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  1. Beiträge anzeigen #81
    Lehrling Avatar von Die Echsenmenschen
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    Die Echsenmenschen ist offline
    Es waren zwei Menschen, die dort an einem offenen Feuer darauf gewartet hatten, dass der Diener des Drachen sie erlöste und in den Tod schickte. Der Echsenkrieger war los gesprintet, hielt seine Axt hoch erhoben und zischte laut, ein Geräusch des Angriffs und der Verständigung naher Späher. Er griff an, da es der Befehl war und nichts würde gegen den Befehl des Drachen bestehen.

    Ein rauchender Ast kam auf den Echsenmenschen zu und dieser orientierte sich um. Eines dieser schwachen Wesen erlaubte sich doch tatsächlich ihn anzugreifen und zu bewerfen. Der zweite Mensch indes suchte sein Heil in der Flucht.

    So widmete der Späher seinen Angriff nun dem astwerfenden Menschen und ließ sein vorheriges Ziel Richtung Wasser flüchten. Ihn würde er auch noch bekommen.
    Mit emotionslosen Blick fixierte er seinen Kontrahenten und stürmte auf ihn zu. Ein astwerfender kleiner Mensch würde keine Gefahr für ihn darstellen.

    Noch ein Ast kam auf den Echsenkrieger zu und traf ihn am Kopf. Ein weiteres Zischen entfuhr ihm, instinktiv, während er ohne zu zögern weiter rannte. Sein Panzer war stark und sein Ziel kam immer näher.

    Dennik

  2. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #82
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    Gath ist offline
    Verdammt!
    Kaum hatte er getroffen, kam dieses Wesen auch schon auf ihn zugestürmt - und nach seinem Geschmack war das Vieh schon viel zu nah an ihm dran!
    Schnell schnappte sich Gath einen letzten brennenden Ast und begann dann so schnell wie möglich auf den Wald zuzuhalten. Hier, direkt am Strand würde es schon hoffentlich nicht so trocken sein, dass er nicht ein kleines Feuerchen entfachen konnte.
    Im Augenwinkel konnte er derweil erkennen, dass Traér bei ihrem Boot angekommen war und sich daran machte, dieses wieder vom Sand zu lösen. Und das konnte dauern, denn sie hatten es zu zweit hochgezogen, bis es garantiert an Ort und Stelle bleiben würde...

    Er hatte den Waldrand fast erreicht, konnte aber sehr dich hinter ihm die weit auslanden Schritte des Angreifers hören. Und dazu seine beständigen, wenn auch vergleichsweise leisen Zischlaute hören. Was waren das nur? Mutierte Orks?
    Vorsichtig riskierte er einen Blick über die Schulter. Er hatte vielleicht noch zwei Schritt Vorsprung, aber der Wald vor ihm war zum greifen nah.
    Greifen...
    Gath hechtete mit einem großen Sprung auf den ersten Baum zu, griff nach dessen Stamm und ließ sich einmal von seinem eigenen Körper um die Ecke schwingen - in der Hoffnung, so einen minimalen Vorsprung noch rauszukitzeln.

  3. Beiträge anzeigen #83
    Lehrling Avatar von Die Echsenmenschen
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    Die Echsenmenschen ist offline
    Diese Menschen waren tollkühne Wesen, meinten immer kämpfen zu müssen, anstatt dem Schicksal ins Auge zu blicken. Es gab kein Entkommen.

    Der nun ebenfalls flüchtende Hagere, der da vor ihm rannte, hechte in den Wald, eine feine Rauchwolke hinter sich herziehend und verschwand im Gebüsch. Die scharfen Augen des Jägers ließen die Beute nicht entkommen und er folgte dem Haken schlagenden Hasen.

    Er roch ihn, hörte ihn, sah ihn und konnte ihn beinahe schmecken, er war zum Greifen nahe.

    Er hob die Axt und schlug auf den Flüchtenden ein, verhakte sich jedoch mit der Axt an einem Ast und wurde zurück geschleudert. Keine Zeit des Wankens, folgte der Echsenmensch weiter.

    Dennik

  4. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #84
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    Gath ist offline
    Gath hatte kurz durchschnaufen können, sobald er seine akrobatische Übung beendet hat.
    Sein Herz raste wie wild, er spürte die Anspannung in jeder Faser - und wusste, dass er zu langsam und zu schwach war...
    Schnell rappelte er sich wieder hoch, und rannte weiter, als er plötzlich ein lautes Krachen hinter sich hörte.
    Das Vieh hatte sich mit seiner Waffe in einem Baum verfangen.
    Und das war die Chance.
    Noch bevor es sich befreit hatte, schmiss er den brennenden Stock in einen recht trocken anmutenden Busch und sprintete zurück auf den Strand.
    Zu seiner Erleichterung hatte Traér das Boot mittlerweile fast wieder im Wasser.

    Das mittlerweile leidvoll bekannte Zischen ließ Gath erneut zusammenfahren. Panisch blickte er nach hinten und erkannte einen mittlerweile brennenden Busch und ein etliche Schritte hinter ihm laufendes Monster.
    "Schneller!", brüllte er Traér zu. Nicht, dass das möglich gewesen wäre, aber einen Versuch war es wert.
    Und tatsächlich in diesem Moment löste sich das Boot aus dem Sand und schwamm die ersten Meter im etwas tieferen Wasser. Sofort machte sich der Lagerarbeiter daran, die Paddel zu hohlen, damit sie möglich rasch Land gewinnen konnten - oder besser gesagt: Das Land wieder verlassen, denn noch besaßen sie die Hoffnung, dass das Viech nicht schwimmen konnte.
    Wenn doch, waren sie tot.

    Wasser spritze in alle Himmelsrichtungen, als der junge Bootsbauer in vollem Tempo ins Meer hinein sprintete - um sogleich durch die Trägheit der Flüssigkeit massiv gebremst zu werden. Aber auch seinem Verfolger würde es so gehen.
    Mühsam schob er sich vor, schwamm ein paar Züge, bis er sich endlich an der Kante des Boots hochziehen konnte.
    Und blickte zurück.
    Das Wesen - eine Mischung aus Ork und Waran, so schien es - stand etwas Knietief im Wasser und schaute ihnen nach. Warum, war nicht einmal ansatzweise auszumachen, denn auch wenn sie gerade Fahrt aufnahmen, sie wären einzuhohlen gewesen. Zumindest, sobald dieses Vieh hätte schwimmen können.
    "Was ist das...", murmelte Traér, der bei weitem nicht so außer Atem war, wie Gath.
    "keine... Ahnung...", kam die keuchende Antwort. "Etwas... was wir... hoffentlich... nie wieder... sehn."
    Geschwind machte er sich daran, das Segel zu hissen. Sie mussten dringen zu sehen, dass sie weg kamen - und beim nächsten mal an Land gehen sehr, sehr vorsichtig sein.
    Geändert von Gath (23.06.2014 um 22:23 Uhr)

  5. Beiträge anzeigen #85
    Ehrengarde Avatar von Noxus Exitus
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    Noxus Exitus ist offline
    Ein feuchtes Klatschen ertönte in der bisherigen Stille. Eine fast angespannte Stimmung herrschte in dem Trupp, der allmählich außerhalb der Sichtweite Setarrifs reiste. Noxus hatte man samt Ketten auf die Kutsche gepackt, weil dieser durch offensichtliche physische Schwäche zu unfähig zum marschieren war. Und obwohl die Sonne ohne Erbarmen auf ihn knallte, der Schatten des Fahrzeugs wollte einfach nicht für ihn reichen, erholte er sich an der frischen Luft. Seine Knochen schienen die Feuchtigkeit abzugeben, die er im Kerker unweigerlich aufgenommen hatte, bis er sich am lebendigen Leibe verwest fühlte. Nun entspannte sich Körper wie Geist, vor allem durch die Tatsache, dass die meisten Anhänger Adanos selbst laufen durften, während der Gefangene in im Sonnenschein badete. Außer den lästigen Fliegen könnte es ihm kaum besser gehen. Für einen Moment siechte Chaos, Gewalt und Sex durch seinen Schädel, ein Bild, dass seine Männlichkeit regen ließ, dass er sich für einen Moment sogar aufrichtete und einen jungen aber durchaus ambitionierten Adepten aufschrecken ließ. Einen weiteren Augenblick später grinste er in sich selbst hinein, wofür er sich denn her schämen bräuchte, bei Jammerlappen, die ihn durch die Hitze eskortierten als wäre er der König Argaans und legte sich wieder neben den "Pferdequäler", wie Olivia Rabenweil wahrscheinlich sagen würde. Seltsam. Nicht nur, dass ihm dieser Fakt ihrer Zuneigung im Schädel geblieben war, sondern dass das wohl unschuldigste Kind ihm als erstes in den Schädel ploppte, wenn er geil wurde.

