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  1. #61
    Mal vas Idenna
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    Zitat Zitat von AlbertCole Beitrag anzeigen
    Das wüsste ich auch gerne. Rocam hatte sich diese Frage in den letzten Jahren immer wieder gestellt: Was suchte ein Turianer wie Novix in einem derart entlegenen Winkel der Galaxie? Wieso war er mit seinem Sohn hierhergekommen? Rocam starrte leer vor sich hin und hing den alten Gedankengängen nach. Je älter er wurde, umso öfter kehrten sie zurück...

    Sein Vater war ein strenger Mann, der so gut wie keine Emotionen zeigte. Dies änderte sich nur dann, wenn sein Sohn ihm Fragen über die Vergangenheit stellte. In diesen Momenten strahlten Novix' Augen eine durchdringende Kälte aus und seine Stimme wurde noch härter und abweisender als sonst. "Du bist ein Turianer. Pflichtbewusstsein, Durchhaltevermögen, Ehre. Diese Tugenden zeichnen unsere Spezies aus und heben sie von allen anderen ab. Es sind diese Tugenden, die uns zur grössten Militärmacht der Galaxie gemacht haben. Diese Tugenden, die uns Stärke im Kampf gegen die Kroganer verliehen haben. Diese Tugenden, die uns zu einem Sitz im Citatdel-Rat verholfen haben. Vergiss das nicht!" "Vater, wieso hast du Palavan verlassen?" "Ein Turianer stellt seine Vorgesetzten niemals in Frage. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?"

    Rocam riss sich wieder zurück in die Gegenwart und blickte den Quarianer an. "Nun ja, seit ich denken kann, lebe ich zusammen mit meinem Vater auf dieser Station. Er ist vor etwa zwanzig Jahren hierher gekommen und hat Tranquility wieder in Betrieb genommen. Wir bauen Helium-3 ab und tauschen es gegen alle möglichen Güter. Es wäre eigentlich ganz in Ordnung, wenn da nicht diese ständigen Angriffe wären." Der Turianer wollte das Thema nicht weiter vertiefen.

    "Kann ich dir bei irgendetwas behilflich sein? Die Typen, mit denen du reist, scheinen nicht gerade vertrauenswürdig zu sein."


    Für einen Moment herrschte Schweigen zwischen den beiden jungen Männern. Ten wusste natürlich nicht viel aus erster Hand über die Turianer, jedoch wusste er doch so viel, dass er erkennen konnte, dass es für einen Turianer nicht das üblichste war, im Terminus System eine Betankungsstation wieder in Betrieb zu nehmen.
    "Hm... hört sich ja interessant an", sagte er dann ehrlich, "aber auch ziemlich untypisch, wenn ich ehrlich sein darf."
    Er blickte sich ein wenig um.
    "Ich kenne natürlich dein Volk nicht gut genug, um das letzten Endes zu beurteilen. Aber zumindest denke ich, dass ich dann hier keine Angst haben muss, als Weltraumzigeuner beschimpft zu werden, wie es mir auf der Citadel widerfahren ist. Das alleine ist schon mal sehr hilfreich!" Ten lachte, was den beiden die Aufmerksamkeit des Volus einbrachte. Dieser tuschelte, unterbrochen durch das laute Atmen, mit seinem Kroganischen Begleitern.
    "Ich bin gerade auf dem Weg nach Omega. Der Volus hat mir angeboten, mich mitzunehmen. Aber mittlerweile habe ich da doch in der Tat meine Bedenken. Ich befürchte, dabei kannst du mir nicht sonderlich gut helfen?"

  2. #62
    Drachentöter Avatar von AlbertCole
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    Zitat Zitat von Mal vas Idenna Beitrag anzeigen
    Für einen Moment herrschte Schweigen zwischen den beiden jungen Männern. Ten wusste natürlich nicht viel aus erster Hand über die Turianer, jedoch wusste er doch so viel, dass er erkennen konnte, dass es für einen Turianer nicht das üblichste war, im Terminus System eine Betankungsstation wieder in Betrieb zu nehmen.
    "Hm... hört sich ja interessant an", sagte er dann ehrlich, "aber auch ziemlich untypisch, wenn ich ehrlich sein darf."
    Er blickte sich ein wenig um.
    "Ich kenne natürlich dein Volk nicht gut genug, um das letzten Endes zu beurteilen. Aber zumindest denke ich, dass ich dann hier keine Angst haben muss, als Weltraumzigeuner beschimpft zu werden, wie es mir auf der Citadel widerfahren ist. Das alleine ist schon mal sehr hilfreich!" Ten lachte, was den beiden die Aufmerksamkeit des Volus einbrachte. Dieser tuschelte, unterbrochen durch das laute Atmen, mit seinem Kroganischen Begleitern.
    "Ich bin gerade auf dem Weg nach Omega. Der Volus hat mir angeboten, mich mitzunehmen. Aber mittlerweile habe ich da doch in der Tat meine Bedenken. Ich befürchte, dabei kannst du mir nicht sonderlich gut helfen?"

    Rocam schmunzelte. "Da hast du wohl recht. Auf Tranquility wird dich niemand beschimpfen, was wohl auch damit zusammenhängt, dass es niemanden wirklich kümmert. So lange man sich aus den Angelegenheiten anderer raushält, versteht sich."

    "Was die Sache mit Omega angeht..." Er beobachtete den Volus, der noch immer bei seinen kroganischen Leibwächtern stand, aus den Augenwinkeln und bekam dabei ein ungutes Gefühl. Es stimmte ganz und gar nicht. "Es gibt deutlich direktere Wege, um von der Citadel nach Omega zu gelangen. Um ehrlich zu sein, dein 'Reiseführer' nimmt gerade einen ziemlichen Umweg in Kauf." Rocam lenkte seinen Blick wieder auf Ten. "Ist dir bewusst, dass Tranquility inmitten eines Gebietes liegt, das von zivilen Raumschiffen weiträumig umflogen wird? Wer hier landet, hat immer etwas zu verbergen und aggressive Schrottsammler sind dabei noch relativ harmlos." Der Turianer schaute sich kurz um und senkte nun seine Stimme: "Die Monde Kobayashis beherbergen einen Haufen ziemlich unangenehmer Typen, die regelmässig Volus-Schiffe überfallen. Ten," nun fixierte Rocam den Quariner "weisst du, wer dieser Volus ist? Ich mische mich nur ungern in fremde Angelegenheiten ein, aber ich bezweifle, dass es sich dabei um einen - für Volus-Verhältnisse - ehrbaren Geschäftsmann handelt." Rocam beobachtete den Volus und seine zwielichtigen, kroganischen Begleiter abermals aus den Augenwinkeln. "Kobayashi ist eine Drehscheibe für Sklavenhandel."
    AlbertCole ist offline

  3. #63
    Mahou Shoujo  Avatar von Önee-sama
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    "Zoia?"
    "Ja?" Sie blickte kurz auf, hindurch durch ihr langes Pony.
    "Bring dieses Päckchen in den nördlichen Bezirk, zu Michelle."
    "Ja." Sie nickte kurz, um zu zeigen, dass sie verstanden hatte und dachte sich: Perfektes Timing!
    "Sag ihr auch folgende Botschaft: Rot! Hast du das verstanden?"
    "Ja." Wieder ein kurzes Nicken. Mehr bedurfte es nicht. Auch wenn dieser Kerl nicht unbedingt unfreundlich aussah, wusste sie aus Erfahrung, dass "dummes Nachfragen" einige Ultras schnell mal in Rage versetzen konnte. Nichts, was sie gerne durchmachen wollte.
    "Dann mach dich auf den Weg!"
    Sie nahm das Päckchen entgegen.
    "Ja. Päckchen zu Michelle in den nördlichen Bezirk bringen und ihr folgendes sagen: Rot. Bin schon unterwegs." Sie steckte das Päckchen in eine Tasche in ihren Mantel, drehte sich um und machte sich auf den Weg Richtung Ausgang. Ein kurzes Schüttelgeräusch und anschließendes Tapsen machten ihr deutlich, dass Arko wie gewohnt aufgestanden war und ihr folgte, ohne dass sie sich darum kümmern musste. Sie verließ das Lagerhaus durch eine Seitentür.
    Draußen schneite es heftig und der Boden war schon mit knöchelhohem Schnee bedeckt. Ihr letzter Botengang hatte sie in den südlichen Bezirk geführt, zu von der Gang benutzte alte Lagerhauskomplexe, welche schon lange nicht mehr von irgendwelchen Firmen genutzt wurden. Ganz schlechtes Wetter, aber immer noch besser, als die Nacht mit einem Haufen Idioten in einem Lagerhaus zu verbringen war ihr einziger Gedanke. Das Wetter trieb die meisten nicht beschäftigten Gangmitglieder in warme Unterkünfte. Innerlich hatte sich Zoia schon darauf eingestellt, die Nacht mit einem Haufen Kerle in einem großen, fast leeren Raum zu verbringen und sich damit abgefunden, nicht wirklich zu Schlaf zu kommen, als einer der Ultras gerufen hatte, das es einen Botengang zu erledigen gibt. So hatte sie die Chance ergriffen, welche sich als glücklicher Zufall herausstellte mal wieder mit Michelle in Kontakt zu kommen. Und so stand sie jetzt hier im Schnee.
    Wenn ich mich durch den Schnee kämpfen muss, bin ich völlig erfroren und halb tot, bevor ich ankomme dachte Zoia sich. Also der Wartungstunnel der U-Bahn. Der hat zwar nur wenige Treppen als Einstieg, die auch Arko nutzen kann, aber wenigstens sind wir vor dem Wetter geschützt und dem Tunnel kann man ziemlich weit bis Norden folgen. Zudem kann ich in einem Versteck nachschauen, ob meine dort abgestellten Konserven noch vorhanden sind.
    So ging sie mit Arko im Schlepptau Richtung Einstiegstreppe, einzig noch dem Gedanken nachhängend, ob das Wetter eventuell noch andere Gestalten in den Tunnel getrieben hatte.
    Önee-sama ist offline

  4. #64
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen

    Ein hämisches Grinsen spielte sich auf sein Gesicht während Vigilios Haut unter der leichten Berührung mit einer zarten Gänsehaut reagierte, die nicht dem Wind zuzuschreiben war, der ins Kinderzimmer wehte. "Du freches Ding..", murrte er gespielt und sein Akzent schwingte überdeutlich in jedem Wort mit, dass mit dem Geruch des Aftershaves nicht eh schon diverse Wirkungen zu erzielen versuchte. "..ich war wohl doch zu lange weg, dass du dir jetzt schon Callboys in den Schrank stellst. Sei froh dass ich James schon gesehen habe und weiss, dass er es nicht ist, sonst müsstest du künftig ohne Hilfe auf die Kleine aufpassen."
    Mit weiterem Grinsen schlang er präzise die Arme um die schlanke Blondine. "Oder auf die anderen Kinder, die dazu kommen werden.."

