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    Post [Story]Sein Name ist Moe

    Es war einmal an einem schönen Sommerabend im Hafenviertel von Khorinis. Während Lehmar sein Geld zählte, um sich zu vergewissern, dass auch nichts fehlte, ging Ingnaz seinen täglichen Forschungen im Bereich der Alchemie nach. Vanja wartete vergebens auf Kundschaft und Jack trauerte nach wie vor seinem Leuchtturm nach. Es war Freitag und die Bewohner des Hafenviertels fieberten ihrem Feierabend und dem damit verbundenen Wochenende entgegen. Nur einer bereitete sich trotz der Dämmerung auf seine Arbeit vor und entsagte all dem Luxus, den alle Anderen in Kürze genießen würden.

    Moe.
    Geändert von MiMo (27.03.2017 um 21:27 Uhr)

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    Die Sonne war untergegangen und das bedeutete, dass die Hafenkneipe ihren Betrieb wieder aufnahm. Dies tat sie jeden Abend und an jedem Tag im Jahr, bis tief in die Nacht hinein hatte sie dann geöffnet. Moe war, wenn man es so nennen wollte, ihr „Wächter“ und entschied, wer in die Kneipe durfte und wer nicht. Und da die Kneipe an jedem Tag im Jahr geöffnet wurde, war auch Moe an jedem Tag im Jahr als sogenannter „Wächter“ im Einsatz. Das störte ihn jedoch nicht sonderlich, schließlich lag ihm viel an der Hafenkneipe und er hatte die Hoffnung, sie eines Tages übernehmen zu dürfen.
    Wie jeden Abend, hatten sich bereits eine Menge Bewohner des Hafenviertels vor der Kneipe versammelt und warteten angespannt auf die Eröffnung. Das Einzige, was sich zwischen ihnen und der Kneipe befand, war Moe und das erfüllte ihn mit Stolz. Schon jetzt sortierte er innerlich die Typen aus, die definitiv nicht in die Kneipe kamen. Darunter waren bekannte Säufer, Schläger und nicht zahlungsfähige Kunden, allesamt nicht gut für das Geschäft. Dann schließlich war es soweit und Kardif öffnete die Tür.
    Geändert von Lord Regonas (11.03.2017 um 01:43 Uhr)

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    „Du kommst hier nicht rein!“, eröffnete Moe mit rauer Stimme seine Schicht.
    „Ich bin...“
    „Mich interessiert nicht wer du bist! Ich habe dich noch nie gesehen, also kommst du auch nicht rein.“, unterbrach Moe sein Gegenüber.
    „Was muss ich tun, damit du mich in die Kneipe lässt?“, erwiderte der namenlose Fremde hartnäckig und wurde dafür aus den hinteren Reihen der Menge beschimpft.
    „Komm morgen wieder, dann sehen wir weiter.“, antwortete Moe und deutete dem Fremden mit einer Kopfbewegung, für die nächsten Gäste den Platz zu räumen. Tatsächlich trat der Fremde daraufhin zur Seite und zog nach wenigen Minuten davon.
    „Garvell, schön dich zu sehen.“, begrüßte Moe den ersten Stammgast.
    „Nagur... tritt ein.“ Folgte der Nächste.
    „Fenia... schön wie eh und je.“ Folgte die erste Dame.
    „Halt!“, stoppte Moe den nächsten Gast.
    „Deinen Hammer hätte ich gern.“, Fordernd hielt Moe seine Hand dem Gast entgegen.
    „Ich glaube nicht, dass ich das will.“, antwortete der Gast unsicher und trat einen schritt zurück.
    „Fellan... entweder gibst du mir den Hammer und bekommst ihn nachher wieder zurück, oder du bleibst draußen!“, erwiderte Moe und streckte erneut seine Hand aus.
    „Na gut.“ Fellan gab schließlich klein bei und überreichte dem Türsteher seinen Hammer.
    „Der Nächste!“
    Geändert von Lord Regonas (18.04.2015 um 01:06 Uhr)

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    Weit nach Mitternacht hatte Moe die gefühlten einhundert weiteren Gäste schließlich abgearbeitet. Nun begann der etwas ruhigere Teil seiner Schicht, in dem er sich vor allem um all jene kümmern musste, die zu viel getrunken hatten. „Schnapsleichen“ nannte Kardif sie immer und die wollte er keinesfalls in seiner Kneipe haben. Hin und wieder kam natürlich auch zu später Stunde noch der ein oder andere Gast, das war aber eher selten der Fall.
    „Ich will meinen Hammer!“, rief eine Stimme und riss Moe aus seinen Gedanken.
    „Was ist denn mit dir nicht in Ordnung!“, erwiderte Moe überrumpelt und verfolgte, wie Fellan langsam aus der Kneipe getorkelt kam.
    „Du bischt nicht in Ordnung.“, murmelte Fellan.
    „Diese Kneipe isch nicht in Ordnung.“
    „Jetzt halt mal die Luft an!“, ermahnte Moe nun deutlich lauter.
    „Bei deiner Laune kannst du deinen Hammer vergessen, damit das mal klar ist!“
    „ich will meinen Hammer!“, schrie Fellan mit kreischender Stimme auf und begann sich dem Türsteher nun deutlich aggressiver zu nähern. Moe lies sich das nicht länger gefallen und packte Fellan am Kragen, um ihn zuvorzukommen.
    „Lass misch!“, schrie Fellan und schlug hilflos in alle Richtungen aus, bis es Moe schließlich reichte. Er holte kurz aus und verpasste dem Betrunkenen einen kräftigen Schlag in den Magen. Zu Moe`s vollster Zufriedenheit, sank Fellan wimmernd zu Boden.
    „Der Abend ist hier für dich vorbei, also zieh Leine.“, versuchte Moe es nun wieder im vernünftigen Ton.
    „Deinen Hammer kannst du dir morgen abholen.“, fügte er hinzu, als sich Fellan tatsächlich kriechend von der Kneipe entfernte.
    Geändert von Lord Regonas (11.03.2017 um 01:44 Uhr)

