@fibanocci
Zunächst weiß ich nicht, wie du darauf kommst, ich sei wütend. Meine Postings haben eher etwas mit Amüsement und zugegebenermaßen einem gewissen Grad an Schadenfreude und Spott zu tun , da das so verhasste Reboot gerade in den am häufigsten kritisierten Punkten einiges besser macht als T3, über das sich seltsamerweise aber fast niemand aufregt hat – zumindest nicht in diesem Maß. Auch du klammerst diesen Teil sehr konsequent aus der Fragestellung aus, ob Schlauchlevel und mangelnde Klettermöglichkeiten die Stealth-Marke zerstören. Und das ist nun mal ein Messen mit zweierlei Maß. Wer das macht, der muss sich das digitale Grinsen leider auch anhören, wenn er in das Fettnäpfchen tritt.
Auch weiß ich nicht, was du mit "pauschalisierend" oder "albern" meinst. Immerhin waren meine Ausführungen sehr konkret belegt. Fühltest du dich mit "Hassprediger" und "Flamer" vielleicht angesprochen und beleidigt, dass du nun wie ein getroffener Hund bellst? Wenn es sich bei KsE96 nicht um deinen ZA handelt, musst du dir darüber eigentlich keine Gedanken machen. *schulterzuck* Ich persönlich würde mich hingegen für ein Einleitungsposting wie dieses – selbst wenn ich das Reboot über alle Maßen schlimm finden würde – schrecklich fremdschämen... vor allem, wenn ich es als Rezension verkaufen wollte. Fehlte im Grunde nur noch der Unterstrich-Code, damit auch ja jeder hört, was man zu krakeelen hat. (ach stimmt ja: Rot hätte man es auch noch färben können )
Aber da ich dich anscheinend wirklich nicht davon überzeugen kann, auf die Grundaussage meiner Postings einzugehen (siehe noch mal: Warum sollte das Reboot die Marke zerstören, wenn die hierfür genannten Gründe bereits in T3 zugegen waren?) und du dich so sehr an diesen einen speziellen Punkt der erkletterbaren Möbel aus T1 und 2 festbeißt (was ja anscheinend ein unglaublich wichtiges und nicht wegzudenkendes, wenn nicht gar das Element der Thief-Trilogie ist - bestehend lediglich aus DP und MA):
Es spielt keine Rolle, auf wie viel DU die Gegenstände geeicht wurden. Entscheidend ist die inhärente Logik der Ingame-Welt. Und die sagt mir: „Der Gegenstand ist niedriger und hat mehr Platz nach oben als sein erklimmbarer Nachbar. Beim Niedrigeren sollte es also auch möglich sein.“
Eine Collisionsgröße, die nicht der im Spiel dargestellten Optik entspricht, ist eigentlich sogar noch verheerender, irreführender und bedenklicher, als vorgegebene Kletterpunkte. Wenn du damit jetzt die Vorzüge des alten Thiefs hervorheben wolltest, ging das irgendwie nach hinten los.
Zu guter Letzt: Wenn du mit „durchgehend gespielt“ wissen wolltest, ob jemand, der schon gar nicht mehr den Blick auf die Karten benötigt, um sich in jeder Mission zurechtzufinden, auch tatsächlich ausnahmslos alle Nachttischchen und Altäre erklommen hat, dann – so fürchte ich – nein, besitze ich anscheinend nicht die dringend erforderliche Objektophilie, um von mir behaupten zu können, die Spiele komplett durchgespielt zu haben. Mein Bedürfnis, die Gipfel sämtlicher Mülleimer und Pflanzenkübel erobert zu haben, hält sich da eher in Grenzen.
Nach diesem Ausflug ins Nonsensland wieder zurück zum Wesentlichen:
@Benelli
Auch empfinde ich es nicht als störende Schranke sondern als logisches Naturgesetz, dass die Seilpfeile nur an Holzoberflächen und nicht am Stein hängenbleiben.
Genau dies meinte ich ja, als ich sagte, Looking Glass habe seine Schranken geschickter präsentiert bzw. besser verschleiert. Denn auch hier unterlag z.B. besagte Platzierung von Holzoberflächen einer Planung, die in etwa folgendermaßen abgelaufen sein wird: "Hier soll der Spieler klettern können, also machen wir das Dach aus Holz und nicht aus Stein. Und hier können wir noch ein paar extra Holzbalken hinhängen. Dort drüben kommen aber keine hin – der Bereich dort drüber soll von hier aus nicht erreicht werden – selbst wenn der Spieler es vielleicht so will. Und bevor wir es vergessen: Alle Fenster und Türen dieser Mission sind nur aufgemalte Kulissen, mit denen man nicht interagieren kann. Nur mit diesem und jenem Fenster kann man interagieren.“
Das Leveldesign unterliegt schließlich keinem Zufall. Aber man hat nicht das Gefühl der Einschränkung, da es meistens einen offensichtlichen Weg gibt und daneben noch drei besser versteckte Optionen, und ggf. besser versteckt als im Reboot. Aber auch die versteckten Wege der alten Trilogie unterliegen einer festen Planung, deren Nutzung von den Entwicklern als Alternative vorgegeben/-geschlagen, während andere Wege wiederum konsequent ausgeschlossen werden.
Die KI hatte sehr wohl eine Weiterentwicklung.
Aber eigentlich keine von besonderer Bedeutung, Hand aufs Herz. Fordernder wurde sie nicht wirklich. Der Sprung von T1 zu 3 war dann doch eher gering – um nicht zu sagen, sogar ein wenig rückwärtsgewandt.
Bei T3 gab es damals Beschwerden…
Natürlich gab es die. Das habe ich nie in Abrede gestellt. Aber die negativen Reaktion fielen im Großen und Ganzen dann aber doch eher verhaltener aus und nicht so heftig. Es gab sicherlich Einzelpersonen, die wie auch jetzt hier ihren Frust in heftigen Worten umsetzten, aber einen kollektiven Aufschrei wie zum aktuellen Reboot ist mir damals nie aufgefallen. Da mag man sich fragen, was nach dem Casual-T3 vom jetzigen Spiel eigentlich erwartet worden ist?
Womöglich ist das zuviel verlangt, aber ich erwarte von einen Nachfolge-Teil wenigstens die selbe Qualität wie vom 16 Jahre (!!!) alte Orginal und nicht eine verschlechterte, abgespeckte Version für Gelegenheitsspieler für die Thief nur ein Schleichspiel unter vielen ist.
Vielen Dank für deine Antwort auf die von mir gestellte Frage. Aber nun mal unter uns: Du hattest tatsächlich die Erwartung, dass eine Firma wie Eidos in Zusammenarbeit mit Square Enix – die sich auf Entwicklung und Vertrieb von massentauglicher Ware spezialisiert haben – tatsächlich noch einmal einen DP- oder MA-Klon auf die Beine stellen? Thief galt bereits damals nicht umsonst als Nieschenprodukt, zugeschnitten auf eher wenige Spieler mit höherer Schmerzgrenze, was die Herausforderung betrifft. Dass es nun abgespeckt daherkommt, das war doch von Anfang an klar wie Kloßbrühe. Wenn ich weiß, dass ich eine Verfilmung von Uwe Boll bekomme, warum sehe ich jener dann mit hohen Erwartungen entgegen? Klar ist man dann enttäusch, aber auch ein wenig selbst schuld.
*Schadenfreude zurückfahrend* Hier ein Trostkeks für dich.