    Gil war kein Träumer. Er mochte es nicht, unnötige Traumwelten zu kreieren - verlies sich auf die harte Realität. Das Hier und Jetzt. Aber er musste ja auch nicht in ihr Leben. Es reichte, wenn seine Fast-Frau und sein Kind darin ihren Frieden finden könnten.


    Zum Glück sah er ihr wissendes Schmunzeln im Dunkel nicht, während sie die Umarmung nur zu gern annahm und sich mit einem wohligen Gefühl an ihn lehnte.
    "Damit sollten wir vermutlich Zeit lassen.", flüsterte sie fast nebenbei, als sie so prompt wieder müde wurde "Wenn Emma etwas von mir hat, dann vermutlich dass sie gern Daddys Nummer eins ist."


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    Zitat Zitat von Mal vas Idenna Beitrag anzeigen

    "In der Tat", brachte der Ire nach einiger Zeit über die Lippen. Jedoch war der Hund auf seinem Schoß der einzige Zuhörer, wie Odinn feststellte, als er Leif auf dem Sofa schlafen sah. Mit den Schultern zuckend richtete er seinen Hauptaugenmerk wieder auf das Fernsehprogramm bis er nach etwa einer Stunde selber schläfrig wurde. Schnell wechselte er von seinem Sessel in den fahrbaren Untersatz und holte eine Decke aus dem Schrank, mit der er Leif zudeckte. Danach begabt er sich in sein Zimmer und Kyra in ihr Körbchen.

    Die Sonne schien von einem fast wolkenlosen Himmel herab und der Geruch von Kaffee durchzog die Wohnung.
    "Wenn dieses Zeug wenigstens so schmecken würde, wie es riecht. Aber wem sage ich das, du würdest ja alles fressen", sagte Odinn, der früh am Morgen bereits den Frühstücktisch gedeckt hatte zu Kyra, die ihn mit leicht hochgezogenen Ohren aus ihrem Körbchen in der Ecke der geräumigen Küche bei seinem Treiben beobachtete.
    "Na dann wollen wir mal das schlafende Dornröschen wecken", murmelte der rothaarige und fuhr mit einer Tasse Kaffee in der Hand ins Wohnzimmer, wo Leif immer noch auf dem Sofa schlief.
    "Aufstehen, Faulpelz. Morgenstund hat Gold im Mund!"


    Obwohl die Uhrzeit für einen Arzt wie ihn schon beinahe keine "Morgenstund" mehr war, fiel es Leif sichtbar schwer die müden Augenlider auch nur zur geringsten Regung zu zwingen.
    Das erste was er sah, waren Odinns Umrisse und wie er mit ungewohnt gut gelaunter Miene in seinem Rollstuhl vor ihm saß und ihn ganz bewusst dieses köstliche Teufelszeug riechen ließ.

    Das Nächste, was er vor allem spürte, war ein gefühlt überfütterter Hund der zu ihm auf das unbequeme Sofa, in bedeutend unbequeme Regionen sprang.
    "Oh man!", fluchte er und rollte sich reflexartig zur Seite, was Kyra nur dazu einlud es sich hinter seinem buchstäblichen Rücken bequem zu machen.
    Allerdings war es Odinn, dem er sein Leid subtil klagte, indem er ihm grob die Kaffeetasse entriss und mit einem "Gib schon her!", den ersten Schluck nahm.
    Irgendeinen Sündenbock brauchte es eben immer. Aber da sprang ihm etwas vor sein geistiges Auge, was dem Schwede noch in geistiger Umnachtung in den Sinn gekommen war.
    "Hast du diese Woche eigentlich was vor?"
    Er hatte da so eine Idee...
    AeiaCarol ist offline

  5. #65
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Zitat Zitat von Tjordas Beitrag anzeigen
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    Nichteinmal achtzehn Stunden, nachdem Julian dem Turianer begegnet war, fand er sich bereits im Frachtraum - denn Passagierraum konnte man es kaum nennen - eines kleineren Raumkreuzers wieder. Die ungepolsterte Stahlbank am Rande des Raumes war längst unbequem geworden und so ging Julian unruhig vo dem einzigen schmalen Fenster auf und ab. Er beobachtete, wie die optischen Krümmungen der näheren Sterne sich gerade normalisierten und somit erkennen ließen, dass der erste Massenportalsprung gerade sein Ende fand. Bis zur Minos-Einöde, in der Invictus lag, waren es vom Omega-Nebel je nach Route mindestens zwei bis drei Sprünge und so schlussfolgerte er, dass sie sich nun gerade im Adlernebel befinden mussten und jetzt auf das Portal nach Minos zusteuerten. Er rieb sich beim Anblick der schwindenden grell-bunten Spektren die Augen, massierte dann mit Daumen und Zeigefinger das Nasenbein. Er hatte die Nacht zuvor kaum Schlaf gefunden.

    Diese Reise war mehr als nur ein temporärer Ausflug aus Omega. Es war seine endgültige Fahrkarte in zivilisiertere Gefilde, in denen man mit genügend Geld auch vor Cerberus sicher sein konnte. Die gesamten letzten zwei Jahre hatte er nicht einmal ein Viertel dessen verdient, was Lop'Nor ihm bei diesem Job versprach. Da war das Risiko einer (wie so häufig) ausbleibenden Bezahlung oder gar schlimmerer Hinterhalte allemal gerechtfertigt. Dennoch wirbelte es in seinem Hirn umher wie seit langem Nicht. Prozentuale Erfolgsaussichten, Zahlen, die er selbst nichteinmal bewusst ausgerechnet hatte, schwirrten an seinem inneren Auge vorbei und erinnerten ihn an die Unwahrscheinlichkeit eines positiven Ausgangs, doch er ignorierte diese Stimmen, schob sie bei Seite, sodass sie ihn wie zur Strafe wach hielten. Er lehnte sich mit dem Rücken an die Wand und glitt langsam an ihr hinab, bis er in kraftloser Körperhaltung zum Sitzen kam und seine Sicht verschwomm.

    Er schloss nur kurz die Augen, nicht einmal eine Sekunde lang, blinzelte im Grunde nur, doch als er die Lider wieder hob, fand er sich wieder auf der ihm so bekannten Wiese wieder. Diese perfekt flache, grüne, saftige Fläche, die keinen einzigen Hügel, nicht einmal einen kleinen Felsen ihr Eigen nannte, sondern nur in regelmäßigen Abständen von etwa einem Kilometer die immer gleiche Buche zeigte. Der Himmel war gehüllt in Einheitsblau und es war so still, dass man sich fürchtete, auch nur mit der Kleidung zu rascheln. Es war beängstigend perfekt, aber vor allem bizarr und surreal. Julian sah sich auf dem akkurat getrimmten Grün um, in dem er saß und sah dabei vor sich liegen den saftigsten Granatapfel, den seine Vorstellung nur herzaubern konnte. Dieser war bereits aufgebrochen worden und die rot glänzenden Perlen darin schrien geradezu danach, dass man sie zwischen den Zähnen zerplatzen ließ, aber als Julian nach dem Apfel griff, stellte sich ein schlanker Frauenfuß daneben im Gras auf. Julian blickte an den nackten Beinen der Gestalt aufwärts, die sich ohne große Überraschung als Ms. Watson entpuppte, welche ihn so oft in seinen Träumen besuchte und auch jetzt wieder ihr lockeres aber tristes, hellgraues Sommerkleid trug. Sie war attraktiv wie immer, aber ebenfalls wie immer schämte er sich, diesen Gedanken zu haben, so also könne sie es sehen. Sie blickte emotionslos, wie sie stets war, zu Julian herab und schüttelte nur langsam und tadelnd den Kopf, als sie auf den Granatapfel unter sich deutete. Unwillkürlich folgte Julians Blick der Geste und fiel auf den nun plötzlich verfaulten, grün-schwarzen Rest der eben noch so verführerischen Frucht. Eine kleine Menge Käfer schlüpfte plötzlich aus diesem korrumpierten Mutterleib und krabbelte wild umher, doch erst als einer davon Julians Finger berührte, war es ihm erlaubt, aufzuwachen.

    Erst sein realer Körper hatte jetzt die Macht, zurückzuzucken, sich zu erheben und refelexartig die Käfer von der Kleidung zu klopfen, bevor er bemerkte, dass es diese nicht gab. Er seufzte erleichtert auf, wurde sich dann aber plötzlich dessen bewusst, wie lächerlich er wohl gerade wirkte, setzte daher schnell ein verlegenes Grinsen auf, als er sich zur Kamera in der Ecke des Raumes wandte.
    "Alles in Ordnung, Dr. Ward?", ertönte kurz darauf eine Stimme aus den Lautsprechern, deren Klang er zwar nicht wiedererkannte, wohl aber den schlechten turianischen Akzent in Handelssprache. "Sollten sie Sprung-Halluzinationen bekommen, seien Sie beruhigt, wir beenden gerade den letzten Sprung und erreichen in Kürze den Serpent-Nebel."
    Der Doktor zuckte in sich zusammen und ein Ausdruck von Skepsis und Schock verzerrte seinen sonst so freundlichen Ausdruck.
    "Serpent-Nebel? Aber das liegt doch nichteinmal auf dem Weg nach Invictus!"
    "Kleine Planänderung, Doktor. Wir machen einen kurzen Zwischenstopp auf der Citadel und erledigen dort ein paar kurze Geschäfte. Bitte bewahren Sie Ruhe, oder ich und mein Co-Pilot hier müssen uns ihres kleinen Reisefiebers persönlich annehmen."
    Er wollte empört widersprechen, doch ein Klicken aus dem Lautsprecher machte deutlich, dass die Verbindung abgeschaltet war und man ihm wohl ohnehin nicht mehr antworten würde. Stattdessen ließ sich Julian kraftlos auf der Stahlbank nieder, stütze den Kopf auf die Hand und griff sich seufzend ins Haar. Der Granatapfel hatte doch so köstlich ausgesehen.
    Zitat Zitat von Forenperser Beitrag anzeigen
    .....und so ist es passiert. Echt wahr. Solche Geschichten schreibt eben nur das Leben."
    Die 2 Asari lachten als sie ihm daraufhin mehr einschenkten und der nicht mehr völlig koordinationsfähige Turianer beim Ansetzen ein wenig auf sein Hemd verschüttete.
    "Aber wisst ihr....scheiß drauf. Das ist meine neue Philosophie. Ich tue etwas, ich scheitere, das daraufhin folgende Trauma erschüttert mich.....und dann lasse ich es hinter mir. Was passiert ist ist passiert. Lieber das Hier und Jetzt genießen."
    Zustimmend rückten sie enger an ihn ran und beturtelten ihn.
    "Tjaaa, hehe.....das war nicht immer so wisst ihr. Früher, früher da war ich ein richtiger Depressionsbolzen. Ich. Könnt ihr euch das vorstellen?"
    Sie lachten gemeinsam über diese wahrlich unvorstellbare Tatsache und prosteten sich weiter zu. Bald schon konnte er nicht mehr klar denken und sprechen.
    Aber wozu?
    Er sah momentan 4 Argumente vor sich das nicht mal im Entferntesten zu wollen. Oder waren es plötzlich noch mehr?
    So oder so, das Einzige was ihm jetzt noch den Tag ruinieren konnte war wieder etwas Unvorhergesehenes.....