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    Moe atmete tief durch und begab sich wieder in seine ursprüngliche Position. Aus der Kneipe drang genussvolles Gelächter aller Beteiligten und er war sich nun wieder sicher, dass alles in Ordnung war.
    „Verdammt nochmal!“ In gar nicht all zu großer Entfernung vernahm Moe ein näher kommendes Wimmern, dass ihn erneut in Alarmbereitschaft versetzte.
    „Hey Fellan!“, rief er in die dunkle Gasse, in der Fellan verschwunden war und aus der nun das Wimmern kam.
    „Ich sagte, du sollst Morgen wieder kommen!“ Wütend versuchte Der Türsteher Fellan in der Dunkelheit der Gasse auszumachen. Tatsächlich tauchte kurz darauf ein nicht erkennbarer Schatten auf und kam direkt auf Moe zu.
    „Fellan...“ Moe war verunsichert und versuchte noch immer vergeblich den in Dunkelheit gehüllten Schatten zu erkennen.
    „...das ist deine letzte Chance!“, fuhr er schließlich fort und zog entschlossen seinen hölzernen Knüppel, doch wieder blieb es nur bei dem ursprünglichen Wimmern. Schließlich trat der Schatten endlich nah genug an die Kneipe heran, um von dort ausgehenden Lichtschein getroffen zu werden.
    „Hey... du bist gar nicht Fellan“ Stellte Moe überrascht fest. Er steckte seinen Knüppel wieder weg und sah verwundert in ein sehr altes Gesicht. Tiefe Falten, ein grauer Vollbart und filzige Haare waren ganz klare Anzeichen dafür, dass es sich bei dem Unbekannten nicht um Fellan handeln konnte.
    „Wir werden alle sterben,“, wimmerte der Alte und ignorierte Moe gänzlich.
    „Irgendwann bestimmt“, erwiderte Moe und atmete erleichtert auf. Ein alter Spinner, der auf der Straße lebte war ihm wesentlich lieber als Fellan.
    „Sie werden kommen!“, heulte der Mann erneut auf und ließ die Kneipe Moe noch immer ignorierend allmählich hinter sich.
    „Wenn sie sich denn in einem besseren Zustand befinden und auch zahlen können, ist mir das Recht,“, antwortete Moe kaum hörbar und lachte innerlich.
    Geändert von Lord Regonas (18.04.2015 um 01:07 Uhr)

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    Die Sonne ging bereits auf, als schließlich auch der letzte Gast die Hafentaverne verließ. Die Nacht war seit Fellan ohne weitere Probleme verlaufen. Nun konnten sowohl Kardif, als auch Moe in den wohlverdienten Feierabend gehen.
    „Hier hast du deinen Anteil der Einnahmen.“ Kardif überreichte seinen Türsteher einen Beutel voller Goldmünzen.
    „Nicht übel.“, sagte Moe, während er das Gewicht des Beutels in seiner Hand abschätzte.
    „Aber nicht das, was wir zu Spitzennächten verdienen.“
    „Das spielt keine Rolle.“, brummte Kardif, während er die Tür seiner Taverne absperrte.
    „Es sind nicht die Neukunden, die uns am Leben erhalten. Eine Taverne lebt...“
    „...nur von seinen Stammkunden!“, beendete Moe den angefangenen Satz seufzend.
    „Na also... Gute Nacht Moe.“
    „Gute Nacht Kardif.“

    Kardif war bereits um die nächste Ecke gebogen, als Moe immer noch an der Taverne verharrte. Er mochte jene Nächte wie diese. Nächte, an denen der Feierabend direkt an den Beginn des Sonnenaufgangs knüpfte. Es war jedes Mal wieder ein Anblick, den alle anderen verschlafen würden, wodurch dieser Moment ihm ganz allein gehörte.

    Doch an diesem Morgen war etwas anders.
    Geändert von Lord Regonas (11.03.2017 um 01:46 Uhr)

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    Wo sonst eine zur Atmosphäre passende Stille herrschte, hörte es sich nun so an, als würden sich Millionen kleiner Insekten über die Straßen bewegen. Dauerhaft und lauter werdend. Verwundert sah sich Moe auf der Suche nach dem Ursprung des merkwürdigen Geräusches um, doch auf den Straßen war alles leer. Dann begriff er erschrocken, dass sich der Ursprung des Geräusches nicht auf den Straßen, sondern darunter befand. Der nächste Zugang zur Kanalisation befand sich nur wenige Meter rechts von ihm und so eilte er dorthin.
    „Was ist das?“ Keine Sekunde später begann er seine Antwort zu erhalten. Das Bodengitter, das den Zugang zur Kanalisation verriegelte, wurde unter einem entsetzlichen Ächzen aus der Verankerung gerissen und dutzende Fleischwanzen quollen in beachtlicher Geschwindigkeit aus dem Zugang hervor. Moe erschrak so sehr, dass er zurückfiel und auf seinem Hintern landete. Ein einziger Teppich, bestehend aus immer mehr werden Fleischwanzen breitete sich in alle Richtungen aus. Auch Moe erreichten bereits die ersten Wanzen und begannen damit, seinen ledernen Stiefel zu erklimmen; nein, zu vertilgen! Panisch vor Angst sprang er auf und sah seinen Stiefel dabei mehr und mehr unter dem Teppich der Wanzen verschwinden. Er spürte, dass das dicke Material seines Kleidungsstückes nachgab und vermochte sich nicht auszumalen, was passierte, wenn sie das es erfolgreich verspeist hatten. Mit beiden Händen griff er nach den Abziehschlaufen und zog sich hektisch den Stiefel von den Füßen. Doch war es bereits zu spät und sowohl seine Hände, als auch sein Schienbein war bereits von mehren Wanzen übersät.

    Schmerzen... unerträglich Schmerzen.

