Portal-Zone Gothic-Zone Gothic II-Zone Gothic 3-Zone Gothic 4-Zone Modifikationen-Zone Download-Zone Foren-Zone RPG-Zone Almanach-Zone Spirit of Gothic

 

Seite 15 von 21 « Erste ... 48111213141516171819 ... Letzte »
Ergebnis 281 bis 300 von 401
  1. Beiträge anzeigen #281
    Drachentöter Avatar von Revan
    Registriert seit
    Sep 2005
    Ort
    Paderborn
    Beiträge
    4.735
     
    Revan ist offline
    Der Magier hatte es fast geschafft, die Berge waren erreicht. Vor ihm und hinter ihm lag im wahrsten Sinne des Wortes ein steiniger Weg. Doch bald werden diese Strapazen ein ende haben. Revan war müde und vollkommen ausgelaugt. Er stellte sich die gleiche Frage, die er sich gestellt hatte, als Ritley ihm die Aufgabe stellte: „Warum ausgerechnet Drakia? Und warum müssen die Wassermagier ausgerechnet am anderen Ende der Insel leben?“

    Wahrscheinlich war es eine Ironie des Schicksals oder die Götter haben sich einfach einem Spaß mit dem Magier erlaubt. Auf seiner Reise hatte Revan gemerkt, dass das Wetter je weiter es nach norden ging besser wurde. Während es in Drakia nebelig und feucht war, schien in Jarkendar die Sonne du es waren kaum Wolken am Himmel.

    Der Magier betrachtete im gang seine müden und erschöpften Füße. Wieder fragte er sich, was in dem Bündel war und vor allem ob es die Mühe wert ist. Er hielt seine Hand an den Bändern des Verschlusses. „Nur ein kurzer Blick…“ Doch er widerstand der Versuchung. Sein Bauch widersprach dem Gedanken sein Versprechen zu brechen. Vielleicht hatte er ja auch Glück und Riordian würde es ihm auch so erzählen. Oder er würde es lassen.

    Revan dachte sich, dass es demnächst vielleicht an der Zeit währe sich einen eigenen Stab zu besorgen. Immerhin, das Weingeschäft war sehr profitabel. Er hortete sein Geld in seiner dreifach verschlossenen Truhe und rührte es nicht an. Vielleicht könnte er sich ja auch einen Stab aus Erz anfertigen lassen? Revan könnte seine Runen einarbeiten lassen und hätte nebenbei das Transportproblem, welches die Runenmagie mit sich trug gelöst.

    Ein erlösender Anblick riss den Magier jedoch aus den Gedanken, er hatte die Tempel von Jarkendar erreicht. Jetzt musste er nur noch Riordian aufsuchen.

  2. Beiträge anzeigen #282
    Ritter Avatar von Tarnum
    Registriert seit
    Mar 2005
    Ort
    ..................Varant Gilde:ZuX
    Beiträge
    1.261
     
    Tarnum ist offline

    Tialk's Prüfung

    Die Abenddämmerung brach herein. Tialk trainierte an einem kleinen Holzstamm, der ungefähr einen halben Meter aus dem Boden ragte, während sich Tarnum auf die Suche nach einem geeigneten Objekt suchte, dass er seinen Schüler als Prüfung anvertrauen konnte. Langsam schritt der Ritter über den Waldboden, vom heiligen Land der Wassermagier. Nur ein paar Gegner hielten Tarnum von seiner Suche ab, diese hielten aber nicht lange gegen den Lehrmeister an. Schon ein paar Stunden war der Ritter unterwegs, bis er irgendwann eine kleine Höhle erreichte, die in der Nähe eines kleinen Sees war. Mit Vorsicht und einer gezogenen Waffe schritt Tarnum in dan Gewölbe. Schon bald bemerkte er, dass er nicht das einzige Lebewesen sei, dass sich gerade in der Höhle befand. Einige Fangheuschrecken haben die Suche nach dem perfekten Prüfobjekt erschwerd. Ein paar Minuten später, erreichte der Goldschmied einen kleinen Raum, wo er sofort drei Sumpfratten sah, die aber anscheindend so damit beschäftigt waren ihr Fell zu putzen, dass sie Tarnum garnicht wahrnahmen. Langsam schritt der Ritter zurück, lief aus der Höhle raus und dann auf Tialk zu.

    "Hey, kannst aufhören. Ich würde gerne, dass du mir folgst."
    "Warum?"
    "Ach, lass dich überraschen."
    "Willst du mich jetzt Prüfen?"
    "Ja, natürlich jetzt, oder hast du was anderess erwartet. Nun komm schon folge mir."
    "Och, öhm wenn du meinst."

    Tarnum nahm den gleichen Weg, den er bei seiner Suche gelaufen ist, um nicht unnötige Gegner zu treffen. Schon bald erreichten sie die kleine Höhle, wo sich die Zielobjekte aufhielten.

    "So, hier rein bitte. Ich gehe vor."

    Der Ritter betrat zum zweiten Mal die Höhle und lief durch das Gewölbe. Ein paar Mal musste er Wurzeln beiseite stoßen, um den Weg frei zu machen. Dann erreichten sie die drei Sumpfratten.

    "Oh, Ratten? Die sehen aber merkwürdig aus."
    "Jep, das sind Sumpfratten. Sehe ich heute zum zweiten Mal, komm erledige sie und bedenke, bleib immer in deiner Ausgangsposition und dann schlag zu."
    "Ich werd's versuchen."

    ...

  3. Beiträge anzeigen #283
    Kämpfer Avatar von Jester
    Registriert seit
    Aug 2005
    Beiträge
    385
     
    Jester ist offline
    Heute stand das gleiche für Jester auf dem Programm wie gestern: Jagen. Das Trio bestehend aus Fiona, Kadire und Jester waren weiter durch den Wald gezogen, hatten dessen Ende jedoch nicht erreicht. Und so galt es mal wieder eine Nacht zwischen den Stämmen der Bäume zu verbringen. Bei der Eiseskälte war das Überleben der Nacht jedoch nicht ohne ein schönes, prasselndes Feuer möglich. Fiona wurde wieder damit beauftragt Feuerholz zu sammeln, Kadire beließ es dabei die Befehle zu erteilen und Jester wurde eben zum Jagen verdonnert.

    Also schlich er wieder durch das Unterholz auf der Suche nach einem Scavenger oder Molerat. Das Fleisch von gestern hatte Kadire gepasst, Jester würde also einen Teufel tun und etwas anderes wie zum Beispiel Wolfskeulen zu besorgen.

    „Das wäre der werten Dame ja nicht genug“,
    sagte der Schürfer grinsend zu sich.

    Im nächsten Augenblick hätte er sich gewünscht, die Klappe gehalten zu haben. Aufgeschreckt von den Worten des Lees preschte ein Scavenger durch die Bäume davon.

    „So ein verdammter Mist“, fluchte der Tollpatsch laut und nahm die Verfolgung auf.

    Er hatte Angst, Angst dass der flüchtende Vogel der letzte sein würde, den er heute zu Gesicht bekam. Wenn er ihn verlieren würde und Kadire davon erfahren würde … er wollte gar nicht daran denken. Im Lauf griff er nach seinem Bogen, er legte noch mal einen unglaublichen Sprint hin, um die Distanz zum Scavenger zu verkürzen dann handelte er. Präzise und schnell legte er den Pfeil an die Sehne, sein Ziel rannte direkt vor ihm in gerader Richtung. Alles was er tun musste, war die Flugbahn berechnen. Das dauerte nur ein paar Sekunden, dann schoss er.
    Der Pfeil segelte durch die Luft und senkte sich langsam. Jester hatte längst wieder angefangen zu rennen, den Pfeil sah er jedoch nicht – nicht am Boden oder im Vogel stecken. Erst nach ein paar weiteren Schritten, entdeckte er eine Blutspur, die im Mondlicht glitzerte. Er musst den Vogel erwischt haben, das Tier quälte sich hier irgendwo herum.
    Wenig später fand Jester sein Ziel, der Pfeil hatte die Flanke des Wesesn durchbohrt. Sein Schwert ziehend schritt er auf den Scavenger zu und erlöste ihn von seinem Leiden. Dann nahm er ihn aus, wie gestern trug er so viel Fleisch mit sich, wie es ihm möglich war.

    „Kadire wird zufrieden sein“, dachte er nur auf dem Rückweg.