    Vermeintlich penibel ließ er die Schuhsohlen über die grobe Fußmatte rauschen. Vor geraumer Zeit noch, war es Gewohnheit, dass jemand die Spuren hinter ihm beseitigte. Ebenso wenig musste er schäbige Apartmenttüren knacken.
    Allerdings, und das wusste er als er einen ersten Schritt in den stockdunklen Flur setzte, war jetzt nicht gerade die Zeit, Großmeisters Künste wie die Nutten im Puff auszustellen. Ganz-... und Gar nicht.

    Die Stille der Wohnung war einnehmend und drückend. So ERdrückend, dass sie selbst das knackende Türschloss hinter ihm verschluckte und ihn regelrecht dazu verleitete geradeaus ins Wohnzimmer zu gehen.
    Der Strom in dieser - wie er sie sah - Bruchbude, funktionierte zweifelsfrei noch. Nicht, dass er dumm genug gewesen wäre sich dessen zu bedienen. Viel mehr hatte Beyo nach dem, beinahe schon allabendlichen, Vorglühen vergessen das Lämpchen neben seinem Lesesessel zu löschen.
    Der Italiener wusste, dass sich der Alien kaum in dieser Ecke seiner Wohnung aufhielt. In zwei Jahren hatte er ihn nicht nur regelmäßig beschatten lassen, er wusste auch um seine Gewohnheiten.
    Und die waren, mit regelmäßigen Barbesuchen und Asari die regelrecht kilometerweit nach Prostitution stanken, eher schlecht.
    Zumindest für den Turianer. Für Enrico war es nicht viel weniger als das handfesteste Indiz dafür, dass dem neuen Lebensstil seines alten Freundes nicht zu unterschätzende Verzweiflung beiwohnte.
    Verzweiflung, die er nutzen konnte und würde, während er sich kaum eine halbe Stunde vor dem geplanten Eintreffen aller auf dem Sessel niederließ.
    Dabei wusste er noch nicht, um wessen Zuverlässigkeit er sich mehr sorgen sollte. Die der Huren, die in jeder Spelunke der Citadel tanzten und für Geld alles taten - also auch einen Turianer zurück in seine Wohnung führen - oder die seines lediglich von Rache motivierten, neuen "Freund" Villyrus.

    Er würde warten müssen..
    AeiaCarol ist offline

  6. #66
    #16  Avatar von Forenperser
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    Irgendwo da draußen.....
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    "Also, hehe.....und ihr wollt wirklich nicht mit hoch kommen?"
    Die 2 Asari winkten lachend ab. Sie würden es zwar liebend gerne tun, aber ihr Boss würde ihnen die Köpfe abreißen wenn sie nicht bald wieder an ihrem Arbeitsplatz wären.
    "Na denn bis die Tage.....wir sehen uns auf jeden Fall wieder."
    Lachend verabschiedeten sie sich voneinander und Beyo ging leicht wackelig auf den Beinen die Treppe zu seinem Appartment hoch.
    Zum Glück kam sein Vater hier nie vorbei. Der würde wohl einen Schlag kriegen wenn er sah wie wenig er aufräumte.
    Seine Mutter sah darüber ja noch hinweg.
    Doch kaum betrat er seine Wohnung wurde er mit einem Schreckmoment wieder nüchtern.
    "Hngh!"
    Er kannte diesen Geruch. Jemand war hier! Ein Mensch.
    Knurrend griff er an seinen Gürtel und hielt die Waffe vorsichtshalber im Anschlag.
    Wieder Cerberus? Nein, niemals. Nicht hier mitten auf der Citadel. Und dann noch bei seinem Job.
    Es kam aus dem Wohnzimmer.
    Blitzschnell sprang er über die Türschwelle, betätigte den Lichtschalter mit einem seitlichen Faustschlag und richtete die Waffe auf die Gestalt.
    "Wer auch immer du bist Kumpel, du hast dir die falsche - "
    Er erstarrte mitten im Satz als er ihn erkannte.
    "DU?"
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  7. #67
    Ritter Avatar von Tjordas
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    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen
    Vermeintlich penibel ließ er die Schuhsohlen über die grobe Fußmatte rauschen. Vor geraumer Zeit noch, war es Gewohnheit, dass jemand die Spuren hinter ihm beseitigte. Ebenso wenig musste er schäbige Apartmenttüren knacken.
    Allerdings, und das wusste er als er einen ersten Schritt in den stockdunklen Flur setzte, war jetzt nicht gerade die Zeit, Großmeisters Künste wie die Nutten im Puff auszustellen. Ganz-... und Gar nicht.

    Die Stille der Wohnung war einnehmend und drückend. So ERdrückend, dass sie selbst das knackende Türschloss hinter ihm verschluckte und ihn regelrecht dazu verleitete geradeaus ins Wohnzimmer zu gehen.
    Der Strom in dieser - wie er sie sah - Bruchbude, funktionierte zweifelsfrei noch. Nicht, dass er dumm genug gewesen wäre sich dessen zu bedienen. Viel mehr hatte Beyo nach dem, beinahe schon allabendlichen, Vorglühen vergessen das Lämpchen neben seinem Lesesessel zu löschen.
    Der Italiener wusste, dass sich der Alien kaum in dieser Ecke seiner Wohnung aufhielt. In zwei Jahren hatte er ihn nicht nur regelmäßig beschatten lassen, er wusste auch um seine Gewohnheiten.
    Und die waren, mit regelmäßigen Barbesuchen und Asari die regelrecht kilometerweit nach Prostitution stanken, eher schlecht.
    Zumindest für den Turianer. Für Enrico war es nicht viel weniger als das handfesteste Indiz dafür, dass dem neuen Lebensstil seines alten Freundes nicht zu unterschätzende Verzweiflung beiwohnte.
    Verzweiflung, die er nutzen konnte und würde, während er sich kaum eine halbe Stunde vor dem geplanten Eintreffen aller auf dem Sessel niederließ.
    Dabei wusste er noch nicht, um wessen Zuverlässigkeit er sich mehr sorgen sollte. Die der Huren, die in jeder Spelunke der Citadel tanzten und für Geld alles taten - also auch einen Turianer zurück in seine Wohnung führen - oder die seines lediglich von Rache motivierten, neuen "Freund" Villyrus.

    Er würde warten müssen..


    Die Stimmen und Visionen, an die sich Julian in den letzen zwei Jahren fast schon gewöhnt hatte, hatten Recht behalten: Ein positiver Ausgang der Situation war schlicht nicht realistisch gewesen. Es musste eine Falle sein, doch die Versuchung des schnellen Geldes und der damit verbundenen Sicherheit war zu groß gewesen. Und wer konnte nun schon wissen, wie die Pläne des turianischen Kidnappers aussahen, wenn er von 'Geschäften' sprach? Vielleicht hatte er vor, Julian zu verkaufen oder ihn in einem dunklen Keller einzusperren und mit Folter dazu zu zwingen, die chirurgischen Eingriffe gratis und in großer Anzahl vorzunehmen. Im Nachhinein betrachtet war zumindest alles plausibler als die Aussicht auf angemessene Bezahlung.

    Inzwischen verfärbten sich hinter dem schmalen Fenster die entfernten Sterne in ein immer tieferes Rot, strahlten dann immer blasser, bis sie verschwanden, als der ÜLG-Antrieb den kleinen Kreuzer zur Citadel brachte. Dies wäre an sich schon Grund zur Aufregung genug gewesen, denn Julian hatte vor Noveria niemals die Erde verlassen und auch danach nur die Häfen weniger unwichtiger Kolonien auf der Flucht nach Omega betreten. Die Citadel kannte er nur aus Nachrichtenkanälen und Erzählungen und sie hatte für ihn, obwohl er ihre Existenz nie bezweifelt hatte, stets etwas Märchenhaftes an sich gehabt: Ein Haufen Alienkolonisten findet ein uraltes und gigantisches aber verlassenes Objekt und erklärt es zur neuen Heimat, und nun, Jahrtausende später, ist es genauso unergründlich wie zuvor, zum Zentrum der Galaxis geworden und niemand dachte mehr über dieses Wunder nach, auf dem sie standen. So brisant seine Situation war, ein Teil seines Gehirns war neben der Lösung des Problems ununterbrochen mit diesen tiefgründigen Gedanken und der Neugier und Vorfreude auf die kommenden Eindrücke beschäftigt. Seit Noveria zwang in stets etwas dazu, alles um sich zu analysieren, so unwichtig es auch zu sein schien.

