Laut Tests (wobei da der G4560 zum Vergleich genutzt wurde), liegt der Unterschied in Sachen Leistungsaufnahme bei max. 20 Watt zugunsten der Intel CPU.
Das ist also kein Kriterium, das Beachtung finden muss.
Bei der Leistung kommt es (wie so oft) darauf an, welches Spiel/Software läuft. Mal ist die eine, mal die andere CPU im Vorteil. Im Schnitt liegen sie aber gleichauf.
Ich persönlich würde eher dem AMD Ryzen den Vorzug geben.
Zum Einen ist hier natürlich die Übertaktbarkeit ein großer Pluspunkt und fängt somit den etwas höheren Preis wieder auf (man kann das Teil auf fast 4 GHz übertakten und erreicht somit bis zu 21% mehr Leistung in Multicore- und immerhin 13% in Single Core Anwendungen).
Damit kann sich die CPU dann auch vom nicht übertaktbaren Intel G4600 doch deutlich absetzen bzw. den Rückstand in entsprechenden Anwendungen ausgleichen oder auch dort sogar schneller agieren.
Diese Übertaktung gelingt im Übrigen mit dem boxed Kühler! Ein alternativer Kühler ist nicht zwingend notwendig.
Klar, mit der Übertaktung steigt natürlich der Stromverbrauch dann entsprechend an. Aber dafür hat man dann eben auch mehr Leistung. Dieses Mehr an Leistung würde man sich auch mit einer entsprechenden Intel CPU durch höheren Stromverbrauch erkaufen. Ist also nicht als Negativpunkt einzustufen.
Ein weiterer Vorteil der AMD Plattform ist in ihrer relativen Zukunftsicherheit zu sehen. AMD will Sockel AM4 eine recht lange Zeit unterstützen und somit wäre zukünftig auch eine Aufrüstung auf eine schnellere CPU wohl kein Problem.
Mit der Intel Plattform hingegen setzt man bereits jetzt auf ein totes Pferd, da mit Coffee Lake bereits eine neue CPU Generation eingeführt wurde, die auch neue Mainboards nötig macht.
Der einzige wirklich greifbare Vorteil des G4600 ist also sein geringerer Anschaffungspreis. Wobei aktuell ca. 26€ jetzt auch nicht die Welt sind.
Als Mainboard für AMD würde ich das AsRock AB350M Pro4 vorschlagen.
Es ist in Sachen Anschlüsse sehr gut ausgestattet und hat darüber hinaus noch ordentliche Spawa Kühler, welche für ein CPU OC nur vorteilhaft sein können.
Auf Seiten von Intel kann man wohl jedes B250 Board ab 60€ nehmen. In Sachen Ausstattung unterscheiden sich diese Platinen kaum. Beispielvorschlag von mir: AsRock B250M-HDV
Dass das "nur" µATX Boards sind, sehe ich nicht kritisch. Sie bringen ja alle relevanten Anschlüsse bereits in ausreichender Zahl mit. Irgendwelche zusätzlichen Steckkarten sollten daher nicht notwendig sein.
Selbst M.2 Ports für SSDs sind vorhanden.
Letztendlich muss man ja auch nicht unbedingt eine Entscheidung zugunsten einer bestimmten Konfiguration treffen.
Man kann ja beide Möglichkeiten in das Beispielsystem einpflegen.
Die etwas teurere AMD Variante für diejenigen, die OC als Möglichkeit zur Leistungssteigerung und die zuküntig noch mit neuen CPUs bediente Plattform haben wollen.
Die günstigere Intel Variante für diejenigen, denen es um ein möglichst günstiges System geht, mit dem man aber auch ganz ordentlich spielen kann.
EDIT: Die Nutzung eines µATX Boards hat sogar noch den Vorteil, dass man (wenn gewünscht) auch ein kleineres Mini Tower Gehäuse nutzen kann, das nicht ganz soviel Platz einnimmt.
EDIT 2: Zur Leistung der beiden CPUs sei noch angemerkt, dass die Intel Architektur in Sachen Softwareoptimierung bereits ausgereizt ist und da nichts mehr kommen wird.
Die Zen Architektur von AMD hingegen hat noch ein gewaltiges Optimierungspotenzial von Seiten der Software- und Spieleentwickler.
Rise oft the Tomb Raider hat bereits gezeigt, wieviel Leistung man mit entsprechender Optimierung noch aus den Ryzen CPUs herausholen kann.
Unter DX12 steigert der entsprechende Patch die Leistung von Ryzen CPUs um bis zu 30%!
Im Test der Gamestar stiegen die FPS in FullHD mit einem R5 1500X von 63 auf satte 85!
Mit Bethesda hat AMD ebenfalls einen großen Partner gewonnen, der Bereits vor Ryzen Release verlauten ließ, dass man stark auf diese Architektur hin optimieren wird.
Da Ryzen generell wohl sehr gut angenommen wird, werden auch andere Entwickler es sicherlich nicht versäumen, auch ihre Produkte möglichst gut auf diesen CPUs lauffähig zu machen.
Auch in dieser Hinsicht ist die AMD Plattform also die interessantere und potenziell ausbaufähigere Variante.