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    „Moe...“
    „Moe!“
    „Wach endlich auf!“ Langsam öffnete Moe seine Augen. Er lag auf einer für seinen Geschmack viel zu harten Pritsche. Das erste was er sah, war kardifs genervtes Gesicht. Dann entdeckte er Fellan und Iganz, die ebenfalls um ihn herum standen.
    „Wo sind wir und was ist passiert?“
    „Du standest auf der Speisekarte einer Menge Fleischwanzen“, antwortete Kardif mürrisch.
    „Hab dir deinen verdammt schweren Arsch gerettet und dich zu Ignaz gebracht!“
    „Dem verrückten Alchemisten?“ Erschrocken setzte sich Moe auf und betrachtete verwirrt die chaotische Räumlichkeit, in der sie sich alle befanden. Offensichtlich befanden sie sich in einem Keller. Er entdeckte allerlei in Gläser eingelegte Körperteile von den unterschiedlichsten Tieren; mehrere undefinierbare in Glasflaschen abgefüllte Flüssigkeiten, die für jedermann frei zugängig herum standen und zu allem Überfluss dann auch noch tatsächlich Ignaz.
    „Guten Morgen Dornröschen“, krächzte der Alchemist.
    „Ich hatte ja vorgeschlagen, deinen Körper für wissenschaftliche Zwecke zu sezieren, doch dein Freund hier hatte darauf bestanden, deine Wunden zu versorgen und dich zu retten.“ Moe lief bei der Vorstellung, von Iganz notversorgt geworden zu sein, ein eiskalter Schauer über den Rücken. Nervös sah er an seinem Unterkörper herunter und betrachtete das Werk des Alchemisten. Er war vom Fußansatz bis hoch zu seinem Knien bandagiert und zu seiner Verwunderung hatte er überhaupt keine Schmerzen.
    „Ich habe dir Blutigel auf deine Wunden gelegt. Sie haben sich um die beschädigten Zellen gekümmert“, berichtete Ignaz amüsiert über die Verwunderung des Türstehers.
    „Die Bandagen wurden in Alkohol und einer schmerzlindernden Tinktur getränkt und mit Baumharz ausgehärtet.“ Moe wusste nicht, worüber er sich mehr ärgern sollte. Ob nun über die Tatsache, dass ihn erst Fleischwanzen und dann Blutigel angefressen hatten, oder dass Kardif es zugelassen hatte, dass dieser verrückte Alchemist ihn behandelt hatte.
    „Ich will hier raus!“ Ganz langsam lies er sich, bis er mit beiden Füßen sicher auf den Boden stand, von der Pritsche sinken.
    „Kannste vergessen“, antwortete Kardif.
    „Die Fleischwanzen fallen über alles her, was sich dort draußen bewegt.“
    „Wenn du mir gestern Nacht nicht meinen Hammer weggenommen hättest...“, meldete sich erstmals Fellan zu Wort. Seinem Gesichtsausdruck zufolge, nahm er Moe die Aktion der vergangenen Nacht noch immer verdammt übel.
    „...dann hättest du sie natürlich alle schon längst mit deinem Hammer erschlagen“, beendete Moe Fellans angefangen Satz und verlieh seiner Stimme dabei eine ordentliche Portion Sarkasmus.
    „Hört beide auf“, ermahnte Kardif und beendete damit die Diskussion.
    „Lasst uns lieber unser weiteres Vorgehen überlegen!“
    „Diesbezüglich wird es wohl unabdingbar sein, dass wir Constantino aufsuchen“, antwortete Iganz darauf und lenkte damit die Aufmerksamkeit aller wieder auf sich.
    „Ich bin mir sicher, dass ich mit ihm zusammen in der Lage wäre etwas zu entwickeln, dass uns von der Plage befreien könnte...“
    „Hast du was an den Ohren!“ Moe platzte nun endgültig der Kragen.
    „Kardif hat doch gerade eben noch gesagt, dass es Selbstmord wäre, sich draußen aufzuhalten!“ Er ging einen Schritt auf Ignaz zu.
    „Wenn du unbedingt draufgehen willst, dann kann ich dir dabei helfen... gleich hier und jetzt!“
    „Moe!“, ermahnte Kardif und stellte sich seinem Türsteher in den Weg.
    „Lass den Mann ihn Ruhe und komm mal wieder runter!“ Widerwillig ging Moe allmählich wieder auf Abstand. In einem beengten Keller mit einem Alchemist, der sich seinen Verstand mit Chemikalien vernebelt hatte und mit einen Kunden, der es mit seinem Hammer mit der ganzen Welt aufnehmen wollte; das war definitiv zu viel für Moe.
    „Bevor ich so rüpelhaft unterbrochen wurde, wollte ich eigentlich sagen, dass es tatsächlich eine Möglichkeit gibt, um sich vollkommen unbehelligt durch die Stadt zu bewegen“, fuhr Iganz schließlich fort und wandte sich für einen Moment von der Gruppe ab. Aus einem hölzernen Regal an der Wand, nahm er eine verstaubte Ampulle und kam damit zur Gruppe zurück.
    „Dies ist ein Verwandlungstrank!“ Stolz streckte er den anderen die speckige Ampulle entgegen.
    „Er wird uns in Fleischwanzen verwandeln!“
    Geändert von Lord Regonas (11.03.2017 um 01:50 Uhr)

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    „Ich trinke das nicht!" Moe verschränkte demonstrativ die Arme. Anhand seines Gesichtsausdrucks, konnte man sehr gut ablesen, was er von der Idee des Alchemisten hielt.
    „Musst du auch nicht.", antwortete Ignaz trocken.
    „Ist wahrscheinlich auch besser so, wenn sie dich als erstes fressen."
    „Du verdammter...!“ Moe nutzte Kardifs Unaufmerksamkeit aus und stürmte wütend auf den alten Mann los, was er allerdings sogleich wieder bereute. Ein explorierender Schmerz in seinen Beinen zwang ihn in die Knie.
    „Was hat mir dieser Scharlatan angetan!“, schrie er mit hochroten Kopf.
    „Wie ich schon sagte... ist besser so.“, antwortete Ignaz mit einer kräftigen Würze an Spot.
    „Moe!“ Auch Kardif verlor allmählich seine Geduld.
    „Komm endlich runter!“, ermahnte er seinen Angestellten.
    „In dem Zustand macht es wenig Sinn, ihn mitzunehmen. Wenn irgendetwas schief läuft, wird er als erstes von den ätzenden Biestern gefressen.“
    „Dann bleibe ich auch.“, antwortete Fellan protestierend.
    „Klasse!“, spottete Moe.
    „Nun gut.“, antwortete Ignaz schließlich nach kurzer Überlegung.
    „Hier im Keller seit ihr sicher. Er ist durch eine massive Steinplatte verschlossen, die sich nur durch einen Hebelmechanismus öffnen lässt.“
    „Ich kann mir nichts schöneres vorstellen.“, antwortete Moe abfällig. Kardif warf dem Türsteher erneut einen ermahnenden Blick zu und wandte sich dann wieder an Ignaz:
    „Wie lange hält die Verwandlung an?“
    „Etwa eine Stunde. Genug Zeit, um von hier aus in die Unterstadt zu gelangen.“, antwortete Ignaz zuversichtlich. Kardif hingegen hatte offensichtliche Bedenken. Er zweifelte an der gegebenen Zeit in Anbetracht der Größe einer Fleischwanze. Doch natürlich war ihm auch bewusst, dass es keinerlei Alternativen gab.
    „Ich erwarte, dass ihr euch ruhig verhaltet!“, ermahnte er noch einmal sowohl Moe, als auch Fellan.
    „Der Vollidiot soll sich einfach in eine Ecke verkriechen und die Fresse halten!“, antwortete Moe genervt. Fellan beließ es bei einem Seufzen.
    „Sobald wir bei Constantino waren, kommen wir zurück und holen euch hier raus. Bis dahin haltet ihr euch beide zurück!“
    Geändert von Lord Regonas (11.03.2017 um 01:51 Uhr)