  4. Beiträge anzeigen #284
    Waldläufer Avatar von Tialk
    Registriert seit
    Jan 2005
    Beiträge
    190
     
    Tialk ist offline
    Da standen sie nun. Mitten in einer Höhle. Tarnum, Tialk und drei, gleich, wenn alles gut geht,nicht mehr existierende Sumpfratten.
    Na dann, mach dich ans Werk!, sagte Tarnum während er auf die Ratten deutete. Tialk zog sein Schwert. Mit einem metallischen Geräusch zog sich die Klinge aus der Tasche. Tarnum ging einen Schritt zurück damit sein Schüler freie Bahn für seine Prüfung hatte. Der Höfer schritt auf die Tiere zu. Sie bemerkten ihn und fauchten wild in seine Richtung. Diesen Moment wollte Tialk sofort ausnutzen und ließ sein Schwert auf die erste Ratte zu sausen. Sie wich aus.
    Verdammt flink die Biester!, dachte er sich und nahm sofort sein Schwert wieder hoch. Die Ratten waren nun etwas aggresiver geworden und wollten zu dem jungen Kerl vorstoßen. Tialk hielt sie mit gezielten Seitenhieben auf Distanz. Eines der Kreaturen sprang auf den Höfer zu. Es bekam schmerzlich Tialks Schwert zu spüren denn er traf mitten im Sprung der Ratte. Sie flog zur Seite und landete unsanft auf dem Boden. Die größte der drei sprang ebenfalls auf Tialk zu doch diese konnte er nicht sofort abwehren da er noch mit der ersten beschäftigt war. Die Sumpfratte sprang an Tialks Brust und warf ihn dabei fast aber eben nur fast um. Ihre Schneidezähne versuchten sich vergeblich in Tialk hinein zu bohren doch nun machte sich seine Lederrüstung endlich einmal bezahlt. Er warf den Nager wieder zu Boden und als er ihn erstechen wollte kam ihm der dritte zu Hilfe. Diesmal bemerkte Tialk die Gefahr rechtzeitig und traf seinen auf ihn zu rennenden Gegner schwer. Die Ratte lag am Boden mit einer stark Blutenden linken Seite. Gerade als Tialk seinem Leiden ein Ende setzen wollte griff der erste Nager wiedér an.
    Das gibts doch gar nicht, eins muss man den Viechern lassen, sie halten zusammen!
    Das Schwert blockte den Gegner ab. Mit der linken Hand zückte Tialk eines seiner zehn Jagdmesser die er stets mit sich an seinem Gürtel trug. Der Schmied wirbelte herum, mit dem Schwung stieß er seinen Gegner fort und versenkte sein Messer in der schwer nach Luft japsenden Ratte zu seinen Füßen. Ihr leiden wollte er beenden. Nun stand er mit zwei kampfbereiten Ratten in einer Höhle. Da die Nager keinen Angriff starteten ging Tialk nun wieder in den Angriff über. Er ließ mit einem Seitenhieb das Schwert auf eine Ratte zusausen doch diese wich aus und besiegelte somit den Tod der anderen, direkt neben ihr stehenden Sumpfratte. Nun war Tialk nur noch in einen Zweikampf verstrickt. Er stand der größten und kräftigsten der drei nun gegenüber. Wieder hielt er sie mit Seitenhieben auf Distanz und suchte nach einer Möglichkeit den Kampf so schnell wie möglich zu beenden. Die Ratte flitzte nun auf den Schmied zu, er drehte sich zur Seite und versetzte dem Nager einen kräftigen Stoß in den Rücken. Gerade als sie sich wieder umdrehte hatte sie Tialks Klinge schon im Gesicht. Der letzte Schlag ließ sie zur Seite wegfallen. Nun lag der letzte Nager vor Tialk. Der nahm sein Schwert, griff um und stach die Klinge mitten in den Brustkorb der Ratte. Alle drei lagen nun tot in der Höhle. Der Höfer nahm sein blutverschmiertes Schwert in die linke Hand und ging zu der ersten Ratte die er getötet hatte und zog sein ebenfalls nun vom Blut tropfendes Messer aus dem Wanst des Nagers. Nun schritt Tialk auf seinen Lehrmeister zu der am Eingang zu der Höhle stand und alles beobachtet hatte.
    ...

  5. Beiträge anzeigen #285
    Ritter Avatar von Tarnum
    Registriert seit
    Mar 2005
    Ort
    ..................Varant Gilde:ZuX
    Beiträge
    1.261
     
    Tarnum ist offline

    Ende von Tialk's Prüfung

    Nurnoch ein kleines Zucken war zu vernehmen, bis dann schließlich auch der letzte Lebenshauch aus einer der Ratten erlischt war. Tarnum betrachtete sich zufrieden, das Produkt der Ausbildung, die Tialk gerade bei ihm absolvierte. Der Ritter ging nochmal rum, um auch wirklich zu prüfen, ob die Nager alle auch wirklich ins Jenseits befördert worden waren.

    "Mein Gott, dass war wirklich klasse. Boar, hast sie wirklich einem nach dem anderen fertig gemacht. Einfach nur klasse."
    "Danke, was sollen wir mit den Kadavern machen?"
    "Liegenlassen oder mitnehmen um sie als Tropfähe irgendwo aufzuhengen."
    "Ich denke sie liegen zu lassen ist bequemer."
    "Das denke ich auch, komm ich denke wir könnten uns ein Bierchen genehmigen."
    "Hast du denn was dabei."
    "Natürlich, was wäre eine Feier ohne etwas Bier."
    "Also... ok... gehen wir?"
    "Jup, wir gehen."

    Langsam schritten die Gefährten aus der Höhle, an die küle Nachtluft. Viele Wörter wechelten zwischen dem Ritter und dem Tagelöhner, bis sie schließlich an ihrem Lager angekommen waren. Tialk setzte sich auf eine kleine Decke, während sich Tarnum um das Lagerfeuer kümmerte. Schonbald saßen die Gefährten an einem wärmenden Lagerfeuer und die Gespräche liefen, wie ein Wasserfall.

    "Ich fands wirklich toll, dass du auch schon so spontan warst, dein Messer zu ziehen. Das hat mir gezeigt, dass du auch mit deinem Geiste kämpfst und nicht nur mit Muskelkraft."
    "Hehe, danke. Aber die Viecher waren wirklich hartnäckig, hätte nicht gedacht, dass sie so flink sein können."
    "Ja, hab ich am Anfang meiner Ausbildung bei SirUli auch gedacht, ich hatte aber die normale Gattung der Nager hier, dir hab ich mal Sumpfratten vorgelegt, aber haste ja gut überstanden. Ein Bier?"
    "Gerne, was machen wir eigentlich Morgen?"
    "Ich werd mal sehen, ich werd noch darüber nachdenken, aber bis Morgen dauert es ja noch ein weilchen. Also dann Brost."

    ...

  6. Beiträge anzeigen #286
    Benutzer, die ihr Benutzerkonto per E-Mail bestätigen müssen Avatar von Mor'Ka
    Registriert seit
    Jul 2006
    Beiträge
    82
     
    Mor'Ka ist offline
    Fiona war mal wieder am Feuerholz suchen. Sie streifte durch die Wälder am späten Abend und sammelte zwischenzeitig Holz für das Feuer das nun gemacht werden musste. Es war schon ziemlich dunkel als Fiona alles wichtige an Holz gesammelt hatte und wieder zurück zu ihrer Lehrmeisterin Kadire zu gehen.

    Sie stand dann irgendwann vor zwei Bäumen die sehr abgeneigt standen. Fiona legte das Feuerholz auf den Boden und ging mehrere Schritte zurück und zog ihren Bogen. Sie war nun soweit von den Bäumen entfernt das sie nur noch die umrisse erkennen konnte. Die Blonde hon ihren Bogen und spannte den Pfeil, nun machte sie sich ans Zielen. Sie atmete langsam und eröffnete den ersten Schuss. Sie erwischte den Baum, kurz darauf flog der Zweite Pfeil der den anderen Baum traf.

    Fiona konntrolierte danach ihre Schüsse und musste fest stellen das sie sehr gut da getroffen hat wo sie treffen wollte. Das erfreute die Sumplferin und zog die Pfeile wieder aus dem Baum und steckte ihn in ihren Köcher. Danach hob sie wieder das Holz für das Feuer auf und ging zurück zu Kadire.

    Bei ihrer Lehrmeisterin angekommen entfachte Fiona das Feuer und malte auf zwei Bäumen in weitere nähe einen kleinen Punkt. Nun zeigte sie Kadire das, was sie vorhin im Wald geübt hatte.

  7. Beiträge anzeigen #287
    Ritter Avatar von Slim Shady.
    Registriert seit
    Jul 2006
    Ort
    Wüstenräuber/Wüstenvolk Adanaos'/ Skills 4/6 Einhand 2-Bogen 1-Kluftenschneider/ Location: Al Shedim
    Beiträge
    1.525
     
    Slim Shady. ist offline
    Verzweifelt zitterte der Novize in Angesicht der Rune in seiner Hand. Von der Landschaft um ihn herum, bekam er nichts mit, denn er war voll konzentriert auf die von seinem Lehrmeister gegebene Licht Rune. Was hatte der hohe Wassermagier noch gesagt? Er solle sich einfach auf die Rune konzentrieren während er sie in der Hand hielt. Dass wird doch nichts,da könnte ich gleich nen Kieselstein in der Hand halten. Von wegen magisch, bis auf die paar Zeichen ist es eh nur ein Stück Schiefer. Aber naka einmal kann ichs ja noch versuchen.

