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  1. #81
    Mal vas Idenna
    Gast
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    Zitat Zitat von AlbertCole Beitrag anzeigen
    Rocam konnte zwar das Gesicht des Quarianers nicht sehen, aber sowohl dessen Stimme als auch Körperhaltung sprachen eine deutliche Sprache: Ten hatte Angst. Der Turianer wollte sein Gegenüber zunächst beruhigen, doch bevor er auch nur ein Wort seinen Mund verliess, stand ihnen der Volus samt Begleitung gegenüber: "Guten Tag, Tranquility-Clan *schnauf*. Wie ich sehe *schnauf* hast du dich schon mit meinem Gast bekannt gemacht *schnauf*. Du solltest besser wieder an Bord kommen *Schnauf*. Wir werden bald abreisen *Schnauf*.“
    Tausend Gedanken schossen in diesem Moment durch Rocams Kopf. Die paar Sekunden, in denen er regungslos den Volus fixierte, kamen ihm wie eine halbe Ewigkeit vor. Schlussendlich jedoch bahnte sich ein ganz bestimmter Satz aus den Tiefen seines Unterbewusstseins seinen Weg an die Oberfläche und die strenge Stimme seines Vaters ermahnte ihn: „Turianer lassen niemals ihre Waffenbrüder zurück. Niemand wird zurückgelassen!“ Und erneut tat Rocam an diesem Tag etwas, was man auf Tranquility nicht tun sollte: Er mischte sich in fremde Angelegenheiten ein. In fremde, von Kroganern und Turianern bewachte Angelegenheiten.

    „Volus, kann ich etwas für Sie tun? Wurde Ihr Schiff schon betankt?“ Rocam spielte auf Zeit, er musste so schnell wie möglich einen Weg finden, Ten zu helfen. Der Volus war auf jeden Fall irritiert. Auf Tranquility wurden normalerweise keine Fragen gestellt. Das war auch einer der wenigen Gründe genau hier zu landen und nicht in einer der anderen Stationen. „Ja *schnauf*, wir haben alles *schnauf*.“ Der Volus gab einem der Leibwächter ein Zeichen, worauf der Kroganer Anstalten machte, Tens Arm zu ergreifen. Verdammt. Rocam stellte sich vor Ten, noch immer darüber grübelnd, wie er die Situation lösen konnte. „Wir haben gerade interessante Ware reinbekommen. Interessiert?“ Rocam versuchte, so gelassen wie möglich zu wirken. „Ich sagte schon, *schnauf* wir haben alles *schnauf*.“ Der Kroganer lenkte nun seine Aufmerksamkeit auf Rocam: „Also, Kumpel, du hast den Boss gehört. Verzieh’ dich!“ „Aber…“ In diesem Moment ertönte ein Warnsignal, das in der gesamten Station zu hören war. Jeder auf Tranquility kannte dessen Bedeutung: Die Station wurde angegriffen.

    „Also, Kumpel, du hast den Boss gehört. Verzieh’ dich!“
    Gespannt verfolgte Ten das Gespräch zwischen Rocam und dem Volus. Wohl wissend, was der junge Turianer bezwecken wollte. Ein Versuch, den der junge Quarianer dem Turianer nicht zugetraut hätte. Immerhin galten die Turianer als äußerst diszipliniert und hielten sich für gewöhnlich aus Dingen anderer Völker raus.
    „Aber…“
    Ten würde niemals erfahren, was Rocam als Antwort aussprechen wollte, da das Gespräch durch ein lautes Alarmsignal unterbrochen wurde. Zumindest vermutete Ten, dass es ein solches war. Der alles übertönende Lärm dieses Signals und die Wirkung, die er offensichtlich auf Rocam ausübte war eigentlich nicht fehl zu interpretieren.
    "Was hat das zu bedeuten Rocam?"
    "Egal was es auch sein mag *schnauf*, du kommst jetzt mit uns mit!"
    Verzweifelt blickte Ten vom Turianer zum Volus...

  2. #82
    Mahou Shoujo  Avatar von Önee-sama
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    Zitat Zitat von Ö aka Messias Beitrag anzeigen
    Das Schneetreiben behinderte die Sicht dermaßen, dass man kaum die ausgestreckte Hand hätte erkennen können. Zoia machte dies aber nichts aus, sie hätte den Weg zur Treppe auch blind gefunden.
    Da! Nach kurzem Gehen, welches sie in schnellem Tempo hinter sich gebracht hatte, erreichte Zoia die gesuchte Eingangstreppe. Obwohl der Weg zur Einstiegstreppe kurz genug war, hatten ihre Haare genug Schnee aufgesogen, um frostig kalt zu wirken und auch sonst war sie eigentlich schon direkt etwas durchnässt und durchfroren.
    Das war für sie im Moment aber zweitrangig. Sie öffnete die Tür, lugte kurz hinein und huschte dann zusammen mit Arko schnell durch den Eingang und verschloss die Tür wieder. Sie lauschte kurz, ob sie etwas hören konnte. Als sich nichts regte, fing sie an, sich den Schnee aus Haaren und Kleidung zu klopfen.
    Hmpf! Na ja, die Bewegung wird es ein wenig trocknen lassen. Zoia setzte sich dann die spärlich beleuchtete Treppe hinab in Bewegung. Die Treppe führte quadratisch angeordnet und etwas eng vom Platzangebot her ein gutes Stück unter Tage. Am unteren Fuß der Treppe angekommen, befand sich Zoia an einem türlosen Durchgang. Ein kurzes Lauschen verriet auch jetzt keine ungewöhnlichen Geräusche. Also wagte sie zwei schnelle Blicke, welche keinerlei Gefahren erkennen ließen und betrat schließlich den Wartungstunnel.
    Der Wartungstunnel bestand aus einem metallenen Boden, der sich an der oberen Seite des U-Bahn-Schachtes entlang zog, mit einem metallenen Gitter als Trennwand zum Schacht hin. Unter Zoia's Füßen, so wie in regelmäßigen Abständen, befand sich eine Luke im Tunnelboden. Sie wusste, dass darunter einige Stufen in der Wand zum eigentlichen U-Bahn-Schacht hinab führten. Diese waren für Notfälle gedacht, so dass Personen zum Beispiel bei einem Bahn Unglück aus dem Schacht heraus konnten, aber auch zum Beispiel Rettungskräfte hinein konnten. Zoia hatte sich schon immer gefragt, warum außer den Ultras eigentlich sonst niemand sich für diese Tunnel interessierte, zumal sie nichts von einem Bahnunglück innerhalb des Territoriums wusste. Eine entsprechende Frage an Michelle brachte ihr mal folgende Antwort ein: "Mach dir darüber mal keine Gedanken. Da unten ist es so gut wie ausgeschlossen, dass uns jemand stört, schließlich ist das unser Territorium. Mehr brauchst du dazu nicht zu wissen." Im Endeffekt hatte Michelle recht damit gehabt und Zoia hatte dazu nicht mehr weiter nachgefragt.
    "Lass uns gehen, Arko. Schließlich haben wir ein gutes Stück Weg vor uns." Auch ohne ihren Hund direkt anzusprechen, hätte er sich mit ihr zusammen in Bewegung gesetzt, nur manchmal tat es gut, einfach mal etwas laut zu sagen, besonders wenn Arko der einzige Zuhörer war. Ihr Weg würde sie ziemlich nah an Michelle's Sitz im nördlichen Bezirk bringen, was ihr das schlechte Wetter an der Oberfläche komplett ersparen würde. Sie war erst ein paar Schritte weit gekommen, als sie plötzlich stehen blieb. Sie vernahm ein fernes Donnern, das schnell näher kam. Sie entspannte sich jedoch schnell wieder, als sie feststellte, das es nur eine sich nähernde Bahn war. Kaum hatte Zoia sich wieder in Bewegung gesetzt, war die Bahn auch schon heran und fuhr mit lautem Donnern an ihr vorbei in die Richtung, in die Zoia sich in Bewegung setzte.
    "Hoffen wir, dass die Bahnen unsere einzigen 'Begegnungen' hier unten bleiben." So machte sich das Duo an Mensch und Hund auf seinen Weg Richtung Norden, mit einer Zoia die mehr Gedanken wälzte als sonst.


    Das erste Ziel von Zoia und Arko würde eine Nische ziemlich in der Mitte der Strecke in der Wand sein. Diese Nischen waren in regelmäßigen, jedoch weit größeren, Abständen als die Luken im Boden in die Schachtwand eingelassen und erfüllten zwei Dinge auf einmal: Zum einen waren in den Nischen Notleitern eingebaut, die an die Oberfläche führten und bei Notfällen zum Beispiel für Evakuierungen genutzt werden konnten und zum anderen befanden sich in jeder Nische ein Ventilator, die zum Be- und Entlüftungssystem des Schachtes gehörten. Im Falle eines Falles konnte damit zum Beispiel auch Rauch abgesogen werden.
    Das Alles spielte für Zoia jedoch keine Rolle. Für sie war nur entscheidend, das es diese Nischen gab. Wenn man sie gefragt hätte, die wie vielte Nische sie suche, hätte sich in ihren Gedanken nur ein großes Fragezeichen gebildet, sofern sie eben ein solches Zeichen zu lesen vermocht hätte. Nichts desto Trotz wusste sie, um welche Nische es sich handelte und in eben jenem Ort hatte sie ein kleinen Essensvorrat hinter dem teils kaputten Gitter des Ventilators versteckt. Auch wenn gerade kein Grund bestand von diesem Vorrat zu zehren, würde es doch nicht schaden mal nach dem Rechten dort zu sehen.
    Da Arko sich nicht anders als sonst benahm, musste sie sich nicht auf jede einzelne passierte Nische konzentrieren und konnte ein wenig ihren Gedanken freien Lauf lassen: "Was hälst du eigentlich von den Geschichten, die uns Michelle zum Hören gegeben hat, Arko? Ich meine jetzt nicht unbedingt diese Geschichten wie zum Beispiel 'Aschenputtel'... Diese Story ist bestimmt für kleine Kinder gedacht. Nein, ich meine natürlich diese eine Geschichte!" Sie rief sich das Ganze gehörte nochmals ins Gedächtnis: "Ich meine natürlich die 'Abenteuer der Janine Sinclair'! Wovon ich dir seit Kurzem ständig erzähle." Sie blieb unvermittelt stehen und drehte sich zu ihrem Hund um: "Du weißt doch, diese Frau, die erste menschliche Spe... Spä... Spest... halt etwas Besonderes wird! Die zwischen den Sternen reist! Die Dinge auf ihre Art regelt! Welche ihre Einheit bei einem Kampf mit einem riesigen, Fahrzeuge fressenden Wurm verloren hat! Alleine das - die Würmer hier bei uns sind doch wirklich sehr klein und ich habe noch keinen mit einem Maul gesehen..." Wenn Zoia gewusst hätte, wie sehr sich ihr Bild von einem Dreschschlund in ihren Gedanken von einem in der Realität unterschied, wäre sie doch sehr rot im Gesicht angelaufen. "Aber das Wichtigste dabei ist" fuhr sie fort, "diese Janine entstammt auch einer Gang! Sie hat es aus einer Straßengang in die weite Welt der Sterne geschafft! Stell dir mal vor, Arko: Wir auf einem Raumschiff zwischen den Sternen unterwegs und wir würden alles Weitere selbst bestimmen..." Wie immer hielt sie inne, wenn sie auf diesen Teil der Geschichte zu sprechen kam. Ja, wie das wohl wäre. Weg von hier, weit fort auf Reise zwischen die Sterne. Arko hatte sich derweil auf seine Hinterpfoten gesetzt, sah Zoia dabei aber aufmerksam an, was diese zum Weiterplaudern veranlasste: "Jedenfalls verfolgt diese Sinclair einen durchgeknallten Turianer, einer von diesen 'Schuppen-Menschen'. Die kennen wir ja von Bildern, gelle Arko. Jedenfalls hat dieser Turianer auch noch eine riesige Horde an Geth bei sich. Die sind so etwas wie Todesroboter. Dennoch schafft sie es, diesen Turianer zu besiegen, seine Geth zurückzuschlagen und lässt sich dabei von niemandem etwas befehlen! Sie ist frei, niemand, der ihr etwas sagen kann! Dabei kommt sie aus einer Straßengang..." Ja, Janine Sinclair ist frei... Wie eigentlich immer starben an dieser Gedankenstelle ihre eigenen Überlegungen. Sie brauchte kurz, um sich zu fassen. "Na komm, Arko, diese Gedanken bringen uns hier auch nichts. Lass uns weiter gehen."
    So setzte sich unser Duo abermals Richtung Norden in Bewegung. "Und bei all diesen Abenteuern hat diese Sinclair sogar noch eine Romanze mit... nun, mit einer dieser Asari... ähm, den blauen Mädchen... halt so eine, wie viele der Jungs hier als Foto oder gar Poster mit sich tragen..." Ohne es richtig zu merken, war Zoia's Gesicht bei dem letzten Satz von ihr doch SEHR rot angelaufen - was aber nicht verwundert, hatte sie sich ja noch nie Gedanken um menschliche Beziehungen gemacht, geschweige denn über 'inter-Spezies-Liebeleien' nachgedacht. Sollte ich Michelle auch dazu befragen...
    Önee-sama ist offline Geändert von Önee-sama (09.04.2014 um 17:46 Uhr)

  3. #83
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    Ein wenig unwohl fühlte er sich so wie er dasaß, als würde er belehrt oder verhört werden und beides mochte er nicht. Und 'eingeplant' zu werden, das hasste er schon damals beim Militär. Aber, wie er zuvor gesagt hatte, er zog nie den Schwanz ein. Nie.
    "Schön zu wissen dass du mich für sympathisch und auffällig hältst. Nehm ich jetzt mal als Kompliment. Hoff nur das mit auffällig geht nicht in die Hose. Mich hätten sie sogar fast bei meiner eigenen Hochzeit rausgeworfen. Lustige Geschichte eigentlich."
    Aber von dieser Geschichte wollte er jetzt lieber nicht anfangen, es war besser wenn niemand wusste was er damals angestellt hatte. Jetzt, wo das mit dem Bruder und der Hilfe für die Bewegung schon angesprochen wurde war es vermutlich das beste gleich bei dem Thema anzusetzen.
    "Also... wenn du das mit unserer Bewegung schon so ansprichst kann ich ja gleich auf den Tisch legen dass ich mich über Vigilio, deinen Bruder, informiert habe. Will ja wissen in welche Kreise ich da gerate. Wohlhabende Familie, hab ich rausbekommen, wohlhabend und da und dort mit Pro-Menschheitsgruppen verbandelt. Dein Bruder bei Terra Firma, dich hatten sie bei Cerberus wenn stimmt was Tom sagte, und das tat es für gewöhnlich." Es war vermutlich unklug Cerberus gleich jetzt ins Gespräch zu bringen, vermutlich war sie froh wenn sie von denen nie wieder etwas hören würde. Aber ausgsprochen war nun mal ausgesprochen. "Ich nehme an es geht in etwa darum? Dass Terra Firma uns, direkt oder indirekt, unter die Arme greifen kann? Falls ja, wie hast du dir das in etwas vorgestellt?"


