Portal-Zone Gothic-Zone Gothic II-Zone Gothic 3-Zone Gothic 4-Zone Modifikationen-Zone Download-Zone Foren-Zone RPG-Zone Almanach-Zone Spirit of Gothic

 

Seite 5 von 21 « Erste 1234567891216 ... Letzte »
Ergebnis 81 bis 100 von 401
  1. #81
    Harivald
    Gast
     
    Nun hatten die schlechten Nachrichten sie also doch noch eingeholt. Mit ausdrucksloser Miene stand Harivald mit den anderen Freiwilligen aus Thorniara vor dem Eingang des Schachtes und wartete auf weitere Befehle. Eine kleine Mannschaft aus Aufsehern und Bergarbeitern war bereits zur Quelle der Unruhe aufgebrochen, doch bislang noch keiner von ihnen zurückgekehrt.

    Harivald und Braoin standen nebeneinander und tauschten besorgte Blicke aus. Das Gesicht des alten Bauers verriet seinen Unmut über die Entscheidung Jethros, weiteren Arbeitern den Eintritt in die Mine zu verbieten. Harivald konnte ihn verstehen, denn im Grunde fühlte er genau so. Wenn es wirklich stimmte und Echsenmenschen in den Stollen eingedrungen waren, durfte man die Kameraden dort unten nicht im Stich lassen. Stattdessen legten die Befehlshabenden es wohl eher auf Schadensbegrenzung als auf Nächstenliebe an.
    Jethro spürte die Anspannung seiner Mannschaft und schickte aus dem Grund den Großteil seiner Männer zum Waffentraining oder sonst welcher Beschäftigungen.

    »Mehr als stumpfe Holzschwerter werden wir wohl nicht entbehren können, aber es wird nicht schaden, wenn wir vorbereitet sind. Ich selber werde weiterhin mit einer ständig wechselnden Schicht von Arbeitern den Eingang bewachen. Innos schütze euch!«

    Mit hängenden Schultern leisteten die Angesprochenen den Befehlen ihres Vorgesetzten Folge. Nur wenige führten auch tatsächlich einen echten Schaukampf aus. Bei der Vorstellung, wieder ein Schwert, egal aus welchem Material, in den Händen zu halten, juckte es in Harivalds Fingern.
    Er wandte sich an seinen Kamerad.
    »Hört mal, Braoin: Ich weiß Ihr seid nicht mehr der
    Jüngste, aber was haltet Ihr von einem kleinen Schlagabtausch? Wenn Ihr nicht wollt, suche ich mir einen Anderen, kein Problem.«
    Geändert von Harivald (25.06.2014 um 12:48 Uhr)

  2. Beiträge anzeigen #82
    Schwertmeister Avatar von Braoin
    Registriert seit
    May 2014
    Beiträge
    760
     
    Braoin ist offline
    Besorgnis stand dem älteren Mann ins Gesicht geschrieben, als weitere Bergleute unter der Führung Jethros aus den Stollen kamen. Sie wirkten abgehetzt, verängstigt und kraftlos. Etwas schreckliches musste dort unten sein, wenn es sie so sehr mitnehmen konnte. Harivald - Trajan, verbesserte sich Braoin in Gedanken selbst – harrte mit ihm die Rettung neuer Männer aus. Im Gesicht ihres Befehlshabers, Jethro, war Sorge zu lesen, die er nicht verbergen konnte oder wollte. Er richtete das Wort an seine Männer und bestätigte Gerüchte, die bereits unter den Arbeitern die Runde gemacht hatten.
    „Ihr habt es schon gehört und ich glaube nicht, dass es klug wäre, euch diese Information vorzuenthalten!“, gab er mit lauter Stimme bekannt, „In der Mine sind Echsenmenschen aufgetaucht, Kreaturen, die von harten Schuppenpanzern geschützt werden und grobschlächtige Waffen schwingen, die an jene der Orks erinnern. Sie sind wie Warane, die auf zwei Beinen laufen und eine Art unheimliche Intelligenz besitzen. Es ist für jeden von uns gefährlich dort unten, doch werde ich einige Männer mitnehmen, um den Biestern die Haut zu gerben. Innos steh uns bei!“

    Der Veteran beendete seine Ansprache und gab Befehle an die Männer weiter. Sie würden ausharren müssen und um weiteren Gerüchten, Spekulationen und nervenaufreibender Langeweile vorzubeugen, gab er den Menschen etwas zu tun.
    Trajan, der wie alle anderen während den Anweisungen geschwiegen hatte, wandte nun das Wort an ihn.
    „Einen Schlagabtausch?“, fragte der Witwer verwundert, „Ich habe mein ganzes Leben lang kein Schwert in Händen halten müssen. Ich wäre sicherlich kein Gegner für Euch. Wobei mir auch der Moment ungünstig erscheint. Männer, die für unsere Sache einstehen, setzen ihr Leben dort unten aufs Spiel. Verzeiht mir, aber Ihr werdet Euch jemand anderen für einen Übungskampf suchen müssen.“
    Dem Bauern war nicht danach, vermeintlich sinnlos damit die Zeit totzuschlagen, indem man so tat, als würde man andere tot schlagen. Viel eher wollte er sich Gedanken darüber machen, wie er von hier oben, den Soldaten und Bergleuten unter ihnen behilflich sein konnte.
    „Verzeiht!“, wandte er sich an einen der Wächter des Lagers, „Habt Ihr vielleicht einige Mullbinden und etwas Wasser?“

  3. Beiträge anzeigen #83
    Schwertmeister Avatar von Braoin
    Registriert seit
    May 2014
    Beiträge
    760
     
    Braoin ist offline
    Der Wachmann hatte Braoin zu einem Kerl namens Douglas geschickt, der wohl für die medizinische Versorgung zuständig war. Ihm war ein kleiner Verschlag zugeteilt, auf den der Arbeiter nun zu steuerte. Er klopfte dreimal gegen die Tür und bekam ein zerstreutes „H-H-Herein!“, woraufhin er die Tür aufzog und in die kleine Hütte eintrat.
    Es wunderte den Witwer nicht schlecht, dass Douglas offenbar Novize des Orden Innos‘ war und nicht zu den Soldaten an sich zu gehören schien. Die Fenster der Bretterbude waren verhangen, sodass der Raum dunkel und kühl war. Es war beinahe nichts zu hören, außer dem Atem der beiden Männer, die sich unverwandt anschauten.
    „Verzeiht die Störung, aber man schickte mich zu Euch, um Hilfe anzubieten. Ich kann keine Waffe bedienen, so möchte ich doch wenigstens anderweitig helfen“, brach der Bauer die Stille und Douglas schien unter den Worten zu schrumpfen.
    „Sprecht nicht so laut!“, zischte er aufgebracht.
    „Entschuldigung“, flüsterte der ehemalige Feldarbeiter erschrocken, „Aber wieso nicht?“
    „Sie mögen es nicht, wenn es laut ist, oder die Sonne scheint oder es warm ist“, kam die nebulöse Antwort des Novizen, der plötzlich wieder mit ausgeglichener Stimme sprach, als wäre er im Einklang mit…ja mit wem oder was war er im Einklang?