    Schweiß ran seinen Kopf hinunter, während des Versuches voll und ganz auf die Rune zu konzentrieren. Er hielt sie so fest, das er fürchtete sie würde zerbersten, doch statdessen schien ein die Rune ein wenig zu vibrieren, welches kribbelnd auf seine Hand übersprang. Er verspürte immer mehr kribbeln, doch vor Anstrengung wurde der junge Magielehrling rötlich blau im Gesicht. Verdammt was passiert da? Es soll leuchten nicht vibrieren, was ist mit der verdammten Rune nur los? Dass Zittern wurde so stark, das er es nicht mehr halten konnte, des Novizens Konzentration ließ nach, und der Stein war wieder regungslos. Doch er konnte schwören, dass er ein hellblaues Schimmern sah, doch als er blinzelte, war es verschwunden. Hmm komisch, was ist denn dass grade gewesen? Vielleicht war dass schon der Zauber? Nein das geht ja nicht. Mal sehen ob ich es noch mal schaffe.

    Immer und immer wieder versuchte er den Zauber hervorzurufen. Doch niemals schaffte er es. Jedesmal, wenn er sich richtig auf die Rune eingelassen hatte, schwankte seine Konzentration, was in dazu führte dass er die Rune nicht mehr zum Schimmern bringen konnte. Er hatte keine Idee wie lange er schon geübt hatte, doch nach dem xten Mal erschien Meph hinter ihm.

    “Und schon was erreicht?“, fragte der Lehrmeister. Darauf hin erzählte der Novizen über die ständigen Versuche, vor allem aber dass Schimmern an der Rune. Auch wollte er wissen ob dass schon der Effekt der Licht Rune war, doch die Worte, des Magus widersprachen dem. “Nun du hast in etwa den typische Anfänger Status erreicht. Zu deiner Beruhigung, nein es war noch nicht der volle Effekt. Wenn du die Licht Rune richtig beschwörst wird sie zu einer Lichtkugel, die beliebig, je nach Benutzer Form und Größe annehmen kann. Der Meister einer solchen Lichtkugel kann sie je nach Bedarf bewegen, aber die meisten behalten sie einfach in der Hand.“ Als Meph sah dass der junge Magieanwärter von ihren Worten enttäuscht war fügte er noch hinzu “Aber keine Sorge. Die meisten Lerhlinge schaffen es nicht am ersten Tag, das du die Rune zum Schimmern gebracht hast, war da noch ein Fortschritt.“

    Durch die Worte des Magiers getröstet versuchte der junge Novize des Wassers weiterhin die Lichtkugel zu Beschwören. Er wünschte sich dass der Lehrmeister ihm zeigen könnte wie der Effekt denn aussah, damit er eine Vorstellung hatte, was er erreichen musste. Doch der Wassermagier war anderweitig beschäftigt, und so musste der Waffenschmied eben alleine weiter machen.

  8. Beiträge anzeigen #288
    Auserwählter Avatar von Ronsen
    Registriert seit
    Jul 2005
    Beiträge
    6.217
     
    Ronsen ist offline
    Eine staubige Wolke lag in der Luft. Immer wieder hörte man Geröll von einem Berg herabbrechen, ab und zu schlagen die Steine kurz vor der Gruppe in den Boden. Es war wahrlich eine rauhe Gegend. Die Mannschaft hatte soeben die Felsspalte zwischen zwei der höchsten Berge der Gegend passiert und wanderten nun auf dem, für sie, einzig bekannten Pfad nach Jharkendar. Leichter Nieselregen prasselte auf die verschiedenen Rüstungen der Wandernden, am lautesten konnte man es auf Ronsens stählerner Ritterrüstung vernehmen. Der Regen war der Grund, warum einzelne Felsbrocken ständig von der Steilwand stürzten, die Kalkgesteine der Gegend waren nun mal leicht brüchig. Heftiger Wind tat sein übriges dazu, man konnte sich wahrlich freuen, wenn es endlich mal wieder ruhig wird. Desweiteren war die Gegend wegen der vielen herumsträunenden Bären zu meiden, eine leere Höhle konnte man bloß am Wegrand finden, da sich die Biester schon des öfteren mit Kämpfern der umliegenden Lager angelegt hatten.
    "Können wir nicht endlich eine Höhle aufsuchen? Es ist kalt und die Mannschaft ist echt müde!", schlug einer der Milizen vor.
    Ronsen schwieg eine Weile, dann nickte er kurz.
    "Lasst mich vorgehen, nur um sicher zu sein, dass auch keine unerwarteten Überraschungen auf uns zukommen!"
    "Und wenn du nicht zurükkehrst?"
    Ronsen schaute sich seinen Gesprächspartner genauer an. Es war ein Krieger mittleren Alters von noch guter Statur und Entschlossenheit.
    "Falls ich nicht wieder herauskomme, wirst du die Gruppe sicher zum Ziel leiten, aber sei gewiss, so eine Pelzwurst kriegt mich nicht so leicht klein!"
    Der Milize grinste.
    "Doch zuvor sollten wir eine Höhle finden...", überlegte Ronsen laut.
    ...

    "Und du bist sicher, dass du dort hinein willst?", fragte Trafor, der Milize, dessen Name Ronsen im Laufe der letzten halben Stunde erfahren hatte.
    "Komm bloß nicht auf die Idee mich zu begleiten, du siehst mir noch wie eine der einzigen Personen aus, die den müden Haufen da leiten kann.
    "Ich..."
    "Willst du dich meinem Befehl widersetzten?"
    "Ich wollte bloß sagen, dass ich dir viel Glück wünsche..."
    Ronsen grinste, zog sein Bastardschwert und begab sich in die dunkle, feuchte Höhle. Eine Fackel diente einer genaueren Erkundung der Gänge, doch es gab eigentlich bloß zwei. Einer endete in einer pilzbefallenen Sackgasse, der andere führte in einen hohen Raum voller Stalagniten und Stalagtiten. Von Bären keine Spur, allerding fand der Ritter ein in der Ecke liegendes Skelett.
    "Der arme Kerl...", murmelte Ronsen leise, dann überlegte er, "... oder die arme Frau, wie auch immer..."
    Neben dem Skelett lag ein total verrosteter, blutbeschmierter Dolch; was ihm auch passiert war, es war schon ziemlich lange her.

    "Ihr könnt hereinkommen, hier ist alles leer!", befahl der Ritter der Gruppe, die sich draußen bereits vollregnen ließ. Ein Stöhnen der Erleichterung war zu vernehmen. Ronsen betrachtete einen nach dem anderen, der die Höhle betrat.
    "Außer du...", sprach er und pickte Golsir aus der Menge. Jener stöhnte und maulte, doch es half ihm alles nichts, er war mal wieder gefragt.

    Der Regen prasselte immer stärker auf die beiden und Ronsen stand bereits mit gezogenem Schwert seinem Schüler gegenüber.
    "Los, zieh dein Schwert!", kläffte er ihn an. Jener holte sein Kurzschwert hervor und schaute den Lehrmeister grimmig an.
    "Und jetzt, block mich!"
    Ronsen rannte auf seinen Gegner zu und ließ sein Schwert mit voller Wucht auf die Klinge des Schülers sausen. Jener hatte alle Mühe der gewaltige Kraft des Lehrmeisters standzuhalten, letztendlich musste er nachgeben, woraufhin Ronsen erneut zuschlagen konnte.
    "Los los, greif mich an!"
    Der Ritter schlug immer wieder auf die Verteidigung des Gegners ein und ließ eine total sichtbare Lücke in der Verteidigung, doch Golsir schien sie einfach nicht zu sehen.
    "Immer senkrecht blocken, und versuch zu Kontern, los, sonst gibts kein Essen!"
    Golsirs Wut entbrannte, endlich hatte Ronsen ihn da, wo er ihn haben wollte. Wie eine Furie griff er plötzlich zurück an und nutzte alle neuen Fähigkeiten. Gute Schwünge, Drehungen und Deckungen waren das A und O. Doch er wurde auch nachlässiger und letztendlich konnte Ronsen ihn mit einem etwas stärkeren Schlag entwaffnen. Dann schubste er den Wehrlosen nieder. Er landete im weichem Matsch.
    "Jämmerlich...", spottete der Ritter. Golsir schien sich in einer Phase zwischen Zorn und Verzweiflung zu befinden. Letztendlich überwog der Zorn und er trat Ronsen mit aller Kraft ins Bein. Der Erschrockene verlor das Gleichgewicht auf dem nassen Stein und er landete neben dem Schüler volle Breitseite im Matsch. Dieser keuchte: "Wow, tarnst du dich oder ist das gar kein Matsch auf deinem Gesicht?"
    "Das ist meine Hautfarbe du...", Ronsen begann plötzlich zu lachen. Er hatte den Witz verstanden und konterte: "Du erscheinst mir eher wie ein Matschmonster, schon mal Hautcreme probiert? Ach jetzt seh ichs..."
    Jetzt begann Golsir zu lachen und auch Ronsen begann wieder damit.
    Nach dieser kleinen Heiterkeitseinlage standen beide auf und gingen krumm aber erfreut zu ihren Kameraden in die Höhle...

