"Wir sollten schauen, dass wir schleunigst hier verschwinden", murmelte Estepho eindringlich.

Avik wusste, dass sein Freund und Ordensbruder Recht hatte. Ihr Auftrag war es gewesen die Novizen zu eskortieren und die Lage um Setarrif auszukundschaften. Beides hatten sie erledigt. Die Novizen hatten sie in der Sicherheit anderer Soldaten zurück nach Thorniara kehren lassen und sie selbst hatten sich durch den Osten der Insel geschlichen. Zuerst hatten sie den alten Wachturm erreicht, hatten mehrere Verstecke gefunden und sich so an den vielen Echsen vorbeischleichen können. Ja, sie waren wie eine Flut. Hunderte von ihnen lauerten zwischen Setarrif und Thorniara. Nicht unwahrscheinlich, dass sie einen Angriff vorhatten. Sie schlichen umher, rochen und zischten, dass Avik regelmäßig ein Schauer über den Rücken glitt. Doch zum Glück blieben sie unbemerkt, sie riskierten nichts und schlugen sich teilweise in den tiefsten Dschungel um den Spähtrupps zu entkommen und diese zu Umrunden. Sie hatten die goldene Stadt erreicht und die Ruine erblickt, die der Drache hier erschaffen hatte. Von Weißauge war zum Glück nichts zu sehen. Entweder er hatte sich in das Weißaugengebirge zurückgezogen, vielleicht um noch mehr Echsen hervorzuholen, oder aber er war hinter den Mauern der Stadt versteckt und wartete auf irgendeine Gelegenheit.

"Wir sollten schauen, dass wir ungefähr den gleichen Weg wieder nehmen, nahe am Dschungel und weit weg von der Straße. Vielleicht haben wir Glück", murmelte Estepho weiter, sichtlich ernst.

"Mh... vielleicht sind die Echsen weitervorgerückt, vielleicht haben sie gar die Brücke nach Thorniara schon erreicht...", meinte Avik.

"Dann haben wir versagt", entgegnete Estepho, "Aber es gibt keinen sichereren Weg und riskieren sollten wir es, oder willst du gen Silberseeburg schleichen?".

"Mit nichten. Tun wir es...", stimmte Avik schließlich zu und die beiden Ordensbrüder machten sich daran ihre schweren Rüstungen anzuziehen. Avik schnürte die Riemen eng und schnappte sich sein Schild.