    Braoin sah sich in dem engen Raum um. Es war nahezu jeder verfügbare Platz für Kistenweise Erde verbraucht worden, in der die unterschiedlichsten Pflanzen wuchsen. Einige mochte der Bauer benennen, doch die meisten hatte er nie zuvor gesehen.
    „Bringt mir ein Blatt der Heilpflanze“, wies Douglas ihn unverfroren an und streckte bereits die Hand nach dem Verlangten aus. Als es ihm zu lang dauerte, drehte er sich mit erbostem Blick um, „Wird’s bald?!“, fauchte er, ohne dabei laut zu werden.
    Der Witwer fühlte sich ungerecht behandelt, zupfte jedoch ein Blatt des ihm bekannten Krautes ab, welches auch in der Nähe seines Hofs gewachsen war, und reichte es dem Novizen, der es sogleich in einen Stößel steckte und es zu einer Art Matsche mörserte.
    „Jetzt die Blätter einer Sumpfkrautpflanze“, forderte der Heilkundige und streckte schon wieder die Hand aus.
    Diesmal reagierte der Bärtige früher und reichte dem seltsamen Burschen drei Blätter der gewünschten Pflanze. Auch diese war allerorts bekannt und er kam nicht umher, eine Stichelei fallen zu lassen.
    „Ihr wisst, dass diese Pflanzen verboten sind?“
    „Natürlich“, spie Douglas aus, „Aber sie sind neben ihrer negativen Wirkung, wenn man ihren Rauch inhaliert, auch nützliche Hämostatika!“
    „Hämo…was?“, fragte Braoin verwirrt.
    „Blutungsstiller!“, grinste der Novize überlegen.
    „Ah“, kam nur die Antwort.
    „Ihr müsst das nicht verstehen. Es reicht, wenn ich weiß, dass es stimmt. Und jetzt steht da nicht so nutzlos rum! Haltet Ausschau nach Verletzten und bindet ihnen diese Heilpackungen auf die Wunden!“
    Der verdutzte Arbeiter nahm ein gutes Dutzend kleiner Pflanzenteilbündel entgegen und eine große Mullbindenrolle. Wackelig verließ er die seltsame Hütte und den noch seltsameren Kerl darin, blinzelte nach der Dunkelheit in die Sonne und versuchte, nach Verwundeten Ausschau zu halten, denen er helfen konnte.

  4. #84
    Harivald
    Gast
     
    Braoins Absage hatte den ehemaligen Soldaten ein wenig irritiert, aber schnell fand Harivald erklärende Worte.
    »Ihr habt doch Jethro gehört. Keiner darf in die Mine. Und da kann es nur von großem Vorteil sein, die Klingen hier draußen scharf zu halten.«
    Braoin hatte freundlich geknickt, doch war dann trotzdem auf der Suche nach Beschäftigung im Lager verschwunden.

    ‛Jedem das Seine', dachte sich Harivald und verfolgte mit steigendem Interesse einen ungleichen Kampf zwischen zwei Expeditionsmitgliedern aus Throniara. Dem Einen, groß und breit wie ein Schrank, war die hoffnungslose Unterlegenheit anzusehen. Dicke Schweißtropfen rannen an jedem seiner Körperteile hinab und die Schwerthand griff immer lockerer um den Schaft der hölzernen Waffe.
    Sein Gegner war weniger groß, dennoch führte er das Schwert meisterlich. Das blonde Haar hatte der Kämpfer zu einem Zopf zusammen gebunden und sein ohne Zweifel vornehmes Hemd lag sorgfältig gefaltet am Rande des Kampfschauplatzes. Jetzt ließ der junge Mann eine rasche Abfolge schwer zu blocklender Seitenhiebe auf seinen hühnenhaften Kontrahenten einprasseln, welche diesen immer weiter zurückdrängten. Der Riese erkannte, dass er einen Ausfall wagen musste. Sein behäbiger Hieb war mühelos vorauszuschauen und so glitt der junge Kämpfer grazil darunter hinweg. Ein saftiger Tritt ins Gesäß und der Schrank von Mann landete im Staub.

    Die Umstehenden johlten belustigt, während es für den Verlierer weniger Applaus und ein warmes Bier gab. Harivald stieg über die provisorisch errichtete Umzäunung der Arena und reichte dem jungen Mann die Hand.

    »Gut gekämpft, Fremder. Ich bin Trajan und Ihr?«
    Geändert von Harivald (25.06.2014 um 15:11 Uhr)

  5. Beiträge anzeigen #85
    Ritter Avatar von Leyla
    Registriert seit
    May 2007
    Beiträge
    1.994
     
    Leyla ist offline
    Noch viele Augenblicke starrten sie beide schweigend die nackte Feldwand an. Ein bisschen mulmig war ihr bei diesem Hebel ja schon gewesen, aber letzten Endes war es nur logisch, dass er einen Ausgang öffnete und keine Falle auslöste. Was hätte eine Falle an einer derart abgelegenen Stelle schon bezwecken sollen? Niemand würde sich zufällig dorthin verirren, nur um aus Neugier den Hebel zu ziehen. Nunja, fast niemand zumindest.
    Still vor sich hin grinsend riss Leyla sich von der Felswand los und blickte auf das Grün, das sich hier erstreckte. Mehrere kleinere Baumgruppen zierten das scheinbar recht flache Land, auf dem sonst nur Gräser und Unkraut gemeinsam um den höchsten Wuchs stritten. Mitten durch die hochstehenden Halme zog sich jedoch unverkennbar eine Schneise ausgetretenen Grases mit abgeknickten Halmen, sehr viel breiter als ein einzelner Mensch sie verursachen würde.
    „Stellt sich wohl nur die Frage, ob es von hier weg oder hier hin führt“, konstatierte Leyla nun wieder reichlich besorgt. „Aber es ist wohl müßig, hier draußen nach einer Möglichkeit zu suchen, den Fels wieder zu öffnen. Sehen wir lieber zu, dass wir hier wegkommen und irgendeinen Anhaltspunkt finden, wo wir auf der Insel sind. Ich habe nämlich ehrlich gesagt nicht den blassesten Schimmer.“
    Nun, zumindest fast nicht. Klar war, dass sie sich nach wir vor im Südteil Argaans befinden mussten. Das Gebirge ragte unmittelbar neben ihnen recht steil in die Höhe und die Vegetation war weder eindeutig Urwald noch sumpfig. Sie befanden sich also vermutlich auf der Westseite, was anhand des Sonnenstandes bedeutete, dass es bereits Nachmittag war. Der wievielte Nachmittag nach dem Betreten des unterirdischen Gemäuers würde sich jedoch kaum herausfinden lassen. Doch wollte sie das überhaupt wissen? Vielleicht hatten sie ja nicht nur eine einzige Nacht geschlafen, sondern sehr viel länger. Das würde auch ihren gesundeten Fuß erklären. Hoffentlich war es jedoch kein jahrelanger Schlaf gewesen. Sie hatte wenig Lust darauf, eine vollkommen veränderte Insel vorzufinden, auf der nichts mehr war, wie sie es kannte.
    Geändert von Leyla (25.06.2014 um 20:17 Uhr)

  6. Beiträge anzeigen #86
    Schwertmeister Avatar von HerrBrom
    Registriert seit
    Apr 2014
    Ort
    Im dichtesten Nebel
    Beiträge
    842
     
    HerrBrom ist offline
    Nachdenklich stapfte der Junge durch den Schnee. Vor wenigen Stunden hatte er alles verloren was er besaß. Seine Eltern, seine Freunde, seine Heimat.
    Es herrschte ein kalter Schneesturm, was Brom allerdings nicht sehr störte. Er setzte sich an einen kalten Stein und sah in den bewölkten Himmel über sich.
    "Soviele Menschenleben in einer Nacht... Und viel zu wenig tote Orks... Ich werde euch rächen...
    ICH WERDE EUCH RÄCHEN!"
    Mit diesen Worten war der Junge aufgesprungen und hatte seine Faust aus Wut gegen den Felsen geschlagen. Den Schmerz der ihn durchfuhr beachtete Brom nicht, und auch das Blut das aus seinen aufgeplatzten Knöcheln tropfte war ihm egal. Er fiel auf die Knie und fing jämmerlich an zu heulen..