  9. Beiträge anzeigen #289
    Ritter Avatar von Tarnum
    Registriert seit
    Mar 2005
    Ort
    ..................Varant Gilde:ZuX
    Beiträge
    1.261
     
    Tarnum ist offline
    Ein kleines Regengewölk suchte Jharkendar heim. Tarnum hatte am vorigen Tag Tialk frei gegeben, da er sich wacker gegen die Sumpfratten bewärht hatte. Doch deswegen nahm der Ritter seinen Schüler noch härter ran. Den gesamten Vormittag und Mittag war der Hfer nur damit beschäftigt, Leistungsübungen auszuführen, der Lehrmeister gewährte Tialk nur kleine Pausen zwischendurch und Nahrung gab es für den Tagelöhner nur wenig. Nun sorgte die Tageluft dafür, dass Nebel die Fläche Jharkendars in einen fast Friedhofartigen Ort verwandelte. Nun als Tialk schon fast am Ende seiner Kräfte war, beendete Tarnum die Kraftübungen seines Schülers.

    "Ok, kannst aufhören. Ruh dich noch etwas aus, dann machen wir weiter."
    "Mit was? Hoffe keine Liegestütze und rennerei mehr."
    "Ich wollte eigentlich mit dir einen kleinen Schwertkampf machen, aber du magst anscheinend deine Übungen, die du den ganzen Tag gemacht hast."
    "NEIN! Ich kann nicht mehr."
    "Ach, komm das war nur ein Witz, denkste ich lasse dich noch mehr von diesen Übungen machen?"
    Tialk setzte ein kleines Erleichterungsgrinsen auf.
    "Also, jetzt trink was, dann machen wie weiter."

    Plötzlich kamen von weiten ein paar Schritte, die immer Anfingen lauter und näher zu kommen. Es waren menschliche Schritte, die fast lautlos über das Gras liefen. Tarnum umfasste fest seinen Schwertgriff, und hörte immer weiter auf das symetrische Geräusch. Tialk hatte es auch gehört und bereitete sich ebenfalls auf jede Situation vor. Nun wurden die Schritte immer lauter, der Nebel hinderte die Gefährten, den Geräuscherzeuger zu sehen. Irgendwann ertönte eine leise Frauenstimme.

    "Hallo? Ist da wer?"
    "Ja, sag wer du bist."
    "Tarnum? Sag mal bist du das?"
    "Ähm,... ja. W-Wer will das wissen?"
    "Mal wieder typisch Tarnum." Schallte es durch das umlegene Gebiet.
    "Also, g-gibt euch zu erkennen."
    "Tarnum, kennste sie?"
    "Nicht das ich wüsste? Hoffe es ist eine sie."

    Im Nebel erschienen nun leichte Schattierungen, dann wurde das Bild langsam klarer. Bis irgendwann das Gesicht, der gesuchten zu erkennen war. Es war Anahita.

    "Anahita, du hier? Wieso?"
    "Ich wohne hier."
    "Uff, du hast mich aber erstreckt."
    "Sag mal, erkennst du meine Stimme nicht mehr?"
    "War wohl zu aufgeregt. Also was verschlägt dich hierher?"
    "Ähm, Tarnum wer ist das?"
    "Ach, also Tialk das ist Anahita. Anahita das ist Tialk."

    ...

  10. Beiträge anzeigen #290
    Schwertmeisterin Avatar von Kadire
    Registriert seit
    Jan 2006
    Ort
    Kastell des Zirkels
    Beiträge
    749
     
    Kadire ist offline
    Fiona hatte zwar die ganzen Übungen Kadire gezeigt, aber so ganz überzeugt war die Bognerin von der Leistung ihrer Schülerin nicht. Es war ihr wohl mehr als egal, was sie nun konnte oder nicht.

    Die Adeptin grinste Jester an "Heute machen wir mal einen Rollentausch" , grinste sie und ihre Schüler wurden hellhörig "Heißt das ich draf dich rumkommandieren?" , fragte schon wenige Sekunden später Jester mit freudigen Augen. Wobei es gleich den passenden Blick von Kadire zurückgab, der ihm signalisieren sollte, dass Sie nicht dieses im Sinn hatte.

    "Glaub mir, bis mich ein Mann rumkommandieren würde, wär die Welt eh schon untergangen, also schlag dir diesen total hirnlosen Gedanken mal schnell aus dem Kopf.
    Ich dachte das eigendlich so. Heute wird Fione sich mal um das Abendessen kümmern und Jester sammelt das Feuerholz"


    Zugleich sah die Lehrmeisterin, dass Jester mit seiner Aufgabe keines Weges zufrieden war. "Ich bin doch zu weit aus mehr fähig, als Feuerholz zu suchen" , murrte er und Kadire rollte mit den Augen.
    "Weißte was du Besserwisser. Das werden wir ja nun sehen. Fiona du kümmerst dich nun also um das Essen, dann sehen wir ja wie gut du wirklich mit dem Bogen umgehen kannst und Jester, du wirst Holz sammeln und weil du hier nun groß dein Mundwerk aufgerissen hast, werden wir das ganze doch noch untersützen und deine Ausweichtechniken prüfen. Ein Bogenschütze muss schließlich auch wendig sein"

    Jester schien es zwar nicht zu kapieren, was Kadire nun damit sagen wollte aber das würde er ja nun schon noch früh genug erfahren.
    Schon als Jester anfing, dass Holz zu sammeln, zog Kadire ihren Bogen. "Nun dann mal los" , grinste sie zynisch und schoss den ersten Pfeil in seine Richtung ab. Nicht genau gezielt, aber es sollte ja nur ein Warnschuß sein. Schon als der Leeler bemerkte was Kadire nun eigendlich vor hatte, war er wirklich nicht all zu sehr von der Übung begeistert.

  11. Beiträge anzeigen #291
    Ritter Avatar von Golsir
    Registriert seit
    Aug 2006
    Ort
    Vengard/Silden -- Rang: Seher der Waldbruderschaft
    Beiträge
    1.160
     
    Golsir ist offline
    So mit Schlamm beschmutzt gingen die beiden zurück in die Höhle.
    Die Bürger, Milizen und Waffenknechte saßen um ein Feuer herum und erzählten sich Geschichten über ihre Vergangenheit.
    Golsir setzte sich dazu und plauderte ausgelassen mit, während Ronsen nach dem Verletzten schauen ging.
    "Und, was habt ihr heute gemacht? Bei Innos Gnade, wie siehst du überhaupt aus?", fragte der selbe neugierige Bürger wie gestern, diesmal sichtbar erschrocken über das Aussehen des Waffenknechts.
    Ein breites Grinsen breitete sich in Golsirs Gesicht aus, während er überlegte, was er antworten sollte. "Nun ja, war haben etwas trainiert.. und Meister Ronsen hat so fest zugeschlagen, das er mich einfach zu Boden geschickt hat".
    "Und warum ist er auch so schlammbespritzt?", bohrte der Bürger weiter.
    Golsir wollte seinen Meister nicht bloßstellen, daher log er einfach: "Er wollte mir aufhelfen, aber ich habe ein wenig zu fest an seiner Hand gezogen... so fiel er neben mich in den Schlamm".
    Die Anderen fingen an zu Lachen und hörten dann glücklicherweise auf, den Waffenknecht mit Fragen zu löchern.

    Nach einer halben Stunde erschien Ronsen hinter Golsir.
    "Komm Golsir, wir trainieren weiter".
    "Aber es regnet immer noch wie aus Eimern! Meine Sachen sind gerade erst getrocknet!", protestierte dieser.
    "Dann üben wir eben hier drin", verkündete der Ritter.
    Dem Tischler fiel nichts mehr zu seiner Gegenwehr ein...
    So ging er schließlich mit seinem Meister in den hinteren Teil der Höhle.
    "Wir üben jetzt das Finden der Lücke in des Gegners Abwehr, anschließend das richtige Ausführen von Finten. Morgen kommt dann die finale Prüfung dran".
    Golsir musste schwer schlucken, als er dies höhrte. Er fühlte sich immernoch schwach und unbeholfen mit dem Schwert, daher war sein Selbstvertrauen gleich Null...
    Mit einigem Widerwillen zog er seine Waffe und schritt auf sein Gegenüber zu.
    "Ich werde dich jetzt angreifen und du versuchst durch eine, hoffendlich für dich deutlich sichtbare, Lücke in meiner Abwehr zu schlüpfen und mich zu treffen. Alles klar?"
    Golsir nickte und machte sich bereit. Dann stürmte der Ritter los, schwang seine Waffe über den Kopf und ließ sie auf Golsir niedersausen.
    Jener dachte zuerst ans Blocken, doch dann viel ihm seine Niederlage draußen vor der Höhle ein. Dort hatte er pariert, ist jedoch durch die Wucht des Angriffs zu Boden gegangen.
    Also machte er es diesmal besser.
    Mit einer schnellen Bewegung wich er zur Seite weg und entging so der Attacke seines Gegners, welcher seine Waffe absichtich unbeholfen in die Erde grub.
    Golsir nutzte die Chanche und schlug auf den gepanzerten Rücken des Ritters.
    Mit einem zufriedenen Ausruck drehte dieser sich zu seinem Schüler um.
    "Gut gemacht, du lernst also doch dazu!", lobte er ihn.