    Pan: Dieser Hyperius scheint durchaus von seiner Sache überzeugt zu sein.
    Oni: Hyper? Hyperus?
    Aeshma: Hyperius!
    Oni: Hyperius? Wer zur fleischigen Hölle ist denn Hyperius?
    Aeshma: Sag mal, bist du eigentlich jemals wach UND bei Verstand? Der Kerl der seinen Prinzipien so treu ist, dass er einen Massenmörder freilaufen lässt.
    Oni: Massenmörder? Wo? Wen hat er ermordet?
    Aeshma: DEINEN VERSTAND DU NUTZLOSER VERDAMMTER -
    Noxus: Hey, hey, entspannt euch, schon warm genug -
    Aeshma: ICH WERDE DICH AUSWEIDEN UND MICH AN DEINEN INNEREIEN LABEN UM SIE ZU FI -
    Noxus: Na toll, jetzt werd' ich wieder rallig ...
    Aeshma: UND DEINE ÜBERRESTE ANZÜNDEN!
    Noxus: Fertig?
    Aeshma: Ja ... das tat gut.
    Oni: Was tat gut?
    Daumen und Zeigefinger zum Nasenrücken führend, übte das Weißauge ein bisschen Druck aus, während er wieder seine Umgebung betrachtete. Der Diener Adanos war ein ehrlicher Mensch, Illusionist aber durchaus sympathisch. Man traf nur noch wenige die ihrem Herren tatsächlich zu dienen scheinen, statt Hochmut und Ignoranz in die Welt zu tragen. Auch hatte er nicht ganz unrecht, über das Verhalten der Götter, kein Wunder dass sie etwas so fehlerhaftes wie den Menschen erschaffen hatten, auf sie einwirkten, wenn sie doch selbst genauso primitiven Wünschen ausgesetzt waren - Ausnahmslos alle von ihnen. Beliar hingegen bat wenigstens einen Ausweg, einen Ausweg, der Adanos gehen würde, wenn er ruchlos wäre, wenn die fälschliche Gnade in ihm, die Schwäche der Inkonsequenz ihn nicht so verweichlichen würde. Vielleicht war er des Voyeurismus einfach noch nicht Leid, wer wusste das schon so recht. Ein Witz des Zufalls, dass eben dieser Wassermagier zu Errichtung von Schreien aufrief. Noxus hatte zwei für seinen Herren von bloßer Hand auf erbaut, ob irgendjemand ihnen Respekt gezollt hat? Ihnen und seinem Herren? Ob sie jemand überhaupt entdeckt hatte? Waren die Schwarzmagier zu verblendet um die Herkunft ihrer eigenen Macht zu erkennen oder einfach so ignorant wie sie der Priester der dunklen Künste einschätze? Vielleicht dachte er zu kritisch darüber, schließlich konnte es ja auch sein, dass die Tribute an Beliar häufiger aufgesucht wurden, als der Weißäugige die Toilette.

    Oni: Wer nichts isst, scheißt auch nichts ... hähä.
    Aeshma: Wie kann es sein dass sich diese Existenz einen Platz in diesem Wirt verschaffen konnte? VERDAMMTE SCHEI -
    Ob er Hyperius vielleicht mal ansprechen sollte? Eine Diskussion über ihre Religionen? So etwas hatte er länger nicht mehr gemacht. Wenn er nicht so geil wäre, so kann man doch nicht liegen ...

  6. Beiträge anzeigen #86
    Knight Commander Avatar von Hyperius
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Hyperius ist offline

    Auf dem Weg nach Westen

    Sie waren schon eine ungewöhnliche Truppe, die da Setarrif verlassen hatten. Die sechs Soldaten stellten dabei noch den normalsten Teil dar , bestehend aus vier Mitgliedern der Stadtwache und zwei Soldaten des Argaanschen Heeres, von denen der Anwesende Meister der Klingen Ludwig den Oberbefehl hatte. Zu Fuß marschierte Hyperius, seinen steinernen Stab aus Al Shedim mit sich führend, an der Seite Varranter Wassermagiers Harzus an der Gruppe voran. Die beiden unterhielten sich angeregt noch über die Predigt und den ergangenen Erlass und es machte wirklich den Eindruck, dass der sonst meist so übermäßig unterforderte und gelangweilte Harzus sich von der ganzen Situation mitreißen ließ. Damals zu seiner Zeit in Al Shedim hatte der Pazifist den anderen Wassermagier nicht kennengelernt, der vor der Abreise auch noch viele der Utensilien für das Reinigungsritual zusammengestellt hatte und sich im Gegensatz zu dem Erzdekan sehr tiefgreifend mit der Materie befasst hatte.

    Neben dem von Pferden gezogenen Wagen liefen noch die beiden Novizen Julia und Julius, die sogar, was nicht häufig vorkam, noch deutlich jünger waren, als der Teeliebhaber. Die beiden Namensverwandten hatten sich im Noviziat kennengelernt und es schien sich so langsam etwas wie eine junge noch auf unsicheren Beinen entstehende Liebe anzubahnen, derer die beiden sich bislang höchstens unterbewusst bewusst waren, man jedoch ein sehr enges und vertrautes Verhältnis zwischen den beiden auch als Außenstehender bemerken konnte. Der die Truppe begleitende Adept Kel zählte zu den vorbildlichsten aus den Reihen der Anwärten auf einen Platz im Kreise des Wassers. Stets bereit sich einzubringen, seine Pflichten zuverlässig erfüllend und auch in der Magie recht bewandert, fürchtete sich Hyperius manchmal, dass der junge Mann sich selbst vergaß oder sich vielleicht sogar bewusst vor sich selbst versteckte.

    Hinter dem Pferdewagen wechselten sich die zwei Arbeiter aus den Reihen seines Baumeistergeschäfts mit dem Ziehen oder Schieben eines Handkarrens ab. Die Aufsicht über das Geschäft und die eigenständige Umsetzung kleinerer Aufträge in seiner Abwesenheit hatte der Diener Adanos' seinem Vorarbeiter in Setarrif überlassen, der ihn auch schon bei anderen Großprojekten wie dem Bau der Kaserne oder der Renovierung des Tempels in den wichtigsten Bereich unterstützt hatte. Abgerundet wurde dieses Kuriositäten Kabinett von dem Priester Adanos' Kitna, der neben dem den Wagen lenkenden Soldat Platz genommen hatte. Dieser Diener Adanos' war so alt, dass die Zeit von der Errichtung der Minenkolonie auf Khorinis bis zum heutigen Tag nur einen kurzen Abschnitt seines darstellte.

    Die Haare waren dem kaum sprechenden Alten bis auf einige krause weiße Haarbüschel auf dem Kopf und am Bart bereits alle ausgefallen, was ihn jedoch nicht davon abgehalten hatte darauf zu bestehen diese Reise zu begleiten. Körperlich gebrechlich, war Kitna noch einer der bewandertsten Magier, was die Magie, die Heilung und insbesondere zum Teil vergessene oder kaum bekannte Rituale und Praktiken anging. So war es dem Hüter des Glaubens nicht möglich gewesen dem Priester die durchaus gefährliche Reise auszuschlagen. Auf dem Wagen selbst lag neben Materialien zum Bau, Utensilien für das Ritual, Lebensmitteln und sonstigem Kleinkram für die Reise der Schwarzmagier und hing scheinbar seinem Wahnsinn nach, der noch immer in seinem Kopf tobte. Das Aufschrecken des Adepten schließlich, veranlasste Hyperius einmal nach Noxus Exitus' zu sehen und Harzus sich selbst und seiner wahrscheinlich rasch zurückkehrenden Langeweile zu überlassen.

    Sich über den Rand des Wagens herüber beugend, möglichst ohne dabei den Tee in seiner Rechten zu verschütten, blickte der Erzdekan zum 'Gefangenen' herüber. Dieser machte den Eindruck von einer gewissen Erregung erfasst worden zu sein, wobei Hyperius, der sich mit sowas ja eigentlich nur sehr wenig auskannte, glaubte, dass es sich dabei um die Erregung handeln musste, die ein Mann verspürte, wenn er die Frau seines Begehrens erblickte und diese ihm vielleicht unzweifelhafte Andeutungen machte. Das war jedoch alles nur Spekulation, da sich genauso gut irgendeine von den vielen mitgebrachten Mixturen Kitnas geöffnet und das Verströmen der Dämpfe eine gewisse Reaktion ausgelöst haben könnte. "Adanos behüte euch, Meister Noxus Exitus, ist alles zu eurer Zufriedenheit? Dass ihr nicht vollständig euren Zustand der Gefangenschaft losseid, bedaure ich, aber es wurde leider zur Sicherheit darauf bestanden. Solltet ihr euch jedoch nach etwas Wasser oder Essen sehnen, könnt ihr es mich oder einen der Adepten und Novizen gerne Wissen lassen.", erklang ruhig und entspannt die sanfte Stimme des Pazifisten.

  7. Beiträge anzeigen #87
    Ehrengarde Avatar von Noxus Exitus
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    Noxus Exitus ist offline

    Auf dem Weg nach Westen

    »Etwas zu trinken wäre mir durchaus willkommen«, meinte er lächelnd, als er sich den Schweiß von der Stirn wischte um seinen Worten einen gewissen Nachdruck zu verleihen. Obwohl er sich Mühe gab, konnte er einen bedeutungsvollen Blick Richtung jungen Adepten nicht unterlassen, welcher den Umstand sofort zu merken schien und abermals in Unruhe getaucht wurde. Ein Weiblein welches parallel links von ihm marschierte, flüsterte ihm etwas zu, dass ihn scheinbar beruhigen sollte. Vielleicht machte sie sich über ihn auch lustig, man durfte schließlich hoffen.

    Als ihm tatsächlich mit lauwarmen Wasser beholfen wurde, fühlte sich seine Kehle geölt genug an, um ein Gespräch zu starten.
    »Ihr seid ein wirklich verwunderlicher Mensch, Meister Hyperius. Bewundernswert, eure Loyalität euren Prinzipien gegenüber, etwas zu viel Gewichtigkeit auf Moral und Eure Sanftmut steht Euch im Weg ... aber wer bin ich zu urteilen?«

    Für einen Moment herrschte Still, als er sich einen weiteren großzügigen Schluck gönnte, während er in einer beinahe zu bequemen Position verharrte.

    »Ich verstehe jetzt wieso eine Allianz zwischen Schwarz- und Wassermagiern beschlossen wurde. Wir sind uns wohl doch nicht so unterschiedlich, wie es möglicherweise zunächst den Anschein hat. Wir haben nur verschiedene Auffassung von einem idealen Zustand dieser Sphäre ... und wir Diener Beliars sehen besser aus.«, ein breites Grinsen schob sich in seine Visage, allem Anschein nach ein Witz, aber wie konnte man schon ahnen, ob ein Mann wie Noxus Exitus Sinn für Ironie oder gar Humor hatte, wenn man ihn denn nicht näher kannte?
    »Behaltet das bei, Wassermagier. Eure Attribute meine ich. Es gibt so wenige von uns, wäre schade einen weiteren zu verlieren.«

    »Ziemlich anzüglich von sich derlei zu behaupten, wenn man in Ketten wegen Massenmord liegt.«, sprach der Kauz, den der Weißäugige noch gar nicht wahrgenommen hatte, sein Blick war trüb vor Ignoranz geworden, trüb für all jene die seiner Aufmerksamkeit in einer kurzen Zeitspanne nicht dienlich werden konnten. Ein alter Mann, ebenfalls in eine blaue Robe gehüllt, scheinbar die Elite des Vereins, der sich dem Gleichgewicht plädiert hat.

