Portal-Zone Gothic-Zone Gothic II-Zone Gothic 3-Zone Gothic 4-Zone Modifikationen-Zone Download-Zone Foren-Zone RPG-Zone Almanach-Zone Spirit of Gothic

 

Seite 1 von 2 12 Letzte »
Ergebnis 1 bis 20 von 29
  1. Beiträge anzeigen #1 Zitieren
    Mythos Avatar von Drachenei
    Registriert seit
    Feb 2006
    Ort
    Berlin
    Beiträge
    8.658
     
    Drachenei ist offline

    "Aus gutem Hause"

    Was bedeutet das? Wer hier ist es, oder meint, es zu sein? Wer hier versucht, seinen Kindern dieses Gefühl zu geben?

    Kurz aus´m Nähkästchen: Ich bin ein Arbeiterkind. Aufgewachsen mit Suff und Frustration. In einem öden Kaff. In das sich aber wohlhabende Leute mit gutem Einkommen im nahen Hamburg ihre Traumvillen pflanzten. Die alle kleiner waren, als unser altes Spukhaus, weil meine Vorfahren das Kaff mal irgendwann gegründet hatten. Es war eine groteske Situation, rückblickend betrachtet. Ich war umgeben von dem, was ich als "gute Häuser" bezeichnen würde. Ich lernte durch meine Freunde, daß auch überzogene Erwartungshaltungen einem ordentlich zusetzen können. Das war etwas, das ich mir als Kind allerdings gern gewünscht hätte. Den Gesichtsausdruck einer Klassenlehrerin, die versucht hatte, meinen Eltern klar zu machen, daß auch sie es sich leisten könnten, mich auf ein Internat für Hochbegabte zu schicken, und die als Antwort bekam, daß mein Vater mich schon irgendwo unterbringen würde, obwohl ich etwas schwierig und ungeschickt sei, werde ich nie vergessen.
    Es war schon schräg. Im Dorf gab es 3 Kategorien: Arbeiter, die sich - im Zuge eines Bauprojektes in den 60ern - dort genormte, kleine Einfamilienhäuschen hingestellt hatten. "Die Siedlung" wurde es lange genannt. Mein Vater verstand sich gut mit ihnen, war einer von ihnen, und das Schöne war, daß schwerer Alkoholismus dort nicht wirklich als Makel gesehen wurde, sondern als Alltagsphänomen. Ich kam nur mit wenigen dieser Kinder klar. Denn für die meisten war jeder, der nicht in "der Siedlung" lebte, automatisch jemand, der sich "für was besseres hielt", noch bevor er überhaupt das Maul aufmachen konnte.
    Dann gab´s da noch die Bauern. Die waren aber nicht das, was ich normalerweise meine, wenn ich von Bauern rede. Diese waren nur noch pro forma Landwirte und erhielten diese Tradition auch mit einem gewissen Stolz aufrecht. In Wahrheit aber waren es knallharte Bodenspekulanten. Ich bin in meinem späteren Leben schon einer Menge hartgesottener Halsabschneider über den Weg gelaufen, und trotzdem sind das bis heute die gerissensten Schlitzohren, mit denen ich es je zu tun hatte. Sie schätzten meinen Opa (Alte-Familien-Solidarität), verachteten meinen Vater und waren mir gegenüber vorsichtig. Und so hielten es auch ihre Kinder. Aus denen ist übrigens ausnahmslos was geworden. Wer nicht den Familienbetrieb weiterführte, gründete entweder vor Ort oder am anderen Ende der Welt florierende Unternehmen.
    Und dann gab´s da eben das gehobene Bürgertum. Die hatten das Kaff Anfang der 70er für sich entdeckt. Sie bauten bevorzugt helle, große Häuser. Und sahen mit Neid auf unseres, das den Baubestimmungen, denen sie unterworfen waren, trotzte, weil es schon vorher da war. Ihr vorrangiges Bestreben war es, ihre Kinder zu integrieren, ohne sie runterziehen zu lassen. Mein Vater nannte sie "Neureiche". Als ob er je über altes Geld verfügt hätte... Meine Mutter ging später bei ihnen putzen und Kinder betreuen. Für mich war ihre Welt glanzvoll. Sie urlaubten auf anderen Kontinenten, lernten Instrumente und sie haben unbestreitbar die selektivste, aber auch ausgeprägteste Willkommenskultur. Ich war genau das Maß an schlechtem Umgang, das sie ihren Kindern zuzumuten bereit waren. Natürlich verachteten auch sie meine Eltern, aber sie gaben sich wenigstens Mühe, es mich und sie nie spüren zu lassen.