    Der größte Teil seines Verstandes stellte sich aber eine andere Frage: Wenn man ihn wirklich gerade entführte, warum hatte man ihn nicht seiner Pistole entledigt, die er auf Omega immer bei sich trug? Die Executioner unter seinem grauen Synthetik-Jacket hatte er nichteinmal gut versteckt; jeder konnte den Holster sehen, sobald er das Jacket ablegte. Bei einer Entführung im klassischen Blood-Pack-Stil hätte er sich hingegen entwaffnet und gefesselt in einem Frachtraum wiedergefunden. Man ließ ihm offenbar also noch Raum zur Entscheidung, und so erhob sich Julian grübelnd von der Stahlbank, ging auf die Cockpittür zu und hob die Hand, um anzuklopfen, doch die Tür öffnete sich bereits und sein Entführer Lop'Nor stand mit einem riesigen Kroganer im Schlepptau vor ihm, die Gewehre im Anschlag.
    "Dr. Ward! Wir wollten Sie gerade sprechen. Wenn Sie so freundlich wären, uns Platz zu machen?", begrüßte ihn der Turianer, während der Kroganer hinter ihm der Frage mit dem Heben seines Gewehrs Ausdruck verlieh. Julian trat einen Schritt zur Bank hin, setzte sich aber vorerst nicht.
    "In ein paar Minuten erreicht unser Autopilot die Citadel. Es wird also höchste Zeit, Ihnen ein vorläufiges Update zu geben." Julian betrachtete beide nur blinzelnd, schwankend zwischen Misstrauen und Neugier, und wartete, bis der Turianer fortfuhr.
    "Wir werden Sie gleich bei der C-Sec-Kontrolle bitten, ihre Waffe abzugeben", er deutete auf Julians Brust, "Wir werden unsere dann ebenfalls ablegen."
    "Halte ich für wenig durchdacht, wenn Sie planen, mich zu verschleppen."
    "Oh, das wird unser Freund hier auch mit körperlicher Gewalt sicherstellen können. Aber ich möchte Sie davon überzeugen, dass mit Ihrer Kooperation keine Gewalt nötig sein wird. Sie versichern uns hiermit einfach, dass Sie uns nach der Kontrolle gewaltlos folgen werden."
    "Oder?", merkte er nur trocken an, denn allmählich hielt er sein Gegenüber mehr und mehr für einen Idioten.
    "Oder wir erschießen Sie gleich hier. Und falls Sie planen, nach der Kontrolle ohne unsere Begleitung weiterzugehen, bedenken Sie, dass in dem Moment, in dem Sie der C-Sec Ihre Identität mitteilen, ein paar Cerberus-Agenten, die schon lange nach Ihnen gesucht haben, von Ihrer Ankunft auf der Citadel Wind bekommen werden und Sie von dort an jagen. Die warten schon seit zwei Jahren auf eine neue Spur von Ihnen. Und es war damals doch schon schwer genug für Sie, unbemerkt bis nach Omega zu gelangen."
    "Sie sind gut informiert, Lop'nor. Lesen Sie mein Tagebuch? Wie hat Ihnen der Abschnitt über mein Leibgericht gefallen?", erwiderte Julian unbeeindruckt. Zugegeben, dieser Turianer wusste mehr als Cerberus offenbar bisher herausfinden konnte, doch Informationshändler gab es auf Omega schließlich zuhauf.
    "Auch noch ein Komiker. Lassen Sie uns zur Sache kommen: Sie folgen uns gleich nach der Kontrolle zu einem kleinen Treffen, wo Sie sich ein Angebot anhören werden. Und das war es dann auch schon. Klingt doch besser als Gewalteinwirkung, nicht wahr? Und da Ihre Fluchtaussichten schlecht stehen und die C-Sec Sie zwar vor uns, nicht aber vor Cerberus schützen kann, sind Ihre Alternativen begrenzt. Werden Sie also kooperieren?"
    Lop'nor streckte seine Geschäftshand aus, steif und ungeübt bei dieser Menschengeste. Julian blickte noch für eine kurze Weile in die schädelartigen Augenhöhlen des Turianers, während er nervös auf seiner Unterlippe herumkaute. Dann schlug er mit ironischem Lächeln ein.
    Tjordas ist offline Geändert von Tjordas (25.02.2014 um 21:38 Uhr)

  8. #68
    Mal vas Idenna
    Gast
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    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen
    Obwohl die Uhrzeit für einen Arzt wie ihn schon beinahe keine "Morgenstund" mehr war, fiel es Leif sichtbar schwer die müden Augenlider auch nur zur geringsten Regung zu zwingen.
    Das erste was er sah, waren Odinns Umrisse und wie er mit ungewohnt gut gelaunter Miene in seinem Rollstuhl vor ihm saß und ihn ganz bewusst dieses köstliche Teufelszeug riechen ließ.

    Das Nächste, was er vor allem spürte, war ein gefühlt überfütterter Hund der zu ihm auf das unbequeme Sofa, in bedeutend unbequeme Regionen sprang.
    "Oh man!", fluchte er und rollte sich reflexartig zur Seite, was Kyra nur dazu einlud es sich hinter seinem buchstäblichen Rücken bequem zu machen.
    Allerdings war es Odinn, dem er sein Leid subtil klagte, indem er ihm grob die Kaffeetasse entriss und mit einem "Gib schon her!", den ersten Schluck nahm.
    Irgendeinen Sündenbock brauchte es eben immer. Aber da sprang ihm etwas vor sein geistiges Auge, was dem Schwede noch in geistiger Umnachtung in den Sinn gekommen war.
    "Hast du diese Woche eigentlich was vor?"
    Er hatte da so eine Idee...


    Genüsslich verfolgte Odinn, wie sein Mitbewohner nur mühsam den Weg aus dem Land der Träume in die Gegenwart fand. Kyra, die ihn dabei mit vollem Körpereinsatz unterstützte, sorgte sogar für ein Schmunzeln, was jedoch einem fragenden Gesichtsausdruck wich, als Odinn, noch einigen Tassen Kaffee, den ersten richtigen Satz formulierte.
    "Bisher nur das übliche. Wieso fragst du?"

    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von AlbertCole Beitrag anzeigen
    Rocam schmunzelte. "Da hast du wohl recht. Auf Tranquility wird dich niemand beschimpfen, was wohl auch damit zusammenhängt, dass es niemanden wirklich kümmert. So lange man sich aus den Angelegenheiten anderer raushält, versteht sich."

    "Was die Sache mit Omega angeht..." Er beobachtete den Volus, der noch immer bei seinen kroganischen Leibwächtern stand, aus den Augenwinkeln und bekam dabei ein ungutes Gefühl. Es stimmte ganz und gar nicht. "Es gibt deutlich direktere Wege, um von der Citadel nach Omega zu gelangen. Um ehrlich zu sein, dein 'Reiseführer' nimmt gerade einen ziemlichen Umweg in Kauf." Rocam lenkte seinen Blick wieder auf Ten. "Ist dir bewusst, dass Tranquility inmitten eines Gebietes liegt, das von zivilen Raumschiffen weiträumig umflogen wird? Wer hier landet, hat immer etwas zu verbergen und aggressive Schrottsammler sind dabei noch relativ harmlos." Der Turianer schaute sich kurz um und senkte nun seine Stimme: "Die Monde Kobayashis beherbergen einen Haufen ziemlich unangenehmer Typen, die regelmässig Volus-Schiffe überfallen. Ten," nun fixierte Rocam den Quariner "weisst du, wer dieser Volus ist? Ich mische mich nur ungern in fremde Angelegenheiten ein, aber ich bezweifle, dass es sich dabei um einen - für Volus-Verhältnisse - ehrbaren Geschäftsmann handelt." Rocam beobachtete den Volus und seine zwielichtigen, kroganischen Begleiter abermals aus den Augenwinkeln. "Kobayashi ist eine Drehscheibe für Sklavenhandel."


    Ten erschrak innerlich, als er durch Rocam seine schlimmsten Befürchtungen ausgesprochen hörte. "Meinst du, die könnten mich als Sklaven verkaufen?" Seine Bestürzung war mehr als deutlich zu hören.
    Scheinbar hatte der junge Quarianer seinen letzten Satz zu laut ausgesprochen, da nun der Volus in Begleitung seiner Schränke sich den jungen Männern näherte.
    "Guten Tag, Tranquility-Clan *schnauf*. Wie ich sehe *schnauf* hast du dich schon mit meinem Gast bekannt gemacht. *schnauf*" Der Volus schaute vom Turianer zum Quarianer: "Du solltest besser wieder an Bord kommen *Schnauf* Wir werden bald abreisen. *Schnauf*"
    Wie um die Aussage ihres Chefs zu untermauern, knackte einer Leibwächter seine Handknöchel und ließ seinen Kopf kreisen.

  9. #69
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    Allmählich wurde die Halbitalienerin müde. Die Zeit, die sie seit ihrer Rückkehr innerhalb ihrer mäßigen vier Wände verbracht hatte, konnte man an einer Hand abzählen und so nahm sie die logische Konsequenz und schlurfte schläfrig in Richtung der in der Küche integrierten Kaffeemaschine. Wie betäubt angelte sie mit der Rechten nach einem Becher, stellte ihn unter und drückte auf gutwill den passenden Kaffee-Knopf - in stiller Hoffnung irgendwann in einem hellen Moment tatsächlich daran gedacht zu haben, eine neue Patrone Kaffee gekauft zu haben. Aber anstatt tiefbraunem Gebräu mit entsprechend gutem Geruch plätscherte nur leicht eingefärbtes, bräunliches Wasser mühseligst aus der Maschine und bildete einen dünnen Film von diesem eher an Durchfall erinnernden Zeug am Boden der schlichten, weißen "I hate Mondays"-Tasse. Ihre Unzufriedenheit äußerte sich in einem schweren Seufzen, knapp vor leisem Ansporn und dazugehörigen, kurzen Schlägen auf die freiliegende Seite der Maschine. Aber nichts regte sich. Im Gegenteil: Etwas Kalk bröckelte stattdessen aus der dünnen Öffnung und mischte sich zum Rest des Durchfall-Getränks.
    Luci lies sich nicht lange bitten und angelte mit dem kleinen Finger die paar Kalkreste aus ihrer Tasse, bevor sie den kleinen Schluck - der nicht im entferntesten an einen Espresso erinnerte - trank wie einen Shot. Nach wie vor durstig brachte sie der kurze Gedankengang zurück zu ihrem Vorrat, gebunkert in einem der Hängeschränke, die andere, zivilisiertere Leute wohl für Geschirr oder zumindest Gläser benutzt hätten und musste ein paar Flaschen Gin und Asarigesöff zur Seite schieben, ehe sie an die Whiskeyflasche kam, die ebenfalls nur noch einen guten Bodensatz beinhaltete. Naja, war zumindest ebenfalls braun. Kurzerhand also öffnete sie den Verschluss mit dem gewohnten Klick und goss den Rest großzügig in ihr nach altem Kaffee riechenden Gefäß.