    "Großartige Leistung", erwähnte Luci wenig begeistert und machte es sich zur Aufgabe, über sich in den Hängeschrank zu greifen und eine beliebige, zu greifende Flasche zu angeln, die sie aufschrauben konnte. "Dass Vigilio eine starke Stimme für Terra Firma ist weiss sicher noch nicht die GANZE Galaxis." Seine Informationsquellen beeindruckten die Halbitalienerin wirklich nicht. Terra Firma machte keinen Hehl daraus, dass der charmante, junge Mann mit dem britischen Touch einer seiner Top-Repräsentanten war, der auch wirklich mit beeindruckenden, rhetorischen Fähigkeiten glänzte. Gerade in einer Organisation, die von Ausserirdischen mit Argwohn betrachtet wurde, war es wichtig Leute in seinen Reihen zu wissen, die weit mehr mit Worten anzufangen wussten, als ausschliesslich Streit und noch mehr Argwohn zu sähen. Und dank Tom hatte Seamus einen tiefen Einblick in das Leben der heute beinahe dreißigjährigen erhalten. So ganz mochte sie aber auch bei ihm das Gefühl nicht, durchleuchtet zu werden.
    "Nein mein lieber Seam, ich bin nicht da um dir einen fertigen Plan vor die Füsse zu werfen. Was du daraus machst, ist nicht mein Problem: Ich biete dir nur den Boden um aus deiner Idee etwas mehr machen zu können. Vorausgesetzt du stellst es richtig an." Sie schaffte es, das neue Gefäss zu öffnen und nippte sicher daran, genoss das leicht betäubende Gefühl des Alkohols auf ihren Lippen und ihrer Zunge.
    "Un piccolo servizio per un piccolo servizio."
    "Ein kleiner Dienst gegen einen kleinen Dienst."
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  4. #84
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    Die stürmische Reaktion des Turianers verwunderte ihn kaum.

    Nichts desto Trotz, und das gab dem Italiener zu denken, krallten sich seine verdreckten Nägel kaum merklich in den Stoff des alten Ohrensessels.

    Vermutlich aber lag es genau daran: Die Vernachlässigung seiner selbst. Enrico hatte seit Wochen kaum geschlafen, war damit beschäftigt die letzten Teile des Puzzles zusammen zu setzen, welches seinen hoffentlich perfekten Plan formte.

    Der für seinen Teil konnte nur in einer Katastrophe oder einem Feuerwerk enden das seinesgleichen suchen und zahlreiche Cerberuslakaien mit sich in den Tod reissen würde.

    Letzterem war er sich lange zu sicher gewesen, was sich in eben jenem Moment in feinster Form rächte: Unsicherheit.

    Beyo war einer seines Zünder, nebenbei der unsicherste und labilste. Ohne ihn ging Enirco zwar keine Garantie für sein Gelingen durch die Lappen, trotzdem brauchte er ihn.

    Etwas, was er dem Turianer nicht offenbaren wollte als er sich langsam und in falscher Selbstsicherheit erhob und lächelte.

    "Zielst du immer bevor du weisst wer vor dir steht?"
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  5. #85
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    Er hatte sich unlängst vom wenig bequemen Sofa erhoben, wobei ihm Odinns Belustigung kaum entgangen war. Betont mürrisch stapfte er durch das grosse, offene Wohnzimmer, weiter in den schmalen Flur und ins angrenzenden Badezimmer. Lediglich Kyra folgte ihm gemächlich, während Odinn weiterhin seinen wärmenden Kaffee genoss.

    "Ich hatte mir überlegt, ob wir der Hochzeit in London nicht einen Kurzurlaub vorn anhängen. Ich für meinen Teil könnte ein bisschen Sightseeing gut gebrauchen."

    Der Schwede hatte wirklich nicht die geringste Ahnung was sein Mitbewohner vom Fliegen in seinem Zustand hielt.
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  6. #86
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    "Großartige Leistung", erwähnte Luci wenig begeistert und machte es sich zur Aufgabe, über sich in den Hängeschrank zu greifen und eine beliebige, zu greifende Flasche zu angeln, die sie aufschrauben konnte. "Dass Vigilio eine starke Stimme für Terra Firma ist weiss sicher noch nicht die GANZE Galaxis." Seine Informationsquellen beeindruckten die Halbitalienerin wirklich nicht. Terra Firma machte keinen Hehl daraus, dass der charmante, junge Mann mit dem britischen Touch einer seiner Top-Repräsentanten war, der auch wirklich mit beeindruckenden, rhetorischen Fähigkeiten glänzte. Gerade in einer Organisation, die von Ausserirdischen mit Argwohn betrachtet wurde, war es wichtig Leute in seinen Reihen zu wissen, die weit mehr mit Worten anzufangen wussten, als ausschliesslich Streit und noch mehr Argwohn zu sähen. Und dank Tom hatte Seamus einen tiefen Einblick in das Leben der heute beinahe dreißigjährigen erhalten. So ganz mochte sie aber auch bei ihm das Gefühl nicht, durchleuchtet zu werden.
    "Nein mein lieber Seam, ich bin nicht da um dir einen fertigen Plan vor die Füsse zu werfen. Was du daraus machst, ist nicht mein Problem: Ich biete dir nur den Boden um aus deiner Idee etwas mehr machen zu können. Vorausgesetzt du stellst es richtig an." Sie schaffte es, das neue Gefäss zu öffnen und nippte sicher daran, genoss das leicht betäubende Gefühl des Alkohols auf ihren Lippen und ihrer Zunge.
    "Un piccolo servizio per un piccolo servizio."
    "Ein kleiner Dienst gegen einen kleinen Dienst."

    'Piccolo, cervizia?' Lust nach einem kleinen Sekt (das erste womit der Piccolo assoziierte) hatte er jetzt sicher nicht, und warum sie nicht 'Bier' statt 'Cervizia' sagte konnte er sich auch nicht erklären. Egal, er war nicht hier damit er Alkohol angeboten bekam sondern um zu reden und zu planen.
    "Schön, mal sehen was wir daraus machen können. Ich fürchte nur dass Terra Firma so viel an Omega liegt wie allen anderen, nämlich nichts.
    Was mich aber schön interessieren würde, wie sieht es mit dir und Omega aus? Du lebst ja auch hier, du bekommst ja auch mit in welchem beschissenem Zustand hier alles ist, willst du auch etwas daran ändern?
    Du sagtest dass dieser 'Dreckshaufen sowas wie deine zweite Heimat ist' und du 'keinen Grund siehst warum du uns nicht helfen solltest.' Dass du mir die Gelegenheit gibst mit deinem Bruder zu reden ehrt dich, aber ich schätze dich nicht so ein dass du ein hübsches kleines Püppchen bist, dass sich schüchtern versteckt und ihre Angelegenheiten von ihrem Bruder klären lässt. Richtig?"

    Er stellte sich vor sie hin und starrte sie mit verschränkten Händen und einem herausfordernden Blick an.
    "Du bist doch keine derer die hier vor sich hingammeln weil sie gar nichts mehr mit sich anzufangen wissen. Keiner derer denen Kraft und Wille fehlt etwas zu ändern, hm?
    Du willst doch auch etwas ändern? Du bist doch auch bereit etwas für eine Veränderung zu tun?"
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  7. #87
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    'Piccolo, cervizia?' Lust nach einem kleinen Sekt (das erste womit der Piccolo assoziierte) hatte er jetzt sicher nicht, und warum sie nicht 'Bier' statt 'Cervizia' sagte konnte er sich auch nicht erklären. Egal, er war nicht hier damit er Alkohol angeboten bekam sondern um zu reden und zu planen.
    "Schön, mal sehen was wir daraus machen können. Ich fürchte nur dass Terra Firma so viel an Omega liegt wie allen anderen, nämlich nichts.
    Was mich aber schön interessieren würde, wie sieht es mit dir und Omega aus? Du lebst ja auch hier, du bekommst ja auch mit in welchem beschissenem Zustand hier alles ist, willst du auch etwas daran ändern?
    Du sagtest dass dieser 'Dreckshaufen sowas wie deine zweite Heimat ist' und du 'keinen Grund siehst warum du uns nicht helfen solltest.' Dass du mir die Gelegenheit gibst mit deinem Bruder zu reden ehrt dich, aber ich schätze dich nicht so ein dass du ein hübsches kleines Püppchen bist, dass sich schüchtern versteckt und ihre Angelegenheiten von ihrem Bruder klären lässt. Richtig?"

    Er stellte sich vor sie hin und starrte sie mit verschränkten Händen und einem herausfordernden Blick an.
    "Du bist doch keine derer die hier vor sich hingammeln weil sie gar nichts mehr mit sich anzufangen wissen. Keiner derer denen Kraft und Wille fehlt etwas zu ändern, hm?
    Du willst doch auch etwas ändern? Du bist doch auch bereit etwas für eine Veränderung zu tun?"


    Wahrscheinlich hatte das etwas mit einem kleinen Versuch zu tun, die Halbitalienerin auf "sanfte Weise" unter Druck zu setzen und eine Antwort aus ihr heraus zu kitzeln. So, wie er von seinem "Verhörstuhl" aufgestanden war, in harter Pose die Arme vor der Brust verschränkte und sich dann beinahe eisern vor sie gestellt hatte und sie mit den seelenlosen Augen eines Rothaarigen durchbohrte. Aber wirklich viel Erfolg erzielte er damit nicht - zumindest nicht, wenn diese Reaktion erwünscht gewesen war: Luceija beugte sich - von ihrer eigenwilligen Sitzposition auf der Küchentheke aus, nach einem weiteren Schluck aus der Flasche, während dem sie die Augen nicht von denen ihres Gegenübers nahm - sogar etwas entgegen und spielte ihrerseits mit dem Iren um die Machtposition. Das verruchte Lächeln schlich sich zurück auf ihre Lippen und sie tat nicht viel mehr als mit wachsamem, ebenfalls durchtriebenen Blick eine Antwort zu geben: "Es gibt deutlich wichtigere Personen auf der Feier, mit denen du reden solltest - die Angelegenheiten meines Bruders und mir decken sich im Augenblick nicht im geringsten. Die Interessen vielleicht...die Angelegenheiten nicht unbedingt." Mit einem nicht weniger Ungutes vermuten lassenden Grinsen spielte sie die offensive Rolle, legte die Unterarme locker über die Schultern ihres Gegenübers und hatte so die unwahrscheinlich seltene Möglichkeit, den nächsten Satz - "Ich unternehme bereits einiges für eine Veränderung." fast schon ins Ohr des Iren zu flüstern, ehe sie die momentane, gleiche Größe sinnvoll ausnutze und...
    ...sich mit einem geringen Kraftaufwand von der Theke zog und zurück mit beiden Füßen auf dem Boden aufkam. Erst jetzt merkte man in aller Deutlichkeit, wie klein die Halbitalienerin im Vergleich zu ihm war. Dann wandte sie sich ab, nahm dabei die Arme wieder zu sich und lief in aller Ruhe zur anderen Ende ihrer kleinen Wohnung, um aus der Schublade gegenüber eine Waffe zu holen und sie schonmal vorsorglich auf den Schreibtisch zu legen.
    "Ich geh mich umziehen.", erwähnte sie noch, ehe sie in Richtung des Badezimmers anstalten machte, den Raum zu verlassen.
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  8. #88
    #16  Avatar von Forenperser
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    Zwar ließ der Turianer die Waffe fallen (bzw schleuderte sie zur Seite), aber sein Gesichtsausdruck wurde nicht freundlicher.
    "Was willst du hier?" fragte er misstrauisch und in missgelauntem Tonfall.
    "Wie kommst du überhaupt hierher?"
    Sie hatten schon lange nicht mehr miteinander gesprochen. Er hatte ihm nicht mal erzählt dass er wieder hier lebte und arbeitete.
    "Wenn du gekommen bist um mein Leben durch irgendwelche verrückten Pläne wieder aus der Bahn zu werfen - vergiss es wieder! Ich will mit diesem ganzen Blödsinn einfach nichts mehr zu tun haben, verstehst du?"
    Wieso sagte er das überhaupt? Auch wenn er es nicht wahrhaben wollte, es war bereits zu spät.
    Die Ankunft von Enrico war eines dieser typischen Zeichen. Seine Ruhe konnte er vergessen, das hier war wieder nur der erste Windstoß vor einem weiteren Wirbelsturm.
    Es endete nie. Tief im Inneren wusste er das.
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  9. #89
    Mahou Shoujo  Avatar von Önee-sama
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    Das erste Ziel von Zoia und Arko würde eine Nische ziemlich in der Mitte der Strecke in der Wand sein. Diese Nischen waren in regelmäßigen, jedoch weit größeren, Abständen als die Luken im Boden in die Schachtwand eingelassen und erfüllten zwei Dinge auf einmal: Zum einen waren in den Nischen Notleitern eingebaut, die an die Oberfläche führten und bei Notfällen zum Beispiel für Evakuierungen genutzt werden konnten und zum anderen befanden sich in jeder Nische ein Ventilator, die zum Be- und Entlüftungssystem des Schachtes gehörten. Im Falle eines Falles konnte damit zum Beispiel auch Rauch abgesogen werden.
    Das Alles spielte für Zoia jedoch keine Rolle. Für sie war nur entscheidend, das es diese Nischen gab. Wenn man sie gefragt hätte, die wie vielte Nische sie suche, hätte sich in ihren Gedanken nur ein großes Fragezeichen gebildet, sofern sie eben ein solches Zeichen zu lesen vermocht hätte. Nichts desto Trotz wusste sie, um welche Nische es sich handelte und in eben jenem Ort hatte sie ein kleinen Essensvorrat hinter dem teils kaputten Gitter des Ventilators versteckt. Auch wenn gerade kein Grund bestand von diesem Vorrat zu zehren, würde es doch nicht schaden mal nach dem Rechten dort zu sehen.
    Da Arko sich nicht anders als sonst benahm, musste sie sich nicht auf jede einzelne passierte Nische konzentrieren und konnte ein wenig ihren Gedanken freien Lauf lassen: "Was hälst du eigentlich von den Geschichten, die uns Michelle zum Hören gegeben hat, Arko? Ich meine jetzt nicht unbedingt diese Geschichten wie zum Beispiel 'Aschenputtel'... Diese Story ist bestimmt für kleine Kinder gedacht. Nein, ich meine natürlich diese eine Geschichte!" Sie rief sich das Ganze gehörte nochmals ins Gedächtnis: "Ich meine natürlich die 'Abenteuer der Janine Sinclair'! Wovon ich dir seit Kurzem ständig erzähle." Sie blieb unvermittelt stehen und drehte sich zu ihrem Hund um: "Du weißt doch, diese Frau, die erste menschliche Spe... Spä... Spest... halt etwas Besonderes wird! Die zwischen den Sternen reist! Die Dinge auf ihre Art regelt! Welche ihre Einheit bei einem Kampf mit einem riesigen, Fahrzeuge fressenden Wurm verloren hat! Alleine das - die Würmer hier bei uns sind doch wirklich sehr klein und ich habe noch keinen mit einem Maul gesehen..." Wenn Zoia gewusst hätte, wie sehr sich ihr Bild von einem Dreschschlund in ihren Gedanken von einem in der Realität unterschied, wäre sie doch sehr rot im Gesicht angelaufen. "Aber das Wichtigste dabei ist" fuhr sie fort, "diese Janine entstammt auch einer Gang! Sie hat es aus einer Straßengang in die weite Welt der Sterne geschafft! Stell dir mal vor, Arko: Wir auf einem Raumschiff zwischen den Sternen unterwegs und wir würden alles Weitere selbst bestimmen..." Wie immer hielt sie inne, wenn sie auf diesen Teil der Geschichte zu sprechen kam. Ja, wie das wohl wäre. Weg von hier, weit fort auf Reise zwischen die Sterne. Arko hatte sich derweil auf seine Hinterpfoten gesetzt, sah Zoia dabei aber aufmerksam an, was diese zum Weiterplaudern veranlasste: "Jedenfalls verfolgt diese Sinclair einen durchgeknallten Turianer, einer von diesen 'Schuppen-Menschen'. Die kennen wir ja von Bildern, gelle Arko. Jedenfalls hat dieser Turianer auch noch eine riesige Horde an Geth bei sich. Die sind so etwas wie Todesroboter. Dennoch schafft sie es, diesen Turianer zu besiegen, seine Geth zurückzuschlagen und lässt sich dabei von niemandem etwas befehlen! Sie ist frei, niemand, der ihr etwas sagen kann! Dabei kommt sie aus einer Straßengang..." Ja, Janine Sinclair ist frei... Wie eigentlich immer starben an dieser Gedankenstelle ihre eigenen Überlegungen. Sie brauchte kurz, um sich zu fassen. "Na komm, Arko, diese Gedanken bringen uns hier auch nichts. Lass uns weiter gehen."
    So setzte sich unser Duo abermals Richtung Norden in Bewegung. "Und bei all diesen Abenteuern hat diese Sinclair sogar noch eine Romanze mit... nun, mit einer dieser Asari... ähm, den blauen Mädchen... halt so eine, wie viele der Jungs hier als Foto oder gar Poster mit sich tragen..." Ohne es richtig zu merken, war Zoia's Gesicht bei dem letzten Satz von ihr doch SEHR rot angelaufen - was aber nicht verwundert, hatte sie sich ja noch nie Gedanken um menschliche Beziehungen gemacht, geschweige denn über 'inter-Spezies-Liebeleien' nachgedacht. Sollte ich Michelle auch dazu befragen...