    Das Bild vor seinen Augen war verschwunden.
    Ein helles Licht.
    Brom öffnete die Augen.

  7. Beiträge anzeigen #87
    Ritter Avatar von Turang
    Registriert seit
    Dec 2011
    Ort
    Der Strudel des Surrealen
    Beiträge
    1.850
     
    Turang ist offline
    Dummheit und Tapferkeit gingen oft Hand in Hand miteinander. Was brom getan hatte, mochte tapfer gewesen sein, doch vor allen Dingen war es in höchstem dumm gewesen. Warum hatte er nicht darauf vertrauen können, dass sie gegen diese Echsen bestehen konnten, sie hatten die Erfahrung, die ein guter Gefährte im Kampf war, er hatte nicht mehr als seinen Mut. Er war noch jung, gemahnte Turang sich und in ihm steckte vielleicht nicht mehr vom unbeholfenen Eifer der Jugend, als der Magier gedacht hatte.
    So schnell es ging kniete er neben Brom nieder und zog den Dolch aus dessen Bein und legte ihn auf den Boden, ehe er einen Ärmel seiner Robe nach oben schob. Darunter trug er ein einfaches Hemd, schlichter Stoff. von diesem Hemd riss sich der Magier den linken Ärmel ab und schnitt ihn mit Broms Waffe in zwei Teile. Den ersten Stoffstreifen wickelte er notdürftig um Broms Bein, um die Blutung zu stoppen. Bevor er nach dem zweiten Streifen griff, hob er sachte den Kopf des Jungen an, um an die Stelle zu kommen, mit der er auf dem Höhlenboden aufgeschlagen war. Auch dort sickerte er dunkles Blut hervor. Ehe er sich jedoch ans Verbinden machen konnte, öffnete Brom die Augen.


    "Bleib ruhig. Nicht bewegen oder sprechen. Mach am besten gar nichts."

    Turang wickelte auch den zweiten Stoffstreifen um Broms Kopfwunde, sie war nicht groß und würde wohl bald verheilen. doch damit war das Ende seiner Heilkunst schon erreicht. Tinquilius hatte ihm weder gezeigt, wie er die richtigen Heiltränke braute, noch wie er die Wunden magisch verschließen konnte. Selbst wenn er das wissen um heiltränke gehabt hätte, wären sie viele Wegstunden wie der Wolf läuft von einem Arsenal Heilpflanzen entfernt gewesen. hier oben in den Bergen konnte er nicht mehr ausrichten, als die wunden zu verbinden und zu hoffen, dass sie von alleine heilten.
    Der Magier sah Rafik an.

    "Mehr kann ich jetzt nicht für ihn tun. Er muss in die Stadt zurück, wenn er bessere Hilfe braucht."

  8. Beiträge anzeigen #88
    Schwertmeister Avatar von HerrBrom
    Registriert seit
    Apr 2014
    Ort
    Im dichtesten Nebel
    Beiträge
    842
     
    HerrBrom ist offline
    "Vielen Dank... Aber mir geht es gut. Ich werde nicht in die stadt zurück müssen.."
    Langsam stand er auf. Zuerst auf sein gesundes, linkes Bein. So weit so gut. Doch als er auf sein rechtes Bein trat knickte er ein und landere ein weiteres mal auf dem Boden. Er nuschelte einen Fluch in sich hinein der wie eine wilde Mischung aus 'verdammt' und 'scheisse' klang.
    "Vielleicht kann ich nicht soo gut laufen... Aber mit einer Stütze kann ich euch weiterhin begleiten!" Der Magier schüttelte den Kopf.

  9. Beiträge anzeigen #89
    General Avatar von Nigel Ascan
    Registriert seit
    Aug 2006
    Ort
    Argaan
    Beiträge
    3.109
     
    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Nigel Ascan ist offline
    Nigel war angespannt und nervös. Und diese Nervosität machte ihm zu schaffen. Nicht, weil es gegen einen Gegner ging, den er nicht kannte und somit nicht einschätzen konnte. Nicht, weil ein Kampf bevor stand. Hatte er richtig entschieden, den Zweihänder zu nutzen?! Zweifel keimten auf und der Krieger konnte selbst wenig dagegen tun. Ob es daran lag, dass Drakk neben ihn noch einmal gefragt hatte oder ob es auch ohne diesen Einwurf so gekommen wäre, vermochte er nicht sagen. Es war so gewesen. Und es gab kein Zurück mehr. Er schloss für einen Moment die Augen, atmete tief durch und konzentrierte sich. Lang und oft genug hatte er trainiert, die Waffe kennen gelernt und erfahren, was möglich war und was nicht. Es fehlte ihm lediglich an Übung, doch die sollte nun kommen. Er war Profi genug, er musste nur ruhig bleiben.

    Plötzlich spielte all das keine Rolle mehr, denn diese Echsenviecher waren da. Der erste rannte direkt in die Falle des Magiers. Nigel wollte erst hineilen, um zu helfen, doch Drakk hielt ihn zurück. Der zweite Echsenmensch übersah die zwei Krieger und stürmte gleich zu Rafik. Diesmal blieb Nigel gar keine Zeit, auch nur über einen Hinterhalt nachzudenken, denn zwei weitere Kreaturen standen plötzlich vor ihm und seinem Gefährten.

    Der Schwarzgelockte stieß einen Schrei aus und holte mit dem Zweihänder aus. Der Schlag wurde ohne weiteres geblockt, doch Nigel ließ sich davon gar nicht beirren. Dank der zusätzlichen Länge der Klinge konnte der Krieger seinen Gegner auf Distanz halten und hatte so genug Zeit, für weitere Schläge auszuholen. So drängte Nigel das Schuppenvieh immer weiter zurück und hoffte so, Platz für Drakk zu schaffen.

    Nach einer Weile des Schlagabtauschs merkte Nigel, wie seine Arme schwerer wurden. Das zusätzliche Gewicht dieser Waffengattung zeigte seine Wirkung, doch er wusste keine andere Lösung als einfach weiter zu machen. Dadurch machte sich allmählich Panik in ihm breit. Die Echse sah nicht gerade erschöpft aus. Und dann geschah der Fehler. Er verfehlte den Gegner, der Block blieb aus und durch den Schwung sauste Nigel an seinem Gegner, der zusätzlich noch einen Schritt zur Seite gemacht hatte, vorbei.
    Mit dem Gegner im Rücken blieb dem Krieger nichts anderes übrig, als sich über die Schulter nach vorn abzurollen, um sich in Distanz zu bringen. Dies glückte auch, doch der Gegner setzte zum Angriff an. Mit zwei drei großen Schritten war von der Distanz nichts mehr zu sehen und Nigel hatte alle Hände damit zu tun, die kräftigen Schläge zu parieren. Er setzte seinen Körper zwar geschickt ein, um die meisten Angriffe ins Leere laufen zu lassen, doch diese Echse war immer noch sehr schnell und packte unglaublich starke Schläge aus. Lange würde der Krieger nicht mehr standhalten, wenn ihm nichts einfallen sollte.

    Doch soweit sollte es nicht mehr kommen. Wie aus dem Nichts knickte die Echse ein und gab einen schmerzerfüllten Schrei von sich. Wenige Augenblicke später sank der leblose grün geschuppte Körper zu Boden und der hässliche, längliche Kopf rollte zum irritierten, aber erleichterten Meister der Klingen. Dort, wo vor Kurzem noch diese Echsenkreatur stand, stand nun ein rothaariger Hüne und nickte knapp.

    Der Kampf war gewonnen!