    »Und wer bist du, Opa, dass in Frage zu stellen? Pass auf dass du beim Reden nicht sabberst, wäre schade um die verlorenen Zähne.«, keifte der Schwarzmagier zurück, er konnte es gar nicht leiden wenn man ihn in Frage stellte, vor allem nicht von jemandem, dessen Blick pure "Ich weiß es besser" Ausstrahlung besaß. Ihm war zwar durchaus bewusst, an solchen Moment doch besser die Zunge zu hüten, doch reine Provokationslust und das Gefühl der Unantastbarkeit ließen ihn so oft gegen die verbliebene Vernunft handeln - Es war einfach so langweilig Weise zu sein.

    »Pass du mal lieber auf deine Zunge auf, Bursche, nicht dass du vor lauter Geilheit und Übermut drüber stolperst!«, antworte der alte Greis aufbrausend, während man in der Geräuschkulisse ein schweres Husten heraushorchen konnte.

    »Der Mann hat Eier.«, meinte der Priester wieder grinsend zu Hyperius, den Zeigefinger auf die betroffene Person richtend. Ob er seine Schreine bald ansprechen sollte? Vielleicht bevor er es sich mit jedem Anwesenden verscherzt hatte ...

  8. Beiträge anzeigen #88
    Knight Commander Avatar von Hyperius
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Hyperius ist offline

    Kurz vor dem Gebirge

    Dass Noxus Exitus nicht der unscheinbarste und problemloseste Reisegenosse war, war Hyperius zwar bereits im Vorfeld bekannt gewesen, doch die Entwicklung der nicht vorhergesehenen Spannungen zwischen diesem und dem alten Priester Adanos' dürfte sicherlich noch sehr interessant werden. Doch nicht destotrotz galt es die kuriose Truppe zusammenzuhalten und so gab der Wassermagier dem Schwarzmagier etwas Wasser und überging zunächst die Sticheleien zwischem dem Greis und dem Weissäugigen. Diese Provokationen setzten sich jedoch fort und als er schließlich durch ein Kommentar des letzteren sogar selbst in die Sache gezogen wurde, kommentierte der Pazifist schließlich die angespannte Situation mit ruhig bleibender Stimme, auch ohne dabei auf die ihm stets unangenehmen Komplimente einzugehen: "Meister Kitna, gehört zu den ältesten und hochgeschätztesten Mitgliedern unseres Ordens. Da er sich für gewöhnlich aus dem Tagesgeschäft der anderen Magier weitgehend heraushält, dürfen wir es als eine Ehre betrachten, dass er uns begleitet und das Ritual zur Reinigung eurer Seele von den Dämonen leiten wird", woraufhin eine kurze Pause folgte, ehe der Varanter mit einem leichten Grinsen fortfuhr, "Dies heißt jedoch nicht, dass er sich die Kommentare von so Jungspunden wie uns einfach gefallen lässt. In einer Lebensspanne, die länger dauert, als die zusammengenommene Lebensspanne einiger Mitreisenden, lernt man eben auch sich mit Worte zur Wehr zur setzen, wenn man bereits ein großer Meister in den Künsten der Magier, der Heilung, des Teleports und den alten Künsten ist. Wenn ihr mit ihm streiten wollt nur zu, aber ich denke, dass ihr dabei bloß eure noch schwachen Kräfte sinnlos verbraucht. Für jemand, der sah wie sich die Welt veränderte, ist eure Reinigung nur ein kleiner Tropfen im großen Meer."

    Der Greis selbst hatte sich bereits wieder aus der Wirklichkeit ausgeklingt und hing seinen Überlegungen nach und starrte schweigend gerade aus über den Rücken der Pferde auf die sich ausbreitende weiten des sich näherenden Gebirges. Ob er die Worte des jungen Erzdekans noch mitbekommen hatte, war schwer zu sagen und was spielte es auch für eine Rolle. Wenn man erst einmal das Alter erreicht hatte, wie Kitna hatte man eben keinen Sinn mehr für jede Kleinigkeit, jedes Problem. Die Sorgen der Welt zu tragen, war eine Last, die man den Jungen vorbehielt, damit die Alten sich um die Probleme und Sorgen kümmern konnten, zu denen sie Lust hatten oder eine Veränderung voranbringen würden.
    Julia und Julius hatten das alles noch weit vor sich. Wohl geboren in einer Zeit, in der das Königreich Argaan durch den schwachen König in Myrtana die ganze Insel unabhängig von den Herrschern des Festlandes regieren konnte, sahen sich seit einigen Jahren dem wachsenden Konflikt gegenüber, der zwischen den unterschiedlichen Mächten auf der Insel schwelte. Man wurde schneller erwachsen in Zeiten des Krieges, schneller als es den meisten lieb war. Die beiden Novizen, die Setarrif mit dieser Reise, ihrer Neugier nach zur urteilen, sicherlich erst zum ersten Mal verließen, waren bislang wohl davon verschont geblieben. Dies war ein schöner Zustand, sinnierte der Hüter des Glaubens in Gedanken, und doch so befürchtete er, würde womöglich auch diese Reise dazu beitragen, dass die beiden schneller mit der harten Realität konfrontiert würden, als es ihnen lieb war. Doch wer nur in seinem Elfenbeinturm die Welt betrachtete, konnte sie und ihre Menschen nicht verstehen und ihnen nicht helfen. Der junge Kartograph wusste, wovon er sprach hatte ihn selbst doch in jungen Jahren ein sehr hartes Schicksal ereilt und war er auch in seiner Zeit im Dienste Adanos' schon in unterschiedlichste Kampfhandlungen, Gefangenschaften und Trauer verstrickt worden. Wie immer war es falsch die Extreme zu suchen und so hoffte der Magier Adanos' auch, dass die beiden jungen Ordensmitglieder vielleicht einen nicht ganz so rauen Weg in die Realität nähmen, sie aber auch nicht ihre Augen davor verschlössen.

    "Von der Allianz, von der ihr sprecht, weiß ich nicht so viel, Meister Noxus Exitus, denn die hohe Politik interessierte mich noch nie so sonderlich. Ich habe immer versucht vom einzelnen Menschen oder vom Gleichgewicht der Welt her zu denken. Was genau beinhaltet denn euer angesprochenes Bündnis?"
    , wandte sich Hyperius wieder dem Schwarzmagier zu, während er im Augenwinkel noch feststellte, dass der sie führende Wassermagier Harzus nun ein Gespräch mit einem der Soldaten begonnen hatte. Noch bevor der Weissäugige antworten konnte, trank der Teeliebhaber sein geliebtes Getränk aus, stellte die Tasse in den Wagen und sprach noch ein weiteres Thema an, dass seine Gedanken berührte. "Ich weiß nicht, wie viel ihr von meiner Predigt und meinem Erlass vor unserer Abreise im Tempel Adanos' mitbekommen habt und wie viel davon ihr verstanden habt, beziehungsweise ihr meinen Standpunkt zumindest nachvollziehen könnt, teilen müsst ihr sicher nicht. Licht zieht Schatten nach sich und die Dunkelheit kann nur als solche im Kontrast zur Helligkeit begriffen werden. Wäre das eine nicht, so könnte das andere nicht sein. Je stärker das eine wird, umso stärker wird das andere, auch wenn es mit einer temporären Schwäche einer Partie einhergeht. So schaukeln sich seit Jahren die Kräfte Innos' und Beliars in dieser Welt mit wechselndem Herrscher immer weiter hoch und die Unabhängigkeit der Lebewesen geht immer weiter zurück, je brüchiger die Sphäre Adanos' durch den wachsenden Einfluss der anderen Götter wird. Dies schmerzt mich sehr, denn die Freiheit des Geistes ist unser höchstes Gut. Innos und Beliar brauchen aber keine freien Menschen, sie brauchen fanatische Marionetten. Und je größer ihre Macht wird, umso mehr wird der Einfluss zunächst auf ihre Diener ihnen das rauben, was sie zu Individuen macht. Deshalb sind die Schreine Adanos' nur der erste Schritt. Nicht nur ihr müsst von den Dämonen gereinigt, sondern auch die Welt von den Göttern befreit werden."

  9. Beiträge anzeigen #89
    Provinzheld Avatar von Felix
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    Felix ist offline
    Da ist er ja, der Zuber. Auf dem Rücken liegend, erreichte Felix unter maximaler Anstrengung den Waschzuber unter seinem Bett. Man konnte seine Rippen unter der Haut extrem gut erkennen, sowie den Dreck, der sich in seinem Bauchnabel in den letzten Tagen gebildet hat. Seine Füße waren voll schmutz. Innos sei dank hatte er noch eine seiner braunen Leinenhosen am Leibe. Beherzt ertastet, wurde der Zuber mit voller Absicht unter dem Bett hervor geschleudert. Ein unnatürliches, lautes Knacken war die folge und Felix lachte bei dem Gedanken an dieses "Versehen". Er stellte nun seine Fußflächen auf den Boden und zog sich behäbig mit seiner Beinmuskulatur unter dem Bett hervor. Dabei wurden seine Muskelgruppen so sehr beansprucht, dass er sich fast wie ein Elite Söldner oder so etwas fühlte. Mit seinem selbstgefälligen Grinsen schritt er mit erhobenen Hauptes auf den Gang in Richtung Treppenhaus, um zu schauen ob es dort ruhig war und ihm nicht jeder beim Zuberschleppen angaffen konnte. Er bemerkte dass Zwitschern der Vögel von draussen und das Gespräch zweier leicht bewaffneter Knechte im Hof. Ihm war es zu Peinlich bei seiner Neugierigkeit ertappt zu werden also lies er den Zuber noch einen Moment unberührt und schlich zu einem Fenster, bis seine Nasenspitze über den Fenstersims hinaus ragte. Die weiten Wiesen und vorallem Äcker erstreckten sich vor ihm. Der Anblick mit dem zusätzlich angrenzenden Wald um ihn herum waren schon sehr beeindruckend. Nördlich davon konnte man in der Ferne schon das Meer erblicken und Seeluft schmecken.
    Die Hölzernen Fässer auf dem Erdigen Boden Vor der Hauswand schienen gerade neu eingetroffen zu sein da sich dort einige Leibeigene versammelten.
    Voller Vorfreude strich einer der besagten Knechte, in der rechten sein Eisenschwert haltend, mit Daumen, Zeige- und Mittelfinger begutachtend über seine Klinge während er sich lächelnd an seinen Kameraden Wandte.
    Ein paar fetzen des Gesprächs konnte Felix auffangen da sie an den wichtigsten stellen laut genug sprachen. Einiges uninteressantes und ein baldiger Aufbruch in Richtung Nordwesten. "Warum das alles?" fragte sich Felix nun selbst. Er würde sich erkundigen. Er konnte so, nach After stinkend wie er jetzt war allerdings niemandem ohne Scham gegenüber treten. Erst wenn er sich nach Ewigkeiten mal wieder gewaschen hat, und zwar so sehr, dass es sich gewaschen hat.