    Zurück zum Thema: Das Besitz- und Bildungsbürgertum wird bevorzugt als "gutes Haus" bezeichnet. Manchmal stimmt das sogar. Aber auch eine Famile, die auf ehrlichem, verkrusteten Schweiß aufgebaut ist, würde ich als sowas bezeichnen. Oder vielleicht auch nur eine Cleverness, die man in der Lage ist, weiterzugeben.

    Wie seht Ihr das? Mein "Haus" - nicht gut, aber alt und vielleicht zur richtigen Zeit gutgelegen - machte aus mir einen Menschen, der überall ein- und ausgehen, aber nie dazugehören kann. Nicht empfehlenswert, und nicht mal mehr ein seltenes Talent. Würdet Ihr Euch als "aus gutem Hause" bezeichnen, wenn diese Redensart nicht - zum Glück - hoffnungslos veraltet wäre?
    Mit freundlicher Genehmigung von Casablonga

  2. Beiträge anzeigen #2 Zitieren
    Held Avatar von Professor Hunt
    Registriert seit
    Oct 2009
    Beiträge
    5.752
     
    Professor Hunt ist offline
    Ich bin mir nicht sicher, ob ich dich richtig verstanden habe oder du diese Redewendung nicht zu wörtlich nimmst.
    Aus guten Hause sein stammt wohl eher aus der Zeit, wo es noch Adel und Co. gab und man gut im Sinne von vornehm und wohlhabend verstanden hat. Heutzutage ists aber eigentlich nur noch wohlhabend.

  3. Beiträge anzeigen #3 Zitieren
    Mythos Avatar von Drachenei
    Registriert seit
    Feb 2006
    Ort
    Berlin
    Beiträge
    8.658
     
    Drachenei ist offline
    Zitat Zitat von Cazzano Beitrag anzeigen
    Ich bin mir nicht sicher, ob ich dich richtig verstanden habe oder du diese Redewendung nicht zu wörtlich nimmst.
    Aus guten Hause sein stammt wohl eher aus der Zeit, wo es noch Adel und Co. gab und man gut im Sinne von vornehm und wohlhabend verstanden hat. Heutzutage ists aber eigentlich nur noch wohlhabend.
    Möglich. Denn aus´m Adel bin ich selbst, und kennengelernt habe ich diese Formulierung nur im Großbürgertum. Einen "vom Stand" wirst Du sowas nie so sagen hören. Da wird sowas nämlich als selbstverständlich vorausgesetzt. Muß nicht mal stimmen, aber darum geht´s da auch nicht. Adel lehrt heutzutage leider gar nichts mehr, außer im tiefsten Sumpf noch bis zur Lächerlichkeit das Kinn oben zu halten. Das war nicht immer so. Die einzige Existenzberechtigung allen Adels resultierte aus der Bereitschaft, überschüssige Kraft, Ressourcen etc. in den Dienst derer zu stellen, denen es daran fehlt. Mehr ist da ursprünglich nie gewesen. Auf allen Kontinenten.
    Mit freundlicher Genehmigung von Casablonga

  4. Beiträge anzeigen #4 Zitieren
    Kannst du es ihnen geben?  Avatar von korallenkette
    Registriert seit
    Jun 2006
    Ort
    An einem Fluß, der sich durch ein sanftes Tal zieht
    Beiträge
    35.700
     
    korallenkette ist offline
    Drachenei, was Du schreibst, klingt wie der Beginn eines ziemlich guten Romans!

    Vielleicht erzähle ich später auch noch was.

