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  1. Beiträge anzeigen #61
    Abenteurer Avatar von Urgo
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    Urgo ist offline

    Unterirdisches Tunnelsystem

    Es mochten gut zwei Monde auf und abgestiegen sein, seit Urgo durch die Geröllwand aus Kies und Gestein gebrochen und so in ein ihm völlig unbekanntes Höhlensystem eingedrungen war.
    Längere Zeit hatte er gebraucht bis er wieder bei Sinnen war, dann galt es seine Wunden zu versorgen.
    Da der Ausgang, oder Eingang je nachdem wie man es betrachten wollte, verschüttet war, blieb dem Ork nichts anderes übrig, als dem natürlichen Weg des Tunnels zu folgen.
    Glücklicherweise fand er beim Abstieg durch die Tunnel einige Pilze die er kannte sowie Gelbwurzeln und Katschablüten die nur in feuchtem und dunklen Untergrund blühten.
    Damit vermochte er eine Paste zu kreieren die die Wunde der Scavenger abdichtete und den Heilungsprozess fördern würde.
    Selbige Paste schmierte er sich dann auch rund um seinen gequetschten Fussknöchel ehe er diesen mit einem Stück Leinen abband.
    Beim darauf folgenden Marsch durch die Tunnel, stützte sich Urgo nun vermehrt Einbeinig hüpfend auf seinen Wanderstab.

    Dem Kleinwüchsigen war rasch klar geworden, dass der Tunnel sich immer weiter abneigte, dabei wollte Urgo doch eigentlich lieber ins Gebirge hinauf.
    Doch das Schicksal hatte es anders gewollt. Die Abläufe hatten sich geändert und ihn direkt hierher befördert. In einen Tunnel der eben in die Tiefe reichte.
    Urgo wusste aus Erzählungen, dass eben solche Momente Legenden einläuten konnten.
    Wer wusste schon was ihn da unten erwartete? Vielleicht war es des Schöpfers Wille, dass Urgo diesen Pfad ging um etwas zu tun oder zu finden.

    Also humpelte er eifrig und immer wieder verärgert knurrend wenn er das gequetschte Bein belastete den Tunnel entlang bis er schliesslich in eine grosse Höhle gelangte.
    Urgo selbst hatte solch einen Ort noch nie gesehen. Etliche Höhlen schienen sich in den hohen Wänden rund um ihn herum durch das Gestein zu fressen. Entsprungen waren sie wohl hier.
    Auf einer Ebene weit unter ihm, erkannte er einen alten zerfallenen Tempel.
    Umgeben von Quellwasser, leuchtenden Pilzen und so wie es aussah, von Goblins, ragte das Bauwerk im Herzen der Höhle zu ihm herauf.
    Würde er von hier aus springen und versuchen das Dach des Tempels zu erreichen, würde er Aufprall ihn wohl oder Übel töten.
    Er musste also einen anderen Weg hinunter finden. Doch wollte er überhaupt hinunter?
    Nach einem kurzen hin und her und einigen verbalen Ausuferungen gegenüber dem Schädel der auf seinem Stock thronte entschloss er sich dann aber doch dazu, dass es schlicht Schicksal sein musste, dass er auf diesen Tempel gestossen war.
    Der Schöpfer wollte, dass er hier etwas tat! Oder Fand! Oder zerstörte!

    Wie auch immer, er hatte eine Aufgabe und mit etwas Glück hatte diese auch etwas mit dem erscheinen der Drachen zu tun!
    Und so begann Urgo den Tunnel auf und abzulaufen und aus den Wänden alte dicke Wurzeln herauszulösen um daraus eine Art Seil zu bauen dass er für seinen Abstieg benötigen würde und dass ihm zugleich als Absicherung zur Flucht verhelfen würde.

  2. Beiträge anzeigen #62
    Held Avatar von Nicolei
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    Nicolei ist offline
    Nachdem alle dreizehn Türen einfach nicht nachgeben wollten, warum auch immer, es war ein Graus, entschied er sich im vollen vorhanden sein der Sinne, auf die Buchstaben und Zahlen auf dem Boden.
    In akribischer Millimeterarbeit zeichnete er zunächst ein Pentagramm auf den Boden und lief es ab. Zunächst in uhrzeigerähnlicher Richtung und dann natürlich entgegengesetzt. Verschiedenste Betonungen beim gehen, bis es irgendwie ein abstruses Hüpfen war.
    Doch es half irgendwie, aus irgendwelchen nicht definierbaren Gründen, einfach nicht.
    Anschließend drehte er das Pentagramm in regelmäßigen Abständen um ein paar Grad und versuchte es erneut.
    Der Magier war so vertieft in diese Arbeit, dass ihm die Gefährten gar nicht auffielen, viele machten sich Notizen und errechneten mögliche Kombinationen, die sie immer wieder unter sich austauschten und verbesserten. Es war fast schon eine trübe Stimmung geworden. Jedoch nicht bei unserem Yunarik. Er war seit Stunden am Werkeln, doch zeigte er nichts an Schwäche oder Erschöpfung. Wut hatte er schon, am liebsten würde er diesen blasphemischen Tempel einreißen, verbrennen und die Urnen in seinem Gemach aufstellen. Aber ihn hatte die Rätsellust gepackt.

    Nachdem er mit den Pentagrammen nicht vorwärts kam und er sich gerade die Pfeife stopfte und den Boden, sowie die Türe betrachtete fiel ihm erneut der Schriftzug auf. Den hatte er ja komplett vergessen! "Folgt stets dem geraden Weg, so führt euch Sein Name, im Wechselspiel von Wort und Zahl, eindeutig zum Ziel!" Neulich betrachtete er die Türen. Nun es gab viele Möglichkeiten. Sehr, sehr viele.
    Ausschlussverfahren. Ein gerader Weg. Er dachte nach.
    dumdidum - könntest du bitte leise sein? - dumdidum - bitte, ich fehle dich an! ich muss denken!- Ja? ich auch, was ist nur dein Problem? - Ich habe durst! - 'D' steht für Durst den ich auch habe, 'U' steht für uns dich und mich, 'R' steht für Rauchen, da... Schallend war die Ohrfeige zu hören die er sich selbst gab und riss die ganze Gruppe schlagartig aus ihren Gedanken. Alle warfen ihm einen merkwürdigen Blick zu. Es war nur ein leises Knurren von ihm zu hören ehe er sich wieder der Arbeit widmen wollte.
    War das wirklich Nötig? - Du wolltest ja nicht hören. - Bin ja schon still! - Danke!
    Ausschlussverfahren war das Stichwort.