  10. Beiträge anzeigen #90
    Provinzheld Avatar von Felix
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    Felix ist offline
    Eine fette Krähe flog geräuschvoll über das Schmale Dach des rechteckigen lang gebauten Anwesens. Aus dem unmittelbar Angrenzenden Wald ertönte das hochfrequente Knattern eines Spechts und ein kraftvoller Windstoß sorgte für das aufdringliche Rauschen der Blätter. Die Robuste Kalksteinwand des Anwesens hatte einen angebauten unterstand in dem allerlei Zuchttiere Platz fanden, die auf der umliegenden weide grasen konnten, wenn sich jemand bereiterklärte auf diese aufzupassen. Schon seit den frühen Morgenstunden fuhren und kamen regelmäßig die Knechte zum Benachbarten Holzfällerlager um bei der Verarbeitung der Prächtig gewachsenen Bäume zu helfen und in den Gewölben unter dem Anwesen wie gewohnt, einzulagern. Der Betrügerische Händlerbaron der sich hier öfters herumtrieb, war ein guter freund des Blutrünstigen Ritters, der hier seit dem misteriösen verschwinden der Gräfin aktuell das sagen hatte. Felix konnte zwei von dessen Persönlichen Knappen im Hof dabei beobachten, wie sie sich gerade ihre muskulösen Körper auflockerten und verschiedene Metallteile, Seile und Stoffplanen lockerten, die auf einer riesigen Verladekutsche befestigt waren. Ein Komplott schien sich hier an zu bahnen, da jegliche Geschäfte ohne den Segen der hohen Gräfin hier nicht erlaubt waren. Aus einem Fenster beobachtete Felix die Kulisse und war nun auf trapp, er beeilte sich nun mit dem Zuber in Händen und stolperte fast. Ohne Rücksicht schliff er das Holz durch den gesamten Gang. Seine Gedanken waren erfüllt von seiner Gräfin die ihn als einzige Person wirklich gemocht hatte. - Und ihm nebenbei auch ermöglicht hatte faul sein Leben vor sich hin zu Leben.

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    Mythos Avatar von Ferox
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Ferox ist offline
    Glühenden Auges durchstob der Paladin im gemütlichen Eilmarsch die Landschaft. Die Erzrüstung war leicht, wenigstens im Vergleich zu anderen Rüstungen dieser Qualität, aber immernoch schwerer in Bewegung zu setzen als der unbeschwerte Körper, an den sich Ferox in den letzten Monaten gewöhnt hatte. Er war außer Atem, als er eine Anhöhe erklomm, von der aus er in der Ferne die aufragenden Bauten der Hafenstadt zu erkennen glaubte. Ferox folgte der Küstenlinie. Sie begann, sich in Dunkel zu hüllen; dasselbe, das bereits den nahen Weiden den Kontrast nahm und ihr Grün langsam schwärzte.

    Wenige Herzschläge genügten ihm, sich auf die reine Magie Innos‘ zu konzentrieren und eine helle Magiekugel in seiner Hand erscheinen zu lassen. Diesmal bannte er sie nicht in eine Laterne, um sich zu verbergen. Er trug sie offen und hell auf brusthöhe seitlich von sich. Dann dankte er seinem Gott und bat um Kraft für die letzte Etappe seines Weges, an dessen Ende er die Wiederaufnahme all seiner Pflichten versprach. Und bestärkt zog er weiter in Richtung der Tore.

    Spätestens morgen wollte er die Stadt erreichen.

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    Provinzheld Avatar von Felix
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    Fliegen, Fliegen waren im Sommer, nach Regenschauern keine Seltenheit. Sie mussten nur schnellstmöglichst beseitigt werden ehe sie jeden der 3 Flure im Burgfried bevölkerten. Im Endeffekt war es eine leichte Aufgabe da es keine Nebengänge gab. Jede Tür war eigentlich gleich. Im Prinzip abgenutzte Holzbauteile und ein Metallschloss. Mit genügend Anlauf konnte man sich glatt hindurchrammen. In Felixs' zustand dennoch sicherlich nicht Möglich. Ihm fehlte es an Kraft ihm fehlte es an Ausdauer . Aus seiner Sicht war er quasi gefangen in seinem Körper, dem Körper eines Schwächlings. Das konnte.. wollte er sich nicht eingestehen. Mit übertriebenen Eifer schliff er seinen flachen Zuber nun durch den Gang und es war nicht zu überhören. Doch es galt, einen kühlen Kopf zu bewahren. Immer in diesen Momenten in denen Felix förmlich vor Übereifer ausrastete ging meistens etwas schief. endlich erreichte er den Eingang zum Treppenhaus welches kaum Platz für seinen Zuber ließ. Lautes knallen erfolgte, doch es störte ihn nicht, nahezu blauäugig erreichte er den 2 Stock. Mit einem Knall stieß seine Stirne wie ein Hammerschlag gegen einen Holzbalken. Das Treppenhaus schien immer enger zu werden. Er lies den Zuber einen Moment los. Wieder ein lautes krachen. Dann hielt er sich voller schmerz die Stirn und verfluchte Beliar und alle Geister die es gab. Er hielt eine Moment inne und packte dann wieder den Zuber. Im Treppenhaus war nicht einmal eine einzige Fackel, dabei gab es hier keine Fenster, es war stickig und dunkel. Der Hall seiner Füße, wie sie auf den kalten Stein tappten war gut zu hören bis sich sein Zuber wieder in Gang setzte. Nun, wenigstens kam er schlussendlich unten im Erdgeschoss an doch durch den Lärm im Treppenhaus wurden die beiden bewaffneten aufmerksam. Das Quietschen einer Tür ertönte.

    "Na Bürschchen, kack dir nicht in die Hose, wir sehn dich"

  13. Beiträge anzeigen #93
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    Joe Black ist offline

    An einem Lagerfeuer zwischen hohen Felsen in der schwarzen Schlucht

    Stumm sass er da. Die Beine ineinander gelegt, den Rücken an den Felsen gelehnt, die Augen auf die Flammen des kleinen Feuers gerichtet.
    Die Klinge auf den Schoss gebettet, der Dolch neben dem rechten Oberschenkel liegend.

    Er hatte länger für den Weg hierher gebraucht als sonst, war aber auch entsprechend geschwächt auf den Beinen.
    Der Verlust der Magie gestaltete sich als körperlich erschwerender als er dachte.
    Es war nicht das wirken der Zauber als solches, das er so vermisste, sondern das Echo der Magie ins einem Leibe, das immer ein treuer Begleiter war.
    Nun wirkte es so auf ihn, als ob er für diese Seite des weltlichen Lebens blind wäre.
    Jedoch merkte er ebenso, dass sein Körper oder besser gesagt seine Sinne, ohne die stete Beeinflussung der Magie wieder geschärfter wurden.
    Und doch...er würde es vermissen die Steinernen um ihre Hilfe zu bitten. Zu sehen wie sich die Magieströme wanden , der Boden brach und die Ungetüme längst vergessener Zeiten kurzweilig das Licht der Welt erblickten und Tod und Zerstörung brachten.

    Langsam löste der nun Magielose den Stock mit der aufgespiessten Ratte vom Feuer.
    Sorgsam prüfte er, ob sie auch überall schön knusprig war, bliess einige Male gegen die Stelle an der er gedachte abzubeissen und tat es dann auch.
    Lecker war anders, aber sie sättigte.
    So kaute er auf dem etwas zähen Fleisch mit bitterer Note und schweifte mit seinen Gedanken gen Setariff.
    Er würde den König aufsuchen müssen. Darauf hoffen, dass dieser ihm eine Audienz gewährte und, dass er schlussendlich mit ihm auf einen Nenner kommen würde, damit ein Bündnis entstehen konnte.

    Bündnis... Black lächelte verbittert.
    Er hatte sich seit seiner Ankunft auf dieser Insel nie mit dem König Argaans oder dessen Streiter beschäftigt.
    Gut, sie waren ihm nie in die Quere gekommen und hatten sich nie gegen das Kastell gestellt,und bis au die Geschichte vor wenigen Wochen mit Cortez, war er wirklich nie mit ihnen in Konflikt gekommen...
    Ausser mit diesem Sergio, der würde wohl noch immer eine Rechnung mit ihm offen haben...

    Ein Fiepen riss Joe aus seinen Gedanken, er blickte nach rechts in die Dunkelheit und sah ein Augenpaar, das sich im Schein des Feuers reflektierte.

    "Verpiss dich!"

    Knurrte Black giftig während seine freie Hand gen Schwertknauf wanderte.
    Wieder ertönte das fiepen. Dieses mal kläglicher.

    "Nein, das ist meine Ratte! Verpiss dich und such dir dein eigenes Futter!"


    Das Fiepen wurde zu einem Knurren. Joe hoffte, dass keine Kreatur die ihm wirklich gefährlich werden könnte, sich vorher mit einem Fiepen ankündigte.
    Langsam umfasste seine Hand den Knauf während die andere Hand den Stock mit der Ratte wieder zwischen zwei breite Steine klemmte.
    Was auch immer da in der Dunkelheit auf ihn wartete, er hoffte es war genau so geschwächt wie er.....