    Fünfzehn Minuten später fand sich Golsir beim Training von Finten wieder.
    Es stellte sich heraus, das die Anwendung von Finten Golsir recht gut lag und der Waffenknecht meisterte diese Prüfung recht schnell.
    Später verabschiedeten sich die beiden sehr zufrieden mit der vergangenen Übung.
    Golsir ging zu den Anderen und berichtete ihnen von der Übungsstunde...

  12. Beiträge anzeigen #292
    Auserwählter Avatar von Ronsen
    Registriert seit
    Jul 2005
    Beiträge
    6.217
     
    Ronsen ist offline
    Auch am heutigen Tag ist die Mannschaft bereits sehr lange gewandert und Ronsen überlegte langsam, ob dies der rechte Weg nach Jharkendar ist. Sein räumliches Vorstellungsvermögen war nicht das beste und er war erst zwei Mal hierher gereist, daher entstanden ernsthafte Zweifel. Natürlich gab er diese nicht offen zu und versprach der Mannschaft fast aller halben Stunden, dass sie es fast geschafft haben. Doch immer wieder wurden er und die Gruppe enttäuscht. Zumindest spielte das Wetter einigermaßen mit, ab und zu zeigte sich die Abendsonne noch, wurde dann aber vom Mond und dieser später von dicken Wolkenschichten bedeckt.
    Ronsen schritt vorsichtig an der Spitze der Mannschaft. Zu seiner rechten lag eine hohe Felswand, links zog sich eine tiefe Klippe am Weg entlang. Golsir war zum Ritter hervorgedrungen und fragte nach seiner Ausbildung und ob sie nicht endlich rasten konnten. Ronsen gab nur ein bitteres Grummeln zurück und beauftragte ihn, vorauszugehen und zu schauen, wie weit es noch war. Zugegeben, keine freundliche Art des Adjutanten, aber Ronsen brauchte seine Ruhe und einen klaren Kopf. Nach einer halben Stunde endlich hatten sie einen riesigen Felsbrocken erreicht, der ihnen den Weg versperrte. Golsir stand bereits ratlos davor und schien zu überlegen, wie man alle Menschen da hinüber kriegen sollte. Erst drückte der Ritter den Stein von der einen Seite, doch er regte sich kein Stück. Dann kletterte Ronsen auf den Felsbrocken und sprang auf die andere Seite, um zu schauen, ob er ihn irgendwie regen konnte. Die alten Damen der Gruppe würden es schwer haben, wie er dort hinüberzuklettern. Ronsen rief seinen Schüler zu sich, vielleicht konnte er ja mit seiner Hilfe etwas ausrichten. Als Golsir auf dem Fels stand, starrte er zunächst wie gebannt gen Westen. Da Ronsen dies bemerkte, schaute er auch hinüber und was er da sah, ließ ihn staunen. Die grellen Lichter der Tempelstadt Jharkendar waren in der Ferne zu sehen und erhellten den Horizont.
    "Wow", brachte der Waffenknecht nur hervor.
    "Ein Grund mehr, endlich hier fertig zu werden!", betonte Ronsen.
    Golsir hüpfte vom Felsen und schaute ihn nachdenklich an.
    "Tja...", murmelte der Lehrmeister, "...sieht nach einer Menge..." Doch er wurde von einem Aufschrei unterbrochen. Sofort lugte er über den Fels und was er da sah, gefiel ihm gar nicht. Einer der Bürger hatte seinen Dolch gezogen und hielt ihn an den Hals des verwundeten Waffenknechtes. Die anderen forderte er auf, ihm all ihre Wertsachen zu geben.
    'So ein Spinner!', überlegte Ronsen und schaute nach seinem Schüler, der nebn ihm stand, und dessen Gesicht vor Wut schon rot angelaufen war.
    "Das ist deine Chance!", sprach der Lehrmeister.
    "Wie menst du..."
    "Räum diesen Spinner aus dem Weg und zeig mir, was du gelernt hast, ich werde dich beobachten!"
    Golsir schluckte, sein Gesicht färbte sich jetzt eher weiß und er schien an sich zu zweifeln.
    "Das schaffst du, das ist reine Taktiksache, lass ihn dich aber bloß nicht so leicht kommen sehen."
    "Aber wenn..."
    "Nichts aber, jetzt mach schon!", fauchte der Ritter und gab Golsir einen Schubs. Dieser beäugte ein letztes Mal vorsichtig seinen Gegner. Ronsen war gespannt, wie sich der Waffenknecht schlagen würde...

  13. Beiträge anzeigen #293
    Waldläuferin Avatar von Anahita
    Registriert seit
    Dec 2005
    Beiträge
    102
     
    Anahita ist offline
    Die Initiandin war in den letzten Wochen sehr damit beschäftigt gewesen, alle Vorbereitungen für die Eröffnung ihres Ladens in Jharkendar zu treffen. Anahita hatte ihre Utensilien bestehend aus Barbierzubehör, Seifen, Duftwässern und Stoffen und vielem mehr aus Khorinis geordnet und auch schon einen schönen Platz für ihr Geschäft in Jharkendar ausgemacht.

    Gegen Abend ging sie noch einmal raus, um ein paar Pflanzen und Kräuter in der Umgebung zu suchen. Sie hatte schon verschiedene Blumen wie Rosen und Dahlien getrocknet, die neben verschiedenen Zierkürbissen ihr Geschäft verschönern sollten. Etliche Sorten Kräutertee standen sauber verpackt in Leinensäckchen bereit. Jedoch sollten frische Blumen nicht fehlen. Anahita suchte insbesondere nach Blumen in warmen Herbstfarben. So freute die Händlerin sich besonders, dass sie neben Dahlien mit kräftigen gelben und roten Blättern und auch zartgliedrige orangefarbene Lampionblumen gefunden hatte.

    Anahita hatte über das Blumensuchen die Zeit vergessen und wollte sich gerade in der beginnenden Dunkelheit auf den Heimweg begeben, als sie aus der Ferne Männerstimmen hörten. Sie erschrak, wobei sich ihr die Nackenhaare sträubten, da sie zunächst annahm, es könnten wieder Banditen sein. Anahita hatte wahrlich keine guten Erfahrungen in der Vergangenheit mit herumlungernden Räubern gemacht. Jedoch kamen ihr die Stimmen irgendwie vertraut vor. Neugierig wie sie war, näherte sie sich auf leisen Sohlen den Männern. Sie versuchte möglichst kein Geräusch auf dem Waldboden zu hinterlassen, der überdeckt mit bunten Blättern war. Die Händlerin erkannte die Stimme eines der beiden jungen Männer, der noch mit dem Rücken zu ihr stand. Wie hätte sie auch die Stimme ihres Lebensretters vergessen können. So lief sie fröhlich auf ihn zu und rief: „Adanos sei mit dir, Tarnum!“ Der junge Mann war wohl erstaunt, sie hier im Wald allein zu sehen, was man an seinen erhobenen Augenbrauen sah. Tarnum stellte ihr seinen Begleiter Tialk vor, den er gerade ausbildete.
    Geändert von Anahita (31.10.2006 um 18:59 Uhr) Grund: Planung geändert

  14. Beiträge anzeigen #294
    Kämpfer Avatar von Jester
    Registriert seit
    Aug 2005
    Beiträge
    385
     
    Jester ist offline
    Zwar wusste Jester dass Kadire ihn niemals verletzen wollte – jedenfalls nicht in dem Zusammenhang. Aber trotzdem konnte wohl nur eine Wahnsinnige mit Pfeilen auf einen gebückten, zum Holz sammeln verdammten Mann schießen. Ob sie hier mit Absicht daneben schoss spielte keine Rolle, es konnte ja auch mal schief gehen!

    Der Schürfer hopst durch das Unterholz und griff nach Rinden und altem Brennmaterial. Stetig verfolgt von seiner Ausbilderin. Die lief langsam und genüsslich hinter ihm her und schoss immer wieder dieselben Pfeile auf ihren Schüler, nachdem sie sie wieder aufgehoben hatte.

    Irgendwann wurde es dem Lee dann doch zuviel, seine Arme wurden schwer vom tragen und das Gefühl wie ein dummes kleines Häschen vor dem großen, bösen Fuchs davon zu rennen hatte er keinen Lust mehr. Er richtete sich auf und blickte in die amüsiert dreinblickenden Augen von Kadire. Sie hatte schon wieder einen Pfeil im Anschlag.

    „STOPP! Jetzt reicht es!“,
    sagte der Lee laut.
    „Was denn, willst du dich gegen deine Lehrmeisterin aufrichten?“, fragte die Adeptin ironisch zurück.
    „Nein, nein natürlich nicht. Ich denke nur ich habe genug Feuerholz gesammelt.“
    „So denkst du das?“
    „Ja.“
    „Also gut, dann las uns mal zurückgehen“,
    sagte Kadire etwas enttäuscht und ließ den Bogen sinken.