    Etwas in ihren Gedanken verloren schwenkte sie die Tasse und beobachtete den klaren, braunen Whiskey dabei, wie er einen kleinen Trichter bildete. Die interessanten Details der minimalen Wellen; die oberste, dünne Haut der perfekten Flüssigkeit und die faszinierende Rillenbildung..
    Oh gott, sie wurde nervös. Eine Hand brach beim Umklammern des porzellanähnlichen Plastiks in ein leichtes Zittern aus, das mit der anderen Hand von ihr unter Kontrolle gebracht werden musste. Wirklich ungewöhnlich war dieser Ausbruch nicht. Vor etwas mehr als zwei Jahren hatte sie einen eher schlechten als rechten Versuch unternommen - nein - hatte man ihr einen eher schlechten als rechten Versuch AUFGEZWUNGEN, einen Entzug anzufangen. Der Versuch aber war gefährlich nach hinten los gegangen. Nachdem ihr Körper über viele, viele Jahre hinweg daran gewöhnt war, regelmäßige Dosen gewisser Mittel verabreicht zu bekommen, gewöhnte er sich so stark daran, dass an einen "simplen" Abbruch (vergleichbar mit einem 'normalen' Entzug bei gemeinen Drogenabhängigen) so nicht zu denken war. Er reagierte stark gegenteilig. Und spätestens, nachdem sie erfahren hatte, weshalb diese Dinge mit ihr gemacht wurden war ihr klar, dass sie es ohne eine permanente, medizinische Unterstützung - selbst nach ihren Transplantationen - niemals schaffen würde.
    Instinktiv dachte sie beim Anblick ihrer zitternden Hand deshalb zurück an Leif und die Karte, die sie ihm vor etwa drei Tagen geschrieben hatte. Wie stark Gaius ihn noch eingeweiht hatte wusste sie nicht, aber sie beide hatten untereinander diese Abmachung getroffen, als Luci darauf bestand, möglichst zeitnah London zu verlassen und nach Omega zurück zu kehren. Die Karte war dabei nicht viel mehr als ein schlechter Gag - eine absolut kitschige, importierte Ansichtskarte von irgendeinem erdachten Planeten mit Strand und Sonnenuntergang zu schicken und darauf "Omega is - as always - the most beautiful asteroid in the galaxy. Wish you were here!" zu schreiben - ganz im Stile der echten Tropenplanet-Touris - war schon makaber genug. Wusste doch jeder, was für ein verranztes Rattenloch der Asteroid war. Das "P.S.: In fact: I'm a bloody mess, but that's just fine." tat was das anging nur sein übriges. Genügte aber um ihm zu sagen, dass sie zumindest wohlauf war. In diesem Moment jedoch sollte sie der Doktor besser nicht sehen. Sie hatte einen Schuss bitter nötig. Dass sie auch jetzt noch wusste, woher sie ihn bekommen würde - und dass das mit der Grund für ihren Umzug nach Omega war - war dabei sowohl Fluch als auch Segen.

    Luceija biss sich auf die Unterlippe und konzentrierte sich auf einen präzisen Griff um die Tasse. Auf eine hohe Selbstkontrolle. Holte Übungen des letzten Jahres aus ihrem Gedächtnis zurück und wandte sie an um sich einen angenehmen Einklang zu bewahren. Ganz dem Prinzip "fuck the rules" trank sie dann aber einfach mit wackliger Hand und wischte sich die Überreste mit ihrem rechten Handgelenk von den Lippen. Wenigstens wurde sie nun langsam wach.

    Was sie am meisten an ihrem Leben auf Omega mochte war, dass sie endlich wieder unabhängig war - oder sich zumindest einbilden konnte, unabhängig zu sein. Leif selbst schien mit der Karte allein zufrieden und Luci akzeptierte ihn tatsächlich als eine Art zuständigen Arzt - und das auch, wenn er eigentlich nur so in diese Rolle hineingerutscht war. Zumindest hatte sich das alles so mit der Zeit ergeben. Vielleicht aber war es auch nur sein wehementes Interesse daran zu wissen, wie eine seiner Patientinnen geneste. Und abgesehen von ihm war da niemand außer Lebens- und Arbeitspartner Cerberus selbst. Die Familie. Die Philosophie Cerberus. Und auch wenn sie eigentlich in einem nur sehr engen Raster agierte reichte ihr diese Mischung aus Freiraum und Rahmen aus um zu behaupten, endlich wieder frei zu sein. Endlich wieder sie selbst. So würde ihr zumindest nicht wieder passieren, sich ins Verderben zu stürzen.

    Cerberus war eine gute Familie. Cerberus war eine strenge Familie, aber Cerberus war auch eine gerechte Familie.
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  10. #70
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    Nach zwei Burgern je Mann und einem ganzen Schwall Bier sah es so aus als würden sie noch gemütlich eine Weile dasitzen würden - bis man die Schwingtür geräuschvoll aufschwingen hörte und man von jenen die nahe am Ausgang standen "Hey, Böhnchen!" hörte. Offenbar waren die Jungs so umsichtig nicht zum Hauptgeschäfft am Abend sondern zu Mittag wo noch nicht alle völlig dicht waren aufzutauchen. Seamus stand auf und blickte in Richtung des Angekündigten, eines großen, sehr kräftigen Mannes mit dichtem Bart und dazupassenden verwuschelten schwarzen Haaren auf denen eine schwarze kappe thronte.
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    Wie er zum Namen Böhnchen kam war unschwer zu erkennen, in seiner schweren, rötlichen Panzerung sah er ein wenig aus wie eine Kidneybohne - und seine Körperform tat das ihrige dazu.
    Seamus winkte ihm: "Hey, Böhnchen, hierher!" an die Kellnerin gewandt rief er noch "Hey, Mia, Böhnchen und Spargel kommen, wirf gleich noch ein paar Bürger rüber."
    Böhnchen lächelte und bahnte sich seinen Weg durch die Leute in der Bar, und ein wenig hatte das etwas von einem gewaltigen Eisbrecher der über See fährt auf der sich gerade das erste Eishäutchen im Winter gebildet hatte, ein unaufmerksamer Besoffener stand ihm im Weg und wurde gleich drei Meter mitgenommen ohne dass Böhnchen langsamer wurde. Er ließ sich dann direkt neben Pete nieder, und hätte Seamus nicht Tom bereits betrunken auf dem Tisch und den Bänken tanzen sehen, er hätte wegen des Knirschens befürchtet die Bank wäre nun den Weg alles zeitlichen gegangen. Kurt, Pete und auch Seamus begrüßten das Füllige Fliegerass und nach nur wenigen Minuten schaffte Mia ein Tablett mit Burgern heran, dazu natürlich einen Krug Bier und drei Gläser, eines für Böhnchen, eines für Spargel ... und eines für Lolipop. Die beiden waren noch dabei das Shuttle zu 'parken' mit dem sie hierher gekommen waren und hatten Carlo, wie Böhnchens richtiger Name war, vorgeschickt damit der schon mal das Essen bestellen sollte - und auch den gröbsten Ärger verhindern sollte, denn während die Leute hier Carlo und Mario, wie Spargel in Wirklichkeit hies, sehr gerne mochten, wussten sie doch darum dass ohne deren fliegerisches Talent ein ganzer Haufen Schmuggelgüter der ihnen das Leben hier erleichterte, von Medikamenten angefangen bis hin zu Essen und Alkohol und diesen und jenen Gerätschaften die man am besten aus dem Cidatelraum bezog als von den Terminussystemen, so mochten die Leute hier Lolipop nicht besonders, obwohl er genau die selben Dienste für sie verrichtete wie Spargel und Böhnchen.
    "Leute!" rief Böhnchen daher gleich nachdem er Kurt, Pete und Seamus begrüßt hatte "Gleich kommen Spargel und Lolipop auch hier vorbei" Bei der Nennung von Spargel johlten noch die meisten, war er doch bekannt dafür die stärksten Cocktails zu mischen wenn man ihm den Zugriff zu den Getränken gestattete, doch bei Lolipop hörte man Murren, vereinzelte Flüchte und Unmutsbekundungen. "Und wir drei werden den Laden hier die nächsten Tage schmeißen. Wer was gegen ihn sagt hat zu gehen, wer nicht geht, der wird von mir gegangen und wischt dabei gleich noch den Boden auf. Geht das in eure aufgeweichten Schädel rein?"
    Keiner wagte zu widersprechen, viele nickten, ein paar grunzten etwas vor sich hin, aber alles in allem schienen alle mit diesem Kompromis einverstanden.
    "Genau, habt ihr es gehört?" tönte es von der Tür her, wo ein schlanker Mann mit blonden Haaren, schlechter Rasur und leuchtend blauen Augen stand der eine leichte grüne Rüstung trug,
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    und der so auch leicht als Mario, besser bekannt als der Spargel, zu erkennen war. Knapp hinter ihm stand ein weiterer Mann, die Rüstung weiß, den knallroten Helm wegen dem er den Spitznamen Lolipop hatte noch immer auf den Kopf, den es war ein Quarianer, Sil'Mar, der auf seiner Pilgerreise auf Omega hängen geblieben ist und sich Carlo und Mario als Techniker und Copilot angeschlossen hatte.
    Auch Mario wurde lautstark begrüßt, und als dieser dann noch klarstellte: "Und so sprach der Herr, und merkt es euch, wem was über unseren Freund hier aus der Fresse fällt, der wird sogleich auch fallen auf die Fresse." rafften sich sogar ein paar auf und begrüßten Sil'Mar halbherzig.
    Aber wenn man bedachte dass er noch vor Jahren einfach niedergeschlagen oder geschossen worden wäre wenn er auch nur auf zwei Kilometer an die Bar herankam war das fast schon eine herzliche Begrüßung.
    Sogar an Seamus Stammtisch fanden die beiden noch Platz und Seamus hätte sich angesichts dessen, dass man Sil'Mars Nutzen nicht leugnen konnte durchgerungen mit ihm zusammen ein Bier zu trinken, doch da der weder Bier noch Burger vertrug wurde der Kompromis gefunden dass die drei 'alten Herren' mit Böhnchen sich weiter am Bier gütlich taten und Spargel und Lolipop aus dem Shuttle ein paar Kisten Alkohol (sowohl irdischen Ursprungs als auch quarianertauglichen) in die Bar schleppten und für den Rest des Abends das Mischen der Getränke übernahmen.

    Nach einer Weile haute er sich noch einen kräftigen Irish Coffee rein und ging dann über die Treppe im Lagerraum in sein Zimmer, wo er in den Anzug schlüpfen und dann bei Lucy aufschlagen wollte.
    Oculus ist offline Geändert von Oculus (03.03.2014 um 11:16 Uhr)

  11. #71
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    Ja, wenigstens hatte das Zittern aufgehört. Sich beruhigt, als Luci ein paar weitere Schlücke aus ihrer Tasse nahm, sich weiter einbildete nur guten Kaffee zu konsumieren und sich dann mit dem Rücken zur Wand auf einen der beiden Esszimmerstühle setzte und ihren Kopf in einer beruhigenden Weise Stirn voran auf die Tischplatte setzte. In dieser etwas sonderbaren Position erwischte man sie früher oft. Meist in Momenten, in denen sie heftigst über irgendwelche Dinge nachdachte, über die sie nicht nachdenken wollte. Und da die Tischplatte durch die metallische Verkleidung verhältnismäßig kühl war, erhoffte sie sich durch diesen Effekt direkt auf ihrer unterdessen übersensiblen Haut, dass es auch ihrem Hirn etwas Abkühlung verschaffen würde. Funktioniert hatte es allerdings nur in den seltensten Fällen.