    Die Türen fünf und neun hatte keine gerade Verbindung, daher fielen diese schon weg. Und in wessen Namen? Woher sollte er den Namen wissen. Vielleicht war das jetzt so eine Egoschiene von dem Rätselmeister, der seinen Namen hier verwiegt hatte. Wer könnte das wissen? "Cortez!" schrie er etwas zu laut, wodurch die ganze Gruppe mal wieder gestört wurde. Er räusperte sich kurz und fuhr in einem angenehmen Ton fort.
    "Der Name des Baumeisters bitte!"
    "Das... das weiß ich nicht!"
    "Oh. Schade. Dann meine Freunde, werden wir hier unten alle sterben! Nachdem wir die Goblins gegessen haben, die Quellen leer getrunken, die Luft verbraucht, alle Bücher verbrannt haben, dann wir werden elendig sterben meine Freunde! Das Ende ist nah! So nahe! Ich spüre es in meinem Nacken!"
    Das ist ein Käfer mein Guter. - Mach mir meine Theatralik nicht kaputt!
    Cortez meldete sich zögernd zu Worte, mit einem berechtigenden Einwand. Sehr zum unwohl sein Nicoleis. Wollte dieser Mensch nicht einfach mal sterben? Aber dennoch lies er den Mann gewähren, in seiner ungewohnten absoluten menschlichen Nächstenliebe. Und seine Idee war gut. Der Tempel wurde im Namen Adanos gebaut!

    Schnell suchte er sich das Wort zusammen. Er fand es auch recht zügig und freudig sprang er von Tafel zu Tafel, die unter seinem Gewicht einrasteten. Schließlich landete er vor der Türe Nummer Sechs. Doch sie öffnete sich nicht. Er blickte sich um. Der Weg stimmte, doch es tat sich nichts.
    Es war Joe der die Idee hatte und Cortez ein Amulett vom Halse riss und es Yunarik zuwarf. Als dieser dann das Amulett in den Schlitz der Türe steckte bebte es wieder und es wackelte und freudig begann der Magier zu tanzen und jauchzte und frohlockte! Wein! Endlich gab es wieder Wein! 'W' steht für Wein, den ich so gern mag...

  3. Beiträge anzeigen #63
    Auserwählter Avatar von Joe Black
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    Joe Black ist offline

    Unterirdischer Tempel

    Lange hatte es gedauert bis Nicolei van Yunarik, der vom Wahnsinn erfüllten, mit seiner verborgenen Genialität das Rätsel löste.
    Als er es dann aber schaffte, löste sich die Angespanntheit von ein jedem der eben noch genervt an den Fingernägeln knabberte oder frohlockend anderen Komplimente machte.
    Rasch hatten sie die runde Kammer verlassen und waren als Traube in den neuen Raum geströmt.
    Dieser Raum, sie konnten es kaum fassen, schien das Ziel ihrer beschwerlichen Reise gewesen zu sein.

    Etwa sechs Schritt breit und knappe zehn Schritt lang und vier Schritt hoch war der Raum gewesen der aus weissem und schwarzen Marmor geschaffen war.
    Poliert versteht sich. An der Decke waren goldene und bronzene sowie silberne Verzierungen angebracht die ein Bild gestalteten.
    Darauf erkannte man viele Menschen aus vielen Städten die auf einer Insel lebten. In der Mitte erhob sich ein Gebirge und darin tummelten sich Kreaturen und Monster.
    Allerdings waren die aus Gold gestalteten Verzierungen dicker und hoben sich somit aus dem Gesamtwerk heraus.
    Goldig zu erkennen war das Bildnis von drei Magiern die zusammen nach den Mächten der Erde griffen um eine Frau ( mittig der Decke) in eine Art Käfig zu bannen.
    Die Magier verwendeten dafür zwei Steine, einer war aus Silber und der andere aus Kupfer.
    Mittig des Raumes, also genau unterhalb des Bildnisses das für alle Anwesenden ganz klar Merideth darstellte, stand ein Podest mit einem roten Samtkissen.
    Die Gruppe lief rasch darauf zu und erkannte, dass auf dem Kissen ein blauer Stein lag der leicht schimmerte und eindeutig starke Energien absonderte.

    Jetzt wo sie alle ( gut der Schwarzork, Azshera und Cortez stranden am Eingang des Raumes und beobachteten misstrauisch) um den Stein herumstanden, bemerkten sie rasch, wie das Gefühl von Liebe, Fürsorglichkeit und Bewunderung für einander stark Anstieg. Und dies bemerkten alle Anwesenden so rasch, dass ihnen klar war, dass dies mit diesem verfluchten Stein in Verbindung stehen musste. Doch dank Lumans aufgewecktem Geist, fanden sie eine Schatulle hinter dem Sockel eingelassen die für den Transport des Steines geschaffen war.
    Rasch wurde mit einem feinen Tuch der Stein vom Kissen in die Schatulle gelegt und diese dann verschlossen und in Joes Umhängetasche verstauten.
    Kaum schnappte das Kistchen zu, löste sich auch das Gefühlswirrwarr aller von einer Sekunde auf die nächste.

    Joe ächzte, als sei ihm eine sehr schwere Last von den Schultern gefallen. Tief atmete er einmal aus und einmal ein, ehe er herumwirbelte und mit boshaften Augen Cortez ins Visier nahm.
    Oh wie lange wollte er dem bastard schon die Fressleiste neu anordnen. Bei jedem verfluchten Rätsel hatte sie dieser Wicht im Stich gelassen obwohl er sicherlich vieles gewusst hatte oder gar kannte. Doch die Wirkung des Steines hinderte Joe an diesem denken und bei jedem negativen Gedanken gegen Cortez verspürte er nur frohlocken und Fröhlichkeit!

    Ekelhaft! Aber wirklich!