  14. Beiträge anzeigen #94
    Krieger Avatar von Chala Vered
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    Kratzend zog Chala das kleine Boot, welches sie über das Meer getragen hatte, ans Ufer. Der Strand, auf dem sie nun stand war anders, als alle Strände, die sie bisher in ihrem Leben besucht hatte. Schwarz und rot erstreckte sich Fuß um Fuß der Sand an der Küste entlang, bis er sich im Süden in unheilvolle Felskanten verlor. Kein Plfänzchen keimte auf dem gebrandten Boden und die Luft war so dick, dass man sie förmlich sehen und fassen konnte. Ein übler Geruch nach faulen Eiern waberte aus dieser Richtung zu ihr herüber, gerade so, als sei es der Mundgeruch eines Ungeheuers, dessen schwarze Zähne sich in den Leib der Insel gegraben hatten.
    Der Norden hingegen versprach blühendes Leben, bunte Farben und wunderschöne Pflanzen. Palmen, wie sie auch auf Aranisa wuchsen und andere Bäume schirmten atemberaubende Blüten ab, die an mannshohen Gräsern wuchsen. Alle Farben, die man sich vorstellen konnte bildeten ein Mosaik der Schönheit: Der azurblaue Himmel über einem ruhigen Meer, dessen Wellen sanft gegen die Küste einer Insel schlugen, auf der sich ein prachtvoller Dschungel stolz präsentierte.
    Im Schatten einiger großer Farnblätter, die weit über den Köpfen von Menschen sprossen, konnte man einige seltsame Kreaturen erkennen. Zweibeinig, mit klauenartigen Füßen, die vier oder fünf Zehen aufwiesen, keine Arme verunstalteten das Bild schlanker Anmut, die einem geschwungenen Hals geschuldet war. Den Kopf gen Boden geneigt, länglich und mit aufmerksamen Augen, pickte ein Schnabel in der Größe einer Kokusnuss Früchte auf. Spitze Stacheln verzierten das Haupt und den Rücken, verliefen sich langsam auf dem kurzen Schwanz.
    Chala hatte ein derartiges Wesen noch nie gesehen und nun zählte sie gleich ein halbes Dutzend. Sie war fasziniert von ihrer Gangart und der ledrigen, rot-braunen Haut. Ihr Kopf ruckte ein wenig vor und zurück, wenn sie liefen, fast so, wie es auch bei Hühnern zu beobachten war.

    Ein Luftzug brachte den Gestank der felsigen Kluft zu ihr herüber, woraufhin sie angeekelt das Gesicht verzog.
    „Igitt, das stinkt!“, rief sie aus und lief mit schnellen kleinen Schritten in Richtung des bunten Waldes.
    „Der Sand ist aber schön!“, frohlockte sie und ließ sich rittlings auf den Hintern fallen, damit sie ihre Stiefel ausziehen konnte.
    Sie zog und zerrte, doch wollte sich das griffige Leder nicht von ihren Füßen lösen.
    „Ich Dummerchen“, giggelte sie, „Ich muss doch erst die Riemen lösen!“
    Sie fummelte einen Augenblick an der Lasche ihres rechten Stiefels herum, ehe sie sich löste. Sie kicherte aufgeregt und streifte sich endlich den schweren Schuh ab. Nun war der andere dran und als auch ihr linker Fuß zum Vorschein kam, sprang sie heiter auf.
    „Aye, da seid ihr ja, liebe Füße!“, begrüßte sie ihre tragenden Körperteile. Ihre Zehen wackelten wie zur Begrüßung und vergnügt hüpfte die unbeschwerte Frau durch den Sand.
    Die feinen Körnchen suchten sich ihren Weg in die Zwischenräume ihrer Zehen, kitzelten sie und ließen sie noch mehr lachen.
    „Hier ist es schön!“, jauchzte Chala glücklich und ließ sich erneut in den Sand fallen.
    Die Wolken über ihr zogen schnell vorüber, nahmen jegliche Form an, die man sich nur vorstellen mochte.
    „Eine Maus! Eine Blume! Und da, ein Nilpferd!“, rief sie euphorisch, „Was ist eigentlich ein Nilpferd?“, fragte sie sich dann und rollte sich aus purer Lust über den Strand. Immer schneller, bis sie gegen einen ihrer Stiefel stieß.
    Ein letztes Mal grub sie die Zehen in den Sand, spürte, wie die Körnchen rau ihre Haut kitzelten. Dann griff sie nach ihrem Schuhwerk und schlüpfte wieder hinein, zog die Riemen fest und sprang auf die Beine.

    „Das Boot brauch‘ ich nicht mehr“, meinte Vered mit einem abschätzigen Blick auf die Nussschale, „Ein Wunder, dass ich es damit bis hier her geschafft habe.“
    Die Dunkelhäutige stieß das kleine Boot mit einem krätigen Tritt zurück ins Meer, wo es von den Wellen begrüßt wurde, willkommengeheißen, wie von einem alten Freund. Berechnend sah sich Chala ihre Umgebung an. Kein Haus oder Hof weit und breit, nur karges, zerklüftetes Ödland zu ihrer Linken und ein wilder Dschungel zu ihrer Rechten. Sie fühlte sich nach Süden hingezogen, schien dort doch das ein oder andere Abenteuer zu warten. Doch mit den Vorräten, die ihr von der Reise über das Meer geblieben waren, würde sie nicht lange überleben. Da die Aussichten zwischen den schwarzen Felsen Zivilisation zu finden sehr gering war, musste sie sich wohl oder übel dem Dschungel zuwenden.
    Sie spie aus. Mit dem Gedanken an die drückende Luft unter dem Blätterdach, der Feuchtigkeit, die einem die Kleider schwer werden ließ, fühlte sie sich an ihre verhasste Heimat erinnert.
    „Grad‘ erst der grünen Hölle entkommen und schon steht man der gleichen Scheiße an einem anderen Ort gegenüber. Wer auch immer auf mich hinabsieht, scheint seinen Spaß zu haben.“
    Ihre Finger suchten nach dem Griff des Messers, welches mit einem Lederriemen an ihrer Hüfte befestigt war. Zwei weitere auf der anderen Seite machten das Set komplett. Der kühle Stahl war beruhigend auf den schwitzigen Fingern und ließen einen klaren Kopf zu.
    Sie nahm ihren Beutel, der aus Leinen gefertigt worden war und mit eine Art ledernen Deckel geschlossen werden konnte, um den Inhalt vor Regen und neugierigen Blicken zu bewahren. Sie zog die Schlaufen auf und warf einen Blick auf ihren restlichen Proviant.
    Ein Laib Brot, ein halbes Stück trockener Hartkäse und ein bisschen Sumpfkraut, ging sie in Gedanken durch und schätzte ab, wie lange sie damit wohl ohne Hilfe – gewollte oder ungewollte – auskommen würde.
    „Zwei oder drei Tage sollten machbar sein“, entschied sie dann und wollte den Beutel schon wieder zuschnüren, als ihre Augen an dem Rauschmittel hängen blieben.
    Ein kleiner Stängel…, ließ sie sich beinahe hinreißen, schloss die Tasche dann aber doch wieder. Später, versprach sie sich selbst und setzte sich für einen Moment des Ausruhens auf einen dunklen Stein inmitten des Sandmeeres.
    „Warum klebt eigentlich überall Sand an mir?“
    Geändert von Chala Vered (11.07.2014 um 13:49 Uhr)

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    An einem Lagerfeuer zwischen hohen Felsen in der schwarzen Schlucht

    Erneut ertönte das Knurren. Boshaft und Gefahr verkündend!

    Joe schob langsam die Beine zur Seite, winkelte sie an und presste sich dann mit dem Rücken den Fels entlang nach oben weg.
    In dieser Bewegung, den Knauf des Schwertes haltend, löste sich die schwarze Klinge aus der Scheide.
    Die Muskeln des Streiters Beliars spannten sich an, seine Sinne schärften sich und er kontrollierte seine Atmung.
    Dann erschien die Schnauze eines Wolfes im Licht der Flammen. Nach und nach folgte der Kopf, die Schultern und dann der ganze Körper.

    Schwarz wie die Nacht war die Kreatur mit leuchtenden blauen Augen beschenkt.
    Anmutig drehte er sich im sicheren Abstand vor Black nach links und nach rechts, behielt dabei den Streiter stets im Auge.
    Black rümpfte die Nase. Angespannt blickte er in die Dunkelheit hinter den Wolf.
    Wenn der Kerl im Rudel unterwegs war, hatte er ein grosses Problem am Hals.

    „Na los, mach dass du Weg kommst!“ krähte er ihn giftig an.

    Der Wolf legte den Kopf schief und fletschte energisch die Zähne.

    „Das wird nicht gut für dich enden mein Freund…. Glaube mir, du bist nicht der erste Wolf den ich zu Schaschlik verarbeite….“


    Langsam näherte sich die Bestie im schwarzen Fell weiter gen Black.
    Er machte kleine Schritte, Pfote für Pfote, aber beständig und vom Hunger getrieben.
    So nahe, wie er nun an Black gedrungen war, war es extrem befremdlich, dass noch keiner der beiden zum Angriff übergegangen war.
    Diese Befremdlichkeit kehrte nun auch bei dem ehemaligen Priester ein.

    „Bei Beliar….du willst wirklich nur fressen oder?“
    harkte er äusserst misstrauisch nach.

    Der Wolf fiepte ( evt bejahend?) und schnupperte energisch gen Rattenspiess.
    Joe schüttelte amüsiert den Kopf und senkte die Klinge.

    „Na gut, dann will ich den Frieden wahren mein Freund! So gesehen sind wir beide zwei streunende einsame Wölfe in der Nacht nicht wahr?“

    Ein Kläffen ertönte, dicht gefolgt von einem weiteren Fiepen.

    „Ist ja gut, hier friss….“

    Joe hielt dem Wolf den Spiess entgegen, jedoch nur für den Bruchteil einer Sekunde. Den kurz darauf, riss der Wolf die Ratte mitsamt Spiess aus der Hand des ehemaligen Assassinen. Leider war die Ratte dem Schwarzwolf zu heiss, woraufhin er seien Beute jaulend fallen liess.

    „Hahaha, ja das geschieht dir recht du Gierschlund!“ polterte der Bärtige lachend los.