  10. Beiträge anzeigen #90
    Veteran Avatar von Die Stadtwache
    Registriert seit
    Apr 2004
    Beiträge
    653
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Stadtwache ist offline

    In der Mine

    Es war sehr dunkel in dem Minenschacht. Nicht ohne Grund hatte Ralf angeordnet, ihn dicht zu machen. Aus unerfindlichen Gründen blieb hier keine Fackel für lange Zeit am brennen und die Arbeiter hatten über Kopfschmerzen geklagt, wenn sie ihren Einsatz in diesem Teil des Bergwerks vollbringen mussten. Laut Douglas gab es zu wenig Sauerstoff in diesem Stollen, was wohl irgendwas mit der Luftzufuhr zu tun hatte. Jasper hatte nicht kapiert, was er damit gemeint hatte und akzeptierte einfach den Befehl seines Vorgesetzten. Sowieso war dieser Novize eine seltsame Type, die er lieber mied. Eigentlich mied der Kerl sogar sie alle, da er nur selten aus seinem Verschlag herauskam. Wenn er dann aber mal an die frische Luft trat, kommandierte er die Jungs und ihn herum, als sei er der Hauptmann persönlich. Doch nun war nicht der richtige Zeitpunkt, sich über diesen Knallkopf Gedanken zu machen. Viel mehr musste er sich nun auf die vor ihnen liegende Aufgabe fokussieren.
    Jethro, den er noch aus seiner Zeit beim Wachdienst in Thorniara kannte, hatte sich kaum verändert. Er war immer noch ein respektabler Anführer und seine Entscheidungen folgten einer einfachen Logik, die für jedermann verständlich war. Da sich Jasper in guten Händen wusste, war ihm auch nicht mulmig zumute, als die erste Fackel ihrer Gruppe erlosch.

    Unruhe breitete sich in den Reihen der Soldaten aus, ehe Jethro sie zur Ordnung rief.
    „Bleibt ruhig! Wenn ihr Lärm macht wie unbeholfene Kinder werden sie uns früher als nötig bemerken!“, zischte er in seinen Rücken, wo sich eine Handvoll Männer sammelte, deren Gesichter Entschlossenheit ausstrahlten. Der Kommandant lächelte ob dieser Einstellung und setzte den Weg fort. Die massiven Holzbretter am Eingang dieses Tunnelarms waren zertrümmert gewesen, gesprengt von schweren Waffen und scharfen Klauen. Er hatte die Echsenmenschen schon einmal zu Gesicht bekommen, doch hatte es keine Gelegenheit für einen Kampf gegeben. Nun jedoch würde er mit diesem Versäumnis aufräumen und im Namen Innos diese dunkle Brut richten.
    Ein wisperndes Geräusch strich um sein Ohr und ließ ihn innehalten. Eine Handbewegung ließ auch seinen Trupp erstarren, dessen Schweigen eine Frage herauszuschreien schien. Warum halten wir an?
    „War das ein Luftzug?“, fragte Tolm flüsternd.
    „Hier gibt es keinen Wind“, erwiderte Jasper ebenso leise, „Aber ich habe auch etwas gehört.“
    „Haltet euch bereit!“, befahl Jethro im gleichen Moment, wie auch die zweite Fackel von der Dunkelheit verschluckt wurde. Nun mehr eine Lichtquelle war ihnen geblieben, die nach Einschätzung der Lagerwache nicht mehr lange halten würde.
    „Mein Kopf explodiert gleich“, beschwerte sich Bogert.
    „Verhaltet euch ruhig!“, mahnte der Befehlshaber verärgert über die plötzliche Redseligkeit seiner Männer.
    Sie schwiegen.

    Nach weiteren hundert Schritten vernahmen sie alle das gleiche Geräusch wie zuvor, nur lauter.
    „Das müssen die Echsen sein“, mutmaßte Jörg, der ebenfalls vom Lagerwachtrupp war.
    „Da liegt jemand“, flüsterte Jethro atemlos, „Los!“
    Die Soldaten setzten sich in Bewegung, achteten auf mögliche Angriffe, die aus allen Richtungen kommen konnten. Dann waren sie an dem Körper angekommen, der auf dem Boden des Minenschachts lag.
    „Das ist Sanches“, meinte Jasper und schluckte schwer, „Sie haben ihn einfach hier liegen lassen.“
    Der Körper des Bergmanns war von schweren Wunden durchzogen, wo von jede tödlich gewesen war.
    „Das werden sie büßen!“, versicherte der Befehlshaber und stand wieder auf, „Weiter!“


    Ihr Rachezug führte sie immer tiefer in den Berg hinein.
    „Wie lang ist dieser Stollen?“, fragte Jethro, dem die ganze Sache allmählich unheimlich war. Sie waren schon sehr lange unterwegs und noch immer fand dieser Gang kein Ende.
    „Die Arbeiter haben Monate an diesem Gang gearbeitet, bis nach einigen Zwischenfällen der Abbau eingestellt wurde. Wir müssten bald das Ende erreicht haben, wenn ich mich recht erinnere. Aber meine Fackel wird bald erlöschen“, warnte Jasper seine Kameraden vor.
    Der Anführer nickte nur und auch wenn es ihn in den Füßen kribbelte und er schneller laufen wollte, so ließ er doch der Vorsicht den Vorrang.
    Jasper sollte Recht behalten, denn nach der nächsten Abzweigung standen sie vor einer massiven Felsmauer.
    „Keine Echsen“, merkte Tolm an, doch wurde er gleich Lügen gestraft, als ein lautes Zischen an den Wänden widerhallte und aus einem Loch nahe der Decke zwei Echsenmenschen hervorkrochen. Die Schuppen ihrer Körper glänzten rötlich im Schein der Fackel und das Feuer spiegelte sich in den groben Äxten, die sie kampfbereit in ihren Klauen hielten, die ebenso als Waffen taugen würden.
    „Formiert euch!“, rief Jethro nun den Befehl, jetzt, wo keine Stille mehr erforderlich war, konnte er seine angestauten Emotionen hinausbrüllen, den Feinden entgegenschleudern!
    Die geübten Soldaten nahen ihre Stellungen ein und hielten den Ungeheuern ihre Waffen entgegen.
    Jasper, der sein Langschwert sicher zu führen wusste, hielt weiterhin die Fackel in der linken Hand.

    Die Echsenmenschen zischten angriffslustig und sprangen von dem erhöhten Loch in der Wand auf die Menschen nieder, welche sich mit Schilden und Schwertern wehrten. Ein mächtiger Axthieb spaltete nahezu Bogerts Schild, den er sogleich abstreifte, um keinen unnötigen Ballast schleppen zu müssen. Jasper stach zu, doch das Reptil wich geschickt mit der Schnelligkeit einer Schlange aus. Die Ungeheuer waren ihnen körperlich überlegen, doch waren die Streiter Innos' in der Überzahl und ihre Disziplin verlieh ihnen die Zähigkeit, die sie brauchten, um den Angriffen standzuhalten.

    Der Schweiß brannte Japser in den Augen und der Gestank des Feuers raubte ihm den Atem. Die Echs hieb soeben mit ihrer mächtigen Waffe nach Jethro, der mit einem Satz nach hinten auswich. Dies war der Moment, auf den der Lagerwächter gewartet hatte. Er stieß mit der Fackel in das Gesicht des Reptils, welches zischend ins Stolpern geriet und den Griff um die Waffe lockerte. Tolm war bereit und hieb seinerseits mit dem Schwert auf den Schaft der Axt, die daraufhin aus den Klauen gerissen wurde. Die Biester zischten zornig, stellten jedoch ihre Ausfälle ein. Mürrisch blickten die Menschen ihnen entgegen, bis etwas geschah, dass sie alle nicht erwartet hatten. Die Echsenmenschen wichen zurück und verschwanden wieder in dem Loch, aus dem sie gekommen waren.
    „Sollen wir sie verfolgen?“
    „Nein, wir gehen zurück! Report! Ist jemand verletzt?“
    „Es hat meinen Arm erwischt“, gab Bogert zu, der wohl den ersten Angriff nicht vollständig mit seinem Schild hatte blocken können.
    „Dann lasst uns hier schleunigst verschwinden!“

    „Jawohl!“, bestätigten sie einstimmig, als es plötzlich dunkel um sie wurde.
    Die letzte Fackel war erloschen, hatte ihren Dienst jedoch erfüllt.
    „Das Licht Innos' wird uns leiten“, flüsterte Jasper und folgte den schemenhaften Umrissen seiner Mitstreiter.