    Doch ehe Joe den lang angesetztem Frust Luft machen konnte, erzitterte der Boden unter ihnen dicht gefolgt von Wänden und Decke.
    Risse frassen sich überall in den Marmor, während die Goblins ( nun ebenfalls wieder Herr ihrer Sinne) bereits angefangen hatten den Schwarzork und Elvardo zu attackieren.
    Der Schwarzork hatte keine Mühe seinen Angreifer ausser Gefecht zu setzen, Elvardo hin gegen war recht überrascht von der Wende, wurde zum Glück aber von Olivia und Nicolei geschützt ehe ihm etwas zustossen konnte. In der Zwischenzeit jedoch, krachte ein Teil der Decke hinunter und zerschellte dicht neben der Gruppe die allesamt zur Seite ausweichend springen mussten. Noch immer Zitterte der ganze Komplex und ein jedem wurde klar, dass der Tempel im begriff war in sich zusammen zustürzten.
    Für einen kurzen Moment überlegte sich Joe, warum es so oft üblich war, uralte Bauwerke einstürzten zu lassen sobald ihr geheimer Schatz geplündert worden war?

    Doch er und die anderen hatten keine Zeit darüber nachzudenken. Wie von Affen gebissen rannte die Gruppe über die herunter gestürzte Deckenplattform nach oben und fand sich rasch auf der höchsten Eben des Tempels wieder. Nun erblickten sie das gesamte Ausmass der folgenden Katastrophe.
    Die Quellen die zuvor noch das Gesamtbild des alten Tempels verschönerten, waren zu riesigen Wasserwerfen geworden und fluteten den Tempel. Das Goblinlager vor dem Tempel war bereits vom eisigen blau verschlungen worden und auch der Rest des Tempels brach nach und nach weg.

    Allerdings wachte Beliar über sie, wie sonnst konnte sich Joe erklären, dass nur wenige Schritt über ihnen an einer langen aus Wurzeln bestehenden Lianenseildingens ein kleinwüchsiger Ork hing der ihnen auf orkisch irgendetwas zu brüllte was nur der Schwarzork verstand und sogleich über einen Felsen abspringend nach oben flog um sich am Seil haltend weiter nach oben zu ziehen.
    Die anderen taten es ihm gleich, und Joe half so gut er konnte denjenigen die weniger Beweglich waren als er selbst.
    Nach und nach kletterte ein Mitglied der Gruppe nach dem anderen an dem Seil hinauf nach oben, bis sie alle eine Kette bildeten die sanft über einem vom Wasser ertränkten Tempel hingen.
    Allerdings fehlte einer aus der Reisegruppe.
    Irgendwie hatte es Cortez nicht geschafft das Seil zu erreichen, geschweige den der anfallenden Strömung des Wassers zu widerstehen.
    Am Ende des Seiles hing lediglich Black der mit einem hämischen Grinsen in die Flut unter sich blickte und sich fragte, wie sich Cortez wohl gefühlt haben musste als er nach dem Seil greiffend Joes Ellenbogen wuchtig ins Gesicht bekommen hatte und über die unter ihm wegbrechende Ebene schlitternd gen Abgrund flog.

    Black liebte diesen einen Moment sehr !
    Der Moment wenn er einem dem Tode Sicheren, als letzter in die Augen blicken durfte.

    Dann hob er seine Arme an um sich langsam nach oben zu ziehen.

  4. Beiträge anzeigen #64
    Abenteurer Avatar von Urgo
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    Urgo ist offline

    Unterirdischer Tunnel

    Bei allen Göttern und Dämonen!
    Was war hier verdammt nochmal los?
    Erst knüpfte Urgo mühsam Wurzel an Wurzel und befestigte das wunderwerk von Handarbeitskunst sicher am Ende des Tunnels aus dem er gekommen war.
    Dann machte sich der Kleinwüchsige mutig daran an den Wurzeln herabzuklettern und dann entdeckte er, dass der Tempel in der grossen Höhle einstürzte und gewaltige Wassermassen alles unter sich begruben.
    Doch dies alles Geschah nicht ohne einen Wink des Schöpfers. Den Urgo erkannte in einer Gruppe von Menschen die sich im Tempel befunden hatte ehe das Dach einkrachte, Tashunka!
    Der Schwarzork aus dem Clan der Karreks war aus irgend welchen Gründen hier unten! Und aus irgendwelchen anderen, kaum verständlichengründen, war Urgo hierhergelangt um Tashunka seinen Stammesbruder zu retten!
    Energisch brüllte er daher an seinem Seil hängend gegen das tosen des Wassers:

    "TASHUNKAAAAA!!!!! HIER OBEN ORAK! KOMM UND RETTE DICH EHE ALLES VOM WASSER WEGESPÜHLT WIRD!"

    Zu allem Übel jedoch, war es nicht nur Tashunka der sich mit dem Seil rettete, nein die gesamte Morratruppe schien es ihm gleich zu tun.
    Wie Fanatiker kraxelten sie direkt hinter Tashunka dem Schwarzork an dem Seil hinauf. Urgo selbst hatte den Tunnel bereits wieder erreicht und war bereit auf Tashunkas Befehl hin, die Gruppe Morras mitsamt Seil in die Tiefe stürzen zu lassen.

  5. Beiträge anzeigen #65
    Szieeeeh Fooood!  Avatar von Drakk
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Drakk ist offline
    Seit den frühen Morgenstunden waren sie unterwegs. Mal mehr, mal weniger raschen Schrittes hatten sie sich von der Stadt mit den Goldenen Kuppeln entfernt und waren tiefer ins Landesinnere vorgedrungen.

    Lange hatte der Nordmann das Tempo vorgegeben, selbst als die Dämmerung begann hatte er das Tempo nicht gedrosselt. Erst jetzt, nicht mehr all zu weit vom Gebirge entfernt gab er das Kommando zum Halt.

    Eine kleine Lichtung, ein paar Felsen – das würde für diese Nacht ihr Lager sein. „Wir bleiben diese Nacht hier. Halten Abwechselnd Wache und entzünden ein Feuer. Morgen geht es dann weiter, mit etwas Glück sind wir in Zwei Tagen bereits auf dem Heimweg. Es mag hier zwar ruhig sein, aber bleibt Wachsam. Nicht einmal die Ahnen Wissen was hier vor sich geht.“

  6. Beiträge anzeigen #66
    Schwertmeister Avatar von HerrBrom
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    HerrBrom ist offline
    Wie in der gestrigen Nacht saß Brom rauchend an einem kleinen Lagerfeuer und beobachtete seine Umgebung. Dauernd dachte er im Gebirge ein Flimmern zu erkennen, was wahrscheinlich mit seiner Übermüdung zusammenhing, denn in Wahrheit war alles ruhig. Die letzte Nacht hatte der Junge hellwach in Gedanken verbracht. Hinter ihm im Busch raschelte es, woraufhin er über seine Schulter sah, und bemerkte dass es nur Arsorn war, der schwanzwedelnd mit Fenrin, dem Wolf des Magiers spielte.