    Der Wolf liess sich davon jedoch nicht beirren und begann auf dem Boden das Fleisch wortwörtlich zu zerfleischen.
    Gierig würgte er sich Happen für Happen den Schlund hinunter bis nichts mehr davon übrig blieb.
    Joe schüttelte ungläubig den Kopf und entgegnete trocken:

    "Ähm ja, ist klar....nur nichts für mich übrig lassen."


    Der Wolf legte abermals den Kopf schief und fiepte fragend gen Black.
    Dieser grinste hämisch und fiepte höflich zurück:

    "Neininein, kein Happa Happa für Wolfi Wolfi mehr."

    Der Wolf hob die Schnauze und entliess ein langes Jaulen gen Mond.Dann verschwand er mit zwei Sätzen in der Dunkelheit der Nacht.
    Etwas enttäuscht über den prompten Abgang des Wolfes, spieh Black aus und begann sich einen Stängel Sumpfkraut einzudrehen.

    "Dämlicher und undankbarer Dreckswolf! Frisst mir mein Essen weg und verpisst sich dann einfach. PAh, wenn der meint er könnte mich heute Nacht mit seinem Rudel fressen, dann werde ich ihm zeigen wer hier am längeren Schwert sitzt! Unglaublich sowas!"

  16. Beiträge anzeigen #96
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    Am nördlichen Ende des Dschungels

    Schwül und feucht konnte man das Wetter des heutigen Tages bezeichnen. Ganz besonders galt dies hier im Dschungel südlich der Ländereien von Setarrif.
    Nachdem Joe die schwarze Schlucht hinter sich gebracht hatte und glücklicherweise nicht auf ein Wolfsrudel getroffen war, durchkämmte er, nach einer längeren regenerierenden Rast, eben diesen Dschungel um baldigst die Stadt Setarrif zu erreichen.

    Der Dschungel war eine Abart seiner selbst. Anders als sein Verwandter westlicher Seits, auch als Orkwald bekannt, wuchsen hier tropischere Pflanzen.
    Dies machte den Dschungel bunter aber auch gefährlicher. Viele der Pflanzen hier konnten einem Pferd den Tod bringen, und nicht einmal ein Zehntel davon war dem normalen Wanderer bekannt...
    Joe achtete deshalb, wann immer es ihm möglich war, die Trampelpfade oder gar Strassen zu nutzen, die von anderen für einen sicheren Weg generiert worden waren.
    Auf eben solch einem Trampelpfad erspähte er dann eine Frau mit dunklem Teint, ganz so als sei sie wie Black aus der Gegend Varant hierher gereist.
    Sicherlich, der alte Black hätte die junge Dame ansprechen können, ein kurzer Ruf und sie hätte ihn ebenfalls gesehen. Doch hier draussen im Dschungel wusste man nie, wer sich hinter der Fassade eines einfachen Wanderers befand. Dies galt für Black ebenso wie für die junge Dame mit dem hinreissenden Knackpo.

    So also entschied der ehemalige, nie geweihte Priester des Zirkels um Xardas, die Frau aus sicherer Entfernung zu beobachten.
    Immerhin schien sie den gleichen Weg wie er zu verfolgen, was die Sache angenehmer gestaltete, den wie bereits erwähnt, hatte sie einen echt heissen Hintern...

    So vergingen die Momente des Tages in denen von überall Gezwitscher durch den grünen Dschungel hallte und ab und an ein Wildschwein mit seinem Rudel unselbständiger Babys laut röhrend seinen Weg durch das Grün bahnte.
    Die Sonne schien erdrückend heiss, wurde aber glücklicherweise durch die grossen Blätter der dichten Bäume weitgehendst abgemildert.
    Dennoch schwitzte Black stark, was unter anderem auch mit der wachsenden Begierde auf die Amazone ( so nannte er sie bereits gedanklich) zunahm.

    Er war ihr ein ganzes Stück näher gekommen, ohne dass sie ihn bemerkte ( keine Kunst für einen ehemaligen Elite-Assassinen der Kasbah).
    So erkannte er rasch, dass sie nebst ihrem knackigen Hintern über einen sehr trainierten und wohl geformten Körper verfügte.
    Sie hatte dunkles aber festes Haar und mandelförmige Augen die mit einem undurchsichtigen Schein benetzt waren.
    In den Stunden in denen er sie nun schon "verfolgte", verwirrte sie ihn immer wieder mit merkwürdigen unschätzbaren Manövern.
    Mal lief sie energisch und selbstbewusst, mal wirkte sie verängstigt und verwirrt und manchmal erschien es ihm, als ob sie gerade erst bemerken würde wo sie war.

    Ihm kam der Gedanke, dass sie eine entflohene Sklavin sein konnte. Vielleicht tatsächlich aus Varant, Schiffbrüchig und nun verloren und alleine in diesem Gefährlichen Dschungel, nicht ahnend, dass ein dunkler Schatten über sie wachte.
    Joe grinste wölfisch bei dem Gedanken und schob einen dicken Ast aus dem Weg.
    Genau, er wachte über sie... dies hatte nicht mit dem Säbel in seiner Hose zu tun der nach Interaktion gierte!

  17. Beiträge anzeigen #97
    Krieger Avatar von Chala Vered
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    Am nördlichen Ende des Dschungels

    „Verfluchtes Gestrüpp!“, grummelte Chala leise und schob einen Ast aus dem Weg, der auf den Pfad ragte.
    Es war ihr nur recht gewesen, dass es scheinbar Trampelpfade in diesem Pflanzengewusel gab, denen sie folgen konnte. Neben den schrägen Viechern, die gackernd am Rand des Dschungels grasten, hatten nur wenige Tiere ihren Weg gekreuzt. So war eine Bache mit ihren Frischlingen über den ausgetretenen Boden gestürmt, die die Frau nur mit einem drohendem Grunzen bedachte, ehe sie weitergezogen war. Zusätzlich hatte ein riesiger Moskito in einiger Entfernung ein unglaublich lautes Surren von sich gegeben. Der Blick durch die Büsche auf das Insekt hatte die Dunkelhäutige gewarnt, dass in diesem Wald neben zumeist friedlichen Schweinen auch monströse Gefährlichkeiten zu finden waren. Der Stachel des Moskitos war sicherlich so lang wie ein Finger der Wanderin und sie hatte nicht vor, ihn in ihrer Haut zu spüren.
    Wäre die Fauna jedoch der einzige Blickfang ihrer Aufmerksamkeit gewesen, hätte sie gewiss ruhigeren Schrittes durch das Gestrüpp gefunden. Doch der Anblick einer Pflanze, die ein eben solches Insekt wie den Moskito, der sich auf die vermeintliche Blüte hatte setzten wollen, verschlungen hatte, war Warnung genug keine der hübsch anzusehenden Blumen zu berühren. Wenn es hier Pflanzen gab, die Beute in der Größe eines menschlichen Kopfes machte, dann wäre es mehr als unklug, einer dieser verheißungsvollen Fallen zu Nahe zu treten.
    Der Pfad, dem sie nun schon einige Stunden folgte, gabelte sich plötzlich. Kein Wegweiser verriet die richtige Richtung, wenn es denn eine gab und so blieb Vered nur die Qual der Wahl. Sie jedoch zuckte lediglich mit den Schultern und nahm selbstbewusst den rechten Weg, weil – nun, weil sie eben wollte.
    Das Umfeld änderte sich kein Bisschen und so war auch kein Hinweis darauf zu finden, dass sie die falsche Route gewählt hatte.
    „Wird schon richtig sein“, versicherte sie sich selbst, ohne dabei Versicherung zu brauchen.
    Mit forschen Schritten umging sie Wurzeln und gefährliche Senken, immer nur das Ziel vor Augen: Raus aus dieser bunten Todesfalle.

    „Eins, zwei, drei, Hüpf!“, rief Chala spielerisch aus und übersprang eine hervorragende Wurzel, die eine super Stolperfalle darbot.
    Der mysteriöse Wald war so schön und überall waren allerlei Farben und Formen. Der Baum zu ihrer Rechten schaute gar grimmig drein, während ein Pilz zu seinen Füßen schelmisch grinste. Rot und Gelb, Blau und Grün, Orange und Lila. Blütenblätter säumten die Luft, hingen in unsichtbaren Spinnweben fest und erweckten den Eindruck von Magie. Geschickt wich die junge Frau einem solchen Netz aus und der Bewohner, eine fette Spinne, die lustig gemustert mit vielen Strichen und Punkten war, saß griesgrämig in einer der Ecken ihres Heims.
    „Hallo liebe Frau Spinne“, begrüßte die Waldgängerin das kluge Tier, „Wartest du auf einen guten Fang? Ich habe leider keine Fliegen bei mir, sonst würdest du welche abbekommen!“
    Sie tippte an die Fäden und erschrak, als das Gewebe an ihrer Haut klebte.
    „IHHH!“, ekelte sie sich und wedelte so schnell mit ihrer Hand, dass die Finger vor ihren Augen verschwammen.
    Die Spinne wurde durchgeschüttelt, bis der Faden schließlich riss und eine klaffende Wunde im Herzen der Behausung des Achtbeiners hinterließ. Verschreckt flüchtete der kleine Jäger und ließ eine unglückliche Chala zurück, die noch immer ihre Finger rieb.

    „Herrlich dieser Duft!“, frohlockte sie urplötzlich und ließ ihre Hand los, um sie in die Luft zu strecken und tanzenderweise über den Pfad zu wandeln.
    Der Geruch, der in der Luft lag, berauschte ihre Sinne, beflügelte und verleitete sie dazu, in harmonischer Manier zu Singen und zu trällern.


    Lieber Wald sei gut zu mir
    Zeig mir deine Wunder
    Blütenblätter da und hier
    Die Welt ist gleich viel bunter

    Ob rot, ob blau, ob gelb, ob grün,
    Auf gewundenem Pfad zu wandeln
    Vorbei an Blumen, die herrlich blüh'n,
    Ist eine Freude, die treibt zum Handeln


    Sich drehend und jauchzend berührte die dunkle Schönheit mal hie, mal da ein Blatt oder einen Zweig. Streichelte Rinden und sammelte steinharte Früchte auf, die aus den Wipfeln der Bäume gefallen waren. Es war ein wunderbarer Ort und auch, wenn sie sich – wie so oft – an vergangene Stunden nicht erinnern konnte, misste sie doch keinen Augenblick, da sich ihr hier nun ein Spektakel aus Pracht und Wonne bot, das sie nur so aufsteigen ließ in euphorischen Gefühlen.