    Während des Gehens schüttelte sie bei diesen Gedanken mehrmals ihren Kopf, um sie wieder los zu werden. Gewiss, sie hatte schon einige Pärchen, darunter auch einige 'obstruse' Kombinationen, innerhalb der Gang gesehen. Aufgrund der Ereignisse von vor 6 Jahren schaltete sie aber gegenüber anderen Personen, selbst solchen, die es gut meinten, automatisch ab. Zoia hatte selbst sogar schon ein paar Avancen zugeworfen bekommen, lehnte diese aber immer durch drei unterschiedliche Methoden ab: Ignorieren, also gar nicht erst darauf eingehen. Flucht, so wie in 'trivialen' Grund vorschieben, sich vom Gesprächspartner entfernen zu können. Und ein paar Mal hatte es wahre Wunder geholfen, ihrem Gegenüber eine Klinge ans Gemächt zu drücken, was ihr all zu aufdringliche Intentionen seitens notgeiler Idioten ersparte.
    "Hah..." seufzte sie. Frei sein, wie das wäre, außerhalb der Ultras...
    Natürlich hatte sie auch schon mit dem Gedanken gespielt, heimlich weg zu laufen. Sie kannte mittlerweile fast jeden Winkel des Gang-Territoriums, sollte also eigentlich locker im Stande sein, möglichst unbemerkt zu entschlüpfen...
    Doch auch diese Idee hatte sie nicht weiterverfolgt, als sie mal mit ansehen musste, was mit 'Aussteigern' geschieht: Eine nicht gerade sanfte Behandlung, die erst nach längerer Zeit durch Erlösung endet... So, wie ich auf der Stirn 'gebrandmarkt bin, würde man mich ja doch nur finden, dachte sie sich. Und was sie sich nicht eingestand: Sie wusste nicht so viel darüber, wie es 'außerhalb' der Gang war und da sie unbekannte Größen mied, wo es nur ging, kam es, das sie sich noch nicht mal Gedanken über eine mögliche Route raus aus dem Territorium gemacht hatte.
    "Hah", seufzte sie nochmals, "du brauchst dich nicht mit solchen Gedanken zu plagen, was, Arko?" fragte sie ihren Hund, während eine weitere Bahn vorbeidonnerte. "Ich..." Ihr Satz blieb ihr im Halse stecken, als sie, nachdem die Bahn vorbei war, bemerkte, das Arko stehen geblieben war und leise knurrte. Jemand ist in der Nähe, dachte sie. Nach kurzem zögern entschied sie sich dagegen ihren Revolver zu ziehen. Normale oder gar höhere Gang-Mitglieder würde sie damit nicht wirklich beeindrucken können und wenn sie so offen mit gezogener Waffe rumlief, würde man sie wahrscheinlich einfach bloß erschießen. Also entschied sie sich dafür, dicht an der Wand entlang zu gehen und mit der rechten Hand Arko am Halsband haltend. Ausgerechnet hier, wo ich Essen versteckt habe, dachte sie sich, war doch die nächste Nische ihr Zwischenziel.
    Arko war jetzt sehr ruhig und fokussiert. Sie hielt ihn ganz fest und schaute, an der Ecke zur Nische angekommen, kurz mit einem Auge hinein...
    Um gleichzeitig ihre Anspannung wieder zu lösen. Sie sah in der Nische einen jungen Kerl, der etwas deplaziert auf dem nackten Boden lag und schlief. Neben ihm lagen zwei leere Flaschen, aber in der Luft lag noch immer genug Duft, um den vernichteten Inhalt alkoholischen Ursprungs zuzuordnen. Der Kerl trug eine bunt zusammengewürfelte Winterkleidung, aber wenigstens würde die ihn wohl warm halten, selbst dass er hier auf dem kalten Boden schlief.
    Sieht ungefährlich aus. Als Arko nochmals kurz knurrte, zischte Zoia nur ein leises "AUS!" Sie zerrte Arko mit sich mit Richtung Ventilator und gab ihm mittels Handzeichen zu verstehen: PLATZ! BLEIB! Sie hatte jetzt keine Lust darauf, sich mit einem Betrunkenen ab zu geben und so lange sie oder Arko ihn nicht weckte, musste sie das auch nicht. Also schlängelte sie sich am Schlafenden zusammen mit Arko vorbei, immer bedacht, ihn nicht zu wecken. Ich schau nur kurz nach, dann ziehen Arko und ich weiter. Ganz einfach.
    Mit ihren kleinen 1,60 m konnte sie den Ventilator nicht direkt einsehen. Also zog sie sich mit ihren Händen ein wenig hoch, um am unteren Rand des Ventilator-Runds durchs Gitter schauen zu können, was ein wenig Anstrengung erforderte aufgrund ihrer verstümmelten linken Hand. Dennoch gelang auch dies recht schnell und ihr geübter Blick verriet ihr sofort, das Alles am rechten Platz war.
    Sie lies sich wieder hinuntergleiten und streichelte gerade Arko zur Belohnung kurz, dass er sich so ruhig benommen hatte, als sie vom Eingang der Nische her eine Stimme hörte:
    "Was haben wir denn hier..."
    Önee-sama ist offline Geändert von Önee-sama (09.04.2014 um 17:47 Uhr)

  10. #90
    Ritter Avatar von Tjordas
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    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen
    Die stürmische Reaktion des Turianers verwunderte ihn kaum.

    Nichts desto Trotz, und das gab dem Italiener zu denken, krallten sich seine verdreckten Nägel kaum merklich in den Stoff des alten Ohrensessels.

    Vermutlich aber lag es genau daran: Die Vernachlässigung seiner selbst. Enrico hatte seit Wochen kaum geschlafen, war damit beschäftigt die letzten Teile des Puzzles zusammen zu setzen, welches seinen hoffentlich perfekten Plan formte.

    Der für seinen Teil konnte nur in einer Katastrophe oder einem Feuerwerk enden das seinesgleichen suchen und zahlreiche Cerberuslakaien mit sich in den Tod reissen würde.

    Letzterem war er sich lange zu sicher gewesen, was sich in eben jenem Moment in feinster Form rächte: Unsicherheit.

    Beyo war einer seines Zünder, nebenbei der unsicherste und labilste. Ohne ihn ging Enirco zwar keine Garantie für sein Gelingen durch die Lappen, trotzdem brauchte er ihn.

    Etwas, was er dem Turianer nicht offenbaren wollte als er sich langsam und in falscher Selbstsicherheit erhob und lächelte.

    "Zielst du immer bevor du weisst wer vor dir steht?"


    Nach einem mehr als sanften Aufsetzen in einer der zahlreichen Landebuchten der Citadel öffnete sich die Ladeluke der kleinen Kreuzers. Der Turianer Lop'Nor nickte Julian noch einmal mit bedeutungsträchtigem Blick zu, was wohl die Einhaltung des Plans einfordern sollte, bevor er vorausging und die äußerst geräumige Landehalle betrat. Der Kroganer forderte Julian mit grimmigem Tonfall auf, ebenfalls vorauszugehen und half mit einem groben Stoß des Ellenbogens nach. Zwischen den beiden hertrottend wären seine Fluchtaussichten gar nicht allzu schlecht gewesen: Beide Entführer hatten ihre Waffen geholstert, um bereits auf Sichtkontakt mit der C-Sec-Kontrolle am Ende der Halle keinen Verdacht auf Gewalteinwirkung gegenüber Julian aufkommen zu lassen und aus dem selben Grund war auch ihr Abstand zur Geisel relativ groß und vollgestellt mit allerlei Kisten - optimal für eine Flucht. In jedem Fall jedoch würde seine Ankunft auf der Citadel Aufmerksamkeit erregen und es wäre nur eine Frage von Tagen, bis ihn Cerberus ausfindig machen und wahrscheinlich töten würde - oder Schlimmeres. Von diesem Moment an war er auf die Leibwache durch die beiden Entführer angewiesen und fügte sich deshalb still.

    Der C-Sec-Offizier an der Kontrolle, natürlich ebenfalls Turianer, beäugte alle Drei misstrauisch, als sie ihre Waffen entluden und auf dem Tresen niederlegten. Er fragte jeden einzeln nach dem Üblichen: Identität, Herkunft, Grund des Aufenthalts - bei allem hatten die beiden wohlpräparierte aber fadenscheinige Ausreden parat. Der Offizier roch den Braten, man sah es ihm noch hinter der Hornplatte an, doch als bei beiden die Körperscans und ID-Überprüfungen ergebnislos blieben, musste er sie weiterwinken. Julian fragte man als letztes die selben Dinge. Beim Grund des Aufenthalts stockte er kurz und sah zu Lop'Nor hinüber, der, die Arme verschränkt, Julian genau beobachtete. Er lächelte etwas sarkastisch, undentgegnete: "Familienbesuch."

    Mit dem Verlassen des Docks fühlte sich Julian bereits wie ein wandelnder Toter. In Retrospektive hatte er das Verhalten eines anderen Offiziers im Hintergrund recht verdächtig gefunden, als der Doktor seinen Namen genannt hatte. Ein Cerberus-Spitzel? Es könnte jeder sein. Sie wussten, wo man seine Augen und Ohren platzieren musste. Und als seine Augen die Eindrücke um sich herum aufsogen, war er zwischen nervösem Misstrauen und Freude hin und her gerissen - war doch alles so viel sauberer und schöner, wenn auch belebter, als auf Omega.

    "Natürlich müssen wir uns ein wenig beeilen, hier aus den belebteren Vierteln unbemerkt wegzukommen", erläuterte Lop'Nor in einiger Distanz zum Dockausgang in sachlichem, trockenen Ton, bevor er an einem Gleiter, der offenbar vorab bereitgestellt wurde, stehenblieb und eine Tür für Julian öffnete. "Möglicherweise ist Cerberus jetzt schon auf Sie aufmerksam geworden, also sollten wir so dort hinbringen, wo Cerberus nicht hinsieht: fernab der Massen." Im Innenraum erklärte der Turianer endlich näher den Grund der Entführung, jedoch ohne dass Julian wieder danach gefragt hatte. Aus dem Fenster bewunderte er stattdessen die Architektur und Größe dieser gewaltigen Raumstation. Man würde sich, so erklärte Lop'Nor, mit jemandem treffen, der Julian ein Angebot machen wolle. Der ihm helfen könnte, endlich frei zu sein von all den Verfolgungen und der Paranoia. Er hielt es für Beschwichtigungsversuche, um ihn zur weiteren Kooperation zu verleiten. Doch seine Neugier war inzwischen ohnehin zu groß, um noch fliehen zu wollen, weshalb er nach Jahren der Dunkelheit im Smog Omegas stattdessen das Sonnenflimmern des Witwe-Sterns in seinen Augen genoss.
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  11. #91
    Drachentöter Avatar von AlbertCole
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    Zitat Zitat von Mal vas Idenna Beitrag anzeigen
    „Also, Kumpel, du hast den Boss gehört. Verzieh’ dich!“
    Gespannt verfolgte Ten das Gespräch zwischen Rocam und dem Volus. Wohl wissend, was der junge Turianer bezwecken wollte. Ein Versuch, den der junge Quarianer dem Turianer nicht zugetraut hätte. Immerhin galten die Turianer als äußerst diszipliniert und hielten sich für gewöhnlich aus Dingen anderer Völker raus.
    „Aber…“
    Ten würde niemals erfahren, was Rocam als Antwort aussprechen wollte, da das Gespräch durch ein lautes Alarmsignal unterbrochen wurde. Zumindest vermutete Ten, dass es ein solches war. Der alles übertönende Lärm dieses Signals und die Wirkung, die er offensichtlich auf Rocam ausübte war eigentlich nicht fehl zu interpretieren.
    "Was hat das zu bedeuten Rocam?"
    "Egal was es auch sein mag *schnauf*, du kommst jetzt mit uns mit!"
    Verzweifelt blickte Ten vom Turianer zum Volus...

    In diesem Moment setzte ein kontinuierliches Beben ein, das in unregelmässigen Abständen von heftigen Stössen abgelöst wurde. Verdammt, die beschiessen uns. Währenddem sich Rocam nur schwer auf den Beinen halten konnte, wurde der Volus beim ersten heftigen Stoss von den Füssen gerissen und kugelte nun im Rhythmus der Stösse hin und her. „Helft *schnauf* mir *schnauf* auf! *schnauf* Na los! *schnauf*" Rocam hatte solche Angriffe schon öfters erlebt, nur war es das erste Mal, dass die Station derart stark beschossen wurde. Die örtlichen Banden waren hauptsächlich am Helium-3 der Station und daher nicht an deren Zerstörung interessiert. Das sind garantiert keine Piraten. Was wollen die nur?