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    Es waren gerade einmal erst wenige Minuten vergangen, seitdem Kardif und Ignaz den Keller des Alchemisten verlassen hatten und schon begann Fellan nervös zu werden. Diese Nervosität war wahrscheinlich der Situation geschuldet, so vermutete Moe. Allerdings änderte das nichts daran, dass ihn das Verhalten seines Gegenübers einfach nur nervte.
    „Kannst du dich nicht mal setzen?“, fragte er Fellan gereizt.
    „Hättest du mir nicht einfach meinen Hammer zurückgeben können?“, erwiderte dieser schnippisch.
    „Immer wieder dieselbe Leier...“ Moe resignierte. Er war Seelisch nicht in der Verfassung, Fellans Verhalten zu ertragen. Auch körperlich war er nicht imstande, ihn dafür so richtig zu vermöbeln. Beides Umstände, die ihn einfach nur ankotzten. Fellan Zustand verschlimmerte sich inzwischen immer mehr. Dicke Schweißperlen hatten sich auf seiner Stirn gebildet und sein Atem ging hörbar schwerer, während er nach wie vor auf und ab lief.
    „Mal abgesehen davon, dass das bei deinem Aussehen nichts neues ist... du siehst echt beschissen aus und solltest dich mal setzen!“, sagte Moe. Nervosität war eine Sache, doch plötzliche Schweißausbrüche und ein noch dazu schwerer Atem irritierten ihn.
    „Ich fühle...“, stammelte Fellan und ging mit schmerzerfüllten Gesicht in die Hocke.
    „Mir ist klar, dass du dich so fühlst, wie du aussiehst. Darum sage ich ja, dass du eine Pause einlegen solltest.“ Fellan war nicht imstande, auf die beleidigenden Worte des Türstehers zu reagieren. Stattdessen artete sein schwerer Atem in ein entsetzlich klingendes Keuchen aus. Erstmals erkannte Moe, dass Fellans sonderbares Verhalten nicht das Resultat von Nervosität war. Fellan hatte offensichtlich entsetzliche Schmerzen.
    „Verdammte Scheiße!“, fluchte Moe und bemühte sich, wieder auf die Beine zu kommen.
    „Was ist los mit dir?“ Vorsichtig humpelte Moe zu dem am Boden kauernden Häufchen Elend, bekam jedoch nach wie vor keine Antwort.
    „Nun sag schon! Was fehlt dir?“ Fellan hatte zitternd beide Hände gegen den Unterleib gepresst. Als Moe das Blut sah, dass aus Fellans Mund herauslief, wurde auch er allmählich nervös. Doch erst Fellans letzte Worte, ließen ihn auch vor Angst erstarren:
    „Fleischwanzen... Ragout...“
    Geändert von Lord Regonas (11.03.2017 um 01:52 Uhr)

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    Ehe Moe den Zusammenhang von Fellans letzten Worten begriffen hatte, färbte sich dessen abgewetztes Hemd in dunkelroter Farbe und er verlor das Bewusstsein. Als Moe hektisch das Hemd aufriss, sah er, was Fellan mit seinem Gestammel gemeint hatte.
    „Scheiße!“, schrie er und wich zurück. Etwa ein dutzend Fleischwanzen fraßen sich durch Fellans Unterleib und gelangten blutüberströmt an die Freiheit. In Windeseile machten sie sich über Fellans restlichen Körper her. Moe versuchte sich aufzurichten, doch die erheblichen Schmerzen in seinen Beinen vereitelten diesen Versuch.
    „Verdammt!“, fluchte er verzweifelt. Aus nächster Nähe musste er mit ansehen, wie die blutrünstigen Wanzen dem Leblosen Körper im wahrsten Sinne des Wortes Stück für Stück auffraßen. Es gab absolut nichts, das er dagegen tun konnte und er war sich sicher, dass er als nächstes auf der Speisekarte stand. Der Fluchtweg ins Freie, kam für ihn nicht in Frage. Dazu reichte seine körperliche Verfassung definitiv nicht aus. Er musste sich die Biester also schnellstmöglich vom Hals schaffen. Keuchend robbte er über den eiskalten Steinboden des Kellers und gewann so zumindest etwas Abstand zu Fellans Leiche. Er hatte gehofft, ein großes Kantholz oder etwas vergleichbares zu finden, doch vergeblich. Dutzende Schränke und Regale voller Ampullen, Phiolen und Fläschchen mit undefinierbaren Flüssigkeiten waren das einzige, was es hier unten gab. Dabei war natürlich keines der Behältnisse beschriftet.
    „Ich hätte beide umbringen sollen!“, fluchte Moe leise und robbte weiter zu einem der Schränke.
    „Den verdammten Hammerschwinger und auch den vermaledeiten Alchemisten!“ Nach einer gefühlten Ewigkeit kam er schließlich endlich an einem der Schränke an. Er warf einen letzten Blick auf Fellans Leiche, von der nicht mehr als zu viel übrig war und drehte sich dann auf den Bauch. Mit beiden Händen zog er sich unter erheblichen Schmerzen den Schrank hinauf. Vollkommen überfordert betrachtete er die zahlreichen Fläschchen und versuchte eine möglichst gefährlich ausschauende Flüssigkeit zu finden.
    „Gift oder Säure wäre jetzt echt klasse!“ Seine Suche wurde durch ein kaum wahrnehmbares Fauchen unterbrochen. Als er sich daraufhin umdrehte musste er mit Erschrecken feststellen, dass zwei der drei Fleischwanzen von Fellans Leiche abgelassen hatten und sich auf ihn zubewegten.
    „Ihr scheiß Drecksbiester!“, schrie er verzweifelt und überlegte panisch, wie er sich retten konnte.
    „Wenn ihr etwas zu Fressen haben wollt, dann nehmt das hier!“ Moe humpelte der Frontseite des Schrankes entlang, bis er dessen Ende erreicht hatte. Mit beiden Händen griff er nach der Rückwand des Schrankes und zog daran mit aller Gewalt. Das morsche Holz gab unter der enormen Gewalteinwirkung entsetzliche Laute von sich, doch Moes Vorhaben hatte Erfolg. Der Schrank mitsamt all seinen Fläschchen fiel polternd zu Boden und begrub die Fleischwanzen unter sich. Für einen Moment lang hielt er die Luft an und schaute völlig erstarrt auf den am Boden liegenden Schrank. In diesen Sekunden hatte er eine panische Angst, wie er sie noch nie zuvor gespürt hatte. Doch als sich auch fast eine halbe Minute später unter dem Schrank nichts mehr rührte, atmete erleichtert auf.
    „Nun zu dir...“, flüsterte er zuversichtlich und schaute zu Fellans Überresten herüber.