    Nach kurzer Zeit machte sie sich auf eine weitere Portion Essen aus einer schlecht aufgedrehten Dose zu kramen und mit einem Löffel direkt aus der Verpackung zu essen. Dabei fand sie jedoch keine Ruhe zu Sitzen, viel eher ging sie in ihren paar Quadratmetern auf und ab und löffelte gegensätzlich fast schon ruhig. Ihre Blicke trafen immer, wenn sie in die eine Richtung lief, aus dem kleinen Fenster nach draußen in die zwielichtig beleuchtete Seitengasse aus der Neonlicht ins Innere ihres Kabuffs strömte. Allerdings sah sie keinen Schatten, der zum Umfang des Iren passte. Zwar waren sie alles andere als spät dran - genau genommen hätte er sich auch noch einen Tag Zeit lassen können um über die Sache mit dem Smoking nachzudenken und nachher doch in den alten Klamotten aufzutauchen, aber musste sie sich ablenken..
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  12. #72
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    Nachdem Seamus eine Weile erfolglos versucht hatte Haar und Bart mit dem Kamm zu zähmen, und es dabei wenigstens schaffte sein Gesicht zu waschen und ein Gurkenstückchen aus dem Bart herausbekommen hatte streifte er sich, auf Petes Rat er solle den Anzug gleich jetzt gewöhnt werden, bei der Feier konnte er ihn schließlich nicht ausziehen, den Anzug über und schlüpfte in die neuen Schuhe. Die Schuhe waren sofort bequem, er hatte fast vergessen um wie viel Leder sich besser anfühlte als die ganzen Verbundmaterialien aus denen die Stiefel seiner Panzerung waren.
    Der Anzug passte zwar wie angegossen, kein Wunder, schließlich traf das auch zu, und war im Vergleich zur Panzerung wunderbar leicht und der Stoff fühlte sich schön weich und luftig an, aber irgendwas fühlte sich noch eigenartig an. Ungewohnt. Aber es würde noch besser werden hatte Pete versprochen. Fast fühlte er sich wie bei seiner Firmung damals, er musste sich schön brav ordentlich anziehen, und dann eine Weile in der Kirche stillstehen. Wenigstens zahlte ihm sein Vater damals als Belohnung dass er so brav war seinen ersten Rausch, vielleicht konnte er auch diesmal ein oder zwei Fläschchen abstauben.
    Bevor er ging hängte er sich noch Holster und Dessert Eagle um und legte sich die Uhr um die ihm Pete geborgt hatte und trat vor den Spiegel. "Mein Name ist O'Connell, Seamus O'Connell" Mit einem Lächeln summte er die Titelmelodie von James Bond, ging vor dem Spiegel hin und her und zog schließlich die Pistole und - BÄNG! Schoß beinhart durch den Spiegel in den Kleiderschrank an dem der Spiegel befestigt war. "Au, fuck, war die nicht gesichert? Na wenigsten weis ichs jetzt."
    Er steckte die Eagle wieder weg und ging nach unten in die Bar wo ihm Pete, nachdem er ihm die untersten Ärmelknöpfe aufknöpfte, einen Daumen nach oben und ein Schulterklopfen mit auf den Weg gab.
    Spargel verabschiedete ihm mit "Mein Beileid, viel Spaß auf der Beerdigung" und ein guter Teil der Gäste konnte nicht widerstehen und schoß Photos von ihm in diesem ungewöhnlichem Aufzug.

    Nach einer Weile hatte ihn sein Omnitool zu der Straße geführt in der Luceijas Wohnung lag, die 'Feinsuche' nahm er mittels Hausnummer vor, und schließlich stand er vor ihrer Wohnungstür und klopft ein paar mal lautstark an.
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  13. #73
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    Die mittlerweile mehr als gemütlich auf einem Stuhl platzierte Luceija, die bereits die Füße auf dem Tisch ausgestreckt hatte und mit dem Stuhl soweit auf zwei Beinen balancierte, bis ihr Rücken gegen die Wand lehnte und sie dort sowohl Ruhe als auch ein wenig Sekundenschlaf fand, fiel bei dem lauten Gerumple, dass der Ire als "Anklopfen" bezeichnete, beinahe zu Boden. Von der für gewöhnlich außerhalb angebrachten Klingel - die Standartmäßig mit Kamera und Gegensprechanlage (oft auch Scanner) versehen - angebracht war, hatte er wohl schlichtweg "übersehen".
    Sie lies den Stuhl nach Vorne auf die anderen beiden Beine kippen und schlug dann nahezu grazil ihre dünnen Beine von der metallenen Oberfläche, ehe sie - ohne ein Anzeichen sich kurz richten zu wollen - zur Tür schluderte und das Panel an der Wand unweit jener Seite drückte wie den Knopf eines Schleudersitzes.

    Was ihr DA allerdings bot, als sie den Iren vor ihrer Türe stehen sah, verschlug sogar der hartgesottenen Cerberus-Anhängerin die Sprache. Zuerst musterte sie ihn mit Skepsis - sich einhändig an der Wand abstützend - dann öffnete sie den Mund um etwas zu sagen, klappte ihn jedoch Wortlos wieder zu und versuchte im Anschluss dessen garnicht erst, sich ein lachen zu verkneifen. Das war nicht einfach nur ungewöhnlich, das war wie der Unterschied zweier Welten.

    "Oh Gott, wurdest du überfallen?", lachte sie. "Ich hoffe es, ansonsten hab ich Omega überschätzt." Ein leichtes Grinsen folgte dem kurzen Lacher. Naja. Wenigstens hatte er sich drum bemüht.
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  14. #74
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    Seamus wirkte leicht säuerlich, glaubte sie etwa das er ganz freiwillig so herumlief?
    "Überfall? Ich wünschte es, da hätte ich zurückschießen können, die Einkleidung hab ich nur über mich ergehen lassen können. Kannst noch froh sein dass ich den Hut daheim vergessen habe, damit sehe ich dann endgültig bescheuert aus.
    Außerdem war es deine Idee mich in so ein Ding stecken zu lassen, Gott, nicht mal als ich selbst geheiratet habe hab ich so ausgesehen."

    Dann aber grinste er. Er hatte sein Fett schon in der Bar und nun hier abbekommen, Luceija dagegen hatte das 'Vergnügen' noch vor sich.
    "Aber bevor du spottest, denk mal drüber nach dass du auch nicht mit Jeans und Sweater zu der Feier kannst und überleg mal wie du in einem hübschen Kleidchen aussiehst"
    Wobei, wenn er es so bedachte... Wenn man davon absah dass sie total fertig aussah war so durchaus attraktiv, wahrscheinlich würde sie sich in einem Kleid besser machen als er im Anzug. Das brauchte er ihr aber nicht zu sagen.
    "Hm, wie siehts eigentlich genau mit der Hochzeit aus, gibts da noch was das ich wissen sollte?"
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  15. #75
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    Seamus wirkte leicht säuerlich, glaubte sie etwa das er ganz freiwillig so herumlief?
    "Überfall? Ich wünschte es, da hätte ich zurückschießen können, die Einkleidung hab ich nur über mich ergehen lassen können. Kannst noch froh sein dass ich den Hut daheim vergessen habe, damit sehe ich dann endgültig bescheuert aus.
    Außerdem war es deine Idee mich in so ein Ding stecken zu lassen, Gott, nicht mal als ich selbst geheiratet habe hab ich so ausgesehen."

    Dann aber grinste er. Er hatte sein Fett schon in der Bar und nun hier abbekommen, Luceija dagegen hatte das 'Vergnügen' noch vor sich.
    "Aber bevor du spottest, denk mal drüber nach dass du auch nicht mit Jeans und Sweater zu der Feier kannst und überleg mal wie du in einem hübschen Kleidchen aussiehst"
    Wobei, wenn er es so bedachte... Wenn man davon absah dass sie total fertig aussah war so durchaus attraktiv, wahrscheinlich würde sie sich in einem Kleid besser machen als er im Anzug. Das brauchte er ihr aber nicht zu sagen.
    "Hm, wie siehts eigentlich genau mit der Hochzeit aus, gibts da noch was das ich wissen sollte?"