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    Ritter Avatar von Turang
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    Turang ist offline
    Noch eine ganze Weile nachdem sie gehalten und ihr Lager aufgeschlagen hatten, saß Turang auf einem Stein. Der Großteil ihrer kleinen Unternehmungstruppe hatte es sich bereits so gemütlich gemacht, wie es irgend ging und war wenigstens in einem unruhigen Schlaf versunken. Er hätte wohl schlafen können, Brom war an der Reihe, Wache zu halten, doch Turang wusste dass er selbst keinen Schlaf finden würde, auch wenn er es versuchte. Schon im Laufe des Tages war ihm bewusst geworden, dass ein Schatten sich langsam über sein Gemüt legte, je näher sie dem Gebirge kamen.
    Der Magier war stets gerne durch die Berge Argaans gewandert, denn auch wenn die Schluchten und Höhlen nur selten friedfertige Kreaturen beherbergten, hatten die schneeverwehten Höhen immer etwas friedfertiges, etwas freies an sich gehabt. Doch nun schienen sie härter, schärfer, kälter, als sie es früher gewesen waren.
    Nachdenklich schüttelte Turang den Kopf, stand von seinem Stein auf und ging die paar Schritte zu Brom herüber, der rauchte, während er in die Flammen blickte. Er sah nur kurz aus dem feuer heraus, als sich Turang neben ihn setzte. In der Hand hielt turang den Becher, den er einst in ebenjenen Bergen gefunden hatte, als er selbst nun ein paar Wochen auf Argaan verbracht hatte. Mit zwei Fingern tippte er leicht dagegen und beobachtete, wie sich der becher mit Wasser füllte. einfaches, klares Wasser wie es sonst nur in Gebirgsquellen zu finden war. Er trank den halben Becher in einem Zug leer.
    "Was glaubst du, in den Bergen zu finden? Ich habe gehört, dass viel über einen Drachen geredet wurde, eine Kreatur Beliars."
    Kurz lachte der Magier bei dem Gedanken auf, der ihm kam.
    "Was für eine Ironie. Ein Wesen des Totengottes, das sich mit Feuer umgibt. Ich habe nie daran geglaubt, jemals einen zu treffen oder eine Zeit zu erleben, in der sie aus den Geschichten und Legenden der Alten zurückkehren. Nun, wir können nur hoffen, wirklich dieses Glück zu haben."

  8. Beiträge anzeigen #68
    Schwertmeister Avatar von HerrBrom
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    HerrBrom ist offline
    Der Junge nahm einen kräftigen Zug seines Sumpfkrautes, und fing an ruhig zu reden.
    "Hmm.. Drachen hören sich wenn ich ehrlich sein soll sehr unwahrscheinlich an.. Ich meine: Wieviele Jahre muss der Drache schon gelebt haben? Mindestens ein paar Jahre... Und dass ohne entdeckt zu werden? Ich hätte eher an schwarze Magie, oder eine Gruppe Druiden gedacht. Vielleicht ein missglückter Versuch.. Aber falls es wirklich ein Drache ist weiß ich nicht wie wir das überleben sollen. Ich kann nicht gut mit einem Schwert umgehen, und mein kleiner Dolch wird sicher nicht viel anrichten. Soviel ich gehört habe sind Drachen imun gegen Klingen... Hat jedenfalls der tätowierte Glatzkopf gesagt, der mich von Varant nach Argaan mitgenommen hat. Er behauptete dass er einst mit einer kleinen Gruppe einen Untoten Drachen gejagt hat... Schwätzer.."
    Er stand auf und lief zu seinem Wolf, den er an einen nahen Baum anband.

  9. Beiträge anzeigen #69
    Krieger Avatar von Rafik
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    Rafik ist offline
    Rafik lag herum und konnte noch nicht ganz einschlafen, einen ganzen Tag im Marsch zu verbringen war sicher nicht einfach, aber müde machte es die junge Klinge nicht. Er bewunderte das Himmelszelt und versuchte die unzähligen Sterne zu zählen, um müde zu werden - erfolglos. Stattdessen fing er an Turang und Brom zuzuhören, welche auch über Drachen sprachen. Gath hatte ihm bereits einmal von Drachen erzählt, aber ob das der Wahrheit entsprach?

    "Keine Angst, Brom. Wenn es ein Drache ist schießt unser Magier ein paar Eispfeile auf ihn und ich ramme ihm meine Klinge durch irgendeine weiche Stelle", lachte Rafik, um das düster angehauchte Thema aufzulockern und schaltete sich einfach in das Gespräch ein, während er herumlag.

    "Zumal wir nicht auf ihn zurennen, falls es einer sein sollte gucken wir, winken und lächeln, hauen wieder ab... und falls es anders kommt, nun ja, es haben schon andere Leute Drachen getötet, wenn man Legenden glaubt, es gibt immer einen Weg. Und wer kann von sich behaupten, überhaupt so einen gesehen oder sogar bekämpft zu haben?", sprach Rafik weiter und grinste breit, ohne dass es in der Dunkelheit sichtbar war.

    "Hauptsache wir gehen der Sache auf den Grund, was auch immer es ist. Es ist mitunter eine Aufgabe von mir die Stadt zu schützen und das ist eine Art es zu tun, wir werden sehen, was uns dieser kleine Ausflug bringt... und so wie ich es in Erinnerung habe, wird sowieso etwas eigenartiges passieren bevor wir ankommen."

  10. Beiträge anzeigen #70
    Ritter Avatar von Turang
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    Turang ist offline
    Vielleicht hätte Turang über Rafiks Worte gelächelt, wenn da nicht seine düsteren Ahnungen gewesen wären. er wollte nicht glauben, dass Rafik schon lange in der Armee diente. Er war jung und hatte noch diesen ungeschliffenen Witz in sich, den die allermeisten Soldaten nur allzu bald verloren.

    "Was auch immer es ist, wir dürfen wohl kaum darauf hoffen, unetdeckt bis dort hin zu gelangen. Ein solches Feuer an einem so kargen Ort wie den Bergen zu entfachen, erfordert etwas, das entweder sehr lange etwas geplant hat oder eine große Quelle magischer macht besitzt. In keinem von bieden Fällen können wir darauf hoffen, dass dieser Grund nicht damit rechnet, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen."