  5. Beiträge anzeigen #5 Zitieren
    Auserwählte Avatar von Rimfaxe96
    Registriert seit
    Jul 2011
    Ort
    Ponyville
    Beiträge
    6.411
     
    Rimfaxe96 ist offline
    Zitat Zitat von Drachenei Beitrag anzeigen
    Würdet Ihr Euch als "aus gutem Hause" bezeichnen, wenn diese Redensart nicht - zum Glück - hoffnungslos veraltet wäre?
    Jein. Meine Mutter arbeitete zwar zu Zeiten des Kommunismus in Tschechien im Wirtschaftsministerium in Prag, und auch die Generation vor ihr hat schon einige große Grundstücke im Besitz, der Cousin meiner Mutter hatte auch erst letztens einem Architekten ein Vermögen bezahlt um sein Haus zu erwerben - aber hier in Deutschland haben wir nichts. Kein Haus, sondern eine Wohnung mit Terrasse. Dafür reisen wir lieber, dieses Jahr soll der Kontinent auch verlassen werden. Nach den Einschätzungen die du in deinem Einleitungspost beschrieben hast wäre ich wohl eher ein Mittelwert zwischen beidem.

    Zwar wurde meine Mutter schon öfters seitens der Familie angesprochen wegen Hauskauf, aber letzten Endes weiß sie nicht was sie damit anfangen sollte. Ich muss höchstwahrscheinlich sowieso weg in die Stadt ziehen, und so in Gemeinschaft fühlt sie sich ihren Aussagen nach auch deutlich sicherer. Ist wohl auch eine Frage der Priorität, sie hat eben eine größere Leidenschaft für Autos anstatt Immobilien.

  6. Beiträge anzeigen #6 Zitieren
    Deus Avatar von juke*
    Registriert seit
    Jan 2003
    Beiträge
    20.086
     
    juke* ist offline
    'aus gutem hause' ist in meinen augen (und ohren) eine ziemlich leere phrase, deren bedeutung erstmal nicht ganz klar ist. das kann von einer angesehenen familie über besitzverhältnisse, besonderen bildungsstand, bloße prominenz, etc eine menge heißen.

  7. Beiträge anzeigen #7 Zitieren
    Mythos Avatar von Drachenei
    Registriert seit
    Feb 2006
    Ort
    Berlin
    Beiträge
    8.658
     
    Drachenei ist offline
    Zitat Zitat von korallenkette Beitrag anzeigen
    Drachenei, was Du schreibst, klingt wie der Beginn eines ziemlich guten Romans!

    Vielleicht erzähle ich später auch noch was.
    Romane versuche ich schon lange nicht mehr. Seit etwa 10 Jahren (also seit dem Tod meines Vaters) veruche ich mich an einer Familienchronik. Wir haben nämlich keine. Wir sind recht gut dokumentiert, haben wiederfindbare Spuren hinterlassen, wenn man weiß, wonach man suchen muß, aber da momentan nach mir nichts mehr kommt, bleiben wir Randnotizen von Ausgestorbenen. Ich tauche darin allerdings in meinem Versuch nicht auf. Und das ist auch gut so. Mit mir endet es. Ich habe eine Frau, die mich liebt, Freunde, die mich schätzen und Feinde, die den Tag meiner Geburt verfluchen, mich aber respektieren. Es sollte genug sein. Ist es aber nicht. Denn obgleich ich Agnostiker bin, weiß ich doch, daß ich meinen Ahnen gegenüber Rechenschaft abzulegen habe. Mein Vater war schon ein bemühter Versager, aber das ist nichts gegen mich.
    Ich mache mir gern einen Spaß daraus, neben Leuten zu stehen, um sie größer oder schlanker wirken zu lassen. Und es gibt ein oder zwei Leute, die erfolgreicher sind, seit ich ihnen gelegentlich Worte in den Mund lege. Aber versuch´ mal, vor Deine Ahnen zu treten, und ihnen DAS zu verkaufen. Zur Erinnerung: Die meisten von ihnen haben getötet, und einige von ihnen haben gefoltert.
    Tot umfallen ist leicht. Sterben ist schwerer. Aber aussterben kann einen so richtig fertig machen.
    Mit freundlicher Genehmigung von Casablonga