    Rocam sah sich um und versuchte die Lage zu überblicken: Praktisch alle Anwesenden hatten ihre Waffen gezückt, die Batarianer schienen sich gegenseitig anzuschreien und die Kroganer waren damit beschäftigt, den umherkugelnden Volus auf die Beine zu helfen. Das Unterfangen wurde jedoch durch das Beben und die unregelmässigen Stösse um einiges erschwert: Einerseits kugelte der Volus ununterbrochen fluchend umher und andererseits mussten seine schwerfälligen Leibwächter selber mit dem Gleichgewicht kämpfen. Rocam musste nicht zwei Mal darüber nachdenken. Jetzt oder nie. „Ten, folge mir!“ Er ergriff den Arm des fassungslosen Quarianers und versuchte so gut es ging, vorwärts zu stolpern. Normalerweise war man innerhalb von wenigen Sekunden beim Eingang ins Stationsinnere, doch der unablässige Beschuss liess den Weg dorthin wie eine halbe Ewigkeit erscheinen. Wie lange die Station das wohl durchhalten wird? Rocam zerrte Ten hinter ein paar Behälter, die in der Nähe des Eingangs standen. Er wollte vor dem Öffnen des Eingangs sicher gehen, dass ihnen keine wütenden Kroganer folgten.

    In diesem Moment fiel das Licht in der Halle aus. Der Volus bellte, von unregelmässigen, schnellen Atemstössen unterbrochen, seinen Untergegebenen Befehle entgegen: „Für was *schnauf* bezahle ich euch *schnauf* eigentlich!? *schnauf* Helft *schnauf* mir *schnauf* verdammt noch mal *schnauf* auf! *schnauf* Macht *schnauf* das Schiff *schnauf* startklar, *schnauf* na los!“ Verdammt, wir müssen hier so schnell wie möglich raus. Plötzlich wurde die Dunkelheit von einzelnen Schüssen erleuchtet, die, so schätzte Rocam, aus der Richtung der Batarianer kommen mussten. Die beiden schienen endgültig die Nerven verloren zu haben. Sogleich erwiderten mehrere turianische Sturmgewehre das Feuer. Das hat uns noch gefehlt. Wieso springt die Notbeleuchtung nicht an!? Das Mündungsfeuer der Waffen erleuchtete in kurzen Salven die Dunkelheit, doch die unregelmässigen Stösse und die Dunkelheit machten das genaue Zielen fast unmöglich, so dass die Schüsse praktisch kreuz und quer durch die Halle befördert wurden. Wir müssen hier sofort raus. Ten und Rocam waren mit einem Haufen nervöser Schmuggler eingeschlossen und so wie es aussah, würden sie wohl früher oder später von einem Querschläger erschossen werden. „Ten, kannst du mich hören!?“
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  12. #92
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen

    Zum Glück sah er ihr wissendes Schmunzeln im Dunkel nicht, während sie die Umarmung nur zu gern annahm und sich mit einem wohligen Gefühl an ihn lehnte.
    "Damit sollten wir vermutlich Zeit lassen.", flüsterte sie fast nebenbei, als sie so prompt wieder müde wurde "Wenn Emma etwas von mir hat, dann vermutlich dass sie gern Daddys Nummer eins ist."


    "Solange Sie die einzige ist, die mich so nennt..", schmunzelte er und übte beruhigende Streicheleinheiten aus, ehe er die Hand an ihrer Wange ruhen lies und sie einfach fest und bei ihm hielt. Für einen Moment war da tatsächlich das beinahe utopische: Frieden. Ruhe. Kein Kopfschmerzen mehr, kein gelegentliches Flimmern vor den Augen, dass er aus langen Arbeitsnächten mitzog. Einfach nur endlich mal...nichts. "Ich hoffe, du hast nicht zu lange warten müssen..", fragte er viel zu spät und in einem beinahe ätherischen Tonfall, der von seiner Entspannung herrührte. "Ich wäre gerne schon früher wieder zurück gewesen, aber du weisst, dass ich das nicht kann." Und wie er nicht konnte. Würde er die Arbeit vernachlässigen wäre das höchst fahrlässig in Bezug auf den Schutz seiner kleinen Familie. "Aber jetzt...", er beugte sich leicht hinab um einen Kuss auf die Stirn der deutlich kleineren, blonden Schönheit zu geben. "...jetzt zählen erstmal nur wir und-...gefühlt eine Milliarde andere Gäste, deren Namen ich beängstigenderweise alle im Schlaf aufsagen kann."
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  13. #93
    Mal vas Idenna
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    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen
    Er hatte sich unlängst vom wenig bequemen Sofa erhoben, wobei ihm Odinns Belustigung kaum entgangen war. Betont mürrisch stapfte er durch das grosse, offene Wohnzimmer, weiter in den schmalen Flur und ins angrenzenden Badezimmer. Lediglich Kyra folgte ihm gemächlich, während Odinn weiterhin seinen wärmenden Kaffee genoss.

    "Ich hatte mir überlegt, ob wir der Hochzeit in London nicht einen Kurzurlaub vorn anhängen. Ich für meinen Teil könnte ein bisschen Sightseeing gut gebrauchen."

    Der Schwede hatte wirklich nicht die geringste Ahnung was sein Mitbewohner vom Fliegen in seinem Zustand hielt.

    Schlürfend leerte Odinn seine Tasse. Er fand die Idee seines Mitbewohners ansprechend. Fiel ihm gefühlt doch schon lange die Decke auf den Kopf.
    Schweigend folgte er dem Schweden, blieb vor der Badezimmertür stehen.
    "Wann würdest du los wollen?", fragte er durch die Tür hindurch.

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    Zitat Zitat von AlbertCole Beitrag anzeigen
    In diesem Moment setzte ein kontinuierliches Beben ein, das in unregelmässigen Abständen von heftigen Stössen abgelöst wurde. Verdammt, die beschiessen uns. Währenddem sich Rocam nur schwer auf den Beinen halten konnte, wurde der Volus beim ersten heftigen Stoss von den Füssen gerissen und kugelte nun im Rhythmus der Stösse hin und her. „Helft *schnauf* mir *schnauf* auf! *schnauf* Na los! *schnauf*" Rocam hatte solche Angriffe schon öfters erlebt, nur war es das erste Mal, dass die Station derart stark beschossen wurde. Die örtlichen Banden waren hauptsächlich am Helium-3 der Station und daher nicht an deren Zerstörung interessiert. Das sind garantiert keine Piraten. Was wollen die nur?

    Rocam sah sich um und versuchte die Lage zu überblicken: Praktisch alle Anwesenden hatten ihre Waffen gezückt, die Batarianer schienen sich gegenseitig anzuschreien und die Kroganer waren damit beschäftigt, den umherkugelnden Volus auf die Beine zu helfen. Das Unterfangen wurde jedoch durch das Beben und die unregelmässigen Stösse um einiges erschwert: Einerseits kugelte der Volus ununterbrochen fluchend umher und andererseits mussten seine schwerfälligen Leibwächter selber mit dem Gleichgewicht kämpfen. Rocam musste nicht zwei Mal darüber nachdenken. Jetzt oder nie. „Ten, folge mir!“ Er ergriff den Arm des fassungslosen Quarianers und versuchte so gut es ging, vorwärts zu stolpern. Normalerweise war man innerhalb von wenigen Sekunden beim Eingang ins Stationsinnere, doch der unablässige Beschuss liess den Weg dorthin wie eine halbe Ewigkeit erscheinen. Wie lange die Station das wohl durchhalten wird? Rocam zerrte Ten hinter ein paar Behälter, die in der Nähe des Eingangs standen. Er wollte vor dem Öffnen des Eingangs sicher gehen, dass ihnen keine wütenden Kroganer folgten.

    In diesem Moment fiel das Licht in der Halle aus. Der Volus bellte, von unregelmässigen, schnellen Atemstössen unterbrochen, seinen Untergegebenen Befehle entgegen: „Für was *schnauf* bezahle ich euch *schnauf* eigentlich!? *schnauf* Helft *schnauf* mir *schnauf* verdammt noch mal *schnauf* auf! *schnauf* Macht *schnauf* das Schiff *schnauf* startklar, *schnauf* na los!“ Verdammt, wir müssen hier so schnell wie möglich raus. Plötzlich wurde die Dunkelheit von einzelnen Schüssen erleuchtet, die, so schätzte Rocam, aus der Richtung der Batarianer kommen mussten. Die beiden schienen endgültig die Nerven verloren zu haben. Sogleich erwiderten mehrere turianische Sturmgewehre das Feuer. Das hat uns noch gefehlt. Wieso springt die Notbeleuchtung nicht an!? Das Mündungsfeuer der Waffen erleuchtete in kurzen Salven die Dunkelheit, doch die unregelmässigen Stösse und die Dunkelheit machten das genaue Zielen fast unmöglich, so dass die Schüsse praktisch kreuz und quer durch die Halle befördert wurden. Wir müssen hier sofort raus. Ten und Rocam waren mit einem Haufen nervöser Schmuggler eingeschlossen und so wie es aussah, würden sie wohl früher oder später von einem Querschläger erschossen werden. „Ten, kannst du mich hören!?“


    Mit einem Male überschlugen sich die Ereignisse. Wo war er da bloß wieder hineingeraten? So hatte er sich seine Pilgerreise nun wirklich nicht vorgestellt. Andererseits... alles besser als das "Leben" auf der Citadel.
    „Ten, folge mir!“
    Er brauchte ein paar Sekunden, dann folgte er mit schnellen Schritten dem Turianer. Wohin dieser ihn führte, konnte er nicht erkennen. Er hoffte einfach darauf, der Turianer wüsste, wohin man in so einer Situation gehen musste. Hinter einer Deckung angekommen, viel in der Station plötzlich das Licht aus und Chaos brach aus: Flüche der Kroganer, die nur noch von ihrem Boss übertroffen wurden. Sie alle verblassten jedoch, als jemand das Feuer eröffnete. Scheinbar wahllos, wie Tens einigermaßen geübtes Auge -dem Wehrdienst sei Dank- erkennen konnte. Aber sicher genug, um darauf zu vertrauen, war er sich in dieser Einschätzung dann doch nicht.
    „Ten, kannst du mich hören!?“
    Der junge Quarianer nickte. "Was machen wir jetzt?"
    Im Gegensatz zu Rocam zog es Ten vor, möglichst leise und damit weniger auffällig zu reden.
    "Ich denke zwar, dass die Deckung einen gewissen Schutz bietet, aber dauerhaft sollten wir hier nicht bleiben."

  14. #94
    Mahou Shoujo  Avatar von Önee-sama
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    Zitat Zitat von Ö aka Messias Beitrag anzeigen
    Während des Gehens schüttelte sie bei diesen Gedanken mehrmals ihren Kopf, um sie wieder los zu werden. Gewiss, sie hatte schon einige Pärchen, darunter auch einige 'obstruse' Kombinationen, innerhalb der Gang gesehen. Aufgrund der Ereignisse von vor 6 Jahren schaltete sie aber gegenüber anderen Personen, selbst solchen, die es gut meinten, automatisch ab. Zoia hatte selbst sogar schon ein paar Avancen zugeworfen bekommen, lehnte diese aber immer durch drei unterschiedliche Methoden ab: Ignorieren, also gar nicht erst darauf eingehen. Flucht, so wie in 'trivialen' Grund vorschieben, sich vom Gesprächspartner entfernen zu können. Und ein paar Mal hatte es wahre Wunder geholfen, ihrem Gegenüber eine Klinge ans Gemächt zu drücken, was ihr all zu aufdringliche Intentionen seitens notgeiler Idioten ersparte.
    "Hah..." seufzte sie. Frei sein, wie das wäre, außerhalb der Ultras...
    Natürlich hatte sie auch schon mit dem Gedanken gespielt, heimlich weg zu laufen. Sie kannte mittlerweile fast jeden Winkel des Gang-Territoriums, sollte also eigentlich locker im Stande sein, möglichst unbemerkt zu entschlüpfen...
    Doch auch diese Idee hatte sie nicht weiterverfolgt, als sie mal mit ansehen musste, was mit 'Aussteigern' geschieht: Eine nicht gerade sanfte Behandlung, die erst nach längerer Zeit durch Erlösung endet... So, wie ich auf der Stirn 'gebrandmarkt bin, würde man mich ja doch nur finden, dachte sie sich. Und was sie sich nicht eingestand: Sie wusste nicht so viel darüber, wie es 'außerhalb' der Gang war und da sie unbekannte Größen mied, wo es nur ging, kam es, das sie sich noch nicht mal Gedanken über eine mögliche Route raus aus dem Territorium gemacht hatte.
    "Hah", seufzte sie nochmals, "du brauchst dich nicht mit solchen Gedanken zu plagen, was, Arko?" fragte sie ihren Hund, während eine weitere Bahn vorbeidonnerte. "Ich..." Ihr Satz blieb ihr im Halse stecken, als sie, nachdem die Bahn vorbei war, bemerkte, das Arko stehen geblieben war und leise knurrte. Jemand ist in der Nähe, dachte sie. Nach kurzem zögern entschied sie sich dagegen ihren Revolver zu ziehen. Normale oder gar höhere Gang-Mitglieder würde sie damit nicht wirklich beeindrucken können und wenn sie so offen mit gezogener Waffe rumlief, würde man sie wahrscheinlich einfach bloß erschießen. Also entschied sie sich dafür, dicht an der Wand entlang zu gehen und mit der rechten Hand Arko am Halsband haltend. Ausgerechnet hier, wo ich Essen versteckt habe, dachte sie sich, war doch die nächste Nische ihr Zwischenziel.
    Arko war jetzt sehr ruhig und fokussiert. Sie hielt ihn ganz fest und schaute, an der Ecke zur Nische angekommen, kurz mit einem Auge hinein...
    Um gleichzeitig ihre Anspannung wieder zu lösen. Sie sah in der Nische einen jungen Kerl, der etwas deplaziert auf dem nackten Boden lag und schlief. Neben ihm lagen zwei leere Flaschen, aber in der Luft lag noch immer genug Duft, um den vernichteten Inhalt alkoholischen Ursprungs zuzuordnen. Der Kerl trug eine bunt zusammengewürfelte Winterkleidung, aber wenigstens würde die ihn wohl warm halten, selbst dass er hier auf dem kalten Boden schlief.
    Sieht ungefährlich aus. Als Arko nochmals kurz knurrte, zischte Zoia nur ein leises "AUS!" Sie zerrte Arko mit sich mit Richtung Ventilator und gab ihm mittels Handzeichen zu verstehen: PLATZ! BLEIB! Sie hatte jetzt keine Lust darauf, sich mit einem Betrunkenen ab zu geben und so lange sie oder Arko ihn nicht weckte, musste sie das auch nicht. Also schlängelte sie sich am Schlafenden zusammen mit Arko vorbei, immer bedacht, ihn nicht zu wecken. Ich schau nur kurz nach, dann ziehen Arko und ich weiter. Ganz einfach.
    Mit ihren kleinen 1,60 m konnte sie den Ventilator nicht direkt einsehen. Also zog sie sich mit ihren Händen ein wenig hoch, um am unteren Rand des Ventilator-Runds durchs Gitter schauen zu können, was ein wenig Anstrengung erforderte aufgrund ihrer verstümmelten linken Hand. Dennoch gelang auch dies recht schnell und ihr geübter Blick verriet ihr sofort, das Alles am rechten Platz war.
    Sie lies sich wieder hinuntergleiten und streichelte gerade Arko zur Belohnung kurz, dass er sich so ruhig benommen hatte, als sie vom Eingang der Nische her eine Stimme hörte:
    "Was haben wir denn hier..."