    Mit einem Ast stocherte Turang in den Flammen, die alsbald etwas heller aufloderten. Nach einigen Augenblicken kam Fenris angetrottet und rollte sich zu Turangs Füßen zusammen, der ihn abwesend hinter den Ohren kraulte.

    "Worauf können wir schon hoffen, dass es ist? Mir fällt keine Quell der Magie ein, die ein solches Feuer beschwören kann und uns freundlich zugetan ist. Und wenn es nichts magisches ist, dann spielt es ein Spiel, dann werden wir als Schachfiguren begriffen."

    Er ließ seine Worte in sich widerhallen. Sie klangen düsterer, als sie es noch in seinem Kopf getan hatten, wo sie einfach nur nachdenklich gewirkt hatten.

    "Tut mir leid, wenn ich ein solcher Schwarzseher bin, aber das ist etwas, auf dass ich mir keinen klaren reim machen kann. Mit dem Feuer hatte es schon immer etwas Seltsames..."

  11. Beiträge anzeigen #71
    Schwertmeister Avatar von HerrBrom
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    HerrBrom ist offline
    Der Dieb lehnte sich gegen einen Fels neben Turang.
    "Und wenn es nur ein Trick der Roten war, um Setarrif in Aufruhr zu bringen? Falls dem so wäre, haben sie ihr Ziel erreicht. Ich meine- Magier können vieles vollbringen... Denkt allein an die Geschichten der Barriere im Minental! Ein Werk von Magiern.. weshalb sollte dies dann nicht auch möglich sein? Ach aber was rede ich hier rum.. wahrscheinlich war es nur ein riesiger Troll der von einer übergroßen Explosion zersprengt wurde.. Die von pinken Goblins mit Flügeln verursacht wurde!"
    Bei diesem Gedanken fing Brom leise an zu lachen.

  12. Beiträge anzeigen #72
    Krieger Avatar von Rafik
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    Rafik ist offline
    "Nach der Pest Magier in die Gebirge schicken, eine Explosion hervor rufen und dann darauf warten, dass ein kleiner Trupp auf Erkundungstour geht? Nein, glaube ich nicht, die haben mit sich selbst zu kämpfen. Ich habe mit zwei anderen Kameraden den Hafen in Thorniara in Brand gesetzt, das war auch ein schönes Feuer, aber eine andere Geschichte", erinnerte sich Rafik mit einem Lächeln an die Zeit zurück, in der er neu in Setarrif angekommen und direkt in das Geschehen hineingeworfen wurde.

    Die Nacht war angenehm kühl und gerade strich Rafik ein sanfter Wind durch das Haar. Es störte ihn, dass er nicht mehr die drei goldenen Ohrringe am Ohr hatte. Sie klingelten immer leise, so leise, dass nur er es hörte, aber es war angenehm und beruhingend. Komischerweise war er noch ziemlich gelassen und ließ alles auf sich zukommen, verschwendete keine Gedanken an irgendetwas. Endlich würde er eine Antwort auf die Fragen, die er sich in der letzten Zeit gestellt hatte. Ob er noch einmal vor Minecrawlern, Echsenmenschen oder etwas anderem stehen sollte, war Rafik egal, hauptsache sie erreichten früh ihr Ziel. Mit seiner Klinge an der Seite fühlte er sich sicher, jedoch nicht so sicher wie mit der alten, rostigen Waffe. Diese fühlte sich zu fremd an. Eine andere überraschende Sache war, dass er sich langsam mit der Magie anfreunden konnte. Neben der Koexistenz kam er zum Schluss, dass sie sicher ganz nützlich war, nur musste er mit der Zeit einen Schutz dagegen finden, wenn der Magier feindlich gesinnt sein sollte.

    "Nun gut, ich versuche zu schlafen. Weckt mich wenn ich an der Reihe bin Wache zu halten. Vorzugsweise nach den beiden anderen, gute Nacht", sagte er und drehte sich von den anderen beiden weg.

  13. Beiträge anzeigen #73
    Schwertmeister Avatar von HerrBrom
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    HerrBrom ist offline
    Einige Zeit später, in der kein Wort mehr gefallen war, verabschiedete Brom sich und legte sich auf das Raue Tuch dass er zuvor bereitgelegt hatte. Eine Ewigkeit sah er in die Sterne und versuchte zu schlafen, doch seine Gedanken hielten ihn wach. Er dachte an Drachen, die Reise ins Gebirge, den komischen Glatzkopf aus Varant, und seine Zukunft. Irgendwann wurde er zu müde, bis seine Gedanken keinen Sinn mehr ergaben und er einschlief..

  14. Beiträge anzeigen #74
    General Avatar von Nigel Ascan
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Nigel Ascan ist offline
    Die Nacht war früh zu Ende, als der brummige Drakk die verbliebenden Reisegefährten zum Aufbruch antrieb. Nigel streckte die steifen Gelenke richtete seine Rüstung. Er war abmarschbereit. Auch die anderen brauchten nicht lange und so wurde der Weg ins Gebirge unbeirrt fortgesetzt.

    Während am Abend zuvor Rafik, der Magier und der Neuling darüber rätselten, was sie dort in den Bergen empfangen würde, unterhielt sich Nigel mit dem Rotbart. Er versuchte es zumindest. Aus dem eher wortkargen Nordmann war nicht allzu viel herauszuholen. Immerhin konnte der Schwarzhaarige erfahren, dass der Veteran mit einem Kampfgefährten aus alten Tagen auf der ganzen Insel Jagd auf Orks gemacht hatte. Ebenso hatte sich Nigel für die hervorragende Rüstung bedankt und nachgefragt, ob die Armbrust ihren Empfänger gefunden hatte und ob sie gefiel.