  8. Beiträge anzeigen #8 Zitieren
    Kannst du es ihnen geben?  Avatar von korallenkette
    Registriert seit
    Jun 2006
    Ort
    An einem Fluß, der sich durch ein sanftes Tal zieht
    Beiträge
    35.700
     
    korallenkette ist offline
    @Drachenei: Mich lässt das eigentlich ziemlich kalt, nicht die Familiengeschichte an sich, aber diese Einordnung ins Große und Ganze, wo man einen Platz behalten will. Das alles ist doch eh so vergänglich.
    Schön, dass bei uns Kinder da sind, aber unter dem Gesichtspunkt des "Aussterbens" nun hätte ich Kinderlosigkeit wohl kaum bedauert.

    Erzählen ließe sich über fast jede Familie etwas, je nachdem, wie gut der Erzähler ist.

    In einem Teil meiner Familie gab es mecklenburgische Landwirte, die meistens im einem der kleinen Dörfer, wo sie lebten, was zu sagen hatten. Der andere Teil war kaufmännisch sehr begabt, verlor in den beiden Kriegen aber alles.
    Mein Vater war Chefarzt im kleinen Krankenhaus der ländlichen Gegend, wo ich meine Kindheit verbrachte. Die älteren Leute kennen ihn da natürlich noch immer, aber eine Generation später wird er auch dort vergessen sein, ebenso wie ich als Journalistin, auch wenn mich im Moment hier sehr, sehr viele Leute kennen.

    Die liebste Person in meiner Familie war mir meine Großmutter. Die stammte aus einer einfachen Handwerksfamilie, die nirgends großartig Spuren hinterlassen hat.

  9. Beiträge anzeigen #9 Zitieren
    Mythos Avatar von Drachenei
    Registriert seit
    Feb 2006
    Ort
    Berlin
    Beiträge
    8.658
     
    Drachenei ist offline
    Zitat Zitat von juke* Beitrag anzeigen
    'aus gutem hause' ist in meinen augen (und ohren) eine ziemlich leere phrase, deren bedeutung erstmal nicht ganz klar ist. das kann von einer angesehenen familie über besitzverhältnisse, besonderen bildungsstand, bloße prominenz, etc eine menge heißen.
    Es freut mich, Dich in dieser Diskussion zu haben. Wollte ich Dich einschätzen, würde ich auf sehr alter Bürgertum oder sehr jungen Adel tippen. Aber Du hast recht, und deshalb habe ich auch die ellenlange Geschichte am Anfang erzählt.
    Mit freundlicher Genehmigung von Casablonga

  10. Beiträge anzeigen #10 Zitieren
    Deus Avatar von juke*
    Registriert seit
    Jan 2003
    Beiträge
    20.086
     
    juke* ist offline
    Zitat Zitat von Drachenei Beitrag anzeigen
    Wollte ich Dich einschätzen, würde ich auf sehr alter Bürgertum oder sehr jungen Adel tippen.
    weder das eine, noch das andere trifft zu.
    letztenendes ist die familiengeschichte in so ziemlich allen linien bis zu meinen großeltern vor allem kleinbäuerlich geprägt.

  11. Beiträge anzeigen #11 Zitieren
    I'm an Ass Man! Avatar von Leichenteich
    Registriert seit
    Jul 2006
    Ort
    Der Leichenteich
    Beiträge
    14.742
     
    Leichenteich ist offline
    Meine Eltern sind (wie ich inzwischen) schlecht bis mittelmäßig verdienende Ossis. Aufgewachsen bin ich in der selben Wohnung, in der sie immernoch wohnen. Ansich keine schlechte Gegend. Hier gabs viele andere Kinder. Mit manchen kam man eben sehr gut aus, mit anderen hat man sich geprügelt. (aber im nachhinein kann man das auch als "gut verstehen" bezeichnen, weils halt Rangeleien waren, wie sie unter Jungen üblich sind)
    Allerdings würde ich trotzdem sagen, dass ich aus gutem Hause komme. Meine Eltern haben mich so erzogen, dass ich, wenn ich nüchtern bin sehr höflich bin, sie haben mir alles gegeben was ich brauchte und kümmern sich auch heute noch gut um mich.