    Braoin

  11. Beiträge anzeigen #91
    Ehrengarde Avatar von Noxus Exitus
    Registriert seit
    Jun 2011
    Beiträge
    2.047
     
    Noxus Exitus ist offline

    Östlich, nahe des Weißaugengebirges.

    »Welch ein weiser Mann mit seinen spröden Gelenken mit uns zu reisen, wenn er sich doch einfach an gewünschten Ort zur gewünschten Zeit Teleportieren könnte.«, meinte Noxus gewitzt, »Wusstet Ihr dass die Knochen eines sechzig Jährigen fünfmal solange zum heilen brauchen wie die eines sechs Jährigen? Heißt, der gute Greis dort müsste nur einmal von der Kutsche fallen, weil die Pferde eine plötzlich aufkommende Präsenz des Todes spüren und er würde gleich ein dutzend Monate länger im Krankenbett verweilen, wie ein Kind.«

    Die unterschwellige Drohung war an Hyperius gerichtet. Noxus suchte förmlich nach einem Grund, nach Ecken, an welchen er sich aufhängen konnte um eine Eskalation hervorzurufen. Er wusste selbst nicht einmal, ob es bewusst oder unbewusst war, doch je mehr solche "Ecken" geliefert wurden und umso härter und kantiger sie waren, desto schneller war er auf Trab zu explodieren. Wie ein Vulkan - Er würde ausbrechen, bei Zeiten, egal was man tat, die Frage war nur wann? Und wie intensiv? Das war natürlich alles den Dämonen zuzuschieben. Tief in seinem Herzen wusste er, dass es am Umstand lag, in welcher sich diese Welt gerade befand. Wiesen und Felder, statt Sümpfe aus Leichen - Kein Anzeichen von Chaos. Kein Anzeichen von Freiheit. Noch immer in Ketten.
    Über die Frage hinaus was mit ihm geschehen würde, in einer solchen Welt, ob er das Leben, existierende Kreaturen, an sich hasste oder doch nur den Menschen, nein, dafür war sein Schädel zu wirr, die Stimmen zu laut und die Triebe zu präsent. Selbst im Kerker, ob Thorniara oder Setarrif.

    »Eine Ehre? Oh, bitte, "Meister" Hyperius, überlasst mir das Urteil wem Ehre gebührt und wem nicht. Auch Feuermagier bedienen sich dem Recht sich über andere zu stellen und Respekt zu erzwingen - Das einzige was sie hervorbringen ist Pädophilie, Armut und schreiendes Leid. Ich war Monate lang in ihren Kerkern, ich weiß wovon ich rede.«

    Für einen Augenblick herrschte Stille, während sich der Blick des Schwarzmagier verdüsterte. Und wenn er eine Fähigkeit gut beherrschte, gehört jene eindeutig dazu. Tatsächlich schwirrte ihm im Kopf dem Wassermagier zu zeigen, was für ein kleiner Wassertropfen er denn war. Bei Beliar, in ihm brannte das Verlangen jegliches Atmen innerhalb einer Meile auszurotten und wenn es das Letzte war, was er tat.

    »Die Welt von Göttern befreit werden ...«, das Weißauge ignorierte die Bezeichnung als Jungspund, auch wenn sie ihn entnervte, »... Ein utopisch Traum sich von seinen Sklavenmeistern zu befreien, die Welt zu befreien. Ich bin auch der festen Überzeugung einer Befreiung. Doch stehen nicht nur die Götter auf meiner Liste.«

    Das Bündnis erwähnte er nicht mehr, ihm war die Lust nach einer Konversation schnell vergangen. Das mächtige Weißaugengebirge erstreckte sich nun im vollen Bilde, erinnerte ihn an brennende Harpyien, an Flüche, Experimente, an misslungene Experimente ...

  12. Beiträge anzeigen #92
    Knight Commander Avatar von Hyperius
    Registriert seit
    Jan 2008
    Ort
    Gießen
    Beiträge
    2.130
     
    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Hyperius ist offline

    Auf dem Weg zum großen Tunnel

    Wirklich erwartet, dass es eine normale Reise würde, hatte Hyperius sowieso nicht, aber die Hoffnung hatte zumindest bestanden, dass sich der Schwarzmagier etwas kooperativer zeigen würde. Diese Gedanken hatten sich jedoch nun als optimistische Illusion herausgestellt. Der Wassermagier war sich nicht ganz sicher darüber, ob es der Widerhall des verbliebenen Dämonischen im Körpers Noxus' war, oder dieser von Natur aus einfach immer wieder nach Streit suchen musste. Jedenfalls kam es ihm so vor, als hätte er es mit einem kleinen ungeduldigen Kind zu tun, dass sich und die Grenzen seiner Mitmenschen stets austesten musste, um selbst Bestätigung zu erfahren. Die Vorstellung, dass dem so war und die Verbitterung und Streitsucht so weit im Weissäugigen gereift war, dass dieser sich nur noch über das Anstoßen an Ecken und Kanten der anderen selbst finden konnte, war eine traurige und so schob er sie beiseite. Kurz wurde der Erzdekan von den Rufen Harzus' aus seinen Gedanken rissen, der darauf hinwies, dass sie noch in dieser Nacht den Eingang zu dem großen Tunnel durch das Gebirge erreichen und das Lager davor aufschlagen würden, um am nächsten Tag weiter zu reisen.
    Die Genugtuung sich auf die Spielchen des Provokateurs einzugehen, wollte der junge Kartograph diesem nicht lassen. Einerseits war seine Geduld noch lange nicht überstrapaziert, da er in der Vergangenheit auch mit deutlich anstrengenderen Leuten auskommen musste und auf der anderen Seite, weil er glaubte, dass er dem Schwarzmagier nur helfen könnte, wenn er seinem Verlangen nach Streit nicht nach gab. Bei dem Gedanken an die Vergangenheit in Begleitung der erneut im Kopf erklingenden Hasstiraden des Gefangenen zu den Feuermagiern fiel seine Erinnerung auch auf eine ganz bestimmte Person. Der Gedanke an sie, seine geliebte Shaheen, ließ ihn kurz erzittern. So wie man es ihm erzählt hatte, war sie bei Kampfhandlungen umgekommen und er hatte verdrängt, verdrängt und doch nicht vergessen, so dass die Wunde in seinem Inneren kurz wieder aufflackerte, ehe er sich auf das hier und jetzt besann.