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    Im rasenden Tempo machte sich die einzelne Fleischwanze über die inzwischen stark reduzierten Überreste von Fellan her. Aus Moes Sicht war dies ein gewaltiger Vorteil, denn so beachtete sie ihn vorerst nicht. Humpelnd schritt er an dem umgekippten Schrank vorbei und näherte sich vorsichtig der fast vollkommen verzerrten Leiche. Sein Plan war simpel und doch genial. Er würde sie schlicht und ergreifend aus dem Hinterhalt heraus erledigen. Mit dem Stiefel sinngemäß einer Wanze zerquetschen. Schnell, leise und tödlich. Ohne einen langen und vor allem kräftezehrenden Kampf. Je näher er sich Fellans übrig gebliebenen Torso und der dortigen Fleischwanze näherte, desto nervöser wurde. Er schauderte bei dem Gedanken, wie schnell die kleinen Biester den für ihre Maßstäbe gigantischen Körper bearbeitet hatten. Natürlich war Moe wesentlich größer und auch breiter gebaut, doch er bezweifelte, dass die Wanzen sich davon abhalten ließen. Dann endlich war er nah genug an Fellans Leiche dran, um seinen Plan in die Tat umzusetzen. Die blutüberströmte Wanze hatte er hervorragend im Blick und positionierte sich nun in der passenden Ausgangssituation für seinen Angriff. Stöhnend vor Schmerzen hob er seinen Fuß an und dirigierte ihn genau über die Wanze. Absurderweise verharrte Moe in dieser Stellung einige Sekunden lang und erwartete irgendeine Reaktion seines Gegners, die jedoch ausblieb.
    „Jetzt!“ Moe führte seinen brachialen Plan aus und zerquetsche die fressende Wanze mit aller ihm zur Verfügung stehenden Gewalt. Die Schmerzen, die daraufhin in seinem Bein explodierten, nahm er in diesem Moment in Kauf. Er genoss es förmlich, seinen Gegner zu vernichten und stampfte gleich noch einmal auf die selbe Stelle.
    „Was sagst du jetzt, du dreckiges Mistvieh!“ Moe bekam eine Antwort, mit der er nicht gerechnet hatte. Es war eine Antwort, die ihm erstarren lies und ihn in seinen Grundfesten erschütterte. Unter dem von ihm umgeworfenen Schrank regte sich etwas. Berstendes Holz und knirschendes Glas brachten Moe dazu, dass er es nicht wagte, sich umzudrehen. Er erinnerte sich an die alchemistischen Flüssigkeiten des Verrückten Ignaz, die er allesamt mit dem Schrank zusammen auf die beiden Wanzen geworfen hatte. Es lief ihm dabei eiskalt dem Rücken herunter. Als er es endlich fertigbrachte, sich herumzudrehen, stand er einer mannsgroßen Fleischwanze gegenüber.

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    Moe war der Verzweiflung nahe. An Flucht war nach wie vor nicht zu denken und die Möglichkeiten, sich zu Verteidigen waren ebenfalls erschöpft. Zu allem Überfluss setzte sich die überdimensionale Wanze auch gleich in Bewegung. Verzweifelt suchte er noch einmal nach der sprichwörtlichen Rettung in letzter Sekunde. Dabei erschienen ihm plötzlich Fellans blutige Überreste recht lukrativ. Hastig griff er ohne jegliche Scheu in die immer noch warme Masse und suchte nach einem etwas härteren Gegenstand. Irgendetwas, was er hätte gegen die Wanze verwenden können. Zu seiner Überraschung fand er einen genau solchen Gegenstand, der sich als Rippenknochen herausstellte. Als er diesen jedoch an sich nahm, überkam ihm plötzlich ein heftiger Würgereiz. Die übrigen Knochen brachen und barsten, doch schließlich hielt er würgend das blutüberströmte Rippenstück in seiner Hand.
    „Komm her du fettes Mistvieh!“, rief Moe schwer atmend. Angespannt suchte er nach einer Möglichkeit, seinen Gegner effektiv anzugreifen. Ein über den Rücken verlaufender Panzer schützte die Wanze nahezu perfekt. Ein frontaler Angriff hatte somit wenig Sinn. Allerdings war der komplette Unterleib des Kriechtieres ungeschützt. Hinzukommend hatte Moe aufgrund ihrer Übergröße genug Platz, um sich darunter zu werfen und von dort aus zu attackieren. Es war die einzige Alternative zum Tod, denn um weitere mögliche Vorgehensweisen blieb keine Zeit mehr. Als ihn die viel zu lang geratenen Fühler der Wanze abzutasten begannen, warf er sich zu Boden. Unsanft landete er auf den unebenen Kellerboden und robbte von dort aus hastig unter die Wanze. Der gefiel das natürlich gar nicht und versuchte Moe mit ihren acht Beinen niederzutrampeln. Moe konnte unter dem dadurch aufgewirbelten Staub nur schwer atmen und seine Sicht war dadurch erheblich eingeschränkt. Zu allem Überfluss rebellierten nach wie vor seine Beine, da er sie pausenlos viel zu sehr beanspruchte.
    „Du kommst hier nicht rein!“, schrie er aus vollem Leibe und stach mit dem Rippenknochen in den Unterleib der Wanze. Moe vernahm ein ohrenbetäubendes Kreischen. Warmes Blut ergoss sich über sein Gesicht. Die Wanze zitterte am ganzen Leib vor Schmerzen und versuchte den Türsteher umso energischer, mit ihren Beinen zu erwischen. Moe hatte auf zweierlei Arten Glück. Es gelang ihr nicht, ihn zu erwischen und durch das Gezappel verlor sie eine nicht unerhebliche Menge an Blut. Es dauerte nur wenige Minuten, ehe sie sich vollkommen verausgabt hatte und keuchend zum Stillstand kam. Erleichtert atmete Moe auf und wischte sich mit dem Ärmel seines abgewetzten Hemdes das Blut der Wanze aus dem Gesicht. Er hatte es wieder einmal geschafft. Ein letzter Atemzug der Wanze läutete ihr Ende ein. Sie brach ächzend zusammen und begrub Moe unter sich.