    Das Gespräch verebbte jedoch ziemlich schnell und so lauschten beide kommentarlos den unterschiedlichsten Vorschlägen der anderen drei. Für Nigel war eine Drache am wahrscheinlichsten. Das Gebirge war unglaublich groß und lauerte voller Gefahren. Er kannte sich zwar nicht mit diesen sagenumwobenen Flugechsen aus und hatte auch noch nie eine zu Gesicht bekommen, dennoch konnte er sich vorstellen, dass so eine Kreatur bestimmt lange schlafen konnte und nun eben, aus welchen Gründen auch immer, aufgewacht war. Was dies im Einzelnen zu bedeuten hatte, wusste der Meister der Klingen zwar nicht im Geringsten, doch Angst hatte er deswegen auch keine. Nicht mal vor ihrer Expedition. Einerseits vertraute er voll auf die Erfahrung ihres Anführers. Andererseits, und da kam ihm eine Eingebung, war er ganz froh über ihre tierischen Begleiter. Auch wenn er sie argwöhnisch beobachtete, so wusste er ob ihres Gespürs. Sie würden Gefahr noch viel früher erkennen als sie Menschen. Und es ging ja nur darum, herauszufinden, was dort vor sich ging. Nicht mehr. Entspannt trottete Nigel als Nachhut den anderen hinterher und freute sich des schönen Wetters.

  15. Beiträge anzeigen #75
    Auserwählter Avatar von Joe Black
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    Joe Black ist offline

    Erst im Tunnelsystem, dann am untersten Ende des Weissaugengebriges Nahe des Kastells.

    Kaum hatte die Gruppe den Tunnel erreicht, war sie durch das stete Wackeln der Wände dazu angehalten, diesen rasch zu durchlaufen!
    Klar hatten sie alle den viel zu klein geratenen Ork gesehen, der sie scheinbar gerettet und irgendwie mit dem Schwarzork, der sie mehr oder weniger freiwillig begleitet hatte, unter einer Decke steckte. zumindest nahmen sie dies an da die beiden, nun führend, sich lauthals auf orkisch miteinander unterhielten.
    Doch den Mitgliedern des Zirkels war dies mehr oder weniger gleich. Es galt hier so rasch wie Möglich herauszukommen um der Gefahr zu entgehen.

    Sie hatten den Stein verdammt! Sie hatten es tatsächlich geschafft obwohl es so viele male danach ausgesehen hatte, dass sie versagen würden.
    Joe konnte es kaum abwarten Merideth endlich die frohe Kunde zu überbringen. Sie würde endlich gute Neuigkeiten von ihm erhalten und ihn vielleicht mal nicht mit Schmerzen strafen.
    Den Tod von Cortez würde sie sicherlich verstehen können, es war streng gesehen ja ein... Unfall...

    Als die Gruppe nach längerer spurtartiger Wanderung den Eingang des Tunnels erreichten, mussten sie sich daran machen diesen erst einmal freizulegen.
    eine Arbeit die die bereits mehr als ausgelaugte Gruppe Kraft kostete die sie nicht mehr hatten. Doch sie alle hatten genug geblutet und gelitten um auch diese letzten nicht vorhanden Reserven zu mobilisieren.

    Dann, als der Eingang endlich freigelegt war, fand sich die Gruppe auf einem Plateau aus Fels wieder.
    Sie waren umgeben von Licht, warmen Sonnenstrahlen und frisches Luft!
    Die Augen eines jeden Anwesenden leuchteten vor Zufriedenheit und Dankbarkeit und man konnte das Wohlwollen förmlich in den Atemzügen heraushören.

    Joe blickte zu dem Schwarzork und seinem verkrüppelten Begleiter, ihrem Retter , nicht wissend ob mit der nun erlangten Freiheit der Frieden gebrochen war. Für Joe gab es hier keinen Grund Verrat zu üben. generell hatte er keine Probleme mit den Orks. Aus der Mimik des Schwarzorkes jedoch, lass er heraus, dass er durch die Kunde seines Gefährten einen raschen unspektakulären Abgang bevorzugte.
    Und so war dann auch Ihr Abschied. Man nickte einander anerkennend zu und kehrt sich den Rücken. Die Orks wanderten gen Westen, die Zirkelmitglieder gen Süden.

    Während die Zirkelmitglieder entkräftet den Weg aus dem Gestein hinunter zur grünen ebene marschierten, nahm Joe zum ersten mal war, wie verwahrlost, abgemagert, schmutzig und absolut daneben sie eigentlich aussahen. Nichts und niemand würde sie für die elitären Schwarzmagier halten die sie verdammt nochmal waren!
    Bei Beliar, das Kastell würde viel Wasser für die Zuber brauchen, und viel wein und Speisen für ihre Bäuche!

    Und so wanderte die Gruppe mehr oder weniger schweigend zurück ins Kastell, dass sie noch vor Sonnenuntergang erreichten....

  16. Beiträge anzeigen #76
    Abenteurerin Avatar von Geneviève
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    Geneviève ist offline

    Felsige Pfade

    Der Weg war nicht wirklich nach Genevièves Geschmack, das musste sie zugeben. Stein an Stein reihte sich hier - so weit, so gut, denn auch Steine gehörten zur Natur und verdienten zumeist Respekt und Anerkennung für ihre Geduld mit der Welt und ihr in der Regel freundliches und ruhiges Auftreten, das eine friedliche Koexistenz mit jedweden anderen Lebewesen gewährleistete. Nur von Zeit zu Zeit gerieten verärgerte Felsen in Rage und stürzten sich in tiefe Schluchten. Und noch viel seltener gerieten sie so in Rage, dass sie dabei Tiere oder Pflanzen in ihre abstürze hinein zogen - manchmal auch Menschen, doch das passierte eben und war manchmal sogar selbst von ihnen verschuldet.
    Steinig war der Pfad also, vor allem auch staubig, doch die Tochter des Sees hatte vor allem deshalb nicht allzu viel Spaß an diesem Wegstück ihrer Inselrundreise, weil hier absolut nichts zu gedeihen schien. Nirgendwo spross ein Grasbüschel aus einem verborgenen Spalt, nirgendwo hatte ein Vogel seinen Nistplatz an den steilen Felswänden der südöstlichen Klippen gebaut. Dieser Landstrich schien geradezu leblos, vielleicht sogar lebensfeindlich zu sein. Es war nur ein Gefühl, das das Erdenkind befiel, doch das Mädchen spürte, dass etwas mit dieser Region der Insel nicht stimmte. War das der Ort des Ereignisses, der sie hatte losziehen und nach dem Rechten schauen lassen?

