Die beiden Agenten verliesen das Schiff als die Delegation hinter einer Biegung verschwand. Das Fehlen des Begrüßungskommitees fiel sofort auf und bei näherer Untersuchung schien die Station menschenleer. Komplett leer, um der Wahrheit genüge zu tun. Nadako überlegte, ob er nicht vielleicht doch den Admiral kontaktieren sollte, entschied sich aber dagegen. Das ursprüngliche Ziel war es, den Zentralrechner der Station ausfindig zu machen, was ohne Pläne keine leichte Aufgabe war.
Ein Notfallplan offenbarte, was sie wissen mussten. Zwar nicht offensichtlich, aber die Agenten waren darauf trainiert versteckte Räume zu finden. Und der Zentralrechner war nicht mal versteckt, nur halt nicht eingezeichnet. Nadako hielt seinen Kollegen an. Sie verständigten sich wortlos: Er selbst wollte einen Abstecher zur Sicherheitszentrale machen, während der andere Agent dem Plan folgte.
"Ich fürchte, ich habe schlechte Neuigkeiten", grüßte Adolos Lance, der nach wie vor sein Gast war. "Ohne Zweifel sind sie über die aktuelle Lage auf Coruscant informiert. Unabhängig davon, was wer wann sagt, vermute ich, dass die Kanzlerwahl ein weiteres Mal ausgesetzt wird. Vielleicht nur um eine Woche, wer weiß, doch ist das genug Zeit, um eine Bedingung zu widerrufen. Sie dürfen gehen, wenn Sie wollen. Sobald es konkretes zum Verhandlungstermin gibt, informiere ich Sie. Wenn Sie an den Vorbereitungen zur Verhanldung teilnehmen möchten, wenden Sie sich an mich."
"Wo bin ich hier?", fragte Zao direkt.
"An einem sicheren Ort." Verschmitzt grinste der Mann. Zao schloss die Augen und lehnte sich endgültig zurück. Nach ein paar Sekunden realisierte er ein leises, stetes Brummen. "Ein Raumschiff."
"So ist es. Weißt du, wem du vor ein paar Tagen das Genick gebrochen hast?" Immer noch grinste der Mann, der sich mittlerweile in der Mitte des Raumes aufgebaut hatte. "Einen Feind", antwortete Zao verächtlich. Der Mann seufzte. "Nicht nur das. Er war Pirat, wir riefen und er kam."
"Dann bist auch du mein Feind!", verkündete Zao. Das Lächeln des Mannes wurde zu einem breiten Grinsen. "Hector wurde abtrünnig. Er tötete einen unserer Männer, nahm dessen Waffe und floh. Ich habe ihn verfolgt und hätte ihn getötet."
"Hast du aber nicht!"
"Richtig." Nach einigen Augenblicken des Schweigens fuhr er fort: "Wir sind Sith. Ein Imperium, das in den Schatten entsteht."
"Ich kämpfe nicht für irgendwelche Ideologien. Sie bringen den Tod."
"Hector brachte den Tod."
Zao wurde wütend. Sehr wütend. Er wäre dem Sith an die Kehle gesprungen, wäre er nicht an sein Bett gefesselt. Rela war tot, das musste er akzeptieren. Aber er wollte nicht. Er konnte nicht. Der Fremde verkündete: "Ich komme wieder, wenn Ihr kooperativer seid." Auf der Türschwelle drehte er sich um, lächelte sein dämliches Lächeln und schloss mit: "Ich bin übrigens Agent Merda."