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    Stöhnend kroch Moe unter dem enormen Gewicht der fetten Wanze hervor. Er hatte mit der Übelkeit zu kämpfen, denn er war von Kopf bis Fuß mit einem Gemisch aus Blut und Innereien bedeckt. Neben der klebrigen Masse, machte ihm vor allem auch der exorbitante Gestank zu schaffen. Es dauerte mehrere Minuten, ehe er die bis dahin anhaltenden Würgereize endlich unterdrücken und sich aufrichten konnte. Der Keller des Alchemisten glich einer einzigen Ruine. Nichts stand mehr an seinem Platz. Unzählige Scherben lagen über den Boden verteilt. Undefinierbare Flüssigkeiten hatten sich zu einer riesigen Pfütze zusammengetan. Zu allem Überfluss waren Kardif und Ignaz bereits seit einer gefühlten Ewigkeit unterwegs.
    „Sie hätten längst zurück sein müssen, verdammt!“, fluchte er nervös. Er hatte Kardif bisher immer Vertrauen können und so viel es ihm Schwer, dessen offensichtliches Scheitern zu akzeptieren. Doch auch dies war in Anbetracht seiner Situation nur eine Frage von Minuten. So war es kurze Zeit später auch nicht weiter verwunderlich, dass er daran dachte, eine offensichtlich selbstmörderische Idee in die Tat umzusetzen. Was hatte er denn nun noch zu verlieren.

    Obwohl sich Moe noch immer nur sehr langsam fortbewegen konnte, beschloss er dennoch, das Haus des verrückten Alchemisten zu verlassen. Er war sich der noch immer anhaltenden Bedrohung durch die blutrünstigen Wanzen durchaus bewusst, doch glaubte er an eine völlig irrsinnige Fantasterei. Er war von Kopf bis Fuß mit allerlei Exkrementen, Innereien und Blut beschmiert. Ein Umstand, der es ihm erlaubte, sich unbehelligt zwischen den Wanzen zu bewegen. So zumindest malte er sich seine wahnwitzige Theorie aus. Ehe er seine Theorie allerdings in die Praxis umsetzen konnte, hatte er noch ein ernstzunehmendes Problem vor sich. Die schier endlose Treppe des Kellers, die ins Erdgeschoss hinauf führte, musste vorher noch erklommen werden. Zwar war an der seitlichen Wand eine vermoderte Holzlatte befestigt, doch schenkte Moe dem völlig entfremdeten Geländer nicht allzu viel Vertrauen. Stöhnend mühte er sich langsam Stufe für Stufe die Treppe hinauf. Er versuchte dabei seine Beine so wenig wie möglich zu beanspruchen, was in Anbetracht seines Unterfangens natürlich in keinster Weise funktionierte. Doch trotz der schmerzenden Beine, biss er die Zähne zusammen und kam schließlich nach einer gefühlten Ewigkeit im Erdgeschoss an. Er verharrte einen Moment lang und sah sich vorsichtig in den Räumlichkeiten des Alchemisten um. Alles wirkte unberührt, fast schon friedlich. In Anbetracht der städtischen Situation eine groteske Vorstellung. Immerhin konnte Moe aufgrund dessen davon ausgehen, dass sich keine Wanzen im Hause des Alchemisten befanden. Als wäre das allein nicht schon ein recht glücklicher Zufall gewesen, entdeckte er unweit der Kellertür, am Bett des Alchemisten auch noch zwei hölzerne Krücken.
    Geändert von Lord Regonas (11.03.2017 um 01:53 Uhr)

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    Moe gehörte seiner Meinung nach zu den wenigen Menschen in der Stadt, die noch so etwas wie ein Ehrgefühl hatten. Er sah durch seinen Job bedingt dutzende Männer, die im Rausch des Alkohols zu Waschlappen verkommen waren und schließlich auf der Straße landeten. Solch ein Absturz würde ihm schon mal gar nicht in den Kram passen. So etwas würde ihn allein schon sein Stolz verbieten. Dennoch und auch gerade wegen dieses Stolzes, war er nun heilfroh darüber die Gehhilfen vorzufinden. Tatsächlich empfand er in diesem Moment sogar etwas Dankbarkeit gegenüber dem Alchemisten, auch wenn ihn diese Tatsache sehr missfiel. Mit den Krücken ausgerüstet arbeitete er sich schließlich bis zur verschlossenen Haustür des Alchemisten vor und verharrte dort einen Moment lang vollkommen regungslos. Tatsächlich erhoffte er hinter der Tür den alltäglichen Wahnsinn zu vernehmen, was natürlich wie er wusste eine reine Wunschvorstellung war. Die bittere Realität entsprach seinen Erwartungen... Totenstille. Letzten Endes blieb ihm nichts anderes übrig, als den Schritt vor die Haustür zu wagen. Er verspürte keineswegs den Drang, in der Hütte des verrückten Alchemisten zu vergammeln und vielleicht ging sein wahnwitziger Plan ja sogar auf. Entschlossen drückte er die Klinke herunter und öffnete mit einem kräftigen Ruck die Tür. Im ersten Moment wurde er von der grellen Sonne geblendet und hielt sich schützend seine Hand vors Gesicht. Es dauert mehrere Sekunden, bis sich seine Augen an das helle Licht gewöhnt hatten. In Anbetracht des immer noch anhaltenden Gestanks, der von der klebrigen Masse an seinem Körper ausging, war er heilfroh darüber, frische Luft einzuatmen. Noch mehr Mut fasste er, als er zumindest in der näheren Umgebung keinerlei verfressenen Viecher entdecken konnte, die dem Boden entlang krochen. Das Haus von Constantino lag nordöstlich von ihm. Glücklicherweise führte eine schmale Seitengasse vom Hafenviertel aus direkt zur Unterstadt. Somit musste er nicht erst das gesamte Hafenviertel durchqueren, um sein Ziel zu erreichen. Ohnehin kam er durch die Gehhilfen und durch seiner körperlichen Verfassung bedingt nur langsam voran. Obwohl er, und dessen war er sich absolut sicher, schneller voran kommen würde, als Ignaz und Kardif in Wanzenform. Davon allerdings unabhängig, war inzwischen so viel Zeit vergangen, dass sie auch in dieser Form schon Längst das Haus des Alchemisten erreichen hätten müssen.
    Als er schließlich das Handwerksviertel gegenüber dem Haus des Bogenmachers erreichte, hielt er für einen Moment lang inne. Das verräterische Geräusch von tausenden kleinen Wanzen, die auf der Suche nach frischem Fleisch jeden noch so kleinen Winkel der Stadt durchforsten kam allmählich näher. Moe durchfuhr bei dem Gedanken an die kleinen speckigen Biester ein Schauer. Er hätte sie am liebsten allesamt mit seinem ledernen Stiefel zertreten. Doch waren es schlicht und ergreifend zu viele. Ein weiterer Malus, den er sich jedoch immer noch nicht eingestehen wollte, war sein körperlicher Zustand. Es dauerte nur wenige Augenblicke von dem Moment an, als er sie gehört hatte, bis schließlich eine ganze Horde der kleinen Biester vom oberen Viertel herab kam und ihn ansteuerte. Nun würde sich zeigen, ob sein waghalsiger Plan Erfolg haben und er damit überleben würde.
    Geändert von Lord Regonas (11.03.2017 um 01:55 Uhr)