    Es war dunkel in dieser Nacht, selbst wenn man sich an die nächtliche Dunkelheit unter dem Blätterdach Schwarzwassers gewöhnt hatte. Der Wind fegte im Frust über die Trockenheit mit dem Schrei nach Wetterwechsel über die karge Landschaft und zerwühlte die wilde Mähne Genevièves, die wacker immer einen Fuß vor den anderen setzte und hoffte, dass der harte Untergrund mit seiner rauen und unsteten Oberfläche bald einen gewissen Wechsel erfuhr. Weder konnte sie hier allzu gut tanzen, wie sie es noch mit Gwynnbleidd und so manchem Fremden auf den Stegen unterm großen Baum getan hatte, noch blieb ihr bei diesem anstrengenden Marsch die Luft, zu singen oder auf ihrer Flöte zu spielen.
    Plötzlich aber verharrte sie auf der Stelle und kniff die Augen mit Blick auf die ferne Felsspitze ganz im Osten zusammen, in der Hoffnung, die Konturen des Dunklen in der Dunkelheit besser erkennen zu können.
    "War das schon immer da?"
    Zugegeben, dass sie sich das letzte Mal hier unten aufgehalten hatte, war wohl schon einige Jahre her, doch dass sich auf der Felsspitze ins Nichts dort je etwas befunden hätte, war ihr dann doch neu. Und nun? Nun stand dort etwas Großes, etwas Finsteres. Vor allem aber war Geneviève nun neugierig, was sich dort wohl verbergen mochte.
    "Na gut, dann haben wir ja ein Ziel für morgen. Hopp hopp, Sattel die Pferde, Vivi! Hin zum großen Schwarzen auf dem Pfad ins Nichts! Auf auf!"
    In heroischer Pose streckte sie den Zeigefinger in Richtung ihres Ziels aus, lachte dann und machte sich wieder auf den Weg.

  17. Beiträge anzeigen #77
    Provinzheld Avatar von Felix
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    Felix ist offline
    Die Fackeln Loderten im ganzen Anwesen. Eigentlich ein Dunkles Gemäuer durch und durch, war es trotzdem ein belebter Ort für gelehrte und halbwegs Adlige. Bis auf ein Zimmer. Tiefschnaubend erhob sich Felix aus seinen eigenen Fantastereien. In gerader Position stehend, fühlte er plötzlich ein fieses ziehen in seinen Muskeln. Er begutachtete nach langer Zeit seine eigenen Arme und war geschockt wie dünn er mittlerweile war. Er wusste dass es nichmehr gesund war und fühlte sich auch entsprechend unmännlich. Er fühlte sich kaum bereit in den Tag zu starten, dennoch begann er den ersten Schritt. Da stand er nun vor seinem Spiegel, der aus einer braunen ovalen Rustikalholzscheibe bestand, in dessen Mitte der vergleichsweise winzige Spiegel prangerte. Man konnte meinen daran wurde gespart, aber "jedem das was er verdient" bemerkte der Schlingel selbstgefällig, der eigentlich mehr ein Faulenzer als ein ordentlicher Schneider war. Eine winzige Spinne an der Wand neben dem Spiegel interessierte ihn im Augenblick so sehr, dass er begann seinen Finger nach ihr aus zu strecken und ihr Netz grinsend zu zerstören. Dabei sollte er sich eigentlich Quellwasser für Wäsche und Rasur beschaffen, die er so dringend nötig hätte. Die staubige unebene Wand aus Kalkstein brökelte schon seit geraumer Zeit vor sich hin, und jedesmal wenn Felix die Spinne wieder auf seinen Finger bekommen wollte bröckelte mehr herunter. Vielleicht sollte er damit aufhören unnötig Schaden zu hinterlassen, für den er sicher Probleme hätte bekommen können. Nichts in diesem "Apartment" gehörte praktisch ihm, noch nichmal er selber. Egal wie oft er es sich schön redete, egal wie viel er grade vor sich hin brabbelte. Er wusste dass er quasi ein unterbezahlter angestellter war. Er ging seiner lust nach und zerquetschte grinsend die Spinne. Mit diesem Enthusiasmus konnte ihn doch niemand bezwingen und so suchte er nach seinem persönlichen Zuber.
    Geändert von Felix (29.06.2014 um 05:18 Uhr)

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    Gath ist offline
    Einige Tage waren Gath und Traér nun schon damit beschäftigt, mit ihrem ach so lieb gewonnen Fischerbötchen gen Süden zu schippern. Allerdings dieses mal zum Glück mit bedeutend mehr Zeit, bedeutend weniger Gepäck - und die perfekte Arbeitsteilung gefunden: Tagsüber beschäftigte Gath sich damit, das Boot zu steuern, nachts, wenn sie irgendwo an der Küste rasteten - und meistens war das am Rand des Dschungels gewesen - hielt Traér Wache, denn er konnte angesichts der vielen Geräusche mit meist gar nicht mal so harmlosem Ursprung sowieso nicht schlafen. Man könnte auch frotzeln, das waren halt Stadtkinder, die noch nie im Wald gewesen waren, aber andererseits hatte der junge Bootsbauer bei seinen ersten Touren durch die wirkliche Wildniss in der Regel auch nicht gut geschlafen. Aber Übung machte den Meister und so kam jeder zu seiner Ruhe.
    Zumindest, solange sie eben noch nicht die schwarzen Schluchten umfahren hatten. Dort, an der Südostspitze der Insel, waren die Strömungen ziemlich unschön gewesen - die die Küste so steil, dass man eigentlich nicht rasten konnte. An den paar Buchten, die sie gesehen hatten, war meistens alles voller Feuerwarane gewesen und diesen Viechern wollten sie auch nicht mal im Ansatz nahe kommen. Ähnlich wenig wie dem Kastell, dass leicht bedrohlich auf einer dieser Klippen thronte - und von dem Gath gespannt war, ob er es noch einmal von innen sehen würde. Zweimal hatte er das bereits getan - und Traér war entsetzt gewesen, als er ihm das erzählt hatte, denn obgleich der Herr aus Bakaresh war, so ganz wohl hatte er sich mit diesem Gemäuer oberhalb der Stadt nie gefühlt.
    Aber gut, dieses mal nicht, denn vom Wasser aus kam man dort mit nichtmagischen Mitteln nicht herauf und so fuhren sie weiter, unter der riesigen Brücke entlang hin zu den wunderschönen Stränden am Sumpf.
    Und ja, diese Strände waren schön. Nur waren sie riesig und dahinter begann ein relativ undurchdringlicher Landschaftsstrich, hinter dem wiederum erst Schwarzwasser lag...