    Lächelnd presste sich Luci ihren rechten Handrücken an die Lippen um sich vor einem weiteren Lacher abzuhalten und tat ein paar einladende Rückwärtsschritte in ihr mehr als bescheidenes, winziges Heim. Seamus hatte Glück - nicht länger bestand die Gefahr, direkt von dem quasi nicht existenten Gang in ihr Bett zu stolpern oder zwischen Wand und Kommode stecken zu bleiben. Tatsächlich kam man jetzt ganz gut ins Innere des vielleicht gerademal 25m2 großen Raumes in dem das Bett unter dem einzigen, abgerundeten Fenster stand, durch das das Neonlicht von der Reklame und den Clubs und der spärlichen Beleuchtung von außerhalb drang. Wirklich "Freiraum" hatte man deshalb aber auch nicht. Die vorher übertrieben große Küchenzeile hatte man komplett herausgerissen und gegen eine viel kleinere Pantryküche mit einem kleinen Hängeschrank und einem angrenzenden Esstisch, der gerade so reichte um um die Ecke zwei Personen nebeneinander zu setzen. Zusätzlich aber hatte man an der Wand gegenüber - an dem Stück, welches nicht von einem in die Wand integrierten Schrank eingenommen wurde - Luci einen kleinen Schreibtisch bereit gestellt, auf dem ein Laptop stand, der sein orangenes Holo-Licht in den Raum abgab. Alles in Allem möchte die Bleibe gemütlich sein, aber Tatsache war, dass es ein absolutes Chaos war. Ein Chaos, dass man von einer Frau wohl nicht wirklich erwartete. Überall lagen Dokumente anstatt in Ordnern kreuz und quer herum und nur auf den zweiten, genaueren Blick würde man feststellen, dass sie garnicht so wichtig waren wie sie aussahen. Ein Haufen Zahlen. An der einen Seite der Küchenzeile klebten gefühlt 50 Postkarten mehr als nur akkurat nebeneinander. Sie zeigten die unterschiedlichsten, kitschigsten Bilder einer Landschaft, die man nur mit dem Blick auf die untere, rechte Ecke als Schweden ausmachen konnte. Auf dem Bett, dass so aussah, als habe sie es gerade erst verlassen, lag eine dicke, bequeme Daunenimitat-Decke in einem Kranz - dabei dutzende Kissen in den passenden Farben Schwarz, Grau, Dunkelblau und etwa gleich-dunklem Türkis. Überall lag mal hier mal da etwas Wäsche - mitunter auch etwas explizitere, dessen Präsentation sie nicht im geringsten zu interessieren schien.
    Überall roch es nach Rauch und erst, wenn man in die Küchenspüle schaute erkannte man den Grund dafür: Zigarettenstummel im Ausguss. Nicht eine, nicht zwei. Ein ganzer Haufen. Kaum hatte Seamus die Barracke betreten, wandte sich Luci um, zog auf einer Schachtel direkt die nächste Kippe und zündete sie an, um sich anschließend an die kleine Küchenzeile zu lehnen und den Iren mit einem gewohnt durchtriebenen Blick zu mustern. "Oh das ist nicht ganz richtig Seam - du hattest jeder Zeit die Möglichkeit abzulehnen. Whiskey..?", fragte sie mit jenem Grinsen und wandte sich ein weiteres Mal um aus dem Küchenschrank ein - tatsächlich sauberes - Glas zu angeln, das sie bereits ungefragt mit Whiskey aus ihrer Frühstücksflasche füllte und ihren "I-hate-Mondays"-Becher gleich hinterher.
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  16. #76
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    "Du musst eindeutig noch was über mich lernen, Luceija: Ich zieh nie den Schwanz ein. Ich lehn nie was ab. Womit wir beim Whiskey wären, immer rüber damit, ich hab in dem Ding hier noch keinen Platz für einen Flachmann gefunden. Kommt schon noch, aber nicht jetzt. Danke" Wie ein Hund der nach einem Stück Fleisch schnappte griff er nach dem Whiskey.
    "Aber noch mal zurück zu der Hochzeit, erzähl mir doch mehr darüber, ich möchte gern wissen worauf ich mich da genau einlasse."
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  17. #77
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    "Du musst eindeutig noch was über mich lernen, Luceija: Ich zieh nie den Schwanz ein. Ich lehn nie was ab. Womit wir beim Whiskey wären, immer rüber damit, ich hab in dem Ding hier noch keinen Platz für einen Flachmann gefunden. Kommt schon noch, aber nicht jetzt. Danke" Wie ein Hund der nach einem Stück Fleisch schnappte griff er nach dem Whiskey.
    "Aber noch mal zurück zu der Hochzeit, erzähl mir doch mehr darüber, ich möchte gern wissen worauf ich mich da genau einlasse."
    Abermals huschte ein durchtriebenes Lächeln über ihre Lippen, bevor sie sich dazu entschied, ihren Blick in dem durchweg gebrauchten Becher zu versenken und sich Seamus anschloss zu trinken. Die beste Vorbereitung für eine Hochzeit, wenn es nach ihr ging. Sie beobachtete dabei wie der Ire etwas ziellos durch den Raum schritt und sich nicht so recht hinzusetzen wagte. Also schritt sie kurzerhand selbst zur Tat, griff mit einer Hand nach dem nahesten der beiden Stühle und drehte ihn in den Raum. Zugegeben würde man so - wenn nicht direkt am Tisch - wie bei einem Verhör mitten im Raum stehen, aber ihr würde das nichts machen. Sie selbst stand hier an der Küchenzeile ganz gut. So befand sie sich höher, konnte auf ihn heruntersehen. Irgendwie beruhigte sie, wenn sie das konnte und keiner auf SIE hinunter sah. Wohl so ein ähnliches Ding wie die Sache, dass sie es nicht aushielt, wenn man SIE mit Blicken taxierte bevor sie selbst eine Chance dazu hatte. Symbolisches Über-dem-anderen-stehen an allen Ecken und Enden.

    "Tja, so viel gibt es dazu nicht zu sagen..", sprach sie und sah sich sicherheitshalber kurz mit dem bloßen Auge um - fast ein bisschen paranoid. Paranoid war aber nur sowas wie ein Vorwand. Seitdem die Bude hier neu gemacht wurde war klar, dass auch Cerberus ständig ein Auge auf sie hatte. So ein Fauxpas würde ihr nicht noch einmal unbemerkt passieren können und die Halbitalienerin hatte sogar vollstes Verständnis dafür. Die "Überwachung" war notwendig und okay. In diesem speziellen Fall hier sollte Cerberus sogar sehen was passierte. Cerberus sollte sehen, dass sie das richtige tat. Es war fast erschreckend in welche Richtung Lucis Lebensstil gewandert war - bis hin zur fast kompletten Selbstaufgabe. Was andere für unmöglich hielten war für sie okay. Getreu dem Motto: Wenn sie selbst nicht damit zu Stande kam aus ihrem Leben etwas sinnvolles zu machen, sollte man wissen, wem man es in die Hände legte, der daraus etwas sinnvolles machte. Gleichzeitig aber an der langen Leine gehalten zu werden, die gerade genug Freiraum bot.

    "Wahrscheinlich ist dir bei der Einladung schon aufgefallen, dass wir den selben Nachnamen haben.", erwähnte sie nahezu beiläufig und zog an der Zigarette. Der Rauch fand den Weg lasziv aus ihrem rechten Mundwinkel. "Wir gehen auf die Hochzeit meines Bruders. Familienfeier.", sie holte kurz Luft und einen weiteren Schwall Rauch, "Die Sache mit mir und meiner Familie ist aber ein bisschen komplizierter, sodass ich da nicht einfach reinspazieren kann. Und soviel ist sicher: Wenn er nicht explizit darauf bestanden hätte - und ich ihm nicht eine Menge schulden würde - würde ich gar nicht auf die dumme Idee kommen mich dort blicken zu lassen."

    Mit einem kleinen Ruck zog sich die Halbitalienerin auf den Rand der Küchenzeile und stützte sich mit einem Fuß gegen den Tisch ab, ehe sie erneut ansetzte. "Das bedeutet also, du wirst nicht mit "Luceija" dort hingehen, sondern mit einer "weiter entfernten Freundin der Familie". Und du solltest besser darauf achten, dass du meine Rolle nicht auffliegen lässt."

    Luci beugte sich leicht nach rechts und aschte die Zigarette ins Spülbecken und schob im Zuge dessen ihre schier unendlich langen Haare mit einer Hand zurück. Während sie ganz kurz in die entgegengesetzte Richtung Seamus gedreht war, sah man nur wenige Sekunden lang eine kleine, beinahe unsichtbare Narbe in ihrem Nacken hervorblitzen, ehe die Haare wieder darüber fielen wie fließendes Wasser. Wieder richtete sie ihre grellgrünen Raubtieraugen auf den Iren. "Und wenn du mich nun fragen willst 'warum ausgerechnet du'-", sie begann wieder so seltsam zu lächeln, "hat das zwei Gründe. Du bist so auffällig, dass ich neben dir sicherlich nicht auffalle und außerdem - und das ist der Hauptgrund - mag ich eure Idee mit Omega. Dieser Dreckshaufen ist sowas wie meine zweite Heimat, also seh' ich keinen Grund eurem Erfolg nicht etwas auf die Beine zu helfen. Unserem Erfolg."
    Schön zweideutig formuliert. Sie schien weniger bedrohlich als sie tatsächlich war und das war ihr Vorteil. Da mit "unserem Erfolg" schon lange nicht mehr Seamus Riege und sie gemeint war - schon bald würden ganz andere Mächte ihre Finger mit im Spiel haben. Ihre stark mit sizilianischem Dialekt geschwängerte Stimme setzte zuletzt ein weiteres Mal an: "Außerdem bist du mir sympathisch. Aber bild dir besser nicht zu viel drauf ein."
    Luceija ist offline

  18. #78
    Ehrengarde Avatar von Oculus
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    Ein wenig unwohl fühlte er sich so wie er dasaß, als würde er belehrt oder verhört werden und beides mochte er nicht. Und 'eingeplant' zu werden, das hasste er schon damals beim Militär. Aber, wie er zuvor gesagt hatte, er zog nie den Schwanz ein. Nie.
    "Schön zu wissen dass du mich für sympathisch und auffällig hältst. Nehm ich jetzt mal als Kompliment. Hoff nur das mit auffällig geht nicht in die Hose. Mich hätten sie sogar fast bei meiner eigenen Hochzeit rausgeworfen. Lustige Geschichte eigentlich."
    Aber von dieser Geschichte wollte er jetzt lieber nicht anfangen, es war besser wenn niemand wusste was er damals angestellt hatte. Jetzt, wo das mit dem Bruder und der Hilfe für die Bewegung schon angesprochen wurde war es vermutlich das beste gleich bei dem Thema anzusetzen.
    "Also... wenn du das mit unserer Bewegung schon so ansprichst kann ich ja gleich auf den Tisch legen dass ich mich über Vigilio, deinen Bruder, informiert habe. Will ja wissen in welche Kreise ich da gerate. Wohlhabende Familie, hab ich rausbekommen, wohlhabend und da und dort mit Pro-Menschheitsgruppen verbandelt. Dein Bruder bei Terra Firma, dich hatten sie bei Cerberus wenn stimmt was Tom sagte, und das tat es für gewöhnlich." Es war vermutlich unklug Cerberus gleich jetzt ins Gespräch zu bringen, vermutlich war sie froh wenn sie von denen nie wieder etwas hören würde. Aber ausgsprochen war nun mal ausgesprochen. "Ich nehme an es geht in etwa darum? Dass Terra Firma uns, direkt oder indirekt, unter die Arme greifen kann? Falls ja, wie hast du dir das in etwas vorgestellt?"
    Oculus ist offline

