsche Einstellung.«

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