    "Was haben wir denn hier..."
    Als sie den Ausspruch hörte, befand Zoia sich gerade in hockender Haltung neben Arko, der sich in 'Sitz-Position' befand. Innerlich plötzlich aufs Äußerste angespannt, drehte sie sich so, dass sie zur Öffnung der Nische schauen konnte, blieb dabei jedoch in hockender Haltung und hielt Arko mit den beiden verbliebenen Fingern der linken Hand am Halsband fest, um voreilige Handlungen ihres Hundes zu unterbinden.
    Stämmiger Kerl. Wirkt nicht betrunken. Schwere Massenbeschleuniger Pistole. Dunkel gekleidet. Auch 'Ultra' als Tattoo auf der Stirn, waren ihr Gedanken, nachdem sie blitzschnell jedwede verfügbare Information aufgesogen hatte. Der macht Arko und mich mit der Pistole fertig, ehe wir auch nur dran denken konnten, uns zu wehren! Lass mich einmal Glück haben und es ist ein etwas freundlicherer Zeitgenosse.
    "Da geht man sich mal schnell um die Ecke erleichtern und was findet man bei seiner Rückkehr?" Der Kerl ging gemächlich in die Nische und blieb bei dem schlafenden Jungspund stehen, dabei immer die schwere Pistole grob in Richtung Zoia haltend. "Frischfleisch!" Dabei grinste er unverhohlen.
    Ihre Gedanken rasten und schrien Zoia an, dass die Möglichkeit, das hier friedlich zu lösen, gerade gestorben sei, dennoch versuchte sie es. Sie hob langsam die rechte Hand, bedacht darauf, nicht zu provozieren und einfach erschossen zu werden, hob dann ihr Pony an, damit man ihr Tattoo auf der Stirn sehen konnte und sagte schließlich: "Ich gehöre auch zur Gang..."
    "Und stehst wie wir am unteren Ende der Nahrungskette". Das Verhalten ihres Gegenübers änderte sich um keinen Millimeter. "Aber keine Sorge, bei uns Zweien bist du gut aufgehoben. He, du betrunkener Idiot, wach endlich auf!" Das galt an die Adresse des Schlafenden, gefolgt von einem unsanften Tritt an eben jenen diesen. Der Tritt schien den Schlafenden zu wecken: "Häh... was? Wer... OH!!! Mein-n Kopf brumm-mt..."
    "Dein Kopf ist mir egal! Wir haben Besuch von einer Dame, also raff dich endlich mal auf und nimm ein wenig Haltung an! Was soll die Kleine nur von dir denken..."
    Ein weiterer Tritt an den am Boden Liegenden.
    "Wahh! Sch-schon g-gut. Ich steh ja auf..."
    Während der jüngere von Beiden anfing, sich aufzurichten, was einige Kraftanstrengungen erforderte, ließ der Sprecher der Beiden nie seinen Blick von Zoia weichen.
    Zoia's Gedanken schrien sie an, das wird wie damals! Nur das hier keine Michelle ist, um dich zu retten... während sie dies innerlich zittern ließ, schrie sie in Gedanken zurück, Nein! Eher sterbe ich hier, als DAS über mich ergehen zu lassen! Gleichzeitig lauerte sie auf eine Öffnung bei dem Kerl, um ihre eigene Waffe ins Spiel bringen zu können.
    Der Jüngere war endlich aufgestanden, musste sich aber schwer mit rechts an der Wand anlehnen, um nicht schnurstracks wieder um zufallen.
    "Du verträgst aber echt nicht viel, was?" Ein noch breiteres Grinsen des Sprechers folgte darauf. "Komm, lass uns die kleine Dame begrüßen, schließlich sind wir ja alle zivilisierte Gang-Mitglieder..."
    Beide setzten sich wieder in Bewegung, der ältere mit der Waffe auf Zoia zu, der Jüngere an der Wand entlang auf Richtung Arko. Das ließ Arko seinen Kopf fragend zur Seite neigen, was den Sprecher mit der Waffe wieder auf den Plan rief: "Hey! Was hat deine Töle? Muss ich dem Manieren beibringen mit meiner Knarre?"
    Zoia schüttelte langsam ihren Kopf, ihre Gedanken immer noch in Aufruhr: "Nein. Der tut niemanden etwas..." Gleichzeitig legte Zoia jetzt ihren kompletten linken Arm um Arko's Hals, damit sie ihn besser unter Kontrolle halten konnte und um allein aus diesem Kontakt etwas Kraft zu schöpfen.
    "Ist auch besser so für das Vieh..." Damit schien er das Interesse an Arko wieder zu verlieren und sich auf Zoia zu konzentrieren. Beide waren jetzt unmittelbar vor Zoia getreten.
    "So, nachdem wir jetzt alle wissen, wir gehören zu den gleichen Leuten, können wir uns doch bestimmt zivilisiert darauf einigen, das wir drei hier unten nichts zu befürchten haben."
    Wieder dieses bedrohliche Grinsen.
    "Oder, meine Kleine? Niemand möchte hier irgendwem Stress bereiten, gelle?"
    Zoia schüttelte auch hier nur ihren Kopf, versuchte jedweden Gedanken, der aufkommen wollte und das nun Folgende beschreiben wollte, zu unterdrücken und nahm entfernt in ihrem Kopf wahr, dass sich eine Bahn im Tunnel näherte.
    "Siehst du. Dann hast du doch auch bestimmt nichts dagegen, hier unten ein kleines Vergnügen mit mir und meinem Kumpel zu teilen..." Ein fast schon sadistisches Grinsen ummalte jetzt die Mundwinkel des Sprechers...
    An dieser Stelle hätte Zoia wohl aus purer Verzweiflung heraus sowieso etwas unternommen, jedoch ergab sich buchstäblich im letzten Augenblick die von ihr erhoffte Chance:
    Die Bahn war heran, übertönte alle weiteren Geräusche und die beiden Kerle klatschen sich in 'Gib Fünf Manier' ab - dazu benutzten sie ihre linken Hände, was den Sprecher mit der Pistole sich nach rechts drehen ließ, weg von Zoia, zudem die rechte Hand mit der Pistole sich nach oben Richtung Decke hob und endgültig die erhoffte Öffnung für Zoia präsentierte. Und sie machte sich sogleich daran, diese eine Gelegenheit zu nutzen. Während sie aufsprang und mit dem linken Daumen die Klinge an ihrem linken Arm hervorspringen ließ, schrie sie gleichzeitig zu Arko, "FASS!", wohl wissend, das dies im Lärm der Bahn niemand außer Arko hören würde. Noch während sie die Klinge per Daumendruck hervorholte, bewegte sie ihren linken Arm so, das er mit der Hand und der Klinge über den linken Arm des Kerls mit der Waffe gehen würde, direkt auf dessen Hals zu. Unbewusst nahm Zoia auch wahr, wie Arko sich auf den Kerl an der Wand schmiss und diesen mit einem gekonnten Sprung an die Brust zu Boden stieß.
    Zoia's Attacke war von Erfolg gekrönt und sie wollte gerade ihren arm wieder wegziehen und einen kleinen Satz nach hinten machen, als sie vom linken Arm des stämmigen Kerls noch gestriffen wurde und ihr Satz nach hinten sie auf ihren Hintern fallen ließ.
    Auch wenn Zoia schnell und flink war, so hatte ihr Widersacher doch noch ihre Attacke teilweise mitbekommen, zudem befand sich sein linker Arm vom Abklatschen gerade wieder auf dem Weg zurück.
    Der Aufprall würde unter normalen Umständen Schmerzen durch den Körper senden, in Zoia's Zustand war aber nur Raum für einen Gedanken, den Revolver!
    Sie trug den Revolver links unter ihrem Mantel, mit dem Griff nach vorne. So war der Revolver versteckt genug, sie konnte jedoch leicht mit ihrer gesunden rechten Hand in den Mantel greifen und hatte jederzeit schnell eine Schusswaffe zur Hand.
    So auch diesmal. Sie brachte die Waffe sofort in Anschlag mit der rechten Hand und schoss schnell zwei Schüsse in einer Höhe ab, die die Brust ihres Gegners treffen sollten. Selbst mit einer kugelsicheren Weste würden die Treffer aus solcher Nähe ihn nach hinten umwerfen. Und sollte er eine Rüstung nach neuestem Stand der Technik haben - nun, sowas hatten die untersten Mitglieder einfach nicht.
    Dennoch waren die Schüsse von Zoia mit zwei unterschiedlichen Resultaten versehen, die beide so nicht zu erwarten waren.
    Auch wenn der Kerl noch einen, wenn auch etwas schwachen, Schlag mit seinem linken Arm zu Stande gebracht hatte, der Zoia bei ihrem Satz aus dem Gleichgewicht brachte, so hatte ihre Messerattacke auf seinen Hals doch ihre Wirkung nicht verfehlt: Mit der rechten Hand, in der er immer noch seine Pistole hielt, hatte er zur Wunde gegriffen, um das Blut zurück zu halten, was jedoch angesichts der mehr als reichlich vorhandenen Farbe Rot vergebens wirkte und sein schwächelnder Körper hatten ihn auf die Knie sinken lassen in den Sekunden, die Zoia vom Fall bis zu ihren Schüssen brauchte. Dadurch ging ihr erster Schuss vorbei, der Zweite jedoch, ursprünglich als Schuss auf die Brust gedacht, schlug mitten in das Gesicht des Mannes ein! Dieser Treffer reichte aus, ihn auf äußerst spektakuläre Art und Weise auszuschalten und seinen Körper nach hinten wegfallen zu lassen.
    Zoia gönnte sich jedoch keinen Augenblick, über ihre Treffer nach zu denken, sprang sie doch sofort wieder auf und sah nach dem Kerl, den Arko zu Boden gerungen hatte.
    "AH! Hilf-fe... lass m-mich l-los..." Arko stand auf dem anderen Kerl, den er zu Boden geworfen hatte und verbiss sich im Moment regelrecht in dessen linken Arm, der nicht mehr in gutem Zustand zu sein schien, so viel Rot war zu sehen.
    "Aus..." Zoia flüsterte diesen Befehl mehr, als dass sie ihn laut zu Arko sagte. Dennoch ließ ihr Hund von dem Kerl am Boden ab.
    "Oh mein Gott... sieh nur, wie mein Arm aussieht! Bitte, hilf mir... ich tu dir auch nichts..."
    Zoia bemerkte, dass die Hose des Kerls am Boden an der Vorderseite ungewöhnlich nass war - Arko hatte ihn also nicht nur physisch, sondern auch psychisch hart getroffen.
    "Bitte, das war doch alles nur Spaß... bitte hilf mir. Oh Gott, all das Blut... hol Hilfe..."
    Bei dem Wort 'Spaß' liefen Zoia's Gedanken leer, bis sie sich, fast schon mechanisch, an die Seite des Kerls begab und den Revolver anlegte.
    "Oh Nein! Warte! Das war wirklich doch nur Spaß... du kannst mich doch nicht einfach so-"
    Mehr bekam er nicht hervor. Im Tunnel war ein weiterer Schuss zu hören, der zwar nicht die Durchschlagskraft einer Massenbeschleuniger-Waffe besaß, eine solche zumindest aber bei weitem in der Lautstärke übertraf...
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    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen

    Wahrscheinlich hatte das etwas mit einem kleinen Versuch zu tun, die Halbitalienerin auf "sanfte Weise" unter Druck zu setzen und eine Antwort aus ihr heraus zu kitzeln. So, wie er von seinem "Verhörstuhl" aufgestanden war, in harter Pose die Arme vor der Brust verschränkte und sich dann beinahe eisern vor sie gestellt hatte und sie mit den seelenlosen Augen eines Rothaarigen durchbohrte. Aber wirklich viel Erfolg erzielte er damit nicht - zumindest nicht, wenn diese Reaktion erwünscht gewesen war: Luceija beugte sich - von ihrer eigenwilligen Sitzposition auf der Küchentheke aus, nach einem weiteren Schluck aus der Flasche, während dem sie die Augen nicht von denen ihres Gegenübers nahm - sogar etwas entgegen und spielte ihrerseits mit dem Iren um die Machtposition. Das verruchte Lächeln schlich sich zurück auf ihre Lippen und sie tat nicht viel mehr als mit wachsamem, ebenfalls durchtriebenen Blick eine Antwort zu geben: "Es gibt deutlich wichtigere Personen auf der Feier, mit denen du reden solltest - die Angelegenheiten meines Bruders und mir decken sich im Augenblick nicht im geringsten. Die Interessen vielleicht...die Angelegenheiten nicht unbedingt." Mit einem nicht weniger Ungutes vermuten lassenden Grinsen spielte sie die offensive Rolle, legte die Unterarme locker über die Schultern ihres Gegenübers und hatte so die unwahrscheinlich seltene Möglichkeit, den nächsten Satz - "Ich unternehme bereits einiges für eine Veränderung." fast schon ins Ohr des Iren zu flüstern, ehe sie die momentane, gleiche Größe sinnvoll ausnutze und...
    ...sich mit einem geringen Kraftaufwand von der Theke zog und zurück mit beiden Füßen auf dem Boden aufkam. Erst jetzt merkte man in aller Deutlichkeit, wie klein die Halbitalienerin im Vergleich zu ihm war. Dann wandte sie sich ab, nahm dabei die Arme wieder zu sich und lief in aller Ruhe zur anderen Ende ihrer kleinen Wohnung, um aus der Schublade gegenüber eine Waffe zu holen und sie schonmal vorsorglich auf den Schreibtisch zu legen.
    "Ich geh mich umziehen.", erwähnte sie noch, ehe sie in Richtung des Badezimmers anstalten machte, den Raum zu verlassen.

