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DSA Sternenschweif 201X – Neues Spiel, alte Fehler?
Die Nachricht schlug keine Wellen, sie wurden stillschweigend hingenommen. Nach dem extrem missratenen Release von „Schicksalsklinge 2013“ und dem anschließenden Wiedergutmachen in Trippelschritten befürchtet so mancher Freund virtueller DSA Spiele auch bei „Sternenschweif 201X“ das Release einer Quasi-Beta. Es stellt sich die Frage, inwieweit die Kämpfe nach dem Erlebnis der durchgestylten „Blackguards“-Kampfarenen noch ankommen. „Sternenschweif 1994“ gilt allgemeinhin als der Teil, bei dem die Spielwelt und -mechanik (für seine Zeit) technisch am besten umgesetzt wurden. Schafft es „Sternenschweif 201X“ zum einen die Fehler, die bei „Schicksalsklinge 2013“ gemacht wurden zu vermeiden und zum anderen die schon vorhandenen Schwächen des Originalspiels auszumerzen?
Ahnenschändung vs. Ehrerbietung eines Klassikers
Die Meinungen über den ersten Versuch eines Remakes aus der „Nordland-Trilogie“ gehen stark auseinander. Mittlerweile besitzt es für viele Spieler starken Suchtfaktor und gefällt, weil es a) inzwischen spielbar ist und b) es sich von modernen, sehr einfach gehaltenen Spielprinzipien abhebt und eine komplexe Simulation der aventurischen Abenteurerwelt bietet. „Sternenschweif 201X“ hat es durchaus nicht leicht. Einige werden wieder genauso ein unspielbares Bug-Release erwarten wie bei „Schicksalsklinge 2013“, andere hoffen, dass sie dieses bereits zu Release-Start ein funktionierendes Spiel für ihr Geld bekommen und wiederum andere winken schon ab, wenn die Worte „Remake der Nordland-Trilogie“ auch nur grob angedeutet werden.
Alle Positionen sind irgendwie nachvollziehbar und dennoch, welcher aventurische Hobby-Abenteurer würde sich nicht über ein gut gemachtes Remake freuen und genau da liegt der Casus Knaxus. Wenn der Weg einer Open Beta gewählt wird oder die Veröffentlichung auch eine tatsächlich fertige Version vorweist, wäre nicht nur das eifrige Wiedergutpatchen von „Schicksalsklinge 2013“ als positives Feedback im Hinterkopf, sondern auch die Erkenntnis, dass in der Tat aus gemachten Fehlern gelernt werden konnte. In der heutigen Zeit, wo ein gutes Image wahrlich Gold wert sein kann, wäre dies vielleicht keine schlechte Entwicklung, zumindest aber eine wünschenswerte.
Die Schwächen, die Sternenschweif schon immer besaß
Stell Dir vor es ist der dritte Orkensturm und niemand geht hin. So oder so ähnlich könnte auch eine Teilüberschrift von „Sternenschweif“ lauten, denn es ist wirklich so, dass die Orks zwar ins Mittelreich einfallen, wir als digitale Heldengruppe aber so gut wie gar nichts davon mitbekommen. Dieser Umstand war schon immer besonders schade und bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten, interessante Nebenquests und Story-Weiterentwicklungen vorzunehmen. Der Kolumnist hofft, dass hierfür noch ausreichend „DSA Experten“ zur Verfügung stehen, mit CrazyIvan ist ja bereits einer nach dem anfänglichen Misserfolg von „Schicksalsklinge 2013“ gegangen worden.
Die Steuerung ist natürlich genau, wie beim Vorgänger-Original nicht mehr zeitgemäß. Einige Spieler, die zuletzt fleißig „Blackguards“ gezockt haben, werden kaum mehr Rückschritte im Handling hinnehmen wollen. Hier gilt vielleicht die alte DSA Faustregel: Manchmal ist es besser zu klauen, als es selbst schlecht zu erdenken. Hier wurde aber bereits bei den Patches von „Schicksalsklinge 2013“ viel gemacht und getan, sodass die berechtigte Hoffnung bestehen kann, dass dies Berücksichtigung finden wird. Da bei Remakes das große Plus der Nostalgie-Faktor ist, gilt es abermals eine gekonnte Mischung aus Alt-Bekanntem und Innovativ-Neuem hinzubekommen, die den vergangenen Zeitgeist einfängt und ihn mit frischem Leben erfüllt. Dabei wünscht der Kolumnist nur das Beste.
In diesem Sinne
Euer hangingtree
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