    "Wenn ihr nicht wollt, müsst ihr nicht mit mir sprechen, Meister Noxus Exitus, mir war nur daran gelegen, eure Reise bis zur Reinigung so angenehm wie möglich zu gestalten, bevor ihr in die Freiheit entlassen werdet. Ich saß auch schon in den Ketten, bei den Orks, den Dienern Innos, bei Waldläufer, in Schwarzwasser und selbst unter Folter durch einen korrupten obersten Wassermagier hier in Setarrif. In den seltensten Fällen geht man gut mit denen um, die gefangen in Ketten liegen. Und weil ich das weiß, habe ich auch um eure Freilassung gekämpft, wo ich doch auch nur simpel hätte eine Bericht verfassen können, der wahrscheinlich trotzdem an der Hinrichtung nichts geändert hätte. Ich verlange keinen Dank und auch von mir könnt ihr halten, was ihr wollt, doch gebe ich zu bedenken, dass in Zeiten wie diesen, wo euch viele verfluchen, es nicht immer sinnvoll ist, die Hand, die euch dennoch gereicht wird, wegzustoßen", kam es ohne Zorn über die Lippen des Hüters des Glaubens, der sich mit einem anschließenden Kopfnicken verabschiedete und wieder weiter nach vorne zu Harzus', der von oben durch eine bläuliche Lichtkugel beleuchtet wurde, aufschloss.
    Vielleicht würde es dem Schwarzmagier ja noch einleuchten, dass ein miteinander besser war, als ein ständig schwelender Konflikt, aber das blieb ihm überlassen. Sich in die Entscheidungen des Einzelnen einzumischen, hatte er aufgegeben und wollte auch im Sinne der Freiheit des Geistes jeden zu eigenen Entschlüssen kommen lassen, denn schließlich waren es deren Leben. Die Wachen, die neben dem Pferdewagen entlang marschierten, über dem eine weitere blaue Lichtkugel schwebte, trugen zusätzlich noch flackernde Fackeln, von denen beleuchtet die beiden wohl nicht nur aufgrund der Kälte eng beisammen laufenden Novizen Julia und Julius eifrig neben den Pferden trotteten. Der Adept hingegen unterhielt sich angeregt mit den beiden Arbeitern des Baumeisters und während eben dieser noch einmal kurz seinen Blick zum Wagen zurück drehte, begann der ihn begleitende Wassermagier einige Fragen über den Drachen an den Erzdekan zu stellen, welcher ja auch bei der Landung vor einigen Jahren persönlich dabei gewesen war.

  13. Beiträge anzeigen #93
    Ehrengarde Avatar von Noxus Exitus
    Registriert seit
    Jun 2011
    Beiträge
    2.047
     
    Noxus Exitus ist offline
    »Ouh.«, antworte der Weißäugige nur, während er seinen Schädel betrübt zur Seite neigte. Zu mehr hatte er allerdings keine Lust mehr, wie zuvor, fehlte es ihm an jener gerade, sich weiter mit dem Wassermagier zu unterhalten. Nicht dass ihm die Herausforderung der tatsächlichen Provokation nicht genügen würde, diesem auf die Nerven zu gehen, er hatte den doch eher besonnen Krieger Innos Redlef in diesem Sachverhalt nackt ausgezogen, dutzende tiefe Peitschennarben erinnerten an diesen Erfolg, doch fühlte er sich inzwischen erschöpft vom vielen Ausruhen. Da half nur schlafen. Oder?
    Seltsam jedoch, wie angegriffen sich Hyperius zu fühlen schien, seine Worte waren nicht einmal annähernd mit der Aversion genährt, wie er es sonst zu pflegen tat, wahrscheinlich durch die bereits mündlich erwähnte Sympathie. Für jemanden der behauptete, in den Zellen Setarrifs, durch eine Menge Scheiße getaucht zu sein, verhielt sich die Schale des Retters durchaus weich.

    Incubus: Hey, dann kommt man leichter rein, richtig?
    Noxus: In all der Stille konnte man sich den wohl nicht verkneifen, hm?
    Bevor sie annähernd Lager, Höhle oder sonstige Art von einem Rastort gefunden hatten, fragte Noxus den Wassermagier:
    »Ihr hättet nicht noch eine Feder, Tinte und einiges an Pergament für mich? Vielleicht ein Kerzenlicht? Ich hoffe doch Ihr habt meine Utensilien alle mitgenommen?«, plötzlich kroch Schock in des Schwarzmagiers Knochen, der Gedanke Varrok Varrag verloren zu haben würde ihn ohne Zweifel in einen emotionalen Zustand treiben, der für alle Beteiligten alles andere als zuträglich wäre.

  14. Beiträge anzeigen #94
    Knight Commander Avatar von Hyperius
    Registriert seit
    Jan 2008
    Ort
    Gießen
    Beiträge
    2.130
     
    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Hyperius ist offline

    Rastplatz nahe des Tunneleingangs

    Nachdem Hyperius dem anderen Wassermagier recht ausführlich für die unterschiedlichsten Fragen zur Verfügung gestanden hatte und dieser ausführliche Notizen angefertigt hatte, meldete sich bereits Noxus erneut zu Wort, der nach Schreibutensilien bat. Da der Tunneleingang bereits in Sichtweite war, würde sowieso in wenigen Minuten das Nachtlager aufgeschlagen werden, was den erschöpften Reisenden sicher gut täte. Man schlüge wohl etwas abseits des Weges ein kleines Lager mit wechselnden Nachtwachen auf. Auch der Erzdekan selber würde wohl eine der Schichten übernehmen, wahrscheinlich jene am frühen Morgen kurz vor dem Aufstehen, damit sich die begleitenden Wachen, die zuvor Schicht gehabt hatten auch noch einmal kurz vor der Weiterreise würden ausruhen können.

    "Eure Utensilien, beziehungsweise alles, was man euch bei der Gefangenenahme abgenommen hat, befinden sich in einer magisch und mechanisch verschlossenen Kiste, die irgendwo neben euch auf dem Wagen ist. Ich darf sie euch aber erst wieder aushändigen, wenn die Reinigung bereits durchgeführt ist und ihr in Freiheit entlassen werdet, oder zumindest erst kurz vor dem Ritual. Was die Schreibutensilien angeht, so könnt ihr gerne welche bekommen.", entgegnete der Diener Adanos' dem Gefangenen, während er zum dem Pferdewagen zurückkehrte, ehe er in einem etwas kleiner Sack zu kramen begann und nach und nach erst eine Feder, dann ein kleines Tintenfässchen und schließlich auch ein paar Seiten Pergament hervorzauberte.

    Das Gefunde herüberschiebend, ergänzte der Pazifist jedoch noch: "Was das Kerzenlicht angeht, kann ich damit jedoch nicht dienen. Sobald wir aber rasten wird es ein Lagerfeuer geben, zudem haben wir ja noch die Fackeln und magischen Lichter. Mit einer dieser Dinge müsst ihr vorlieb nehmen. Wir sind hier immer noch auf einer Expedition und nicht im Kastell oder auf dem Markt von Setarrif" Daraufhin griff er selbst nach einer Kanne mit inzwischen sicherlich kaltem Tee, der jedoch immer noch besser war als ganz ohne Tee gleich noch das Lager aufbauen zu müssen. Eine Pflicht von der der Gefange ja zu seinem Glück auch entbunden worden war.