    Toll, was er sich am sehnlichsten gewünscht hatte, die unspezifische Versicherung dass sie bereits einiges tut, viel besser als ein konkretes Versprechen. Naja, kam nicht so unerwartet, meistens wenn er um Unterstützung gesucht hatte war die Antwort 'ich kann zu wenig tun' 'ich würde gerne, aber bevor ich euch helfe muss ich sicher sein dass ihr nicht ausgelöscht werdet' oder etwas wie 'so gut ich kann (ohne mich in Gefahr zu bringen oder Mühe zu haben), mit allen mir möglichen Mitteln (die jedoch so beschränkt sind dass ich dann vielleicht doch gar nichts mache, das würde ja nicht ins Gewicht fallen) und natürlich die Krone: 'Ich kann euch nicht offen helfen, aber ich werde euch im Verborgenem unterstützen' (Ich halte euch die Daumen).
    Hatte er tatsächlich erwartet dass Luceija ihnen tatsächlich helfen wollte und konnte? Ja, hatte er, und er hoffte noch immer dass sie mehr tun würde als kryptische Andeutungen zu machen. Für Seamus war es einfach ihre Schuldigkeit, schließlich hatte sie es Toms Opfer zu verdanken dass sie nicht seziert oder so wurde. Und den kannte sie nur wegen Seamus, also wäre es seine Schuld was mit Tom passiert ist wenn er sich Luceija geirrt hatte.
    Als sie sich umzog sah er sich ein wenig in der Wohnung um, ein ähnlich trostloser Unterschlupf wie Seamus alte Wohnung, wenn auch ohne verkrustete Blutspritzer, Einschusslöcher und den herrlichen Duft nach Zigarren.
    Ohne weiter zu überlegen zog er aus der Innentasche seines Anzugs das silberne Zigarrenetui das ihm Pete geschenkt hatte und zog eine der Zigarren heraus und steckte sie sich mit seinem Benzinfeuerzeug an, ebenfalls ein Geschenk von Pete.
    Genüsslich zog er an der Zigarre, und begann nach einer Weile Rauchringe in die Luft zu blasen.
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  16. #96
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    Zitat Zitat von Ö aka Messias Beitrag anzeigen
    "Was haben wir denn hier..."
    Als sie den Ausspruch hörte, befand Zoia sich gerade in hockender Haltung neben Arko, der sich in 'Sitz-Position' befand. Innerlich plötzlich aufs Äußerste angespannt, drehte sie sich so, dass sie zur Öffnung der Nische schauen konnte, blieb dabei jedoch in hockender Haltung und hielt Arko mit den beiden verbliebenen Fingern der linken Hand am Halsband fest, um voreilige Handlungen ihres Hundes zu unterbinden.
    Stämmiger Kerl. Wirkt nicht betrunken. Schwere Massenbeschleuniger Pistole. Dunkel gekleidet. Auch 'Ultra' als Tattoo auf der Stirn, waren ihr Gedanken, nachdem sie blitzschnell jedwede verfügbare Information aufgesogen hatte. Der macht Arko und mich mit der Pistole fertig, ehe wir auch nur dran denken konnten, uns zu wehren! Lass mich einmal Glück haben und es ist ein etwas freundlicherer Zeitgenosse.
    "Da geht man sich mal schnell um die Ecke erleichtern und was findet man bei seiner Rückkehr?" Der Kerl ging gemächlich in die Nische und blieb bei dem schlafenden Jungspund stehen, dabei immer die schwere Pistole grob in Richtung Zoia haltend. "Frischfleisch!" Dabei grinste er unverhohlen.
    Ihre Gedanken rasten und schrien Zoia an, dass die Möglichkeit, das hier friedlich zu lösen, gerade gestorben sei, dennoch versuchte sie es. Sie hob langsam die rechte Hand, bedacht darauf, nicht zu provozieren und einfach erschossen zu werden, hob dann ihr Pony an, damit man ihr Tattoo auf der Stirn sehen konnte und sagte schließlich: "Ich gehöre auch zur Gang..."
    "Und stehst wie wir am unteren Ende der Nahrungskette". Das Verhalten ihres Gegenübers änderte sich um keinen Millimeter. "Aber keine Sorge, bei uns Zweien bist du gut aufgehoben. He, du betrunkener Idiot, wach endlich auf!" Das galt an die Adresse des Schlafenden, gefolgt von einem unsanften Tritt an eben jenen diesen. Der Tritt schien den Schlafenden zu wecken: "Häh... was? Wer... OH!!! Mein-n Kopf brumm-mt..."
    "Dein Kopf ist mir egal! Wir haben Besuch von einer Dame, also raff dich endlich mal auf und nimm ein wenig Haltung an! Was soll die Kleine nur von dir denken..."
    Ein weiterer Tritt an den am Boden Liegenden.
    "Wahh! Sch-schon g-gut. Ich steh ja auf..."
    Während der jüngere von Beiden anfing, sich aufzurichten, was einige Kraftanstrengungen erforderte, ließ der Sprecher der Beiden nie seinen Blick von Zoia weichen.
    Zoia's Gedanken schrien sie an, das wird wie damals! Nur das hier keine Michelle ist, um dich zu retten... während sie dies innerlich zittern ließ, schrie sie in Gedanken zurück, Nein! Eher sterbe ich hier, als DAS über mich ergehen zu lassen! Gleichzeitig lauerte sie auf eine Öffnung bei dem Kerl, um ihre eigene Waffe ins Spiel bringen zu können.
    Der Jüngere war endlich aufgestanden, musste sich aber schwer mit rechts an der Wand anlehnen, um nicht schnurstracks wieder um zufallen.
    "Du verträgst aber echt nicht viel, was?" Ein noch breiteres Grinsen des Sprechers folgte darauf. "Komm, lass uns die kleine Dame begrüßen, schließlich sind wir ja alle zivilisierte Gang-Mitglieder..."
    Beide setzten sich wieder in Bewegung, der ältere mit der Waffe auf Zoia zu, der Jüngere an der Wand entlang auf Richtung Arko. Das ließ Arko seinen Kopf fragend zur Seite neigen, was den Sprecher mit der Waffe wieder auf den Plan rief: "Hey! Was hat deine Töle? Muss ich dem Manieren beibringen mit meiner Knarre?"
    Zoia schüttelte langsam ihren Kopf, ihre Gedanken immer noch in Aufruhr: "Nein. Der tut niemanden etwas..." Gleichzeitig legte Zoia jetzt ihren kompletten linken Arm um Arko's Hals, damit sie ihn besser unter Kontrolle halten konnte und um allein aus diesem Kontakt etwas Kraft zu schöpfen.
    "Ist auch besser so für das Vieh..." Damit schien er das Interesse an Arko wieder zu verlieren und sich auf Zoia zu konzentrieren. Beide waren jetzt unmittelbar vor Zoia getreten.
    "So, nachdem wir jetzt alle wissen, wir gehören zu den gleichen Leuten, können wir uns doch bestimmt zivilisiert darauf einigen, das wir drei hier unten nichts zu befürchten haben."
    Wieder dieses bedrohliche Grinsen.
    "Oder, meine Kleine? Niemand möchte hier irgendwem Stress bereiten, gelle?"
    Zoia schüttelte auch hier nur ihren Kopf, versuchte jedweden Gedanken, der aufkommen wollte und das nun Folgende beschreiben wollte, zu unterdrücken und nahm entfernt in ihrem Kopf wahr, dass sich eine Bahn im Tunnel näherte.
    "Siehst du. Dann hast du doch auch bestimmt nichts dagegen, hier unten ein kleines Vergnügen mit mir und meinem Kumpel zu teilen..." Ein fast schon sadistisches Grinsen ummalte jetzt die Mundwinkel des Sprechers...
    An dieser Stelle hätte Zoia wohl aus purer Verzweiflung heraus sowieso etwas unternommen, jedoch ergab sich buchstäblich im letzten Augenblick die von ihr erhoffte Chance:
    Die Bahn war heran, übertönte alle weiteren Geräusche und die beiden Kerle klatschen sich in 'Gib Fünf Manier' ab - dazu benutzten sie ihre linken Hände, was den Sprecher mit der Pistole sich nach rechts drehen ließ, weg von Zoia, zudem die rechte Hand mit der Pistole sich nach oben Richtung Decke hob und endgültig die erhoffte Öffnung für Zoia präsentierte. Und sie machte sich sogleich daran, diese eine Gelegenheit zu nutzen. Während sie aufsprang und mit dem linken Daumen die Klinge an ihrem linken Arm hervorspringen ließ, schrie sie gleichzeitig zu Arko, "FASS!", wohl wissend, das dies im Lärm der Bahn niemand außer Arko hören würde. Noch während sie die Klinge per Daumendruck hervorholte, bewegte sie ihren linken Arm so, das er mit der Hand und der Klinge über den linken Arm des Kerls mit der Waffe gehen würde, direkt auf dessen Hals zu. Unbewusst nahm Zoia auch wahr, wie Arko sich auf den Kerl an der Wand schmiss und diesen mit einem gekonnten Sprung an die Brust zu Boden stieß.
    Zoia's Attacke war von Erfolg gekrönt und sie wollte gerade ihren arm wieder wegziehen und einen kleinen Satz nach hinten machen, als sie vom linken Arm des stämmigen Kerls noch gestriffen wurde und ihr Satz nach hinten sie auf ihren Hintern fallen ließ.
    Auch wenn Zoia schnell und flink war, so hatte ihr Widersacher doch noch ihre Attacke teilweise mitbekommen, zudem befand sich sein linker Arm vom Abklatschen gerade wieder auf dem Weg zurück.
    Der Aufprall würde unter normalen Umständen Schmerzen durch den Körper senden, in Zoia's Zustand war aber nur Raum für einen Gedanken, den Revolver!
    Sie trug den Revolver links unter ihrem Mantel, mit dem Griff nach vorne. So war der Revolver versteckt genug, sie konnte jedoch leicht mit ihrer gesunden rechten Hand in den Mantel greifen und hatte jederzeit schnell eine Schusswaffe zur Hand.
    So auch diesmal. Sie brachte die Waffe sofort in Anschlag mit der rechten Hand und schoss schnell zwei Schüsse in einer Höhe ab, die die Brust ihres Gegners treffen sollten. Selbst mit einer kugelsicheren Weste würden die Treffer aus solcher Nähe ihn nach hinten umwerfen. Und sollte er eine Rüstung nach neuestem Stand der Technik haben - nun, sowas hatten die untersten Mitglieder einfach nicht.
    Dennoch waren die Schüsse von Zoia mit zwei unterschiedlichen Resultaten versehen, die beide so nicht zu erwarten waren.
    Auch wenn der Kerl noch einen, wenn auch etwas schwachen, Schlag mit seinem linken Arm zu Stande gebracht hatte, der Zoia bei ihrem Satz aus dem Gleichgewicht brachte, so hatte ihre Messerattacke auf seinen Hals doch ihre Wirkung nicht verfehlt: Mit der rechten Hand, in der er immer noch seine Pistole hielt, hatte er zur Wunde gegriffen, um das Blut zurück zu halten, was jedoch angesichts der mehr als reichlich vorhandenen Farbe Rot vergebens wirkte und sein schwächelnder Körper hatten ihn auf die Knie sinken lassen in den Sekunden, die Zoia vom Fall bis zu ihren Schüssen brauchte. Dadurch ging ihr erster Schuss vorbei, der Zweite jedoch, ursprünglich als Schuss auf die Brust gedacht, schlug mitten in das Gesicht des Mannes ein! Dieser Treffer reichte aus, ihn auf äußerst spektakuläre Art und Weise auszuschalten und seinen Körper nach hinten wegfallen zu lassen.
    Zoia gönnte sich jedoch keinen Augenblick, über ihre Treffer nach zu denken, sprang sie doch sofort wieder auf und sah nach dem Kerl, den Arko zu Boden gerungen hatte.
    "AH! Hilf-fe... lass m-mich l-los..." Arko stand auf dem anderen Kerl, den er zu Boden geworfen hatte und verbiss sich im Moment regelrecht in dessen linken Arm, der nicht mehr in gutem Zustand zu sein schien, so viel Rot war zu sehen.
    "Aus..." Zoia flüsterte diesen Befehl mehr, als dass sie ihn laut zu Arko sagte. Dennoch ließ ihr Hund von dem Kerl am Boden ab.
    "Oh mein Gott... sieh nur, wie mein Arm aussieht! Bitte, hilf mir... ich tu dir auch nichts..."
    Zoia bemerkte, dass die Hose des Kerls am Boden an der Vorderseite ungewöhnlich nass war - Arko hatte ihn also nicht nur physisch, sondern auch psychisch hart getroffen.
    "Bitte, das war doch alles nur Spaß... bitte hilf mir. Oh Gott, all das Blut... hol Hilfe..."
    Bei dem Wort 'Spaß' liefen Zoia's Gedanken leer, bis sie sich, fast schon mechanisch, an die Seite des Kerls begab und den Revolver anlegte.
    "Oh Nein! Warte! Das war wirklich doch nur Spaß... du kannst mich doch nicht einfach so-"
    Mehr bekam er nicht hervor. Im Tunnel war ein weiterer Schuss zu hören, der zwar nicht die Durchschlagskraft einer Massenbeschleuniger-Waffe besaß, eine solche zumindest aber bei weitem in der Lautstärke übertraf...