  12. Beiträge anzeigen #12 Zitieren
    End of Humanity Avatar von Atticus
    Registriert seit
    Nov 2008
    Beiträge
    15.802
     
    Atticus ist offline
    Aus der Aussage, dass jemand aus "gutem Hause" kommt, würde ich heutzutage nur noch schließen, dass die Familie, aus der die Person stammt angesehen oder zumindest respektiert ist.
    Was bedeutet es denn heute noch vom "adligen Geschlecht" zu sein? In Deutschland nicht mehr allzu viel, würde ich sagen, obwohl es sicher noch einige Leute gibt, die sich was darauf einbilden.

  13. Beiträge anzeigen #13 Zitieren
    i-Dipfalscheißa Avatar von Thanatos
    Registriert seit
    Feb 2006
    Ort
    Jamison's World
    Beiträge
    13.551
     
    Thanatos ist offline
    Ich denke, "aus gutem Hause" bedeutet, dass der erste Gedanke, den man im Kopf hat, wenn man einen Familiennamen hört, ein positiver ist. Nicht mehr und nicht weniger. Wieso und warum der Gedanke positiv ist, kann viele Gründe haben.

    Vergleichbar mit "guter Kinderstube".
    "Guad seng dua i schlecht, oba schlecht hern dua i guad!"



    "d'Metzger aufs Land fahrens; falleri Kälber kaufens fallera; d'Bauern nix hergebens; fallera selber fressens."

  14. Beiträge anzeigen #14 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von Specht
    Registriert seit
    Aug 2012
    Beiträge
    2.099
     
    Specht ist offline
    Ich kann mir kaum vorstellen, dass diese Redewendung heute tatsächlich noch benutzt wird. Früher (vorletztes Jahrhundert bis Beginn des letzten Jahrhunderts) hätte ich daraus den Schluss gezogen, dass der so Bezeichnete aus einer Familie aus der Oberschicht stammt, also aus einer Familie mit langer Tradition und hohem Bildungsstand. Dabei war die Familie mit Sicherheit auch einmal reich, könnte aber durchaus inzwische Verarmt gewesen sein.
    Heute würde ich, wenn ich diese Phrase hören würde, eher auf gut verdienende Eltern tippen und weniger auf den Familienstammbaum.

  15. Beiträge anzeigen #15 Zitieren
    Auserwählter Avatar von El Pollo Diablo
    Registriert seit
    Dec 2004
    Ort
    Puerto Pollo
    Beiträge
    6.235
     
    El Pollo Diablo ist offline
    Ich habe die Redewendung "aus gutem Haus" immer so verstanden, dass dadurch stabile Familienverhältnisse, gut erzogene Kinder, gesichertes Einkommen und eine gute Bildung gemeint sind. Der finanzielle Teil ist eher im Hintergrund dabei; eine Grundvoraussetzung. Wer kein Geld hat, kommt auch selten zu Opernbesuchen und philosophischen Diskussionen.
    Während diese Grundvoraussetzung allerdings entzogen werden kann bleibt der Habitus und wird auch weiter gegeben. Ich hatte einige Familienmitglieder, die in winzigen Wohnungen von sehr wenig Geld lebten, sich aber nicht anders verhielten als hätten sie noch ihre riesige Villa.
    Geändert von El Pollo Diablo (23.01.2014 um 12:43 Uhr)

  16. Beiträge anzeigen #16 Zitieren
    Schwertmeister Avatar von WTFItsADinosaur
    Registriert seit
    Apr 2008
    Beiträge
    742
     