    Die beiden machten sich zurück zum Lagerplatz, Jester war wirklich neugierig ob Fiona es hinbekommen hatte, etwas zu essen zu besorgen.

    „Ich hoffe du weißt was der Sinn des ganzen war?“, fragte Kadire ihren Schüler.
    „Ja natürlich, deine sadistischen Neigungen zu befriedigen“, antwortete Jester gehässig.
    Die Antwort war ein ziemlich heftiger Schlag auf den Hinterkopf.
    „Hey was soll …“
    „Die erhöhen ja bekanntlich das Denkvermögen“, unterbrach ihn Kadire. „Du hast gelernt besser auszuweichen und unter Druck etwas zu tun! Jedenfalls hast du es versucht …“

    So ganz war Jester nicht überzeugt doch er sagte nichts. Vielleicht bot sich später am Tag noch die Gelegenheit für einen Rollentausch. Er wollte endlich auch mal auf bewegliche Ziele schießen – oder es zumindest lernen. Das sei doch die hohe Kunst des Bogenschießens, dachte Jester, während er und Kadire den Rastplatz erreichten.
    Geändert von Jester (31.10.2006 um 11:13 Uhr)

  15. #295
    Lasseko
    Gast
     
    Lasseko machte sich auf den Weg in Richtung Taverne, er wollte ein wenig durch die Wälder ziehen um eventuell seltene Pflanzen zu finden oder auch das eine oder andere Biest zu erledigen und so ein wenig seinen Vorrat an rohem Fleisch aufzustocken, also machte er sich relativ spontan auf eine kleine Reise
    Es war noch relativ früh am Morgen, eigentlich war es schon fast mittags, aber die Natur war noch nicht erwacht, was aber kein Wunder war, denn es war kein Morgen an dem man gerne aufstand.Der Himmel war grau ohne die kleinste Lücke, durch die die Sonne mit ein paar Strahlen die Menschen erfreuen konnte und man wusste genau, das der Tag nicht anders wird, es war so ein Tag an dem es nie wirklich hell wird und langsam fand sich Lasseko an der Taverne ein und er setzt sich auf die Bank vor ihr und beobachtete die Natur, wie sie langsam aber sicher den grauen Tag begrüßte und so immer gefährlicher, aber auch schöner wurde, denn beispielsweise Scavangern beim frühstücken zu beobachten, ist auch ein schönes Bild.Als der Regen allerdings zunahm, flüchtete er in die wohlig wärmende Taverne, in der wie immer Hochbetrieb herrschte, denn dort gab es keine Unterschiede zwischen schönem Wetter und schlechtem oder Morgen und Abend, wobei an letzterem die Taverne manchmal fast platz.
    Lasseko gönnte sich ein kühles dunkles Paladiner und dachte,was er als nächstes machen sollte.Als Novize wäre es ihm erlaubt die erste Stufe der Magie Adanos zu lernen,aber er könnte auch Bogenschießen spezialisieren oder Einhand erlernen, oder auch, was ihn auch reizte die Kunst des Tiere ausnehmen, die Kunst des Jagens
    Lasseko überlegte ausgiebig, hörte dann aber erstmal auf, denn eines, was er sehr hasste, lief Gefahr zu passieren.
    Das Bier wurde noch warm, wenn er zu lange überlegt

  16. Beiträge anzeigen #296
    Kämpfer Avatar von Jester
    Registriert seit
    Aug 2005
    Beiträge
    385
     
    Jester ist offline
    Der heutige Tag schien doch noch recht interessant zu werden. Nachdem Jester und Kadire den Lagerplatz erreichten, machten sie erstmal Feuer und brieten etwas Fleisch. Fiona hatte es geschafft ein Molerat zu spicken und das fette Fleisch von den Rippen zu schneiden. Angesichts der Tatsache, was Jester heute schon alles durchmachen musste, fühlte er sich sitzend und schmausend am Feuer sehr wohl.

    Doch dann nachdem das Trio gespeist hatte, meldete sich Kadire zu Wort.

    „So Jester, es ist jetzt an der Zeit, dass du lernst auf bewegliche Ziele zu schießen!“
    „Na endlich, ich dachte schon ich …“

    „Ruhe! Heute werden wir noch an mit Holz üben, morgen oder übermorgen – je nachdem wie du dich anstellst, können wir auf echte Ziele schießen.“
    „Auf Holz? Aber ich habe noch keinen laufenden Ast gesehen?“, fragte der Lee ohne zu wissen wovon die Ausbilderin sprach.
    „Das weiß ich selbst, du wirst dir eine Gerätschaft basteln, die dir das üben ermöglicht. Letztendlich sieht das so aus: Drei Holzscheiben, ein Seil.“
    Irgendwelche abstrakten Holzkonstrukte zeigten sich vor Jesters geistigem Auge.
    „Ich sehe schon, du kannst mir nicht ganz folgen.“
    „Nicht ganz, richtig“,
    meinte Jester.

    Kadire packte ihre Tasche und legte sie auf ihren Schoß. Jester hatte sich schon die ganze Zeit gefragt, was in dem ziemlich großen Beuteln wohl drinnen war. Wenig später zeigte es sich: Es waren drei Zielscheiben, wie sie auch auf dem Trainingsplatz der Tempelanlagen zu finden waren. So langsam begann der Schürfer zu verstehen …

    “So, jetzt bohrst du erstmal mit deinem Dolch in jede ein Loch“,
    sagte die Adeptin und warf Jester die dünnen Holzscheiben zu. Dieser setzte die Waffe an um das Aufgetragene zu erfüllen doch Kadire fing das Schreien an.

    „Nicht in die Mitte! Sag mal muss man euch Männer alles erklären? Das Loch kommt natürlich an den Rand, in die Mitte sollst du ja schießen!“
    „Natürlich, entschuldige“,
    sagte Jester und tat wie ihm geheißen.
    „So und jetzt fädele das Seil hier durch die Löcher!“

    Kadire warf ihm ein Fingerdickes Seil zu, welches sie Sekunden zuvor ebenfalls aus der Tasche gezogen hatte. Der Lee steckte das Seil durch die drei Löcher und schaute die Ausbilderin fragend an.

    „So und jetzt gehen wir zu den Bäumen da hinüber. Das Seil muss um die herum gebunden werden und verknotet werden.“

    Nun hatte der Schürfer endlich begriffen, was Kadire vorhatte, wie eine Art Seilbahn sollten die Zielscheiben um die Bäume wandern und Jester sollte auf sie feuern. Kadire oder Fiona würden an dem Seil der Konstruktion ziehen um sie in Bewegung zu bringen. Zusammen mit der Varianz der Geschwindigkeit und der Entfernung, die er zu den Zielen aufnehmen konnte eine wirklich bestaunenswerte Übung. Das hätte Jester der Adeptin gar nicht zugetraut …

    Wenig später war das Seil um die Bäume geschlungen und das Seil scheuerte langsam über die Rinde. Kadire hatte sich erbarmt daran zu ziehen, Fiona sollte selbst noch üben.

    „Also dann bist du bereit?“,
    wollte sie von ihrem Schüler wissen.
    Jester nickte.
    „Gut dann los!“
    Der erste Pfeil sirrte auf die beweglichen Scheiben zu und traf – wenn auch nicht in die Mitte.

  17. Beiträge anzeigen #297
    Ritter Avatar von Tarnum
    Registriert seit
    Mar 2005
    Ort
    ..................Varant Gilde:ZuX
    Beiträge
    1.261
     
    Tarnum ist offline
    Der Vor- und Nachmittag war schnell überstanden. Während Tarnum Tialk mit Schwertübungen beim Training dran nahm, ließ er erstmal Anahita, mit einem Ast, der in etwa die größe eines Schwertes hatte üben. Tialk hatte große Vortschritte gemacht. Noch immer war Tialk kein ersthafter Gegner für den Ritter, aber an manchen Stellen musste der Lehrmeister aufpassen, nicht von der Klinge seines Schülers getroffen zu werden. Tialk setzt geschickt seine Muskelkraft aus und erfand immer mehr Hiebe, wobei manche Effektiver waren als die anderen.

    "So, bist ja doch eifrig dabei. Lass uns mal etwas ausprobieren... Hey Anahita, die Schläge müssen mehr aus dem Körper kommen als aus dem Arm... Ähm wo war ich stehen geblieben, achja wir werden jetzt mal ein Duell machen. Nicht so welche wie wir die vorigen Male begonnen haben, nein, dies wird anders. Siehst du den Ast da? Wir werden uns darauf duellieren, wer Runterfällt hat verloren. Alles klar?"
    "Soweit schon."
    "Ok, lass uns anfangen."

    Tarnum stellte sich als erstes auf den ründlichen Ast, Tialk folgte ihm mit einer leicht verfinsterten Mine. Kaum stand Tialk auf den Beinen, schon setzte ihm der Ritter mit vielen links-rechts Kombinationen zu. Verzweifelt versuchte der Höfer die Schläge abzublocken, doch das gelang ihm gerade mal zwei Sekunden, dann musste er vom Ast steigen.