    Nachdem der Knall des Schusses verhallt war, kam von Zoia äußerlich erstmal überhaupt keine Regung - zu sehr war sie innerlich damit beschäftigt, GAR KEINEN Gedanken jetzt zuzulassen... Vor allem Gedanken, die nur unwillkommene Bilder an die Oberfläche ihres Bewusstseins spülen würden.
    Nach einer Weile setzte Arko sich neben sie und stupste sie mit seiner Nase an, was sie in die Realität zurück holte und sie mit wohltuender Ablenkung beschäftigte. "Ja, mein Junge, ich weiß, wir müssen weiter", sagte sie, wenn es auch mehr ein Flüstern war. Sie kraulte Arko kurz den Kopf, dann begann sie ihre Ausrüstung aufzuräumen: Die Klinge am Gestell des linken Armes schob sie zurück, dabei offensichtlich das daran klebende Blut bewusst nicht wahrnehmend. Anschließend entleerte sie die verschossenen Hülsen aus ihrem Revolver und lud neue Patronen nach.
    Als sie damit fertig war, sagte sie nur "Komm" zu Arko und setzte sich in Bewegung Richtung nördlicher Bezirk des Gang-Territoriums. Beim Vorbeigehen an den beiden leblosen Körpern am Boden, würdigte sie ihnen keinen einzigen Blick und es tauchten auch in ihrem Kopf keine Überlegungen auf, die Beiden nach nützlichen oder gar wertvollen Gegenständen zu durchsuchen. Selbst die Tatsache, dass hier irgendwo eine Massenbeschleuniger Pistole rumliegen müsste, wurde von ihr komplett ausgeblendet - sie wollte einfach nur raus aus der Nische, ihren Weg nach Norden fortsetzen und den Ort der jüngsten Ereignisse schnell hinter sich lassen.
    Sie ging einigermaßen schnellen Schrittes voran und Arko, der neben ihr trottete, passte sich ungefragt ihrer Geschwindigkeit an. Dabei versuchte sie sich in Gedanken so gut es ging abzulenken: Fuhr eine Bahn vorbei, stellte sie sich die Insassen vor, wie sie aussahen, wer sie waren und wie sie lebten - dass ihr Verstand dabei von einfachen Arbeitern bis hin zu 'Märchenprinzen', die sie nur von ihrem Abspielgerät kannte, alle möglichen Personen projektierte, spielte keine Rolle, so absurd andere Menschen auch 'Märchenprinzen' in einer U-Bahn empfunden hätten. Ab und an schweiften ihre Gedanken auch wieder zu ihrer Lieblingsgeschichte und wie es wäre, ins Weltall zu fliegen.
    Entgegen der vorigen Hälfte des Weges redete sie aber nicht laut vor sich hin oder sprach mit Arko. Als so nach und nach aber die Ideen zur Ablenkung weniger wurden und fast ganz versiegten, formte sich ein unerwünschter Gedanke: Du weißt genau, was die Zwei von dir wollten!
    Zoia blieb abrupt stehen. Ja, ich w- Nein! NEIN! Sie zog zur Ablenkung ihren Revolver und machte etwas ungewöhnliches: Sie öffnete die Trommel und zog die Patronen heraus. Dann fing sie an, sich die Patronen anzuschauen. "Diese sieht gut aus", sagte sie laut vor sich hin und schob die Patrone zurück in die Trommel ihrer Waffe. Das wiederholte sie bis zur letzten Patrone, bei der sie dann sagte: "Hm, die sieht nicht so gut aus." Sie steckte die Patrone in ihre Kleidung und holte eine andere Kugel hervor, um sie zu begutachten. "Ja, die sieht gut aus", gab sie als Fazit von sich und schob auch diese Patrone in ihren Revolver. Das ganze Prozedere, so unwirklich es auf andere gewirkt hätte, hatte sich aber in der Hinsicht ausgezahlt, das ihre Gedanken wieder ruhiger verliefen und sie ihren Weg fortsetzte.
    Der Rest des Weges bis zur Treppe, die Zoia mit Arko als Ausstiegspunkt benutzen wollte, verlief dann wenigstens ruhig und ereignislos. Sie erklomm die Stufen mit Arko zusammen, bis Beide an der Tür zur Oberfläche standen. Zoia öffnete sie und lugte hinaus: "Das Schneegestöber scheint, bis auf ein paar Flocken, aufgehört zu haben." Sie seufzte kurz etwas erleichtert und trat mit Arko dann raus ins Freie.
    Hier oben war es definitiv heller, als im schlecht beleuchteten Wartungstunnel und so sah sie, als sie sich Arko anschaute, dass dessen Fell um die Schnauze herum verdammt rot eingefärbt war. Sie stockte kurz, dann wurde ihr Blick bestimmt und sie Schritt zur Tat, bevor ihre Gedanken nochmals abschweifen konnten: "SITZ" befahl sie mit regelrecht herrischer Stimme, schnappte sich Arko mit ihrer linken Hand und hob mit ihrer Rechten ein wenig Schnee an. Auch wenn ihr Hund ein paar mal kläglich winselte, wiederholte sie die Prozedur, bis von dem Rot kaum noch etwas zu sehen war.
    Schließlich ging sie mit Arko weiter, bis sie vor einer Tür stand, die zu einem heruntergekommenen Haus zu gehören schien. Sie trat vor die Tür und wartete kurz.
    "Wer bist du?" erklang eine Stimme.
    "Ich bin Zoia, Eigentum der Gang und bringe ein Päckchen mitsamt Nachricht für Michelle", war ihre Antwort. Außerdem hob sie kurz ihr Pony an, damit man ihr Tattoo sehen konnte. Sie wusste zwar nicht genau wie, dennoch kannte sie aus Erfahrung, dass man sie irgendwo drinnen sehen konnte mit irgendwelchen Gerätschaften.
    Bestätigt wurde dies durch ein lautes KNACK, welches eine Entriegelung der Tür darstellte und die Nachricht quasi vermittelte, sie könne eintreten.
    Während Zoia zum Türknauf griff, drehten sich ihre Gedanken vor allem darum, ob sie etwas warmes zu Essen bekommen würde heute und ob sich eine Schlafbegebenheit finden sollte - denn sie fühlte sich mittlerweile nur noch geschlaucht. Eine warme Dusche dazu und ihre Vorstellung von einem täglichen Paradies wären erfüllt.
    Önee-sama ist offline Geändert von Önee-sama (09.04.2014 um 17:49 Uhr)

  17. #97
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    Hatte er tatsächlich erwartet dass Luceija ihnen tatsächlich helfen wollte und konnte? Ja, hatte er, und er hoffte noch immer dass sie mehr tun würde als kryptische Andeutungen zu machen. Für Seamus war es einfach ihre Schuldigkeit, schließlich hatte sie es Toms Opfer zu verdanken dass sie nicht seziert oder so wurde. Und den kannte sie nur wegen Seamus, also wäre es seine Schuld was mit Tom passiert ist wenn er sich Luceija geirrt hatte.
    Als sie sich umzog sah er sich ein wenig in der Wohnung um, ein ähnlich trostloser Unterschlupf wie Seamus alte Wohnung, wenn auch ohne verkrustete Blutspritzer, Einschusslöcher und den herrlichen Duft nach Zigarren.
    Ohne weiter zu überlegen zog er aus der Innentasche seines Anzugs das silberne Zigarrenetui das ihm Pete geschenkt hatte und zog eine der Zigarren heraus und steckte sie sich mit seinem Benzinfeuerzeug an, ebenfalls ein Geschenk von Pete.
    Genüsslich zog er an der Zigarre, und begann nach einer Weile Rauchringe in die Luft zu blasen.


    Entgegen der allgemeinen Erwartungshaltung, Frauen würden ewig im Bad verbringen, kam Luci nach nicht mal einer halben Stunde aus der winzigen Nasszelle zurück ins Wohnzimmer des kleinen Apartments. Seamus sah sie nicht, als sie eintrat - saß er doch mit dem Rücken zu ihr ungeschickt auf dem Bett, qualmte kleine Gandalf-Ringe in die Luft und warf genaue Blick nach draußen auf die enge Gassenkreuzung, an der das Haus lag und die Neonlichter viel stärker ins Innere des Apartments drückten als wenn dort kein Gässchen läge. Grundsätzlich war es aber vielleicht besser, dass der Ire im Moment nicht sah wie die Halbitalienerin, bekleidet in einem viel zu großen Hoodie, dessen Kapuze ihr über dem Kopf hing und der selben Hose, mit der sie auch schon verschwunden war. Tatsächlich widmete sie dem Iren sogar so wenig Blicke wie möglich, als sie den Stapel in einen Kleidersack gelegten Klamotten auf ihrem Arm in eine Tasche drückte, ein anderes Paket nahe des Ausgangs nahm und ebenfalls hinein warf und dann - ohne sich umzudrehen - ein beinahe peinlich berührtes Räuspern verlor und "Komm. Wir gehen." erwähnte, als wäre SIE diejenige, die auf ihn gewartet hatte.
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  18. #98
    Waldläufer Avatar von Antigut
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    Der Blick durch ein Fernglas, auf eine Sackgasse in einem der unteren teile der Citadel. Man hörte nur das heulen des Windes , und ein leichtes rascheln von dem Müll den der Wind über die Straße fegte.
    Doch da wo Sam sich befand, war alles still , er spürte nur deutlich seinen eigenen Herzschlag , und die kurzen aber starken Atemzüge die er zu sich nahm, dieses Gefühl wirkte sich schon immer beruhigend auf ihn aus.
    Er saß auf einem Turm ca. 400 Meter entfernt der Gasse , und richtete sein Scharfschützengewehr aus, steckte ein Thermomagazin in den lauf, und zog am zurückstell Mechanismus. Das mit einem feinen ''schnarren'' einrastete und das Gewehr scharf machte. Er schaute mit einem eisigen Blick auf seine Armbanduhr. Drei Minuten hatte er noch bevor ein treffen zwischen Turianern und Salarianern genau in dieser Gasse stattfinden sollte. Für einen Moment wendete er sich seinem Ziel kurz ab und beobachtete den Himmel , es war eine Kristall klare Nacht , angenehm kühl dachte er sich , und widmete sich wieder dem Zielfernohr seines Scharfschützengewehres. Die Drei Minuten vergingen und die Salarianer trafen ein .. Sam nahm sie ins Visier , es waren zwei Stück , der eine sah aus wie einer von den Eclipse Söldnern aus Omega. Jedoch war er sich dessen nicht ganz Sicher. Vier Minuten vergingen, immer wieder der blick zurück auf die Armbanduhr , Sam dachte sich ,, Der Turianer verspätet sich was hat er vor ?'' Mit einmal wurden seine Gedanken aber überflüssig, den der Turianer lief soeben in die Gasse ein. Es sah so aus als würde er die Salarianer begrüßen, der Turianer trug einen großen Koffer bei sich. Das müsste der rote Sand sein dachte sich Sam von dem sein Auftraggeber sprach.
    Der Auftrag von Sam lautete nämlich dafür zu sorgen den Turianer auszuschalten, damit sich die Salarianer an dem Koffer bedienen konnten.
    Als der Turianer eine standfeste Postion neben den Salarianern einnahm, drehte Sam am Rädchen seines Scharfschützengewehres und zoomte nah an den Kopf des Turianer's.
    Jetzt fehlte es nur noch das es '' Klick'' machte, Sam atmetet tief ein, und drückte seinen Zeigefinger leicht gegen den Abzug, kurz bevor er abdrücken wollte machte der Turianer aber einen schritt zur Seite während dessen atmete Sam aus, und stieß kalten weißen Rauch empor, er reagierte sofort und hob den Zeige Finger in einer geraden Position vom Abzug fern.
    Während er sein Scharfschützengewehr neu ausrichtete, biss er sich mit den Zähnen auf die Unterlippe , er dreht erneut an dem Rädchen , und hatte den Turianer wieder im Visier.
    Sam hielt die Luft an und wartete 10 Sekunden mit dem Finger am Abzug , kurz darauf drückte er ihn durch.
    Sam's Körper wurde von dem Rückschlag leicht zurück gestoßen , der Schuss, schoss mit einem leisen zischen aus der Mündung heraus. Während die Kugel unterwegs war, zog Sam den Rückstellmechanismus des Scharfschützengewehres wieder zurück, dadurch flog das glühende Thermomagazin klimpernd neben ihm zu Boden, dies ''zischte'' auf dem kalten Boden noch kurz vor sich hin. Die Kugel schoss dem Turianer direkt durch den Schädel dieser viel ohne irgendeine Regung wie ein nasser Sack zu Boden. Sam lehnte sich zur Seite an eine Wand im Turm und seufzte vor sich hin „wie ich das alles satt habe !''

    Nachdem kurzen Seufzer griff er sich das Fernglas und schaute erneut in die Gasse , die beiden Salarianer schafften die Leiche des Turianer's weg, und verschwanden samt Koffer.
    Für Sam war die Sache damit geklärt und er machte sich auf den weg für einen Abstecher nachhause um seine Sachen abzulegen. Zuhause angekommen überprüfte er seine Bankdaten und merkte das die Credits schon überwiesen wurden, leicht erfreut begab er sich auf den weg zu einer Kneipe in der nähe des Industrie Gebiets. Dort angekommen winkte er dem Barkeeper zu und macht dabei eine seltsame Handbewegung die dem Barkeeper klarstellte das Sam dasselbe wie immer möchte, Whisky mit zwei großen Eiswürfeln.
    In der Bar war heute viel los, die verschiedensten Aliens waren da, ungewöhnlich für diese bar. Seufzend starrte er auf das Whisky Glas vor sich. Jeff der Barkeeper , fragte ihn ob denn alles in Ordnung mit ihm sei , Sam antwortete nur ,, Nein ich hatte einen schlechten Tag .'' Der Barkeeper nickte Stirn runzelnd wie als wäre das nichts neues für ihn, daraufhin widmetet sich der Barkeeper einem Turianer der zwei Plätze links von Sam saß. Er musterte den Turianer und ihm viel auf an wen er ihn erinnerte , doch kurz bevor er sich weiter rein steigerte trank er einen Kräftigen Schluck , und zog die Marke von Wordy aus seinem Stiefel rieb mit dem Daumen ein wenig darauf herum und verlor sich in einigen Gedanken...
    "Sinnlos ist ein Leben, ohne Sinn für Unsinn!"
    Antigut ist offline Geändert von Antigut (06.04.2014 um 19:57 Uhr)