  15. Beiträge anzeigen #95
    Schwertmeister Avatar von Braoin
    Registriert seit
    May 2014
    Beiträge
    760
     
    Braoin ist offline

    Steinbruch - Lager

    Helle Aufruhr erfasste das Lager vor der Mine, als Jethro und seine Mannen aus dem Schlund des Berges zurückkehrten. Sie wirkten müde, hungrig und mitgenommen. Der Staub des Stollens haftete ihnen an Kleidung, Haut und Haar und ließ sie düster wirken, fast so, als hätten böse Mächte auf sie eingewirkt. Doch es war nur Steinmehl. Braoin, der schon einige Stunden auf den Beinen war, lief den Soldaten entgegen. Zwei von ihnen zogen einen dritten hinter sich her. Hatte es etwa einen der tapferen Recken das Leben gekostet für sie alle einzustehen? Der Bauer beschleunigte seine Schritte und umfasste die Heilpackungen von Douglas umso fester. Einige andere waren bereits zur Stelle gewesen und hatten dem Trupp die Waffen und Ausrüstung abgenommen. Einer der Bergarbeiter kniete mit gesenktem Kopf neben der vermeintlichen Leiche, verdeckte damit den Blick auf sie.
    „Gibt es Verletzte?“, rief der Witwer, als er in Hörweite der Männer gelangt war. Schweiß rann ihm vor Anspannung und Anstrengung – das Rennen schlauchte ihn sehr – das Gesicht hinunter.
    „Ja, Bogert hat was abbekommen“, bestätigte Jethro und deutete auf den Schwarzhaarigen neben ihm.
    „Wo hast du dich verletzt?“, fragte der Aushilfsbarbier und suchte nach einer Wunde.
    „Am linken Arm! Das Mistvieh hat meinen Schild gespalten, als sei es eine Mullbinde!“


    Die Verletzung war unter dem Staub nicht zu erkennen und so bat Braoin um etwas Wasser aus dem nahen Brunnen.
    „Ich kann Euch gleich einen Verband anlegen, der den Heilungsprozess beschleunigen sollte. Douglas, der Novize hat diese Kräuter zusammengestellt. Er scheint mir fähig zu sein“, versuchte der ehemalige Feldarbeiter die Soldaten bei Laune zu halten.
    „Er ist ein Spinner“, gab ein ihm unbekannter Soldat, der ein Langschwert am Gürtel trug, seinen Senf dazu, „Aber er weiß, was er mit dem Grünzeug anstellen kann.“
    Bogert beruhigte sich ein wenig. Der Schnitt schien ihn mehr zu belasten, als er zugeben wollte, doch bald schon würde er sich besser fühlen – hoffte Braoin zumindest.
    Einen Augenblick später brachte man ihm einen Eimer mit Wasser und er tunkte ein Stück Stoff herein, dass er aus einer der Planen für die Karren gerissen hatte. Es war nicht mit Regen zu rechnen, also brauchten die Waren auch nicht abgedeckt werden.
    Behutsam säuberte er den Arm mit der Wunde und versuchte dem Soldaten dabei so wenig Schmerzen wie möglich zu bereiten. Er zuckte einige Male zusammen und unter der Schmutzschicht offenbarte sich ein Schnitt, der so lang war, wie der Unterarm des Bauern. Er vermied es, ein bestürztes Geräusch zu machen und öffnete eines der Pakete mit den Kräutern. Vermutlich wäre es besser, wenn sie beieinander blieben, doch würde er aufgrund der Länge der Wunde mehr als eines brauchen und es war unklar, ob nicht noch andere medizinische Hilfe benötigten. Er ordnete die Pflanzenteile neu an und platzierte sie auf der Verletzung.

    „Das brennt!“, maulte Bogert.
    „Bist du ein Mann, oder was?“, raunzte Jethro ihn an.
    Der ältere Mann hatte die Mullbinde unterdessen laienhaft um den Arm des Verletzten gewickelt und zog diese fest.
    „Nicht so eng!“
    „Jetzt ist es aber gut, Bogert!“, polterte Jethro, dessen Gesicht von getrocknetem Blut verklebt war.
    „Habt Ihr euch auch verletzt, Herr?“, fragte der Witwer erschrocken.
    „Das ist nicht mein Blut“, erwiderte der Befehlshaber, winkte ab und machte sich auf den Weg zum Brunnen, nachdem er sich vergewissert hatte, dass seine Männer versorgt waren.
    Geändert von Braoin (26.06.2014 um 09:27 Uhr)

  16. Beiträge anzeigen #96
    Veteran Avatar von Die Stadtwache
    Registriert seit
    Apr 2004
    Beiträge
    653
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Stadtwache ist offline
    Blut und Schmutz vermischten sich mit Wasser, als der Schwall aus zu einer Schale geformten Händen das Gesicht Jethros traf, der am Brunnen stand. Seine Knie zitterten leicht und die Erschöpfung saß ihm in den Muskeln. Der Rückweg war ein Gewaltmarsch gewesen. Ohne Licht und Orientierung waren sie nur langsam vorangekommen, sogar langsamer als zuvor, wo die Vorsicht ihnen Ketten angelegt hatte. Etliche Male waren sie über hervorstehende Steine gestolpert oder hatten sich an den rauen Wänden die Gliedmaßen aufgeschürft. Die knappe Luft hatten ihnen zusätzlich zugesetzt und die Gemüter gereizt. Es tat Jethro leid, dass er Bogert so angeraunzt hatte, doch seine Laune war derartig tief im Keller, dass er sich nicht erwehren konnte, ihn wegen seines Gezeters zurecht zu weisen.
    Er tauchte die Hände wieder in den Eimer und spritzte sich erneut das kühle Wasser ins Gesicht, rieb sich die Augen und strich sich durch das verklebte Haar. Kurzerhand schüttete er sich die restliche Flüssigkeit über den Kopf und rieb sich die verschmutzten Stellen sauber. Sorgen, Müdigkeit und Unmut plagten ihn. Die Echsenmenschen konnten jederzeit durch das Loch in die Mine zurückkehren. Sie hatten nur zwei von ihnen in die Flucht schlagen können. Vielleicht gab es aber auch mehr von ihnen in den verwinkelten Stollen. Er würde einigen der ausgeschlafenen Männer den Befehl erteilen, den unbenutzten Gang zum Einsturz zu bringen, damit von dort keine Gefahr mehr herrschte. Dann würden die Bergarbeiter die letzten Steine, die sie brauchten, ans Tageslicht fördern können, sodass sie heute Abend vielleicht schon wieder gen Heimat aufbrechen konnten.

    Steif lief der Befehlshaber auf eine Gruppe seiner Leute zu, die damit beschäftigt war, Löcher in die Luft zu starren.
    „Nehmt Haltung an!“, giftete er sie an und sogleich parierten sie, streckten die Brust vor und nahmen eine kerzengerade Haltung an.
    „Ihr nehmt euch einige der Arbeiter mit und bringt den unbenutzten Stollen zum Einsturz. Stellt sicher, dass niemand dabei verletzt wird und macht es schnell. Bis die Sonne am Zenit steht will ich diese Sache erledigt haben. Verstanden?“
    „Jawohl!“, kam die zackige Antwort und die drei Soldaten eilten davon, um einige der Arbeiter zu bestimmen, die ihnen bei ihrer Aufgabe helfen sollten.
    Normalerweise hätte Jethro direkte Anweisungen erteilt, wie der Tunnel zum Einsturz gebracht werden sollte, doch konnte er keine klaren Gedanken fassen und überließ dieses Mal seinen Männern das Denken. Sie würden ihn sicher nicht enttäuschen. Er hingegen konnte sich nun endlich ausruhen. Seine Nerven lagen blank und sobald sie zurück in der Stadt waren, würde er den Hauptmann um einige Tage Auszeit beten.
    Schon oft hatte er sich das vorgenommen und doch war es nie dazu gekommen. Die Vorstellung einige freie Tage zu haben half ihm jedoch, sich selbst in schwierigen Momenten zu motivieren und so begab er sich ausgelaugt zu seinem Lager. Die Wunde an seinem Kopf schmerzte, blutete jedoch nicht mehr. Er ignorierte das unangenehme Pulsieren und ließ sich keine Form der Schwäche anmerken.