    "Weißt du, wie weit es noch ungefähr ist?", fragte Traér, den die Gedanken an das nicht so ganz klare Ende ihrer Reise schon beschäftigten, seit er vor kurzem aufgewacht war.
    "Nicht so wirklich. Ich würde mal noch einen halben Tag oder so am Strand entlang fahren. Eigentlich müsste es irgendeine Form vom Pfad geben, der nach Schwarzwasser hinein führt."
    "Aber?"
    "Ähm... Es könnte ihn halt auch einfach nicht geben."
    "Das klingt ja erbaulich."
    "Hmm... Besser, als zu Fuß gehen war das trotzdem."
    "Stimmt auch wieder.
    Ich gehe mal schnell noch zwei, drei Stöcke nachlegen."
    Kritisch beäugte Gath das Feuer, dass sie vor sich entfacht hatten. Eigentlich gegen die vielen Viecher, auf dass ihnen diese nicht zu nah kommen würden, aber irgendwie waren da heute erstaunlich wenige irgendwo zu sehen...
    "Tu das."

  19. Beiträge anzeigen #79
    Lehrling Avatar von Die Echsenmenschen
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    Die Echsenmenschen ist offline
    Ihre Zeit war gekommen. Sie sammelten sich um den einen Drachen im Weißaugengebirge und würden ihn bei seinen kühnen Plänen unterstützen. Jeden Tag wuchsen sie, jeden Tag nahm ihre Zahl zu und jeden Tag sammelten sie neue Erfahrungen auf dieser Insel.


    Menschen und Orks teilten sich noch die sogenannten südlichen Inseln, doch eine neue Macht bahnte sich an, die Zeit für den Aufstieg war gekommen, ihr Meister hatte sich offenbart und mit seinen Schrei ihnen befohlen zu kommen. Sie kamen. Echsenkrieger. Langsam kam die Legion aus den Höhlen der Tiefe, langsam bewegten sie sich vorwärts und eroberten Stück für Stück das Gebirge, vertrieben die Monster des Gebirges und als Nächstes waren die Menschen an der Reihe. Tod und Verwüstung würden sie erfahren.


    Die ersten Späher wagten sich heran, so auch der alte goldbraune Echsenmensch, der einer der erst geborenen war. Er schlich voraus um die Luft zu schmecken und die Lage für sie alle wahrzunehmen.


    Mit seiner groben Klinge, dem Schuppen und Klauen, mit den giftgrünen Augen und der gespaltenen Zunge, dem ledernen Körper und den spitzen Dolch artigen Zähnen, schlich der Echsenkrieger durch den Sumpf. Hier wo das Gebirge in den leichten Sumpf, nahe des Dschungels und der Steinklippen endete, erforschte er, wie viele weitere Späher, die Umgebung unweit des Gebirges. Seine Augen sahen alles und jeden, merkten sich die Farben und Landschaften und mit seiner feinen Nase spürte der Späher alles auf.


    Er folgte schon seit einer geraumen Zeit einer Duftspur, die mit dem salzigen Meerwind herbei geweht wurde. Viele seiner Brüder hatten diesen Geruch bereits zuvor gerochen, es war der Geruch der Menschen. Unerschrocken und leise bahnte sich der Diener des Weißauges seinen Weg durch das Geäst, ehe der Gestank der Menschen immer intensiver wurde. Das Rauschen des Meeres war nah und der Boden war bereits in einen Strand übergegangen. Immer noch im Dickicht versteckt, suchte der Späher nach seinen Opfern. Zahlenmäßig viele Menschen durfte er alleine nicht attackieren, so lautete der Befehl, doch als einer der erst geborenen Diener stand ihn ein Privileg auf Menschenfleisch zu.


    Ein Zischen entfuhr der Bestie und sie visierte ihre Opfer mit den Reptilien artigen Augen an.


    Zeit zuzuschlagen...


    Dennik

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    Gath ist offline
    "Gath?"
    "Hmm?"
    "Hast du das grad auch gehört?"
    "Was sollte man gehört haben?"
    "Da war so ein Geräusch..."
    "Ach komm. Du hörst doch Geräusche, seit wir die Stadt verlassen haben."
    "Aber sowas noch nie... So ein Zischen. Das kam -"
    "Aus dem Wald."
    "Ja."
    "Hmm."
    Irgendwas schien Traér an dem Geräusch ersthaft zu beunruhigen - mehr noch als das Gekreische von meilenweit entfernten Scavengern. Und irgendwie...
    Gath horchte in den Wald hinein. Es war - bis auf einen gelegentlich knackenden Ast sehr sehr still. Als wären alle Tiere sehr weit weg von dem Ort, an dem sie sich gerade befanden.
    Langsam stand er auf.
    "Doch nicht so...?"
    "Scht!", ermahnte der junge Bootsbauer den Träger zur Ruhe. So ganz langsam aber sicher beschlich ihn das Gefühl, dass hier etwas verdammt Ungutes in der Nähe war.
    Vorsichtig angelte er sich einen brennenden Ast - der verdammt rauchte... - aus dem Feuer, als Traér plötzlich einen markerschütternden Schrei ausstieß.
    Schnell wannte er sich um und erhaschte einen Blick auf etwas, was so noch kein Mensch gesehen haben sollte.
    Auf sie rannte etwas zu, ein - Vieh. Von der Statur wie ein Ork, von der Waffe auch - eine verdammt bedrohlich wirkende Axt, sowas, worüber man die Kämpfer der Stadtwache auf Khorinis hatte reden hören. Aber von der Haut... Anders. Irgendwie wie einer der Feuerwarane, die sie am gestrigen Tage gesehen hatten.
    Doch das brachte sie jetzt auch nicht weiter, denn dieses Wesen bewegte sich verdammt schnell auf sie zu. Zu schnell.
    "Renn!", brüllte Gath mit mehreren Sekunden Verzögerung völlig überflüssigerweise. Erstens war dieser Plan offensichtlich, zweitens brachte er überhaupt nichts, so schnell waren sie nie im Leben.
    "Feuer!", brüllte Traér seinerseits zurück, während er erstere Anweisung in die Tat umsetzte und zum Wasser rannte.
    Feuer...
    mit einem beherzten Wurf schleuderte er den Ast, den er in der Hand hielt, auf das heranstürmende Wesen zu, nur um nächsten Moment schon nach einem Weiteren zu greifen.

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