  19. #99
    Ritter Avatar von Eandril
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    Das erste, was sich in sein Bewusstsein schlich, war ein leises, regelmäßiges Piepen. Altus bewegte probeweise langsam die Arme und Beine, und schlug dann die Augen auf. Nach einem kurzen Rundblick hatte er seine Lage erschlossen: Er lag in einem Bett in einem fremden Zimmer. An der gegenüberliegenden Wand befand sich ein Medi-Gel-Spender, ansonsten war der Raum bis auf einen kleinen Tisch mit mehreren technisch aussehenden Geräten und einem Tropf, dessen Schlauch in seinen rechten Arm führte, leer. Eine Klinik, schoss es ihm durch den Kopf, und dann kehrte auch die Erinnerung an seinen Zusammenstoß mit Floyds Männern zurück. Stöhnend fasste er sich an die Stirn, verärgert über sich selbst. Wie dumm er gewesen war, zu glauben, er könnte Floyd im Alleingang verhaften. Ich muss hier raus... wie lange ich wohl hier bin?, fragte er sich. Entschlossen fuhr er mit der linken Hand über den rechten Arm, fand die Kanüle, und zog sie rasch heraus. Es tat weniger weh als er erwartet hatte.
    Er richtete sich gerade auf und wollte die Beine über den Bettrand schwingen, als eines der Geräte einen ohrenbetäubenden Piepser ausstieß. Sofort glitt die Tür des Zimmers auf, und eine ganz in weiß gekleidete Asari kam herein. ​"Oh, sie sind wach", sagte sie. Dann fiel ihr Blick auf die herausgezogene Kanüle, die ihren Inhalt auf den Boden tropfte. Sofort eilte sie zum Bett, und wickelte den Schlauch um den Ständer, sodass das Ende nach oben zeigte, und das Tropfen aufhörte, während sie sagte: "Sie können doch nicht einfach... wollen sie sich umbringen?" Dann wandte sie sich an Altus und fragte: "Wie fühlen sie sich?" "Nun... ganz gut denke ich. Wo bin ich hier?", antwortete er. "Sie sind hier in der Allende-Klinik bei den Docks. Sie sind vor zwei Monaten hier eingeliefert worden, mit acht Schusswunden über den ganzen Körper verteilt und beinahe tot. Wir haben sie in ein künstliches Koma gelegt - was bei ihrem Zustand nicht weiter schwer war - und sie wieder zusammengeflickt. Leider konnten wir nicht feststellen, wer sie sind, denn sie hatten nichts dabei, anhand dessen wir sie identifizieren konnten." "Ich bin..." Altus zögerte, und ihm kam ein Gedanke. Was, wenn C-Sec in der Zwischenzeit von seiner... Bestechlichkeit erfahren hatte, und ihn nun suchte? Eine Verhaftung konnte er sich nicht leisten, bevor er sich nicht vergewissert hatte, dass es Lieza gut ging."Ich weiß nicht, wer ich bin." Die Asari beugte sich verwundert vor und meinte: "Sie wissen nicht wer sie sind?" Kurze Pause, dann fuhr sie fort: "Nun gut, dass ist zwar selten, aber nicht vollkommen ungewöhnlich bei solchen Fällen. Aber seien sie ganz beruhigt, es gibt zuverlässige Methoden, ihr Gedächtnis wieder komplett herzustellen." Altus nickte, scheinbar dankbar. Dann sagte er: "Wäre es vielleicht möglich, dass sie mich eine Weile allein lassen? Ich bekomme Kopfschmerzen, und würde gerne etwas schlafen" Die Ärztin sah ihn kurz besorgt an, dann nickte sie zustimmend und wandte sich ab. Bevor sie den Raum verließ, sagte sie noch: "Wenn sie etwas brauchen, rufen sie einfach." Dann war er wieder allein, und begann Pläne für seine Flucht zu schmieden, obwohl sich in seinem Kopf tatsächlich alles zu drehen begann.
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  20. #100
    Mahou Shoujo  Avatar von Önee-sama
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    Zitat Zitat von Ö aka Messias Beitrag anzeigen
    Nachdem der Knall des Schusses verhallt war, kam von Zoia äußerlich erstmal überhaupt keine Regung - zu sehr war sie innerlich damit beschäftigt, GAR KEINEN Gedanken jetzt zuzulassen... Vor allem Gedanken, die nur unwillkommene Bilder an die Oberfläche ihres Bewusstseins spülen würden.
    Nach einer Weile setzte Arko sich neben sie und stupste sie mit seiner Nase an, was sie in die Realität zurück holte und sie mit wohltuender Ablenkung beschäftigte. "Ja, mein Junge, ich weiß, wir müssen weiter", sagte sie, wenn es auch mehr ein Flüstern war. Sie kraulte Arko kurz den Kopf, dann begann sie ihre Ausrüstung aufzuräumen: Die Klinge am Gestell des linken Armes schob sie zurück, dabei offensichtlich das daran klebende Blut bewusst nicht wahrnehmend. Anschließend entleerte sie die verschossenen Hülsen aus ihrem Revolver und lud neue Patronen nach.
    Als sie damit fertig war, sagte sie nur "Komm" zu Arko und setzte sich in Bewegung Richtung nördlicher Bezirk des Gang-Territoriums. Beim Vorbeigehen an den beiden leblosen Körpern am Boden, würdigte sie ihnen keinen einzigen Blick und es tauchten auch in ihrem Kopf keine Überlegungen auf, die Beiden nach nützlichen oder gar wertvollen Gegenständen zu durchsuchen. Selbst die Tatsache, dass hier irgendwo eine Massenbeschleuniger Pistole rumliegen müsste, wurde von ihr komplett ausgeblendet - sie wollte einfach nur raus aus der Nische, ihren Weg nach Norden fortsetzen und den Ort der jüngsten Ereignisse schnell hinter sich lassen.
    Sie ging einigermaßen schnellen Schrittes voran und Arko, der neben ihr trottete, passte sich ungefragt ihrer Geschwindigkeit an. Dabei versuchte sie sich in Gedanken so gut es ging abzulenken: Fuhr eine Bahn vorbei, stellte sie sich die Insassen vor, wie sie aussahen, wer sie waren und wie sie lebten - dass ihr Verstand dabei von einfachen Arbeitern bis hin zu 'Märchenprinzen', die sie nur von ihrem Abspielgerät kannte, alle möglichen Personen projektierte, spielte keine Rolle, so absurd andere Menschen auch 'Märchenprinzen' in einer U-Bahn empfunden hätten. Ab und an schweiften ihre Gedanken auch wieder zu ihrer Lieblingsgeschichte und wie es wäre, ins Weltall zu fliegen.
    Entgegen der vorigen Hälfte des Weges redete sie aber nicht laut vor sich hin oder sprach mit Arko. Als so nach und nach aber die Ideen zur Ablenkung weniger wurden und fast ganz versiegten, formte sich ein unerwünschter Gedanke: Du weißt genau, was die Zwei von dir wollten!
    Zoia blieb abrupt stehen. Ja, ich w- Nein! NEIN! Sie zog zur Ablenkung ihren Revolver und machte etwas ungewöhnliches: Sie öffnete die Trommel und zog die Patronen heraus. Dann fing sie an, sich die Patronen anzuschauen. "Diese sieht gut aus", sagte sie laut vor sich hin und schob die Patrone zurück in die Trommel ihrer Waffe. Das wiederholte sie bis zur letzten Patrone, bei der sie dann sagte: "Hm, die sieht nicht so gut aus." Sie steckte die Patrone in ihre Kleidung und holte eine andere Kugel hervor, um sie zu begutachten. "Ja, die sieht gut aus", gab sie als Fazit von sich und schob auch diese Patrone in ihren Revolver. Das ganze Prozedere, so unwirklich es auf andere gewirkt hätte, hatte sich aber in der Hinsicht ausgezahlt, das ihre Gedanken wieder ruhiger verliefen und sie ihren Weg fortsetzte.
    Der Rest des Weges bis zur Treppe, die Zoia mit Arko als Ausstiegspunkt benutzen wollte, verlief dann wenigstens ruhig und ereignislos. Sie erklomm die Stufen mit Arko zusammen, bis Beide an der Tür zur Oberfläche standen. Zoia öffnete sie und lugte hinaus: "Das Schneegestöber scheint, bis auf ein paar Flocken, aufgehört zu haben." Sie seufzte kurz etwas erleichtert und trat mit Arko dann raus ins Freie.
    Hier oben war es definitiv heller, als im schlecht beleuchteten Wartungstunnel und so sah sie, als sie sich Arko anschaute, dass dessen Fell um die Schnauze herum verdammt rot eingefärbt war. Sie stockte kurz, dann wurde ihr Blick bestimmt und sie Schritt zur Tat, bevor ihre Gedanken nochmals abschweifen konnten: "SITZ" befahl sie mit regelrecht herrischer Stimme, schnappte sich Arko mit ihrer linken Hand und hob mit ihrer Rechten ein wenig Schnee an. Auch wenn ihr Hund ein paar mal kläglich winselte, wiederholte sie die Prozedur, bis von dem Rot kaum noch etwas zu sehen war.
    Schließlich ging sie mit Arko weiter, bis sie vor einer Tür stand, die zu einem heruntergekommenen Haus zu gehören schien. Sie trat vor die Tür und wartete kurz.
    "Wer bist du?" erklang eine Stimme.
    "Ich bin Zoia, Eigentum der Gang und bringe ein Päckchen mitsamt Nachricht für Michelle", war ihre Antwort. Außerdem hob sie kurz ihr Pony an, damit man ihr Tattoo sehen konnte. Sie wusste zwar nicht genau wie, dennoch kannte sie aus Erfahrung, dass man sie irgendwo drinnen sehen konnte mit irgendwelchen Gerätschaften.
    Bestätigt wurde dies durch ein lautes KNACK, welches eine Entriegelung der Tür darstellte und die Nachricht quasi vermittelte, sie könne eintreten.
    Während Zoia zum Türknauf griff, drehten sich ihre Gedanken vor allem darum, ob sie etwas warmes zu Essen bekommen würde heute und ob sich eine Schlafbegebenheit finden sollte - denn sie fühlte sich mittlerweile nur noch geschlaucht. Eine warme Dusche dazu und ihre Vorstellung von einem täglichen Paradies wären erfüllt.


    Sie öffnete die Tür und fand sich zusammen mit Arko in einem engen Raum wieder, der auf der gegenüber liegenden Seite von einer massiven Gleittür verschlossen wurde. Sie schloss die Tür, durch die sie gekommen war und hörte für eine kurze Weile ein Summen - allseits bekanntes Prozedere. Als das Summen erlosch, erklang wieder die Stimme: "Du kannst passieren."
    Schon mit den Messern war das eine Sache, als sie jedoch damals den Revolver bekam, hatte sie sich gefragt, warum man sie einließ. Hinter der Gleittür war es jedoch so wie immer: Man schien zu wissen, was Zoia an 'Ausstattung' hatte und befand diese für ungefährlich... Als sich die Gleittür öffnete, sah Zoia in einen Raum, der metallisch wirkte und an den Wänden Spuren von Gewalteinwirkung zeigte. Michelle hatte ihr einmal eine diesbezügliche Frage folgendermaßen beantwortet: "Dieser Raum ist ein kleiner Puffer, um nochmal sicher zu gehen. Außer Atombomben (die für Zoia eher abstrakt waren) kann eigentlich nix den Wänden etwas anhaben." Als sie sich im metallischen Raum kurz links und rechts umsah, waren jeweils ein Typ zu sehen, die die Größe eines Möbelstückes hatten. Gekleidet in modernsten Rüstungen und bewaffnet mit tödlichen Massenbeschleuniger Gewehren (so sah es zumindest in ihren Gedanken aus), stellten sie ein weiteres Hindernis gegen Eindringlinge dar. Zoia ignorierte sie und ging mit Arko auf die gegenüberliegende Wand zu - leicht nach links versetzt, da sie aus Erfahrung wusste, dort würde sich sich eine weitere Tür öffnen. Als dies geschah, gingen sie und ihr Hund hindurch. Sie kamen in einen Gang, den Zoia schnell anfing zu durchschreiten und etwaige Türen zu ihren Seiten zu ignorieren. Als sie am Ende des Ganges an eine weitere Tür kam, öffnete sie diese und schritt hindurch.
    Als sie die Tür durchschritten, befanden sich Zoia und Arko in einem Raum, den man normalerweise als Speisesaal bezeichnet hätte. Für Zoia nicht wirklich erkenntlich, waren die meisten Möbel aus dem Saal jedoch entfernt worden und woanders eingebunden, lediglich in der Mitte des Saals befanden sich einige zusammengestellte Tische, die verschieden Computer enthielten, mit denen Zoia nix hätte anfangen können. Um die Tische herum standen 10 Personen, 5 Frauen und 5 Männer. Alle trugen zwar zivile Kleidung (zumeist leger, zwei der Frauen aber so aufreizende Kleidung, dass sie glatt als Paradebeispiel für den 'Kiez' in Hamburg hätten herhalten können), dazu aber schwerste Massenbeschleuniger Waffen. Eine der Frauen sah Zoia, wie sie auf die Tische zusteuerte und fragte nur: "Was?"
    "Ich habe ein Päckchen für Michelle, zudem eine Nachricht."
    "Michelle, Post für dich" sagte die Frau daraufhin in ihr Omni-Tool, welches auf Zoia natürlich völlig 'sagenumwoben' wirkte.
    Zoia wusste nun, dass Michelle informiert war und stand unauffällig wartend da, während Arko sich neben sie gesetzt hatte. Glücklicherweise musste Zoia quasi überhaupt nicht warten, da Michelle schon Sekundenbruchteile später durch eine Tür des Raumes kam und auf die Gruppe am Tisch zu hielt.
    Dort angekommen sagte Michelle dann: "Na, Zoia, meine Kleine, was hast du dann für mich?"
    Zoia schaute nur zu Boden und überreichte ihr das Päckchen und sagte dazu: "Neben dem Päckchen soll ich dir sagen 'Rot'."
    Michelle ließ das kurz auf sich einwirken und sagte dann zu den anderen Personen im Raum: "Ok. Rot. Lagebesprechung jetzt gleich!" An Zoia gewandt sagte sie dann: "Du kannst dir unten was zu Essen nehmen und die Duschen nutzen. Du kennst ja den Weg. Halte dich dann unten bereit, ich möchte später noch mit dir Sprechen." Hätte Zoia ihr Aufmerksamkeit entgegen gebracht, hätte sie gemerkt, das Michelle sehr wohl erkannte, das mit Zoia etwas nicht stimmte. Michelle war aber ganz Profi und längst damit beschäftigt, sich mit den Anderen im Raum zu arrangieren, was Zoia im Grunde nur recht sein konnte. Mit Arko im Schlepptau bewegte sie sich, nachdem sie Michelle zugenickt hatte, auf eine Treppe am Rande des Raumes zu und machte sich an den Abstieg ins Kellergeschoss.
    Am Fuße der Treppe kam sie in einen kleineren Speisesaal, den andere Personen als 'Speisesaal für Bedienstete' bezeichnet hätten. Zoia machte sich direkt auf eine rechteckige Öffnung in einer Wand auf den Weg, ein Durchbruch zu einer Küche. Als sie dort ankam, sah sie im Nebenraum zwei junge Kerle in Küchenkleidung, die genüsslich auf Stühlen lümmelten und jeweils eine Zigarette rauchten. Zoia klopfte kurz mit den Knöcheln ihrer rechten Hand auf die Essenstheke, was die Kerle zu ihr blicken ließ und eienr fragte sie nur: "Was ist?" Zoia, nicht gewillt, ungefragt ihr Tattoo zu zeigen, meinte einfach nur, "Ich kann mir hier etwas auf Geheiß von Michelle zu Essen holen. Und zwar nicht nur für mich, sondern auch für meinen Hund." Bei der Erwähnung von Michelle's Namen, sprangen die beiden von ihren Stühlen auf, traten ihre Kippen am Boden aus und meinten: "Alles klar. Setz dich an einen der Tische, wir bringen dir gleich Ravioli in Soße. Dauert nur kurz, die zu erwärmen. Dein Hund kann die Fleischreste von heute Mittag haben." Zoia nickte nur kurz und machte sich auf zu dem Tisch, der am weitesten vom Essensthresen entfernt war. Dort angekommen, legte sie ihren Mantel ab und über die Lehne eines der Stühle, zog einen anderen Stuhl vom Tisch und setzte sich darauf. Dann begann sie, die Wartezeit ein wenig damit zu überbrücken, sich mit Arko zu beschäftigen, was auch unerwünschte Gedanken fern hielt.
    Ein paar Minuten später war schon einer der beiden Kerle da und reichte ihr einen Teller mit warmen Ravioli und Arko stellte er einen Teller voll Fleischreste auf den Boden, dann entfernte er sich wieder. Zoia fing sogleich an, die Ravioli zu verschlingen, war es doch mal wieder eine echte warme Mahlzeit für sie. Sie tat es auch ohne großartig nachzudenken, bis sie mit der Hälfte des Tellers fertig war.
    Die beiden wollten dich f*****! Als der Gedanke sich gebildet hatte, war es schon zu spät, ihn wieder los zu werden. Zoia hatte sich gerade weitere Ravioli in den Mund geschoben, die jedoch mit einem Male völlig fade schmeckten. Die Gabel fiel ihr mehr aus der Hand, den letzten Bissen, den sie gerade zu sich genommen hatte, musste sie mehr schlecht als recht runterwürgen und während all dem unterdrückte sie krampfhaft ihre Tränen.
    "Nein, ich will darüber nicht nachdenken..." flüsterte sie nur.
    Du weißt, was die Beiden wollten und du weißt, dass du sie erschossen hast! Mehr unerwünschte Gedanken. "Ja... Nein... Ich-" flüsterte sie immer noch zu sich selbst. Die Beiden wollten dich f***** und jetzt sie tot, weil DU sie erschossen hast!
    Bei dem letzten Gedanken war es soweit: Zoia wischte noch unbewusst den Teller mit Ravioli aus dem Wege, indem sie ihn mit ihrem linken Arm vom Tisch fegte und er scheppernd zu Arko auf den Boden fiel (glücklicherweise ein Teller aus Kunststoff, so dass er nicht zersprang und die Kerle aus der Essensausgabe bekamen auch nix mit).
    Dann legte sie ihre Arme auf den Tisch, vergrub ihr Gesicht darin und ließ ihren Tränen freien Lauf...
    Önee-sama ist offline Geändert von Önee-sama (09.04.2014 um 17:50 Uhr)

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