    "Ey, komm wieder hoch. Nalos es geht weiter."

    Tialk stieg wieder auf den Ast, nur da hatte sich seine Mine um einiges Verfinstert. Nun ließ der Ritter seinem Schüler noch etwas Zeit, sodass er seine Balance auf dem Ast zurecht machte. Als nun Tialk bereit war, versuchte Tarnum erneut, seinen Schüler mit einer Kette von links-rechts Kombinationen aus dem Gleichgewicht zu bringen, doch da schaffte es der Höfer, ihnen stand zu halten. Der Lehrmeister war positiv Überrascht und setzte dem Höfer noch einige Seitenhiebe zu, nach ein paar Sekunden, schaffte es Tialk, einer von Tarnum's Hieben abzuwehren und einen Angriff auf seinen Lehrmeister zu starten. Doch dieser hatte eine Dauer von ungefähr fünf Sekunden, danach drehte Tarnum seinen Schüler mit einem gekonnten Hieb dem Höfer das Schwert aus der Hand.

    "Ach, schade eigentlich, dein Angriff war ziemlich gut. Das nächste Mal musst du dein Schwert ferster in der Hand haben und deine Schwerthand immer angespannt halten, so verhinderst du, dass ein Gegner dich entwaffnet. Ok, trainiere du noch etwas, ich sehe mal bei Anahita vorbei."

    Tarnum warf noch kurz einen Blick zu Tialk, dann wante er sich seiner Schülerin zu. Die sehr große Probleme hatte, überhaupt den Ast zu schwingen.

    "So, bin mit Tialk fertig, was machen die Hiebe?"
    "Die wollen einfach nicht so hinhauen wie ich es will."
    "Kein wunder, du lässt ja auch deinen Arm mehr fallen, als einen richtigen Hieb zu machen. Da wird natürlch die Wucht des Schlages nicht so hoch ausfallen und die Genauigkeit ist dann natürlich nicht gerade nennenswert."
    "Was empfilst du?"
    "Lass deinen Arm nicht einfach fallen, probier mal etwas Schwung in die Flugbahn deines Schwer... Astes zu brigen."
    "Ich werds versuchen so gut ich kann, versprechen kann ich aber nichts."
    "Du brauchst auch nichts zu versprechen, mach einfach deine Ausgaben sorgfältiger und ich bin zu frieden."

    ...

  18. Beiträge anzeigen #298
    Waldläuferin Avatar von Anahita
    Registriert seit
    Dec 2005
    Beiträge
    102
     
    Anahita ist offline
    Die junge Initiandin des Wassers und des friedlichen Ausgleichs fragte sich, was sie hier eigentlich machen würde. Nachdem Anahita durch Zufall Tarnum und seinen Begleiter gestern im Wald getroffen hatte, rannte sie heute schon den ganzen Tag stockschwingend durch den herbstlichen Wald. Ihr innigster Wunsch war es gewesen, nachdem sie aus der Gefangenschaft der üblen Banditen befreit worden war, zu lernen, sich selbst zu verteidgen. Wozu natürlich ein edel geschmiedetes Schwert gehörte. Jedoch was hielt sie jetzt in der Hand?

    Anahita betrachtete den Stock mit dem sie schon auf unzählige Eichen und sonstige starke Bäume eingedroschen hatte: links, rechts, dann wieder andersherum rechts, links, oben, unten, seitlich und so fort. Die Rinde hing schon in Fetzen von dem Ast. Ihre rechte Schulter tat ihr weh. Irgendwie wollte ihr so recht nichts mit dem langen Stock gelingen. Derweil hatten die beiden Männer bei ihren Schertübungen schon deutliche Fortschritte gemacht.

    Tarnum munterte sie mit einem Stockkampf auf: "Vielleicht klappt es ja besser, wenn du gegen mich statt gegen Eichen antrittst". Darauf hatte Anahita natürlich die ganze Zeit schon gewartet und sie rief: "Jetzt zeige ich dir, was ich kann" . So führte sie, wie sie dachte, einen starken direkten Hieb gegen Tarnum's linke Seite aus. Jedoch Tarnum lachte: "Nicht so unbedacht, Initiandin." Der junge Ritter wich geschickt aus und Anahita's Hieb verlor sich ins Leere. Erneut nahm sie Anlauf, wobei sie zunächst leichtfüßig tänzelnd ein paar Täuschungsmanöver vornahm. Diesmal kam sie schon Tarnum mit ihrem Stock näher, wobei er sich auf seinen Abwehrhieb schon mehr konzentrieren musste. So übten beide noch zehn Minuten, während Tialk eine kleine Pause hielt. Tarnum, nicht unzufrieden, sagte zu seiner Einhandschülerin, es wäre Zeit aufgrund der späten Stunde die Übungen zu beenden.

  19. Beiträge anzeigen #299
    Ritter Avatar von Golsir
    Registriert seit
    Aug 2006
    Ort
    Vengard/Silden -- Rang: Seher der Waldbruderschaft
    Beiträge
    1.160
     
    Golsir ist offline
    "Nichts aber, jetzt mach schon!", bellte Ronsen Golsir und schob ihn mit einem kräftigen Schubs nach vorn.
    Der Übeltäter war gerade dabei, die Wertsachen der hilflosen Bürger und Gardler einzusammeln, während er mit dem Verletzten im Schlepptau immer weiter zurückwich.
    Er versucht wohl die Straße runterrennen und dann verschwinden, überlegte Golsir. Das wird ihm aber nicht so leicht gelingen!
    Mit neuem Wut schritt er nach vorn und rief: "Hey Bastard!", der Geißelnehmer schaute überrascht und wütend zugleich zu Golsir hoch.
    "Ja du, du Stück Moleratkot! Lass den Waffenknecht los, oder du bekommst es mit mir zu tun!". Da, als Golsir näher kam, fiel ihm auf, dass es der Gleiche Verrückte wie vor einigen Tagen gewesen war.
    "Du kennst mich doch noch, oder?", grinste der Tischler.
    Das verkrampfte Gesicht des Übeltäters lief rot an, seine Augen weiteten sich vor Zorn und die Arme zuckten, als er die Klinge fester an die Kehle seiner Geißel drückte.
    "Bleib weg, oder dein Milizen-Freund hier wird sterben, so wahr ich Begarus heiße! Bleib weg von mir!", brüllte er und gab dem Verletzten einen kräftigen Tritt mit dem Schienbein. Dieser schrie schmerzvoll auf und versuchte sich dem Griff seines Peinigers zu entwinden, war aber nicht stark genug...
    Golsir wollte gerade sein Schwert ziehen, doch er erkannte die Situation als aussichtslos...
    Zwischen ihm und seinem Gegner waren es nun nur noch knapp 15 Meter, Golsir konnte die Wölkchen, die der Atem seines Rivalen bildete genau erkennen...
    Er wollte schon fast die Hoffnung fahren lassen, da ertönte eine leise Stimme aus der Menge der Bürger: "Psst... Golsir!". Dieser schaute überrascht zu dem Rufer und erkannte den blonden Burschen, mit dem er sich oft in der Höhle unterhalten hatte.
    Er gab dem Waffenknecht ein Zeichen mit dem Kinn, welches in Richtung Begarus zeigte, doch Golsir verstand die Geste nicht ganz.
    Bevor er etwas erwidern konnte, stürzte der Blondschopf aus der Menge und rannte auf den Geißelnehmer zu.
    Dieser konnte seine Überraschung nicht verbergen, als sich sein Angreifer mit Wucht gegen ihn warf.
    Begarus musste seinen Gefangenen los lassen, denn er stürzte nach hinten und schlug schwer mit dem Kopf auf die Straße auf.
    Da blieb er regungslos liegen.
    Golsir entführ ein Seufzer, als er dies sah und eilte zu dem verletzten Waffenknecht, kniete sich neben ihn und fragte: "Blutest du schlimm?".
    "Ja...", krächzte dieser. Tatsächlich war die Wunde an seiner Kehle lang, aber nicht sehr tief.
    "Ronsen! Er ist schwer verletzt! Kümmer dich bitte darum, sonst verliert er einen Haufen Blut!".
    Der Ritter stand einige Augenblicke neben Golsir und nahm den Blutenden mit, drehte sich jedoch noch mal um und sprach zu dem Tischler: "Eigentlich solltest du ihn erledigen. Das macht 70 Liegestützen!".
    Die vorwurfsvolle Miene des Ritters lief Golsir den Kopf senken, während er sich selbst wegen seiner Unfähigkeit schimpfte.
    Als er wieder aufblickte, sah er den Blondschopf grinsend auf ihn zukommen.
    Er wollte gerade "Gut gemacht, Kleiner" sagen, als sich hinter ihm etwas regte.
    Der bewusstlos geglaubte Begarus erwies sich nun als gar nicht so bewusstlos, eher als grenzenlos wütend.
    Mit einem Schwert in der Hand richtete er sich auf und stürmte dann auf den Ahnungslosen Blondschopf los.
    "Pass auf!", schrie Golsir, doch bevor sich der Bürger umdrehen konnte, hatte der verrückte ihn erreicht.
    Mit einem Aufschrei schwang er seine Waffe über den Kopf und drohte den Blondschopf von hinten zu erstechen.
    Mit einer blitzschnellen Bewegung fuhr Golsirs Hand in seine Manteltasche, zog den Dolch Meuchler heraus und warf ihn mit atemberaubender Geschwindigkeit nach dem Attentäter.
    Dieser fand ihn -bevor er wusste wie ihm geschah- in seinem Oberschenkel wieder.
    Mit einem zornigen Schrei riss er den Doch aus seiner Wade und schlug vergebens nach dem Blondschopf, welcher die Chance genutzt hatte, um auszuweichen.
    Dann erblickte er Golsir.
    Mit rotunterlaufenen Augen stürmte er nun humpelnd auf den Tischler zu, der ihn mit gezückter Waffe und Kampfhocke begrüßte.
    Die Klingen prallten aufeinander und Golsir fühlte sich so stark wie noch nie, aus welchem Grund auch immer. Die Menge um ihn herum, der Wald... einfach alles verlor plötzlich an Bedeutung, er konzentrierte sich voll und ganz auf sein Gegenüber und seine Waffe.
    Die Rivalen umkreisten einander, stürmten dann wieder aufeinander zu.
    Golsir wich dem Schlag seines Gegners aus, drehte sich und erwischte Begarus am Bein, sodass seine Wunde noch größer wurde.
    Doch der Rasende schien es gar nicht zu merken, sondern stieß sein Schwert von oben auf Golsir herab.
    Dieser wich zurück, hob die Waffe und erwartete den nächsten Angriff. Er ließ sich alles, was er bei Ronsen gelernt hatte, noch mal durch den Kopf gehen.
    Begarus Atem ging schwer, doch er schien nicht aufgeben zu wollen.
    Mit Gebrüll stürzte er sich wieder auf Golsir, welcher nun alle Mühen hatte seine Schläge zu parieren, denn sie prasselten wild und brutal auf ihn nieder.