    Ein Knacken im Unterholz ließ Chala aufhorchen. Wieder ein Wildschwein? Ein Summen war nicht zu vernehmen, also war es keiner dieser ungewöhnlichen Moskitos. Doch auch kein Grunzen drang an ihr Ohr, so aber ein unheilvolles Zischen, das stark an ein Reptil erinnerte. Ein Lächeln schlich sich in Vereds Gesicht.
    Eine Schlange, dachte sie mit Vorfreude, mit der kann ich mir den Magen vollschlagen. Auf Aranisa gehörten Schlangen wöchentlich zu den Mahlzeiten, waren sie doch leicht zu fangen. Ihre Haut war darüber hinaus äußerst praktisch, um Leder zu fertigen und das Fleisch schmeckte nach einigen Minuten über dem Feuer vorzüglich. Es war saftig und nahrhaft.
    Um das Kriechtier nicht zu verscheuchen hockte sich die Dunkelhäutige hin, suchte die Nähe zum Boden, wo auch ihre Beute sich fortbewegte. Es wehte kein Wind, weshalb sie nicht einschätzen konnte, ob das Tier sie riechen konnte. Ein erneutes Knacken verriet ihr dann jedoch, dass es näher zu kommen schien, da das Geräusch deutlich lauter gewesen war, als beim ersten Mal. Die Jägerin griff nach ihrem Messer an der linken Hüfte, zog es aus seiner Halterung. Der kühle Stahl ruhte zwischen Daumen und Zeigefinger, während sich ihr Arm gemächlich über ihren Kopf hob. Den rechten Fuß schob sie weiter vor und verlagerte das Gewicht auf das linke Bein.
    Sobald sich der Körper des Reptils zeigen würde, wäre es tot. Chala war eine der besten Messerwerferinnen der Insel gewesen und würde sich mit dieser Fähigkeit gewiss auch auf diesem Stück Land in Kürze einen Namen gemacht haben.
    Ein Rascheln im Gebüsch erweckte ihre Aufmerksamkeit und sie wandte sich in die Richtung der Geräuschquelle.
    Moment...eine Schlange bringt keine Zweige zum Brechen, kam es ihr noch in den Sinn, doch es war zu spät den Bruchteil einer Sekunde später sprang ein zweibeiniges Biest aus dem Unterholz, welches mit Klauen bewehrt auf die Wanderin zustürzte. In Panik lief sie ihr Messer in die Richtung des angreifenden Wesens frei, schaute jedoch nicht, ob es sein Ziel fand, sondern duckte sich schutzheischend hinter eine dicke Wurzel, die keinerlei Sicherheit bot.

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    Am nördlichen Ende des Dschungels

    Langsam und bedacht atmend blickte Joe Black über seine rechte Schulter am Rande des Baumes hinter dem er sich versteckte vorbei.
    Die Frau die er nun schon ein ganzes Stück ohne ihres Mitwissends begleitete, hatte einen Stop eingelegt um scheinbar einem Spinnenetz besondere Aufmerksamkeit zu schenken.
    Joe wischte sich den Schweiss mit dem Handrücken seiner linken Hand von der Stirn und wischte diese dann an seiner Hose ab.
    Etwas stimmte mit dieser Frau nicht. Die Götter hatten ihr einen Körper geschenkt an dem alles seinen rechten Platz hatte.
    Dennoch, die Dame schien bei der Verteilung des Verstandes benachteiligt worden zu sein.
    Jetzt wo er ihr so nahe war, konnte er ihren wirren Selbstgesprächen lauschen. Das er sich darauf keinen Reim machen konnte, war für Joe nebensächlich.
    Aber als die Frau mit dem dunklen Hautton plötzlich singend und um sich selbst kreisend in dieser natürlichen Todeszone herumtollte, verschlug es dem Wüstenkind Varants die Sprache.
    Immerhin hatte er sie nun ausgiebig beobachten können. Er hatte gesehen, dass sie gesehen hatte wie gefährlich die Gegend hier war und trotzdem begab sie sich nun so offen naiv in Gefahr?

    "Beliar stehe mir bei. Die Kleine braucht mehr Hilfe als ich angenommen hatte.."
    flüsterte der Bärtige sich selbst zu als er die Nase rümpfend gerade sein Versteck verlassen wollte um die Frau offen anzusprechen. Instinktiv wich er jedoch erneut zurück.

    Er hatte etwas wahrgenommen. Sein Bewusstsein signalisierte ihm Gefahr.
    Und Joe wusste, dass er sich nach Jahren des Trainings und des Kampfes auf sein Bewusstsein und seine Instinkte verlassen konnte.
    Den Körper unter Spannung haltend, die Schwertführende Hand an den Knauf der Klinge haltend, spähte er wachsam durch das dichte Grün.

    Ein Rascheln, ein Knacksen, dann das erschreckte Seufzen der Dame in Not.
    Black hatte den Gegner bereits im Blickfeld. Rötlichgelb schimmerten die Schuppen durch die Blätter der Büsche. Es zischte aggressiv, sich der sicheren Beute volkommen sicher fühlend.
    Die breiten Arme knickten die Äste die sich ihr in den Weg stellten weg, eine Rüstung wie Joe sie seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen hatte, von Schlamm, Blut und Schleim verkrustet, schälte sich nun vollends aus dem Gebüsch.
    Die gelben gierigen Augen waren fest auf die vor Schreck erstarrt Frau gerichtet. Zu guter Letzt folgte der lange, ebenfalls geschuppte Schwanz und peitschte energisch nach links und nach rechts.

    Ein Echsenmensch!

    Die schwarze Klinge löste sich aus Joes Schwertscheide, doch noch ehe er hinter dem Baum hervorsprang, flog bereit ein Messer gen mordlustige Kreatur.
    Die Dame hatte unglaublich schnell reagiert, was ihr ebenfalls gute Instinkte zusprach. Leider war es damit auch schon getan. Als nächstes suchte die Frau eine breite aus dem Boden wuchernde Wurzel als Schutz aus. Gut, wäre sie vier Schritt weiter links hinter die violette äusserst bauchig gewachsene Pflanze gesprungen, hätte diese sie paralysiert und anschliessend Sporen auf sie abgeschossen, die sich, sobald sie mit der Haut in Kontakt kommen, festsaugen an ihrem Blut laben um damit die Pflanze selbst zu nähren.
    So gesehen war die Wurzel also keine schlechte Wahl.

    Der Echsenmenschspäher selbst, erkannte die Chance auf leichte Beute. Agil und aggressiv sprang er der sichtlich eingeschüchterten Frau hinterher und gab so Joe die Möglichkeit, sich ungesehen von hinten zu nähern.
    Dieser nutzte seine Chance und glitt leise mit erhobener Klinge über den erdigen Boden.
    Leider war der grosse stets in Bewegung stehende Schwanz der Bestie im Weg und verhinderte, ein erfolgreiches heimtückisches Meucheln.
    So blieb Black also nur ein beherzter und schwungvoller Sprung nach vorne, mit herabsausender Klinge.
    Ein unnatürlicher Ruck zuckte durch den Arm des Streiters während die Klinge versuchte sich durch die geschuppte Haut zu fressen.
    Der Kampf gegen Echenmenschen war anders als der Kampf gegen Menschen oder Orks. Den sie waren die von der Natur am stärksten geschützten Bestien dieser drei Völkergruppen.
    Hatte er es verletzt? Blut sah er keines obwohl er sehr kräftig zugeschlagen hatte.

    Wie auch immer, die Kreatur hatte durch den wuchtigen Schlag von der Frau abgelassen und war nun zu Black gedreht.
    Zischend warf sie sich mit erhobenen Klauen auf Ihn.
    Für einen kurzen Moment wollte Joe der Bestie eine Schattenflamme ins Gesicht feuern. Doch die Realität hatte ihn ebenso schnell wieder eingeholt, woraufhin er die Klinge drehte und der Kreatur die Breitseite an die Stirn pfefferte.
    Desorientiert flog das Reptil zu Boden riss jedoch Black beim Sturz gleich mit indem der rotierende Schwanz ihm die Beine wegzog.
    Ächzend und überrascht knallte dieser mit dem Rücken auf den warmen erdigen Boden.
    Unweit seine Gesichtes schnappte die Echse mit ihrem fürchterlich stinkenden Maul nach ihm.

    Er könnte nun wirklich Hilfe gebrauchen.

  19. Beiträge anzeigen #99
    Krieger Avatar von Chala Vered
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Chala Vered ist offline

    Am nördlichen Ende des Dschungels

    Die raue Rinde der Wurzel rieb an Chalas linkem Oberschenkel, kratzte und scheuerte. Doch ihr Leben würde sich jedem Moment dem Ende hingeben, in einem Land, das nicht ihres war. Jeden Augenblick würden sich scharfe Krallen in ihren Rücken bohren, Leder, Haut und Knochen zerreißen.
    Nichts dergleichen geschah.
    Ein Fauchen, ein Zischen und ein metallisches Klirren, das bis in die Baumkronen hallte, ließen die Frau gewahr werden, dass sie noch immer lebte, zusammengekauert hinter der Wurzel. Ein vorsichtiger Blick zwischen ihren Armen hervor hätte ihr beinahe den Sprung über die Schippe in Richtung Jenseits beschert. Eine Echse, deren Schuppen gelb-rot aus dem Schatten blitzten lag auf allen Vieren am Boden, den schlangenartigen Kopf in Richtung einer Gestalt gereckt. Mit unglaublicher Geschwindigkeit schnappte das Wesen nach dem Mann, der schutzlos und benommen dem Schlund des Todes entgegensah.
    Vered sprang auf die Beine, griff an ihre rechte Hüfte nach einem weiteren Messer und hob den Arm über ihren Kopf. Der geübte Griff mit Daumen und Zeigefinger und die leicht gebeugte Haltung war für sie selbstverständlich.
    In diesem Moment biss die Bestie zu.