    Braoin

  17. Beiträge anzeigen #97
    Waldläufer Avatar von Radzinsky
    Registriert seit
    Jan 2014
    Beiträge
    134
     
    Radzinsky ist offline

    Mine

    Den Angriff der Echsenmenschen hatten sie alle mehr oder weniger heil überstanden. Außer dieser Sanches. Aber das war nun mal das Risiko, was man einging, wenn man hier draußen in einem Bergwerk arbeitete. Es gab wohl kaum einen riskanteren Beruf als den des Minenarbeiters. Mann konnte von Steinen erschlagen werden, sich in den Höhlen verlaufen, ersticken oder eben von Monstern heimgesucht werden. Auch wenn letztere Variante sehr unwahrscheinlich war, sie war eingetreten. Der Leichnam wurde in den Abendstunden in Innos Namen verbrannt, die Asche würde man nach Thorniara mitnehmen.

    Unterdessen waren die Soldaten und Bergarbeiter damit beschäftigt gewesen, den Stollen, aus dem das Übel entsprungen war, zum Einsturz zu bringen. Radzinsky hatte dabei geholfen, immerhin war er selbst einige Jahre Baumeister gewesen. Zumindest konnte er halbwegs abschätzen, welche Stützpfeiler man um jeden Preis nicht aufgeben sollte. Das Gebirge wies eine gewisse Sprödigkeit auf, daher war es das Beste, statt den Gang einstürzen zu lassen, einige große Felsen davor zu schieben. Sonst würde man sich bei dem Versuch noch selbst begraben.

    Natürlich stand der Erfinder nur beobachtend in der hinteren Reihe und gab hilfreiche Ratschläge. Er würde sich doch nicht selbst ernsthaft in diese Lebensgefahr begeben! Aber sie hatten Glück. Der Stollen ließ sich relativ problemlos schließen, auch wenn sie nun einen weiteren Tag hier hatten ausharren müssen. Radzinsky hatte nach wie vor Angst davor, dass die Echsen wiederkehrten. Einer der Bergarbeiter hatte zwar behauptet, dass der Stollen, der nun verschüttet war, von Menschen geschaffen wurde und die Echsenmenschen darin nun jämmerlich ersticken würden, aber Radzinsky war da anderer Meinung. Denn irgendwie mussten sie ja auch in den Stollen hinein gekommen sein, vermutlich von irgendwo aus dem Herzen des Gebirges. Und wo die beiden herkamen, gab es bestimmt ein ganzes Nest!

    Jedenfalls war Radzinsky froh, wenn sie morgen endlich wieder aufbrechen würden und er in der Stadt arbeiten konnte. So langweilig Wachehalten auf dem Turm auch war, es war eben auch eine Aufgabe, bei der man nicht unbedingt sein Leben riskierte...

  18. Beiträge anzeigen #98
    Schwertmeister Avatar von HerrBrom
    Registriert seit
    Apr 2014
    Ort
    Im dichtesten Nebel
    Beiträge
    842
     
    HerrBrom ist offline
    Der Schneesturm der letzten Tage war gleich mit der Höhe des Gebirges angestiegen. Immernoch war die Gruppe auf der Hut vor den Echsen.
    Um nicht zu viel Krach zu machen hatte Brom einen Stofffetzen um das Ende seiner beim Wache halten geschnitzten Krücke gewickelt. Er humpelte stark, und hatte seit zwei Tagen durchgehend Kopfschmerzen, was ihn jedoch nicht vom klaren Denken abhielt. Vor kurzem hatte er mit Rafik über eine geheime Magie Lehre gesprochen- wieso hatte er nicht direkt den mitreisenden Wassermagier darauf angesprochen?
    "Magier? Können wir kurz ungestört sprechen? Währe es irgendwie möglich, dass ihr mir die Grundlagen der Magie beibringt? Ich weiss dass das fast zu viel verlang ist aber... Ich möchte gerne Magier werden, aber ohne dass Wissen der Öffentlichkeit... Ich würde für immer in eurer Schuld stehen!", flüsterte der Junge ruhig.

  19. Beiträge anzeigen #99
    Ritter Avatar von Turang
    Registriert seit
    Dec 2011
    Ort
    Der Strudel des Surrealen
    Beiträge
    1.850
     
    Turang ist offline
    Sie kamen nur noch langsam voran, viel langsamer als Turang hatte hoffen können, was zum Teil an Broms Verletzung lag. Der Magier hatte es ihm angeboten, ihn direkt zurück in die Stadt zu schicken und seine Wunden behandeln zu lassen - der Junge hatte mehr als eindringlich abgelehnt. Als der Pragmatiker, der Turang war, ließ er es darauf beruhen und machte sich weder die Mühe, Brom für seinen Starrkopf zu tadeln, noch ihn für sein Durchhaltevermögen zu loben. Die Dinge waren, wie sie gerade waren und er konnte genauso gut darüber rätseln, ob daran am Ende der Erfolg oder das Scheitern ihre reise hängen würde, wie er sich kopfüber in eine Höhle hätte hängen können: am Ende würde neben Kopfschmerzen nicht allzu viel dabei herauskommen.
    Dennoch würde er am Ende kaum darum umhinkommen, sich über Brom zu wundern. Die bitte, jemanden in der Magie zu unterweisen hörte er gewiss nicht zum ersten Mal, allerdings war er es auch nicht gewohnt, so etwas während einer Reise zu den Berggipfeln gefragt zu werden und der Aspekt der Geheimniskrämerei zudem war alles andere als beruhigend. Er nahm sich einen Augenblick Zeit, bevor er antwortete.

    "Die Antwort ist... kompliziert. Das Wissen um die Magie Adanos' ist ein Geheimnis des Ordens und als solches werde ich es sicher nicht leichtfertig preisgeben. Du müsstest ein Teil des Ordens, ein Teil der Gemeinschaft werden. Dazu kann ich dich nicht ernennen, ich bin kein Mitglied des Rates des Wassers, aber ich kann dich zu jemandem bringen, der es kann. Was er dazu sagen wird, dich im geheimen aufzunehmen, weiß ich nicht, denn das Wesen der Gemeinschaft ist ein wichtiger Teil des Daseins als Wassermagier."

    Noch ein wenig Stille, dann streckte Turang den Arm aus und zog ein wenig vom umliegenden Schnee zu einer kleinen Kugel aus Eis zusammen. Dorthin leitete er einen kleinen Teil seiner magischen Macht, die Kugel glühte von innen auf, ehe sie zur ruhe kam. Die Magie darin war deutlich zu spüren, ähnlich wie in einem Brocken magischen Erzes.

    "Was ich jedoch tun kann, ist dir das hier zu schenken. Ein Zauber bindet das Eis, es wird nicht so leicht schmelzen wie gewöhnlich. Ich könnte dich lehren, Magie zu spüren, nicht sie zu wirken. Das wäre ein Anfang, bis wir zurück sind und vielleicht ein wenig weiter wissen."

  20. Beiträge anzeigen #100
    Schwertmeister Avatar von HerrBrom
    Registriert seit
    Apr 2014
    Ort
    Im dichtesten Nebel
    Beiträge
    842
     
    HerrBrom ist offline
    Nachdenklich sah Brom auf den Boden.
    "Nun... Ich würde alles dafür geben, um auch nur eine kleinigkeit zu lernen. Also auch alles was nötig ist."
    Kurz wurden sie von einen Schatten bedeckt und über ihnen ertönte eine Art Donner. Als sie nach oben sahen entdeckten sie jedoch nur Wolken. Sie blieben kurz stehen und sahen sich um. Schnell hatten sie gemerkt dass sie in Sicherheit waren, und liefen weiter. Nach einer kurzer Zeit der Stille sprach Brom weiter.
    "Was denkt ihr was das war?"

Seite 5 von 21 « Erste 1234567891216 ... Letzte »

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
Impressum | Link Us | intern
World of Gothic © by World of Gothic Team
Gothic, Gothic 2 & Gothic 3 are © by Piranha Bytes & Egmont Interactive & JoWooD Productions AG, all rights reserved worldwide