    Der Kampf dauerte nun bereits fünfzehn Minuten -ohne dass ein Sieger feststand-, und beide Kämpfer waren nun erschöpft und ihre Schläge gingen langsamer als zuvor.
    Golsirs Lunge brannte und seine Glieder schmerzten.
    Dies ist ein richtiger Kampf um Leben und Tod, keine Übung mit Ronsen. Wenn ich jetzt versage, kann ich die Rache an Gimbos vergessen!.
    Dieser Gedanke flutete immer mehr in Golsirs Kopf, was seinem Körper neue Kraft verlieh, so bildete er sich das jedenfalls ein.
    Er suchte nach einer Lücke in Begarus Abwehr, machte Ausfallschritte, Paraden, Finten... das ganze Arsenal also.
    Die Waffe in seiner Hand wurde immer schwerer, doch auch sein Gegner machte keinen allzu fitten Eindruck mehr.
    Da, als Golsir gerade einen Schlag nach links ablenkte, war Begarus Abwehr völlig frei.
    Mit einer schnellen Bewegung schlug Golsir seinem Gegner die Waffe aus der Hand und trat ihm hart gegen den Brustkorb.
    Mit einem Aufschrei viel er erneut zu Boden, doch bevor er sich aufrichten konnte hielt ihm Golsir die Spitze seiner Klinge an die Kehle.
    "So, das Spiel ist aus", schnaufte der Tischler.
    Doch dann vernahm er ein Geräusch hinter sich.
    Es war Ronsen, der klatschend näher kam.
    "Gut gemacht, mein Schüler! Es war ein aufregender Kampf!", lobte er seinen Lehrling.
    Dieser nickte dankbar, konnte aber ein breites Grinsen nicht verbergen.
    Der Ritter zwängte Begarus Hände an seinen Rücken, schlang ein Seil um die Handgelenke und hievte ihn auf die Beine.
    "Ach Ronsen...", der Ritter drehte sich zu Golsir um. "Die 70 Liegestützen muss ich jetzt nicht mehr machen... oder?".
    Ronsen musste lachen und antwortete: "Nein, natürlich nicht!"
    Dann wanderte die Karawane weiter und schon bald kam Jharkendar in Sicht...

  20. Beiträge anzeigen #300
    Schwertmeister Avatar von Ic'Shak
    Registriert seit
    Oct 2006
    Ort
    In an old photograph
    Beiträge
    869
     
    Ic'Shak ist offline
    Langsam strichen die dicken, mit gelben und spitzen Fingernägeln bestückten, Finger über die goldenen Ringe. Für einen Menschen wären sie sicherlich um Weiten zu groß für ein Halsband gewesen, doch für einen Ork war es gerade die passende Größe. Die kleinen Goldringe gingen hinunter bis zum Brustkorb, wo sie in einem größerem Goldenen Ring endeten, der eine diamantene Scheibe beinhaltete. In wild schimmernden Farben spiegelte sich die Umgebung darin.
    Etwas irritiert zog der Späher die Kette von seinem Hals. War er denn ein Weib? Verbittert steckte er sie in seine kleine Ledertasche, die er sich aus der Höhle mitgenommen hatte. Schön war das Ding auf jeden Fall, doch damit musste er sich ja schämen. Anlegen würde er es sicherlich nicht, aber vielleicht konnte man es ja noch brauchen. Vielleicht als Talisman.

    Viel interessanter waren da schon die ledernen Armbänder. Es waren nur zusammengebunden Schnüre, die in einem Knoten endeten, an deren Ende jeweils eine eiserne Niete hing. Drei von diesen Dingern hatte N’Chir sich an sein rechtes Handgelenk gelegt, das passte auch zu einem Ork. Wenn das nur Nug sehen würde, der wäre stolz auf ihn. Aber der hatte ja nur Tosh im Visier. Tosh, Tosh und noch mal Tosh. Ein Leibwächter, gut und schön, aber deshalb seine anderen Gefolgsmänner vernachlässigen?
    Nun gut, Nug Na Shak wusste, was er tat. Nicht umsonst war er ein Clanführer geworden.
    Und ein Clanführer brauchte natürlich ein Lager, abgesondert von den anderen Orks. Und da sollten sie jetzt hingehen. Der Grauhäutige war sichtlich aufgeregt, diesen Ort kennen zu lernen. Vielleicht traf man auch ein paar Menschen auf dem Weg dorthin? Da könnte der Rotäugige seinen neuen Hammer testen. Das war sein letztes Mitbringsel aus der Höhle. Ein dunkelbrauner Holzstiel, dem am Ende ein Viereckiger Eisenklotz aufgesetzt war, der an den Längsenden in den Mitten jeweils eine feste Niete aufwies. Wer die in die Haut bekam, hatte keine Freude mehr am Leben.
    Sicherlich würden sie Menschen treffen. Nug hatte vorher etwas vom Weg geschwafelt und der führte anscheinend mitten durchs Menschengebiet. Wenn man doch nur einen für N’Chir übriglassen würde... Gönnte man ihm denn gar keinen Spaß?

    Nun trat die Gruppe aus dem steinigen Abschnitt heraus und fand sich in einem Tal wieder. In einiger Ferne sah man einen Bauernhof, der mehr oder weniger rege belebt war. Die Tiere, die vorher noch seelenruhig gefressen hatten, suchten jetzt schnell das Weite. Orks waren einfach gefürchtet, und das war ein gutes Gefühl.
    „Müssen nicht sein, dass Menschens uns sehen. Bleiben ruhig, wenn gehen. Nicht ganzes Insel müssen wissen von unseres Reise.“
    Das Clanoberhaupt hatte gesprochen und es wurde gehorcht. Zumal auch alle einverstanden waren, da sie nun wirklich nicht Horden von Paladinen schnetzeln mussten. Sie hätten zwar gute Chancen gegen die Morras gehabt, doch es musste nicht sein.

    Die weitere Reise verlief einigermaßen Ereignislos. Sie mussten zwar einige Umwege gehen, um nicht direkt in die Lager der Menschen hineinzulaufen, doch Orks hatten schon einiges an Kondition, da kam es auf die paar hundert Meter nun wirklich nicht an.
    Aber am Ende der Reise kam ein atemberaubendes Ereignis. Der Canyon allein war schon ein wehmütig machender Anblick, doch dann das Lager. Im Tal, umringt von hohen Felsenwänden, waren viele Zelte aufgespannt, mehrere Orks konnte man dazwischen ausmachen. In einer der drei Seiten von Felsen war eine Treppe gehauen, die anscheinend in eine größere Höhle oder ähnliches führte.
    Das Lager des Shak-Clans.

Seite 15 von 21 « Erste ... 48111213141516171819 ... Letzte »

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
Impressum | Link Us | intern
World of Gothic © by World of Gothic Team
Gothic, Gothic 2 & Gothic 3 are © by Piranha Bytes & Egmont Interactive & JoWooD Productions AG, all rights reserved worldwide