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    Moe hatte nicht den blassesten Schimmer, was er nun tun sollte. Immerhin entschied sich nun, ob er am Leben blieb oder als Wanzenfutter enden würde. Er war ein Mann der Taten, der im äußersten Notfall auch gerne seine Fäuste sprechen lies, doch auf diesen Garant konnte er sich nun nicht verlassen. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als es über sich ergehen zu lassen. Tatenlos dabei zuzusehen, wie eine wild gewordene Horde fleischfressender Wanzen auf ihn zugerast kam. Er versuchte einen möglichst sicheren Stand einzunehmen und stützte sich dabei mit beiden Armen auf seine Gehhilfen. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass sie ihn einfach ignorieren und an ihm vorbeiziehen würden, wollte er es auf jeden Fall vermeiden, zu Boden zu gehen. Dann trafen Moe der Türsteher und die Wanzen aufeinander.
    Für einen kurzen Augenblick schien es, als ob die Wanzen tatsächlich nur an ihm vorüberziehen würden. Mit einer unglaublich präzisen Koordination wichen sie seinen Füßen und den Gehhilfen aus und nahmen dabei die gepflasterte Straße komplett in Beschlag. Doch kaum hatte Moe zu hoffen gewagt, ungeschoren davon zu kommen, verharrten bereits die ersten Wanzen an seinen Gehhilfen. Es dauerte nicht lange bis er spürte, wie die Krücken allmählich nachgaben. Panisch versuchte er die Wanzen von den Gehhilfen abzuschütteln, ohne dabei seine vom Schmerz geplagten Beine zu sehr zu belasten; ein hoffnungsloses Unterfangen. Im Akkord zerlegten die gefräßigen Wanzen beide Gehhilfen, ohne das Moe auch nur das Geringste dagegen tun konnte.
    „Ihr scheiß verdammten Biester!“, fluchte er, konnte sich jedoch ein bitteres Lachen nicht verkneifen.
    „Moe der Türsteher der Hafenkneipe wird von dem kleinsten Drecksvieh der Insel in die Knie gezwungen.“ Er versuchte den pochenden Schmerz in seinen Beinen zu ignorieren und durchzuhalten... vergeblich. Ohne die Gehhilfen konnte er sein Gleichgewicht nicht länger halten und sank schmerzerfüllt zu Boden.
    Geändert von Lord Regonas (26.03.2017 um 00:59 Uhr)

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    Die Fleischwanzen fielen in Scharen über Moe her. Ihr Blutdurst schien keine Grenzen zu kennen. Moe krümmte sich und schrie aus voller Leibeskraft. Dabei rührte sein Schrei nicht etwa von den unsäglichen Schmerzen; viel mehr entsprang er seiner unvorstellbaren Wut darüber, sich vollkommen wehrlos hingeben zu müssen. In diesem sich windenden Zustand verharrte er noch einige Sekunden, ehe er plötzlich abrupt inne hielt. Irritiert verfolgte er das Spektakel der Fleischwanzen und wusste nicht, ob er lachen oder weinen sollte.
    „Ihr verdammten Mistkäfer klaut einem Krüppel die Gehhilfen und lasst ihn dann einfach liegen.“ Moe war ein gestandener Mann, der so mancherlei Provokation über sich ergehen lassen konnte, doch diese Erniedrigung trieb selbst ihn zur Weißglut.
    „Werden deine Angestellten eigentlich dafür bezahlt, dass sie mitten auf der Straße faulenzen, Kardif?“ Moe zuckte zusammen. Die krächzende Stimme kam ihm unangenehm bekannt vor.
    „Meine Angestellten würden es niemals wagen, in solch einem Zustand zur Arbeit zu kommen.“ Keuchend blickte Moe auf und entdeckte einige Meter weiter neben seinem Arbeitgeber auch die beiden Alchemisten Ignaz und Constantino.
    „Jetzt habe ich zwei übergeschnappte Alchemisten an der Backe...“ Entnervt lies Moe seinen Kopf wieder zu Boden sinken und lies dabei ein entscheidendes Merkmal außer Acht...
    Geändert von Lord Regonas (24.04.2017 um 21:12 Uhr)

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    „Die Gehhilfen waren übrigens aus sehr wertvollem Edelholz aus der Wüste Varants. Dein Angestellter könnte es bei mir abarbeiten.“
    „Nicht, wenn er dort weiter so rumliegt.“, antwortete Kardif dem Alchemisten. Ganz allmählich begann Moe zu begreifen, dass etwas entschieden falsch lief. Verwundert sah er wieder zu den beiden Alchemisten und Kardif hinüber. Erstaunlicherweise wichen die Fleischwanzen der Gruppe im großen Bogen aus.
    „Auch wenn es dir wahrscheinlich lieber gewesen wäre, die Fleischwanzen hätten mich mit Haut und Haaren verspeist; wir haben einen Weg gefunden, uns vor ihrem Blutdurst zu schützen.“, klärte Ignaz die Situation auf.
    „Im entferntesten Sinne hast du unser Prinzip ebenfalls angewandt.“
    „Wobei unsere Variante wesentlich hygienischer ist.“, fügte Constantino zu allem Überfluss hinzu.
    „Na los, hoch mit dir!“, rief Kardif. Mit seiner Hilfe richtete sich Moe schließlich stöhnend auf.
    „Du fragst dich sicherlich, mit welch wirklich grandiosen Methode wir es geschafft haben, uns die Biester vom Leib zu halten...“, begann Ignaz, während Kardiff seinen Angestellten zu den beiden Alchemisten brachte.
    „Also eigentlich ist mir das...“, setzte Moe zur Antwort an, wurde jedoch vom Alchemisten prompt unterbrochen.
    „Lass es mich erklären, um deinen unnötigen Fragen vorzubeugen.“ Moe verspürte den Drang, handgreiflich zu werden, doch machte ihm allein schon sein körperlicher Zustand einen Strich durch die Rechnung. Kardif hingegen konnte sich ein verschmitztes Grinsen nicht verkneifen.
    „Fleischwanzen sind nahezu blind. Sie orientieren sich vor allem durch ihren Geruchssinn.“, fuhr Ignaz fort.
    „Sie erkennen einander durch ein gewisses Pheromone, was letzten Endes auch der Schlüssel für unsere großartige List war.“
    Pheromone!“, wiederholte Constantino stolz.
    „Stopf diesen beiden Spinnern doch endlich das Maul, Kardif!“, moserte Moe entnervt.
    „Vielleicht sollten wir zum für uns Laien interessanten Teil übergehen, meine Herren.“, schlug der Kneipenwirt vor.
    „Aber natürlich.“, antwortete Ignaz zustimmend.
    „Man müsste das Pheromon lediglich allen Stadtbewohnern einmalig verabreichen.“
    „Wie bei der Maus mit der Laus.“, ergänzte Constantino zufrieden, auch wenn wohl kaum einer wirklich verstand, worauf er hinaus wollte. Moe jedenfalls war alles andere als begeistert. Er wusste nicht, ob er in Anbetracht der Neuigkeiten lachen oder weinen sollte.
    „Ich bring euch um!“, rief er zähneknirschend, wofür er von allen Anwesenden verwunderte Blicke erntete. Schließlich platzte ihm der Kragen.
    „Ist euch Vollidioten eigentlich schon mal aufgefallen, dass wir die wohl einzigen Überlebenden sind? Wen zum Beliar wollt ihr hier noch irgend etwas verabreichen!“