  19. #79
    Mahou Shoujo  Avatar von Önee-sama
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    Zitat Zitat von Ö aka Messias Beitrag anzeigen
    "Zoia?"
    "Ja?" Sie blickte kurz auf, hindurch durch ihr langes Pony.
    "Bring dieses Päckchen in den nördlichen Bezirk, zu Michelle."
    "Ja." Sie nickte kurz, um zu zeigen, dass sie verstanden hatte und dachte sich: Perfektes Timing!
    "Sag ihr auch folgende Botschaft: Rot! Hast du das verstanden?"
    "Ja." Wieder ein kurzes Nicken. Mehr bedurfte es nicht. Auch wenn dieser Kerl nicht unbedingt unfreundlich aussah, wusste sie aus Erfahrung, dass "dummes Nachfragen" einige Ultras schnell mal in Rage versetzen konnte. Nichts, was sie gerne durchmachen wollte.
    "Dann mach dich auf den Weg!"
    Sie nahm das Päckchen entgegen.
    "Ja. Päckchen zu Michelle in den nördlichen Bezirk bringen und ihr folgendes sagen: Rot. Bin schon unterwegs." Sie steckte das Päckchen in eine Tasche in ihren Mantel, drehte sich um und machte sich auf den Weg Richtung Ausgang. Ein kurzes Schüttelgeräusch und anschließendes Tapsen machten ihr deutlich, dass Arko wie gewohnt aufgestanden war und ihr folgte, ohne dass sie sich darum kümmern musste. Sie verließ das Lagerhaus durch eine Seitentür.
    Draußen schneite es heftig und der Boden war schon mit knöchelhohem Schnee bedeckt. Ihr letzter Botengang hatte sie in den südlichen Bezirk geführt, zu von der Gang benutzte alte Lagerhauskomplexe, welche schon lange nicht mehr von irgendwelchen Firmen genutzt wurden. Ganz schlechtes Wetter, aber immer noch besser, als die Nacht mit einem Haufen Idioten in einem Lagerhaus zu verbringen war ihr einziger Gedanke. Das Wetter trieb die meisten nicht beschäftigten Gangmitglieder in warme Unterkünfte. Innerlich hatte sich Zoia schon darauf eingestellt, die Nacht mit einem Haufen Kerle in einem großen, fast leeren Raum zu verbringen und sich damit abgefunden, nicht wirklich zu Schlaf zu kommen, als einer der Ultras gerufen hatte, das es einen Botengang zu erledigen gibt. So hatte sie die Chance ergriffen, welche sich als glücklicher Zufall herausstellte mal wieder mit Michelle in Kontakt zu kommen. Und so stand sie jetzt hier im Schnee.
    Wenn ich mich durch den Schnee kämpfen muss, bin ich völlig erfroren und halb tot, bevor ich ankomme dachte Zoia sich. Also der Wartungstunnel der U-Bahn. Der hat zwar nur wenige Treppen als Einstieg, die auch Arko nutzen kann, aber wenigstens sind wir vor dem Wetter geschützt und dem Tunnel kann man ziemlich weit bis Norden folgen. Zudem kann ich in einem Versteck nachschauen, ob meine dort abgestellten Konserven noch vorhanden sind.
    So ging sie mit Arko im Schlepptau Richtung Einstiegstreppe, einzig noch dem Gedanken nachhängend, ob das Wetter eventuell noch andere Gestalten in den Tunnel getrieben hatte.


    Das Schneetreiben behinderte die Sicht dermaßen, dass man kaum die ausgestreckte Hand hätte erkennen können. Zoia machte dies aber nichts aus, sie hätte den Weg zur Treppe auch blind gefunden.
    Da! Nach kurzem Gehen, welches sie in schnellem Tempo hinter sich gebracht hatte, erreichte Zoia die gesuchte Eingangstreppe. Obwohl der Weg zur Einstiegstreppe kurz genug war, hatten ihre Haare genug Schnee aufgesogen, um frostig kalt zu wirken und auch sonst war sie eigentlich schon direkt etwas durchnässt und durchfroren.
    Das war für sie im Moment aber zweitrangig. Sie öffnete die Tür, lugte kurz hinein und huschte dann zusammen mit Arko schnell durch den Eingang und verschloss die Tür wieder. Sie lauschte kurz, ob sie etwas hören konnte. Als sich nichts regte, fing sie an, sich den Schnee aus Haaren und Kleidung zu klopfen.
    Hmpf! Na ja, die Bewegung wird es ein wenig trocknen lassen. Zoia setzte sich dann die spärlich beleuchtete Treppe hinab in Bewegung. Die Treppe führte quadratisch angeordnet und etwas eng vom Platzangebot her ein gutes Stück unter Tage. Am unteren Fuß der Treppe angekommen, befand sich Zoia an einem türlosen Durchgang. Ein kurzes Lauschen verriet auch jetzt keine ungewöhnlichen Geräusche. Also wagte sie zwei schnelle Blicke, welche keinerlei Gefahren erkennen ließen und betrat schließlich den Wartungstunnel.
    Der Wartungstunnel bestand aus einem metallenen Boden, der sich an der oberen Seite des U-Bahn-Schachtes entlang zog, mit einem metallenen Gitter als Trennwand zum Schacht hin. Unter Zoia's Füßen, so wie in regelmäßigen Abständen, befand sich eine Luke im Tunnelboden. Sie wusste, dass darunter einige Stufen in der Wand zum eigentlichen U-Bahn-Schacht hinab führten. Diese waren für Notfälle gedacht, so dass Personen zum Beispiel bei einem Bahn Unglück aus dem Schacht heraus konnten, aber auch zum Beispiel Rettungskräfte hinein konnten. Zoia hatte sich schon immer gefragt, warum außer den Ultras eigentlich sonst niemand sich für diese Tunnel interessierte, zumal sie nichts von einem Bahnunglück innerhalb des Territoriums wusste. Eine entsprechende Frage an Michelle brachte ihr mal folgende Antwort ein: "Mach dir darüber mal keine Gedanken. Da unten ist es so gut wie ausgeschlossen, dass uns jemand stört, schließlich ist das unser Territorium. Mehr brauchst du dazu nicht zu wissen." Im Endeffekt hatte Michelle recht damit gehabt und Zoia hatte dazu nicht mehr weiter nachgefragt.
    "Lass uns gehen, Arko. Schließlich haben wir ein gutes Stück Weg vor uns." Auch ohne ihren Hund direkt anzusprechen, hätte er sich mit ihr zusammen in Bewegung gesetzt, nur manchmal tat es gut, einfach mal etwas laut zu sagen, besonders wenn Arko der einzige Zuhörer war. Ihr Weg würde sie ziemlich nah an Michelle's Sitz im nördlichen Bezirk bringen, was ihr das schlechte Wetter an der Oberfläche komplett ersparen würde. Sie war erst ein paar Schritte weit gekommen, als sie plötzlich stehen blieb. Sie vernahm ein fernes Donnern, das schnell näher kam. Sie entspannte sich jedoch schnell wieder, als sie feststellte, das es nur eine sich nähernde Bahn war. Kaum hatte Zoia sich wieder in Bewegung gesetzt, war die Bahn auch schon heran und fuhr mit lautem Donnern an ihr vorbei in die Richtung, in die Zoia sich in Bewegung setzte.
    "Hoffen wir, dass die Bahnen unsere einzigen 'Begegnungen' hier unten bleiben." So machte sich das Duo an Mensch und Hund auf seinen Weg Richtung Norden, mit einer Zoia die mehr Gedanken wälzte als sonst.
    Önee-sama ist offline Geändert von Önee-sama (09.04.2014 um 17:45 Uhr)

  20. #80
    Drachentöter Avatar von AlbertCole
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    Zitat Zitat von Mal vas Idenna Beitrag anzeigen
    Ten erschrak innerlich, als er durch Rocam seine schlimmsten Befürchtungen ausgesprochen hörte. "Meinst du, die könnten mich als Sklaven verkaufen?" Seine Bestürzung war mehr als deutlich zu hören.
    Scheinbar hatte der junge Quarianer seinen letzten Satz zu laut ausgesprochen, da nun der Volus in Begleitung seiner Schränke sich den jungen Männern näherte.
    "Guten Tag, Tranquility-Clan *schnauf*. Wie ich sehe *schnauf* hast du dich schon mit meinem Gast bekannt gemacht. *schnauf*" Der Volus schaute vom Turianer zum Quarianer: "Du solltest besser wieder an Bord kommen *Schnauf* Wir werden bald abreisen. *Schnauf*"
    Wie um die Aussage ihres Chefs zu untermauern, knackte einer Leibwächter seine Handknöchel und ließ seinen Kopf kreisen.

    Rocam konnte zwar das Gesicht des Quarianers nicht sehen, aber sowohl dessen Stimme als auch Körperhaltung sprachen eine deutliche Sprache: Ten hatte Angst. Der Turianer wollte sein Gegenüber zunächst beruhigen, doch bevor er auch nur ein Wort seinen Mund verliess, stand ihnen der Volus samt Begleitung gegenüber: "Guten Tag, Tranquility-Clan *schnauf*. Wie ich sehe *schnauf* hast du dich schon mit meinem Gast bekannt gemacht *schnauf*. Du solltest besser wieder an Bord kommen *Schnauf*. Wir werden bald abreisen *Schnauf*.“
    Tausend Gedanken schossen in diesem Moment durch Rocams Kopf. Die paar Sekunden, in denen er regungslos den Volus fixierte, kamen ihm wie eine halbe Ewigkeit vor. Schlussendlich jedoch bahnte sich ein ganz bestimmter Satz aus den Tiefen seines Unterbewusstseins seinen Weg an die Oberfläche und die strenge Stimme seines Vaters ermahnte ihn: „Turianer lassen niemals ihre Waffenbrüder zurück. Niemand wird zurückgelassen!“ Und erneut tat Rocam an diesem Tag etwas, was man auf Tranquility nicht tun sollte: Er mischte sich in fremde Angelegenheiten ein. In fremde, von Kroganern und Turianern bewachte Angelegenheiten.

    „Volus, kann ich etwas für Sie tun? Wurde Ihr Schiff schon betankt?“ Rocam spielte auf Zeit, er musste so schnell wie möglich einen Weg finden, Ten zu helfen. Der Volus war auf jeden Fall irritiert. Auf Tranquility wurden normalerweise keine Fragen gestellt. Das war auch einer der wenigen Gründe genau hier zu landen und nicht in einer der anderen Stationen. „Ja *schnauf*, wir haben alles *schnauf*.“ Der Volus gab einem der Leibwächter ein Zeichen, worauf der Kroganer Anstalten machte, Tens Arm zu ergreifen. Verdammt. Rocam stellte sich vor Ten, noch immer darüber grübelnd, wie er die Situation lösen konnte. „Wir haben gerade interessante Ware reinbekommen. Interessiert?“ Rocam versuchte, so gelassen wie möglich zu wirken. „Ich sagte schon, *schnauf* wir haben alles *schnauf*.“ Der Kroganer lenkte nun seine Aufmerksamkeit auf Rocam: „Also, Kumpel, du hast den Boss gehört. Verzieh’ dich!“ „Aber…“ In diesem Moment ertönte ein Warnsignal, das in der gesamten Station zu hören war. Jeder auf Tranquility kannte dessen Bedeutung: Die Station wurde angegriffen.
    AlbertCole ist offline

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