    WTFItsADinosaur ist offline
    Zitat Zitat von Drachenei Beitrag anzeigen
    Denn obgleich ich Agnostiker bin, weiß ich doch, daß ich meinen Ahnen gegenüber Rechenschaft abzulegen habe. Mein Vater war schon ein bemühter Versager, aber das ist nichts gegen mich.
    Ich mache mir gern einen Spaß daraus, neben Leuten zu stehen, um sie größer oder schlanker wirken zu lassen. Und es gibt ein oder zwei Leute, die erfolgreicher sind, seit ich ihnen gelegentlich Worte in den Mund lege. Aber versuch´ mal, vor Deine Ahnen zu treten, und ihnen DAS zu verkaufen. Zur Erinnerung: Die meisten von ihnen haben getötet, und einige von ihnen haben gefoltert.
    Tot umfallen ist leicht. Sterben ist schwerer. Aber aussterben kann einen so richtig fertig machen.
    Darf ich fragen, worauf der Gedanke, den "Ahnen gegenüber Rechenschaft abzulegen", basiert? Auf Agostizismus, auf Traditionserhaltung, auf Familienfortführung oder etwas anderes? Mir fällt es etwas schwer, mich in dieses Thema reinzudenken...

  17. Beiträge anzeigen #17 Zitieren
    Waldläufer Avatar von Chaim Miller
    Registriert seit
    Jan 2006
    Beiträge
    159
     
    Chaim Miller ist offline
    Zitat Zitat von korallenkette Beitrag anzeigen
    Drachenei, was Du schreibst, klingt wie der Beginn eines ziemlich guten Romans!

    Vielleicht erzähle ich später auch noch was.
    Ich hätte auch große Lust weiter zu lesen.

  18. Beiträge anzeigen #18 Zitieren
    Waldläufer Avatar von Winthor
    Registriert seit
    Jan 2014
    Beiträge
    153
     
    Winthor ist offline
    Die Redewendung "aus gutem Hause" verwenden wir eigentlich nur, um jemanden als vermögend abzustempfeln.

    Zitat Zitat von juke* Beitrag anzeigen
    'aus gutem hause' ist in meinen augen (und ohren) eine ziemlich leere phrase, deren bedeutung erstmal nicht ganz klar ist. das kann von einer angesehenen familie über besitzverhältnisse, besonderen bildungsstand, bloße prominenz, etc eine menge heißen.
    Du hast vergessen anzudeuten, dass du alle Attribute als auf dich zutreffend ansiehst.

  19. Beiträge anzeigen #19 Zitieren
    Waldläufer Avatar von Nahtan
    Registriert seit
    Aug 2013
    Beiträge
    151
     
    Nahtan ist offline
    Zitat Zitat von korallenkette Beitrag anzeigen
    Drachenei, was Du schreibst, klingt wie der Beginn eines ziemlich guten Romans!
    Ich will ja kein Spielverderber sein, aber für mich klingt das eher nach einem Wegwerfkioskroman. Nach einem derart vereinfachten, verklärten und kitschigem Bild, das auch noch als eigene Geschichte verkauft wird, hätte ich schlicht keine Lust, darin weiterzulesen.

  20. Beiträge anzeigen #20 Zitieren
    Kannst du es ihnen geben?  Avatar von korallenkette
    Registriert seit
    Jun 2006
    Ort
    An einem Fluß, der sich durch ein sanftes Tal zieht
    Beiträge
    35.700
     
    korallenkette ist offline
    Zitat Zitat von Nahtan Beitrag anzeigen
    Ich will ja kein Spielverderber sein, aber für mich klingt das eher nach einem Wegwerfkioskroman. Nach einem derart vereinfachten, verklärten und kitschigem Bild, das auch noch als eigene Geschichte verkauft wird, hätte ich schlicht keine Lust, darin weiterzulesen.
    Ich kann nicht sehen, inwiefern diese drei Begriffe auf die Dracheneis Beschreibung der autobiographischen Lebensverhältnisse zutreffen sollen - was nicht heißt, dass die beschriebene Konstellation nicht prima romangeeignet wäre.

Seite 1 von 2 12 Letzte »

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
Impressum | Link Us | intern
World of Gothic © by World of Gothic Team
Gothic, Gothic 2 & Gothic 3 are © by Piranha Bytes & Egmont Interactive & JoWooD Productions AG, all rights reserved worldwide