    Einmal.

    Zweimal.

    In schier unmöglicher Geistesgegenwart, hatte der am Boden liegende Kerl sich dem ersten Biss mit einer Rolle zur Seite entzogen. Doch die Zähne waren noch nicht außer Reichweite und so warf er seinen Trinkschlauch direkt in das Maul des Ungeheuers. Spritzend verteilte sich der Inhalt auf dem Kampfschauplatz, wie Blut, das bei einer Wunde den ewigen Kreislauf verließ.
    Die übrigen Fetzen des Trinkschlauchs hingen zwischen den Zähnen der Echse, doch hinderten sie die Bestie nicht daran, auf ihr vermeintliches Opfer zu zu kriechen.
    Chala konnte das Gesicht ihres Retters nicht ausmachen, doch war sie sicher, dass nun er es war, der gerettet werden musste. Dies war der Moment, wo sie ihr Messer entließ. Es spaltete die dicke, feuchte Luft und schlug nach anderthalb Drehungen zwischen den Nasenlöchern des Schuppentieres ein. Ein lautes Fauchen und Zischen war die Folge, als das weiche Fleisch am Kopf des Reptils die rote Flüssigkeit freigab. Der Schmerz und das Blut gaben dem am Boden Liegenden die Gelegenheit, sich aufzurichten. Er warf Chala einen kurzen Blick zu. Sein Gesicht brannte sich für einen Moment in ihr Bewusstsein und auch, als er seine Aufmerksamkeit schon längst wieder dem Feind zugewandt hatte, sah sie noch die wilden Augen aus dem kantigen Gesicht lachen. Fast so, als wollten sie sagen: Komm Schicksal, ich fordere dich zum Kampf!

    Ein letztes Messer blieb der Dunkelhäutigen noch, welches sie zum Wurf bereithielt. Das Biest hatte sich seinerseits wieder auf die dicken Schuppenbeine erhoben und Zischte bedrohlich, ob der doppelten Gefahr, die sich ihm nun entgegenstellte. Anmalische Instinkte trieben es dazu, wieder zum Angriff über zu gehen und mit ausgestreckten Klauen nach dem Brustkorb des Mannes zu lechzen. Der schwarze Stahl des Schwertes zog all das Licht um sich herum auf, sodass es schien, als würde die Finsternis selbst zuschlagen, als es dem Reptil entgegengierte. Es schien nach Blut zu schreien und das Singen des Schwungs hallte über den Pfad. Klauen und Stahl trafen aufeinander und ein Tritt der schwarzen Lederstiefel entzweite die Kontrahenten wieder.
    Vered nutzte die Gelegenheit und warf ihr Messer mit der ihr eigenen Präzision einer Nähnadel, die von geschickten Fingern geführt wurde. Das Geschoss drehte sich zweieinhalb Mal um sich selbst, ehe es dem vermeintlichen Knie des Untiers Verletzungen beibrachte - zumindest hätte dem so sein sollen. Die Klinge glitt an dem harten Schuppenpanzer der Echse ab. Das Biest beachtete ihren Angriff gar nicht und ging erneut mit der Wildheit des Dschungels auf den Kerl mit dem Breitschwert los.
    Chala war unterdes unbewaffnet, ertastete jedoch bei der Suche nach Etwas, das sie als Waffe benutzten konnte, einige seltsam harte, runde Dinger. Sie wusste nicht, was es war, dass da in ihrer Tasche verborgne lag, doch bemerkte
    sie kleine Triebe, die aus den bräunlichen Kugeln sprossen. Sie wunderte sich, dass diese Pflanzen ohne Nährstoffe gedeihen konnte und war für den Moment von dem Kampf abgelenkt, der sich zwischen Mensch und Tier ereignete.
    Ein Stich ließ sie aufschrecken und die Samen zu Boden fallen. Blut ronn über ihre Hand aus einer punktuierten Wunde. Ein Blick auf die Kügelchen zeigten ihr auf die Ursache. An einer der Miniranken war noch Blut zu sehen, welches langsam verblasste und schließlich vollends verschwunden war.
    Geändert von Chala Vered (15.07.2014 um 11:00 Uhr)

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    Auserwählter Avatar von Joe Black
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    Joe Black ist offline

    Am nördlichen Ende des Dschungels

    Der Kampf stellte sich als äusserst fordernd heraus.
    Zu lange war es her, dass Black einen Echsenmenschen als Gegner hatte. Zu sehr waren die damit verbundenen gefahren in Vergessenheit geraten.
    Doch Black liess sich nicht beirren, er hatte erneut den Pfad des Kriegers gewählt und war mehr als gewillt diesen mit erhobener Klinge zu begehen.

    Seine Klinge schnellte nach oben, die Echse wich elegant zurück und konterte mit einem kraftvollen Krallenschlag in Joes Magengegend. Doch auch Black war gut auf den Beinen und schaffte es mit einem Sprung nach Hinten auszuweichen. Sein Blick wich für eine Sekunde von der Echse um zu der Frau zu blicken die bisher inbrünstig am Kampf teilgenommen hatte.
    Verärgert nahm er wahr, dass sie mit glasigem Blick und blutender Hand die Sporen der nahen nach Blut gierenden Pflanze fallen liess.
    Erneut ging die Echse zum Angriff über, und wieder kündigte sie sich dabei mit einem lauten Zischen an und zeigte mit geöffnetem Maul, die spitzen Fangzähne an denen lange grünlich schimmernde Schleimfäden herunterhingen.
    Joe reagierte erneut instinktiv und liess die Klinge zweimal in weiten Kreisen vor sich auf und absausen. Dies hatte nur den Sinn, die Kreatur auf Abstand zu halten, ein Treffer wäre pures Glück gewesen.
    Wie erwartet wich die Kreatur nach links an den Hieben vorbei.
    Joe nutzte dies und stellte bei der letzten Drehung seiner Klinge die Füsse breitbeinig und standfest auf den Boden.
    Seine freie linke Hand umfasste den Knauf unterhalb seiner rechten Hand und er ging leicht in die Hocke.
    Sofort sprang ihn die Echse die sich wieder gefangen hatte, erneut an.
    Doch die schwarze Klinge des ehemaligen Assassinen schnellte bereits wie der Stachel eines Skorpions nach vorne und traf wuchtig die Mitte des Brustkorbes.
    Zuerst sprengte der Harnisch seitlich der Klinge auseinander, dann folgte ein schmatzendes und knirschendes Geräusch ehe die Klinge drei weitere Fingerbreit abtauchte und die Kreatur bluten liess.
    Wölfisch grinsend schwang Black seinen Kopf zur Seite und warf somit die Haare die verschwitzt ihm Gesicht klebten nach hinten.
    Sein Griff festigte sich weiter, seine Beine begannen zusätzlich Druck nach vorne auszuüben.
    Weiter und weiter sank die Klinge so in das Innenleben der Echse. Diese liess sich jedoch nicht beirren und fauchte und zischte energisch und boshaft weiter!
    Die Klauen, nun sichtlich abgeschwächt, versuchten noch immer nach dem Fleisch des Streiters zu greifen und je tiefer dessen Klinge in sie ein sank, desto näher kam er auch den Klauen.
    Allerdings gab es in dieser Situation keine alternative. Joe musste es beenden, hier und jetzt!
    Die Zähne energisch aufeinander beissend, die Muskeln vor Anstrengung bis zum zerreissen gespannt machte der Bärtige einen Schritt um den anderen auf die Echse zu und grub so die Klinge weiter und weiter in den wild zuckenden Leib.
    Blut spritzte nun in Fontänen aus dem breiten Spalt der Wunde über den dafür verantwortlichen Mann. Doch mit jedem Schritt den er machte, schwächelte das widerwärtige Reptil mehr. Die Klauen waren nun endlich im Kontakt mit dem Fleisch von Blacks Oberarmen und die Augen der Echse versprühten noch immer unbändigen Hass und Gier auf das leben des Mannes. Doch Fakt war, dass die Echse bereits im sterben lag und zu viel Blut verloren hatte.
    Sie wusste es, Black wusste und Beliars selbst, der bereits die Pforten für diese niedere Kreatur öffnete wusste es ebenfalls.
    Dann kam der erlösende Ruck, ausgelöst durch die Hände des Streiters der die Klinge einmal um die eigene Achse drehte um die Wunde auszureissen. Ein weiteres Ruck und die Klinge kam frei.
    Der Echsenmensch ging röchelnd zu Boden. Ohne jedoch den Blick von Black abzuwenden, stützte es sich auf seine Klauen während mehr und mehr Blut aus der Wunde trat.
    Das Zischen wurde leiser bis es dann komplett versiegte und auch die mordlüsternen Augen glasig wurden.

    Joe schnaufte schwer und wischte sich so gut es ging das Blut aus dem Gesicht. Es hatte eine ungewohnt bittere Note wie er fand.
    Dann drehte er sich zu der Frau um, die am Boden liegend gen Himmel starrte. Er sah die kleinen Ranken die sich um ihren Fuss gewickelt hatten um sie Stück für Stück zur Plfanze zu ziehen in dessen Bauch sie dann wohl verdaut werden würde.

    "Nicht deine Beute..." zischte Joe zu der Pflanze und zertrat beiläufig die Sporen auf dem Boden.

    Dann hievte er den Echsenmenschen auf seinen Rücken und warf ihn unmittelbar vor der Pflanze zu Boden.
    Sofort lösten sich die Ranken von der Frau und schossen gen Echenmenschleiche. Der Bastard würde ihm ein gutes Mahl abgeben.
    Joe spieh aus, wischte die Klinge grob durchs Gras ehe er sie wieder in die Scheide steckte und warf als nächstes die paralysierte Frau auf seine Schulter.
    Sie mussten hier weg, und zwar schnell.
    Die Echse war alleine und unbewaffnet , also ein Späher. Also gab es da noch mehr. Ausserdem würde das viele Blut hier bald etliche andere gefährliche Kreaturen herbeirufen.
    Er musste einen ruhigen Ort finden. Am besten an einem Bach um sich zu waschen und seine Waffe sowie die von den Klauen verursachten Kratzwunden zu reinigen.

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