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    „Diese Frage stellt sich doch noch gar nicht, mein Lieber.“, antwortete Constantino schnippisch auf die von Moe zuletzt gestellte Frage.
    „Absolute Priorität hat das Wanzenproblem.“
    „Erstens...“, begann Moe mit bebender Stimme.
    „...bin ich nicht 'dein Lieber' und zweitens...!“ Moe riss sich wutentbrannt von Kardiff los und rannte mit geballten Fäusten in die Richtung der Alchemisten.
    „... hau ich dir jetzt volles Pfund...!“ Noch ehe Moe seinen Satz beenden konnte, erinnerte ihn ein plötzlich explodierender Schmerz daran, dass sich seine Beine in einem immer noch katastrophalen Zustand befanden. Mit schmerzverzerrten Gesicht landete er unsanft auf den Boden. Amüsiert beugte sich Ignaz über den am Boden kauernden Türsteher der Hafenkneipe.
    „Also eigentlich hatte Constantino vor, deine Wunden mit einem stärkerem Tonikum zu behandeln...“
    „Bist du auf deine alten Tage noch verrückt geworden?“, antwortete Constantino darauf witzelnd.
    „Genug getriezt!“, forderte Kardif.
    „Wenn ihr seine Hilfe wollt, dann solltet ihr zusehen, dass ihr es nicht allzu sehr übertreibt!“ Moe horchte trotz seiner unerträglichen Schmerzen auf.
    „Meine Hilfe?“
    „Ja, mein Freund.“, antwortete Kardif und half seinem Angestellten erneut auf die Beine.
    „Die Beiden haben eine Vermutung, wieso wir es auf einmal mit so vielen Wanzen zu tun haben.“
    „Eine so große Population an Wanzen hätten wir unlängst bemerken müssen. Es ist wie gesagt nur eine Vermutung, doch könnte sich in der Kanalisation eine Königin der Fleischwanzen befinden, die erst vor kurzem ihr gebärfähiges Alter erreicht haben könnte.“, berichtete Constantino.
    „Dies würde zumindest erklären, warum es innerhalb so kurzer Zeit zu so vielen Wanzen kommen konnte.“, fügte Ignaz hinzu. Dabei wirkte es fast schon so, als würden sich beide Alchemisten über die theoretische Existenz einer Königin freuen.
    „Ich muss gestehen, dass ich eine ganze Zeit lang neben der Spur gestanden habe...“, begann Moe grinsend. Dabei artete sein anfängliches Grinsen in lautstarkes Gelächter aus.
    „Ihr verdammten Hunde habt euch also gedacht, dass ihr mich erst mit Schmerzmittel vollpumpt und dann losschickt, die Königin der Fleischwanzen niederzustrecken!“
    „Aber du bist doch ein Typ, der die Leute am laufenden Band verdrischt.“, versuchte sich Constantino überrascht über die Reaktion des Türstehers zu rechtfertigen.
    „Vielleicht solltet ihr mich das klären lassen...“, schlug Kardif vor, nachdem die Situation nur noch mehr zu eskalieren drohte.
    „Da gibt es nichts zu klären!“, stellte Moe entschlossen klar.
    „Ich bin keine von euren Laborratten und wenn ihr diese fette Wanze loswerden wollt, dann nur zu!“

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    Die Gruppe schwieg schließlich. Während die Alchemisten sich einfach nicht mehr zu helfen wussten, hatte Moe schlicht und ergreifend nichts mehr zu sagen.
    „Gebt ihm das Pheromon!“, rief Kardif schließlich genervt den beiden Alchemisten zu. Ignaz warf Constantino einen verunsicherten Blick zu, ehe er eine kleine Phiole aus seiner Jackentasche herausholte.
    „Was ist mit seinem Bein?“, fragte er, während er Kardiff die Phiole übergab.
    „Das behandeln ihr natürlich auch!“, erwiderte Kardif, ohne zu zögern und wandte sich an seinen Angestellten.
    „Du musst das hier trinken.“ Widerwillig nahm Moe die Phiole entgegen und musterte skeptisch die trübe Flüssigkeit.
    „Wenn du mich überreden willst, schlag dir das gleich wieder aus dem Kopf!“, stellte er entschlossen klar.
    „Den beiden Neunmalklugen fällt bestimmt auch für die fette Wanze etwas ein!“ Er leerte die Phiole in einem Zug und verzog bei dem bitteren Beigeschmack das Gesicht.
    „Schmeckt wie es aussieht!“
    „Ich bin mir ziemlich sicher, dass du es überleben wirst.“, antwortete Ignaz sarkastisch und kramte erneut in seiner Jackentasche herum.
    „Dies ist eine sehr starke Schmerzsalbe.“, fuhr er fort und zeigte Moe triumphierend eine vergilbte Tube.
    „Ich muss dir damit dein Bein einreiben. Wärst du also so freundlich...“, Ein breites Grinsen zierte Ignaz Gesicht, als er auf Moe`s Hose deutete.
    „Wenn deine dreckigen Pfoten noch einmal mein Bein berühren sollten, dann werden sie nie wieder etwas berühren!“, erwiderte Moe gehässig und streckte seinen Arm nach der Salbe aus. Ignaz schien es für den Bruchteil einer Sekunde tatsächlich in Erwägung zu ziehen, auf die Verabreichung der Arznei zu bestehen. Letzten Endes übergab er jedoch dem Türsteher die Salbe.
    „Kluge Entscheidung...“, antworte Moe und riss dem Alchemisten die Tube aus der Hand.
    „Ich bringe dich in die Hafenkneipe zurück.“, beschloss Kardif.
    „Dort kannst du dich in aller Ruhe um dein Bein kümmern.“
    „Wir werden nach einer Möglichkeit suchen, der Wanze, wenn man es denn so nennen kann, ans Leder zu gehen.“, ergänzte Constantino.
    „Wir kommen dann später nach...“

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